Percy Jackson - Poseidons Dreizack

Es gibt 92 Antworten in diesem Thema, welches 37.498 mal aufgerufen wurde. Der letzte Beitrag (21. Juni 2018 um 15:59) ist von BlueRosesInMyHeart.

  • Mist. Ich hinke hinterher, aber vielleicht habe ich morgen Zeit weiterzulesen.

    Spoiler anzeigen

    seinen Hintern auf das Sitzpolster ihres Thrones

    Thron wirkt hier geradezu ernst. Immerhin machst du ja hier ein Späßchen auf Kosten Poseidons. Du könntest stattdessen sowas wie"Herrschermobiliar" verwenden.

    Die Monster, sie verschwinden?

    Die Sache mit den Fragezeichen ist mir immer noch suspekt.. hier hätte ich geschrieben: "Die Monster! Sie verschwinden einfach/Sie sind verschwunden!"


    Äußerungen hierüber hinaus gibt es dann, wenn ich alles gelesen habe.

  • Hey @bigbadwolf

    Herrschermobiliar ist perfekt 8o Wieso bin ich da nicht drauf gekommen? :( Wird bei Gelegenheit direkt geändert!!
    Danke, danke, danke :thumbsup:

    LG Lehaidin

    "Es sind die kleinen Dinge. Alltägliche Taten von gewöhnlichen Leuten, die die Dunkelheit auf Abstand halten."
    - Gandalf -


  • 4
    Mein Stiefvater

    Die nächsten Tage waren mühsam.
    Annabeth und ich büffelten so gut wie jeden Tag und hatten nur selten mal Zeit für uns. Gleichzeitig hatten wir ein unfassbar schlechtes Gewissen.
    Noch nie zuvor hatte einer von uns einen Auftrag abgelehnt. Egal was es war, Annabeth und ich hatten uns in jeden Auftrag wagemutig hineingestürzt. Jetzt hatten wir beide ein schlechtes Gefühl dabei, unsere Eltern im Stich zu lassen. Genauer gesagt, die Götter im Stich zu lassen.

    Meine Mutter war stolz. Ok, sie ist bei allem, was ich tue, stolz wie ein Honigkuchenpferd, aber dieses Mal war sie wirklich richtig stolz. Jeden Tag brachte sie mir blaue Kekse in mein Zimmer, streichelte mir durch die Haare und sagte, ich sollte doch auch mal eine Pause machen.
    Leichter gesagt als getan.
    Das Lernen klappte überhaupt nicht.
    Ich meine, nicht, dass die Legasthenie schon genug Schwierigkeiten bereitete, nein, auch das, was ich versuchte zu lernen, wollte einfach nicht in meinem Kopf stecken bleiben.
    Zu allem Überfluss erwartete meine Mutter ein Kind und ich war ehrlich gesagt völlig aus dem Häuschen. 17 Jahre lang musste ich alleine zurechtkommen. Ich bin so oft von Schule zu Schule gewechselt, dass ich kaum Freunde hatte, die ich eine längere Zeit halten konnte. Erst mit 12 traf ich damals auf Grover.
    Meinen besten Freund.
    Zuerst konnte ich es nicht glauben. Aber Grover war ein Satyr.
    Eine Mischung aus Ziege und Mensch.
    Nachdem er im Labyrinth damals Pan gefunden hatte und ihn kurz darauf für tot erklärt hatte, war er aufgestiegen zum Hüter der Wildnis und streunte tagein, tagaus durch die Wälder von Amerika und versuchte das bisschen Wildnis, das es noch gab, zu retten.
    Er war inzwischen eine richtig große Nummer unter den Satyren und den Naturgeistern in Amerika. Trotzdem bestand noch immer ein fester Empathielink mit meinem Lieblingssatyr und gelegentlich verband er sich unabsichtlich mit mir im Schlaf.
    Meistens stammelte er etwas von Enchiladas oder Coladosen, aber in letzter Zeit faselte er im Schlaf fast nur noch über Wachholder, seine Freundin aus Camp Half Blood.
    Und glaubt mir, hilfreich beim Lernen ist das leider auch nicht.

    Sechs Tage waren vergangen, seit dem mein Vater und Athene uns für den Auftrag abwerben wollten und noch war die Welt glücklicherweise nicht untergegangen.
    Ein lauter Knall ließ mich aufschrecken.
    Die Betonung lag auf NOCH nicht.

    Anscheinend hatte ich versucht eine neue Lernmethode zu entwickeln, denn ich war mit dem Gesicht nach unten auf meiner Englisch Mind Map eingeschlafen.
    Noch ein Knall.
    Dieses Mal war es mir klar, das Geräusch kam aus dem Wohnzimmer.
    Ich sprang auf und schnappte mir einen Kugelschreiber, der vor mir auf dem Tisch lag.
    Wow, denkt ihr euch jetzt sicher. Jedes Monster hat wahnsinnige Angst vor Kugelschreibern, aber mein Kugelschreiber war kein gewöhnlicher Kugelschreiber. Sobald man die Kappe abzog, verwandelte sich der schlichte kleine Gegenstand in ein 70 Zentimeter langes Schwert aus himmlischer Bronze.
    Schon besser, oder?
    Springflut hieß mein Schwert und es war mir schon in vielen Gefahren eine große Hilfe gewesen. Ursprünglich gehörte dieses Schwert nämlich meinem Dad und war nicht nur eine einfache Waffe zum Töten von Monstern, nein, dieses Schwert war die geweihte Klinge.
    Auch Anaklysmos genannt. Sterblichen konnte es nichts anhaben und Monster zerfielen zu Staub, sobald ich sie damit traf.
    Eine ziemlich coole Waffe für ein Halbblut, oder?

    Ich nahm die Kappe ab und Springflut strahlte mich nach dem Motto „lass uns Monster abschlachten“ an.
    Noch ein Knall.
    Ich rannte auf die Zimmertür zu und riss sie auf. Im Flur zogen dicke Rauchschwaden an der Decke entlang und ich hielt mir mein T-Shirt vor den Mund.
    Langsam schlich ich auf die angelehnte Wohnzimmertür zu.
    Noch ein Knall.
    Ich zuckte zusammen und sah einen neuen Schwall Rauch durch die Tür in den Flur ziehen. Ich stand vor der Tür und machte mich bereit herauszustürmen. Ich hörte leise Stimmen, die sich unterhielten, konnte aber kein Wort verstehen.
    Noch ein Knall.
    Meine Geduld war am Ende. Ich stieß die Tür auf und stürmte mit erhobenem Schwert auf die Couch zu.
    „Percy! Da bist du ja endlich.“
    Auf der Couch saß Paul Blofis, mein Stiefvater. Auf dem Sessel gegenüber saß meine Mum, Sally Jackson, und schnibbelte Karotten für das Abendessen. Vor Paul stand ein chemisches Experiment auf dem Wohnzimmertisch und dampfte unaufhörlich.
    „Es tut mir leid, mein Schatz, haben wir dich beim Lernen gestört? Paul will irgendein neues Experiment ausprobieren. Ich habe keine Ahnung, was das sein soll, aber es nervt mich schon die ganze Zeit. Dieser ganze Qualm“, sagte meine Mutter und verdrehte genervt die Augen.
    Paul Blofis dagegen war völlig in seinem Element. Ich weiß, dass klingt jetzt komisch, aber Paul ist ein wirklich cooler Stiefvater. Am Anfang konnte ich ihn zwar nicht besonders gut leiden und hatte seine Schule in die Luft gejagt, aber inzwischen war Paul fester Bestandteil meiner Familie.
    Er unterrichtete Chemie und Englisch an meiner Schule und war einer der wenigen Sterblichen, der die Wahrheit über die Götter und die gesamte Welt hinter dem Nebel kennengelernt hatte.
    „Percy, sieh dir das an. Ist das nicht faszinierend? Das hier habe ich mir selbst gebaut und ich werde es in der nächsten Unterrichtsstunde meinen Fünftklässlern zeigen.“
    In seinen Augen funkelte der Durst nach Wissen und seine Begeisterung für das Experiment war vergleichbar mit Annabeths Architekturverrücktheit. Egal wohin wir gingen, Annabeth überschüttete einen mit architektonischen Fakten über Gebäude, Denkmäler, bis hin zu Bushaltestellen.
    Architektur war ihre Leidenschaft, so wie Paul Blofis, von meinem Dad häufig auch Blaufisch gennant, Leidenschaft die Chemie war.
    „Siehst du das? Das Wachs und die Glaswolle reagieren mit dem Oxi Reiniger und es gibt einen wunderschönen Knall. Man hat alles, was man braucht, zu Hause. Faszinierend, oder?“
    „Atemberaubend.“, murmelte ich noch immer mit Springflut in der Hand.
    „Unfassbar.“, schloss sich meine Mutter sarkastisch an.
    „Ihr Banausen, das ist Chemie. Fast so faszinierend wie die Götter, die unter uns Sterblichen ein und aus gehen.“, beschwerte sich Paul mit gespielter Ernsthaftigkeit.
    Er wusste, dass Chemie für meine Mutter und mich so gut wie eine Fremdsprache war, aber er ließ sich seine Begeisterung nicht nehmen.
    „Percy, wie oft habe ich es dir schon gesagt? Keine Waffen im...“
    „Wohnzimmer. Ja, ich weiß, keine Waffen im Wohnzimmer. Ist ja gut.“, unterbrach ich die Predigt meiner Mutter und steckte die Kappe auf Springflut.
    „Hast du Annabeth schon nach ihrem ersten Ergebnis gefragt? Du wolltest dich doch mit ihr treffen und etwas essen gehen, oder?“
    Natürlich, wie konnte ich das denn vergessen? Annabeth hatte heute ihre erste Prüfung geschrieben und wollte endlich mal wieder einen Abend mit mir verbringen, ohne lernen zu müssen.
    Ich ging zurück in mein Zimmer und schnappte mir das Telefon aus dem Flur. Normalerweise hatten Halbgötter keine Handys. Monster wurden von den Signalen eines Mobiltelefons angezogen und wir Halbgötter präsentierten uns beim Benutzen eines Handys wie zum Verzehr geeignet, kommt und holt mich.
    Nur wenige Halbgötter hatten ein Handy. Annabeth war eine von ihnen. Aber hey, was ein Glück sind die Monster grade im Urlaub.
    Ich setzte mich aufs Bett und tippte ihre Nummer ein.
    Es fing an zu wählen und drei Pieptöne später meldete sich Annabeth.
    „Endlich rufst du an, Algenhirn. Ich hab mir schon Sorgen gemacht....“

    "Es sind die kleinen Dinge. Alltägliche Taten von gewöhnlichen Leuten, die die Dunkelheit auf Abstand halten."
    - Gandalf -


    Einmal editiert, zuletzt von Lehaidin (30. September 2017 um 20:03)

  • Sehr schöne Fortsetzung. Lässt sich wirklich super lesen. Ich denke aber, dass die zwei doch noch zu dem Abenteuer aufbrechen. Die Frage ist nur, ob es freiwillig sein wird ;)
    Gab es den Stiefvater denn auch schon in den Orginalromanen oder ist der neu?
    Ich freue mich auf jeden Fall schon auf mehr.

    Freundlichst
    McGolaresd

    Man sollte nie zweimal den gleichen Fehler machen, denn die Auswahl ist groß genug.
    - Robert Lembke -


    Projekte:

  • Insgesamt schließe ich mich dem beaxten Zwerg an. Die Fortsetzung ist super gelungen. Gute Wortwahl, gute Dialoge, gute Geschwindigkeit, farbige Charaktere, logisch nachvollziehbare Handlung...
    Ein paar Ungereimtheiten sind mir allerdings aufgefallen.

    Spoiler anzeigen

    zum töten

    zum Töten

    beim lernen

    beim Lernen

    Dieser ganze Qualm.“, sagte meine Mutter

    Der Punkt muss da weg. Sofern deine Sätze nicht mit Frage- oder Ausrufezeichen enden (oder einem Gedankenstrich, z. B. bei Unterbrechungen), wird kein Satzzeichen vor die hinteren Anführungszeichen gesetzt.

    ich werde es in der nächsten Unterrichtsstunde meinen Fünftklässlern zeigen.“, in seinen Augen funkelte der Durst nach Wissen

    Mach da besser einfach einen neuen Satz: ...zeigen." In seinen Augen...

    Man hat alles was man braucht zuhause.

    Man hat alles, was man braucht, zu Hause.

  • Danke @bigbadwolf und @McGolaresd,

    Zuerst zu dem beaxten Zwerg :dwarf: : Dankeschön und ja, tatsächlich gibt es den Stiefvater in den Originalbüchern auch. Genauer gesagt, er kommt im dritten Buch dazu.

    Dann zum bösen Wolf: Danke für die Verbesserungen. Wie immer korrigiere ich die Fehlerchen bei Gelegenheit. Es freut mich wirklich, dass du der Geschichte beiwohnst. :)

    Eigentlich fehlt jetzt nur noch @BlueRosesInMyHeart Zeichensetzungskorrektur :D Dann kann ich meine treuen Leser morgen Abend sogar direkt das nächste Kapitel vorzeigen.
    Nur eine Frage. Geht euch das zu schnell? Soll ich zwischendrin immer mal wieder ein paar mehr Tage verstreichen lassen, oder ist das Postingtempo in Ordnung? Würde mich über eine kurze Rückmeldung freuen. :thumbup:
    Bis dahin...
    LG Lehaidin

    "Es sind die kleinen Dinge. Alltägliche Taten von gewöhnlichen Leuten, die die Dunkelheit auf Abstand halten."
    - Gandalf -


  • Dies ist eine kurze Rückmeldung. ;)

    Spoiler anzeigen

    Geht euch das zu schnell? Soll ich zwischendrin immer mal wieder ein paar mehr Tage verstreichen lassen, oder ist das Postingtempo in Ordnung?

    Was für den einen zu schnell ist, passt dem anderen gerade gut. Was mich betrifft, würde auch ein Geschichtsteil alle 2 Tage genügen. Aber das ist letztlich komplett deine Entscheidung. Ich kommentiere eben erst, wenn ich alles Neue gelesen habe.

    Dann zum bösen Wolf: Danke für die Verbesserungen. Wie immer korrigiere ich die Fehlerchen bei Gelegenheit. Es freut mich wirklich, dass du der Geschichte beiwohnst.

    Ich lese ja auch gern mit. War anfangs skeptisch, da ich von Percy Jackson nullkommnull Ahnung hatte, aber inzwischen finde ich's sehr unterhaltsam. Ich lade dich dann jetzt einfach mal ein, auch meine Geschichte "Der Oger Magus" anzutesten. Inzwischen poste ich da auch in größeren zeitlichen Abständen, was das Mitlesen hoffentlich vor allem Neueinsteigern erleichtert. :)

  • Ich finde das Tempo auch angemessen. Aber letztenendes liegt es an dir.
    Irgendwann hole ich mir sicher auch mal die orginal Bücher, aber dafür ist grad keine Zeit.
    Ich freue mich schon auf das nächste Kapitel.

    Man sollte nie zweimal den gleichen Fehler machen, denn die Auswahl ist groß genug.
    - Robert Lembke -


    Projekte:

  • So, dann fange ich auch mal wieder an.
    Fettes Lob, das Kapitel ist echt wieder gut geworden! :thumbsup:

    Aber bevor ich weiterlobe, muss ich wieder meiner Sucht, alle möglichen kleinen Fehlerchen zu finden, nachgehen!

    Annabeth und ich büffelten so gut wie jeden Tag und wir hatten nur selten mal Zeit für uns.

    Das "wir" im zweiten Teil des Satzes könntest du eigentlich wieder weglassen, es wird ja klar, dass die Beiden gemeint sind. :)


    Ok, sie ist bei allem was ich tue stolz wie ein Honigkuchenpferd, aber dieses Mal war sie wirklich richtig stolz.

    "(...) bei allem(,) was ich tue(,) stolz (...)"

    Ich meine, nicht das die Legasthenie schon genug Schwierigkeiten bereitete, nein, auch das, was ich versuchte zu lernen, wollte einfach nicht in meinem Kopf stecken bleiben.
    Zu allem Überfluss, erwartete meine Mutter ein Kind und ich war ehrlich gesagt völlig aus dem Häuschen.

    "Ich meine, nicht(,) das(s) (...)"

    "Zu allem Überfluss (kein Komma) erwartete (...)"

    , aber in letzter Zeit faselte er im Schlaf fast nur noch über Wachholder,seine Freundin aus Camp Half Blood.

    müsste es nicht heißen "(...) faselt (...) von Wacholder, (Leerzeichen) seine (...)"


    Dieses mal war es mir klar, das Geräusch kam aus dem Wohnzimmer.

    Dieses (M)al



    nicht nur eine einfache Waffe zum töten von Monstern, nein, dieses Schwert war die geweihte Klinge.

    zum (T)öten


    Ich nahm die Kappe ab und Springflut strahlte mich, nach dem Motto „lass uns Monster abschlachten“, an.

    Die Kommas kannst du eigentlich weglassen. Sonst wirkt der Satz so abgehackt.


    Auf dem Sessel gegenüber saß meine Mum, Sally Jackson und schnibbelte Karotten für das Abendessen.

    "(...) Mum, Sally Jackson(,) und (...)"


    „Es tut mir leid mein Schatz, haben wir dich beim lernen gestört? Paul will irgend eine neues Experiment ausprobieren. Ich habe keine Ahnung was das sein soll, aber es nervt mich schon die ganze Zeit. Dieser ganze Qualm

    "Es tut mir leid(,) mein Schatz, haben wir dich beim (L)ernen gestört? Paul will (irgendein) neues (...) keine Ahnung(,) was (...)"



    Am Anfang konnte ich ihn zwar nicht besonders gut leiden und ich hatte seine Schule in die Luft gejagt,

    Das "ich" in zweiten Teil des Satzes kannst du eigentlich wieder weglassen.


    in seinen Augen

    (I)n

    Man hat alles was man braucht zuhause.

    "Man hat alles(,) was man braucht(,) zuhause."



    Er wusste, dass Chemie für meine Mutter und mich so gut wie eine Fremdsprache war aber er ließ sich seine Begeisterung nicht nehmen.

    Er wusste, (...) war(,) aber (...)"


    Also, ich freue mich schon auf weitere Kapitel! :D<3

    Liebe Grüße,
    Blue

    Chaos sagt, Halvars dunkle Seite sei harmlos gegen mich...

    As I´m an Amazone, I need a :jennagorn:

    ~~~ 100 words a day keep the doctor away. ~~~


  • Hey Leute,
    also @BlueRosesInMyHeart und @bigbadwolf, eure Verbesserungen sind übernommen und danke nochmal dafür. Außerdem hier schonmal das nächste Kapitel. Das nächste folgt höchstwahrscheinlich am Montag Abend. Viel Spaß!!

    5
    Mein Date

    Nachdem ich mich geduscht hatte, wuselte ich in Unterhose zu meinem Schrank und überlegte eifrig, was ich zum Abendessen anziehen sollte.
    Ich weiß, ich bin kein Mädchen, aber Annabeth war zu wichtig um in Jogginghose essen zu gehen. Zumal wir heute seit langem wieder ein richtiges Date hatten. Wir hatten besprochen, ein neues Restaurant auszuprobieren.
    Italienisches Essen.
    Nicht zu schick, aber auch nicht zu heruntergekommen. Nebenbei hatte das Restaurant die Bestbewertung bei Trip Advisor.

    Ich schnappte mir ein Hemd, eine dunkelblaue Jeans und schwarze Socken. Während ich mir meine Klamotten anzog, dachte ich an Grover. Seit knapp einem Jahr hatte ich meinen besten Freund nun nicht mehr gesehen und ich fing an ihn ernsthaft zu vermissen. Zwar redeten wir immer mal wieder über unsere geistige Verbindung, dem Empathielink, miteinander, aber selbst das, war in letzter Zeit kaum möglich. Der junge Satyr reiste quer durchs Land um Naturgeistern die Nachricht vom Tod Pans zu überbringen und geriet hier und da immer wieder in wilde Eskapaden mit Satyrn und Naturgeistern, die ihn für verrückt hielten. Und wenn man ehrlich war, Grover war durchaus ein bisschen verrückt.
    Auf die liebenswerte Art und Weise.
    Grover konnte man einfach nicht böse sein. Ja, er ist tollpatschig und hat hier und da mal kleine Angstausbrüche, aber er ist der treueste Freund auf der Welt.

    Ein kurzer Blick in den Spiegel genügte und ich stellte fest, dass ich mir in nächster Zeit einmal einen Rasierer zulegen sollte. Um mein Kinn und meine Backen herum kamen nach und nach kleine Bartstoppeln hervor und ließen mich gefühlte 2 Jahre älter aussehen.
    Ich fand das gut.
    Ich fühlte mich reifer und erwachsener.
    Während ich mir Gedanken über mein Aussehen machte, fragte ich mich, wie Annabeth heute Abend wohl aussehen würde.
    Auch sie hatte sich seit den fünf Jahren, in denen wir gemeinsam Abenteuer erlebt hatten, zu einer wunderschönen Frau entwickelt. Ihre sportliche Figur hatte sich inzwischen mit weibliche Kurven verschönert und aus dem blonden Mädchen war eine überaus attraktive junge Frau geworden.
    Ich war überglücklich sie als Freundin zu haben.

    Ich zog mir die Schuhe an und schnappte mir den Haustürschlüssel, während ich meine Mutter einen Abschiedskuss auf die Wange gab und verließ die Wohnung.
    Während ich die Straße entlangschlenderte und neben mir der Feierabendverkehr stockend vorwärts kroch, dachte ich an den Krieg gegen Kronos, der in New York vor zwei Jahren gewütet hatte. Die ganze Stadt war von Kronos in tiefen Schlaf versetzt worden und Camp Half Blood verteidigte den Olymp. Richtig gehört, der Olymp befand sich in New York. Genauer gesagt im 600. Stock des Empire State Buildings. Man musste lediglich in den Fahrstuhl steigen, auf 600 drücken und schon war man auf dem Berg der Götter über der Stadt New York.
    Reizend, oder?
    Annabeth wartete an unserem Treffpunkt. Ihrer Lieblingsstatue in New York. William H. Seward. Genau diese Statue hatten Annabeth und ich damals in der Schlacht um den Olymp aktiviert. Aktiviert?
    Ja, richtig gehört.
    Ich konnte es damals auch nicht glauben, aber überall in New York hatte Dädalus seine Finger im Spiel gehabt und etliche Statuen in der Stadt waren seine Automaten.
    Das heißt, sie konnten Befehle ausführen, sich bewegen und sogar an fliegenden Schweinen entlanghangeln (Lange Geschichte).
    Damals hatte Seward nach und nach alle anderen Automaten aktiviert und hatte uns in der Schlacht gegen Kronos beigestanden.
    Während ich auf die Statue zuging, hielt ich Ausschau nach Annabeth.
    Ich war seltsam aufgeregt.
    Normalerweise hatte ich bei Annabeth ja immer Schmetterlinge im Bauch, aber heute war es irgendwie anders. Mein Herz hämmerte gegen meine Brust und ich suchte den Platz vor der Statue ab.
    Ich schaute auf die Uhr an der gegenüberliegenden Hauswand und stellte fest, dass ich viel zu früh war. Annabeth würde erst in ein paar Minuten aufkreuzen.
    Also ging ich zur Statue und setzte mich, mit einem Zwinkern zu Seward, auf den Sockel der Statue.
    Unfassbar viele Gedanken schossen mir durch den Kopf und meine Aufregung ließ alles andere verschwimmen.
    Ich dachte daran, wie Annabeth und ich uns das erste mal geküsst hatten, an die Gefahren im Tartarus, die wir überstanden hatten, an Blechdosen und an Wachholder.
    An Wachholder?
    Grover du verdammter Satyr, mach es nicht noch schlimmer, dachte ich mir und versuchte meine Gedanken wieder zu ordnen.
    Ich hörte ein Kichern und blickte auf.
    Kennt ihr das, wenn euch jemand auf den Solarplexus haut und ihr keine Luft mehr bekommt? So ging es mir gerade. Nur hatte mich niemand geschlagen.
    Vor mir stand Annabeth.
    Ich war überwältigt.
    Sie trug ein schlichtes weißes Kleid, aber sie sah umwerfend aus. Normalerweise kämmte sie sich ihre Haare nie, aber heute fielen ihre blonden Locken sanft an ihrem Hals und Rücken herab. Ihre leuchtend Grauen Augen blickten belustigt auf mich runter und ihre sportlichen Beine lugten unter dem Kleid hervor. Sie trug unauffällige silberne Stöckelschuhe und um ihren Hals hing die Kette von Camp Half Blood. Sie sah aus wie ein Engel.
    „Ich sollte mich öfter so anziehen. Du schaust völlig überfordert. Das ist so süß!“, sagte sie und ihre Stimme durchströmte mich wie eine warme Tasse Kakao.
    „Ähh“, stammelte ich und Annabeth setzte sich neben mich.
    „Ja, ich weiß. Ich dich auch.“, antwortete sie und küsste mich auf den Mund. Zuerst war ich völlig überwältigt und ich erwiderte den Kuss fast gar nicht, aber plötzlich arbeitete mein Gehirn wieder und ich berührte Annabeth an den Wangen an und küsste sie sanft.
    Annabeth war verdutzt, sie gab ein Quieken von sich und riss kurz die Augen auf. Dann versank sie in meinen Armen und vergrub ihr lächelndes Gesicht an meiner Schulter.
    Ich weiß nicht wie lange wir dort noch saßen, aber ich war glücklich.
    Annabeth richtete sich auf.
    „Percy, so gerne ich mit dir hier noch sitze würde, ich hab Hunger!“
    „Du hast gesagt du zahlst, oder?“, stichelte ich und stand auf.
    „Träum weiter, Algenhirn.“
    Ihre Finger glitten in meine und wir schlenderten zum Restaurant.
    Der restliche Abend war perfekt.
    Annabeth hatte ihre erste Prüfung bestanden und sie war blendend gelaunt. Ich hörte ihr den ganzen Abend einfach nur verträumt zu, während sie mir ausführlich die Abläufe ihrer Klausur erörterte. Schon nach den ersten paar Sätzen war ich weg und ich verlor mich in ihren wunderschönen Augen.
    Und meinen Nudeln.
    Glaubt mir, die waren köstlich.
    „Algenhirn, hörst du mir überhaupt zu?“, unterbrach sie meine Gedanken, die gerade an ihrem Ausschnitt hängen geblieben waren.
    Ja, ihr habt richtig gehört. Ihr Ausschnitt.
    Ich solltet wissen, dass Annabeth und ich zwar eine wunderbare Beziehung führten, aber Sex war bei uns noch nie ein Thema gewesen. Doch gerade jetzt, als ich sie in ihrem Kleid vor mir sah, wurde mir bewusst, wie attraktiv Annabeth war und tief in mir drinnen verspürte ich ein gänzlich anderes Verlangen nach meiner Freundin.
    „Ähm, ja, natürlich. Du hast noch über deine Prüfung geredet.“, versuchte ich mein Glück und griff ins Leere.
    „Nein, ich habe gerade von Rachel angefangen. Ich vermisse sie. Seit dem das Orakel gestört worden ist, ist sie nicht mehr die selbe. Sie lässt sich nur selten im Camp blicken und wenn man sie anruft wirkt sie so... verwirrt. Percy ich mache mir Sorgen um sie.“
    Rachel Elizabeth Dare war mein rothaariger Albtraum, aber ich mochte sie unfassbar gerne.
    Nachdem sie im Labyrinth des Dädalus Annabeth und mir geholfen hatte, Luke daran zu hindern unser Camp zu vernichten, war sie für eine kurze Zeit in mich verliebt gewesen und Annabeth hasste sie dafür.
    Das alles war aber letztlich ein Missverständnis gewesen und Rachel wurde zum Orakel von Delphi. Die ewige Jungfräulichkeit des Orakels schien Annabeth gut zu gefallen und seit dem waren sie super gute Freundinnen.
    Trotzdem hatte Annabeth Recht. Seit dem Python das Orakel von Delphi in Delphi belagerte, konnte Rachel keine Weissagungen mehr empfangen und sie fühlte sich nutzlos.
    „Du hast Recht, wann hast du zuletzt etwas von ihr gehört?“, fragte ich Annabeth und blickte ihr fürsorglich in die Augen.
    „Vor vier Tagen. Aber sie wirkte so unsicher. Verwirrt. Beinahe so als ob sie Angst hätte. Percy, lass uns Rachel besuchen fahren. Nur für einen Tag. Nach den Prüfungen.“
    „Natürlich, das alles nimmt sie ziemlich mit. Wir werden sie besuchen!“, versprach ich Annabeth und ergriff ihre Hand auf dem Tisch.
    Stundenlang unterhielten wir uns Händchen haltend über die anderen Campmitglieder. Über Leo, Hazel, Frank und Piper und über die Rückkehr von Kalypso.
    Nachdem ich gezahlt hatte, ich konnte nicht glauben, dass Annabeth mich dazu verleitet hatte, schlenderten wir zurück zur Statue. Dort würden Annabeth und ich uns dann verabschieden und nach Hause gehen.
    Gerade liefen wir um einen Block herum, als eine dunkle Gestalt voll in mich reinrannte. Ich fiel zu Boden und blickte angriffslustig auf den Unbekannten, der auch auf dem Boden gelandet war.
    „Percy, Annabeth? Gott sei dank bin ich froh euch zu sehen.“
    Vor uns stand Grover.
    „Achso und, ähh, lauft.“, schrie er uns an und rannte los. Ehe wir wussten, was los war, kam auch schon die erste wütende Dryade um die Ecke.
    Unser Date war beendet.

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    - Gandalf -


    Einmal editiert, zuletzt von Lehaidin (5. November 2017 um 10:58)

  • WooHoo, jetzt wird es lustig. Ach ja, das Date war natürlich auch schön. Man hätte natürlich auch die Hoffnung, dass die ein bisschen Knutschen oder so, aber der Schluss verspricht, dass es richtig spannend wird. Wie immer freue ich mich schon auf mehr.
    Aber lustig, dass Percy jetzt von seinen Hormonen geleitet wird und ihr gedankenverloren voll in den Ausschnitt glotzt. Hätte nur noch eine malerische Anspielung auf seine 'Gefühlsregung' gefehlt, wenn du verstehst. :grinstare:

    Freundlichst
    McG

    Man sollte nie zweimal den gleichen Fehler machen, denn die Auswahl ist groß genug.
    - Robert Lembke -


    Projekte:

  • Oh, warum starren alle Männer Frauen immer so klischeehaft in den Ausschnitt? xD

    Aber es wird spannend, uh. Ich bin gespannt wie es weitergeht.

    Meine Futzelarbeit mach ich morgen wieder, wenn ich was finde :D
    Heute bin ich zu müde.

    LG,
    Blue

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  • Nett. :) Du behältst deinen Stil bei und schreibst charmante Späßchen. Die Geschichte nimmt ja langsam weltumspannende Ausmaße an. Reisen wir auch noch nach Delphi?
    Dann will ich mal noch ein wenig rummeckern: :D

    Spoiler anzeigen

    Ein kurzer Blick in den Spiegel genügte und ich stellte fest, dass ich mir in nächster Zeit einmal einen Rasierer zulegen sollte.

    Wie alt ist er nochmal? Ist er nicht schon ein wenig alt für den ersten Flaum?

    Genauer gesagt im 600. Stock des Empire State Buildings. Man musste lediglich in den Fahrstuhl steigen, auf 600 drücken und schon war man auf dem Berg der Götter über der Stadt New York.

    Echt jetzt? Hast du dir das ausgedacht? :D

    überall in New York, hatte Dädalus seine Finger

    kein Komma

    Ihre leuchtend Grauen Augen blickten

    grauen

    wieder und ich fasste Annabeth an den Wangen an

    fasste an? Das passt nicht so recht in diese intime Situation. Vielleicht: berührte sanft?

    „Percy, so gerne ich mit dir hier noch sitze, ich hab Hunger!“

    sitzen würde (?)

    Percy lass uns Rachel besuchen fahren.

    Percy, lass...

    schlenderten wir zurück zur Staue

    Statue

    „Achso und, ähh, lauft.“, schrie er uns an und rannte los. Ehe wir wussten was los war, kam auch schon die erste wütende Dryade um die Ecke.
    Unser Date war beendet.

    Komma dazwischen
    :rofl::rofl::rofl:

    Nachdem ich sie im Labyrinth des Dädalus Annabeth und mir geholfen hatte, Luke daran zu hindern unser Camp zu vernichten, war sie für eine kurze Zeit in mich verliebt gewesen und Annabeth hasste sie und nebenbei auch mich.

    muss weg
    stimmt hier die Zeitformung?

  • Hey,
    @bigbadwolf: Ja, @BlueRosesInMyHeart hat das schon richtig bemerkt. Der 600. Stock ist tatsächlich auch im Original zu finden. Die Fehler verbessere.... ach ihr kennt den Rest :D
    Was den Flaum und auch die "Gefühlsregungen", welche der beaxte Zwerg angemerkt hat, angeht:
    In den Büchern hat mich immer eine einzige Sache gestört. Jeder Charakter entwickelt sich zwar weiter und der Autor (Rick Riordan) schreibt immer wieder, wie sich der Körper von Percy verändert, geht aber nie auf die Pubertät, Sex oder dergleichen ein. Vor allem in der "Helden des Olymp"-Reihe (Also der Fortsetzungsreihe von Percy Jackson), in der ein Großteil der Charaktere in ein durchaus aufregendes Alter kommt, sind kaum Anspielungen auf so etwas gegeben worden. Das fand ich sehr schade. Deshalb findet sich jetzt sowas auch in meiner Geschichte wieder.

    LG Lehaidin

    "Es sind die kleinen Dinge. Alltägliche Taten von gewöhnlichen Leuten, die die Dunkelheit auf Abstand halten."
    - Gandalf -


  • 6
    Mein bester Freund

    „Wo ist er hin? Dieser vermaledeite Grover Underwood. Sagt es mir, sofort!“, schrie uns die Dryade an.
    Nur fürs Protokoll, Baumgeister waren eigentlich nicht böse.
    Nein, aber sie waren etwas manisch und verloren hier und da schnell einmal die Fassung. Vor allem dann, wenn Grover ihnen von Pans Tod erzählte.
    Niemand, der mit der Natur verbunden war, hörte es gerne, dass der Gott der Natur nicht mehr existierte und Grover hatte den Job, es allen zu verkünden.
    Schon zu häufig war Grover in Streitereien mit Satyrn, Nymphen und Dryaden geraten, in denen er meistens als „Verräter“ davon gejagt wurde.
    Scheinbar war heute mal wieder eines dieser Aufeinandertreffen.
    „Was hat er Ihnen denn getan, verehrte Dryade?“, fragte Annabeth vorsichtig und hinderte sie daran Grover hinterher zu stürzen, der gerade in eine Seitengasse abgebogen war.
    Ein leises „Verflucht“ ließ mich erahnen, dass er in eine Sackgasse geraten war.
    Ich musste lächeln.

    „Was er..? Was er mir getan hat? Das wisst ihr beiden ganz genau. Ja, ich kenne euch. Ihr habt vor zwei Jahren halb New York verwüstet, wegen eures ach so wichtigen Krieges gegen Kronos.
    Euer Ziegenfreund hatte mich zum Kämpfen überredet und was kam dabei raus? Zerstörung! Mein ganzer Park lag in Schutt und Asche. Ich habe diesen unverschämten Satyr gehasst, aber nachdem die Götter mir halfen meinen Park wieder aufzubauen, hatte ich zumindest keine Todeswünsche mehr übrig.“
    Sie blickte grimmig die Straße entlang auf der Suche nach Grover.
    „Und was hat er jetzt verbrochen?“, fragte ich mit der Hand an der Kappe von Springflut.
    „Er ist ein Verräter, ein Ungläubiger. Er rennt durch meinen Park und verkündet mir voller Stolz Geschichten von...“
    „Pans Tod?“, unterbrach Annabeth die wütende Dryade.
    „Ja, aber woher...“
    „Wir waren dabei als er gestorben ist.“
    Noch während ich das sagte, wusste ich, dass es ein Fehler war.
    Die Augen der jungen Dryade weiteten sich und in ihren Augen loderten Wut und Zorn.
    „Ihr auch? Wollt ihr, dass ich euch in Stücke reiße? Pan ist nicht tot. Er lebt, in allem was blüht und gedeiht. Die Natur ist allgegenwärtig.“
    Neben ihrer Entschlossenheit erahnte ich noch etwas anderes.
    Angst.
    Sie fürchtete sich vor Annabeth und mir, was in Anbetracht der vernichteten Gegner in der Schlacht gegen Kronos wahrscheinlich kein Wunder war.
    Und die Dryade hatte alles gesehen gehabt.
    Gleichzeitig blickte ich mich nach der Natur um, die sie erwähnt hatte und entdeckte eine Topfblume auf einer Feuerleiter am Gebäude gegenüber.
    Ich brachte das aber sicherheitshalber nicht zur Sprache.
    Annabeth beruhigte die Dryade nach und nach und schilderte ihr alle Kleinigkeiten, die Grover, Tyson, Rachel und ich mit ihr im Labyrinth erlebt hatten.
    Als sie fertig war, blickte die Dryade nachdenklich in die Ferne und sagte dann:
    „Das... das klingt sehr nach Pan. Er hätte... mit Sicherheit wirklich so gehandelt. Wenn ihr die Wahrheit sagt, wieso stirbt dann die Natur nicht?“
    Ich hatte selbst schon oft über diese Frage nachgedacht.
    Ich meine: Hallo?! Der Gott der Wildnis stirbt vor meinen Augen, aber die Natur und die Wildnis bleiben bestehen?
    Das... ich meine, das ergab doch alles keinen Sinn.
    „Ich weiß es ehrlich gesagt nicht.“
    Annabeth blickte mich warnend an. Als ob ich jemals etwas Dummes sagen würde.
    „Pans Geist..., er ist noch immer unter uns. Seine Macht, seine ganze Stärke lebt in uns allen weiter. Jeder, der an die Natur glaubt und die Wildnis schützt, ist ein Teil von ihr. Ja, Pan ist tot. Aber sein Wirken lebt in uns weiter. Grover versucht nur die Wildnis zu retten. Pan lebt in ihm weiter.“
    Annabeth guckte verträumt zu mir herüber und sogar die Dryade schien ihre Fassung etwas verloren zu haben und schaute mir mit Tränen in den Augen entgegen.
    Hey, wartet, hatte ich etwas Richtiges gesagt?
    Habt ihr das... ich meine habt ihr das mitbekommen? Ok, ich gestehe, ich hatte keine Ahnung wie diese Sätze in meinen Mund gelangt waren, aber ich war froh darüber, die Topfpflanze davor ausgelassen zu haben.
    „Percy, das war....“
    „Wunderschön“, vollendete Grover Annabeths Satz. Er stand inzwischen hinter mir und strahlte mich an.
    „Ja, das war es“, schniefte die Dryade und vergaß ihren Hass auf Grover.
    „Grover Underwood. Ich entschuldige mich bei dir. Deine Freunde haben mich überzeugt und ich werde die Nachricht an jeden weitergeben, der in meinem Park dazu bereit ist mich anzuhören. Verzeih mir.“
    Grover blickte verdutzt auf Annabeth und mich und sagte dann in seiner charmanten Art:
    „Ähä.“

    Die Dryade verabschiedete sich und verschwand in einem Duft aus frisch gemähtem Gras und Zitronen.
    Noch während ich dem Duft hinterher roch, stürzte sich Grover auf mich und umarmte mich.
    „Percy, ich bin so froh dich zu sehen. Annabeth...“
    Er ließ mich los und umarmte meine Freundin ebenso enthusiastisch.
    „Annabeth, du siehst einafch nur fan...“
    „Kein Wort, zu niemandem!“, unterbrach Annabeth Grover.
    „Niemand außer Percy sieht mich jemals im Kleid.“
    „Dann wird unsere Hochzeit aber ein ziemliches Trauerspiel“, warf ich scherzend ein und fing an mit Grover zu lachen. Annabeth dagegen schaute entgeistert in meine Augen und lief rot an.
    Warte, hatte sie über unsere Beziehung schon so weit nachgedacht?
    Schüchtern fing sie auch an zu lachen, aber sie wusste, dass ich sie durchschaut hatte. Sie wusste, dass sie mir das, was sie in unserer Zukunft sah, eines Tages sagen würde.
    Gemeinsam schlenderten wir los.

    Grover schnatterte unentwegt, während Annabeth und ich ihm Händchen haltend zuhörten und seinen Geschichten lauschten.
    Nachdem wir Annabeth an der Statue verabschiedet hatten und Grover sagenhafte zwei Minuten zuschauen musste, wie wir uns zum Abschied küssten, machten wir uns auf den Weg zu mir nach Hause.
    Meine Mum würde Augen machen, sie hatte Grover ewig nicht mehr gesehen und betrachtete den Satyr von Anfang an als Familienmitglied.
    Er war wieder da und ich war glücklicher denn je.
    Ich hatte meinen besten Freund wieder.

    "Es sind die kleinen Dinge. Alltägliche Taten von gewöhnlichen Leuten, die die Dunkelheit auf Abstand halten."
    - Gandalf -


    Einmal editiert, zuletzt von Lehaidin (5. November 2017 um 11:09)

  • Ich muss zugeben, diese Percy Jackson Sache ist nicht so meins. Ich kenn auch nur den ersten Film.

    Daher melde ich mich auch nur kurz, um dir zu sagen, dass du das wirklich gut machst!

    Es macht wirklich Spass zu lesen. :)

  • Aufgrund abendlicher Faulheit habe ich es mir heute etwas leichter gemacht. :D
    Fazit: Ich mag Grover. :D

    Spoiler anzeigen
  • Hach, Grover... :love:

    Ich mag es, dass er sich (hier auch) immer in Schwierigkeiten bringt, und Percy und Annabeth ihn dann retten müssen- obwohl er ja eigentlich der Beschützer ist. :hmm:
    Typisch Grover.

    Gutes Kapitel!

    Liebe Grüße,
    Blue

    P.S.: Nein, ich bin nicht krank, weil mein Kommentar so kurz ist! Nur hundemüde. Gute Nacht! ^^:D

    Chaos sagt, Halvars dunkle Seite sei harmlos gegen mich...

    As I´m an Amazone, I need a :jennagorn:

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