Infodump am Anfang der Geschichte

Es gibt 8 Antworten in diesem Thema, welches 2.744 mal aufgerufen wurde. Der letzte Beitrag (27. Oktober 2017 um 13:01) ist von PeryRhodan.

  • Ich glaube jeder hier kennt das Problem:
    Am Anfang einer Geschichte möchte man dem Leser die Welt, in der diese spielt, näherbringen. Bei Fantasy gibt es natürlich besonders viel zu erzählen. Schließlich hat man eine bunte, lebendige, oft auch komplexe Welt erschaffen und möchte sie erklären.
    Aber da man dem Leser die Welt bekanntlich lieber zeigen sollte, als ihm nur davon zu erzählen (Stichwort: Show, don’t tell) steht man bei so manchem Geschichten-Einstieg vor einer Herausforderung. Und so kommt es manchmal dazu, dass gerade am Anfang einer Geschichte der Leser in einer ganzen Fülle von Informationen erstickt wird.

    Geschichtenanfänge wie zum Beispiel:
    „In der Welt Tukadil leben die Foires, das sind Wesen die gerne unglaublich viele Informationen über alle mögliche aufnehmen. Deswegen haben sie Ohren groß wie Satellitenschüsseln. Und dann gibt es noch die Magils, die mögen die Foires nicht so gern und irgendwann hat es da auch einmal einen Krieg gegeben. Das war aber alles bevor der böse Utga nach Tukadil kam…“ lese ich persönlich nicht so gern, weil ich es wahnsinnig ermüdend finde, erstmal die Völker und Geschichten der Welt durchzukauen, bevor überhaupt irgendeine Handlung passiert.

    Ich mag es eher, wenn man erstmal ein Stück lesen muss, und sich die Welt nach und nach wie ein Puzzle zusammenbaut. Natürlich sind ein paar Grundinfos, die zu Beginn der Geschichte in die Handlung eingewebt werden, nicht schlecht, einfach um den Leser nicht völlig zu verwirren und ihm ein grobes Weltverständnis zu ermöglichen.
    Bei meiner neuesten Geschichte habe ich ein wenig Angst, dass ich es mit den eingewebten Infos am Anfang übertrieben habe. Handlung findet schon statt, allerdings wird diese immer wieder kurzweilig von subtilen „Erklärungen“ unterbrochen, um dem Leser unterschwellig zu erklären, warum gerade was passiert und was davon wichtig ist.
    Man kann es sich in etwa vorstellen, dass verschiedene Dinge, die passieren oder worauf der Protagonist sein Augenmerk richtet, von diesem für den Leser bewertet bzw. beleuchtet werden.
    Bsp: "Der Magil betrachtete die absurd großen Ohren des Foire und ein ungutes Gefühl überkam ihn. Einer Rasse, die anatomisch darauf ausgelegt war, Informationen wie Luft einzusaugen, konnte er nicht trauen…“

    Wie gesagt, gerade bei Fantasy und erfundenen Rassen sollte man dem Leser ja schon ein grobes Bild vorzeichnen, damit er die Welt und die Kreaturen begreifen kann. Denn zu wenig Informationen lassen eine eigentlich bunte Welt meiner Meinung nach auch schnell grau erscheinen...

    Wie seht ihr das?
    Habt ihr auch manchmal Schwierigkeiten eure Welt, egal ob Politik, Rassen, Landschaften, Religion etc. in angemessen großen Stückchen zu erklären?
    Und falls ja, wie löst ihr dieses Problem?

    Durch Umwege sieht man mehr von der Welt.

  • Wie man das genau löst, ist unter anderem auch eine Frage des persönlichen Stils.
    Viele fangen erst einmal mitten in einer Handlung an, oder lassen einen Dialog den Leser anfixen. Manche beschreiben auch einfach die Umgebung und beginnen l Atmosphäre aufzubauen, bevor sie irgend etwas Relevantes passieren lassen. Wieder andere versuchen, wie du im Beispiel, Infos über Hintertürchen zu vermitteln.
    Ich würde nicht wagen zu sagen, dass eine Methode davon besser als Andere funktioniert, weil das von einer Menge Faktoren, wie Schreibstil, Komplexität der Informationen, der Notwendigkeit der Erklärungen oder dem Tempo der Handlung abhängt.

    Um auf Deine Frage zurückzukommen: Natürlich habe ich das Problem oft, sogar fast immer.
    Hilfreich sind Klischees, die schnell ein Bild zeichnen und eine Menge Infos vermitteln, wobei es gar nicht immer nötig ist, dass das Klischee auch tatsächlich so zutrifft. Den Leser ein wenig auf eine falsche Fährte zu locken und ihn dann ab und zu zu überraschen, kann durchaus eine Methode sein den Leser sanft in die Tiefe der Romanwelt einzuführen.
    Ich lasse gerne die Handlung ein wenig laufen und den Leser entscheiden, ob er etwas interessiert genug ist, ein paar Hintergrund-Infos zu ertragen. Oder aber ich fange direkt mit einer Art Charaktervorstellung an. Das mag ein wenig Old-School sein, aber ich als Leser mag es auch sehr gerne, wenn der Prota irgendwie Kontakt zu mir aufnimmt und mich abholt.


    Bsp:
    Haben Sie manchmal auch den Verdacht, nicht ganz Herr Ihrer eigenen Handlungen zu sein? Dass da irgendwer ist, der über Ihr Schicksal bestimmt, gleich einem Autor der einfach drauflos schreibt und sie in die Handlung eines Romans wirft, ohne auch nur höflich anzufragen, ob das in Ihren Lebensplan passt?
    Wenn ja, dann wissen Sie in etwa, wie es mir gerade geht, als ich den Schwertstreich des plumpen Kaboniers erwidere. Zum Glück ist der tollkühne Wüstenbandit, wie die Meisten seiner Zunft, eher toll als kühn, und als er bemerkt, dass er es in mir mit einem ausgebildeten Krieger zu tun hat, lässt der Mut schnell nach und er schaut sich bereits nach einem Weg um, schnell zu verschwinden. Selbst wenn es ihm und seiner handvoll Gesellen gelänge mich und meine zauberhafte Begleiterin zu überwinden, dürfte das höchstens um den Preis einiger abgetrennter und womöglich auch verkohlter Gliedmaßen möglich sein. Unsre beiden Pferde und die sehr überschaubare Ausrüstung, die wir auf ihnen mitführen, sind diese Opfer gewiss nicht wert.
    Da ich ebenso wenig Wert darauf lege, selbst unwichtige Körperteile zu verlieren, halte ich einfach die Stellung, bis der erste Feuerball zwischen den Schurken einschlägt und sie sich spontan daran erinnern,noch eine kochende Suppe auf dem Herd vergessen zu haben. Wer schon einmal einen Herd nach einer überkochenden Mahlzeit reinigen musste, kann leicht nachvollziehen, warum die Strolche so schnell zwischen den Dünen verschwinden, wie sie gekommen sind.
    "Ich wünschte wirklich, Sie würden sich nur einmal vorher Gedanken machen, ob sie wirklich eine danitische Zauberin angreifen wollen. Oder wie viele Reisende sonst durchqueren die Wüste mit einem Stab, der an seiner Spitze blau leuchtet?"
    Schmunzelnd stecke ich mein Schwert weg und danke dem vorhin erwähnten Autor meines Schicksals, so es ihn denn wirklich gibt, dass er mir eine Kameradin mit genügend Humor mitgegeben hat. Oh, und schön anzusehen ist sie natürlich auch, also auch herzlichen Dank dafür.
    Geplant ist diese ganze Reise deswegen aber noch lange nicht, also nicht von mir jedenfalls.


    Infos untergebracht:
    Krieger(in?) und Magierin (durch Klischee erspare ich mir vorerst eine nähere Beschreibung, Kopfkino übernehmen Sie ...)
    beide erfahren
    verschiedene Herkunft (vermutlich)
    in der Wüste
    Protagonist ist selbstreflektiert und selbstbewusst
    Begleiterin ist hübsch und hat Humor
    es wird die Erwartung geweckt, dass man gleich etwas über die Vorgeschichte erfährt

    Ich finde, alleine schon dadurch, dass der Leser gleich zu Beginn miteinbezogen wird, wird eine Verbindung hergestellt. Der Protagonist handelt souverän, also fühlt sich der Leser auch souverän. Man übersteht zusammen eine Krise, die eigentlich keine ist und hat damit schon aus der Zweiergruppe eigentlich eine Dreiergruppe gemacht, denn der Leser ist ja mit eingebunden. Nun ist er auch eher gewillt zu erfahren, was zum Donnerwetter ihn (zusammen mit Krieger und Magierin ^^) in diese nervige Situation gebracht hat.

    Natürlich habe ich inzwischen eine Menge Erfahrung den Leser gleich zu Beginn einer Geschichte mit ins Boot zu holen,(und ich hoffe es ließt sich ungezwungen und nicht konstruiert) aber das hat mich auch viele Versuche gekostet, bis das wie selbstverständlich zu meinem Stil gehörte.
    Die Erfahrung zeigt aber, dass wenn der Anfang geschafft ist, das Interesse des Lesers geweckt und die Handlung wenigstens ein bisschen in Schwung gekommen ist, der Leser einem auch mal ein Seite an Hintergrundinfos verzeiht, sofern man sie ihm nicht lieblos um de Ohren haut.

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    Tom Stark
    zum Lesen geeignet

  • @Tom Stark Dass man die Figur ganz aktiv dem Leser etwas über sich und die Situation erzählen lässt und damit gleichzeitig noch eine Bindung zwischen Leser und Figur aufbaut, habe ich bei meinen Überlegungen noch gar nicht bedacht. Das wird vermutlich meinen persönlichen Lesevorlieben geschuldet sein, denn ich kann es ganz und gar nicht ausstehen, wenn in Buch oder Film die vierte Wand durchbrochen wird. Aber das ist ja bekanntlich absolut Geschmackssache. Nichtsdestoweniger birgt so ein Stil tolles Potenzial, um die oben genannten Probleme zu lösen. Vielen Dank, dass du deine Gedanken diesbezüglich mit mir geteilt hast. :)

    Durch Umwege sieht man mehr von der Welt.

  • Und genau hier kommt dann die Lektorin ins Spiel. Und vor allem auch der Grund, warum man einen Lektor benutzen sollte.

    Es gibt sooo viel Infodump, der zwar für den Autor wichtig ist - aber den Leser kaum bis gar nicht interessiert. Vor allem, wenn alles gehäuft am Anfang erscheint kann es ganz übel für die Geschichte enden.

    Meine Lektorin und ich geben dir da vollkommen recht Polarfuchs. Es gibt nur sehr sehr wenige Bücher die so eine Wolle von Infos am Anfang vor sich herschieben. Das wird meisten vor der Veröffentlichung ausgedünnt oder in den Mittelteil verschoben.


    Tolle Anfänge sind immer die, welche nur vom Erzähler/Prota handeln. Z.B. bei Moby Dick: >nennt mich Ismael ...< Einfach gigantisch.



    Oft reicht es auch einen Prolog/ eine Einführung zu schreiben, mit dem Vermerkt, diese einfach zu überblättern und evt. später zu lesen.

  • Ich denke, dass Infodump häufig daher kommt, dass der Autor seine Welt als Ganzes wahrnimmt und diese auch so vorstellen möchte - als eine große, ganze Einheit. Vielleicht verwechselt man "die Welt" gerade in der High Fantasy mit "der Karte der Welt", die man als Infodump ja auch häufig am Anfang (oder Ende) eines Buches findet. Mich erschlagen solche Karten meistens, weil darin 20 Städte mit unbekannten und für mich noch völlig bedeutungslosen Namen, 10 Regionen und mindestens 5 Gebirge und 7 Flüsse enthalten sind.

    Eine Möglichkeit, Info-Dump zu vermeiden, ist ein personaler Erzähler. Damit zwingt man sich dazu, sich zu überlegen, was der Charakter in dem Augenblick gerade fühlt, denkt und tut. Und auch daran, was er überhaupt weiß / wissen kann. Z.B. ist es doch eine berechtigte Frage, warum eine Fantasy-Welt einen anderen Namen als "Erde" oder so trägt, wenn ihre Bewohner gar nichts anderes kennen. Ich denke hier jetzt implizit an den Waisenjungen, der bei bösen Zieheltern aufwächst und irgendwann aufbricht, um das Königreich zu retten - *gähn*. Eigentlich sollte der ziemlich unwissenend sein und seine Welt erst entdecken. Und der Leser könnte ihn mit der gleichen Perspektive begleiten. Damit liegt der Fokus natürlich auf dem Charakter und nicht unbedingt auf der Welt, aber das erscheint mir eh spannender zu sein.

    „Alice, man darf sein Leben nicht nach anderen richten. Du allein musst die Entscheidung fällen.“ [Alice im Wunderland]

  • Eigentlich sollte der ziemlich unwissenend sein und seine Welt erst entdecken. Und der Leser könnte ihn mit der gleichen Perspektive begleiten. Damit liegt der Fokus natürlich auf dem Charakter und nicht unbedingt auf der Welt, aber das erscheint mir eh spannender zu sein.

    Oder man lässt das ständige alles aufzeigen und erklären wollen ganz weg. Ich kann auch mit einem gelehrten Charakter, der alles wissenswerte über seine Welt weiss beginnen, und den Leser in eine Situation stellen, in der er einfach damit klarkommen muss, dass die Dinge ohne grosse Erklärungen passieren. Richtig gemacht, ist das imho viel spannender für beide Seiten.

    Also: Der Autor soll seine Welt ausarbeiten. Ideen, Bilder, Gedanken zu allen möglichen Details, Reichen, Lebewesen haben. Aber statt diese samtsonders mit seinem Leser zu teilen, sollen sie mehr als Hilfe dienen, damit der Autor eine Tiefe seiner Welt, eine Dreidimensionalität hinkriegt. Ich denke, dass der Leser spüren kann, wenn da noch mehr ist, ohne dass es erwähnt wird.
    Ist wohl nicht ganz einfach, aber ich finde es ... organischer? Lebendiger? Realistischer, seine Figur nicht ständig Zeugs erklären zu lassen, die er/sie niemals erklären würde. Ein Fehler, den ich regelmässig begehe :dash:


    "You know what the big problem is in telling fantasy and reality apart? They're both ridiculous."

    - Twelve

  • Ist wohl nicht ganz einfach, aber ich finde es ... organischer? Lebendiger? Realistischer, seine Figur nicht ständig Zeugs erklären zu lassen, die er/sie niemals erklären würde. Ein Fehler, den ich regelmässig begehe

    das ist eben eine Stilfrage, bzw wie man seinen Roman aufbauen will.
    Es ist genauso spannend, einem maulfaulen Jethro Gibbs, bei dem man so gar nicht weiß, wie er jetzt plötzlich "auf sowas" kommt, bei der Lösung eines Falls zuzuschauen, wie auch bei einem erklärend plaudernden Thomas Magnum, der seinen Zuschauer netterweise an seinen (oft auch nicht nachvollziehbareren) Gedankensprüngen teilhaben lässt.

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    Tom Stark
    zum Lesen geeignet

  • Danke erstmal für all eure Antworten und Meinungen. Es ist immer interessant, die Sichtweisen von anderen zu einem bestimmten Thema zu sehen. :)

    Oft reicht es auch einen Prolog/ eine Einführung zu schreiben, mit dem Vermerkt, diese einfach zu überblättern und evt. später zu lesen.

    Also eine Einführung, die man getrost überblättern kann, weil wirklich nur Palaver über die Welt und ihre Entstehung drinsteht, ähnlich wie in meinem rot geschriebenen Beispiel, finde ich persönlich ein bisschen unfein. Da macht man es sich als Autor wirklich leicht und unternimmt ja nicht einmal den Versuch, die Infos in kleinen Portionen oder versteckt einzuschleusen. Klingt für mich nach einer Friss-oder-Stirb-Methode. Wenn ich das jetzt so richtig verstanden habe.

    Vielleicht verwechselt man "die Welt" gerade in der High Fantasy mit "der Karte der Welt", die man als Infodump ja auch häufig am Anfang (oder Ende) eines Buches findet. Mich erschlagen solche Karten meistens, weil darin 20 Städte mit unbekannten und für mich noch völlig bedeutungslosen Namen, 10 Regionen und mindestens 5 Gebirge und 7 Flüsse enthalten sind.

    Also Informationen zur Welt wie zum Beispiel eine Karte oder ein Namensregister am Ende meinte ich eigentlich nicht mit Infodump. Das ist für mich eher ein netter Bonus. Gerade eine Karte kann man schnell "überblicken", das ist für mich keine Anstrengung, wie zum Beispiel seitenlang über die Entstehung der Welt oder Werdegang des Protagonisten zu lesen, wo ich eigentlich Handlung erwarte.
    Es erwartet ja kein Autor, dass man sich alle Gebirge und Flüsse auf der Karte mit Namen merkt. Aber falls in der Handlung mal über eine Region geredet wird, kann man so etwas in einer Karte nachschauen, just for fun. Auch bei Namensregistern kann man schnell mal hinten nachschauen, wenn man die Figur gerade nicht zuordnen kann. ?( (Ist mir tatsächlich mal bei "Das Lied von Eis und Feuer" passiert)

    Ich denke hier jetzt implizit an den Waisenjungen, der bei bösen Zieheltern aufwächst und irgendwann aufbricht, um das Königreich zu retten - *gähn*. Eigentlich sollte der ziemlich unwissenend sein und seine Welt erst entdecken. Und der Leser könnte ihn mit der gleichen Perspektive begleiten. Damit liegt der Fokus natürlich auf dem Charakter und nicht unbedingt auf der Welt, aber das erscheint mir eh spannender zu sein.

    Klar, das ist auf jeden Fall eine tolle Möglichkeit: Zusammen mit dem Protagonisten die Welt entdecken. Aber wie du mit deinem Gähnen ja bereits deutlich gemacht hast, gibt es schon viele Geschichten, die von "unwissenden" Protagonisten erzählt werden, die ihre Welt entdecken. Schwierig wird es eben dann, wenn man aus der Sicht einer Figur erzählt, die nicht so ganz "neu" in dieser Welt ist. Und da schließe ich mich @Klimbim an. Man muss echt aufpassen, dass mir diese Figur dann nicht für sie völlig normale Sachen erklärt, die eine authentische Figur in ihrer Welt niemals von sich geben würde. Außer man macht es wie @Tom Stark und nutzt diese direkte Kommunikation zwischen Leser und Figur als Stilmittel.

    Ich denke, dass der Leser spüren kann, wenn da noch mehr ist, ohne dass es erwähnt wird.
    Ist wohl nicht ganz einfach, aber ich finde es ... organischer? Lebendiger?

    Übrigens: Sehr toll ausgedrückt. :thumbsup: Ich verstehe genau, was du meinst. Bei manchen Geschichten kann ich beim Lesen spüren, wie lebendig die Welt ist und dass da noch mehr ist. Bei anderen wiederum wirkt sie auf mich manchmal wie ein hohlen Konstrukt ohne Tiefgang. Das Problem ist nur, dass man als Autor und "Insider" bei seinen eigenen Geschichten nicht objektiv überprüfen kann, ob die Tiefe der Welt eben auch genauso beim Leser ankommt oder ob es dafür noch etwas mehr Information braucht. Ist für mich ein bisschen wie Suppe kochen ohne abschmecken zu dürfen, ob sie zu fad oder zu salzig ist. Da hilft wohl nur das persönliche Gefühl und viel Erfahrung.

    Durch Umwege sieht man mehr von der Welt.

  • Also eine Einführung, die man getrost überblättern kann, weil wirklich nur Palaver über die Welt und ihre Entstehung drinsteht, ähnlich wie in meinem rot geschriebenen Beispiel, finde ich persönlich ein bisschen unfein. Da macht man es sich als Autor wirklich leicht und unternimmt ja nicht einmal den Versuch, die Infos in kleinen Portionen oder versteckt einzuschleusen. Klingt für mich nach einer Friss-oder-Stirb-Methode. Wenn ich das jetzt so richtig verstanden habe.

    Ich habs so gelöst und zuerst angefügt, dass man das Vorwort zuvor oder noch besser noch in der Mitte des Buches lesen sollte. Meist sind ja die Infos erst ab dem ersten Drittel des Buchs interessant. Ich bin gespannt, wie diese Lösung beim Leser ankommt.

    Infos kommen doch sowieso in einer Geschichte immer in kleinen Portionen vor. Der Infodump beinhaltet meistens die Erklärung von allem (sprich die Welterklärung). So zu sagen das große Ganze: Wer mit wem, warum, zu welcher Zeit und wieso überhaupt der Held gerade an dieser Stelle mit seinem Abenteuer beginnt.
    Schlimm wird es, wenn es noch ein ausgedachtes Volk ist und man möglichst die Gesellschaft, Kultur und Geschichte davon auf 3, 4 oder gar 5 Seiten darlegen möchte. Auch hier würde sich ein Vorwort lohnen, dass man eben auch später lesen könnte. Eben wenn man den Prota ein bissl besser kennengelernt hat. Meiner meinung nach ...