Luniljitzet Ekaz (am Arsch der Welt)

Es gibt 15 Antworten in diesem Thema, welches 5.025 mal aufgerufen wurde. Der letzte Beitrag (19. März 2018 um 14:29) ist von Xarrot.

  • Ja Hallöchen :hi2: Kennt ihr mich denn noch? Den Typen der euch schon in einem anderen Thread die fiktiven Fakten um die Ohren geklatscht hat? Tja, ich hab noch viiiiiele mehr ... :crazy:
    Genau genommen zählt es eigentlich noch immer zu gleichen Welt wie in das belebte Land, allerdings hat der Kontinent sonst nahezu nichts mit dem Urkontinent Avalor zu tun (außerdem wird das bei den ganzen Einträgen ja am Ende noch komplett unübersichtlich ...). Deshalb nun: Lunijitzet Ekaz, der Kontinent am Arsch der Welt, wie Goblins ihn gerne nennen, da er tatsächlich ein ganzes Stück abgelegen liegt (auch wenn man seine genaue Position keineswegs bestimmen kann). Andere Völker haben freilich auch wieder andere Namen für ihre Heimat, so heißt jene Landmasse bei den Orks Norgalung, und man weiß absolut nicht mehr wieso. Also tatsächlich gar nicht mehr, da jener Teil diese rauen Gesellen noch viel miserabler darin ist, seine Geschichte festzuhalten, als es schon ihre Vorfahren im ersten Zeitalter auf Avalor waren. Eventuell hatte es irgendetwas mit "nichts" (nork) zu tun, aber fragt mich bloß nicht ob das stimmt!

    Inhalt:
    1. Früher war alles besser ...
    2. Von der Gründung der ersten Reiche

    3. Die Ankunft der Gardrim
    4. Die Reichsgründungen der Gardrim im Norden
    5. Das wandernde Reich
    6. Der Marsch der Goblins


    1. Früher war alles besser ...

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    Da kommen wir allerdings auch schon zum springenden Punkt, wir befinden uns nunmehr im zweiten Zeitalter, denn vom ersten auf den anderen Kontinenten (außer Avalor selbst) ist nicht mehr viel geblieben, außer hier und da ein Stein auf dem nächsten. Hormundar wusch das Land mit Flut rein und spülte das vergangene wieder ins Meer (nachzulesen hier: Der Wandel) ... bei Avalor war er jedoch wie gewohnt wieder einmal etwas ungründlicher. Warum weiß er wohl nur selbst. Vielleicht ist es simple Faulheit, vielleicht ein anderer Grund, vielleicht mag er es auch schlichtweg so, um immerhin etwas an die Vergangenheit im neu beginnenden Zeitalter erinnern zu lassen.
    Denn wie weit entwickelt die Völker der drei Mächte auch gewesen sind, nun sind all ihre Errungenschaften verloren. Gesellschaft, Wirtschaft, ja sogar die Geschichtsschreibung selbst sind wie neu geboren. Viele Angehörige der Norder, Vestsärker und auch der Wildvölker begaben sich bereits zum Ende des ersten Zeitalters auf Schiffen und anderen Gefährten auf die gefahrvolle Reise über das weite Meer, passierten dabei die Middeninseln und ließen all das zurück, was sie besaßen. Was genau dort geschieht ist nicht so ganz klar. Nur das die verstreuten Inseln zwischen den Kontinenten das Reich von Eringas dem Meerkönig sind ist wohl unumstößlich und so gelten dort auch nur seine Gesetze. Keiner passiert einfach so das Hoheitsgebiet der vierten Macht und ist danach noch immer der selbe.
    Man findet sich nun also in einem Zeitalter wieder, in dem alles noch ganz am Anfang steht. Auf simplen, doch nützlichen Flößen aus Eringas persönlichen Werften werden die Reisenden von den Dienern des Meerkönigs an Land gebracht. Es sind nur äußerst wenige im Vergleich zu jenen Heerscharen, die sich während des Wandels gegenseitig dezimierten oder in Völkerwanderungen gleichenden Märschen umherzogen, bis andere Völker oder andere Bedingungen auseinander trieben und schließlich zu Grunde gehen ließen. Hinzu kommt, dass Eringas Diener nicht einfach alle an einem Fleck landen. Der Meerkönig möchte keine Konflikte unter den vielen verschiedenen Kreaturen schüren und so für unnötige Tote sorgen.
    So gehen also über die gesamte Küste von Norgalung verteilt Gruppen von um die Hundert an Land. Manche an sanften Stränden, andere an stürmischen Klippen und der Rest aus einem Gemisch aus beidem. Dahinter liegen Ebenen, Berge, Wälder und Felder, nur mit der wilden Natur als Herrscher, ohne Städte, Ruinen oder auch nur einer einsamen Bauernkate. Dennoch tummeln sich freilich allerlei Kreaturen in den herrenlosen Landen. Zaubertrolle hocken auf Steinen am Wegesrand und rufen Reisenden entweder Blödsinn oder hin und wieder sogar nützliche Weisheiten zu, locken sie so in Abenteuer, doch niemals ins Verderben! Das ist die Aufgabe von Gnomen mit Knollennasen, Kobolden mit ihren Schlappohren und großen Glubschaugen oder den grauen, hinterlistigen Engerlingen und wer nicht aufpasst, landet ziemlich flott im Maul eines Trolls oder sieht sich einem Drachen gegenüber, die ja so gar nichts für kleinere Lebewesen übrig haben ... Der Beginn eines Zeitalters ist eine Zeit voller Freiheit, ohne feste Regeln oder irgendwelche Könige, die sich Herrscher über ein Land nennen und den Leuten die Durchreise verwehren wollen. Man lebt nur in kleinen Gruppen von maximal zweihundert Leuten zusammen, zieht umher oder errichtet sich seine Dörfer. Ganz wie und wo es einem beliebt, denn die Welt steht jedem offen, der sich nur traut.
    Wer es aber wagt, seinen Fuß vor die Haustür zu setzen, der trifft alsbald auf allerlei seltsames Volk: Goblins reiten auf der Suche nach Raufereien durch die Ebenen, um sich danach wieder in ihre versteckten Dörfer zurück zu ziehen. Orks durchwandern wie sie es immer tun nomandenartig Wälder und Hügel, schlagen sich mit Gremlins und Fraks oder wem auch immer sie habhaft werden. Die Vestsärker indessen lassen sich bald in ihren ersten, gemütliche und noch recht kleinen Dörfchen nieder. Nichts weiter als Palisaden und Erdwälle schützen sie vor den brutalen Norderraubzügen oder gar zu neidischen Nachbarn. Das Leben spielt sich in kleinen Kreisen ab, denn noch gibt es niemanden, der irgendwelche Kriege plant oder auch nur Armeen, die sie ausführen könnten.
    Jaja, das waren schon schöne Zeiten ... Ich hoffe man konnte ein Gefühl dafür bekommen, wie es so zu Beginn des neuen Zeitalters auf dem Kontinent aussieht. Mehr folgt demnächst bestimmt :)

    "Vem har trampat mina svampar ner?!"

    5 Mal editiert, zuletzt von Xarrot (19. März 2018 um 16:41)

  • Das ist ein hochkomplexes, wirres Geschreibsel.

    Als @Xarrot Fan, kann man es nur gut finden.

    Ich bin gespannt wie du dieses wilde Knäuel entwirrst :D

    Vergleiche hinken bekanntermaßen. Du hinkst ein wenig in Richtung Sir Pratchett, was selbstredend als Kompliment gemeint ist.

  • Vergleiche hinken bekanntermaßen. Du hinkst ein wenig in Richtung Sir Pratchett, was selbstredend als Kompliment gemeint ist.

    Echt? Eventuell wirkt das jetzt so am Anfang aber eigtl hatte ich immer den Eindruck, dass ich mich ziemlich Pratchett-fern bewege :hmm:
    Das diese kleine Einleitung wohl etwas wirr ist, da hast du wohl recht ... Zum Glück ist das keine Geschichte, sonst müsste man mich wohl für diesen Infodumb erschlagen :pardon:
    Ich schau mal, dass ich demnächst für mehr Klarheit sorge, indem ich hier noch mehr Sachen poste. Eventuell sollte ich mir meine Eingangsposts nochmal überlegen, der muss ja ziemlich verwirrend sein für Leute die gar keine Ahnung haben, von was ich da fasel ... :whistling:

    "Vem har trampat mina svampar ner?!"

  • Eventuell sollte ich mir meine Eingangsposts nochmal überlegen, der muss ja ziemlich verwirrend sein für Leute die gar keine Ahnung haben, von was ich da fasel ...

    Ich muss sagen, ich habe wirklich nicht alles verstanden, aber ich habe ein Gefühl für die von dir beschriebene Welt bekommen. Und das ist fast mehr wert, als sich konrete Sachverhalte gemerkt zu haben. ;)

  • Servus @Xarrot,
    Ich weiß ehrlich gesagt nicht, was grade passiert ist :D Ich habe schlicht und ergreifend keine Ahnung was du da eigentlich geschrieben hast.
    Wie @Sensenbach bereits gesagt hat, es ist ein wirrer Knäul aus ganz vielen Dingen, die ich nicht verstehe. =O
    Was ich aber noch viel weniger verstehe, ist, dass ich bei jedem zweiten Satz von dir lächeln muss 8| Ich finde deine Sprache unglaublich amüsant und der ganze Charme lässt mich immer wieder grinsen, während ich versuche irgend Etwas zu verstehen.
    Also hut ab, ich habe keine Ahnung was du mit mir gemacht hast, aber jetzt sitze ich grinsend vor meinem Laptop und frage mich noch immer wie viele verdammte Zeitalter es denn jetzt schon gegeben hat. :D
    Naja, vielleicht sollte ich ja dann mal in deine wirkliche Geschichte einsteigen um zumindest ein paar Sachen verständlicher aufnehmen zu können.
    LG Lehaidin

    "Es sind die kleinen Dinge. Alltägliche Taten von gewöhnlichen Leuten, die die Dunkelheit auf Abstand halten."
    - Gandalf -


  • @Lehaidin Es ist wohl ... Magieeee :wizard: Aber ich glaube meine Geschichte hilft dir da nicht so sehr weiter (eventuell hätte ich das doch einfach in den alten Weltenthread posten sollen, dann würde wohl etwas weniger Verwirrung herrschen ... :hmm: ), wohl eher der andere Weltenthread: Das belebte Land. Meine aktuelle Geschichte zu dieser Welt würde nämlich nochmal auf einem anderen Kontinent spielen und ist wohl jetzt auch nicht wirklich der Burner, da ich mir am Anfang tatsächlich gar nicht mal sicher war, was ich überhaupt schreiben möchte ... Folge davon: Plottholes, überflüssige, platte Charaktere und noch ein bisschen mehr verschusseltes. :whistling:

    @bigbadwolf Okay, dann hab ich wenigstens das erreicht, was ich wollte. Viel Erklärendes gab es wohl ohnehin noch nicht, von daher gibt es eigentlich auch nichts, was man verstehen oder sich gar merken müsste. Seht es am besten einfach als kleinen "Teaser" an, die folgenden Posts werden dann weniger verwirrend gestaltet sein. :pardon:

    "Vem har trampat mina svampar ner?!"

  • Nun wurde ja ein Weilchen hierzu geschwiegen. Doch eure Geduld wird nun belohnt werden ... falls es denn überhaupt wen interessiert :ninja:

    2. Von der Gründung der ersten Reiche

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    Wie bereits erwähnt tingelte also alles mit der Zeit per Schiff an verschiedensten Küsten, ganz ohne Ordnung ein. Allerdings wollte es nun einmal der Zufall (oder der Seekönig?) so, dass an manchen Stellen nunmal doch etwas mehr vom einen, als vom anderen Volk landeten. Diese gründeten alsbald ihre ersten Siedlungen, wobei die erste tatsächlich verzeichnete "Stadt", beziehungsweise damals, im Jahr 2000sonstwas vor irgendeiner Zeitrechnung, eher Holzburg, Nattensfolte war.

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    Hier auf der Karte an der Südküste in der Mitte.


    Die Gründer waren das Volk der Helvetrin (Die Helvetrin), die zwar zuvor als Seefahrer bekannt waren, doch dank nachrückenden Nordern und anderen, eher rauen Gesellen etwas mehr ins Landesinnere gedrängt wurden. Es hat nunmal nicht nur Vorteile, wenn man zu Wasser der schnellste ist. Im später von den Menschen als Barke Land bezeichneten Hügelland konnten sie sich jedoch einen recht festen Stand erarbeiten, von dem aus sie auch größere Feindestruppen zurückwerfen konnten.
    Desweiteren sollen sich auf den Krigøy, einer Inselgruppe im südlichen Meer, bereits sehr früh erste Menschen niedergelassen haben, von denen einige alsbald weitersegelten und am Festland an Land gingen. Entlang des Flusses Isenach* errichtete man nun in den folgenden Jahren allmählich ein Reich, was für damalige Verhältnisse (etwas 1900 vor der Zeitrechung) äußerst fortschrittlich war. Ja, auch Menschen dürfen einmal fortschrittlich sein und während andere Völker, ganz besonders die Norder, noch in kleinen Stammesverbänden lebten, gründete man an den südlichen Ausläufern der Hoßhaum die Stadt Onnpotte ("Zweitor"), die später von den Tengern Tinphai ("drei Wege") genannt wurde. Warum plötzlich drei fragt sich vielleicht einer. Nun, zur Zeit der Menschen und des sogenannten Kønslanttal ("Königstal"), wie das Reich aufgrund seiner Lage genannt wurde, gab es die Straße, die nach Norden hin zum erst viel später entstandenen Ryttstad führte, noch gar nicht. Damals war das Land weiter im Norden nämlich noch eine ziemlich von Nordern aller Art verseuchte Gegend, in die sich kaum ein Siedler wagte.
    Kønslanttal jedoch gewann rasch an Macht und durch ein Bündnis mit den Helvetrin waren sie zudem in der Lage eine Armee aufzustellen, welche die marodierenden Goblinreiter im Norden vertreiben konnte und die Orks in den Firsle Fjeller nahezu komplett auslöschte. Kurze Zeit nach diesem kleinen Expansionskrieg wurde die Burg Helmurn erbaut, um die neuen Grenzen zu sichern. Helmurn war zudem eine der ersten Befestigungen aus Stein, was später noch ein wichtiger Punkt während des Konflikts zwischen Helvetrin und Menschen darstellen sollte.
    Einstweilen geriet man allerdings mit jemand ganz anderem aneinander. Nämlich sich selbst. Die Menschen aus den Bergen und jene aus dem Tiefland fühlten sich schon bald nicht mehr wirklich als ein Volk und ein Konflikt zwischen den beiden Parteien war rasch entfacht. Schließlich wurde der Isenach als neue Grenze zwischen den beiden Reichen beschlossen, nachdem Helmurn an der Furt über den Fluss einen entscheidenden Sieg errungen hatte.
    Dies stellte einen herben Schlag für Onnpotte dar, jedoch noch nicht den schwersten. Im Jahre 1700 vor der Zeitrechnung kamen plötzlich Goblins aus dem Westen und fielen von der Ebene aus im Westreich der Menschen ein. Das bereits angeschlagene Onnpotte konnte dem nicht mehr viel entgegensetzen und bald war die Stadt gefallen. Wer konnte floh über den Isenach und suchte sich im Ostreich neues Land zum leben.
    Tatsächlich war die Goblinarmee aus wohl gut an die zehntausend Reitern eigentlich nur auf dem Durchmarsch und machte die weit unterlegene Besatzung Onnpottes quasi im vorübergehen nieder. Ihnen folgte nämliche ein weit größerer Volkszug der Tenger. Die sich zuvor an den Südwestküste des Kontinents versucht hatten niederzulassen. Allerdings waren die Lebensbedingungen in dieser Gegend nicht sonderlich gut für die Pferdezucht gewesen, weshalb man sich schließlich auf den Weg nach Osten machte. Bei diesem Marsch von gleich mehreren zehntausend (genauere Zahlen sind nicht bekannt) soll zudem der lange Pfad entstanden sein. Einfach indem unzählige Füße über den gleichen Weg marschierten und dort die Grasnarben derart austraten, dass lange nichts mehr wachsen wollte.
    Die Neuankömmlinge ließen sich also im nun verwahrlosten Westreich nieder, ohne sich über ihre Nachbarn ganz im klaren zu sein. Wen es interessiert, der kann ja hier: Die Tenger nochmal etwas über den Zwist zwischen Menschen und Tengern nachlesen. Sonst sei einfach gesagt: Diese beiden Völker waren nicht gerade dicke miteinander. Somit waren weitere Konflikte bereits vorprogrammiert. Vor allem, da die Helvetrin eindeutig mehr mit dem Reitervolk sympathisierten, als mit den Menschen von Helmurn. Es folgte also ein weiterer Krieg gegen Ende von 1700 vor der Zeitrechnung und die bereits angedeutete Belagerung Helmurns, die allerdings dank der mächtigen Wälle erfolglos blieb. Die Helvertin machten sich nach dieser doch recht herben Niederlage allmählich weiter nach Osten auf, von wo sie bereits erste Gerüchte über ein weites Waldland erreicht hatten, während die Tenger einstweilen die Füße still hielten.

    * Funfact: Der Name Isenach ist keine Erfindung meinerseits, sondern ist bei uns in der Pfalz und vermutlich auch noch andernorts ein tatsächliches Bächlein, an dem man hübsch wandern kann. Der Name ist wohl irgendwas aus dem älteren Deutsch und heißt "Eisenbach"

    So, das wars jetzt erstmal mit dem Geschichtsunterricht. Lernt schön Kinder, eventuell schreiben wir ja noch eine HÜ! :diablo:

    "Vem har trampat mina svampar ner?!"

    4 Mal editiert, zuletzt von Xarrot (26. Dezember 2017 um 00:28)

  • 3. Die Ankunft der Gardrim

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    Wie euch vielleicht aufgefallen ist, erfährt man hier zu Anfang eigentlich nichts aus der Sicht der Norder. Für Historiker ist das ein altbekanntes Problem und taucht doch mal eine Quelle aus jener Zeit auf, die tatsächlich von einem jener wilden Gesellen niedergeschrieben wurde, stellt es sich entweder alsbald als Fälschung heraus, oder aber fast schon als Wunder.
    Ein solches Wunder ist die Schriftensammlung (man fand nämlich nicht nur eine einzelne Aufzeichnung, sondern gleich mehrere Dutzend!!!), die fast 1000 nach Beginn der Zeitrechnung erst geborgen wurde. Wagemutige Abenteurer mit Forscherdrang fanden sie in einem der vielen morastigen Gebieten um die Markr Huntak* herum, wo sie nach einem schweren Erdrutsch freigelegt wurde. Darin befanden sich unglaublicherweise ganze 26 Aufzeichnungen, mit Norderrunen auf Bretter und allerlei andere Unterlagen gekritzelt, die noch in eine Zeit von 1500 vor der Zeitrechnung hineinreichen. Es ist so ziemlich die einzige Quelle für Vermutungen, was zu dieser Zeit im Norden des Kontinents ablief und noch heute gilt es als Wunder, dass die Truhe und ihr Inhalt, konserviert im Schlamm so lange überdauern konnten. Dennoch sind leider wie nicht anders zu erwarten einige der Bretter trotzdem zu verfault, beziehungsweise die Häute zu verrottet um sie noch lesen zu können. Hinzu kommt, dass ein paar der Aufzeichnungen in einer sehr seltsamen Abwandlung des Naranurlag geschrieben stehen, während eine weitere sogar mit völlig unbekannten Symbolen bekrakelt wurde.
    Doch was man aus den verbleibenden 17 schlussfolgern konnte, will ich euch nun präsentieren:

    Wir beginnen mal nicht ganz so spät. Man schreibe deshalb etwa das Jahr 300 vor der Zeitrechnung und stelle sich eine Landschaft im Norden, abwechselnd bestehend aus Gebirgen und kalter Tundra vor. Seine Bewohner sind verstreute Stämme von Orks, die ihrer Natur entsprechend umherziehen und dabei ihre Yakherden von einem Ort zum anderen treiben, während überall in Wäldern und Hügeln Gremlins lauern. Das dürfte ein ziemlich genaues Bild davon geben, wie die Welt um den Orkboss namens Orgshrag** herum aussah.
    Dieser berichtet auf der schwer verwitterten Kuhhaut, wie sein Stamm aus dem Westen des späteren Skulkrans*** vertrieben wurde und daraufhin an den Hängen des Gortak Gebirges entlang zogen. Laut Orgshrag seien an der westlichen Küste seltsame, behaarte Leute gelandet, die gegen ihn und andere Stämme in einer wilden Schlacht gewonnen hätten. Nun würden sie auch schon gegen die Gremlins in den Bergen vorgehen und sein Volk allmählich aus sämtlichen Küstengebieten und der weiten Tundra namens Karnash**** im Westen vertreiben. Die Formulierung des Orks sind dabei bei weitem nicht so schön wie hier dargestellt. Wortwörtlich steht auf der Kuhhaut nämlich:

    "lug karnash. urakul zagah. bror gortak. ogfragar narorak. wrorruz orak gremdur."
    "Aus Westen. Vertreiben mich. An Gortak. Behaartes Volk. Töten Ork Gremlin."

    Man kann die Schreibweise des Orks somit wohl bestenfalls als Stichwortsammlung (eigentlich sogar ohne Satzzeichnen oder Abständen zwischen den Wörtern ...) bezeichnen, die einiges an Interpretation und Verständnis für die Sprache Naranurlag, inklusive typischer Rechtschreibfehler bedarf.
    Was uns hier allerdings im Klartext geschildert wird, ist die Ankunft des Volkes der Gardrim (Die Gardrim). Wer sonst, außer Zwerge vielleicht, könnte mit "behaartes Volk" gemeint sein, dass noch dazu im Kampf zur See versiert zu sein scheint? Es ist ein Glück das man gerade zu diesem, doch sehr bedeutsamen Ereignis auch "Aufzeichnungen" von der anderen Seite gefunden hat. Was folgte, war nämlich eine ziemlich chaotische Zeit des Krieges und der Reichsgründung im Norden und das beinahe Aussterben sämtlicher Gremlins auf dem Kontinent. Dieser Abschnitt ist also noch nicht fertig und mehr folgt dann demnächst.

    * der Name ist leider unübersetzbar geworden. "Huntak" heißt freilich erneut Berg oder Gebirge, doch hinter "Markr" wird der abgekürzte Name eines Orkstammes vermutet
    ** wie die quirligen Symbole am Ende seines Brettes verlauten lassen, was übersetzt "Hufkette" bedeutet ... wie auch immer der Kerl auf diesen Namen kam
    *** "skul-" deutet an, dass der Name irgendwas mit "schwarz/ dunkel/ finster" heißen muss
    **** eine wirklich sehr seltsame Verwendung des Wortes Westen, denn genau das heißt die Übersetzung eins zu eins

    "Vem har trampat mina svampar ner?!"

    5 Mal editiert, zuletzt von Xarrot (26. Dezember 2017 um 00:21)

  • Ich war einmal so frei und hab diese verkrutzte, hässliche Karte nochmal neu gemacht:

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    Außerdem soll es nun auch mit den Gardrim etwas weitergehen.

    4. Die Reichsgründungen der Gardrim im Norden

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    Für ihre sehr poetische Ader bei der Benennung von Orten sind die Gardrim quasi bekannt, doch in diesem Fall trifft der Name wohl ziemlich genau den Kern der Sache. Dåkkr Vryrätr ("üble Grenzen", eigtl ja dåkkr vry Grätr, allerdings wurde das -g- einfach verschluckt) nannten sie ihr Reich selbst und übel ist hier wirklich eine sehr milde Formulierung. Auf dem Papier bestand es zwar über zweihundert Jahre lang, doch wanderte es dabei beständig von Westen nach Osten. Kaum, dass man an der einen Stelle Land von den Gremlins erobert hatte, rückten andernorts die Orkhorden nach.

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    Diese Erzählung beginnt etwa 280 Jahre vor der Zeitrechung an der Westküste von Skulkran, wo vor zwanzig Wintern die Gardrimflotte an Land gegangen war. Die Namen in der Sprache der Gardrim aus dieser Zeit sind leider kaum überliefert worden, da die Geschichtsbücher oftmals den Norderklauen zum Opfer fielen.
    Den alten Runensteinen, die noch vom behaarten Volk selbst errichtet wurden, lässt sich jedoch vieles entnehmen. Demnach hielt es die Gardrim nicht lange an der Küste und ehe überhaupt jemand an Siedlungen denken konnte zogen sie weiter nach Norden, nachdem die Kämpfe gegen die Orks in der Tundra und die Gremlins aus dem Gortak immer heftiger wurden. Vor allem letztere mussten ordentlich einstecken und als sich schließlich ihre orkischen Verwandten diese Schwäche zu Nutze machen wollten, flohen die meisten in die sumpfigen Gebiete an den östlichen Ausläufern der Berge.
    Die Gardrim hingegen bahnten sich ihren Weg unter der Führung eines herausragenden Kriegers (dessen Name wie vieles hops gegangen ist ...) nach Norden, bis es am Rande des Rothurg* zur Schlacht kam. An der Stelle, wo zwischen Meer und Wald nicht mal ein Tagesmarsch liegt, stellte sich den behaarten Kriegern eine wilde Armee von Gremlins entgegen, die so überhaupt nicht gewillt war, ihre Berge und Wälder an andere abzutreten.
    Die Feindschaft zwischen diesen beiden Kontrahenten reicht schon weit bis in die Tage auf Avalaor zurück, als die Schlacht gegen den Räuberkönig erfolgreich geschlagen wurde. So trugen die Gardrim nun auch hier den Sieg davon und erneut bissen tausende Gremlins in Gras oder flohen nach Osten über die Gipfel des Brakul Glob**. Den Siegern hingegen standen nun alle Wege offen und so zogen sie ins Tal zwischen den Gipfeln der Bergketten von Glob und Brakul Glob, wo noch heute die Orkfeste Shrakulgosh*** auf den Überresten der ersten großen Festung im Norden steht.
    Etwas mehr als ein Jahr nach ihrem Aufbruch errichteten die Gardrim nun ihr Reich Dåkkr Vryrätr, das damals bis an den Rothurg im Süden reichte und sogar noch das Gebirge Brakul Glob sowie die Tundralandschaft Ogkruar**** für sich beanspruchte.
    Die Gremlins hingegen fanden fast nur noch im Trogga (benannt nach dem großen Orkkönig Trogga), dem weiten Waldland im Süden Raum zum Leben. Wagten sie sich doch einmal hinaus in die Tundra fielen sie entweder rasch ihren hageren Verwandten den Orks zum Opfer oder den Klingen der Grenzwächter des Gardrimreiches. Die Brut der Skulpak Wihasz war also ziemlich im Tief ihrer Geschichte angekommen, wurde gejagt und niedergemacht, wo sie sich zeigte.
    Doch auch bei den Orks brodelte es ordentlich, allerdings auf gänzlich andere Art. Nach dem Durchzug der Gardrim eroberten sich Pritax`s Kinder bald sämtliches Gebiet an der Küste zurück, das sie verloren hatten, sodass Karnash bald wieder reines Orkland war. Aber auch in der Ebene Sulrang***** zeigte man sich blutrünstig.
    So versammelten sich im Süden unter Troggas Flagge, dem Wildschweinschädel und in Sulrang unter Globs gehörntem Helm unzählige Stämme, bis der Schrecken urplötzlich im Jahr 256 vor der Zeitrechung über die Gardrim hereinbrach ...

    * rottr Hurrgul, der "ranzige Wurzeln", eventuell spielt dieser Name auf das Gemetzel zwischen den Orkkönigen Glob und Trogga an, nach dem es fast drei Jahre dauerte, bis die stinkenden Leichen restlos verfault waren ...
    ** "noch mehr Glob", hier lag einst das Reich des Orkkönigs Glob, aber dazu gibt es später mehr, wenn auch die Gardrim ihr Reich Stück für Stück wieder abtreten müssen
    *** "Talburg", diese Bezeichnung dürfte wohl offensichtlich genug sein
    **** "hohe Einöde", erneut eine recht simple Namensgebung ohne große Hintergrundgeschichte
    ***** "Dorn", fragt.mich.nicht. Orks haben manchmal seltsame Gedankengänge ... aber eventuell steht der Name mit dem scharfen Riedgras in Verbindung, dass einem beim Durchlaufen die Beine zerkratzt. Bleibt nur die Frage, warum sie es dann nicht "Klinge" nannten ...

    "Vem har trampat mina svampar ner?!"

    5 Mal editiert, zuletzt von Xarrot (26. Dezember 2017 um 00:15)

  • Ok, erstmal drei Anmerkungen:
    Wildschweinschädel
    gehörntem
    *****"Dorn" kommt im geposteten Abschnitt nirgends vor.

    Abgesehen davon: Es hat echt was von einem modernen, leichter konsumierbareren Silmarillion. (Kompliment) ^^
    Ich frage mich zwar, ob du schon ein Ziel verfolgst bzw. ob dieser Thread überhaupt je enden kann...
    Weiter so! :thumbsup:

  • Wildschweinschädel
    gehörntem
    *****"Dorn" kommt im geposteten Abschnitt nirgends vor.

    Reschdschreipung kan ihch ... :lol:
    Und zu letzterem, das sollte eigentlich die Erklärung zum Wort Sulrang sein, aber scheinbar kann ich auch nicht zählen :doofy:

    Ich frage mich zwar, ob du schon ein Ziel verfolgst bzw. ob dieser Thread überhaupt je enden kann...
    Weiter so!

    Oh ja, der wird ein Ende haben und gerne :D

    "Vem har trampat mina svampar ner?!"

  • 5. Das wandernde Reich

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    Aus Osten, über die Berge kam zuerst Globs Armee, bestehend aus dem, was Sulrang so hergab, darunter etliche Norderriesen. Den Gehöfen am Rande der Tundra erging es deshalb äußerst übel und ehe des Königs Grenzwächter ihrem Herrscher überhaupt berichten konnten, lagen die Bauernkaten und kleinen Befestigungen entweder in Schutt und Asche, oder dienten den wilden Horden als Behausung. Man kann zudem wohl ohne weiteres von Glück für die Gardrim sprechen, dass der Eifer von Globs Armee nach diesem ersten, kleinen Sieg nur allzu rasch wieder erlosch. Sonst hätten sie das Reich des behaarten Volkes wohl in wenigen Monaten überrannt gehabt.
    So brauchten die Heerscharen des Orkkönigs schon allein zum überqueren der Berge zwei ganze Jahre und mussten sich jeden einzelnen Schritt teuer mit den Leben ihrer Truppen erkaufen. Das Gebirge, welches zudem die östliche Grenze markierte, war in jenen Tagen des Krieges das reinste Schlachtfeld. Die Gardrim hatten in ihren Festungen an den Pässen zwar eindeutig die bessere Ausgangsposition und stellten zudem unerbittliche Kämpfer dar, doch Glob strömten mit jedem Tag, da sich das Gerücht von viel Kampf, Mord und Beute im Westen unter den Orkstämmen in der Tundra herumsprach, mehr Krieger zu. So war es dem König aus den wilden Landen möglich, fast überall gleichzeitig anzugreifen und während das Gebirge mit seinen engen Pässen den angreifenden Horden fast wie eine Mauer im Weg stand, stellte die Verteidigung weiter im Norden, wo sich zwischen den Bergen und der Küste ein breiter Streifen Flachland erstreckt, ein Problem für sich dar.
    Doch trotz allem wären wohl selbst Glob nach ein, zwei weiteren Jahren die Leute ausgegangen, sodass der selbsternannte Orkkönig hätte abziehen müssen. Für ihn glücklicherweise stand er mit seinem Plan, dass Gardrimreich zu stürmen aber nicht alleine da. Auch König Trogga, der im Verlauf des Krieges zur Königin Trogga wurde (um die Sache nicht zu umständlich zu machen, übernimmt bei Orks in besonders chaotischen Zeiten der neue König manchmal den Namen des Vorgängers), lockte die Aussicht auf Beute. Seine Armee war mit knapp fünftausend zwar weitaus kleiner als jene Heerscharen unter Glob, die wohl in die dreißigtausend gingen, allerdings gelangte ihnen genau dies schließlich zum Vorteil.
    Die Abwehr der Orkhorden im Norden verlangte vom Herrscher der Gardrim einiges ab, sodass die Truppen, die nicht irgendwelche Pässe verteidigten, dort ordentlich zu kämpfen hatten. Hinzu kamen auch noch gewisse Koordinationsschwierigkeiten bei seinen Soldaten. Gardrim leben und kämpfen nämlich in clanartig arrangierten Gemeinschaften, die nicht unbedingt immer so handeln, wie ihr Vorgesetzter es will. Dadurch war beispielsweise die Festung Hartjortt* im Zentrum der Gebirgskette im Vergleich zu den angreifenden Orks völlig überbesetzt, da sich die dort ansässige Sippe weigerte, zu viele seiner Leute zur Unterstützung zu schicken. Die von ihnen selbst errichtete Festung war ihnen schlichtweg wichtiger. Aber genau das sollte ihrem Volk bald noch vor der Vernichtung bewahren.
    Zuvor aber schlich sich Troggas Haufen nahezu unbemerkt durch den Rothurg im Süden. Der Anführer der Armee verwandelte sich dabei noch bevor sie das Gehölz wieder verließen in eine Anführerin. Leider weiß man nicht genau unter welchen Umständen. Tatsache ist dagegen, dass es den Gardrimkönig derart unerwartet traf (jetzt nicht der Geschlechtswechsel), als die Orkmeute in sein Reich einfiel, dass es einen äußerst herben Schlag darstellte. Der Herrscher des Reiches selbst führte zwar noch eine Schar von sechshundert Kriegern in die Schlacht gegen Troggas Leute, verlor den Kampf auf offenem Feld allerdings haushoch und starb selbst dabei.
    Man war somit plötzlich, in Mitten der Wirren des Krieges, ohne Anführer und sah sich dem Feind bereits schutzlos ausgeliefert, als im Norden, im späteren Ogkruar etwas neues gebildet wurde. Die dort ansässigen Oberhäupter der Sippen bestimmten fünf von ihnen als neue Herrscher, die als Rat die Geschicke des Volkes leiten sollten. Den Gardrim aus Hartjortt und einigen anderen, die sich als letzte im Gebirge hielten, verdankte man es dabei, dass die Scharen der Orks einen nicht überrannten, während man noch seinen Rat wählte.
    An der Stelle, wo sich zwischen den Gebirgen Glob und Brakul Glob ein kleiner Engpass ergibt, stellten sich diese verbliebenen Kämpfer einem gebündelten Heer von Trogga und Glob entgegen und hielten in der Festung Shrakulgosh, damals freilich unter anderem Namen bekannt, ein ganzes Jahr lang durch (Anmerkung von mir: Klingt das jetzt zu sehr nach Sparta? Mir ist das erst beim Schreiben aufgefallen :hmm: ... warte ich hab eine Idee ...). Dieser Widerstand wurde bei den Gardrim als Lörniska Targ** bekannt.
    Unter der Führung des neuen Kriegsrates war es danach möglich, sich entlang der Bugzahn Küste einen einigermaßen festen Stand zu erarbeiten, bis der Ansturm der Orkarmeen auf "natürliche Weise" langsam abebbte. Oder anders gesagt, die Gardrim mussten nur so lange durchhalten, bis sich Trogga und Glob gegenseitig in die Haare bekamen. Orkkönig und Orkkönigin schlugen sich nämlich alsbald selbst die Schädel ein, wobei Glob allmählich die Oberhand gewann, seine Gegnerin nach Süden abdrängte und es schließlich im Rothurg zur bereits erwähnten Schlacht kam, bei der Trogga zudem ins Gras, oder vielleicht auch in die Wurzel biss.
    In den nächsten Jahrzehnten konnten sich die Gardrim von neuem ein wenig Land von den Orks zurückerobern, deren Heerschar längst wieder zerfallen war. Lediglich ein vergleichsweise kleiner Haufen aus wenigen tausend blieb Glob treu, der sich Shrakulgosh als seine Festung auserkor. Der Rest bildete erneut getrennte Stämme und nahm sein kriegerisches Nomadenleben wieder auf.
    Die Fehde zwischen dem mittlerweile ziemlich alten Orkkönig und den Gardrim war damit jedoch noch lange nicht beendet. Es folgten weitere Auseinandersetzungen, bei denen Glob zwar auch endlich im für Orks unglaublichen Alter von fast dreißig draufging, durch die das Volk der Gardrim aber auch weiter nach Osten gedrängt wurde. Einige brachen deswegen bald mit Schiffen auf und besiedelten als erste die Insel Hötr Skårk***, die anderen nahmen hingegen den Landweg. Allerdings wuchs die Zahl derjenigen, die mit dem Schiff nach Norden zu den dortigen Inseln segelten im selben Maße, in dem die der an Land verbleibenden schrumpfte.
    Wer nicht übers Meer floh, musste sich mit Gremlins und Orks herumschlagen und alle paar Jahre, wenn der Ansturm der Norderhorden gar zu heftig wurde, weiter nach Osten ziehen. Auch der zuvor noch hochgelobte Rat verlor mit den Jahren auf Grund der davon segelnden Gardrim immer mehr von seinem Einfluss und mit seiner Auflösung im Jahr 98 vor der Zeitrechnung geht auf dem Papier auch das Reich der Gardrim unter.

    * Hartre Jortt "Hammerergrund", da die Burg in einem Tal liegt, in dem Erz gefördert wird und aus dem zugleich ein sehr berühmter Schmied aus jener Zeit stammte, dem man den Ehrentitel des "Hammerers" als Beinamen gegeben hatte.
    ** "Schlacht von Lörnittar", nach der Hauptmann (gibt es Hauptfrauen?) Lörnittar, die den Oberbefehl hatte.
    *** "hohe Insel", da es durch die Bergkette für die von Westen kommenden Gardrim tatsächlich so aussah, als rage die gesamte Insel hunderte Schritte aus dem Meer empor.

    "Vem har trampat mina svampar ner?!"

    Einmal editiert, zuletzt von Xarrot (25. Januar 2018 um 17:18)

  • Es ist schwer zu beschreiben aber dein Schreibstil ist genial. Es liest sich so flüssig und man bekommt den Eindruck das du alles nicht so ernst nimmst, es ist einfach wie es ist und das finde ich wirklich wunderbar.

    Mein erster Gedanke war auch Pratchett aber das einzige was euch beide verbindet ist das oben erwähnte. Es ist auf den ersten Blick wirr aber gleichzeitig mit einer Leichtigkeit und Selbstverständlichkeit geschrieben, dass man es einfach akzeptiert. Ich weiß nicht woran es liegt aber ich habe den Eindruck Menschen die Zwerge und Orks mögen, sich mit ihnen identifizieren nehmen Dinge einfach leichter. Behalte dir das unbedingt bei :)

    Ich werde auf jeden Fall öfter hier vorbeischauen und verfolgen wohin die Reise geht.

    Ich male die Welt in den Farben meines Wahnsinns...

    • Offizieller Beitrag

    Wenn mein alter Lehrer doch damals nur so den Geschichtsunterricht geleitet hätte :rolleyes:

    Bin ja eh ein Fan von weltenbau. Und das du Schlachten beschreiben kannst weiß ich ja auch :D in dem Fall hier natürlich ein bisschen... Herausgezoomt.
    Fand es flüssig und obwohl ich die Welt ja nicht kenne, habe ich nicht mit hirnüberladung zu kämpfen gehabt^^ konnte also die ganze Zeit folgen.

  • Der Nordosten des Kontinents wurde jetzt wohl zur Genüge betrachtet. Aber es gibt ja noch eine Vielzahl an anderen Himmelsrichtungen und Völker, die sich dort herumtreiben ...

    6. Der Marsch der Goblins

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    Schon einmal während der Reichsgründung von Kønslanttal huschten sie am Rande des Sichtfeldes der Geschichtsschreibung vorbei, nur um dann weiter nach Norden davon zu eilen. Und obwohl sie die gesamte Stadt Onpotte verheerten, lässt sich ihre Geschichte heutzutage nurmehr durch vereinzelte Anmerkungen in Chroniken zurückverfolgen, sowie mit Hilfe der Sagen und Legenden, die sich die Goblinstämme im Sumpfland Lihaszarmek* nach wie vor erzählen.

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    Seinen Lauf nimmt die Geschichte irgendwo im Osten der Ebene Hemßtaph**, als die Tenger damit begannen sich ihr späteres reich zu erschließen und damit die dort ansässigen Goblinstämme ordentlich aufscheuchten. Aus diesen Wirren ging nun einer hervor, dessen Name sogar in den Aufzeichnungen der Vestsærker vermerkt ist: Eljarjajaax, der "vorderste Reiter". Diesen Namen verdankte er seiner Angewohnheit, seinem Heereszug aus etwa zehntausend Goblinreiter höchstpersönlich vorauszureiten. Das Banner der Morgfratze war deshalb oftmals das erste, was etwaige Feinde zu Gesicht bekamen, bevor der Rest der Horde über den Hügelkamm geritten kam.
    In den Sagen der Goblin wird Eljarjajaax zudem als großer, vernarbter und sehniger Kämpfer beschrieben, dessen schwarze haarpracht ihm bis zur Hüfte reichte. Damit entspricht er so ziemlich genau dem Schönheitsideal der Grünhäutigen. Bei den Menschen hieß es dagegen: "dynel on gedynel", dürr und lang. Man kann sich den Goblinkriegsherrn also als etwas größeren, ziemlich hageren Kerl vorstellen, wohingegen über seine Haare leider keine Anmerkungen gemacht wurden.
    Ursprünglich maß die grüne Horde aus dem Osten wohl sogar noch mehr Reiter, doch nach zahlreichen vergeblichen Gefechten gegen die vorrückenden Tenger waren viele entweder in alle Winde zerstreut oder aber tot. Nach drei Jahren der Kämpfe beschloss Eljarjajaax schließlich, dass es im Osten nicht genug zu holen gab, um sich weiter mit Cerros Geschlecht herumzuschlagen und führte die unter seinem Banner versammelten Stämme stattdessen nach Westen. Es war dabei kein besonders eiliger Marsch. Stattdessen ritten die einzelnen Häuptlinge mit ihren Leuten weit voneinander entfernt, ließen sich hier und da für einige Zeit nieder, manchmal gar für über ein Jahr in dem sie das umliegende Land plünderten und zogen dann erst weiter. Ihr Weg führte sie dabei auch nicht immer direkt nach Westen, sondern von Zeit zu Zeit auch mal nach Norden oder Süden. Doch wann immer Eljarjajaax seine Sackpfeifenspieler und Trommeler durchs Land schickte, sammelte sich alles, um gegen Tenger und Menschen zu streiten.
    Als er selbst mit seinem treuesten Gefolge nur noch einen Tagesmarsch von Onnpotte entfernt war, schickte der Goblinkönig wieder einmal seine Kriegsmusiker aus, um sein Heer zu versammeln. Wie weiter oben schon erwähnt wurde die Stadt, auf deren Überresten später Tinphai errichtet wurde, fast im Vorbeimarschieren niedergemacht. Das lag jedoch nicht nur an der zahlenmäßigen Überlegenheit der Grünhäutigen, sondern auch an dem fiesen Plan, den Eljarjajaax ersonnen hatte.
    Drei Tage wurden damit verbracht Dutzende Vögel zu sammeln, die sonst ihre Nester irgendwo in der Stadt hatten, bevor man sie alle auf einmal wieder frei ließ. Jedoch banden die Goblins ihnen noch ein kleines Geschenk mit an den Fuß und so flatterten in einer besonders trockenen Nacht sämtliche Vögel panisch mit kleinen Brandsätzen zurück zu ihren Nestern. Würde man diese Taktik heute erneut versuchen, wäre der Lohn wohl nicht mehr allzu groß, da Tinphai mittlerweile zum Großteil aus Stein besteht. Onnpotte hingegen verfügte nicht nur über ein ausgeprägtes Armenviertel, auch die reicheren Gebäude der Stadt bestanden fast nur aus Holz, dass nur zu gut brannte. Kurzum, bis zum Morgen war Onnpotte nurmehr eine Ansammlung verbrannter Ruinen, aus denen der steinerne Turm des Stadtherrn wie eine Nadel hervorragte.
    Die Goblins fuhren an diesem Tag reiche Beute ein, indem sie erst die Überreste der Stadt in Besitz nahmen, um danach auf die Jagd nach den bewohnern zu gehen, bevor diese sich über den Isenach retten konnten. Eine Weile spielte wohl Eljarjajaax sogar mit dem Gedanken, sich dauerhaft in den Ruinen einzurichten, doch zuletzt drängte ihn die Armee der Tenger nach nur zwei Wintern dazu, weiter nach Norden zu ziehen.
    Daraufhin verliert sich die Spur der Goblins für eine Weile und auch von Eljarjajaax weiß man daraufhin nur, dass er sich irgendwo in der Ebene um das spätere Ryttstad ein kleines Goblinreich errichtete. Sein Heer diente ihm noch eine Weile mehr oder weniger treu, derweil es sich immer weiter über Kernland verstreute. Über ein Jahrhundert lang gab es deshalb keine größeren Wanderungen mehr bei dem grünhäutigen Volk zu verzeichnen.
    Eljarjajaax hatte es geschafft seine Leute aus einer ziemlichen Zwickmühle zu retten und unter seinem Befehl hatten sich die Goblins auf ihrer Flucht vor den Tengern einen Weg durch das Reich der Menschen geschlagen, bis sie in der Ebene im Norden einstweilen eine neue Heimat fanden. Der große Goblinkriegsherr starb letzendlich bei einem Kampf gegen eine Armee der Menschen, während er sich auf einem Raubzug an der Grenze befand. Doch die Reise der Goblins ist damit noch nicht beendet ...

    * der "Fleischsumpf" ist ein Ort, der dank seiner Lage im Tiefland zwischen den Ausläufern zweier Gebirge mehr Schlachten gesehen hat als selbst der hartgesottenste Zwerg.
    ** Hemßtaph bezeichnet bei den Tengern etwas, dass sie an ihre Heimat auf Avalor zurückerinnert. Es wird deshalb auch oft mit "Heimat" oder "Zuhause" übersetzt, kann aber auch als Beschreibung für andere Gegenstände dienen.

    "Vem har trampat mina svampar ner?!"

    3 Mal editiert, zuletzt von Xarrot (6. Juni 2018 um 21:36)