Ich glaube ich traue mich nun doch und lade etwas hoch. Die Fan Fiction spielt in der Welt von Guild Wars 2 und ist an einem Abend (nach wahrscheinlich zu viel Alkohol und rumgeblödel) entstanden und fertiggestellt worden. Ich würde es als eine ganz kurze Kurzgeschichte bezeichnen ...
Hoffentlich habe ich das mit der Formatierung richtig hinbekommen *drückt sich die Daumen*
Ich wünsche euch viel Spass beim Lesen.
Das hier ist Paul
„Paul wohnt in unserer Gildenhalle und wie es dazu kam, möchte ich euch heute erzählen.“ Der Commander zieht ein Pergament aus seiner Tasche und schaut seine Zuhörer aufmerksam an.
Es war eine spätherbstliche Nacht. Unsere Gilde untersuchte das Langmar Anwesen, auf SCHWER. Wir hörten ein quietschendes Quak-Miauen aus den Untiefen. Unsere Abenteuergruppe, bestehend aus neun Leuten, darunter vier Menschen, zwei Norn, die Übrigen drei jeweils ein Charr, Sylvari und Asura, sahen sich verdutzt an. Die Norn und Menschen begannen reflexartig zu ihren Göttern beziehungsweise Tiergeistern zu beten.
„Verflixt mein Quanten-Dampf-Hyper-Turbulations-Indikator scheint einen Modular-Ausfall zu haben. Fellknäul, Kohlkopf, ihr schaut euch das an! Ich … äh bleibe direkt hinter euch!“, fluchte Brookes und machte seinen Flammenwerfer startklar. „Passt gefälligst auf mit dem Ding. Ist schon schlimm genug, dass ich immer Angst haben muss auf Euch Winzling draufzutreten!“, zischte Brandor „Grrmpf“ die Dunkelklaue. „Muss denn Gewalt immer die Lösung sein?“, Auftritt Betsy Blütenblatt.
Grrmpf nennt sie liebevoll „Brennholz“, eine Art Racheaktion, zurückzuführen darauf, dass er seinen Spitznamen von ihr hat. Sie nannte ihn, als sie noch relativ neu in der Gilde war, vor versammelter Mann- und natürlich Frauschaft, „knuffig“, was er mit einem kurzen Knurren quittierte. Sie verstand das wiederum als eine Art Vorstellung. Nun „Grrmpf“ schien ihm besser zu passen als „knuffig“.
Gebete waren gesprochen und so konnte auch die Gildenleitung wieder agieren. „Leute beruhigt euch wieder! Erstmal: Bitte keine Streitereien. Zweitens, wir haben nur noch zehn Minuten, also auch ein wenig Zeitdruck“, ermahnte Mary liebevoll ihre Gildenmitglieder. „Die scheinen hier irgendwas gepatcht zu haben, damit das Ding zumindest ein wenig anspruchsvoller wird. Krieger packt die Banner rein, Eles nehmt die Waffen mit und Ingis? Im Notfall bräuchten wir die Feuerkraft der Türme. Tanks bitte voran!“, lautete die klare Ansage des türkisen Commander-Widergängers. Der kleine Trupp setzt sich langsam in Bewegung und blieb in einem Torbogen stehen.
Das quietschende Quak-Miauen wurde lauter. Man hörte Waffen klirren. „Untypisch. Ich würde ja schauen, was da vorne vor sich geht, aber irgendwer hat sich ja auf meinen Miniaturisierten Riesen-Exploratorgolem MK II gesetzt!“. Brooke schaute böse in Richtung Grrmpf. „Jedes Mal wenn du deinen Mund auf machst, will ich mich auch auf dich draufsetzen.“ „Das klären wir bitte nach der Mission!“, sagte der Commander bestimmend, aufgrund der Widergänger-Augenbinde schaute er aber in Richtung Wand, was den autoritären Unterton irgendwie verpuffen ließ. Ein freundlicher Menschen-Mesmer ließ eine seiner Illusionen dem Commander auf die Schulter tippen, welcher sich dann endlich auch in Richtung der Gruppe drehte. Mary erinnerte erneut an die Zeit: „Leute, oben rechts ist ein Timer. Bitte klärt das NACH der Mission!“ Man hörte einen lauten Knall. Grrmpf meldete sich als erster zu Wort: „Nun, die Tür hinter uns ist zumindest zu, womit wir nur noch zu fünft wären und die Mesmer Illusion hier …“ Bereits während er sprach, löste sich die Illusion in Sand auf. „Bah, ich hasse diese Sand-Fuzzies.“
„Oh mein Gott, wie aufregend! Wir fünf alleine in einem dunklen Gewölbe. Ach, ich habe ja damit gerechnet, dass das Gildenleben spannend wird, aber gleich so spannend!“ rief Betsy gar euphorisch aus und erntete dafür schockierte Blicke. „BEI DER EISEN-LEGION DARF ICH SIE BITTE …“ Die schockierten Blicke wechselten von Betsy zu Grrmpf. „NIEMALS! Nicht so lange ich stets die Orientierung behalte.“, es war der Commander, welcher versuchte seine Gruppe unter Kontrolle zu bringen. „Ähm, Commander, wir sind hier drüben!“, rief Mary aus etwa zwanzig Metern Entfernung von der anderen Ecke des Raumes und versuchte mittels des Winken-Emotes auf sich aufmerksam zu machen, was bei der offensichtlichen Blindheit des Kommandeurs jedoch eine naive Idee war. „Nun, äh, doofes Beispiel, aber wir bleiben doch alle lieb und freundlich.“ Der Commander kratzte sich am Hinterkopf.
Ein andauerndes, dumpfes Trommeln verstummte auf einmal. Es waren wohl die übrigen Mitglieder der ursprünglich neun-köpfigen Gruppe, welche von außen an die Tür gehämmert hatten. Ein Blick auf den Gildenchat verriet die ursprüngliche Intention der Panikmachenden. „Und was ist mit uuuuns? Bekommen wir jetzt keinen Loot ab?!“
Mary ergriff das Wort: „Ignorieren wir den Gildenchat und laufen weiter, wir sind fast durch, die Zeit rennt uns auch davon.“ Sie packte den Commander am Kragen, schob ihn vor sich her und flüsterte ihm bedrohlich zu: „Wenn du mit deinem Hammer nicht aufpasst, wenn du ausholst, dann sperre ich dich in der Gildenhalle wieder in eine Löwendeko!“ Sie wussten, dass das Langmar Anwesen lang war, aber dass es sich so in die Länge zog, ließen Zweifel am Kommandeur aufkommen. Es sah hier ziemlich nach der Villa des Fürsten Beetletun aus, was auch die Zwischenbosse und die sich spontan schließenden Türen erklären würde. Mary schaute den Commander zornig an und setzte zu einer weiteren Ermahnung an. Noch ehe jemand reagieren, oder die angespannte Situation auflösen konnte, wurde das quietschende Quak-Miauen immer lauter. Solche Geräusche würde man eher mit Schleimen und Riesenkäfern in Verbindung bringen. Es war eine Art schleimiges Schmatz-Schlürfen und ein Trippeln vieler kleiner Füße. Die Gruppe starrte erschrocken in den dunklen Gang vor ihnen. Der Commander legte den Kopf schräg, schaute aber aus dem Fenster rechts von ihnen. Nun, schauen ist bei dieser Person immer relativ. Augenbinde und so.
„Ich habe es mir ja gleich gedacht, aber auf mich wollte ja wieder keiner hören.“ Betsys qualifizierter Kommentar sprengte die Skala. Von Grrmpf hörte man ein bedrohliches Knurren, mehr in sich hinein als nach außen, und einzelne Wortfetzen wie zum Beispiel „Fackeln, Feuer, Radiesschenschubser“ waren zu hören, welche dann auch die Situation genug kommentieren.
„Quak!“
Ein Schatten huschte vorbei, Trippeln und Schmatzen von Schleim war zu vernehmen, man hörte Feuer. Mary war drauf und dran Grrmpf anzuschreien, er solle das Zündholz vom „Brennholz“ wegnehmen, wenn er denn nicht für die nächsten drei Wochen die Schenke putzen wollte. Aber Grrmpf hatte sich neben den Commander gestellt, sodass dieser sich dieses Mal so fühlte, als stünde er richtig.
„Miau-Quak!“
„Der Dia-Fragment-Sammler stellt flächendeckendes Großgrün fest!“ erwähnte Brooke, während er weiter auf seinem Monitor herumtippte. „Schön, dann können wir das wenigstens abfackeln! Und dann hoffen wir, dass keine Unglücke mit Karottenkriegern passieren.“, Grrmpf hatte sein Adrenalin anscheinend schon gestackt. Mary atmete bereits tief ein, als hinter ihnen ein Schatten vorbeihuschte. „Der DFS meint, wir sollten weiter nach vorn, wir werden sehen, vielleicht finden wir etwas in den anderen Räumen!“, schlug Brooke vor, und der Commander, mittlerweile stur zurück in den Gang starrend, aus welchem ihn zwei Kerzen entgegenleuchten, stimmt ihm zu. Der Commander drehte sich galant um und gab die Richtung vor. Das Trippel-Schleim-Schmatzen schien ihm zu folgen. „Kampfformation!“, bei aller Tollpatschigkeit die der Kommandeur an den Tag legte, vertraute die Gruppe ihm jedoch blind. Einzig von Mary war missmutiges Gemurmel zu hören. Die Gruppe stolperte in den Innenhof und Betsy schrie plötzlich panisch auf: „OH MEIN GOTT! OH MEIN GOTT! OH MEIN GOTT! OH MEIN GOTT!“ Grrmpf griff nach seiner Waffe, schaute Betsy vernichtend an und knurrte bedrohlich. Betsys Reaktion war ein erschrockener Aufschrei, dieser galt jedoch nicht Grrmpf, welcher von dieser Ignoranz leicht irritiert war, sondern einem Schatten hinter ihnen, welcher sich soeben zu voller Größe hinter Grrmpf aufbaute.
„Quietsch Miau-Quak“
In diesem Moment vernahm man einen genervten Aufschrei von Mary, der Commander, wohl irgendwo beim tollpatschigen durchwuseln durch die endlosen Gänge des Anwesens abhandengekommen, rannte von hinten voll in Mary hinein, es schepperte, und Rüstungen klirrten. Es quakte. Es miaute. Es quietschte. Es passierte alles auf ein Mal.
Die Gestalt, eine Art Ente, vollkommen aus Büschen, die Augen bestehend aus Kürbissen, die Nasenlöcher aus Kerzen. Auf dem Rücken trug es 2 Zähne von Mordremoth und aus dem Schwanz wuchs eine Zypresse. „Oh jetzt im Mondschein ist ja doch ganz knuffig, also du sowieso Grrmpf, aber dieses Ding, komm wir behalten es. Das wird bestimmt toll!“ eröffnete Betsy ihre naiven Gedanken. In diesem Moment stand Paul jedoch auf, und gestattete den Blick auf eine Art Gelege, doch anstelle von Eiern fand man ein Lagerfeuer, welches weiter brannte. Brooke ergriff nach Betsy das Wort: „Lasst bitte mal den Synergetik-Fachmann ran! Naja wenn man keine Kru hat, muss man sich wohl damit zufriedengeben.“ Er schaute in die Runde. „Das ist, faszinierend, ein Zusammenspiel der Ewigen Alchemie in einem nie gesehenen Ausmaß, und dieses Feuer, es scheint es auszubrüten, das ist fast schon philosophisch. Wir müssen es mitnehmen, oder hier fixieren.“ Eine hitzige Diskussion zwischen Betsy, Mary und Brooke entflammte. Mary versuchte mit geballter Überzeugungskraft die beiden davon abzuhalten das Gestrüpp mit in die Gildenhalle zu schleifen. Grrmpf hörte eher genervt zu. Sein Interesse galt dem Verhalten des Commanders gegenüber dem „Dings“. Es war eine Art spielerisches Kennenlernen, und trotz der Augenbinde schien der Kommandeur immer genau zu wissen, wo er das Ding zu finden würde. Sie verlagerten ihr Spiel auf in eine andere Ecke des Innenhofes.
Die Diskussion wurde plötzlich durch ein „Paul! Wir nennen ihn Paul!“ unterbrochen. „Er bekommt ein schönes Plätzchen in der Gildenhalle!“ Der Commander sagte dies mit solcher Endgültigkeit, dass selbst Mary verstummte und ihn lediglich mit einem vernichtenden Blick bedachte.
„Und so kam unsere Gilde zu Paul, bzw. Paul zu unserer Gilde.“ Der Commander rollt das Pergament zusammen und schaut seine Audienz, welche sich vor Paul versammelt hatte zufrieden an.