Theodor Grimm

Es gibt 9 Antworten in diesem Thema, welches 3.812 mal aufgerufen wurde. Der letzte Beitrag (3. November 2017 um 05:37) ist von TiKa444.

  • Name:
    Theodor Grimm

    Alter:
    27 Jahre

    Geschlecht:
    Männlich

    Rasse:
    Mensch

    Klasse:
    Kriegsmagier


    Herkunft:
    Noria
    Schon jemals den Arsch so tief im Schnee gehabt und vor Kälte um den Tod gebetet? Willkommen in Noria!
    Nur wenige Stämme leben in Noria, da das eisige Klima kaum Leben zulässt. Die Noria sind ein tief spirituelles und abergläubisches Volk, so glauben sie auch, dass der Lebensweg eines Noria immer von einem spirituellen Führer geleitet wird. Ein Teil ihres Glaubens ist, das die Noria selbst, einst einen Gott zu Fall gebracht haben. Das war ihr ganzer Stolz. Der Gott Nid, bekam einst ein paar goldene Augen von seinem Bruder Löhnir, welche ihm den Blick auf seine erschaffene Welt trübten. Sie machten Nid rasend vor Zorn, sodass er selbst mit seiner Axt Grunda auf das Land der Noria kam und diese abschlachtete. Nach 5076 Monden, fiel Nid durch die Hand des norianischen Helden Fafn. So entstand die Tradition, dass nur ausgewählte Kinder, im Schosse der Stämme weiterleben dürften. Sollten sie nicht ein Teil des Stammes werden, werden diese ausgesetzt und der Wildnis überlassen, da es dadurch Unglück für den ganzen Stamm bringen könnte. Diese Entscheidung wird vom Schamanen des Stammes, am sechsten Geburtstag eines norianischen Kindes, getroffen. Denn am sechsten Geburtstag kommt die eine letzte Wandlung, die den Weg bestimmt, in welche sich das Kind entwickeln wird. Als einfaches Beispiel kann man sagen, das die Haarfarbe sich um Mitternacht von Schwarz in braun färbt, das würde bedeuten, dass das Kind einen Bären-Schutzgeist bekommen hat und von hoher Stärke gesegnet wurde.
    Noria besitzen alle möglichen Haarfarben, nur nicht schwarz, denn die schwarze Haarfarbe zeugt von Pech. Die typischen Augenfarben eines Noria sind blau wie der Himmel, grau wie die kalten Winde, braun wie der harte Fels und grün wie die astralen Wesen die die Noria beschützen, alles andere ist unnormal und gelten als Unheilbringer.
    Ein norianischer Krieger ist von Natur aus ein unfreundlicher und rauer Typ. Sie alle halten nichts von anderen Rassen und Vertrauen niemandem außer sich selbst, deswegen sieht man sie selten in anderen Ländern oder Städten. Gelingt es aber einem Aussenstehenden, eine Freundschaft mit einem norianischen Krieger zu bilden, so ist der Noria der treueste Begleiter den man finden kann. Nicht einmal der Tod würde einen dieser Krieger davon abhalten seine Kameraden zu schützen.

    Die Wildlande in Noria haben nur wenige Wälder und dementsprechend wenig Beute zu jagen, jedoch ist das wenige was es zum jagen gibt, auch noch verdammt schwer zu töten (Schon mal versucht einen norianischen Bären zu töten? Nein? Das Vieh ist 3,5m groß und besitzt Pranken mit denen es Bäume fällen kann). Deswegen, jagt immer nur eine mittelgroße Gruppe, bestehend aus den stärksten Krieger des jeweiligen Stammes. Zwar gibt es auch Schnickel und anderes kleines Vieh, dass man jagen könnte, jedoch füllen diese nicht den Magen und werden als Nebenbeute gezählt.
    (Schickel sind Hasenartige wesen, die bis zu 60 cm groß werden können. Sie sind schnell und können bis zu 12 Meter weit springen. Die Beine haben die meiste Muskulatur und werden deswegen am liebsten gerillt.)

    Pflanzen überleben nur schwer in dieser Umgebung, aber es gibt die ein oder andere Pflanze, die diese Kälte überstehen. Diese sind die bekanntesten in der norianischen Fauna:
    Frostchera: Ein Kraut das die meisten Noria für Verbände benutzen. Es hat eine heilende Wirkung und hilft vor allem gegen Frostbrand.
    Hildabe: Eine beliebte und günstige Rübenart, die nur bei kaltem Klima wachsen kann. Suppen aus Hildabe sind sehr beliebt.
    Aqulibe: Duschen geht schlecht bei so tiefen Temperaturen, denn die Häuser der Noria bestehen oft aus Stroh und Leder. Die tragenden Materialien sind Holz oder Stein. Die einzige Wärmequelle ist meist nur ein kleines Feuer in der Mitte. Aqulibe ist ein Kraut, das die Waschung ersetzt, aber die selbe Wirkung hat, wenn man es über den Körper reibt.

    "Der kälteste Winter den du je erlebt hast, ist nur die Mittagssonne in einem norianischen Sommer."
    - Wandernder Händler Stiggs


    Hier einmal eine Weltkarte, dich ich erstellt habe. Das Klima ist Zentral um "Nebelgeisel" herum, denn da ist der Hitzepunkt der Inseln liegt dort. Die Hitze kommt nur schwach von der Sonne. Je weiter ein Ort von "Nebelgeisel" entfernt ist, desto kälter ist es in diesem Gebiet.

    Kurze Rassenerklärung:
    Noria: Am einfachsten zu vergleichen mit Wikingern und Schamanen.
    Lorwick: Klassische Menschen, die keine Magie benutzen können.
    Zwerge: Klassisch. Maximal einen Meter hoch, für gewöhnlich mit Glatze und Vollbart. Sie trinken gerne.
    Kranok: Halb Drache, Halb Mensch. Sie haben ein humanoides Erscheinungsbild mit Hörnern, Schuppen, Drachenschwanz oder Flügeln.
    Cymsarn: Halb Tier, Halb Mensch. Sie haben ein humanoides Erscheinungsbild und das Aussehen selbst variiert je nach Tier.
    Elfen: Klassisch. Hochintelligent, hoch gewachsen und die Nase weit oben. Für gewöhnlich silberne oder goldene Haare.
    Feenwiese: Ein Ort der nur in Legenden existiert und anscheinen irgendwo in "Nebelgeisel" zu finden sein soll.
    Hysh: Ein Ort voller mutantenähnlicher Wesen die am liebsten Magie fressen.


    Waffen und Ausrüstung:
    Sint:
    Der treuste Freund eines Wanders! Sint ist ein Breitschwert, das die Länge eines Langschwerts besitzt. Es ist eine Silberklinge, die Theodor schon das ein oder andere Mal gerettet hat.

    Naga:
    Der Dolch der sich seinen Namen verdient hat. Man sagt ja, dass es unehrenhaft sei mit Gift zu Arbeiten, aber wenn man überleben will ist Ehre oft zweitrangig.

    Sonstige:
    Einedunkelbraune Stofftasche, die er mit zwei Seilen befestigt hat und so um die Schulter trägt.


    Begleiter:
    Theodor besitzt keine Animalischen oder Spirituellen Begleiter. Die einzigen Begleiter die er hat sind seine Waffen und Gedanken.


    Fähigkeiten:
    Magische Fähigkeit: Absolute Einsicht
    Theodor ist kein Kriegsmagier im herkömmlichen Sinne. Er ist ein starker Kämpfer und kann mit vielen Waffen umgehen, jedoch nicht mit seiner eigenen Magie. Seine Magie ist simpel und komplex zu gleich. Sobald Theodor eine Person berührt, breitet sich ein Universum vor seinem inneren Auge aus. Theodor sieht alles was die Person jemals gesehen, gedacht und erlernt hat. Dadurch kann er sich nicht nur auf den Gegner perfekt vorbereiten, sondern auch seine Taktiken lernen, so als hätte Theodor sie in einem Buch auswendig gelernt. Mit etwas Übung kann er die Kampftaktiken des Gegners meistern.

    Kampfstil:
    Überwiegend kämpft Theodor mit einer Kombination aus seinem Breitschwert Sint und Bein-Kampftechniken. Zur höchstform steigt er aber auf, wenn er sein Schwert wegsteckt und nur noch Matrial Arts benutzt. Seine Arme dienen zum Schutz, während er seine Beine zum Angriff benutzt.
    Den Dolch benutzt er nur in Situation, die hoffnungslos erscheinen. Da die Klinge in Gift getränkt ist und das gegen sein Ehrgefühl geht, einen Gegner durch Gift zu töten, jedoch wenn man überleben will...
    Überwiegend kämpft er alleine, um sich selbst im Kampfrausch verlieren zu können, ungeachtet dessen, dass er jemanden verletzen könnte.

    Schwertkampf:
    Theodor ist beidhänder und wechselt zwischen den führenden Händen. Sint wird von ihm als Einhänder benutzt, was seine Geschwindigkeit etwas einschränkt. Seine Angriffe wirken zwar immer recht wild und planlos, basieren aber auf der ein oder anderen Technik die er mal aufgeschnappt und trainiert hat. Im Schwertkampf, kann er es mit drei Gegnern aufnehmen, jedoch hängt das davon ab, wie schnell seine Angreifer sind.

    Allgemeine Fähigkeit:
    Theodor kann lesen und schreiben. Er ist ein hervorragender Beobachter und kann Spurenleser. In der Theorie kennt er schon beinahe alle Pflanzen der Länder, durch die er gereist ist, deswegen fühlt er sich in der Wildnis am wohlsten. Er kann aus einigen Materialien auch einen schwachen Bogen und hölzerne Pfeile machen, die, wie seine Zielgenauigkeit, für die Jagd reichen.
    Er ist ein Überlebenskünstler und schafft es immer irgendwie zu überleben.

    Waffenkenntnis:
    Theodor kann beinahe mit jeder Waffe umgehen, würde mit den meisten Waffen aber nicht gegen einen erfahrenen Counterpart klar kommen. Seine größten Stärken sind im Schwert- und Faustkampf.

    Schwäche:
    Er besitzt keine Kontrolle über seine Fähigkeit. Sollte er Leute mit seinen Händen berühren, aktiviert sie sich automatisch. Das Problem daran ist, dass wenn seine Fähigkeit zu oft hintereinander eingesetzt wird, könnte das sogar zur Zersetzung seine Gehirns führen.
    Sein Beschützerinstinkt und sein zu gutes Herzen werden ihm oft zum Verhängnis. Das geht soweit, dass er selbst seinen eigenen Körper als Schutzschild benutzt, wenn er keinen anderen Ausweg sieht.
    Seine Fernkampffähigkeiten sind nicht gut genug um sich mit einem erfahrenen Bogen- oder Armbrustschützen messen zu können. Ein gut positionierter Scharfschütze könnte ihm zum Verhängnis werden.
    In der Theorie kann Theodor mit allen Waffen, bis auf Armbrust, Nun-Chucks und Hellebarde, umgehen. Und hier ist das Problem, nur in der Theorie. In der Praxis ist er noch nicht drin.
    Kann einem Bettler oder einem Kind nichts abschlagen.


    Aussehen:
    Theodor ist 1,78 m groß. Er hat ein noch junges Gesicht, das eine Narbe trägt, die von einer Wange zur Nächsten reicht. Er hat mittellange schwarze Haare, die er immer wieder zu einem Kriegerzopf zusammen bindet, was er dafür verwendet ist ihm egal, Hauptsache es hält. Jedoch sein markantestes Merkmal sind seine goldenen Augen. Sein Körper hat einige Narben von seinen Wanderungen davon getragen, die Markanteste geht von seinem rechten Schlüsselbein bis hin zu seinem rechten Oberschenkel.
    Theodor hat eine zerkratzte Platten-Schulterpanzerung am rechten Arm, die mit ausgewaschenen Lederriemen befestigt ist. Er hat dunkelbraune fingerlose Handschuhe, die beinahe bis zu seinen Ellbogen gehen, diese habe an den Knöcheln kleine Eisenplatten. Ansonsten trägt er ein dreckiges ärmeloses Shirt, eine schwarze Stoffhose, die hier und da bereits geflickt wurde und einen langen roten Schal der seinen Mund verdeckt und nach hinten läuft und dadurch wie ein Umhang wirkt. Seine Stiefel sind Kniehoch und mit einigen Riemen versehen. Um die Hüfte trägt er einen breiten Waffengurt.
    Am Waffengurt hängt quer ein langes Breitschwert, mit dem Griff zu seiner Rechten. Auf der selben Seite hängt auch noch ein Dolch.


    Persönlichkeit:
    Theodor ist überdurchschnittlich Intelligent und ein Taktiker der seines Gleichen sucht. Er besitzt eine Persönlichkeit aus der man nicht schlau wird. Mit Menschen kommt er nicht klar und vor allem meidet er größere Menschengruppen, trotzdem geht Theodor gerne in Wirtshäuser oder auf Marktplätze und beobachtet geduldig und ruhig, das Treiben der Anderen. Er hört gerne ihre Geschichten, was sie stört, was sie mögen, andererseits könnte es ihm nicht egaler sein. Alles was ihn interessiert, ist wie er den Tag in Ruhe überstehen kann, kann aber nicht wegsehen, wenn ein Kind oder ein Bettler ihn um ein paar Münzen oder etwas zu essen bittet. Vor allem aber riskiert er ohne nachzudenken sein Leben um Schwächere zu schützen, sollte er so in den Kampf stürzen, war's das mit der Taktik und er fängt an zu improvisieren.
    Das ist wohl das größte Manko an Theodors Persönlichkeit, er lebt im Kampf. Das Analysieren des Gegners, der Kampf gegen einen starken Feind, das Ausspielen seines Gegenübers, dass ist das was sein Blut zum kochen bringt und ihm den Willen zum weitermachen gibt. Das Leben außerhalb des Kampfes wirkt für ihn sinn- und farblos.
    Trotz seiner geduldigen und taktischen Art, ist er ein Hitzkopf und überragiert gern in Kampfsituationen oder wenn er hört, dass man über ihn redet. Es fällt ihm schwer sich zusammen zureissen, dass zeigt er auch recht offen. Was aber immer hilft, ist ein gutes altes alkoholisches Getränk.

    Auf den ersten Blick wirkt Theodor wie jemand, den man nicht um sich haben möchte, jedoch ist er ein leidenschaftlicher Beschützer der Schwachen und kann sich jeder Gruppe anschließen. Solange sie ihn akzeptieren würden wie er ist, ist er der Gruppe treu.

    Er hat einen ausgeprägten Beschützerinstinkt und versucht alles und jeden vor Schaden zu bewahren. Dabei geht er bis aufs äußerste und stellt selbst seinen Körper als Schild zur Verfügung. Sollte doch jemand aus seiner Gruppe verletzt werden, wird er beinahe blind vor Zorn.

    Theodor besitzt keine hohen Ansprüche und freut sich über die kleinen Dinge im Leben. Ein Mahlzeit, ein Feuerchen und ein Platz zum schlafen, reichen ihm völligst aus. Er selbst besitzt keine großen noblen Ziele oder irgendwelche Träume die er sich eines Tages erfüllen möchte. Alles was er will, ist dass da wo auch immer er hingeht, niemand leiden muss, vor allem keine Kinder. Deswegen teilt er auch alles was er besitzt (Bis auf seine Waffen versteht sich). Sollte jemand Hunger leiden, müsse er das nur erwähnen und Theodor teilt bereitwillig sein Proviant mit ihm.


    Geschichte:
    Als Sohn eines angesehenen norianischen Kriegers, hatte man bereits hohe Erwartungen an mich, da war ich noch im Laib meiner Mutter, zu mindest hatte man mir das an meinem sechsten Geburtstag gesagt, direkt danach hatte man mich in der Wildnis ausgesetzt. Aber fangen wir doch von vorne an:

    Kälte... das ist wohl meine jüngste Erinnerung, und damit meine ich nicht das Wetter. Das Land Noria ist herzlos, brutal und kaltherzig, etwas das die Bewohner des Landes bis auf das Innigste verkörpern. Meine Eltern waren distanziert, über Gefühle sprach man nicht, da sie nur von Schwäche kommen. Sollte ein Streit unter Kindern aufkommen, feuerten die Eltern ihre Kinder an, und danach gab es eine Schlägerei zwischen den Eltern. Ja, und genau so war mein Vater auch. Alle norianischen Kinder sehen sich sehr ähnlich, denn alle haben von Geburt an schwarze Haare und weiße Augen. In dieser Zeit ist beinahe jeder Tag gleich, man spielt, man schlägt sich und erledigt die Aufgaben, die die Eltern einem aufgeben. Das bleibt auch so bis man 6 wird und hier beginnt meine Geschichte erst richtig.

    Es war spät, die zeremoniellen Trommeln wurde geschlagen kurz bevor der Mond in der Mitte des Nachthimmels war. Der Stroh auf dem ich schlief war noch etwas spitz und pikste mich wach. Mit der gestrickten Decke, die meine verstorbene Mutter für mich gemacht hatte, über meinem kleinen Körper gezogen, versuchte ich mich vergebens vor den lauten Trommeln zu verstecken. Es dauerte nicht lange, bis ich die schweren Schritte meines Vaters näher kommen hörte. Er zog mir langsam die Decke weg lächelte mich ruhig an, was sehr ungewöhnlich war. Mein vater war ein großer muskolöser Mann mit einigen Narben und einem blinden linken Auge, die Trophäe nach der Jagd auf einen norianischen Bären. Er hatte einen langen roten Vollbart und lange rote Haare mit einigen kleinen Zöpfen drin. Das Feuer flackerte in der Mitte unserer kleinen Hütte und ließ alle Schatten tanzen. Mein Vater griff sanft nach meiner Schulter und gab mir wortlos zu verstehen, dass das ein großer Tag für unsere Familie war. Ich verstand sofort und fing an mich für die Zeremonie vorzubereiten. Die Kleidung hatte ich mir bereits einige Stunden vor dem Schlafengehen zurecht gelegt. Schnell rieb ich mich mit Aqulibre und zog mich an. Es war ein brauner Stoffmantel mit einigen blauen Verzierungen und kleinen Knochen von Tieren, eine schwarze, mit Fell gepolsterte, Hose und natürlich die dicken schwarzen Lederstiefel. und Mein Vater wartete bereits draußen vor der Hütte auf mich. Sobald ich außerhalb der Hütte war, spürte man den norianischen Winter. Der Wind peitschte über die Länder und war so kalt, dass er sich beim einatmen wie zersprungenes Glas anfühlte. Das Dorf war sehr klein, nur knappe 11 Hütten, deswegen fand die Zeremonie vor der Hütte des Schamanen statt. Bevor wir losgingen, zog mein Vater ein Halsband aus und legte es mir um. "Das gehörte einst deiner Mutter," sagte er mit seiner tiefen rauchigen Stimme. "Es soll dich beschützen, so wie es auch mich immer beschützt hatte. Solange du das bei dir trägst, sollst du niemals alleine sein." Noria sprachen nie über solche sensible Dinge, deswegen war ich sehr erstaunt, wie einfühlsam mein Vater sein konnte. Er stand auf und nahm mich an der Hand, und so wir gingen gemeinsam.
    An besagtem Ort, hatten sich bereits alle Dorfbewohner versammelt, auch meine Freunde blieben wach und wollten wissen, wie das Schicksal sich für mich entscheiden würde. Ich ließ die Hand meines Vaters los und ging zum Schamanen unseres Dorfes, er hörte sofort auf die Trommeln zu schlagen als ich direkt vor ihm Stand. Der alte Schamane griff nach seinem Zeremoniestab und kam hinter seinen Trommeln hervor. Mit seinen weit aufgerissenen blauen Augen starrte er mich an. "Aus dir wird eines Tages etwas großes," sagt er mit der Stimme eines Großvaters. Mit zitternden Händen griff er in seine Gürteltasche und zog ein Pulver aus Pulver heraus, welches er mir langsam auf dem Kopf verteilte. Er murmelte irgendwelche Wörter vor sich hin, die ich noch nie in der norianischen Sprache gehört hatte. Ich erinnere mich daran, dass es für mich unwirklich angefühlt hatte, wie ein Traum. Dann auf einmal verschlug es dem Schamanen die Sprache, er bewegte sich nicht mehr, seine Augen zitterten und er starrte mich an, als wäre ich ein Monster. "UNHEILBRINGER," schrie er auf einmal und zeigte mit seinem weit ausgestrecktem Zeigefinger auf mich. Ich wurde panisch. Was war los? Wieso? Das kann nicht sein! Ich suchte panisch nach Hilfe und schaute mich in der Menge um. Alle gingen einen Schritt zurück, das Blanke entsetzen konnte man in ihren Augen sehen. "Bitte..." rief ich. "Das muss ein Fehler sein!" Mitten in der Menge sah ich meinen Vater. Sein Gesicht trug eine Mischung aus Enttäuschung und Wut. Meine Gefühle waren ein Gewirr aus Abneigung, Trauer und vor allem Angst. Das Nächste was ich spürte war ein harter Schlag auf den Hinterkopf und um mich herum wurde alles schwarz.

    Das nächste woran ich mich erinnere, hat sich in mein Gedächtnis eingebrannt. Ich schreckte panisch auf, Kälte durchzog meinen Körper, brennend-kalte Luft zog sich durch meinen Rachen und Angst war das Einzige, das gerade in meinem Kopf zu finden war. Ich schaute mich mit schnellen Blicken um. Wo war ich? Was war auf einmal los? Es war dunkel, nichts außer Schnee, einigen Bäumen und den peitschenden Winden war um mich herum. Meine Atmung wurde immer schneller, der Schrei des Schamanen schallte in meinem schmerzenden Kopf. "Bewegung..." sagte ich, mit einer vor kälte zitternden Stimme, zu mir selbst. Mein Körper war schwach, mein Gleichgewicht spielte mir streiche und nur langsam schaffte ich es zitternd auf die Beine. "B-Beruhig-ge d-d-dich..." sprach ich zu mir selbst. Ich versuchte mich an die Lehren meines Vaters zu erinnern. "W-Was t-t-t-tun? W-w-w-as tunnn?... Überblick!" Der Wind heulte und versuchte mich wieder zu Boden zu bringen. Nur mit Mühe konnte ich stehen bleiben und dabei versuchte ich mich weiter um zu sehen, als ich beinahe hoffnungslos nichts, außer dem bereits Entdecktem, neues erkennen konnte, sah ich eine kleine verschneite Stofftasche, die an einem Baum lehnte. Sofort rannte ich los und kämpfte dabei gegen den Wind an um an dieses kleine Stückchen Hoffnung zu kommen. Dort angekommen riss ich die Tasche auf, dabei zerriss meine Hoffnung. Darin waren ein Laib Chelabrot, ein Aqulibe-Kraut und ein gewellter Dolch. Natürlich war das, aus heutiger Sicht, unbeschreiblich wertvoll in dieser Situation. Ich meine, was hatte ich denn erwartet? Etwas das mich aus der Eishölle holen würde, in der ich mich befand? Ich wurde also ausgesetzt, mein Stamm wollte mich nicht mehr und deshalb hatten sie mich zum sterben hier gelassen. Die Tasche hatte wahrscheinlich mein Vater heimlich versteckt, um mir etwas Hoffnung zu schenken. Es wurde immer kälter. Ich griff nach dem Dolch, band die Tasche wieder zu und band sie mir über die Schulter. Nicht sterben! Diese beiden Worte begleiteten mich für einige weitere Stunden, Während die Kälte immer schlimmer wurde. Mit meinen umschlungenen Armen und klappernden Zähnen stampfte ich mich nur langsam voran. Zwar wusste ich nicht wo ich hinkommen würde, aber ich konnte ja nicht einfach dort stehen bleiben und sterben, also stampfte ich weiter in die Ungewissheit der Dunkelheit. Jeder Schritt war eine Quall, denn der Schnee war tief und ich war nicht mal im Besitz meiner ganzen Kraft.
    Ich weiß nicht einmal mehr wie lange ich gelaufen bin, es hatte sich aber angefühlt als wäre ich mehrere Stunden unterwegs gewesen, bis mein Körper irgendwann nach gab. Ich fiel mit dem Gesicht voraus in den eisigen Schnee und ich fühlte wie sehr ich wollte, dass dieses Leid aufhören würde. Das Atmen fiel mir immer schwerer, meine Augen fielen langsam zu, die Kälte verschwand langsam und der Wind machte mir nichts mehr aus. Und dann... schlief ich einfach ein.

    Meine Kopfschmerzen weckten mich. Das knacken eines Feuers, wenige Schritte von mir entfernt knallte laut auf und ich spürte die Hitze in meinem Gesicht. Stroh, das mich pikste, lag unter mir und eine warme gestrickte Decke bedeckte meinen Körper. Für eine Sekunde fühlte ich mich als wäre ich daheim gewesen, dann schreckte ich auf und setzte mich aufrecht hin. Wo war ich? Schnell schaute ich mich um. Eine kleine Hütte? "Ooh... du bist wach," sprach eine unbekannte Stimme. Schnell drehte ich mich um und sah einen älteren Mann mit einem glattrasierten Gesicht. Ich sprang zurück und suchte nach dem Dolch, den ich vorhin noch bei mir hatte. "Ganz ruhig, ganz ruhig," sagte der Mann mit einem überraschten Lächeln im Gesicht. "Ich tue dir nichts." "Warum sollte ich dir glauben?" erwiderte ich schnell und entdeckte meinen Dolch, er war zu weit weg. "Na weil ich dich aus dem Schnee geholt habe Kleiner," sagte er und setzte sich an das Feuer. ich nutzte die Zeit um mir den Fremden anzusehen. Er war nicht sehr groß, hatte gelbliche Haut und keine Haare am Kopf. Seine Augen waren braun und leuchteten im Schein des Feuers. Er trug nur eine dünne braune Stoffhose und ein dazu passendes braunes Stoffhemd. Während er in die Flammen hinein schaute, sagte er: "Du solltest etwas essen." Er zog ein Stück Brot aus seinem Beutel, den er am Gürtel trug, und hielt es in meine Richtung. Misstrauisch schaute ich den Mann an. Warum sollte ich ihm Vertrauen? Während ich ihn weiter im Auge behielt, tastete ich mich an der Wand entlang um ihn herum und kam so an meine Tasche. Ich zog das Stück Chelabrot heraus und biss hinein. Der Mann lachte laut auf. " So Misstrauisch, ja?" grinste er. "Ihr Noria seit alle gleich, ob Mann, Frau oder Kind." Er biss in sein Brot und schaute mich, nach einer kurzen Zeit, verblüfft an. "Nanu, du scheinst besonders zu sein." Ich... besonders... genau..., dachte ich mir und gab wohl einen etwas missmutigen Gesichtsausdruck von mir. "Man hat dich verstoßen, oder?" fragte er, dabei lächelte er nicht mehr. Ich wusste nicht was ich sagen sollte, würde er mich rauswerfen wenn ich ihm die Wahrheit sage? "Keine Sorge, Kleiner," fing er wieder an. "Ich werfe dich hier nicht raus. Die Noria sind tief spirituell und glauben daran, dass ein einziges Kind Unheil über einen ganzen Stamm bringen kann. Weißt du warum man dich ausgesetzt hat?" Ich schüttelte den Kopf. "Irgendetwas bei meiner Zeremonie scheint die Leute in Angst versetzt zu haben," sagte ich mit einem leichten zittern in der Stimme. "Der Schamane nannte mich Unheilbringer." Ich spürte wie die Trauer sich in mir breit machte. "Alle meine Freunde hatten Angst vor mir." Tränen bildeten sich in meinen Augen."Und... und..." ich schluchzte tief. "Und mein Vater ließ mich im Stich!" bei diesen Worten brach ich zusammen und weinte das erste Mal in meinem Leben bittere Tränen. Der Mann kam zu mir legte, eine Decke um mich und meinte das schon alles gut werden würde und das er sich um mich kümmern würde. Und ich weinte. Er sagte, dass wir gemeinsam große Abenteuer erleben könnten und das gerade einem Jungen wir mir großen Spaß machen würde. Und ich weinte weiter.
    Die Nacht war lang und ich konnte nicht aufhören zu weinen, doch der Mann blieb an meiner Seite und erzählte von Dingen die ich noch erleben könnte und versuchte mich aufzumuntern. Alles war vergebens, bis ich selbst keine Kraft mehr zum weinen hatte. Dann saßen wir einfach nur so da, wir sprachen nicht. Ich starrte auf den Boden, meine Gedanken verfangen und in der Hütte herrschte, bis auf das knacken des Feuers, Stille. Irgendwann aber, hatte ich die Kraft etwas zu sagen und ich fragte den Mann: "Wer bist du?" Meine Stimme war kraftlos und mein Körper fühlte ich an wie ein nasser Sack. Ich konnte erkennen, dass er lächelte. "Nenn' mich Stiggs," sagte er. "Stiggs..." wieder holte ich zu einer Frage aus, zu der Einzigen die mich interessiert hat: "Warum... Warum hat man mich verstoßen?" Stiggs zögerte kurz, stand dann aber auf und holte mir einen kleinen Stein. Seine Oberfläche war glatt poliert und man konnte sich, wie auf einer polierten Klinge, sehen. Ich griff danach und als ich hinein sah, zuckte mein Körper einmal zusammen. Meine Haare hatten sich nicht gefärbt, sie sind schwarz geblieben, und meine Augen hatten eine goldene Farbe angenommen. Ich hatte keinen Schutzgeist bekommen und dazu brannte man mich mit dem Mahl des gefallen Gottes der Noria, die goldenen Augen, die Strahlen wie die Sonne, jedoch nichts als Finsternis bringen sollen. Meine Hände zitterten. "Keine Sorge, Junge" sagte Stiggs mit ruhiger Stimme. "Ich werde dich nicht aussetzen." Er lächelte mich an. "Du hast mir noch gar nicht deinen Namen verraten," meinte er. Ich schluckte meinen Kummer herunter, holte ein Mal tief Luft und stellte mich vor. "Mein Name ist Theodor Grimm, ich bin der Sohn von Ragnas und Isolde Grimm und stamme vom stolzen Volk der Noria!" Am Ende des Satzes klopfte ich mir ein Mal mit der Faust auf die Brust und Stiggs fing an zu lachen. "Nun denn Theodor," sagte er während sein Grinsen breiter wurde. "Wie abenteuerlustig bist du?"

    Und damit vergingen die nächsten zwei Jahre. Stiggs war ein wandernder Händler und kam dadurch an die unterschiedlichsten Orte. Ich begleitete ihn immer um mehr von der Welt zu sehen und mit derzeit wurden wir gute Freunde. Leider hielt es nicht sehr lange. Um genau zu sein, hielt es nur bis wir nach Hainhorst, die Hauptstadt der Händler, kamen. Hainhorst ist eine Stadt die mitten in der Wüste zu stehen scheint. Die Gebäude waren von der Sonne orange gefärbt, der Boden bestand aus heißem Sand und die Straßen waren voll mit Menschen. Stiggs meinte mal, dass er sich hier am Wohlsten fühlen würde, doch ich konnte das von mir nicht behaupten. Es war so heiß, ich hatte noch nie in meinem Leben so eine Hitze verspürt. Die Luft war so dick, man konnte sie kaum atmen und zu allem Überfluss waren es so viele Menschen, dass man kaum einen Schritt machen konnte ohne irgendjemanden anzurempeln, ich konnte Stiggs beim besten Willen nicht verstehen.
    Doch so Wohl wie sich Stiggs hier auch fühlte, mit einer Menge Händlern, kamen auch eine Menge Diebe.

    Es war bereits der dritte Tag, den wir in Hainhorst verbrachten. Die Morgensonne strahlte durch die fensterlosen Löcher der Steinhütte in der wir schliefen und weckte mich unsanft. Ein fahler Geschmack war in meinem Mund, meine Augen wollten sich nicht öffnen lassen und das Bett verlassen, war ganz sicher das letzte was ich tun wollte. Die Geräusche von kochendem Wasser und das umrühren und aufschlagen von einem Holzstück auf etwas Metallenem war zu hören. Stiggs war wohl wieder früher wach und kochte bereits. Es lag ein unbekannter aromatischer Geruch in der Luft. Neugierig stand ich auf und watschelte halb benommen zu der Quelle des Geruchs. Während ich mir meine Augen rieb, erkannte ich Stiggs, der im Raum nebenan saß und lächelnd in einem Gusseisen Kessel herum rührte. Einige Blätter schwammen darin. "Oh, ist der Langschläfer auch schon wach?" lachte er. Ohne auf diese Frage einzugehen wollte ich wissen was er da brühte. "Das ist eine Rarität," sagte er mit leuchtenden Augen. "Es sind einige trockene Blätter, die man nur hier kaufen kann. Es ist zwar etwas kostspielig, jedoch lohnt es sich jedes Mal aufs Neue." Er hielt kurz inne und rührte in der dunkelbraunen Flüssigkeit herum. Dann griff er nach einem Becher und schöpfte etwas davon hinein. "Hier probiere es," sagte er, während er mir den Becher vor die Nase hielt. Ich griff danach. Der Becher war schön warm und wärmte meine Handflächen. Ein wohltuendes Aroma stieg von der Flüssigkeit hinauf und ich konnte förmlich spüren wie es sich in meiner Lunge breit machte. Ich musste es unbedingt probieren. Beim ersten Schluck verbrannte ich mir meine Zunge und zuckte erst einmal zurück, dabei biss ich mir auf die Zunge. "Langsam Theodor," Stiggs lachte mich aus. "Puste erstmal ein wenig und lass es abkühlen." Das tat ich und versuchte einen weiteren Schlug. Dieses Mal konnte ich verstehen, warum Stiggs dieses Getränk so mochte. Allein durch einen Schluck, konnte ich Entspannung förmlich schmecken. Das Aroma verbreitete sich in meinem Mund und schenkte mir Wärme in meinem Brustkorb. Doch damit nicht genug, beim ausatmen kam das Aroma zurück, intensiver, anders! Auf einmal war dort der Geschmack von Beeren. "Stiggs! Was ist das?" fragte ich überrascht, ich wollte unbedingt wissen was für ein Getränk das war. "Die Leute nennen es Tee und wird hier getrocknet, damit man es so kochen kann," erklärte er mir. Fasziniert trank ich den ganzen Becher leer und Stiggs trank seinen selbstzufrieden. Danach machten wir uns fertig, denn wir wollten noch auf den Markt um einige Waren zu verkaufen, die wir über unsere letzten Reisen gesammelt haben. Ich zog einen langen hellbraunen Mantel, aus dünnem Stoff, an, um mich vor der Hitze zu schützen. Darunter trug ich ein ärmelloses Bauernshirt, aus dünnem braunen Stoff, und eine geflickte Hose, die mit einem Stück Seil befestigt war, dazu noch Sandalen. Der gewellte Dolch war mittlerweile ein treuer Begleiter, deswegen steckte ich ihn in das Seil, dass meine Hose festhielt. Stiggs hatte sich recht ähnlich angezogen, nur das er noch eine große Tasche mit auf den Rücken nahm, darin waren die Waren die wir zu Geld machen wollten. Also gingen wir los. Sobald wir die Tür öffneten, sprang uns eine Hitzewelle entgegen. Die Mittagssonne in Hainhorst war brutal für mich, da ich so etwas wie Hitze gar nicht kannte. Der Wind schoss nur so über die wüstenartige Landschaft und verteilte den Sand in der Luft, deshalb zogen wir uns den Kragen unserer Mäntel über Nase und Mund. Die Sicht war eingeschränkt und man konnte nur einige Meter weit sehen, aber nach nur wenigen Minuten erreichten wir den befüllten Marktplatz. Ich schaute mich um und konnte Stiggs nicht mehr finden, war nicht neben mir gewesen? Panisch schaute ich mich um und erkannte eine Vase, die wir verkaufen wollten, auf dem Boden neben mir. Intuitiv rannte ich los und kam in eine kleine Gasse. Hier war die Sicht klar, der Wind kam hier nicht hin. Ich erstarrte, ein großer Mann hatte ein Messer in Stiggs Magen gerammt. Stiggs Gesicht war vor Angst verzerrt, seine Augen weit aufgerissen und den Mund weit offen. Sein Hemd färbte sich langsam rot. Der Mann zog das Messer heraus, Stiggs ging zu Boden und nach nur wenigen Sekunden lag er in seinem eigenen Blut. Panik breitete sich in meinem Kopf aus, meine Atmung wurde schneller. Ich konnte meine Augen nicht von Stiggs lassen, dann bemerkte mich der Mann. "Du Göre!" brüllte er und stampfte auf mich zu. Ich konnte mich nicht bewegen. Er griff nach meinem Hals, zog mich in die Luft und fing an mich zu würgen. Es tat so weh, mir fehlte die Luft. Mit Händen und Füßen versuchte ich mich zu wehren, doch es war zwecklos. Bis ich nach der Hand griff, die um meinen Hals geschlungen war. Und da passierte es das erste Mal, meine Fähigkeit aktivierte sich.
    Plötzlich wurde alles leicht, der Schmerz war weg und das atmen viel mir leicht. Um mich herum wurde es schwarz, überall gab es viele kleine grüne Wolken mit bewegenden Bildern darin. Sie alle sahen so aus, als wären sie mit Fäden verbunden. Ich sah die Dinge, die mir völlig unbekannt waren. Es dauerte eine Weile, doch dann bemerkte ich, dass ich in seinem Kopf war! Seine Erinnerungen waren für mich zum greifen nahe, seine Persönlichkeit war hier gebildet und selbst seine erlernten Fähigkeiten konnte ich, wie in einem Malbuch ansehen. Eine Wolke stach am meisten heraus, sie war... rot. Als ich sie genauer betrachtete, bemerkte ich, dass das seine Mordlust sein musste. Davon gingen rote Fäden aus, die zu kleinen grünen Wolken führten. In diesen sah ich, wie er skrupellos andere Menschen umbrachte. Erstechen, ersticken, ertränken... ich konnte gar nicht alles aufzählen was dieser Mann schon alles getan hatte. Aber es gab die ein oder andere Sache, die sehr interessant war. Ich merkte mir ein paar Dinge, aber wie würde ich hier wieder rauskommen? Um mich herum war nichts anderes außer Dunkelheit und grüne Wolken, es gab keine Tür aus der ich einfach hinaus gehen konnte. Ich überlegte hin und her und rannte überall durch, aber ich fand keine Lösung, bis ich meinen Dolch entdeckte. Was würde passieren wenn ich sterben würde? Irgendwann würde es sowieso passieren, oder? Ich holte die Klinge heraus und schaute sie einfach nur an. Konnte ich das wirklich tun? Aber was blieb mir anderes übrig. Also holte ich ein paar mal tief Luft, holte aus und rammte mir den Dolch ins Herz. Plötzlich spürte ich wieder den Schmerz an meinem Hals, die Luft zum atmen fehlte mir wieder, doch dieses Mal wusste ich wie ich mich befreien konnte! Schnell griff ich nach dem Dolch und schlug es ihm in den Handrücken. "Gah, du mieser kleiner Bastard!" brüllte er schmerzhaft und ließ mich zu Boden fallen. Gleichzeitig konnte ich schnell nach Luft schnappen und das Messer herausziehen, doch ich musste auf der Hut sein. Aus seinen Erinnerungen heraus, wusste ich bereits mit was für einem Typen ich mir hier anlegte, also keine Pause! Ich musste überleben, ich wollte Rache! Also sprang ich nach vorne und rammte ihm meinen Dolch in den Oberschenkel, noch bevor er reagieren konnte. "AAAH!!" brüllte er wieder. "Ich bring dich um du mieser..." Bevor er seinen Satz zu Ende sprechen konnte zog ich das Messer heraus und jagte es in seinen anderen Oberschenkel. Plötzlich schoss mir sein Blut entgegen und bedeckte beinahe mein ganzes Gesicht. Schnell zog ich es heraus und sprang soweit weg von ihm wie ich konnte. Reichte das? In seinen Erinnerungen konnte ich sehen, dass er das auch das ein oder andere Mal gemacht hatte. "Du..." er klang außer Atem. "Wie... Mons..." Er fiel mit dem Gesicht voran zu Boden. Mein Körper entspannte sich, ich war außer Atem, der Dolch fiel mir aus der Hand. Langsam schaute ich mich um. In dieser kleinen Gasse war überall Blut, an den Wänden, am Boden... an mir. Meine Hände waren in Blut getränkt, in meinem Gesicht spürte ich, wie das dickflüssige Blut langsam runter floss. Ich war nicht geschockt... ich war nur... erschöpft. Dann schoss es in meinen Kopf: Stiggs! Schnell rannte ich zu seinem Körper, und kniete mich in sein Blut. "Stiggs! STIGGS!!" brüllte ich. "Du darfst nicht... Nein, nein... nicht! STIGGS!" Ich schüttelte ihn, versuchte ihn zu wecken, als ob er schlafen würde, doch es hatte keinen Zweck. Stiggs war weg und ich war wieder allein. Ich bemerkte wie die Trauer mich übermannte und ich fing wieder an zu weinen. Mein Herz zerbrach. Der einzige Mensch, der mir helfen wollte und der immer für mich da war, war jetzt Tod. Ich wusste nicht mehr weiter. Was sollte ich tun? Es dauerte wahrscheinlich Stunden, bis ich keine Tränen mehr hatte. Doch dann versuchte ich meine Gedanken zu ordnen.
    Ich war Acht, wurde von meinem Stamm zum sterben ausgesetzt, der Mann der mir das Leben rettete, starb vor meinen Augen und gerade eben habe ich einen Mann getötet und saß in seinem Blut getränkt auf den Knien im Blut eines weiteren Toten. Ich musste überleben. Mit den letzten Kräften griff ich nach Stiggs Beinen und schleifte ihn mit Mühe zu der Steinhütte, in der wir die letzten Tage geschlafen haben. Den Markt versuchte ich natürlich weitestgehend zu umgehen und durch Glück scheint mich niemand gesehen zu haben. Dort angekommen fing ich an mit meinen Händen zu graben. Es dauerte bis zum Untergang der Sonne, doch ich schaffte es und bis dahin hatte ich immer noch das Blut an mir. Völlig erschöpft griff ich ein letztes Mal nach Stiggs Beinen und zog ihn in das gegrabene Loch. Ich stand vor dem Grab und schaute ein letztes Mal auf den Mann, der mir den Willen zum Leben gab. Ein leises Danke kam mir über die Lippen, dann fasste ich den Mut um meinen Ziehvater zu begraben. Mein Körper war taub. Ausgelaugt schlenderte ich in die Hütte und suchte den Eimer mit Wasser, den wir für unsere Waschung benutzt hatten. Stand ich unter Schock? Ich ließ mir Zeit um das Blut von mir und meiner Kleidung zu waschen. Stimmte etwas nicht mit mir? Ich trocknete mich ab und legte mich auf etwas Stroh um etwas Schlaf zu finden. Ich war wieder allein. Von diesem Moment aus breitete sich die Dunkelheit in meinem Kopf aus. Ich konnte keinen klaren Gedanken fassen, doch dann roch ich etwas. Es war schwach, aber aromatisch. Ich drehte mich auf dem piksenden Stroh um und konnte den Gusseisen-Kessel mit dem Tee darin sehen. Langsam rappelte ich mich auf, aber ich schaffte es nicht auf die Beine. Also kroch ich auf allen Vieren zum Kessel. Ich fand einen Becher, der noch neben dran stand und füllte diesen mit dem Tee. Es war kalt. Der Becher strahlte keine Wärme aus und das Aroma war schwach. Mein Blick konnte sich nicht von der dunkelbraunen Flüssigkeit lösen. Nach einigen Minuten nahm ich einen Schluck. Das Aroma war kaum da, es wärmte mich nicht mehr, es war... einsam... Die restliche Nacht blieb ich dort sitzen, kraftlos... einsam...
    Es schien so als wäre ich eingeschlafen, wieder ein fahler Geschmack im Mund, wieder schwere Augenlider, und doch war meine Welt anders.

    Von diesem Tag an war es für mich besser sich von Gesellschaft fernzuhalten, da ich aber von Natur aus anderen nicht traute, war das ein Punkt mit dem ich Leben konnte. Die ersten paar Monde blieb ich noch bei Stiggs Steinhütte und bereitete mich auf meine Abreise vor. Von da an führte ich das Leben eines Wanderers. Was ich brauchte, jagte ich mir. Anfangs noch mit meinem Dolch "Naga", später dann traff ich eine Elfe names Elejna. Sie fand mich in den Wäldern von Lorwick, östlich von Hainhorst. Die Wälder waren wärmer als die in Noria und die Tiere waren einfacher zum jagen. Elejna brachte mir bei wie ich aus Stöcken, Lianen oder Seilen einen kleinen Bogen machen konnte. Als Pfeile benutzte ich angespitzte Stöcke. Innerhalb von wenigen Monden, beherrschte ich das Nötigste und konnte mir von da an leichter Beutetiere jagen.
    Mit der Zeit lernte ich auch wie meine Fähigkeit funktionierte, nur schaffte ich es nicht sie zu kontrollieren. Also versuchte ich einfach nur keine Menschen zu berühren.
    Stück für Stück erweiterte ich mein Wissen über Kampfkunst und verschiedene Taktiken. Als ich einen Giftmischer anfasste, lernte ich wie ich meine eigenen Gifte zusammenmischen konnte. Seit dem schmiere ich meinen Dolch regelmäßig damit ein. Tag für Tag trainierte ich um meinen Körper zu stärken. Mit 16 wollte mich ein Söldner töten, er trug ein langes Breitschwert bei sich. Ich tötete ihn mit meinem Gift und eignete mir seine Schwertkunst an, denn ein Dolch war dann doch recht wenig (außerdem war der Kampf wirklich anstrengend, und er trug mir eine riesige Narbe auf dem Oberkörper zu). Ich lernte viel über die Welt wie sie war, wie kalt und warm sie sein konnte.

    Es war der zehnte Todestag von Stiggs und ich beschloss ihn zu besuchen. Hatte sich Hainhorst verändert? Ein festes Dach über dem Kopf wäre gut. Ich freute mich schon fast darauf nach Hainhorst zurück zu gehen. Doch dieses Gefühl zerbrach als ich an dem Ort ankam, wo Stiggs begraben sein sollte. Das Grab war geschendet, Stiggs Überreste lagen wahllos herum, Fliegen surrten über dem Grab, die Tür zu seinem Haus war weit offen. Sofort spürte ich wie die Wut in meinen Kopf stieg, meine Hände fingen an zu zittern und mein Herz pochte schneller und stärker. Kurz schloss ich die Augen und nahm einen tiefen Atemzug um meine Wut etwas unter Kontrolle zu kriegen. Bevor ich etwas anderes tat, zog ich mir meinen Schal über Mund und Nase und schob Stiggs Überreste zurück ins Grab. Dabei fiel mir auf, dass die Tasche fehlte, mit der ich ihn damals begraben hatte. Anschließend schüttete ich Stiggs ein zweites Mal zu. "Ehrenlose Bastarde," zischte ich wütend durch die Zähne. Mein ganzer Körper fühlte sich an als würde er pulsieren. Ich musste in das Haus. Mit meiner rechten hand am Griff meines Breitschwertes, ging ich langsam und leise in Stiggs Steinhütte. Die Tür war offen, schien niemand dort zu sein, doch sicher ist sicher. Gebeugt schlich ich weiter, mit der linken Hand voraus. Die Hütte war verstaubt und verwüstet, es waren wohl mehrere Diebe über die letzten Jahre hier. Becher, Teller, Messer, Teppich... alles fehlte. Mein Blick wanderte weiter. Der Raum in dem ich stand schien sicher gewesen zu sein, dann hörte ich ein leises knacken. Ich hielt sofort inne. Das Knacken von Stroh? Schlief dort jemand? Mein Blick verfestigte sich und klebte am einzigen Türrahmen. Sie führte in das Zimmer in dem ich als Kind geschlafen hatte. Langsam zog ich meine Klinge heraus und machte mich bereit. Mein Griff verfestigte sich, die Spannung in meinen Muskeln wurde intensiver, die Atmung schneller, mein Herz lauter. Mit einem Satz sprang ich in das Zimmer, das Schwert bereits im Schwung und dann zerriss ein ohrenbetäubender Schrei die Luft. Mit letzter Kraft konnte ich meinen Schwung stoppen. Kinder! Ein Junge, nicht älter als 10, hatte sich schützend vor ein Mädchen, höchstens 6, gestellt. Das Mädchen, sie hatte geschriehen. Ihre Augen geschlossen, die Hände vor ihrem Gesicht. Mein Herz raste. Der Junge, seine Augen weit offen, keine Spur von Angst. Meine Hände zitterten. Bis jetzt hatte ich nicht einen Atemzug genommen. Ich nahm einen langen Atemzug, blinzelte oft und musste erst mal schlucken. Ich musste mich kurz abstützen, meine Nerven lagen blank. Nach einigen Atemzügen schaute ich wieder die Kinder an. Beide dunkelhaarig, beide graublaue Augen. Er war etwa einen Kopf größer als sie. Beide trugen nichts weiter als zerfetzte Lumpen, nicht einmal Schuhe hatten sie an. Von oben bis unten waren sie verdreckt. Wir standen für einige Sekunde nur so da und starrten uns an. Langsam hatte ich mich gefangen und steckte mein Schwert weg.
    Nach einigen weiteren Sekunden Stille hörte man plötzlich ein Magengrummeln. Mein Ärger verflog sofort und ich konnte mir mein Lachen nicht verkneifen. "Ein unpassender Zeitpunkt nicht war?" sagte ich lachend. Es war nicht mein Magen der nach Nahrung verlangte. Ich ließ mich in einen Schneidersitz fallen, die Kinder zuckten zusammen. "Keine Sorge," mit sanfter Stimme versuchte ich die Kinder zu beruhigen. "Ich werde euch nichts tun, versprochen." Es schien so, als würden sie mir nicht glauben, verständlich. Ich kramte einige Äpfel aus der Tasche, die ich in den Wäldern von Lorwick gesammelt hatte und bot sie ihnen an. "Hier," ich streckte den Kindern fünf Äpfel entgegen. "Mit leerem Magen hat man keinen klaren Kopf." Nach anfänglichen zögern, griffen die Kinder gierig nach ihnen und für die nächsten Momente hörte man nichts weiter als das saftige Knacken von Äpfeln in die reingebissen wurde und das Schmatzen der hungrigen Kinder. Während dieser ganzen Zeit beobachtete ich nur. Als die Kinder fertig waren, wirkten sie völlig außer Atem. Sie waren auf allen vieren und schnauften, diesen Moment gab ich ihnen, bevor ich meine Fragen stellte.
    Der Junge, Saramur, erzählte mir, dass er und seine Schwester Waisen waren. Noch vor zwei Jahren besaßen ihre Eltern eine Steinhütte in Steinhorst. Vor etwa einem Jahr, wurden sie abgestochen. Die ersten Monde verbrachten sie noch in ihrem Zuhause, bis ihre Vorräte zu neige gingen. Dann fing Saramur an Nahrung zu stehlen um mit seiner Schwester zu überleben, doch auch das war keine Lösung auf Dauer. Nach einem Monat, kamen Banditen in der Nacht und wollten das Haus ausrauben. Glücklicherweise konnte sie unbemerkt durch ein Fenster in ihrem Zimmer fliehen. In den nächsten Monden kamen sie immer wieder zurück zur Hütte ihrer Eltern, jedoch hatten die Banditen die Hütte besetzt. Von diesem Moment an lebten sie auf der Straße und bettelten Tag ein, Tag aus. An guten Tagen konnten sie sich etwas zu Essen kaufen, an schlechten Tagen musste Saramur stehlen. Dabei achtete er darauf, dass er immer von verschiedenen Ständen stahl, die immer weit von ihrem jeweiligen Standpunkten entfernt waren. Er war ein schlauer kleiner Junge, dachte ich mir. Dann vor etwa zwei Wochen, kamen die beiden an diese Hütte und fanden etwas Schutz. Ich gab offen zu das ich beeindruckt war, jedoch wurde mir eine Frage nicht beantwortet. "Sag mal Saramur, was ist mit dem Grab neben der Hütte?" wollte ich wissen. Er sah mir tief in die Augen, atmete einmal kurz durch und fing an. "Vor zwei Monden, weckte mich Daria. Sie hatte ein Geräusch von draußen gehört. Ich versuchte so leise wie möglich zu sein und schleichte auf Zehnspitzen an ein Fenster um etwas sehen zu können, selbst meine Atmung hielt ich ganz flach. Ganz vorsichtig schaute ich durch das Fenster und im Schein des Mondlichts sah ich einen großen Mann, der mit einer Schaufel das Grab ausgrub. So ruhig wie möglich schlich ich zurück und signalisierte Daria leise zu sein. Die restliche Nacht saßen wir hellwach und angespannt in diesem kleinen Zimmer und zitterten. Nach einigen Stunden, kurz vor aufgang der Sonne, hörten wir ihn wegstapfen."
    Für diesen Moment spürrte ich keine Wut auf diesen Kerl, er war mir sogar kurz egal. Das Einzige was ich fühlte, war Mitleid. Ich erinnerte mich daran, dass Stiggs immer etwas Silber in der Wand seiner Hütte versteckt hatte und ich war mir sicher, dass das Versteck noch nicht gefunden wurde. Also stand ich auf und führ mit meinen Fingern vorsichtig an der Wand entlang und suchte nach besagtem Versteck. Nach wenigen Minuten fand ich einen lockeren Stein in der Wand. Ich entfernte ihn langsam und es war tatsächlich noch ein kleines verstaubtes Bündel dort. Ich nahm es und sagte den Kindern, dass sie in der Hütte bleiben sollten. Dann ging ich auf den Markt und suchte nach Nahrung die länger halten sollte. Also kaufte ich geräuchertes Fleisch, etwas Brot und Wasser. Auf dem Rückweg kam ich an einem Schmied vorbei, er hatte einige Waffen zum Verkauf ausgelegt. Ich hatte etwas Silber übrig und konnte noch zwei Dolche kaufen, bevor meine Geldbörse völlig leer war. Zurück an der Hütte, schenkte ich Saramur und Daria die beiden Dolche und lagerte die Nahrung für sie ein. Die nächsten Monate verbrachte ich bei den beiden. Über diese Zeit, brachte ich ihnen das kämpfen mit dem Dolch bei und wie man einfache Fallen für kleine Tiere bauen konnte. Das Ausnehmen und die Zubereitung von Tieren zeigte ich ihnen immer wenn ich konnte, damit sie es verinnerlichen. Immer wenn Silber gebraucht wurde, nahm ich Söldneraufträge an, dann war ich zwar nicht bei den Kindern, aber was sein musste, musste sein.
    So vergingen vier Jahre und ich beschloss das es Zeit wurde, weiter zu ziehen. Die Hütte gab ich in die Obhut der von Saramur und Daria. Es gab Tränen beim Abschied, dass verstand ich, doch sie waren nun mal nicht die Einzigen die Hilfe bräuchten. Ich versprach sie zu besuchen wann auch immer ich in der Nähe von Hainhorst war.

    Von da an machte ich es mir zur Aufgabe, Kindern auf der Straße zu helfen. Niemand sollte dasselbe durchleben, was ich als Kinder durchmachen musste. Jedes bedürftige Kind, das ich treffe bekommt einige Mahlzeiten von mir und ich bringe Allen bei, wie sie in der Wildnis überleben könnten. Neben dem Stehlen von Nahrung, bringe ich ihnen auch etwas Kampf- oder Waffenkunst bei, nur die Grundlagen, für alles Andere hatte ich nicht genug Zeit. So konnten sie wenigstens weiter Leben und ihr überleben ist nicht mehr zu sehr vom Glück abhängig.
    Ich lebte das Leben eines Wanderers und ging von Stadt zu Stadt und lebte mein Leben nur um das Leben anderer etwas erträglicher zu machen. Wenn ich etwas Silber brauchte, erledigte ich den ein oder anderen Söldner- oder Courierauftrag. Gerade die Courieraufträge nahm ich dankend an, so kam ich an neue Orte und wurde dafür auch bezahlt. So kam ich von Lorwick nach Gembadir. Da lernte ich etwas über die Gemeinschaft der Zwerge und der Kranok, ungewöhnlich aber interessant. Dort durfte ich sogar die Echohallen besichtigen, ein einzigartiger Blick in die Tiefen der Berge. In Gembadir half man sich, dort gab es keine Armen und Hilfsbedürftige, also gab es dort nichts für mich und ich machte mich nach nur wenigen Monden bereit um weiter zu wandern..
    Danach ging es weiter nach Cymsarn. Auf dem Weg dorthin nahm ich einen Umweg von fünf Monden und besuchte Saramur und Daria. Für einen Mond blieb ich und sie erzählten mir wie sie die letzten Monate gelebt hatten. Dann ging es weiter. Cymsarin wirkte wie ein einziger Dschungel. Cymsaren waren Tiermenschen. Die Religion wirkt mehr zwilichtig und düster als etwas das als heilig wirkten sollte. Die Stadt Fuchsbau war wunderschön, alle Häuser waren wie Baumhäuser gebaut und mit Hängebrücken verbunden. In Fuchsbau gab es einige Kinder die Hilfe brauchten, vorallem weil Cymsarn ein Dschungel war. Also konzentrierte ich mich hier speziell auf das Jagen. Ich verbrachte drei Jahre dort.
    Thysailin, das Reich der Elfen, war mein darauffolgendes Ziel. Ähnlich wie in Gemadir, gab es keine Armut, aber die Elfen waren ganz eindeutig nicht begeistert davon, dass ein Nicht-Elf in ihrem Land war, zumindest sagten das ihre Blicke aus. Völlig anders als Elejna damals....
    Nach diesen Reisen wanderte ich zurück nach Hainhorst und verbrachte einige Monde dort mit Saramur und Daria, die immer noch dort lebten. Sie waren schon fast erwachsen und ich war Stolz wie ein Vater auf seine Kinder. Ich wollte sesshaft werden, doch dann viel mir eine Sache auf, die ich völlig übersehen hatte, die Offensichtlichste von allen: Noria. Die Kinder die ausgesetzt werden, leiden unter unmenschlichsten Bedinungen litten und wahrscheinlich starben. Also baute ich eine Hütte, nahe der Grenze von Lorwick und Noria. Von da an wanderte ich immer wieder einige Monde lang in Noria umher und suchte in den Schneestürmen nach ausgesetzten Kindern. Entweder ich fand ein Kind und brachte es zur Hütte, oder ich wanderte bis zu drei Monden in der Kälte und keehrte erst dann zurück. Jedem Kind, das ich fand, gab ich ein Dach über dem Kopf, Wärme und Nahrung. Ich brachte ihnen bei wie man jagt, wie man säat, wie man kämpft. Jeder musste seinen Beitrag leisten um Nahrung zu sichern.
    Über die nächsten Jahre rettete ich 37 Kinder aus Noria und gab ihnen neue Hoffnung. Einige blieben um mich zu unterstützen, viele aber gingen um sich ein Leben aufzubauen. Jedem einzelnen wünschte ich alles Glück dieser Welt. Einigen empfehlte ich Hainhorst, dort hätten sie wenigstens einen sicheren Zwischenort. Ich selbst wanderte immer wieder nach Noria.

    Mitterweile war ich 27 und verbrachte den zweiten Mond in Noria. Der Wind hatte sich gelegt und es schneite nur sanft, was eine Seltenheit war. Ich saß an einem Lagerfeuer und versuchte mich aufzuwärmen. Meine Finger waren blau vor Kälte und mein Magen knurrte. In meinem Kopf gab es einen Gedanken der mich weiter machen ließ: Rette ein weiteres Leben, selbst wenn es mich meins kosten sollte.

    3 Mal editiert, zuletzt von Theodor Grimm (3. November 2017 um 00:30)

  • Hey Theodor Grimm

    Zuerst einmal willkommen im RPG. Du hast ja bereits recht ausführlich über deinem Charakter geschrieben, doch ein paar Dinge stören mich noch.
    Zum einen hast du die Charaktervorlage (Die findest du hier) völlig ignoriert. Bitte passe den Bogen entsprechend an. Die Kleidung, die du bei Ausrüstung beschreibst, gehört übrigens noch zum Aussehen. Bei diesem fehlt mir auch noch die Beschreibung der Gestalt deines Charakters.

    Außerdem fehlt mir bei der Persönlichkeit ein bisschen der Bezug zur Geschichte. Der Junge wurde von allen, die er liebt und denen er vertraut, verstoßen und dann stirbt auch noch der einzige, der ihm danach noch etwas bedeutet hat. Das die einzige Spur davon in der Persönlichkeit ist, dass er Probleme hat mit anderen Menschen zurecht zu kommen, scheint mir etwas unglaubwürdig. Müsste er nicht vielmehr misstrauisch gegenüber anderen sein und fürchten, dass er jedem, der ihn wenigstens ein bisschen ins Herz schließt, Unglück bringt. Falls du keinen solchen Charakter haben möchtest, erwähne bitte in der Geschichte irgendeinen Grund, warum Theodor nicht so geworden ist. Die Geschichte muss immer zur Persönlichkeit passen.

    Zuletzt habe ich noch einige Fragen zu seiner Fähigkeit. Übernimmt er sofort jede Fertigkeit seines "Opfers". Ohne weiteres lernen oder sonst irgendwie mehr Aufwand zu erbringen, als die Person zu berühren. Das wäre ehrlich gesagt etwas zu overpowert. Immerhin könnte er dann einfach ein paar gute Krieger aufsuchen und würde plötzlich etliche Waffen nahezu perfekt beherrschen. Ich könnte mich aber darauf einlassen, dass er durch die Berührung zumindest die theoretischen Aspekte der Fertigkeiten seines Gegners übernimmt. Die Bewegungsabläufe muss er erst eintrainieren. Das würde bedeuten, dass auch er täglich trainieren muss um mit einer Waffe besser zu werden, nur dass er eben keinen Lehrer braucht und die richtigen Taktiken bereits anwenden kann (dennoch aber Erfahrung brauchen würde, um instinktiv zu erkennen, welche Taktik wann die richtige ist).
    Oder hast du andere Vorschläge zu seiner Fähigkeit?
    Außerdem solltest du die Fertigkeiten, die er bereits besitzt besser beschreiben. Es nützt nichts zu sagen, dass er einfach ein guter Kämpfer ist. Mit welchen Waffen kann er umgehen, wie kämpft er mit ihnen, welche Taktiken wählt er am liebsten, wie kommt er mit mehreren Gegnern klar, welche Situationen sind für ihn im Kampf von Vorteil, welche nicht? Was sind seine Stärken und Schwächen? Wichtig ist, dass du seine Kampffertigkeiten in ein Verhältnis setzt, dass es Mitgliedern deiner Gruppe erlaubt deinen Charakter bei Kämpfen richtig zu beschreiben.
    Zudem könntest du auch ein paar Dinge zu den Fähigkeiten, die er abgesehen vom Kämpfen hat, erwähnen. Kann er lesen und schreiben? Hat er gelernt in der Wildnis zu überleben (du deutest es in der Geschichte an) oder vielleicht zu jagen? Womöglich fällt dir auch noch irgendetwas weiteres ein.

    Nach der Geschichte stellt sich die Frage, wie er nach dem Tod Stiggs überlebt hat. Hat er Söldneraufträge angenommen, selbst gejagt, gehandelt oder sogar gestohlen. Ist er danach weiter gezogen oder lebt er noch immer in Hainhorst? Falls er weitergezogen ist, hatte er ein Ziel?

    An besagtem Ort, haben sich bereits alle Dorfbewohner versammelt auch meine Freunde blieben wach und wollten wissen, wie das Schicksal sich für mich entscheiden würde.

    Hier fällst du plötzlich ins Präsens.

    Du siehst also, du musst noch ein paar Dinge anpassen. Jedoch möchte ich dich für deine sehr ausführliche Beschreibung der Geschichte loben. Ich bin mir sicher, der Charakter wird gut in unser RPG passen.

    LG TiKa444

    Wer zu lesen versteht, besitzt den Schlüssel zu großen Taten, zu unerträumten Möglichkeiten.

    Aldous Huxley

  • Hi,

    zu aller erst: Sorry, dass ich mich bis jetzt noch nicht wirklich gemeldet habe. Zeit und Krankheit sind so eine Sache für sich.
    Dann danke ich für deine gründlichen Kritikpunkte, Verbesserungsvorschläge und dein Lob :)

    Ich arbeite derzeit etwas aus. Werde dann den ursprünglichen Post editieren und als extra Post würde ich dir eine Zusammenfassung schreiben, dass du dich nicht nochmal durch alles durchwühlen musst. Hoffe ich werde bald damit durch kommen :)

    Danke dir und LG,
    Theo

  • So... ich bin soweit durch, zumindest hoffe ich das :D

    - Die meisten geschichtlichen Änderungen sind nach dem Tod von Stiggs. Der Absatz beginnt mit: Von diesem Tag an war es für mich besser sich von Gesellschaft...

    Kurz:
    mit 18 kehrt er an das Grab von Stiggs zurück und lernt Waisen kennen. Bringt ihnen Nahrung und verbringt einige Jahre mit ihnen. Dabei bringt er ihnen bei wie man überlebt. Realisiert, dass es viele weitere Kinder gibt denen er helfen könnte. Er wird zum Wander und reist durch die Länder um Kinder zu finden denen er helfen kann. Auf seinen Reisen besucht er immer wieder die Waisen in Hainhorst. Eines Tages baut er eine Hütte an der Grenze von Lorwick und Noria und wandert hin und her um ausgesetzte Kinder zu retten.

    - Seine Abneigung gegenüber Menschen habe ich auf seine Rasse bezogen.
    - Kleine Erweiterungen in Herkunft vorgenommen.
    - Ganze Weltkarte erstellt und die Rassen die in bekannten Gebieten vorkommen. (+ Mini Erklärung)

    - Seine Fähigkeiten und Schwächen sind alle beschrieben und in der Geschichte vertreten.

    - Ich dachte ich hätte es klarer formuliert, dass seine Fähigkeit so funktioniert, dass er nur die Theorie lernt und sie erst durch Übung perfektionieren kann. Ist jetzt aber klarer :)

    - Ziel im Leben gesetzt: Ausgesetzten oder verweisten Kindern zu helfen.

    Ich hoffe ich hab das alles nach der Vorlage angepasst :)

    Danke dir und LG,
    Theo

  • Ok. Zuerst muss ich mich jetzt für die Verzögerung entschuldigen. Ich habe ein etwas turbulentes Wochenende hinter mir, weshalb die Antwort erst jetzt kommt.
    Du hast die Punkte ausführlich und gewissenhaft erfüllt. Einzig der Punkt "Aussehen steht ab der falschen Stelle (siehe die Charakterbeschreibung). Eigentlich nur eine Kleinigkeit, aber ich würde dich trotzdem bitten dies noch umzusetzen.

    Ansonsten. Toller Job :thumbsup: .
    Falls ich noch was anderes finde, sag ich Bescheid. Bis dahin sieht's aber so aus, als ob dein Charakter inhaltlich hervorragend ausgearbeitet ist.

    LG TiKa444

    Wer zu lesen versteht, besitzt den Schlüssel zu großen Taten, zu unerträumten Möglichkeiten.

    Aldous Huxley

  • Hey Tika,
    das ist doch gar kein Problem :) Reallife geht immer vor :)

    Habe das Aussehen an die richtige Stelle gepackt.

    Danke dir und LG,
    Theo

  • Ah. Ich bin so ein Idiot. Ich hab übersehen, dass du den Punkt Begleiter unerwähnt hast. Da du bei der Geschichte keinen erwähnst, nehme ich an, dass dein Charakter keinen hat. Trotzdem würde ich dich bitten den Punkt an der richtigen Stelle hinzuzufügen und gegebenenfalls dahinter zu schreiben, dass er keinen hat.

    Die Sache mit der formalen Korrektheit hat tatsächlich einen anderen Grund als bloße Schikane meinerseits. Es geht darum, dass jeder Spieler irgendeinen Charakterbogen eines anderen schnell überfliegen kann, um sich bestimmte Informationen zu holen. Wenn Spieler A das Erscheinungsbild von Spieler B beschreiben möchte, sollte er einfach nur dessen Charakerbogen öffnen, zur gewohnten Stelle scrollen und die Informationen nachlesen können. Da manche Charakter umfangreicher ausfallen als andere (was ich sehr begrüße), kann es schnell dazu kommen, dass etwas übersehen wird oder das ganze in unnötiger Sucherei ausartet, wenn die Form nicht stimmt. Das Weglassen des Punktes "Begleiter" mag natürlich in diesem Zusammenhang immer noch recht folgenlos erscheinen, doch ich kann nicht bei manchen Charakteren die exakte Einhaltung der Charaktervorlage verlangen und bei anderen nicht.

    Ich hoffe du verstehst meine Beweggründe. Sobald du diesen letzten Punkt erledigt hast, werde ich dich sofort freischalten lassen, sofern ich nicht noch etwas übersehen habe.

    LG TiKa444

    Wer zu lesen versteht, besitzt den Schlüssel zu großen Taten, zu unerträumten Möglichkeiten.

    Aldous Huxley

  • @TiKa444
    Hey das ist doch kein Problem :D
    Was sein muss, muss sein. Also von dem her nehme ich dir das ja nicht übel. Im Endeffekt machst du nur deinen Job :D

    LG