Die Prophezeiung von Eolond - Die Welt der Drachen

Es gibt 193 Antworten in diesem Thema, welches 60.470 mal aufgerufen wurde. Der letzte Beitrag (15. August 2019 um 09:08) ist von Kramurx.

  • Kapitel 19
    (Fortsetzung)

    Atrion und Elion waren dem Späher aus Haalingar gefolgt, während Juna und Sel bei Tria zurückgeblieben war.
    Je näher sie kamen, desto deutlicher wurden die Gestalten von Falion und Kapitän Grog und umso beeindruckender wurde ihr Schwertkampf.
    Atrion hatte bereits viele Schwertkämpfe gefochten und hatte sich jeher als hervorragenden Schwertkämpfer gesehen, aber als er die beiden alten Bekannten vor sich kämpfen sah, fühlte er sich kein bisschen hervorragend.
    Sowohl Falion, als auch Grog bewegten sich mit einer Schnelligkeit und Zielsicherheit, von der Atrion nur hätte im Entferntesten träumen können. Jeder Schlag glich einer geschmeidigen Bewegung, die wie ein Kreislauf unermüdlich in eine Parade wechselte und pfeilschnell einen neuen Angriff startete.
    Staunend rannte Atrion weiter und obwohl in der Anblick beeindruckte und zugleich einschüchterte, war es ihm ebenso wie Elion und Ilfgar noch immer ein Rätsel, warum die Beiden überhaupt kämpften.
    Dann ertönten die ersten Stimmen, die mit vom Wind verweht in der Luft schallten.
    „Du hast sie umgebracht“, schrie die Stimme von Grog und inzwischen waren die drei Gefährten beinahe bei den Schwertkampfkontrahenten angelangt.
    „Du verstehst das nicht...“, begann Falion, musste seine Worte aber unterbrechen, weil ein kräftiger Schlag auf seine Hüfte niedersauste, den er nur mit Mühe verteidigen konnte.
    „Hör auf!!“, schrie er erneut und dieses Mal schien in der Stimme des Zauberers Wut zu liegen.
    „Warum? Du hast sie fallen lassen. Sie hätte die Piraten zurück zu dem Ruhm führen können, den wir uns seit jeher gewünscht haben“, brüllte Grog und schlug ein weiteres Mal auf Falions stabile Verteidigung ein.
    „Ruhm? Sie hätte euch nicht zu Ruhm geführt... Sie hätte euch zu ehrlosen Mördern gemacht, so wie sie aus mir einen gemacht hat“, schrie Falion zurück und scheinbar schien der Zauberer diesem Kampf nach und nach ein Ende setzen zu wollen, denn mit einem Mal tauchte sein Stab in der anderen Hand auf.
    „Du warst Mal einer von uns und verrätst die Frau, die dich zu einem Piraten gemacht hat? Du bist viel schlimmer als ein einfacher Mörder, du bist ein Verräter... Ein mordender Verräter“, schrie Grog und startete einen weiteren Angriffsversuch.
    Falion reagierte Blitzschnell und mit einem gewaltigen Knall riss der Zauberer Grog von den Füßen und der ehemalige Kapitän landete rücklings im Meer.
    Zornig tauchte er hinter einer kleinen Welle in Ufernähe wieder auf und stürmte zurück auf den Strand zu, während Falion auf die Knie gesunken war.
    Scheinbar hatte der Zauberer auf See seine Zauberkraft bis an ihre Grenzen getrieben und der Energiestoß, mit dem Falion Grog ins Meer geschleudert hatte, ließ die Schwäche zurück in den Körper des Zauberers kommen.
    Er atmete schwer und stützte sich gebrechlich auf seinen Stab, während Grog den Strand erreicht hatte und ein weiteres Mal mit erhobenem Schwert auf Falion zurannte.
    „Bitte, lass es mich dir erklären...“, keuchte der Zauberer und hob schützen die Hand in die Höhe.
    Grog rannte weiter auf ihn zu und mit einem markerschütternden Schrei stürzte er mit dem Schwert auf Falion.
    Pfeifend sauste es auf den Zauberer nieder und Elion schrie laut auf, als Grog die Klinge wenige Zentimeter von Falions Kehle zum Stoppen brachte.
    „Erklär es mir. Erklär es mir! Du warst mein Freund und hast mir vor wenigen Stunden erst das Leben gerettet. Ich möchte dir helfen, aber erst, wenn ich weiß, wieso...“, sagte Grog kurz darauf und seine Stimme zitterte.
    Falion antwortete nicht, sondern hatte seinen Blick zu Boden gerichtet, während Grog langsam das Schwert unter seiner Kehle zurück zog.
    Der Zauberer wippte einige Male wie schlaftrunken nach vorne und hinten und fiel kurz darauf mit der dem Kopf zur Seite und blieb bewusstlos auf dem schwarzen Sand liegen.
    „Schnell, helft mir!! Er braucht Wasser und etwas zu essen“, schrie Grog und noch immer zitterte seine Stimme vor Wut.
    Atrion, Elion und Ilfgar waren wie gebannt in einiger Entfernung zum Stehen gekommen und rannten auf Grogs Befehl hin so schnell wie sie nur konnten zu Falion und hievten den Zauberer zurück zum Signalfeuer, das langsam aber sicher an Flammengröße abnahm und zu einem stattlichen Lagerfeuer zusammengebrochen war.
    Die letzten Strahlen der Sonne tauchten die Küste inzwischen in ein tiefes Lila und der schwarze Sand unter Atrions Füßen glitzerte magisch im letzten Licht des Tages. Der Zweitmond Ehensis war im Westen erschienen und seine silbrigen Strahlen begannen das ruhige Meer zu umgarnen, während der Erstmond Aspensis über den kleinen Bergen im Westen wanderte. Das Meer roch frisch und salzig und der kühle und erfrischende Wind wurde nur von den kleinen Rauchschwaden unterbrochen, die Atrion den strengen Geruch von verbranntem Holz und Ruß in die Nase trieben.
    Erst jetzt fiel Atrion auf, dass Falion ungemein schwer war. Zwar war der Zauberer größer als Atrion, aber jetzt, wo der Schwertkämpfer unter Falions Körpergewicht laufen musste, fiel ihm auf, wie muskulös der Zauberer unter seinen unscheinbaren Gewändern war.
    Schnaufend und vor Schweiß triefend hatten Atrion und die Anderen Falion zu Juna, Sel und Tria geschafft.
    Nun lag ihr Führer bewusstlos neben Tria, die ihm vorsichtig versuchte Wasser einzuflößen.
    „Was ist passiert?“, fragte Atrion und wandte sich an Grog.
    „Was passiert ist? Er hat Cindulla ermordet... Er hat sie... sie einfach fallen lassen“, schimpfte Grog los aber seine Stimme versagte wutentbrannt.
    Dann fing er wieder an:
    „Er ist ein Freund und er war mir durch viele Gefahren ein treuer Gefährte. Ich kann nicht glauben, dass er die Frau, die ihn einst liebte, sterben lassen konnte. Sie wäre die Rettung für uns Piraten gewesen. Schon seit vielen Jahren sind die Piraten wohl eher eine Bande schlechter Räuber. Vor meiner Zeit war die Piraterie eine Kunst, ein politisches Mittel, Treno zum Reichtum zu führen. Wir bewachten die Küsten von Eolond und kein fremdes Schiff wurde in unseren Wassern geduldet. Die Könige und Fürsten schlossen Verträge mit uns ab für das freie Geleit durch die Meere von Eolond und das Geld strömte in Unmengen in die Keller unserer Stadt. Wenngleich wir Schätze jagten, Schiffe plünderten oder scheinheilige Geschäfte machten, waren wir Eolond und dem König treu ergeben. Es gab Regeln unter den Piraten. Kodexe, die es galt einzuhalten und nach dessen Maßstäben wir mit Ehre und Respekt behandelt wurden. Ein Pirat war nicht gleich etwas grauenvolles oder schlechtes. Vielmehr waren sie die inoffizielle Seemacht von Eolond. Zahlreich und schlagfertig segelten die Piraten über die Meere und mit Grausamkeit bekämpften wir unsere Gegner. Die Feinde Eolonds“, beendete Grog seinen Bericht und bedrücktes Schweigen herrschte am Feuer.
    Die Blicke waren unweigerlich zu Falion gewandert und Tria schüttelte ungläubig den Kopf.
    „Warum sollte er das tun?“, fragte sie verwirrt und strich ihm sanft eine Strähne aus dem Gesicht.
    „Das wollte ich ihn fragen... Aber scheinbar war seine Magie nach der gestrigen Nacht nicht mehr stark genug. Jeden Zauber den er wirkt, entzieht ihm die Magie wie ein Schwamm das Wasser. Gestern hat er mehr Zauber und Magie gewirkt, als ich je zuvor gesehen habe“, sagte Grog und der ehemalige Kapitän schien sich innerlich ein wenig zu beruhigen.
    „Was ist gestern passiert? Wir alle haben den Großteil unserer Erinnerungen daran vergessen“, fragte Ilfgar und setzte sich interessiert auf den Boden.
    Die Anderen taten es ihm gleich und Grog begann zu erzählen. Er erzählte von der gewaltigen Seeschlacht und der Vernichtung von drei Schiffen. Er schilderte ihnen jedes Detail und jede Tat, die Cindulla, Falion und er in jener Nacht vollbracht hatten. Dann geriet er ins Stocken und Zorn kochte wieder in ihm herauf.
    „...Und dann, dann hat er sie fallen lassen. Ich habe es nicht genau gesehen, aber ich kenne Falion, er hätte selbst nach dem Kampf noch genug Kraft gehabt um die Piratenfürstin zu sich hoch zu ziehen... Er hätte mich rufen können. Aber das tat er nicht. Nach ein paar Sekunden hörte ich vom Wind vertriebene Worte, deren Inhalt ich nicht erraten konnte und kurz darauf drehte sich Falion mit einem leidenden Geschichtsausdruck zu mir herum und mittels seiner Magie zog er das Rettungsboot zu unserer Hilfe. Auf dem Boot gestand er es mir... Er sagte, sie sei abgerutscht... Er hätte sie nicht mehr halten können. Aber in seinen Augen sah ich das, was ich in einem Feigling sehe. Verrat und Lügen“, wütete Grog und der ehemalige Kapitän presste seine Fäuste zusammen. Die Knochen traten weißlich hervor und wutentbrannt starrte Grog auf den bewusstlosen Falion hinab, der so unschuldig auf dem schwarzen Sand schlief.
    „Wenn es stimmt, was du sagst, dann werden wir Falion zur Rede stellen und nach allen Mitteln, die uns bleiben, bestrafen... Aber eines solltest du wissen. Er ist der Einzige, der auch nur im Entferntesten eine Ahnung davon hat, wo wir hier sind und er ist derjenige, der uns bei unserer Mission führen kann. Nur er kennt den Weg in die verschollenen Drachenwelten“, erklärte Atrion und Grog wirkte kläglich verzweifelt. Atrion spürte, wie sein Drang immer größer wurde, Falion mit Haut und Haaren zu verbrennen, aber selbst der ehemalige Kapitän musste sich eingestehen, dass sie ohne die Hilfe des Zauberers völlig ahnungslos durch die Wildnis irren würden.
    „Wir werden ihn anhören und sobald ihr ihn nicht mehr braucht wird er seiner gerechten Strafe gestellt“, brummte der ehemalige Kapitän und ohne ein weiteres Wort war er aufgestanden und verschwand im Wald.

    "Es sind die kleinen Dinge. Alltägliche Taten von gewöhnlichen Leuten, die die Dunkelheit auf Abstand halten."
    - Gandalf -


  • Hi :)
    Schon wieder drei neue Kapitel =O

    Schwarzer Sand

    Oh toll

    Bederegionen

    Baderegionen

    Obwohl Atrion nicht genau wusste, wie viele Tage seit dem Sturm vergangen waren, grummelte sein Magen unaufhörlich, also nahm er an, dass mindestens ein ganzer Tag seit dem Schiffbruch vergangen war.

    Das weiß er, weil sein Magen knurrt? xD Da könnten auch drei, vier Stunden vergangen sein theoretisch. Außer sein Magen ist nicht wie meiner, sondern so einer, der nicht schnell hungert, ja, dann könnten es auch ein paar mehr Stunden sein.

    Bilder, in denen Elion beinahe von einem Segelmast zerschmettert wurde und Bilder, in denen Juna sich neben ihm an das Fass klammerte und mit einem Mal unter Wasser gezogen wurde.

    Da könntest du das zweite "Bilder" auch durch "solche" ersetzen. Würde die Wiederholung vermeiden und schöner klingen ^^

    Bis auf zwei Einzelne Beutel waren alle zwanzig Beutel völlig unbeschädigt und Atrion stopfte sich gierig Pökelfleisch in den Mund. Dann band er den Großteil der Beutel aneinander und Stellte sie auf ein Wrackteil. Aus den beiden beschädigten Beuteln bastelte er ein kleines Seil, indem er die Beutel mit ihren Bändern aneinander band und den durchnässten Inhalt ausleerte.

    Das ist mir ein bisschen viel "Beutel" :S Vielleicht findest du noch Synonyme wie "kleine Taschen" oder so.

    Eolond,

    .

    Ich bin schon seit Stunden unterwegs

    Wirklich? Auf mich wirkte das so, als sei er aufgestanden und ein paar Schritte gegangen. Dachte jetzt, es sei ein paar Minuten gewesen. Außer er meint den Schiffbruch noch dazu, dann ist er wirklich schon eine Weile unterwegs.

    wir machen ein Feuer... Ein Signal, welches unsere Freunde zu uns führt“,

    Dat thing könnte auch ganz schnell in die Hose gehen. Was, wenn Feinde in der Nähe sind? 8o Oder wilde Tiere? 8o

    Dann zogen sie ihre Waffen und innerhalb weniger Sekunden waren die beiden Männer in einen atemberaubenden Schwertkampf vertieft.

    Also echt... Da denkt man, es wär einmal ruhig. Nein, der nächste Kampf! Lehaidin! Du gönnst ihnen auch nie Ruhe, was? :D

    Der Zauberer wippte einige Male wie schlaftrunken nach vorne und hinten und fiel kurz darauf mit der dem Kopf zur Seite und blieb bewusstlos auf dem schwarzen Sand liegen.

    Eww, nicht so doll. Der Arme.

    Ich war irgendwie schockiert, weil ich gar nicht mitbekommen habe, dass du schon wieder drei neue Teile gepostet hast! =O Aber jetzt hab ich gelesen und es ging ja wieder schön ab. Ohnmächtige, Verletzte, Schiffbrüchige, Streithähne... Was denn noch?? :D
    Hoffentlich kriege ich das nächste Kapitel mit, dass ich dann gleich weiterlesen kann :)

    LG
    Blue

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  • Kapitel 19
    (Fortsetzung)

    Die Nacht brach herein und die Gefährten saßen angespannt um das Feuer am Strand. Die Nachricht von Falions Mord an Cindulla hatte jeden von ihnen auf eine gänzlich andere Art und Weise getroffen. Elion schien den bewusstlosen Zauberer auf Abstand zu halten. Kurz nach Grogs Erzählung hatte sich der junge Prinz auf die Gegenüberliegende Seite des Feuers verkrochen und immer wieder wanderte sein unruhiger Blick auf Falion.
    Sel und Tria hingegen schienen die Geschichte für die Unwahrheit zu halten. Immer wieder schüttelten sie entschlossen den Kopf und flüsterten leise miteinander, während die Prinzessin von Daarg mit ihrer Hand auf Falions Brust lag.
    Ilfgar, Grog und Juna schien die Situation am nächsten zu gehen. Alle Drei saßen schweigend um die wärmenden Flammen in der Nacht und ihre Blicke versuchten, Falion nie wieder aufstehen zu lassen. Ihre Wut ließ selbst die Flammen kühl wirken und Atrion verstand den Zorn nicht. Er wiederum wusste nicht so Recht, was er von den Erzählungen Grogs halten sollte.
    Einerseits wollte Atrion die Geschichte nicht für wahr halten und andererseits wusste der Schwertkämpfer, dass sie den Zauberer brauchten.
    Schweigend beobachtete er die gemischten Gefühle in den Augen seiner Freunde und dachte zurück an die erste Begegnung mit Falion. Damals hatte der Zauberer ihm und seinen Freunden das Leben gerettet und im weiteren Verlauf ihrer Reise war Falion ihnen schnell als guter Führer und Freund ans Herz gewachsen. Zwar war der Zauberer auf seine eigene Art und Weise mit ihnen gereist, aber für Atrion zählte, dass er ihnen nie etwas getan hatte. Nie hatte der Zauberer ihnen einen Anlass gegeben, ihm nicht zu vertrauen. Er war schroff, wenig gesprächig und geheimnisvoll, aber ohne seine Hilfe wären die Gefährten verloren gewesen. Eolond würde seinem Untergang entgegenfiebern und ohne die Hilfe des Zauberers war dies nicht zu verhindern.
    „Wir brauchen ihn“, rutschte es dem Schwertkämpfer raus und im selben Moment bereute Atrion es ungemein.
    „Was?“, fauchte Grog und sein Blick bohrte sich in Atrion als ob er den jungen Schwertkämpfer alleine durch Augenkontakt erstechen wollen würde.
    „Ich... entschuldigung. Es ist mir rausgerutscht. Ich....“, Atrion hielt inne. Er suchte seine Worte zusammen und erhob seine Stimme erneut:
    „Ich meine nur... Falion hat für uns Alle mehr als nur ein Mal sein Leben in Gefahr gebracht. Erinnert ihr euch an unser erstes Aufeinandertreffen? Er hat uns das Leben gerettet und uns sicher zum Thain geführt. Er nimmt die Leiden seiner Vergangenheit auf sich und führt uns zurück in das Reich der Drachenreiter. Wir schulden ihm nicht nur Dank, nein, wir schulden ihm unser Vertrauen. Ohne ihn wären wir nicht hier und zu keinem Moment gab er mir Anlass, ihm nicht zu vertrauen.“
    Atrions Worte hallten in den Köpfen seiner Gefährten wieder und erneut reagierten die Anwesenden in einem Wechselbad ihrer Gefühle.
    Sel und Tria nickten zufrieden und Elion schien sich lächelnd an das erste Aufeinandertreffen zu erinnernd, während nach und nach sein Unbehagen vor Falions schwand.
    Juna und Ilfgar schauten kritisch und doch schienen die zwei Freunde über Atrions Worte nachzudenken. Nur Grog blieb seiner Wut auf den Zauberer treu. Wütend schüttelte er den Kopf und starrte zu Atrion.
    „Vielleicht hast du Recht... Falion war uns immer treu. Wir kannten Cindula nicht und genauso wenig kennen wir die Wahrheit darüber, was geschehen ist“, murmelte Juna und ihre Stimme klang sowohl mitfühlend als auch unentschlossen.
    „Nein, das wissen wir nicht. Und außerdem glaube ich nicht, dass Falion sie umgebracht hat“, fügte Atrion hinzu und nickte entschlossen.
    In diesem Moment kehrte Leben zurück in den Zauberer und mit einem heftigen Zucken richtete Falion sich auf und öffnete die Augen. Er keuchte, als ob er kilometerweit gerannt wäre und er hielt sich die Hand auf die Brust.
    „Falion?“, fragte Tria und ihre Stimme klang besorgt.
    „Mir... Mir geht’s gut“, stammelte der Zauberer und nahm den Tornister dankbar aus Sels Hand.
    In drei kräftigen Zügen hatte Falion den Tornister geleert und mit einem erleichterten Schnaufen ließ er ihn in den Sand fallen.
    Eine kalte Brise ließ die Nacht noch frischer werden und Juna zitterte unmerklich neben Atrion und Ilfgar, während die gesamte Gruppe angespannt zu Falion schaute.
    „Wir... wir müssen dir eine Frage stellen“, schluckte Elion und Atrion war erstaunt, dass der junge Prinz den Mut aufbrachte das Thema anzusprechen.
    „Hast du sie umgebracht?“, fuhr es aus Grog heraus und durch seinen Körper zog ein aggressives Zucken, als ob er jeden Moment losstürzen könnte und den schwachen Zauberer erstechen könnte.
    „Falion, du musst es uns noch nicht jetzt erzählen... Du kannst dich auch bis morgen ausruhen und dann erzählst du uns Alles“, schlug Tria dem Zauberer vor und legte ihre Hand auf seine Schulter.
    Bei der zärtlichen Berührung war Falion zusammengezuckt und kurz darauf wanderte sein Blick zu Boden.
    „Nein, ich werde euch jetzt alles sagen, was in jener Nacht geschehen ist...“, antwortete er und schaute zu Grog.
    „Ich habe sie umgebracht“, sagte der Zauberer und aus der kalten Brise wurde ein eisiger Sturm.

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  • Kapitel 20
    Die Dunkelheit in Falion

    Schweigen.
    Die Gruppe saß wie versteinert um das Lagerfeuer und starrte zu Falion, der Grog leidend anblickte und dann seinen Kopf senkte.
    Der ehemalige Kapitän war wohl selbst von den Worten überrascht worden und seine Wut, die er auf Falion gehabt hatte, war für einen Moment in Überraschung versunken. Scheinbar hatte selbst Grog es für unwahrscheinlich gehalten, trotz seines Zorns auf den Zauberer und auf den Tod von Cindulla.
    „Was?“, hauchte er und seine Stimme zitterte.
    „Bitte, hört mich an... Ich erzähle es euch. Wenn meine Kraft reicht, dann versuche ich es euch zu zeigen“, beschwichtigte Falion den vor Wut zitternden Kapitän und hob schützend die Hand.
    „Ja, ich habe sie umgebracht. Und von all meinen Taten, war dies die schwerste, die ich je treffen musste. Alles begann vor...“
    „Ahhhh“, unterbrach Grog und stürzte sich auf den Zauberer.
    Drei Mal sank die Faust des ehemaligen Kapitäns auf Falions Gesicht nieder ehe Ilfgar und Sel den Wutentbrannten zurück zerrten und ihn auf dem Boden fest hielten.
    Der schuldbewusste Zauberer erhob sich wieder und seine Nase blutete in Strömen, während er sich sein anschwellendes Auge hielt.
    „Du hast sie umgebracht. Sie war die einzige Hoffnung für die Piraten und du mieser Verräter hast sie ermordet. Dafür wirst du bezahlen“, schrie Grog und versuchte sich aus der Umklammerung von Ilfgar und Sel zu befreien, die ihn fest auf den Boden drückten.
    Falion schaute auf seinen wutentbrannten Freund und Tränen liefen über seine Wangen, während er den Kopf schüttelte.
    „Es.... Es tut mir leid. Du kannst das nicht verstehen...“, stotterte der Zauberer und seine Stimme überschlug sich.
    „Nicht verstehen? Oh, ich verstehe so einiges du Mörder. Du warst Eifersüchtig. Schon seit jeher. Du wurdest nie von uns akzeptiert, von niemandem im Rat und jetzt, da du die rebellische Piratenfürstin weggeschafft hast, erhoffst du dir den Platz am Tisch der Piraten. Du bist ein Schwein! Ein widerlicher Verräter!“, brüllte Grog und in seinen Augen flackerten Zorn und Trauer. Trauer über den Verlust von Cindulla und über den eines Freundes.
    „Bitte... Lass es mich erklären. Ich werde es nicht verleugnen. Mich nicht verteidigen und zu meinen Taten stehe, aber du musst wissen, warum ich es tat“, flehte Falion und zum Erstaunen aller kniete sich der Zauberer direkt vor Grog nieder.
    „Bitte...“, wiederholte Falion und faltete die Hände mit Tränen in den Augen vor seiner Brust zusammen.
    Der ehemalige Kapitän zitterte vor Wut und sein Blick ruhte angriffslustig auf Falion, während er sich inzwischen der Kraft von Ilfgar und Sel ergeben hatte.
    „Fang an du Mörder. Fang an und sag mir, was auch immer du sagen möchtest, es wird nichts ändern... Nichts an meiner Entscheidung und nichts daran, dass du für mich gestorben bist“, fauchte Grog und er spuckte Falion vor die Knie.
    Der Zauberer schlug die Augen zu Boden und erhob sich wieder. Dann ging er einige Schritte neben das Feuer und nahm seinen Stab in die Hand, während er anfing zu erzählen:
    „Der Grund für meine Tat liegt weit zurück. Es waren die ersten paar Tage, in denen ich mit deiner Unterstützung in Cindullas Crew aufgenommen wurde. Ich verheimlichte meine Magie und war ein blutiger Frischling auf dem Deck der Fightless. Eines Tages trafen wir auf ein unbewaffnetes Handelsschiff. Es kam aus Gallahad, der Stadt, in der ich einst aufgewachsen bin. Es fuhr unter der Flagge eines Händlers namens Alfgar Weißmantel. Einem älteren Mann aus der Stadt, der überwiegend Wollhandel betreibt. Ich habe ihn gekannt und in meinen jungen Jahren war der Händler für uns Waisen ein unausgesprochener Held. Immer wieder besuchte er uns und brachte uns kleine Geschenke. An jenem Tag war auch der alte Händler auf dem Schiff und Cindulla entschied, dass wir es angreifen würden. Die Crew brüllte begeistert und nur wenige Tage zuvor hatten Cindulla und ich unsere Beziehung vertieft, wenn ich versteht... Ich war verrückt nach dieser Frau und ich entschied mich, jedem ihrer Anweisungen folge zu leisten. Ich gab mich dem Piratenleben hin und wurde zu ihrer tödlichsten Waffe“, erzählte Falion und hielt inne.
    Er streckte seine Hand über dem Feuer aus schloss die Augen. Kurz darauf flackerten die Flammen höher und in der Hitze tauchten Bilder auf. Atrion sah Falion, wie er mit Cindulla im Bett lag und nackt ihre Haare streichelte. Er sah wie sie das Schiff angriffen und er sah, wie Cindulla den Befehl gab, alle an Bord zu töten. Dann verschwanden die Bilder wieder und der Zauberer öffnete gequält die Augen.
    „Sie gab den Befehl und wir folgten. Ich schnitt einem Unschuldigen nach dem Anderen die Kehle durch und schließlich stand ich vor dem alten Händler. Er... Er war immer nett und freundlich gewesen, er war ein rechtschaffener Bürger gewesen. Und dann, auf Cindullas Befehl hin, erstach ich ihn mit meinem Säbel. Wir hätten das Schiff kampflos und ohne Verluste an uns reißen können. Aber an jenem Tag breitete sich in mir eine Dunkelheit aus, wie ich sie nie zuvor verspürt hatte. Und das Schlimmste daran... Sie gefiel mir. Diese Mordlust und das Blutvergießen ließ mich meine Vergangenheit vergessen. Cindulla war meine Zukunft und gemeinsam wurden wie zum Schrecken der Meere. Ich war ihr verfallen und wir mordeten wahllos. Vergossen Blut Unschuldiger und vernichteten die Wehrlosen. Ich wurde zu einem Monster und das Alles nur ihretwegen. Sie hätte die Piraten zu etwas gänzlich anderem gemacht. Etwas Grauenvollem“, fuhr Falion fort und ließ eine Reihe weiterer Bilder von leichenübersäten Schiffen erscheinen.
    „Sie hat das Schiff überfallen? Die Piraten wurden für den Vorfall verantwortlich gemacht und der König ließ Kapitän Hrung dafür erhängen.... Sie... Sie hat ihn damals beschuldigt?“, stammelte Grog und Falion nickte niedergeschlagen.
    „Ja, sie zwang die Crew dazu, nie ein Wort über die Taten auf See zu verlieren. Und während du als Plünderer und gefürchteter Pirat durch die Weltmeere gesegelt bist, erarbeitete sich Cindulla mit mir als Waffe einen ebenbürtigen Titel. So wurden wir zum Schrecken der Meere, aber Cindulla ließ keine Zweifel aufkommen, wie schrecklich. Niemand sollte je erfahren, wie sie wirklich war, deshalb wurde jeder Verräter umgebracht und jeder Überlebende eines Angriffs über das Meer gejagt und mit Pfeilen durchbohrt. Cindulla war ein Monster und war Schuld daran, dass in mir eine Dunkelheit erwacht ist, vor der ich mich Tag für Tag fürchte. Ich verließ euch damals nicht, weil ich kein Pirat mehr sein wollte. Ich verließ euch nicht, weil ich für Cindulla nichts mehr empfand, nein, ich verließ euch damals, weil mein Verlangen nach Cindulla mich zu einem Monster gemacht hat. Es kostete mich viel Überwindung aber in all meinen Jahren war das mit ihrem Mord die besten Entscheidungen, die ich je getroffen habe“, beendete Falion seine Erzählung und die Flammen sanken wieder auf ihre normale Größe.
    Es herrschte Stille und nur das Rauschen der Wellen und der sanfte Hauch des Windes störte die bedrückende Ruhe. Niemand wagte es Falion anzuschauen und selbst Grog starrte niedergeschlagen auf den sandigen Boden.
    „Das... Das wusste ich nicht. Ich hatte keine Ahnung, was sie getan hat:...“, begann der ehemalige Kapitän doch seine Stimme versagte.
    „Nein, das hat Niemand. Und wenn ich etwas weiß, dann das sie für Trenos Ruin ist. Unbemerkt und unscheinbar hat sie sich in das Zentrum der Piraten geschlichen und dabei mehr Blut hinterlassen, als je ein Pirat vor ihr. Ihretwegen wurde Treno von der Krone verbannt und ihretwegen bin ich damals ein Teil von den Gräueltaten gewesen, die der Kodex uns so lange schon vorhält, zu unterlassen“, antwortet Falion und ob er es wollte oder nicht, eine Träne rann über seine Wange.
    Noch nie hatte Tria den Zauberer so verletzt gesehen und sie schluckte angespannt, bevor sie sagte: „Falion, du hast sie... sie ermordet?“
    Der Zauberer blickte zu Prinzessin von Daarg und seine Augen waren gerötet.
    „Ja“, hauchte er.
    „Er hat das richtige getan“, sagte Elion plötzlich von der anderen Seite des Feuers.
    Seit einiger Zeit hatte der Prinz von Eolond kein Wort mehr von sich gegeben, aber nun war er aufgestanden und lief auf Falion zu.
    Er kniete sich vor den Zauberer und legte ihm die Hand auf die Schulter. Atrion saß schweigend auf dem Sand und beobachtete Elion gespannt, während dieser dem Zauberer in die Augen schaute und anfing zu reden:
    „Mein Vater hat ein Mal gesagt, die schlimmsten Entscheidungen sind die, die uns nahestehen. Ich will keinen Mord gut heißen, aber das, was du uns gerade erzählt hast, war richtig. Cindulla stand dir nahe, näher, als irgendjemand sonst hier. Deine Entscheidung war vielleicht nicht die Beste und wahrlich keine, die man gutheißen kann. Aber die Entscheidung kam von Herzen. Ich für meinen Teil kann über deine Tat hinwegsehen und erkenne den richtigen Weg dahinter, obwohl du dich für den falschen Ausgang entschieden hast.“
    Falion starrte den Prinz von Eolond fassungslos an und zum ersten Mal in Atrions Leben war aus dem jungen und abenteuerlustigen Schützling ein Fünkchen seines Vaters aufgetaucht. Seine Worte hatten die Gefährten berührt und zum ersten Mal konnte man seine Wurzeln erkennen. Er war wie sein Vater, er war wie ein fürsorglicher Freund, ein Helfer und Retter in der Not, er war der zukünftige König von Eolond.

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  • Wuu, die Erzählung von Falion hat mich atemlos zurückgelassen! =O Vor dieser Piratenfrau kann man ja nur Angst haben...
    Aber ich hatte ein wenig gemischte Gefühle, als er erzählt hat, dass er einen alten Freund, den Händler da, ermordet hat. Da war ich n bisschen traurig, das ist schon arg skrupellos.
    Aber das der Pirat auf ihn losgeht, ich hab nur drauf gewartet :D Der war ja die ganze Zeit schon auf dem Sprung.

    Und wenn ich etwas weiß, dann das sie für Trenos Ruin ist.

    Und wenn ich etwas weiß, dann(,) das(s) sie für Trenos Ruin ist.


    Ist heute ein etwas kürzerer Kommentar, aber ich hab nicht viel zu kritisieren :)
    Ich fand auch schön, wie du in Kapitel 19 beschrieben hast, wie die einzelnen Gefährten so auf Falion reagieren nach dem, was er getan hat.

    Hat mir gefallen, es zu lesen :)

    Bis zum nächsten Kapitel,
    Blue :D

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  • So, jetzt aber...
    Hi @BlueRosesInMyHeart :panik:

    Wuu, die Erzählung von Falion hat mich atemlos zurückgelassen! Vor dieser Piratenfrau kann man ja nur Angst haben...
    Aber ich hatte ein wenig gemischte Gefühle, als er erzählt hat, dass er einen alten Freund, den Händler da, ermordet hat. Da war ich n bisschen traurig, das ist schon arg skrupellos.
    Aber das der Pirat auf ihn losgeht, ich hab nur drauf gewartet Der war ja die ganze Zeit schon auf dem Sprung.

    Jaaa, ich muss sagen, dass ich wirklich lange dafür gebraucht hatte... Mein Ziel war es, dass Falions Worte auf jeden Fall die "Richtigkeit" seiner Handlung untermauern sollten. Trotzdem wollte ich, dass man Falion jetzt eher etwas distanzierter betrachtet, weil er ja gerade jemanden kaltblütig ermordet hat :assaultrifle:
    Ja, Cindulla hat den armen Falion schon zu etwas Grausamen gemacht :fie:
    Naja, Grog wird auf jeden Fall noch eine wichtige Rolle spielen.... Egal ob mit oder gegen Falion ;)

    Und wenn ich etwas weiß, dann(,) das(s) sie für Trenos Ruin ist.

    Wird verbessert ^^:thumbup:

    Ist heute ein etwas kürzerer Kommentar, aber ich hab nicht viel zu kritisieren
    Ich fand auch schön, wie du in Kapitel 19 beschrieben hast, wie die einzelnen Gefährten so auf Falion reagieren nach dem, was er getan hat.

    Einerseits ist das natürlich schön, dass du so wenig zu kritisieren hast, andererseits bedeutet mir deine Meinung natürlich viel, deshalb darfst du auch gerne jeden noch so kleinen Stein umdrehen :D
    Auch das war wieder relativ schwer zu beschreiben, weil ich mir nicht sicher war, welcher Charakter jetzt für oder gegen Falion sein sollte... Naja, wenigstens hat es dir gefallen ^^

    Hat mir gefallen, es zu lesen

    Und das freut mich natürlich so oder so immer :love: Danke für dein Kommentar und deine noch immer währende Lesebereitschaft ^^ Bin richtig happy :party:

    LG Lehaidin

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  • Ich steig dann mal ganz dreist mit ein :D
    Bisher hab ich nur die ersten beiden Posts gelesen, du kannst dich also schon mal auf höchst unregelmäßig Aufhol-Kommentare von mir freuen :whistling:

    und beinahe flüsternd sagte: „Wir werden angegriffen, keuch..., mein Herr“.

    Solange er nicht tatsächlich "keuch" sagt, würde ich diese Lautmalerei an der Stelle weglassen. Andere Laute wie "Arg" o.ä. gehen, aber wenn du darstellen möchtest, dass ein Charakter außer Atem ist, würde ich es wikrlich bei solchen kurzen ... Pausen belassen. Eventuell könnte man hier sogar noch eine einbauen: "Wir ... werden angegriffen, ... mein Herr."

    Die Schwertscheide war verziert mit feinen Goldstreifen, die wie Weinranken ineinander flossen und sich wie ein Wirrwarr an Linien über die ganze Schwertscheide erstreckten.

    Uh, sehr schöner Vergleich :o Nur könnte man das zweite "wie" durch ein "als" ersetzen. Dann umgeht man die Wiederholung :)

    Der Prolog hat mir ja ausgezeichgnet gefallen. Anstatt die Landschaft und dergleichen Eolonds breitzutreten, hast du auf eine sehr wortgewandte Weise die Veränderungen in der Gesellschaft beschrieben. Ich merk außerdem schon ...

    Dazu zählen Berufswege wie Diebe, Räuber, Söldner mit eher fragwürdigen Aufträgen, Verkäufer illegaler Waren oder sogar der Job als Auftragsmörder

    mit vielen Gebirgen, Wässern und Städten, gepflegten Handelsstraßen, ansehnlichen Häfen, riesigen Waldländern, feuchten Sümpfen, mit exotischen Tieren und Gestalten, mit Dieben, Räubern und Barbaren, mit Kriegern, Fürsten und Königen und einer Vielzahl an Bettlern.

    ... du magst Aufzählungen scheinbar sehr gerne :D Aber an den Stellen passen sie auch und lassen den erzählstil kurzweilig etwas ausschweifender und dadurch lebeindig wirken.
    Dafür kam mir zu Beginn die Beziehung zwischen Ilfgar und dem Fürsten Sedar etwas seltsam vor. Die beiden verhalten sich ja eher wei zwei junge Burschen, wenn vor allem die Wache ihrem Herrn Streiche spielt, ohne ernste Konsequenzen. :whistling: Aber ich nehme das jetzt einfach mal als Eigenart deiner Geschichte hin. Immerhin scheint Sedar ja allgemein nicht eben ein sonderlich grausamer oder ernster Herrscher zu sein.
    So das war`s dann auch erstmal wieder von mir. :crazypilot:

    "Vem har trampat mina svampar ner?!"

  • Hey @Xarrot,
    Na das kam jetzt doch sehr überraschend 8o Aber nur Positive Überraschung erfüllt mein Gemüt :love: Nein, ganz ehrlich, ich freu mich riesig :D Und auf die Aufhol-Kommentare freue ich mich selbstverständlich jetzt schon ;)
    Nun zu deinen Anmerkungen:

    Solange er nicht tatsächlich "keuch" sagt, würde ich diese Lautmalerei an der Stelle weglassen. Andere Laute wie "Arg" o.ä. gehen, aber wenn du darstellen möchtest, dass ein Charakter außer Atem ist, würde ich es wikrlich bei solchen kurzen ... Pausen belassen. Eventuell könnte man hier sogar noch eine einbauen: "Wir ... werden angegriffen, ... mein Herr."

    Jaaa, da hast du vollkommen Recht... Das gehört da auch nicht hin. Wenn ich das erste Buch fertig habe, wird das hier alles eh generalüberholt... Das kommt auf die Liste der Korrekturen ;)

    Uh, sehr schöner Vergleich :o Nur könnte man das zweite "wie" durch ein "als" ersetzen. Dann umgeht man die Wiederholung

    Der Prolog hat mir ja ausgezeichgnet gefallen. Anstatt die Landschaft und dergleichen Eolonds breitzutreten, hast du auf eine sehr wortgewandte Weise die Veränderungen in der Gesellschaft beschrieben. Ich merk außerdem schon ...

    Das freut mich natürlich ziemlich, dass dir sowohl der Vergleich, als auch der gesamte Prolog so gut gefallen hat ^^ Das "als" ist auf jeden Fall besser, als das zweite "Wie" und ich werde es ebenfalls verbessern. :thumbup:

    ... du magst Aufzählungen scheinbar sehr gerne Aber an den Stellen passen sie auch und lassen den erzählstil kurzweilig etwas ausschweifender und dadurch lebeindig wirken.
    Dafür kam mir zu Beginn die Beziehung zwischen Ilfgar und dem Fürsten Sedar etwas seltsam vor. Die beiden verhalten sich ja eher wei zwei junge Burschen, wenn vor allem die Wache ihrem Herrn Streiche spielt, ohne ernste Konsequenzen. Aber ich nehme das jetzt einfach mal als Eigenart deiner Geschichte hin. Immerhin scheint Sedar ja allgemein nicht eben ein sonderlich grausamer oder ernster Herrscher zu sein.

    Jaaa, Aufzählungen waren für mich im Prolog auf jeden Fall von Nöten.... Wobei du einer der wenigen bist, die kein Problem damit haben, ja sie sogar gut und passend findest :love: Viele Mitglieder haben sich zu den Aufzählungen eher negativ geäußert, aber umsomehr freut es mich, dass sie dir gefallen. Hier muss ich einfach Mal schauen, wie ich es nach der Generalüberholung so anstelle ^^
    Ja, zwischen Serdar und Ilfgar besteht eine besondere Beziehung... Ich denke eher man könnte es als eine unechte Vater/Sohn Beziehung verstehen. Serdar hat keine Kinder und Ilfgar ist für ihn eher so etwas wie eine Sohnfigur. Deshalb gehen die Streiche und Witzeleien in Ordnung ;)

    Freut mich immer noch, dass dir die Geschichte gefällt und du jetzt ein Wenig mitlesen möchtest ^^

    LG Lehaidin

    "Es sind die kleinen Dinge. Alltägliche Taten von gewöhnlichen Leuten, die die Dunkelheit auf Abstand halten."
    - Gandalf -


  • Kapitel 20
    (Fortsetzung)

    Die restliche Nacht über herrschte ein bedrücktes Schweigen.
    Falion hatte sich bei Elion für seine freundschaftlichen Worte bedankt und war kurz darauf ohne ein Wort zu sagen in den Wald verschwunden. Trias Wunde hatte ihr viel Kraft gekostet und nach einem Wechsel ihres provisorischen Verbandes war die Prinzessin von Daarg in einen tiefen Schlaf gesunken. Sel und Elion waren ebenfalls in einen festen Schlaf gesunken, während Ilfgar neues Holz für das Feuer sammelte und Juna die Vorratstaschen durchzählte. Nur Grog und Atrion saßen regungslos und still am Feuer. Der ehemalige Kapitän schien noch immer unter Schock zu stehen und seine Augen suchten in den heißen Flammen des Lagerfeuers nach den richtigen Antworten. Atrion hingegen ertappte sich dabei, wie er Juna anstarrte. Zwar war ihm schon immer bewusst gewesen, dass seine gute Freundin durchaus schön anzusehen war, aber nun fiel ihm erstmals auf, wie sehr die Bogenschützin sich verändert hatte.
    Die Reise bis an die Westküste Eolonds hatte ihren Körper zusätzlich gestählt und ihre langen Beine waren muskulös und schmiegten sich eng an ihre Hose. Obwohl Atrion den Blick zu ihrem Hintern mit roten Backen versuchte zu unterdrücken musste er eingestehen, dass Junas Gesäß ebenfalls deutlich straffer war, als noch einige Wochen zuvor in der Hauptstadt.
    Atrions Augen wanderten über ihre Taille zu ihrem Gesicht. Sie hatte die Haare zu einem Zopf gebunden und ihr Gesicht war besorgt und streng, während auf ihrer linken Wange ein kleiner Fleck aus Ruß die Haut bedeckte. Ihre brauner Zopf fiel bis unter ihre Schultern und das Salzwasser hatte die sonst eher glatten Haare zu einer lockigen Mähne heranwachsen lassen.
    „Sprich sie an, junger Schwertkämpfer“, schreckte Grog Atrion auf.
    „Was?“, stammelte er und versuchte vergebens seine roten Wangen zu verdecken.
    „Ihr wisst schon, was ich meine! Ich sehe, wie ihr sie anguckt... Ihr seid verliebt“, stellte der ehemalige Kapitän fest und zum ersten Mal in dieser Nacht brachte er ein Grinsen hervor.
    „Ich.. Ich... Nein, bin ich nicht. Es ist nur... Sie hat sich so sehr verändert seit wir losgegangen sind und das... Ich glaube das macht mir Sorgen“, erklärte Atrion und doch wusste er, dass Grog nicht gerade unrecht hatte.
    Schon seit er Juna zum ersten Mal gesehen hatte, fühlte er sich zu der Bogenschützin hingezogen. Sie war nicht nur seine einzige Freundin, sondern auch seit jeher eine Person gewesen, der er alles erzählen konnte. Immer wieder wollte der junge Schwertkämpfer ihr seine Gefühle zum Ausdruck bringen, aber Atrion hatte keine Erfahrungen im Umgang mit Frauen. Er war ein Feigling und das wusste er nur zu gut.
    „Ihr seid noch Jungfrau?“, grinste Grog noch breiter und Atrion war sich sicher, dass der ehemalige Kapitän jeden Moment lautstark loslachen könnte.
    Glücklicherweise beließ Grog es bei seinem schelmischen Grinsen und Atrion seufzte machtlos.
    „Ja... Aber, aber, erzählt es niemandem. Bitte“, stammelte der Schwertkämpfer und sein Blick wanderte wieder zu Juna.
    „Keine Sorge, Atrion. Wenn ich es herausfinden konnte, dann hat es deine jetzige Gesellschaft sicherlich auch schon“, neckte Grog weiter und ein glucksendes Gelächter verließ seinen Rachen.
    „Was?“, schreckte Atrion zusammen und erst als er Grogs bubenhaftes Grinsen sah, wusste er, dass der ehemalige Kapitän ihn wieder veralbert hatte.
    „Junge, so sehr es mir Spaß macht eine Jungfrau wie dich zu ärgern... Lass dir eines gesagt sein: Es ist überhaupt nichts Schlimmes daran, sich für den Menschen aufzuheben, der diesen Moment mit dir verdient hat. Außerdem bin ich mir sicher, dass es an einem so strammen Burschen wie dir nicht an Verehrerinnen mangelt. Eines Tages wirst du deine große Liebe finden... Naja, oder du merkst eines Tages, dass das, was du dir am meisten Wünscht schon längst vor deiner Nase steht“, klopfte Grog Atrion auf die Schulter und nickte kaum merklich zu Juna rüber.
    Nachdenklich beobachtete Atrion die junge Bogenschützin und lächelte Grog dankbar an.
    „Danke“, sagte er kurz darauf und stocherte mit einem Ast im Feuer.
    „Wofür? Dafür, dass ich dir etwas gesagt habe, was du schon weißt? Bitteschön... Und jetzt entschuldige mich, ich brauche ein wenig Schlaf“, antwortete der ehemalige Kapitän und stand auf.
    Er ging einige Schritte weiter in Richtung des Waldes, breitete seinen Mantel aus und war innerhalb weniger Minuten erschöpft eingeschlafen.
    Eine gefühlte Ewigkeit verging und Atrion stocherte nachdenklich im Feuer bis Ilfgar sich mit neuem Feuerholz zu ihm gesellte.
    „Was ist los?“, fragte der Bote aus Haalingar verdutzt und legte einige der Scheite auf das langsam erlischende Feuer.
    Die Flammen züngelten sich am neuen Feuerholz entlang und nach wenigen Minuten hatte das Lagerfeuer wieder eine wohlig warme Größe erreicht.
    „Nichts. Ich habe mich nur mit Grog unterhalten und nach alledem, was wir bisher erlebt haben, hat er mir gezeigt, was wohl mein größtes Abenteuer werden wird“, antwortete Atrion nach einigen Minuten seines Schweigens und nickte zufrieden.
    „Und was wäre das?, hakte Ilfgar interessiert nach und drehte sich zu Atrion.
    „Das erzähle ich dir ein andermal. Heute brauche ich nur noch den Schlaf und das warme Feuer an meiner Seite“, murmelte der Schwertkämpfer und breitet seinen Umhang in der Nähe des Feuers aus.
    „Gute Nacht, Ilfgar. Wenn du es einrichten kannst, dann bist du wohl mit der ersten Wache dran“, grinste Atrion und nach einem widerwilligen Nachtgruß des Boten von Haalingar war der Schwertkämpfer eingeschlafen.
    „Er hat sich verändert“, unterbrach schließlich Juna die Stille und setzte sich neben Ilfgar.
    „Ja, das hat er... Das haben wir alle“, antwortete Ilfgar und sein Blick wandte sich von Atrion zu Juna.
    „Er bedeutet mir viel Ilfgar, das weißt du, oder?“, fragte die junge Bogenschützin und ihre Augen bohrten sich in die des Boten aus Haalingar.
    „Ja, das weiß ich. Aber du weißt hoffentlich auch, wie viel du mir bedeutest“, lächelte er und nahm Junas Hand.
    Langsam beugte sich die Bogenschützin nach vorne und die Beiden küssten sich. Ihre Lippen lagen aufeinander und ihre Augen waren geschlossen, während der Mond hinter einer Wolke hervortrat und das sanfte Rauschen der Wellen die Nacht erfüllte. Nur das Knistern des Lagerfeuers und eine leichte Brise über den Baumwipfeln am Waldesrand ließen die Zweisamkeit der Beiden perfekt werden.

    "Es sind die kleinen Dinge. Alltägliche Taten von gewöhnlichen Leuten, die die Dunkelheit auf Abstand halten."
    - Gandalf -


  • Kapitel 21

    Eine uralte Macht

    Unsanft wurde Atrion von Grog durch einen Tritt in den Hintern geweckt und als der junge Schwertkämpfer seine Augen öffnete, bemerkte er, dass er am längsten geschlafen hatte. Alle Anderen waren bereits damit beschäftigt ihr spärliches Frühstück zu vertilgen und sich für die nächste Etappe vorzubereiten.
    „Aufgewacht du Schlafmütze, Falion sagt, wir müssen los... Im Norden sei das Wetter scheinbar schlecht vorherzusehen. Und wie es das Wetter nun Mal will, ist es heute mild genug zum loslaufen“, begrüßte Juna ihn lächelnd und reichte ihm ein Stück Brot und Pökelfleisch.
    „D...Danke“, sagte Atrion und in ihm tauchten die Bilder des gestrigen Gesprächs mit Grog auf.
    „Bitte... Und jetzt mach dich fertig. Falion ist die ganze Nacht durch den Wald gestreift und hat die besten Wege ausgekundschaftet um mit unserer verletzen Prinzessin zu reisen“, erklärte die Bogenschützin und wandte sich wieder ihrem Frühstück zu.
    „Hey, ich habe gesagt, ich kann laufen! Warum glaubt mir das hier keiner?“, beschwerte sich Tria und verschränkte die Arme.
    „Das bezweifelt ja auch Niemand, werte Prinzessin. Aber wir wollen kein Risiko eingehen... Naja, Falion möchte kein Risiko eingehen“, antwortete Ilfgar und er grinste vergnügt.
    Scheinbar war Tria den ganzen Morgen unter den mitleidvollen Entscheidungen der Gefährten verhätschelt worden und eine so starke Frau wie die Prinzessin von Daarg schien sich in dem Bild einer Hilfsbedürftigen nicht sonderlich wohl zu fühlen.
    In Windeseile hatte Atrion sein Pökelfleisch vertilgt und spülte das Gemisch aus Brot und Fleisch zwischen seinen Zähnen mit kaltem Quellwasser hinunter. Dann befreite er seinen Umhang von Sand und hängte sich den Stoff um den Hals. Kurz darauf standen alle Gefährten mit den Vorratsbeutelnn bereit und warteten auf Falion, der ein weiteres Mal im Wald verschwunden war.
    „Wo bleibt er denn?“, fragte Juna ungeduldig und blickte zwischen den Bäumen hindurch.
    „Er ist ein Zauberer. Glaubt mir, es ist nur zu unserem Vorteil, wenn er unsere Route vorher auskundschaftet“, antwortete Grog und tatsächlich hatte der ehemalige Kapitän Recht.
    Ohne Falions Magie und Zauberei wären Atrion und seine Freunde schon oft genug völlig aufgeschmissen gewesen.
    „Ist er das?“, fragte Tria plötzlich und zeigte den Strand entlang nach Süden.
    Falion kam am Waldrand entlang auf sie zu und seine Augen wanderten über ein kleines Buch, welches er in seiner linken Hand hielt.
    Bei jedem Schritt ließ er seinen Stab in der rechten Hand sanft denn Boden berühren und sein Umhang wehte seicht in der Brise, die vom Meer ins Landesinnere strömte.
    Obwohl er es nicht wollte, strömte Falion eine gewisse Macht aus. Es war beinahe gruselig, aber jeder der Gefährten schien vor dem Zauberer eine gewisse Ehrfurcht zu empfinden, die er seit seinem ersten Treffen mit Atrion und den Anderen in ihnen hervorrief.
    In Gedanken versunken erreichte der Magier die Gruppe und ohne ein Wort zu sagen schritt er zwischen ihnen hindurch.
    „Was ist los, Falion?“, unterbrach Sel die Stille und der Zauberer drehte sich langsam zu ihnen um.
    „Nichts... Es ist nur... Dieser Teil von Eolond ist unerforscht und größtenteils unbewohnt. Wisst ihr, wie die Meerenge entstanden ist?“, begann der Zauberer und sein Blick wanderte durch die Runde.
    „Ich glaube ich weiß es...“, meldete sich Elion zu Wort und er trat einige Schritte nach Vorne.
    „Nun los, junger Prinz, ich nehme an du hast in den Büchern der Bibliothek einiges darüber gelesen“, lächelte Falion und trotzdem wurde er seinen nachdenklichen Blick nicht los.
    „Ja, mein Vater war oft mit mir in der Bibliothek und in einem der Bücher ging es um die Schlacht von Winterstern. Vor etwa 2000 Jahren haben dort die Magier der Akademie und ein abtrünniger Thain gegeneinander gekämpft und bei dieser Konfrontation entstand die Meerenge, die Straße von Treno“, erzählte Elion und schien ein wenig stolz auf sich selbst zu sein.
    „Ja und nein“, warf Falion ein und er schmunzelte vergnügt.
    „Es stimmt, dass die Schlacht in Winterstern begann, jedoch waren es nicht die Magier der Akademie, die gegen einen Abtrünnigen kämpften, sondern ein Thain kämpfte gegen einen anderen Thain. Um genauer zu sein, es waren Brüder. Silas und Oles kämpften damals gegeneinander. Der Grund dafür war so alt wie Eolond selbst... Die Liebe zu einer Frau. Beide Brüder verliebten sich in ein und dieselbe Elfin und mit einem Mal brach ein Zwist zwischen den Blutsverwandten aus...“
    „Silas von Haalingar?“, unterbrach ilfgar die Erzählung des Zauberers und im Gesicht des Boten aus derselbigen Stadt brach Staunen aus.
    „Ja, Ilfgar... Heute ist der Thain weiterhin als Silas aus Haalingar bekannt. Aber nun weiter in de Geschichte... So kam es, dass die beiden Thains sich um das Herz der jungen Dame stritten. Sie bekämpften sich ein ums andere Mal um die schöne Elfin zu beeindrucken, aber in ihrer ganzen Sehnsucht geschah etwas, was den Lauf der Geschichte für immer verändern sollte. Während einer ihrer Kämpfe wurde die Elfin von einem Zauber getroffen und sie starb in den Armen ihrer Verehrer. Die Brüder jedoch machten den jeweils andern für den Todesfall verantwortlich, noch ehe die Leiche der Frau verkühlt war und die Wärme ihrer Haut verschwunden war. Sie schworen sich gegenseitig den Tod, wenn sie sich jemals wiedersehen würden und nur die Beisetzung ihrer Geliebten verhinderte an jenem Tag den Kampf. Jahre vergingen und die Brüder scharrten Mitstreiter um sich, während sie sich auf den Kampf vorbereiteten, den sie sich so herbei wünschten. Und so kam es, dass Silas sich mit den Menschen von Haalingar verbündete und in all dem Chaos eine Frau kennenlernte...“
    „Sybille von Haalingar“, warf Ilfgar erneut ein und Falion nickte zufrieden.
    „Genau. Sybille von Haalingar wurde Silas Frau und sie gebar zwei Söhne. Die neu gewonnene Liebe in seinem Leben ließ Silas zu Vernunft kommen und er schickte seinem Bruder einen Brief, in dem er zugab, dass es sein Fehler war, was damals mit der Elfin geschehen war. Doch Oles war zu sehr von seinem Herzschmerz und dem Rachegedanken zerfressen, dass er den Brief noch vor dem Öffnen verbrannte. Er unterwarf die Magierakademie seinem Willen, indem er den hohen Meister in einem Duell besiegte und machte sich von Winterstern auf den Weg nach Haalingar. Einige Magier der Akademie konnten sich dem Bann des Thains entziehen und begaben sich zu Silas. Sie erzählten ihm von den Taten Oles und zeigten ihm einen Weg, wie sein Bruder zu besiegen war.
    Und so marschierte Oles mit einem gewaltigen Heer aus Zauberern gen Haalingar und traf auf halbem Weg seinen Bruder, der mit den wenigen entflohenen Magiern der Akademie wartete.
    Der Kampf entbrannte und schon bald hatten die Magier der Akademie ihren Plan, den sie mit Silas ausgearbeitet hatten, vollbracht. Sie lösten den Bann von den anderen Magiern und gemeinsam wirkten sie einen uralten Zauber auf die beiden Brüder. Silas hatte den Auftrag bekommen, seinen Bruder so lange hinzuhalten, bis die Magier der Akademie bereit waren, den Zauber loszulösen. Die beiden Thains kämpften ununterbrochen und Silas opferte sich an jenem Tag um seinem Bruder Einhalt zu gebieten. Die Zauberer der Akademie hatten den Zauber gemeinsam mit so viel Macht gesprochen, dass die Magie, die beim Aufprall mit den beiden Thains frei wurde eine gewaltige Schneise durch Eolond brach. So entstand sie Schneise von Treno an der Stelle, an der einst die beiden Brüder aufeinander trafen“, beendete Falion seine Geschichte und staunend schwiegen die Gefährten.
    „Und warum macht euch das so Sorgen?“, fragte Sel und erst jetzt wurde Atrion bewusst, dass die Worte des Zauberers nichts Beunruhigendes an sich hatten.
    „Ihr habt Recht, Sel... Ich höre die Geschichte selbst nur so unglaublich gerne...“, schwelgte Falion einen Moment in Erinnerungen.
    „Aber nun zu meinen Sorgen...“, fuhr er fort. „Nach der Freisetzung dieser Menge an Magie mussten die gewaltigen Ströme aus purer Energie irgendwo hin. Während viel der Magie in die bewohnten Gebiete Eolonds verschwand, zog der andere Teil wie eine Druckwelle über den unwirtlichen nördlichen Teil von Eolond und klammerte sich an Alles, was auf irgendeine Art und Weise in der Lage dazu war, Magie aufzunehmen. Die Magie klammerte sich an Geschöpfe aus der Tiefe der Erde.... Geschöpfe, die so uralt waren, dass sie fast schon in einen unsterblichen Schlaf gesunken waren. Und doch war die Magie wie ein Hornbeersaft am Morgen für die Geschöpfe in der Tiefe. Sie erwachten wieder und sind seit dem wieder lebendig. Lebendige Geschöpfe mit den unvorstellbaren Mächten der Natur. Allgemein sind sie eher bekannt unter dem Namen...“
    „Elementargeister“, vervollständigte Elion Falions Satz und erneut zog sich das Staunen durch die Gruppe wie ein Sturm über die Ebenen vor Daarg.
    „Ja, diese Geschöpfe bereiten mir Sorgen. Es ist nicht viel über sie bekannt, außer, dass sie feindselig und mächtig sind“, erklärte Falion und steckte das Büchlein in seine Manteltasche.
    „Mehr weiß man über diese Geschöpfe nicht?“, stutzte Atrion und kratzte sich am Kopf.
    „Nun ja, das liegt daran, dass Niemand, der jemals in Kontakt mit diesen Elementargeistern getreten ist, überlebt hat. Und jetzt genug mit den Geschichtsstunden. Das Wetter hier ist fast genauso gefährlich wie die Elementargeister, also brechen wir auf!“ sagte der Zauberer und ging den Gefährten voraus in den Wald hinein.

    "Es sind die kleinen Dinge. Alltägliche Taten von gewöhnlichen Leuten, die die Dunkelheit auf Abstand halten."
    - Gandalf -


  • Kapitel 21
    (Fortsetzung)

    Der Tag verging schleppend und öde, währen die Gefährten langsam aber sicher durch die Wildnis streiften. Ob die Prinzessin von Daarg es nun wollte oder nicht, ihre Verletzung hatte sie schon nach den ersten paar Schritten zu Schmerzensschreien gezwungen und Falions Magie war noch immer zu schwach, um an Tria einen Heilzauber zu wirken. Also hatten sich Atrion und Elion dazu bereit erklärt Tria zu stützen, was das Vorankommen in unwegsamen Gelände zusätzlich erschwerte.
    Obwohl die Sonne sich immer wieder für lange Zeit hinter kleinen Wolken hervorstahl, blieb die Luft kühl und frisch, während in der Ferne über den gesamten Vormittag noch das Meer zu hören war.
    Falion hatte den Wald gut ausgekundschaftet, denn kaum waren sie eine halbe Stunde gelaufen, führte er sie durch eng verwinkelte Pfade an den Dornen und dem dichten Unterholz vorbei. Und trotzdem hatte jeder der Gefährten, mit Ausnahme von Falion, dessen Stab die Zweige zurückdrängte, innerhalb weniger Minuten Kratzer und Schürfwunden an den Beinen und Armen. Mühsam quälte sich die Gruppe durch die schier endlose Wildnis und erst am Abend erreichten sie den Waldrand. Glücklich stürzten die Gefährten aus dem beengenden Wald und erschöpft ließen Atrion und Elion die junge Prinzessin ins Gras ab. Sie hatten den Waldrand erreicht und standen nun auf einer kleinen Anhöhe.
    Unter ihnen erstreckte sich einige Meilen weit eine Tundra, die langsam und stetig anstieg, bis schneebedeckte Hänge in der Ferne erschienen. Zu ihrer Linken erstreckte sich die Tundra bis an den Horizont und auf der rechten Seite stiegen bereits nach anderthalb Meilen westlichen Ausläufer des Gebirges vor ihnen in den Himmel.
    Kalter Wind wehte ihnen entgegen und Ilfgar zog sich seinen Mantel enger um den Körper.
    „Viel zu kalt hier auf der Insel“, spottete er kurz darauf und erntete einen liebevollen Blick von Juna, die ebenfalls eingewickelt neben ihm stand.
    „Nun, das war noch bei Weitem nicht die Kälte, die uns erwarten wird, wenn wir dort oben sind“, gluckste der Zauberer und zeigte auf die gewaltigen Berge im Osten vor ihnen.
    „Dort liegt die Welt der Drachenreiter?“, staunte Elion, hielt sich schützend die Hand über die Stirn und schaute nach Osten.
    „Naja, in der Nähe der Berge dort vorne... Man könnte sagen, dass wir eine Weile im Gebirge reisen müssen um den Eingang zu finden“, erklärte Falion und mit einem Mal wurde die Stimmung noch bedrückender, als sie es eh schon den geraumen Vormittag lang war.
    Niemand war nach einem Gespräch zumute gewesen und jeder schweifte mit seinen Gedanken tief in sich. Falions Taten hatten in jedem von ihnen eine Flut an Emotionen hinterlassen und jeder haderte mit sich selbst und dem Gedanken einem Mörder zu folgen, der sie jeden Moment in Flammen aufgehen lassen könnte. Einerseits fürchtete sich die Gruppe vor ihrem Führer und andererseits verstand sie seine Taten. Tatsächlich fanden die Gefährten es sogar richtig, was Falion getan hatte, aber ein Mord war etwas, was kein Mensch jemals gut heißen sollte.
    Der Zauberer selbst schien jdeoch am meisten unter seiner Tat zu leiden. Obwohl er in den Gefährten Ehrfurcht und eine gewisse Angst auslöste, war Falion bei weitem nicht so beeindruckend wie sonst. Sein Gesicht war bleich und kränklich, seine Augen waren blutunterlaufen, tiefe Augenringe zeugten von seinem schlechten Schlaf und aus seiner sonst so aufrechten Haltung war ein eher gebückter Gang geworden. Er sah erschöpft aus und zu allem Überfluss schien seine Magie nur langsam wieder in seinen Körper zurück zu kehren. Atrion beobachtete den Zauberer interessiert, während dieser auf einem kleinen Stein in der Nähe ein kleines Mittagessen vertilgte. Seit jeher hatte sich Atrion gefragt, wie die Magie funktionierte und obwohl Falion ihnen einiges über die Magie erzählt hatte, war der Schwertkämpfer aus Aspholium fasziniert davon, wie sehr Falions Lebenskraft an der Magie hing, die ihn erfüllte wie das Blut einen Menschen. Ohne die Magie war Falion schwach und erschöpft wie ein Mensch, der viel von seinem Blut verloren hatte.
    Atrions Blick wanderte durch die Runde und er sah wie Elion und Sel sich gemeinsam über das Gebirge im Osten unterhielten und aufgeregt auf die schneebedeckten Gipfel zeigten. Er schaute zu Tria und Grog, die gemeinsam ihr Proviant auf dem grasigen Boden genossen und sein Blick blieb auf Ilfgar und Juna hängen, die gemeinsam nebeneinander saßen und sich leise unterhielten.
    Erst jetzt bemerkte der Schwertkämpfer, wie gut sich die beiden inzwischen verstanden und mit einem Mal knallte ein ihm bisher so unbekanntes Gefühl gegen den Kopf.
    Eifersucht.
    Er mochte Ilfgar und noch viel mehr mochte Atrion die junge Bogenschützin, die in eben jenem Moment neben dem Boten aus Haalingar saß und vergnügt grinste.
    Plötzlich schaute Juna auf und ihr Blick kreuzte sich mit Atrions. Ihr Lächeln verschwand und sie bedeutet Ilfgar unterschwellig, mit seiner Erzählung aufzuhören. Gerade erhob sie sich und wollte zu Atrion hinüber gehen, als Falion sie zum Aufbruch anstachelte.
    Er hatte sein Pökelfleisch bereits wieder in der Vorratstasche verschwinden lassen und stand aufbruchbereit vor der Gruppe, während er sich kaum merklich auf seinen Stab stützte.
    „Na los, glaubt mir, ihr werdet es mir danken... Nachts sollte man nicht mitten in der Tundra verharren. Wir gehen weiter bis zu den ersten Nadelwäldern und schlagen dort unser Lager auf“, sagte der Zauberer und nickte zufrieden.
    „Ich sehe keine Nadelwälder“, stutzte Elion und die Fragezeichen hingen fast sichtbar über seinem Kopf.
    „Nun, Prinz von Eolond, dann wisst ihr ja, was wir noch vor uns haben“, feixte Falion und damit sank die Stimmung der Gefährten auf einen neuen Tiefpunkt.

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  • Spoiler anzeigen

    Draußen im Hof wartete Ilfgar ungeduldig auf seinen Herrn und tippte ungeduldig mit den Fingern auf dem Schwertgriff.

    Das erste würd eich weglassen.

    Aufgebaut war die Hauptstadt von Barion in vier Sektoren, den Feldsektor, ein Gebiet, welches zur Versorgung der Stadt gedacht war und zwischen Hafen und den Stadtmauern lag. [...] Zusätzlich war der Hochsektor von einer gut 5 Meter hohen Mauer umgeben und bot bei einem Angriff der Stadtbevölkerung zusätzlichen Schutz, auch die Ausbildungslager und Kasernen der Soldaten und der Stadtwache fanden Platz im Regierungsviertel der Stadt.

    Ich finde, eine derartige Beschreibung der Stadt ist an der Stelle etwas störend. Im Moment bringt es die Handlung nicht weiter, beziehungsweise nimmt sogar die Spannung raus. Der Leser erwartet jetzt wegen der nahenden Armader erstmal 1A auf die Fresse und ein solcher Info-Batzen ist das etwas hinderlich. Eventuell könnte man die anderen drei Sektoren nur kurz erwähnen, um dann ganz kurz näher

    auf den Wohnsektor einzugehen, durch den der Fürst reitet. Das wäre dann auch etwas handlungsnäher.

    Die meisten Bewohner waren den Anweisungen des Fürsten gefolgt und waren in das Gotteshaus und in den Hochsektor geflohen,

    Viele deiner Sätze lesen sich vom Aufbau her ziemlich gleich (Subjekt, Verb, Objekt), da könnte man noch mehr durchvariieren. Außerdem würde ich versuchen Wörter wie "waren" nach Möglichkeit immer zu ersetzen oder zu umgehen. Hier könnte man das machen, indem man ganz normal ins Präteritum wechselt, da die Leute ja just in diesem Augenblick der Geschichte die Befehle des Fürsten befolgen und ins Gotteshaus fliehen.

    Beladen wurden die Katapulte auf der wasserabgewandten Seite der Mauer, die durch Erdaufschüttungen deutlich besser erreichbar war als von der zur Wasser zeigenden Seite.

    Den Satz halte ich für ein wenig überflüssig. Allgemein baust du viele Informationen mit ein, die eigentlich gar nicht so viel mit der eigentlichen Handlung zu tun haben. Dass die Katapulte nicht von der Seite der Angreifer aus beladen werden, ist wohl klar und falls es dir mehr darum geht, die Erdaufschüttungen zu erwähnen, würde ich das lieber zu Beginn machen und gleich den Hafen allgemein Beschreiben.

    Immer mehr Schiffe kamen im Hafen an und zwei Schiffe erreichten beinahe unbeschadet die Stege. Das Tor wurde geschlossen und die Hauptleute des Heeres setzten auf Schaden aus sicherer Entfernung durch Bogenschützen und Katapulte, doch schon bald waren die Katapultgeschosse aufgebraucht und die Pfeile gingen unaufhaltsam zu Neige. Gut zwanzig Schiffe hatten die tapferen Verteidiger bereits versenkt und Ilfgar schickte inzwischen von der Mauer aus einen Pfeil nach dem andern auf einen tödlichen Flug von denen fast alle ihr Ziel trafen.

    Von dem Angriff hatte ich mir jetzt um ehrlich zu sein mehr erhofft. Du bringst hier plötzlich sehr wenige Details. Wie genau werden die Schiffe versenkt? Fetzt es einem vielleicht glatt den Mast weg, kracht ein anderes eventuell ungebremst in den Landesteg oder geht gar etwas in Flammen auf? Sowas könnte man noch mit einbringen.

    Auaa!“, sagte der Fürst und schrie los als der Wundarzt ihm Alkohol über die Wunde kippte.

    Da würde ich dne Fürst vielleicht mehr "Aaaaah!" schreien lassen. Man schreit ja mehr auf vor Schmerz und sagt nicht wortwörtlich "Aua". Sonst muss ich mir den Fürsten direkt als weinerliches Kind vorstellen xD

    Noch ein Tipp übrigens: Du musst unbedingt mehr Absätze einbauen! An manchen Stellen ist man wirklich ständig in der Zeile verruscht und es wurde relativ anstrengend zu lesen, weil man einfach nur einen fetten Textblog vor sich hatte.
    So, das sieht jetzt hier alles vermutlich weitaus schlimmer aus, als es eigentlich ist :)
    Der rote Faden deiner Geschichte ist deutlich erkennbar und gut nachzuvollziehen, auch wenn man noch ein wenig drum herum tüfteln könnte. Die Beziehung zwischen Serdar und Ilfgar hast du hier nun auch nochmal deutlicher gemacht. Außerdem gefällt mir das Bild einer nahenden, fremden Flotte richtig gut :D
    Klingt als würde bald ordentlich gebrandschatzt werden. :whistling:

    "Vem har trampat mina svampar ner?!"

  • Kapitel 22
    Der gehörnte Fremde

    Die Sonne war bereits untergegangen als die Gefährten zur ersten Stunde des Mondes den ersten Nadelwald erreichten. Falion hatte sie immer weiter durch die Tundra getrieben und Tria war vollkommen am Ende, sowie ihre helfenden Hände Atrion und Elion.
    Innerhalb weniger Augenblicke war die Prinzessin noch vor dem Entfachen eines Lagerfeuers in den tiefen wohligen Schlaf gesunken und nach einem spärlichen Abendbrot aus Pökelfleisch hatte sich Elion ebenfalls auf seinem Umhang schlafen gelegt.
    Atrion knabberte lustlos und in sich gekehrt auf dem salzigen Stück Fleisch herum und starrte auf Sel, der gerade verzweifelt versuchte ein Feuer zu machen, ehe Grog ihm zu Hilfe eilte. Falion saß auf seinem Mantel, und hatte ein kleine Pfeife im Mund, an der er gedankenverloren zog und immer wieder kleine Rauchringe in die Nacht blies.
    Plötzlich rutschte eine schmale Gestalt neben Atrion ins Gras und der Schwertkämpfer fuhr erschrocken zu Juna herum, die ihn mit ihrem großen braunen Augen anlächelte.
    „Wie geht es dir?“, flüsterte sie leise.
    Atrions Kopf summte innerlich wie ein Schwarm Bienen und seine Gedanken rasten zu den Eifersuchtsgefühlen , die er keine zwölf Stunden zuvor noch empfunden hatte. Er dachte an die gemeinsame Zeit mit der jungen Bogenschützin und all die Momente, die sie miteinander geteilt hatten, ehe Ilfgar aufgetaucht war. Er wusste nicht, wieso, aber Atrion war auf eine gewisse Art und Weise einfach nur zornig. Vielleicht war es seine Feigheit, die ihn Tag für Tag daran gehindert hatte, Juna zu sagen, was er für sie empfand oder es war der Zorn auf seine langjährige Freundin, die seit Ilfgars Auftreten kaum noch Zeit für ihn übrig hatte.
    „Mir geht es gut“, antwortete Atrion kühl und in seinem tiefsten Inneren schmerzte ihn seine Antwort selbst.
    „Oh, o... Okay“, flüsterte sie zurück und in Atrion brach eine Lawine los.
    Er spürte, wie sie ihn traurig ansah und er fühlte, wie seine Zurückweisung in der Bogenschützin Schmerz hervorrief. Und obwohl ihn Junas trauriges Gesicht beinahe zu Tränen zwang, gab eben jenes Gesicht ihm auch ein Gefühl der Genugtuung.
    „Naja... Ich, ich gehe dann Mal schlafen. Gute Nacht Atrion“, sagte Juna schließlich und ohne ihren Platz zu wechseln wickelte sie sich in ihren Umhang ein und schloss die Augen.
    Atrion schwieg und doch machte sein Herz einen Hüpfer, als er die Bogenschützin friedlich schlafend neben sich liegen sah. Ein Lächeln huschte über sein Gesicht und kurz darauf fiel auch der Schwertkämpfer aus Aspholium in die Hände des Schlafes.
    Bald schon waren nur noch Grog und Falion wach und starrten schweigend in das knisternde Lagerfeuer, um welches sich die Anderen, nach Wärme suchend, gelegt hatten.
    „Hast du sie geliebt?“, fragte Grog und seine Worte trafen Falion wie ein Blitz einen Baum.
    „Ich... Ähh, Bartimus... Es tut mir leid. Ich habe dir gezeigt, warum ich das getan habe, was ich getan habe. Was willst du von mir hören?“, antwortete der Zauberer und seine Stimme klang enttäuscht und traurig.
    „Ic will wissen, ob du mein Freund bist. Ich will wissen, ob ich dir noch vertrauen kann, oder ob uns ein kaltblütiger Mörder wie sie einer war durch die Wildnis führt. Falion, ich verdanke dir bisher mehr als nur ein Mal mein Leben und du warst für mich in der dunkelsten Stunde ein treuer Freund....“, begann Bartimus aber seine Stimme brach ab.
    „In jener Nacht... ich habe gehört, was sie dir gesagt hat, bevor du sie losgelassen hast. Sie sagte dir, dass sie dich liebt und du hast sie trotzdem fallen lassen, wieso?“, fuhr er fort und seine Stimme zitterte.
    Der Zauberer schwieg für einen Moment und ließ den kleinen blauen Stein, der sonst immer an der spitze seines Stabes schimmerte, durch seine Hand gleiten.
    „Bartimus, ich habe sie nicht geliebt! Und sie liebte einen Falion, den ich geschworen hatte nie wieder zurück in meine Leben zu lassen. Ein Falion, den selbst du gefürchtet hättest, ein Falion, der dir nie das Leben gerettet hätte, ein Falion, dem du so gleichgültig gewesen wärst, wie einem Säufer die Meinung eines Anderen. Aber ich entschied mich in jener Nacht diesen Falion zu besiegen, ihn ein für alle Mal loszuwerden. Ich weiß, was sie für mich empfand und ich weiß, dass ich ihres Mordes schuldig bin, aber eines kann ich dir versprechen.... Ich leide mehr darunter als jeder Andere auf der Welt. Ich habe zwar nie die Gefühle für sie gehabt, die sie für mich empfand, aber sie war eine prägende Person in meinem Leben. Eine Person, so wie du eine bist... Nur, dass Bartimus Grog seit dem ersten Tag, an dem ich ihn getroffen habe, an mich geglaubt hat und nur das Gute in den Menschen gesehen hat. Du bist ein wahrer Freund und ob du es mir glaubst oder nicht, ich werde nie aufhören einer für dich zu sein“, beendete Falion seine Erklärung und Grog starrte den Zauberer an.
    „Falion... ich, es...“
    „Lass gut sein, Grog. Ich weiß, was du sagen willst, aber es wäre falsch einen Mord zu verleugnen. Wenn die Zeit gekommen ist, werde ich mit dir nach Treno gehen und mich vor dem Rat erklären. Bis dahin aber haben wir etwas zu tun. Und wenn mich mein Gefühl nicht täuscht, sollte jeder von uns einen Haufen Schlaf gebrauchen. Also leg dich hin mein alter Freund. Ich halte die erste Wache.
    Morgen steht uns ein weitere langer Marsch bevor“, lächelte Falion und ohne ein Widerwort legte sich Bartimus Grog schlafen.
    „Danke“, flüsterte er und kurz darauf war der ehemalige Kapitän unter einem Vollmond in der Tundra eingeschlafen. Falion wachte über die Gefährten und seine Pfeife blies unaufhörlich Rauchringe in die kühle Luft, die süßlich nach den Blüten der Tundra roch.

    Am nächsten Morgen war das Wetter deutlich schlechter.
    Die Sonne war inzwischen gar nicht mehr zu sehen und ein grauer Wolkenteppich ließ den Vormittag trist und dunkel werden. Leichter Nieselregen tropfte vom Himmel herab und nach den ersten vier Stunden ihrer Wanderung war jeder in der Gruppe durchnässt.
    Irgendwo in der Ferne über dem Meer grollten bereits die ersten Donner und die Temperatur war ohne die wärmenden Strahlen der Sonne nochmals um einiges gesunken. Der süßliche Duft der Tundrablumen war inzwischen vom Regen fortgespült und es roch nur noch nach dem kalten und erfrischenden Geruch des seichten Niederschlages, welcher sich so unscheinbar über der Tundra ergoss.
    Falion und Grog waren seit der letzten Nacht deutlich gesprächiger und gemeinsam gingen sie der Gruppe voraus und unterhielten sich über den Weg, welcher noch vor ihnen lag. Obwohl der ehemalige Kapitän selten weit ins Landesinnere von Eolond gekommen war, kannte er sich gut mit der Geographie des zweigeteilten Landes aus. Ihre Worte wurden vom Wind in alle Richtungen verweht und nicht selten musste sich Atrion das Lachen verkneifen, wenn aus den ernstesten Sätzen plötzlich Aussagen wie „Wir...Pferde...besteigen...müssen“ oder „Was soll...Lawine....schmelzen?“ wurden.
    Tatsächlich machte der Wind und sein Spiel mit den Worten von Falion und Grog den Vormittag zumindest für Atrion deutlich amüsanter. Tria hingegen schien unter ihrer Verletzung immer mehr zu leiden. Während Falion langsam wieder Farbe im Gesicht erlangte, schien die Prinzessin von Daarg ihre langsam aber sicher zu verlieren. Kreidebleich ließ sie sich von Elion und Sel stützen und ihr Blick schweifte leidend über den grasigen Boden der Tundra. Nur selten sagte sie noch etwas und wenn, dann klang ihre Stimme mehr nach einem erbärmlichen Röcheln als nach ihrer sonst so zarten und liebevollen Stimme.
    Juna und Ilfgar hatten sich zu Atrion gesellt und obwohl der junge Schwertkämpfer aus Aspholium gestern eine kühle und abweisende Reaktion auf Juna gezeigt hatte, war die junge Bogenschützin gesprächig und gut gelaunt, während sie neben Atrion herschlenderte.
    Nun war es Ilfgar, der sich in Schweigen hüllte und sich kaum in ein Gespräch einmischte. Stattdessen schien der der Bote aus Haalingar in die Landschaft zu blicken und ignorierte Junas Geschichten über ihre Heimat, die sie sich und den Anderen erzählte, wenn ihr langweilig war.
    Atrion fühlte sich trotz der amüsanten Windworte von Falion und Grog irgendwie fehl am Platz zwischen Juna und Ilfgar. Beide schienen sich seit dem gestrigen Tag voneinander entfernt zu haben und der Schwertkämpfer aus Aspholium wurde das Gefühl nicht los, dass das an ihm lag.
    „Was ist los mit euch? Gestern habt ihr euch so gut verstanden und heute schweigt ihr euch gegenseitig an, als ob eine gewaltige Mauer zwischen euch stünde“, fragte Atrion nach einiger Zeit und blieb stehen.
    Ilfgar schaute Juna an und sie nickte unsicher.
    „Atrion... Es, es gibt da etwas, was wir dir erzählen müssen....“, begann Juna, aber ihre Stimme versagte.
    „Was sie sagen will, ist, dass Juna und ich schon seit einiger....“
    „Falion!! Was ist das?“, schrie Elion plötzlich von etwas weiter hinten und die gesamte Gruppe fuhr herum.
    Der junge Prinz zeigte in Richtung Westen und die Blicke der Gefährten folgten seinem ausgestreckten Zeigefinger.

    "Es sind die kleinen Dinge. Alltägliche Taten von gewöhnlichen Leuten, die die Dunkelheit auf Abstand halten."
    - Gandalf -


  • Kapitel 22
    (Fortsetzung)

    Eine gewaltige Gewitterwolke zog ihnen entgegen und schoss Blitze im Sekundentakt auf die Tundra nieder.
    „Das ist ein Gewitter, Elion. Was soll damit sein? Okay, es ist beeindruckend, das gebe ich zu, aber warum verwundert es dich so?“, schüttelte Ilfgar den Kopf und ein weiterer Blitz zuckte hinab auf die Ebenen der Tundra.
    „Das ist kein Gewitter!“, hauchte der Zauberer und er ging einige Schritte auf die Unwetterfront zu.
    „Natürlich ist das ein Gewitter. Was soll das sonst sein?“, gluckste Ilfgar.
    „Ach ja? Und sagt mir Bote aus Haalingar, seit wann zieht ein Gewitter gegen den Wind und ohne das Geräusch eines Donners über das Land? Und außerdem liegt dieses Gewitter viel zu tief über der Tundra.... Das ist kein irdisches Wetter. Magie wirkt in diesem Unwetter“, fauchte Falion und in seinen Augen loderte eine kleine Enttäuschung über Ilfgars Ahnungslosigkeit.
    Der Bote aus Haalingar murmelte unverständliche Flüche und schüttelte unzufrieden den Kopf, während Juna schelmisch grinste und Atrion wie gebannt in das Unwetter starrte.
    „Was machen wir jetzt?“, fragte er und wandte seine Augen keine Sekunde von der Gewitterfront ab.
    Falion starrte in ebenfalls in das Gewitter hinein, aber er schien auf dem Boden der Tundra nach etwas zu suchen. Schweigend schweiften seine Augen über die Ebene und mit einem Mal hob er seinen Stab und sprach flüsternd einige Runen.
    Einige Minuten vergingen und Falion hatte seine Augen geschlossen.
    „Falion, du bist noch nicht stark genug“, sagte Grog hinter ihm und legte die Hand auf die Schulter des Zauberers.
    „Das ist ein sehr schwacher Zauber, er erweitert nur das Sichtfeld und ich kann das Land vor mir absuchen. Es schadet mir nicht“, erwiderte Falion und erst jetzt bemerkte Atrion, dass der Zauberer seinen Stab ganz langsam von Links nach Rechts gedreht hatte.
    Plötzlich zuckte der Zauberer zusammen und ein dröhnender Donner hallte über die Tundra auf sie zu.
    „Wir müssen los!! Schnell!“, schrie Falion und er fuhr herum.
    „Was? Was hast du gesehen?“, keuchte Grog, während er neben Falion rannte und immer wieder zurück in das Unwetter schaute.
    „Etwas, was ich noch nie zuvor gesehen habe. Ich... Ich weiß nicht, wo es herkommt, aber es ist mit Sicherheit nicht friedliebend wenn er solch ein Brodem hinter sich herzieht. Lediglich in Büchern habe ich etwas Vergleichbares gesehen. Ein uraltes, gehörntes Geschöpf aus den fremden Landen über dem Ostmeer“, antwortete Falion und der Zauberer steckte den blauen Stein des Thains wieder auf die Spitze seines Stabes.
    Seit gestern Nacht hatte Falion den Stein nicht mehr aus der Hand genommen und er bewahrte ihn überwiegend in seiner Brusttasche auf. Nun funkelte der hellblaue Stein wieder an der Stabspitze.
    Tria wurde inzwischen von Sel, Elion und Atrion getragen und sie stöhnte bei jeder Erschütterung schmerzhaft auf. Ilfgar und Juna bildeten die Nachhut und halfen, wo sie nur konnten, aber mit Trias Verletzung kamen sie allesamt eher mäßig voran.
    Die Gewitterwolke hingegen kam unentwegt näher und die Blitze erleuchteten inzwischen jedes Mal die gesamte Tundra, während aus dem Nieselregen ein starker Schauer geworden war. Noch immer fehlten den Blitzen die Donner und Juna hatte bereits den ersten Pfeil an die Sehne angelegt, während Ilfgar seinen Schwertgriff gepackt hatte und bereit war, sich in den Kampf zu stürzen.
    Plötzlich zuckte ein Blitz über ihren Köpfen hinweg und zum zweiten Mal dröhnte ein Schlag aus den Wolken herunter als der Blitz etwa vierzig Fuß hinter Juna eingeschlagen war.
    Die Bogenschützin fuhr herum und spannte den Bogen. Sie suchte über der Tundra nach dem unbekannten Angreifer und Ilfgar stand beschützend an ihrer Seite.
    „Wo ist er?“, flüsterte sie und ihre braunen Augen suchten die Ebene ab.
    „Keine Ahnung. Ich weiß ja nicht Mal, wie diese Gestalt aussieh....“, Ilfgars Stimme brach ab, denn in diesem Moment sprang eine gewaltige Kreatur hinder einem kleinen Hügel, etwa neunzig Fuß hinter ihnen, hervor.
    In dem Licht der Blitze konnte Ilfgar den Fremden nur schwer erkennen, aber das Geschöpf war fast zehn Fußhoch und auf seinem Kopf prangten zwei große Hörner, die zu beiden Seiten der Schläfe nach hinten abstanden. Sein Oberkörper war fast so breit wie der eines Pferdes und seine langen Beine waren elegant und muskulös. In der rechten Hand, die fast so groß war wie eine Bärenklaue, hielt das gehörnte Ungeheuer einen schwarzen Stab und in der linken Hand eine große Axt mit zwei Schneiden.
    Er hob den Stab in den Himmel und ein weiterer Blitz schoss aus den Wolken herab. Krachend schlug er direkt neben Tria und ihren helfenden Trägern ein. Der Einschlag war so gewaltig, dass die vier Gefährten einfach weggeschleudert wurden und etwa acht Fuß weiter in einem Tundrabusch landeten. Tria schrie vor Schmerz erfüllt auf und Juna feuerte ihren Pfeil zielgenau auf den Unbekannten ab.
    Surrend flog das Geschoss auf den Kopf des Angreifers zu aber kurz bevor der Pfeil sein Ziel fand fing das Geschöpf den Pfeil mit Magie aus der Luft. Wie von Geisterhand bleib das Geschoss vor ihm stehen und drehte sich in der Luft um. Dann schoss der Pfeil auf Juna zu und nur Ilfgars schnelle Relfexe retteten das Leben der Bodenschützin, indem er den Pfeil mit seinem Schwert ablenkte.
    Dann rannte der Bote aus Haallingar los und hatte schreiend sein Schwert erhoben.
    „Nein“, brüllte Falion und erst jetzt hatte er schnaufend Juna erreicht. Noch bevor Falion etwas dagegen unternehmen konnte, hatte das Geschöpf Ilfgar durch die Luft geschleudert und ein grüner Flammenball traf ihn mitten auf der Brust eher der Bote aus Haalingar regungslos liegen blieb.
    „Verschwindet von hier, ich halte ihn auf und ihr flieht in die nördlichen Berge! Sofort!“, brüllte Falion Juna an und schüttelte die erstarrte Bogenschützin durch.
    „Juna, Juna, hör mir zu! Schnapp dir Ilfgar... Er ist noch am Leben, das spüre ich. Nimm die Anderen und verschwinde von hier.... Los!“, wiederholte der Zauberer und stieß sie sanft in Ilfgars Richtung.
    Juna war starrte leidend zu Ilfgar und langsam aber sicher kehrte sie zurück in die Realität.
    „Ilfgar“, schrie sie und rannte los, während Falion ihr besorgt hinterherschaute.
    „Falion, tu das nicht, du bist zu schwach für einen Kampf“, brüllte Grog, als er gerade versuchte Atrion aus dem Gebüsch zu befreien.
    „Da hat er Recht“, grollte die Stimme des Ungeheuers hinter Falion. Nun stand das gehörnte Monster etwa fünfzehn Fuß weit vor Falion und lächelte grimmig. Auf seinem Gesicht prangten Narben und seine großen Augen glühten grün, während seine fahle Haut an den Armen sichtbar wurde.
    „Ihr seid ein Vorkahii, oder?“, schluckte Falion und ein böses Lächeln huschte über das Gesicht der Kreatur.
    „Guut, junger Zauberer, sehr guut. Ihr wisst viel.... Obwohl euch das nun nichts mehr helfen wird“, grollte die Stimme des drei Meter großen Ungeheuers und er streckte belustigt seine Axtspitze nach vorne.
    „Ich werde euren Körper zermalmen und euren unerwartet mächtigen Stab an mich nehmen. Ihr tragt dort eine Macht mit euch, die ihr noch nie verstanden habt, du Narr“, ergänzte er und seine Stimme war tief und dunkel.
    Falion schaute auf seinen Stab und er wusste, dass er keinen einzigen Angriff zustande bringen könnte ohne dabei in Ohnmacht zu fallen. Seine Lebensenergie war an die Magie in ihm geknüpft, aber es brauchte Tage, bis sich die Magie wieder in seinem Körper regenerierte.
    Plötzlich hörte der Zauberer ein Stimme in seinem Kopf und aus dem Flüstern heraus erkannte er den Thain.
    Nimm diesen Stein als ein Geschenk.... Er wird dir mehr Nutzen bringen als mir. Es ist ein Borium- Stein. Seit tausenden Jahren existieren vier Steine und dieser hier beherrscht das Wasser. In ihm schlummert genug Magie um Eolond einen Tag lang zu überfluten. Sei vorsichtig wenn du ihn nutzt und hüte dich, die Macht ungezügelt aus dem Stein fließen zu lassen. Deine Konzentration darf keine Sekunde wanken“, hallte es in seiner Erinnerung wieder und Falion sah sich gemeinsam mit dem Thain im Wald stehen, bevor sie damals aufgebrochen waren um zur Drachenwelt zu gelangen.
    „Ich weiß, was ich zu tun habe“, flüsterte Falion und sein Blick wanderte zu dem Stein auf der Spitze des Stabes.
    „Was sagt ihr? Sind es eure letzten Worte vor eurem Tod?“, lachte der Vorkahii und es klang wie tausend aufeinandertreffende Schwerter gemischt mit einem gewaltigen Donner, der in der Ferne grollte.
    Falion ignorierte die Worte seines Widersachers und sprach die Runen, die der Thain ihm einst mit auf den Weg gegeben hatte.
    „Was tust du da? Du hast keine Ahnung, was du dort gerade für einen Fehler begehst...“, quiekte der Vorkahii, wobei es eher Klang wie ein grelles Knirschen einer Tür auf dem Boden.
    Falion ließ sich nicht aufhalten und redete ein klein wenig lauter als zuvor. Niemand in der Gruppe wusste genug über die Runensprache, als dass irgendwer eine Übersetzung parat hatte, aber einzelne Bruchstücke konnte Elion erkennen. Worte wie „Wasser“ , „Befehl“ und „Macht“verließen Falions Mund in Runensprache und inzwischen hallte die Stimme des Zauberers laut und deutlich zu ihnen herüber.
    Der Vorkahii schien zunehmend unruhiger zu werden und doch war war sein Blick grimmig und zielsicher auf Falion gerichtet. Der Zauberer schrie seine Worte inzwischen und er hielt den Stab mit dem blauen Stein in die Luft. Strahlendes blaues Licht verließ das Geschenk des Thains und strahlte in den Himmel. Es erfüllte die gesamte Szene mit einem schimmernden Leuchten und selbst die Wolken verloren ihre Dunkelheit im Licht des Steins.
    Dann beendete Falion seinen Zauber und die Gefährten warteten ebenso gespannt auf das, was geschehen würde, wie der Vorkahii selbst.
    Und doch, es geschah nichts.
    Der blaue Stein hatte einen Umkreis von einer halben Meile erleuchtet und strahlte noch immer das bläuliche Licht ab, welches zu Atrions Verwunderung nicht blendete, sondern den Regen einfach mild durchdrang. Und doch blieb die Wirkung des Zaubers aus.
    „Pah, ihr einfältiger Jüngling. Habt ihr wirklich geglaubt, ihr könntet den Geist des Wassers beherrschen?“, lachte das Monster zufrieden und ein böses Lächeln umzüngelte seinen Mund.
    Falion stand schweigend da und hatte sie Augen geschlossen. Er flüsterte leise und hielt den Stab unverändert vor sich.
    „Nun sterbt, ihr einfältiger Narr!“, grollte der Vorkahii und sprang auf den Zauberer zu.
    Mit seinen großen Beinen war das Ungetüm losgerannt und gerade hob er die Axt zum tödlichen Schwung auf Falions Haupt nieder, als dieser den Stab auf den Boden schlug und das Wasser rief.

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    - Gandalf -


  • Kapitel 22
    (Fortsetzung)

    Staunend und mit offenen Mündern beobachteten die Gefährten Falion und den Vorkahii, die sich beide mit Magie bekämpften.
    Kurz bevor das Monster aus der Alten Welt den Zauberer erreicht hatte, hatte dieser das Wasser herbeigerufen und eine gewaltige Fontäne war aus dem Boden geschossen, hatte den Vorkahii in die Luft geschleudert und war wieder versiegt.
    Nun schleuderte das Ungetüm eine gewaltige Wand aus Feuer aus seinem Stab, die zischend und heiß auf Falion zusteuerte.
    Der Zauberer schien quicklebendig und auf unerklärliche Art und Weise hatte er wieder genug Magie in seinem Körper um diesen Kampf auszutragen. Mit einer schnellen Bewegung des Stabes war eine gewaltige Wasserwand aus dem Boden geschossen und mit Unmengen an Wasserdampf trafen die Fronten aus Wasser und Feuer aufeinander. Die weißen Schwaden aus verdunstetem Wasser zogen in die Luft und innerhalb weniger Sekunden war die Hitze des Feuers verschwunden.
    Falion fing an seine Hand zu heben und legte die Stabspitze auf seine Handfläche.
    Blitzschnell verschwand die Wasserwand und übrig blieb eine Wasserkugel. Die rotierende Menge aus dem kühlen Nass hatte etwa einen Meter Durchmesser und schwebte zwischen Falion und dem Vorkahii.
    Noch immer flüsterte der Zauberer Worte vor sich hin und konzentriert begann er seinen Stab langsam im Kreis zu drehen. Er malte einen perfekten Kreis vor sich in die Luft und hielt seine Hand unter das vorgestellte Bild, als ob sie tatsächlich eine Kugel zu halten hätte.
    Langsam wurde die Wasserkugel größer und kleine Wasserstrahlen spritzten aus dem Boden hervor uns speisten die Kugel.
    Plötzlich schossen kleine Wasserbälle aus der Kugel und trafen den Vorkahii immer und immer wieder. Fluchend wich das Ungetüm zurück und mit einer kurzen Runenfolge hatte er sich einen Schutzschild errichtet.
    Dann hob der Vorkahii seinen Stab und Blitze schossen auf Falion nieder. Grelles Licht erfüllte die Szene und Atrion hielt sich schützend die Hand vor die Augen.
    „Nein“, schrie Tria hinter ihm, wobei ihre Stimme unter den dröhnenden Donnern kaum hörbar war.
    Den Zauberer umgab inzwischen eine gewaltige Kugel aus Licht und purer Energie. Niemand von den Gefährten konnte Falion in der Magischen Blitzkugel entdecken und noch immer prasselten die Energiestöße aus den Wolken herab.
    Der Vorkahii schien der Erschöpfung immer Näher zu kommen und die Blitze versiegten, während das Ungetüm siegessicher zu Falion hinüber lächelte, der noch immer unter der Kugel aus reiner Energie gefangen war.
    Plötzlich schien die Kugel in sich zusammen zu fallen und das Blaue leuchten kam wieder zum Vorschein. Falion wurde wieder sichtbar und er ließ die Energie der Blitze in den Stein fließen. Wie ein Schwamm saugte das Geschenk des Thains die strahlende Magie der Blitze auf und innerhalb weniger Augenblicke war die Energie der Blitze verschwunden. Das Gesicht des Zauberers war vor Anstrengung verzerrt und er hatte seine Augen noch immer eng zusammengepresst.
    Mit einer schnellen Bewegung streckte er seine Arme auf Hüfthöhe vor sich aus und die gesammte Energie der Blitze entlud sich in die Wasserkugel, die nun blitzend und zischend auf den Vorkahii zuschoss. Eine gewaltige Explosion erschütterte den Boden und das Ungetüm wurde von den Füßen gerissen. Die Wasserkugel verfolgte den Vorkahii und mit einem Mal verschlang die elektrisch geladene Kugel Falions Widersacher. Kleine Blitze zuckten in den Wassermassen und ein unterdrückter Schmerzensschrei ertönte aus ihnen. Der Vorkahii war gefangen und Falion ließ die Kugel immer weiter in den Himmel aufsteigen.
    Plötzlich ließ er die Spannung der Hülle Fallen und das elektrisch geladene Nass stürzte mitsamt des Ungetüms in die Tiefe.
    Der Zauberer holte schwungvoll mit dem Stab aus und wie von Geisterhand wurde der Vorkahii durch die Lüfte geschleudert und verschwand weit im Westen hinter den Hügeln der Tundra.
    Falion stand noch ein paar Augenblicke kampfbereit mit dem Blick nach Westen und drehte sich dann erleichtert zu seinen Gefährten um.
    Entgegen Atrions Erwartungen war der Zauberer nicht erschöpft oder schwach, sondern er schien sich kaum von seinem vorigen Zustand verändert zu haben. Sein Gesicht sah noch immer so erschöpft aus, wie vor der Konfrontation mit dem Vorkahii und die tiefen Augenringe lagen noch immer unter seinen blaugrünen Augen, die nun in einem hellblauen Leuchten schimmerten.
    „Das... Das war einfach unglaublich“, stotterte Sel.
    „Danke, mein Freund“, lächelte der Zauberer und in seiner Stimme lag dennoch ein erschöpfender Unterton.
    „Wie ist das möglich?“, fragte Grog und Staunen funkelte in seinen Augen.
    „Das ist ein Stein von Borium... Ein uralter Gegenstand, der in der Lage ist, Magie zu speichern. Es gibt vier Steine die jeweils die vier Elemente vertreten. Dieser hier steht für das Wasser und in ihm liegt die Magie des Wassers verborgen. Mit der richtigen Beschwörung kann ein Zauberer die Magie im inneren des Steines nutzen.....“, erklärte Falion und legte den Stein in seine Handfläche.
    Er begann einige Formeln zu sprechen und das helle Leuchten des Steines verschwand nach und nach. Plötzlich hallte Junas Schrei zu ihnen herüber und Atrions Herz sackte in seine Hose.
    Falion hatte seine Runenformel unterbrochen und rannte gemeinsam mit den Anderen zu Juna, die weinend über dem leblosen Körper Ilfgars kniete. Tria humpelte hinterher und erreichte mit Sels hilfe den regungslosen Ilfgar.
    „Neeein“, schrie sie und Tränen fielen aus den Arm des Boten aus Haalingar.
    „Juna, was ist? Was ist?“, fiel Atrion neben ihr auf die Knie, aber seine Frage erübrigte sich im selben Moment.
    Ilfgars linker Arm stand unnatürlich schief ab und dort, wo eigentlich seine unversehrte Brust liegen sollte, klaffte eine kreisrunde schwarze Wunde. Die Luft roch nach Schwefel und verbranntem Fleisch, während die Wunde unaufhörlich qualmte.
    „Er.... Er ist tod“, schluchzte Juna los und sie ließsich an Atrions Schulter sinken.
    „Nein... Das ist er nicht“, warf Falion ein und ein Hoffnungsschimmer blitzte in den Augen der Bogenschützin auf.
    „Hilf ihm!“, wandte sich der Schwertkämpfer aus Aspholium an Falion, der schockiert auf die Wunde starrte.
    Prüfend kniete sich der Zauberer neben Ilfgar und untersuchte vorsichtig die Wunde. Gerade, als er Ilfgars verbrannte Haut berühren wollte, zuckte ein winziger grüner Funke auf und Falion zog schmerzerfüllt die Hand zurück.
    „Ahh“, fluchte er und lutschte für einige Momente am schmerzenden Finger.
    „Was ist?“, schluckte Juna und ihre Stimme war zittrig.
    „Ich kann ihm nicht helfen... Die Wunde ist magisch. Jeder Wundverband wird reißen, jeder Heilzauber scheitern. Ich bin kein Heiler und weiß nicht, wie man diese Barriere durchbrechen kann“, erhob sich der Zauberer und sein Blick wandte sich leidend gen Norden.
    Junas Schluchzen brach erneut los und dieses Mal war sie noch lauter als zuvor.
    „Bitte, versucht die Magie des Wassersteins zu verwenden“, schlug Atrion vor und er versuchte die Bogenschützin mit zärtlichem Streicheln zu beruhigen.
    „Das wird nicht klappen...“
    „Es muss klappen!“, unterbrach Atrion, noch bevor Falion seinen Satz beendet hatte.
    Der Zauberer senkte enttäuscht den Kopf und schüttelte selbigen verneinend.
    „Nein, ich kann nichts für ihn tun... Aber....“, begann der Zauberer und seine Stimme brach ab.
    „Was? Was? Was können wir tun?“, fragten Juna und Atrion wie aus einem Munde.
    „Die Wunde breitet sich langsam aus und solange der Fluch seinen Körper nur oberflächlich befallen hat, wird Ilfgar überleben. Es.... Es... Nicht weit von hier gibt es eine Heilerin. Ihre Hütte liegt etwa sechs Meilen im Norden auf einem kleinen Hügelland umgeben von Wald und den Ausläufern der Berge. Sie kann diesen Fluch vielleicht stoppen“, hauchte Falion und er hatte seine Augen leidend geschlossen.
    „Na dann los!! Wir müssen ihn retten... Bitte“, flehte Juna und sie versuchte Ilfgar aus eigener Kraft hoch zu hieven. Falion nickte und ließ den blauen Stein ein letztes Mal aufleuchten. Wasser quoll unter Ilfgar hervor und Juna wich erschrocken zurück. Vorsichtig hob der Zauberer seinen Stab und das Wasser unter Ilfgar bildete eine magisch verstärkte Trage.
    „Wie ist das möglich?“, keuchte Elion und ein weiteres Mal am heutigen Tag hatte Falion sie alle zum Staunen gebracht.
    „ich habe keine Ahnung... Das ist Magie, werter Prinz“, lächelte der Zauberer, welcher scheinbar selbst positiv überrascht davon war, dass seine Idee funktioniert hatte.
    „Ich weiß nur nicht, wie lange ich das aufrecht erhalten kann.... Die Magie in dem Stein ist noch lange nicht aufgezehrt und der Wille dieser Magie ist es, frei zu kommen und seinem steinernen Gefängnis zu entweichen. Die Magie daran zu hindern ist schwieriger als es den Anschein macht“, erklärte Falion und er marschierte los mit Ilfgar auf einer Trage aus klarem und kalten Wasser.

    "Es sind die kleinen Dinge. Alltägliche Taten von gewöhnlichen Leuten, die die Dunkelheit auf Abstand halten."
    - Gandalf -


  • Hey @Lehaidin,
    erstmal: Geile Story. Immernoch.
    Ich war ja nun einige Zeit abwesend und habe gerade gemerkt wie viel ich nachholen muss...
    Ich war noch auf Seite 2!!! Und jetzt wühle ich mich gerade durch deine Story. Da geht es auf jeden Fall spannend einher. Aber ich hab einige Fehler gefunden:

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    Kapitel 11
    Der Weg zum Thain

    Schweigend schritten die Gefährten hinter Falion her, der beinahe mit geschlossenen Augen einen Pfad durch das dichte Unterholz des Waldes fand. Noch immer war es stockdunkel unter dem dichten Blätterdach des, unteren Schlosswaldes und Atrion beobachtete den fremden Zauberer zu jedem Augenblick. Er vertraute ihm nicht und auch die anderen Gefährten näherten sich mit Zurückhaltung. Innerhalb weniger Sekunden hatte der Zauberer zwei Dutzend Angreifer in Flammen aufgehen lassen und nebenbei eine tödliche Vergiftung an Elions Schulter geheilt. Beeindruckend war das allemal gewesen und nun fühlten sich die Gefährten etwas unwohl dabei, einem Mann zu folgen, der sie ohne Probleme jederzeit töten könnte. Und das, in weniger als einem Wimpernschlag.
    ...
    Auf einem schmalen Felsvorsprung etwa dreihundert Fuß über ihnen stand eine Gestalt in einem Mantel und fast wie eine Statue blickte der Zauberer in das Tal hinter ihnen. Lediglich der Mantel bewegte sich in der sanften Brise, die geisterhaft durch die Nacht strich und die geisterhafte Silhouette des Zauberers ließ Ilfgar einen unheimlichen Schauer über den Rücken laufen.
    "Was macht er denn da?", fragte Ilfgar.
    "Keine Ahnung. Lass ihn uns fragen", antwortete Tria und stapfte los.

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    Rukas Fleckeinwände hast du dir zwar vorgenommen gehabt zu überarbeiten, bist aber scheinbar nicht dazu gekommen. Oder sollte gerade der Fleck am Ende bleiben und du hast schon andere Flecke entfernt?

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    Alter, mir gehen die Farben aus!! Entweder bin ich einfach nur pingelig oder du hast am Anfang des Kapitels etwas geschlammt. :king2:

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    Rukas Anmerkung dazu, dass Schnee nicht regnet wolltest du verbesser... hast du aber nicht :huh:

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    Geile Wendung! :thumbsup: MEGA! :thumbup:

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    Vielleicht mal ein paar Synonyme finden? :D Kältesturm, Fallende Eiskristalle,...

    Morgen wühle ich dann weiter ab Kapitel 15 :thumbsup:

    Gruß
    der Zwerg

    Man sollte nie zweimal den gleichen Fehler machen, denn die Auswahl ist groß genug.
    - Robert Lembke -


    Projekte:

  • Hi @McGolaresd,
    Erstmal ein großes Dankeschön für deinen Kommentar und das Lob über die Geschichte. ^^
    Zu den Fehlerchen: Seit einiger Zeit habe ich vielen Mitgliedern, die diese Geschichte lesen und kommentieren, darauf hingewiesen, dass ich meine Geschichte demnächst Mal generalüberholen möchte. Dann will ich akribisch jeden Fehler, den es zu verbessern gilt, korrigieren ;) Derzeit bin ich gerade sooo sehr mit schreiben beschäftigt, dass das Korrigieren einzelner Kapitel einfach viel zu viel Zeit schluckt... Kleine Seiteninfo am Rand: Das erste Buch dieser Geschichte ist schon bald zu Ende geschrieben.
    Sobald ich mit dem ersten Teil fertig bin, werden alle Anmerkungen, darunter auch die von @Ruka verbessern ;)

    Trotzdem natürlich ein gewaltiges Dankeschön an deine genauen Augen. Hier und da sind mir wirklich noch ein paar Rechtschreibfehler, Kommasetzungsfehler und Wiederholungsfehler unterlaufen. :|
    Naja, wird verbessert, das verspreche ich hoch und heilig ^^

    LG Lehaidin

    "Es sind die kleinen Dinge. Alltägliche Taten von gewöhnlichen Leuten, die die Dunkelheit auf Abstand halten."
    - Gandalf -


  • Gut, ähm... Dann spare ich mir heute die Fritzelarbeit.

    Und ich war so stolz, so viel entdeckt zu haben ;(

    Bis zum Ende war ich ja noch nicht, sonst hätte ich es wohl in deinen Kommentaren gesehen. Ich lese jetzt aber fröhlich weiter. Ist einfach zu spannend :D

    Gruß
    Der Zwerg

    Man sollte nie zweimal den gleichen Fehler machen, denn die Auswahl ist groß genug.
    - Robert Lembke -


    Projekte:

  • Oh nein, ich bin durch ;(
    Ich hoffe, es geht bald weiter. Dahast du ja eine schöne Dreiecksbeziehung gebastelt. Irgendwie war der zunächst angenommene Tod Ilfgar's natürlich erschreckend, zeitgleich hatte ich Hoffnung für Atrion. Dann lebt der Bengel doch noch. Ich bin echt gespannt was da noch passieren wird. Nicht dass Atrions Liebe zu Juna in Hass ausschlägt.
    Habe natürlich hier und da wieder was gefunden, aber ich sagte ja, ich lasse es :D

    In freudiger Erwartung auf mehr,
    Der Zwerg

    Man sollte nie zweimal den gleichen Fehler machen, denn die Auswahl ist groß genug.
    - Robert Lembke -


    Projekte:

  • Hey @McGolaresd,
    Neeeiiiin, bitte, bring deine Kommentare ruhig ein, die Generalüberarbeitung mache ich ja auch mit Hilfe deiner Kommentare ;( Es wäre super nett von dir, wenn du das "gefutzel" mit einbringst ^^
    Freut mich natürlich aber, dass du weiterlesen konntest und Gefallen gefunden hast :love:

    LG Lehaidin

    "Es sind die kleinen Dinge. Alltägliche Taten von gewöhnlichen Leuten, die die Dunkelheit auf Abstand halten."
    - Gandalf -