Der Sohn aus dem Feuer

Es gibt 203 Antworten in diesem Thema, welches 60.353 mal aufgerufen wurde. Der letzte Beitrag (14. Juni 2019 um 12:13) ist von Lehaidin.

  • Danke @BlueRosesInMyHeart für die tolle Futzelarbeit :love: Hübscher neuer Avatar nebenbei ;) Ja, ich wollte mal ein bisschen mehr Liebe reinhauen in die Geschichte, die bisher doch sehr romantikarm verlaufen ist. Naja, was ein Glück hat es dir gefallen ^^
    Und wie du es wolltest... Es geht weiter:

    Kapitel 8
    Eine Feindin erwacht

    Elions Schädel brummte und seine Erinnerungen an den Vorabend waren fast gänzlich ausgelöscht, als er den Speisesaal betrat, an dem Dania, Thren und sein Vater Gimli frühstückten. Nur bruchstückhafte Bilder schwirrten vor seinem Inneren Auge umher, massenweise Bierkrüge, ein Knochen für Lotta und Dania, die ihm liebevoll die Wangen gestreichelt hatte. Die Wirren Bilder ließen Elions Kater nur noch schlimmer werden und mit einem kräftigen Aufprall ließ der Magier sich in einen Stuhl fallen.
    „Was ist passiert?“, fragte Elion und fasste sich, von seiner eigenen Stimme schmerzhaft betroffen, an die Schläfe.
    „Du hattest dich von der Qualität unseres Bieres überzeugen wollen und das ist dir hervorragend gelungen“, antwortete Thren.
    „Und was hat Dania mit mir gemacht?“, fragte der Magier und schaute zu der verlegenen Elbin hinüber, die seinem Blick auswich und rot anlief.
    „Nun, werter Herr Elion, eure Elbenfreundin hat euch eine gehörige Lektion verpasst. Ihr solltet nicht mehr mit Elben Trinkspiele spielen“, spottete Gimli und nahm einen kräftigen Schluck Milch.
    „Na hätte mir das jemand vorher sagen können?“, jammerte Elion und übersah Danias erleichterte Reaktion.
    Vorsichtig kaute der Magier an einem Stück Brot und trank ein paar kühle Schlücke Milch, als ein Waldläufer den Speisesaal betrat. Interessiert folgte der Magier dem Waldläufer mit seinem Blick und beobachtete wie dieser zu Gimli trat und ihm einige Dinge ins Ohr flüsterte. Die Augen des Zwergenkönigs weiteten sich ein wenig und auch Thren schaute nun angespannt zu seinem Vater.
    Dania hatte ihr Gesichtsröte inzwischen endgültig abgelegt und nun lag auch ihre Aufmerksamkeit auf den Lippen von Gimli, der nachdenklich nickte, als der Waldläufer fertig war. Dann erhob er sich und stürmte zusammen mit dem Waldläufer in ein Arbeitszimmer auf der gegenüber liegenden Wandseite. Elion, Thren und Dania sprangen ebenfalls auf und folgten dem Zwergenkönig aus dem Speisesaal. Das Arbeitszimmer war deutlich kleiner als der Speisesaal und an die Wände waren überwiegend mit Bücherregalen bestellt, nur hier und da hingen einige Schwerter und Äxte an den Wänden, die dem Raum eine ungemein kriegerische Wirkung verliehen. In der Mitte des Zimmers stand ein großer Tisch und dahinter ein gemütlicher Sessel. Auf der hölzernen Tischplatte lag eine große Karte, auf der Elion unschwer Mittelerde erkennen konnte. Gimli und der Waldläufer stellten sich um den Tisch herum und der Zwergenkönig schob den Sessel etwas nach hinten um sich besser hinter ihn stellen zu können.
    „Wo?“, fragte er direkt und stützte sich mit den kräftigen Armen auf den Tisch.
    Der Waldläufer bückte sich über die Karte, schmunzelte ein wenig, als ob er die genaue Stelle noch suchen müsste und zeigte schließlich mit einem Finger auf einen nördlichen Punkt auf der Karte.
    „Geht es um Mutter?“, fragte Thren aufgeregt und Gimli schaute seinen Sohn traurig an. Dann wandte er sich dem Waldläufer zu und sagte:
    „Reitet nach Minas Tirith und berichtet König Aragorn hiervon. Danach kehrt ihr zu mir zurück!“, befahl Gimli und verließ mit dem Waldläufer das Arbeitszimmer.
    „Vater, was ist los?“, fragte Thren erneut und rannte dem Zwergenkönig hinterher. Auch Dania und Elion stürmten nebeneinander aus dem Arbeitszimmer und Elion bemerkte erneut nicht, wie unwohl sich Dania in seiner Gegenwart fühlte und rot anlief.
    Gimli sprach erneut mit dem Waldläufer und gab ihm Anweisungen und weitere Befehle, als Thren endgültig der Kragen platzte.
    „Vater! Sag mir jetzt endlich was hier vor sich geht!“, schrie er Gimli an und sein Gesicht war wutentbrannt. Der Zwergenkönig nickte dem Waldläufer zu und dieser verschwand durch das Eingangstor, dann wandte sich Gimli seinem Sohn zu und sprach:
    „Thren, beruhig dich! Ich weiß, du denkst, hier geht es um deine Mutter, aber das tut es nicht. Folgt mir!“
    Gemeinsam gingen sie zurück ins Arbeitszimmer und Gimli ließ sich in den Sessel fallen. Für einen kurzen Moment schwieg er und kratzte sich nachdenklich den Bart, dann erhob er sich wieder und zeigte auf einen Punkt auf der Karte.
    „Sagen euch die Eislande von Forodwaith etwas?“, fragte er und zeigte auf eine einseitige Stelle, weit im Norden der Landkarte.
    „Nein“, sagte Dania. „Nur aus entfernten Geschichten“
    „Ja“, sagten Elion und Thren wie aus einem Munde und blickten sich gegenseitig an.
    „Sie sind das nördlichste Ende von Mittelerde und oberhalb dieser Eislandschaft befindet sich Nordhelm, eine Stadt, aus der auch euer Gefährte hier kommt“, erklärte Gimli Dania und zeigte auf Elion.
    „Der Waldläufer, der eben hier war, war auf der Suche nach meiner Frau Metroia in den verlassenen Landen von Angmar und ist dort auf etwas gestoßen, was durchaus beunruhigend ist. Schneetrolle und Eiswölfe ziehen durch die verschneiten Lande, die sonst so wenig Schnee tragen. Stimmen von einer Zauberin werden lauter, die sich ihren Weg nach Mittelerde bahnt“, führte Gimli fort und sein Blick schweifte zwischen den drei Gefährten umher und blieb auf Elion ruhen, welcher sich vom Tisch entfernt hatte und nun schweigsam auf ein Bücherregal blickte.
    „Gerüchte werden lauter von einer bösen Hexe, die auf der Suche nach jemandem ist und alles zerstört, was sich ihr in den Wegstellt“, hakte der Zwergenkönig nach und kniff seine Augen zusammen, während er auf Elion zuging.
    „Elion, was hat das zu bedeuten?“, fragte Dania ängstlich und plötzlich erschien ihr der Mann, den sie noch in der letzten Nacht so friedlich erlebt hatte, deutlich gefährlicher, als sie es angenommen hatte. Elion seufzte und drehte sich zu ihnen um.
    „Die Königin des Eises. So nannte man sie in Nordhelm. Die Tochter der letzten Herren von Nordhelm. Und ja, es stimmt, sie ist auf der Suche nach mir“, antwortete Elion und ließ seine Schultern sinken.
    „Was? Warum? Was hast du verbrochen?“, fragte Thren.
    „Ich habe nichts verbrochen. Ich musste fliehen, weil die Königin des Eises mich gejagt hat. Sie mordete, sie zerstörte und sie vereiste alles und jeden, der sich ihr widersetzen wollte, die Kontrolle über Nordhelm zu übernehmen“, verteidigte sich der Magier und ging zurück an den Tisch. Dania blickte Elion noch immer entsetzt an und wich zurück, als er neben ihr an den Tisch gelaufen kam und sich mit den Armen auf ihm abstützte.
    „Elion? Was will sie von euch?“, fragte Dania und ihre Stimme zitterte.
    Elion schaute der jungen Elbin ins Gesicht und schwieg einen kurzen Augenblick, dann verschränkte er die Arme vor seiner Brust und sagte:
    „Meinen Tod! Ich bin der einzige, der ihrer Herrschaft nun noch im Weg steht. Meine Eltern waren die letzten Herrscher von Nordhelm und ich bin der rechtmäßige Anwärter auf den Thron“, seufzte er und senkte den Kopf.
    „Sie will die gesamte Königsfamilie ermorden, nur um Königin von Nordhelm zu werden?“, fragte Gimli.
    „Nun, nicht ganz, sie muss mich nur töten und sie wird der rechtmäßige Thronerbe von Nordhelm“, Elion hielt inne.
    „Die Königin des Eises ist meine Schwester!“

    "Es sind die kleinen Dinge. Alltägliche Taten von gewöhnlichen Leuten, die die Dunkelheit auf Abstand halten."
    - Gandalf -


    • Offizieller Beitrag

    Jau, guter Teil. Das lustige Leben scheint nun wieder zuende und der Ernst beginnt wieder. Das lustige ist, ich besitze ein HdR Risiko in dem forodwaith immer mein Lieblingsland war^^ also hat es mir tatsächlich was gesagt als Gimli davon sprach :D

    Das Ende sitzt natürlich, guter Abschluss allerdings musste ich die zwei Sätze davor nochmal lesen. Keine Ahnung irgendwie haben die mich rausgerissen. Ich glaube es lag an gimli, weil er einfach das offensichtliche nochmal wiederholte... Kann aber auch an mir liegen keine Ahnung

  • @Lehaidin

    Sorry, dass ich erst so spät das nächste Kapitel kommentiere, aber ich hatte ganz schön zu tun ||


    Ich sehe, hier steppt bald der Bär- und ich freue mich schon darauf :D
    Das ist mal ein mega großes Geständnis von Elion- eine Eiskönigin zur Schwester. Wieso haben wir das nicht gewusst :panik:
    Naja, ich verzeih dir nochmal- jetzt wissen wir es ja. :D
    Und ich dachte, der Typ sei ein stinknormaler Zauberer mit etwas mächtigeren Fähigkeiten. Pff- aber das mit der Eiskönigin... hey, Moment. Sie ist keine Eiskönigin- sie ist eine Eisprinzessin! Sie sitzt nicht auf dem Thron xD
    Quatsch :D

    Aber da das Eis auch mein Element ist, bin ich gespannt, was deine Eiskönigin so an Tricks auf Lager hat.

    Aber es müsste doch heißen sie wird Thronerbin, schließlich ist sie ja eine Frau... oder? Oder ist sie so n megacooler Zwitter und kann ihr Geschlecht transformieren? =O

    Ich kann schon spüren, wie die huschelig kalte Aura der Eiskönigin näher kommt... :P

    Aber bevor ich dich jetzt mit noch mehr Quatsch volllabere, hör ich lieber auf :D

    LG,
    Blue

    Chaos sagt, Halvars dunkle Seite sei harmlos gegen mich...

    As I´m an Amazone, I need a :jennagorn:

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  • Ach @BlueRosesInMyHeart,
    Das ist doch gar kein Problem ;) Tja, ich freue mich, wenigstens konnte ich euch mal überraschen :love: Ja, was die "Eisprinzessin" angeht, vielleicht wirst du dich ein wenig gedulden müssen, bevor du die Fähigkeiten der Thronerbin zu Gesicht bekommst. Aber Eines kann ich sagen: Sie ist verdammt badass :D
    Hey, ich mag deinen Quatsch, das inspiriert mich immer wieder :whistling::saint:

    LG Lehaidin

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  • @Lehaidin

    Juhu! Ich mag Leute, die verdammt badass sind! xD

    *tanzt im Kreis um Lehaidin rum, vor Freude, dass sie eine Inspiration ist* :D

    Du weißt aber schon, dass du jetzt ganz schnell weiterschreiben musst? :P
    Wenn ich mich schon gedulden muss, bis ihre Fähigkeiten ans Licht kommen, will ich zumindest schnell weiterlesen :D

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  • Nun, wie mir @BlueRosesInMyHeart befohlen hat :hail: Es geht weiter:

    Kapitel 8
    Des Vaters Worte

    Dania starrte Elion an und im Arbeitszimmer herrschte Stille.
    „Was?“, fragte sie entrüstet und ging mit zorniger Miene auf Elion zu, der noch immer beschämt mit dem Finger über den Tisch fuhr. Er wich zurück und schaute Dania wortlos an, während sie ihn mit Blicken durchlöcherte.
    „I..Ich, es tut mir leid. Ich hätte es euch sagen sollen“, stotterte er los und senkte den Kopf, während er versuchte, sich zu entschuldigen.
    „Uns sagen sollen? Uns sagen sollen? Natürlich hättest du uns sagen sollen, dass du nach Mittelerde geflohen bist, weil eine Eiszauberin dich ermorden will“, brach es aus Dania heraus und in ihren Augen loderten Enttäuschung und Zorn wie Flammen.
    „Dania...“, begann Thren, aber ein wütender Blick der Elbin ließ den Zwerg verstummen.
    „Was noch? Was hast du uns noch verschwiegen?“, fuhr Dania in Rage fort und zeigte wutentbrannt auf Elion.
    Noch immer war der Blick des jungen Zauberers auf den Boden gerichtet und kraftlos fielen seine Arme an seinem Körper herab.
    „Dania, beruhigt euch, bitte!“, sagte Gimli und ging vorsichtig ein paar Schritte auf die Elbin zu.
    „Ich soll mich beruhigen? Er...er hat uns belogen. Er hat mich gerettet. Und wofür? Nur um sich selbst in Sicherheit zu bringen. Ist es so? Seid ihr deshalb hier in Helms Klamm? Um euch zu verstecken?“, stocherte sie weiter auf Elion herum und dieses Mal war sie so dicht an den Zauberer herangetreten, dass sie seinen hektischen Atem hören konnte.
    Er schaute auf und seine Augen waren voller Tränen, während der erste Tropfen über seine Wange lief und leise auf seine Brust traf.
    „Es tut mir leid, Dania, aber... ihr versteht das nicht“, sagte Elion und in seiner Stimme lag Schmerz. Die Elbin sah in sein Gesicht und plötzlich wurde ihr bewusst, dass der Feuermagier am Ende seiner Kräfte war, sein Gesicht war traurig und leer.
    „E..Elion, es tut mir leid. Ich... Erklärt es mir. Bitte“, sprach Dania und ihre Stimme wurde sanfter.
    Weitere Tränen quollen aus Elions Augen hervor. Er wandte seinen Blick von der wunderschönen Elbin ab, ging langsam um den Tisch herum und ließ sich erschöpft in den Sessel fallen.
    Die Gruppe schwieg und Dania schaute mitfühlend zu Elion, der entkräftet versuchte, seine Tränen wegzuwischen. Dann ging sie vorsichtig auf ihren Gefährten zu und kniete sich neben den Sessel, schaute ihm in die Augen und nahm seine Hand. Elion zuckte bei der Berührung zusammen und seine blutunterlaufenen Augen blickten leer auf die Karte von Mittelerde.
    „Erklär es uns“, wiederholte sie.
    Elion atmete tief ein und aus, schaute die Elbin an und richtete sich etwas in seinem Sessel auf, dann begann er:
    „Meine...meine Schwester. Ich habe sie geliebt. Wir waren wie Pech und Schwefel, sorgten für Unruhen im Palast, stifteten Chaos, wo wir nur konnten, waren wie Eis und Feuer. Widersacher, die sich oft ärgerten und überall, wo wir auftauchten, brach die Unordnung los. Trotzdem verstanden wir uns blendend, wir waren Geschwister. Ich wurde von den Magiern der Akademie ausgebildet und sie durfte in den Eispalästen der Maia von den hohen Eisnomaden lernen. Natürlich wurde sie das Aushängeschild unserer Familie, weil ihr die Magie der Kälte in den Adern lag. Feuer kann man nicht kontrollieren, sagten sie. Feuer kann im Eis nicht überleben, sagten sie“, Elion hielt inne und ließ eine winzige Flamme aus seinem Finger sprießen, als ob sie ihn an die vergangenen Tage erinnern würde, von denen er so schmerzlich sprach.
    „Meine Schwester war bekannt. Ganz Nordhelm verehrte sie als das gelobte Kind von Usia und Wolem, unserer Eltern. Ich versank in ihrem Schatten und war einsam, nur wenige wollten etwas mit mir zu tun haben und mein Leben war ein Versteckspiel. Ich war das Sorgenkind der Königsfamilie, der Außenseiter und trotzdem war meine Schwester immer für mich da. Sie verteidigte mich vor unseren Eltern, nahm mich mit zu den prunkvollsten Veranstaltungen und half mir, wo sie nur konnte.“
    „Klingt nicht nach einer bösen Zauberin“, warf Thren ein.
    „Nein, wahrlich nicht. Ich habe sie geliebt, aber irgendwann wurde sie verschlossen. Sie mied das Volk, saß stundenlang in ihrem Zimmer und flüsterte Dinge. Wirres Zeug sprach sie in ihren Träumen und Stimmen des Volkes wurden lauter. Die verrückte Prinzessin oder Die irre Eiskönigin nannte man sie alsbald und mein Vater machte mich zu seinem Nachfolger. Er wählte mich als seinen Thronfolger, sobald er sterben würde. Die Massen von Nordhelm jubelten mir zu, sie huldigten mir, aber verspotteten meine arme Schwester. Und dann, dann geschah es...“
    Elion hielt erneut inne und Dania sah, dass der Schmerz von dem, was er gleich erzählen würde, den jungen Zauberer Tag für Tag heimsuchte. Sie spürte, wie seine Hand anfing zu zittern und Elions Blick verdüsterte sich, während er weiterhin auf die Karte schaute. Er drückte Danias Hand fester.
    „Es war während einer Versammlung im Thronsaal. Meine ganze Familie war dort und die mächtigsten Männer von Nordhelm hatten sich versammelt, um über ein Problem zu reden, welches die Stadt bedrohte. Jahrhunderte lang war Nordhelm eine sichere Stadt gewesen, aber seit einiger Zeit wurde die Stadt von massenweise Eistrollen, Schneewölfen und dunkleren Geschöpfen umzingelt. Sie griffen nicht an, sie warteten, als ob ein Befehl sie zum Halten zwang. Die Versammlung begann und plötzlich war meine Schwester von ihrem Stuhl aufgestanden. Sie lief in die Mitte des Raumes und ihre Augen waren schwarz. Von Dunkelheit befallen, befahl sie die Kräfte des Eises und der Kälte hervor und ein Eiszacken nach dem Anderen durchbohrte die Mächtigen von Nordhelm, bis nur noch unsere Familie am Leben war. Ich hatte das Feuer gerufen und war bereit, meine Eltern zu beschützen. Du hast mir alles genommen. Ich war die Auserwählte von Nordhelm, aber du, du Außenseiter hast meine Welt zerstört. Das waren die Worte, die meine Schwester sprach, als sie auf mich zu kam. Ihre Stimme war dunkel und tief. Sie war so böse und besessen von der Dunkelheit. Dann ermordete sie unsere Eltern. Ich kämpfte mit ihr, als es passierte. Eis gegen Feuer, Hitze gegen Kälte. Trolle und Wölfe stürmten in den Raum und ich sah, wie die gigantischen Schwerter der Eistrolle meine Eltern durchbohrten.“
    Elion drückte Danias Hand fester und Thren hatte das Gefühl, dass der Kamin im Arbeitszimmer deutlich heller brannte als zuvor.
    „Von Wut durchfressen entfesselte ich so viel meiner Magie, dass ich meine Schwester von den Füßen riss. Flammen schlugen um mich wie tausende Schlangen bei ihrem Vorstoß zu ihrer Beute. Eistrolle und Wölfe verbrannten und der Thronaal stand in Flammen. Ich rannte zu meinen Eltern und weinte, als mein Vater mir seine letzten Worte flüsternd ins Ohr sprach. Reise nach Süden in das Land in dem die Sonne wohnt und finde das Kind des Feuers. Finde das Kind in dem sich der Mond und die Sonne spiegeln. Versprich es mir, nur so kannst du die Königin des Eises aufhalten.
    Dann stürzte das Dach ein und das Letzte, was ich sah, bevor ich floh, waren die brennenden Leichen meiner Eltern, begraben unter Dachbalken. Ich wusste nicht, was mit meiner Schwester geschehen war, aber die Dunkelheit in ihr hatte den ganzen Raum gefüllt und ich floh über die Eisfelder von Forodwaith nach Mittelerde. Ich wusste nicht, dass sie mich verfolgen würde, ich wusste nicht, dass sie nach Mittelerde kommen würde“, beendete Elion seine Geschichte und er ließ Danias Hand los.
    Die Elbin schaute Elion schuldbewusst an und senkte traurig ihren Blick zu Boden, nachdem sie erkannt hatte, dass ihre Beschimpfungen völlig ungerechtfertigt waren. Der junge Magier erhob sich schweigend und verließ das Arbeitszimmer. Elion brauchte Luft, er wollte alleine sein, die wachgerüttelten Erinnerungen loswerden und einfach unbeobachtet in seinen Gedanken wühlen.
    Er verließ den Thronsaal, machte sich auf den Weg zu seinem Zimmer und dem Garten, der vor seinem Fenster so schön geblüht hatte, als er am Morgen aufgewacht war. Als Elion durch die Tür zu der Grünfläche trat, kam ihm eine sanfte Brise entgegen und er sog die frische Luft tief in seine Lunge ein, schloss die Augen und ließ seine Gedanken durch seine Vergangenheit gleiten. Dann schloss er die Gartentür und setzte sich auf eine der Bänke in der hintersten Ecke des Gartens, zog eine Pfeife und einen braunen Beutel mit Taback aus seinem Mantel und blies gedankenverloren Ringe in die Luft.
    Immer wieder flackerten die Bilder vor seinem inneren Auge auf und das Gesicht seiner Schwester blickte Elion böse lächelnd ins Gesicht, während er hilflos seinen Eltern dabei zusah, wie sie starben.
    Tränen kullerten erneut über Elions Wangen und tropften auf den saftigen Grasboden, während die Rauchringe zitternd in der sanften Brise verschwanden.

    "Es sind die kleinen Dinge. Alltägliche Taten von gewöhnlichen Leuten, die die Dunkelheit auf Abstand halten."
    - Gandalf -


    Einmal editiert, zuletzt von Lehaidin (20. Januar 2018 um 19:32)

  • @Lehaidin

    Wow, das ist echt eine packende Geschichte, die er da erzählt.
    Aber natürlich- typisch Frau MUSS Dania erstmal ausflippen. Jede Frau, immer so circa xD :rofl:

    Ein bisschen Futzelarbeit hab ich wieder für dich: :D


    , während er sich versuchte zu entschuldigen.

    ", während er versuchte(, sich) zu entschuldigen."


    und in ihren Augen loderte Enttäuschung und Zorn wie Flammen.
    „Dania...“, begann Thren, aber ein wütender Blick zum Zwergenprinz ließ ihn verstummen.

    "und in ihren Augen loderte(n) Enttäuschung und Zorn wie Flammen."
    zum zweiten Satz: ein wütender Blick von wem? Ist irgendwie komisch formuliert. Ich weiß zwar, dass du vermutlich Dania meinst, aber solltest du vielleicht deutlicher machen.

    Noch immer war der Blick des jungen Zauberers auf den Boden gerichtet und kraftlos fielen seine Arme an seinem Körper herab.

    Da würde ich statt dem "und" ein Komma setzen. Klingt irgendwie unschön so.


    , dass sie seinen aufgewühlten Atem hören konnte.

    vielleicht eher seinen hektischen Atem? aufgewühlter Atem klingt komisch^^

    Weitere Tränen quollen aus Elion hervor und er wandte seinen Blick von der wunderschönen Elbin ab, ging langsam um den Tisch herum und ließ sich erschöpft in den Sessel fallen.

    "Weitere Tränen quollen aus Elion(s) (Augen) (<- Tränen quollen aus Elion hervor, bringt mir ein komisches Bild in den Sinn xD) (.) (E)r wandte seinen Blick von der wunderschönen Elbin ab, (...)"


    Elion zuckte bei der Berührung zusammen und seine blutunterlaufenen Augen blickten leer auf die Karte von Mittelerde.

    "Elion zuckte bei der Berührung zusammen(,) seine blutunterlaufenen (...)"
    Klingt meiner Meinung nach besser

    stifteten Chaos wo wir nur konnten und waren wie Eis und Feuer. Widersacher, die sich oft ärgerten und überall wo wir auftauchten brach das Chaos los.Trotzdem verstanden wir uns blendend, wir waren Geschwister. Ich wurde von den Magiern der Akademie ausgebildet und sie durfte in den Eispalästen der Maia von den hohen Eisnomaden lernen. Natürlich wurde sie das Aushängeschild unserer Familie, weil ihr die Magie der Kälte in den Adern lag. Feuer kann man nicht kontrollieren sagten sie. Feuer kann im Eis nicht überleben sagten sie

    "stifteten Chaos (,) wo wir nur konnten (,) und waren wie Eis und Feuer. Widersacher, die sich oft ärgerten (.) (Ü)berall(,) wo wir auftauchten(,) brach das Chaos (vielleicht durch ein anderes Wort ersetzen, sonst hast du eine Wiederholung drin) los. (Leerzeichen) Trotzdem verstanden wir uns blendend, wir waren Geschwister. (...) Feuer kann man nicht kontrollieren(,) sagten sie. Feuer kann im Eis nicht überleben(,) sagten sie"

    als ob sie ihn an die vergangen Tage erinnern würde,

    vergangenen


    Sie mied das Volk, saß stundenlang in ihrem Zimmer und sie flüsterte Dinge. Wirres Zeug sprach sie in ihren Träumen und Stimmen des Volkes wurden lauter.

    Das zweite "sie" im ersten Satz kannst du weglassen. :)
    Wie kann man wirres Zeug in Träumen sprechen? Nur eine Verständnisfrage.
    Und müsste es nicht heißen "Stimmen (im) Volk"?

    Sie spürte, wie seine Hand anfing zu zittern und Elions Blick verdüsterte sich, während er weiterhin auf die Karte schaute und er drückte Danias Hand fester.

    "schaute (.) Er drückte Danias Hand fester." Ich würde hier zwei Sätze draus machen, sonst klingt es komisch.


    „versammelt um über ein Problem zu reden, welches die Stadt bedrohte

    "versammelt (,) um (...)"


    am leben war.

    "am (L)eben war."

    „ Ich rannte zu meinen Eltern und ich weinte als mein Vater mir seine letzten Worte flüsternd ins Ohr sprach.

    "Ich rannte zu meinen Eltern und (kein ich) weinte(,) als mein (...)"

    Ich hatte das Feuer gerufen und war bereit meine Eltern zu beschützen.

    "Ich hatte das Feuer gerufen und war bereit(,) meine Eltern zu beschützen."

    Ich kämpfte mit ihr als es passierte.

    "Ich kämpfte mit ihr(,) als es passierte."


    und das letzte was ich sah,

    "und das (L)etzte(,) was ich sah,"


    Ich wusste nicht was mit meiner Schwester geschehen war, aber die Dunkelheit in ihr hatte den ganzen Raum gefüllt und ich floh über die Eisfelder von Forodwaith nach Mittelerde.

    "Ich wusste nicht(,) was (...)"

    während er hilflos seinen Eltern dabei zusah zu sterben.

    "während er hilflos seinen Eltern dabei zusah(,) wie sie starben."
    Klingt irgendwie schöner ich hier. Ich finde, "während er hilflos seinen Eltern dabei zusah zu sterben", passt nicht. Das ist Infinitiv, ohne Bezug auf eine Person. Müsstest du auf seine Eltern beziehen.


    Und eine Frage hätte ich noch:

    Reise nach Süden in das Land in dem die Sonne wohnt und finde das Kind des Feuers. Finde das Kind in dem sich der Mond und die Sonne spiegeln. Versprich es mir, nur so kannst du die Königin des Eises aufhalten.

    Wusste sein Vater, dass das passieren würde? Das klingt irgendwie wie eine Prophezeiung. So, als hätte sein Vater sich lange mit diesem Thema und den Geschehnissen, die folgen würden, beschäftigt und auseinandergesetzt.


    Aber ansonsten wieder ein echt gutes Kapitel, ich freu mich schon wenn´s weitergeht (kein Stress) :)

    LG,
    Blue

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  • Hey @BlueRosesInMyHeart,
    habe mal den Großteil deiner Verbesserungen übernommen. Hier und da war ich nicht deiner Meinung (Besonders bei dem häufigen ersetzen des "und" zu einem Kommata, ich finde ein Satz klingt runder und abgeschlossener, wenn man die Sätze etwas gliedert), aber hey, ich glaube das waren circa zwei Punkte ;)

    Wie kann man wirres Zeug in Träumen sprechen? Nur eine Verständnisfrage.

    Mhh, das habe ich mir so ein bisschen von Außen vorgestellt. Elion hört, wie sie redet, während sie träumt. Soll gleichzeitig auch ein bisschen auf Alpträume anspielen :vampire:


    Wusste sein Vater, dass das passieren würde? Das klingt irgendwie wie eine Prophezeiung. So, als hätte sein Vater sich lange mit diesem Thema und den Geschehnissen, die folgen würden, beschäftigt und auseinandergesetzt.

    Ja und nein...... oder doch eher vielleicht?? :search:
    Auf diese Frage wird eines Tages eine Antwort folgen ;)

    LG Lehaidin

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  • wow ,

    Thranduil war fantastisch. Und dass sich Elion ihm so in den Weg gestellt hat fand ich mutig. Auch die konversation war klasse. Hätte Legolas nicht eingegriffen , so hätte es Elion bestimmt nicht geschafft Diana zu retten.

    Klasse Gespräch und die Gestik war auch passend .

    Ich find das Kapitel Super.

    Lg mephi

  • Kapitel 8
    (Fortsetzung)

    „Es tut mir leid“, sagte Dania und schreckte den gedankenverlorenen Zauberer auf.
    Bevor Elion aufstehen konnte und weggehen konnte, hatte sich Dania vor ihn gekniet und war dem jungen Magier um den Hals gefallen. Elion wusste nicht wieso, aber die Umarmung tat ihm so unendlich gut und weitere Tränen quollen aus ihm heraus. Zum ersten Mal hatte er jemanden gefunden, der für ihn da war und in seinen Tränen waren weitaus mehr Gefühle, als nur Schmerz. Freude über Danias Fürsorge und ihre Freundschaft machte sich in Elion breit und erst nach vielen wundervollen Momenten ließ Elion Dania los.
    „Ich wusste nicht, warum du wirklich hier bist. Ich hatte... Ich hatte keine Ahnung, was dir geschehen ist und es war falsch dich so zu beschimpfen. Ich.. Wir alle hatten Geheimnisse und trotzdem hast du mich und Thren gerettet. Ohne einen Gedanken daran zu verschwenden, wer wir sind oder was wir getan haben“, erklärte die grünäugige Elbin und wie bei ihrem ersten Treffen, bohrte sich ihr Blick in Elion hinein wie eiskalte Nadeln. Doch dieses Mal hatte ihr Blick eine andere Wirkung auf den jungen Zauberer. Er fühlte sich geborgen, er fühlte sich wohl und eine Wärme schoss durch seinen Körper, als ob kleine Flammen in seinem Körper prickelten.
    „D..Danke“, sagte Elion und er beruhigte sich allmählich, während Dania sich neben ihm auf die Bank fallen ließ.
    „Was machen wir jetzt?“, fragte sie vorsichtig und lehnte sich zu ihrem Gefährten vor.
    Elion schaute der schönen Elbin nachdenkend ins Gesicht und kratzte sich am Nacken, dann stand er auf und ließ seine Hände in seine Manteltaschen gleiten.
    „Naja, ich mache genau das, was mein Vater mir gesagt hat: Ich suche das Kind aus dem Feuer!“, antwortete er dann und lächelte Dania an. Elions Lächeln ließ Danias Augen funkeln und ein freudiger Schauer lief der Elbin über den Rücken. Sie liebte es, wenn er lächelte und doch war sie noch nie dazu in der Lage gewesen, ihm das zu sagen, geschweige denn, ihm zu sagen, was sie für ihn empfand. Erst jetzt wurde ihr bewusst, dass sie sich in den Mann, der ihr Leben gerettet hatte, verliebt hatte.
    „Na komm, wir haben Vorbereitungen zu treffen“, sagte Elion und hielt Dania seine Hand hin. Einen kurzen Moment lang zögerte die Elbin, aber dann griff sie seine Hand und nur ihre gottverdammte Schüchternheit hielt sie davon ab, Elion an diesem Tag ihre Liebe zugestehen.
    Gemeinsam verließen Elion und Dania den Garten und kehrten zurück ins Arbeitszimmer, in dem Thren und Gimli gerade, über die Karte gelehnt, standen und mit kleinen Figuren versuchten Elions Schwester zu verorten und anhand der Berichte des Waldläufers eine mögliche Größe ihres Heeres auszumachen.
    Bereits auf der Treppe hatte Elion Danias Hand losgelassen und enttäuscht war die Elbin hinter ihrer heimlichen Liebe hinterhergetrottet. Als Beide das Arbeitszimmer betraten huschte ein Lächeln über Gimlis Gesicht. Dania wich seinem Blick aus, aber hatte die ungute Vorahnung, dass der Zwergenkönig schnell erkannt hatte, was sie für Elion empfand.
    Doch ohne ein weiteres Wort darüber zu verlieren wandte sich Gimli an Elion und fragte:
    „Junger Zauberer? Wie habt ihr euch entschieden?“
    „Entschieden?“, fragte Elion verwundert und verzog das Gesicht.
    „Nun, ich nehme an, ihr wollt uns verlassen und eurer Bestimmung folgen“, stellte der Zwergenkönig fest und Elion war beeindruckt von der Scharfsinnigkeit des Zwerges.
    „Ähm, ja, ich werde den letzten Worten meines Vaters Gehör schenken und seinen Auftrag zu Ende bringen....Obwohl...Ich nicht weiß wo ich hin muss, geschweige denn, dass ich weiß, was mein Vater damit meinte“, antwortet Elion und sein Blick wanderte enttäuscht hinab auf die Karte.
    „Wir helfen dir“, sagte Dania plötzlich hinter ihm und legte dem jungen Zauberer die Hand auf die Schulter.
    „Ich bin zwar dagegen, dass dieses trinkwütige Elbenweib für mich spricht, aber sofern mein Vater es erlaubt, werde ich dir helfen“, schloss sich Thren an und schaute grimmig zu Dania herüber, die schelmisch zurück lächelte. Gimli nickte seinem Sohn stolz zu und wandte sich erneut an Elion.
    „Was dieses Land angeht, von dem euer Vater dort sprach. Ich glaube ich weiß, welches Land er in den Worten anspricht. Ein Land im Süden in dem die Sonne wohnt... Ich glaube damit muss Harad gemeint sein. Das warme Wüstenland ist so gut wie jeden Tag der prallen Sonne ausgesetzt. Wenn in einem Land die Sonne wohnt, dann in Harad“, sagte der Zwergenkönig schließlich und deutete auf eine trostlose Fläche im Süden der Karte. Auf der Karte sah das karge Wüstenland Harad bereits ziemlich uneinladend aus und lediglich drei rote Punkte deuteten auf Städte in der Wüste hin.
    „Das ist Harad? Es ist riesig. Wer würde denn dort wohnen wollen?“, fragte Elion verwundert und fuhr mit der Fingerspitze über die Karte.
    „Harad ist keine durchgängige Wüstenlandschaft. Überwiegend sind Nomaden in den Dünen der heißen Wüste unterwegs, aber immer wieder unterbricht eine Gebirgskette oder eine Oase das einseitige Bild der Landschaft. Dort haben sich die Haradrim niedergelassen. Die größte der drei Städte ist Ishkapet, hier“, erklärte Gimli und zeigte auf den Mittleren der drei Punkte.
    „Das sind weit mehr als fünfhundert Meilen“, warf Thren ein und schmunzelte.
    „Vielleicht sogar an die Sechshundert“, bestätigte Dania und Elion kratzte sich nachdenklich am Kinn.
    „Wir brauchen mindestens einen ganzen Tag bis nach Minas Tirith und von dort aus zwei weitere in die Wüste. Je nachdem wie schnell wir in der sengenden Hitze vorankommen, brauchen wir vielleicht 2 weitere Tage durch die Wüste. Also eine knappe Woche, bis wir in Ishkapet sind. Und das auch nur, wenn wir mit Pferden reisen und ohne Probleme bis dort hin kommen“, sagte Elion und seine blauen Augen suchten auf der Karte nach möglichen Problemen.
    „Pferde werdet ihr von uns bekommen“, erwähnte plötzlich eine bekannte Stimme hinter ihnen.
    Èomer stand in der Tür des Arbeitszimmers und hatte scheinbar einen Teil des Gesprächs mitbekommen. Gimli begrüßte den König von Rohan herzlich und selbst Lotta sprang interessiert an seinem Bein hoch, bis Elion sie zurückzog und sie mit kleinen Fleischstückchen ruhigstellte.
    „Sie hört einfach nicht“, sagte Elion belustigt und begrüßte den König mit einer Verbeugung.
    „Ein tierischer Begleiter an eurer Seite. Na das ist ein Überraschung. Wie seid ihr an den Hund gekommen?“, fragte Èomer und streichelte Lotta hinter den Ohren, während die Junghündin glücklich auf ihrem Pökelfleisch herumkaute.
    „Wir fanden sie in einem zerstörten Bauernhof. Räuber hatten die Familie darin auf grausamste Weise ermordet und dieser tapfere Hund war unter dem Gewicht eines Dachbalkens gefangen gewesen. Elion hat sie geheilt und seit dem weicht sie nicht mehr von seiner Seite“, erklärte Dania.
    „Seht ihr, Gimli? Die Konflikte werden rauer. Immer häufiger plündern die Banden von Rohling unschuldige Dörfer und brennen Häuser nieder. Wie ich bereits gesagt habe, ein wenig zwergische Unterstützung könnte die Situation ein für alle Mal beenden“, wandte sich der König an Gimli.
    „Wie ich es euch bereits gesagt habe, Aglarond ist keine Zwergenstadt, die sich kriegerisch in das Geschehen von Rohan einmischen wird. Ebenso in keine anderen Angelegenheiten. Und wie soll euch eine Schar Zwerge weiterhelfen?“, stellte Gimli konsequent fest und Elion bemerkte erst jetzt, dass er gerade in ein Wortgefecht der zwei Könige von Rohan und Aglarond geraten war.
    „Wie es helfen könnte? Naja, eine Schar Zwrege wäre hilfreich dabei, das Lager der Räuber zu stürmen und Rohling ein für alle Mal hinter Gitter zu bringen“, antwortete Èomer und verschränkte die Arme vor seiner Brust.
    „Und wo ist dieses Lager, von dem ihr gerade sprecht, werter Herr Èomer?“, fragte Gimli und wartete ungeduldig auf eine Antwort. Èomer blickte verlegen zum Zwergenkönig herüber und sagte dann kleinlaut:
    „Wir wissen es nicht. Ihre Angriffe und Überfälle sind über ganz Rohan verteilt und ohne Taktik oder Regelmäßigkeit verübt. Es ist wie ein Zufallsspiel und die Räuber sind meist mit Pferden unterwegs. Sie schlagen zu und verschwinden im Morgengrauen!“
    „Und wie genau sollte euch bei dieser wahnwitzigen Verfolgung eine Schar langsamer Zwerge helfen?“, fragte der Zwergenkönig.
    „Ich...ich bin einfach nur ratlos, Gimli. Rohlinhg ist wahrlich kein taktisches Genie, aber irgendwie schlägt er immer dort zu, wo derzeit keine Patrouille postiert ist. Es ist wie ein Katz und Maus Spiel, welches Rohling mit uns spielt. Als ob er wüsste wo meine Männer auftauchen werden“, erklärte Èomer enttäuscht und schüttelte ratlos den Kopf.
    „Sagt mir, wenn ihr das Lager der Rebellen ausfindig gemacht habt, dann werde ich euch helfen“, sagte Gimli und damit war das letzte Wort gesprochen. Dania und Elion verabschiedeten sich von Gimli und packten ihre Sachen auf den Zimmern. Am nächsten Morgen wollten sie gemeinsam mit Èomer die Westfold überqueren und ihre Reise beginnen. Thren blieb bei seinem Vater zurück und das Letzte, was Elion sah, als er das Arbeitszimmer verließ war eine Umarmung zwischen Vater und Sohn.

    "Es sind die kleinen Dinge. Alltägliche Taten von gewöhnlichen Leuten, die die Dunkelheit auf Abstand halten."
    - Gandalf -


  • So, @Lehaidin,

    jetzt hab ich endlich alles aufgeholt. :) Du schaffst es, die Spannung, die in der ganzen Geschichte liegt, auch über die eingetreuten ruhigen Sequenzen locker zu halten, und meist ist es irgendein Paukenschlag, der einen dann wieder aus der Gemütlichkeit reißt und atemlos weiterlesen lässt.
    Ich werd auch weiter dranbleiben. Deine Protagonisten sind Charaktere, mit denen man als Leser wirklich gut klarkommt, obwohl sie sich ab und zu kleine Schwachheiten erlauben. (Jetzt könnte man sagen: das ist menschlich. Aber es ist nur ein Mensch dabei :) ) Doch gerade das macht sie sympathisch. :thumbup:

    VG Tariq

    "Er wird wiederkommen. Die Berge sind wie ein Virus. Man infiziert sich mit der Liebe zu ihnen
    und es gibt kein Gegenmittel. Sie führen in eine Sucht, man kommt nicht mehr von ihnen los.
    Je länger man sich woanders aufhält, desto größer wird das Verlangen, sie wiederzusehen."

    Chad, der Holzfäller
    aus "Der Wolf vom Elk Mountain"

    ___________________

    • Offizieller Beitrag

    So, hab jetzt die letzten beiden Posts gelesen. Eine Frage stellt sich mir noch, die der liebe Elion mir leider nicht beantwortet hat.

    Er beschreibt ja schön wie seine Schwester für ihn da war als das Volk (n der Stelle, dass scheint echt ein richtiges Bauernvolk zu sein... zu blöd zum selber denken, un nur das Toll finden was ihnen vorgeeschrieben wird...) ihn verachtet/ignoriert hat. Aber war Elion auch genauso für seine Schwester da? Oder hat er, aufgrund der plötzlichen Aufmerksamkeit diese hinten angestellt oder gar vergessen?

  • Hey @Etiam,
    Sehr gute Frage :huh: Also zu dem Volk von Nordhelm könnte man durchaus "Bauernvolk" sagen. Nordhelm ist nicht bekannt für sein sonderlich großes Wissen oder dergleichen. Magie wird dort zwar gelehrt, aber die Grundbevölkerung in Nordhelm sind Schmiede, einfache Bauern oder sogar noch Ärmere.
    Zu deiner zweiten Frage: Elion hat seine Schwester schon nicht so behandelt, wie sie ihn. Das hat aber auch überwiegend den Grund, dass sie ja verschlossen wurde, Wirres Zeug redete und letztendlich ja auch vom Volk als "Irre" gekennzeichnet wurde. Ich glaube schon, dass Elion versucht hat ihr zu helfen, er aber schlicht und ergreifend nicht zu ihr durchdringen konnte ;)

    LG Lehaidin

    PS: Freut mich natürlich, dass du weiter gelesen hast :love:

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  • Kapitel9
    Die Räuber von Rohling

    Die ersten Sonnenstrahlen funkelten in Elions Zimmer, aber der junge Zauberer saß bereits schlaftrunken auf seiner Bettkante und starrte auf seinen gepackten Rucksack. Er dachte über seinen Auftrag nach und wusste, dass er diesen beenden musste, für seinen Vater, koste es, was es wolle.
    Irgendwo krähte ein Hahn zu den Strahlen der Sonne und Elion erhob sich von seinem weichen Bett, das er vorerst lange Zeit nicht mehr sehen würde. Sein Rucksack war schwer und praktische kleine Zwergenerfindungen klimperten in den Taschen. Ein Apparat zum entzünden von Feuer, ein scharfes Messer aus Mithrill, welches sogar Metall durchtrennen konnte und weitere Kleinigkeiten machten den Rucksack zu einem laufenden Kleinwarengeschäft.
    Elion wusste zwar, dass er den Großteil der Gegenstände nie benutzen würde, aber er war glücklich über seine neu gewonnenen Freunde bei den Zwergen. Er schulterte den Rucksack und streckte seine Hand nach seinem Stab aus, der am anderen Ende des Raumes neben dem Schrank lehnte. Schlagartig schoss der Stab in Elions Hand und der Junge Zauberer verließ den Raum.
    Im Thronsaal warteten Thren und Dania bereits und Elion erkannte an ihren Gesichter, dass seine Freunde ebenfalls mit Schlaflosigkeit geplagt waren. Die junge Elbin hatte Augenringe und die sonst so wunderschönen blonden Haare waren zerzaust und ungeordnet, während Threns Bart überaus seltsam nach Links abgeknickt war und sein Helm nur schief auf den zerzausten Haaren lag.
    "Nun, das ist also meine tapferen... Du meine Güte, was ist denn mit euch passiert?", grinste Èomer, der in den Thronsaal stolziert kam.
    "Uns geht es gut", gähnte Dania. "Nur etwas wenig Schlaf."
    "Naja, vielleicht wird euch dieser morgendliche Ritt etwas wachrütteln", freute sich der König von Rohan und schlug Elion freundschaftlich auf die Schulter.
    Gemeinsam verließen sie den Thronaal und verabschiedeten sich vor Galadriels Statue von Gimli.
    "Möge der Wind unter euren Schwingen wehen würde der alte Gwaihir jetzt sagen", verabschiedete sich der ZWergenkönig von seinem Sohn und den Gefährten.
    Ein letztes Mal schaute Elion hoch in das steinerne Gesicht der Elbenzauberin, aber dieses Mal blieb die Statue stumm und keine Stimme drang an sein Ohr.
    Die heimeligen Hallen von Aglarond waren schnell verlassen und Èomer führte die drei Freunde zu den Ställen von Helms Klamm.
    Es nieselte und dunkle Wolken zogen über Rohan, während ein dichter Nebel sich durch das Tal zog und sich über dem Flachland der Westfold schier unendlich weiter zog.
    Sie sattelten auf und ritten durch das Tor hinein in den Nebel. Angespannt suchten sie sich einen Weg durch die dichte Suppe und sobald sie das breite Tal verlassen hatten preschten sie über die Oststraße in Richtung Minas Tirith.
    Elions Umhang war von den kleinen Wassertröpfchen des Nebels durchnässt und Danias Haare klebten an ihrem Gesicht, während Thren hinter ihr zufrieden Pfeife rauchte und durch den Nebel starrte.
    Èomer ritt vorweg und auch seine Haare waren feucht und klebten ungeordnet über seiner Stirn. Sein Umhang wehte hinter dem König von Rohan hinterher und Elion erhaschte einen Blick auf ein schön verziertes Schwert. Zwei Pferdeköpfe blickten sich am Griff des Schwertes entgegen und bildeten ein herzförmiges Übergangsteil zu der Scharfen Klinge, die in einer prunkvollen Schwertscheide verschwand. Der Griff selbst war aus dunkelrotem Leder und das untere Ende des Schwertes war ein massiver Eisenknauf, der mit schwungvollen goldenen Linien versehen war.
    Elion war fasziniert von der Handwerkskunst, mit der in Mittelerde praktiziert wurde und er war leicht beschämt über die Tatsache, dass sein Schwert in der derzeitigen Form nicht ein Mal Brot schneiden konnte. Dennoch hegte und pflegte der junge Zauberer das uralte Schwert seines Großvaters wie einen wertvollen Schatz, obwohl er sich sicher war, dass die Klinge aus normalem Stahl war und keinerlei Besonderheiten mit sich brachte.
    Dennoch wünschte dich der Zauberer nichts weiter, als ein gutes Schwert, mit dem er kämpfen konnte, denn was keiner seiner Gefährten bisher wusste, war, dass Elion ein überaus fähiger Schwertkämpfer war. Früh hatte er den Umgang mit der Waffe der Könige gelernt und zu seiner Verwunderung war der junge Zauberer sogar ein kleines Talent gewesen. Auch andere Waffen hatten ihn in seiner Jugend interessiert, aber bis auf das Schwert war seltsamerweise nur ein Morgenstern an ihn ran gekommen. Er liebte die pure Gewalt, mit der die zackige Kugel aus Metall alles zu Brei schlagen konnte und lediglich die Unhandlichkeit der Waffe hatte Elion damals davon überzeugt, zu etwas praktischeren Dingen zu greifen.
    Seine zwei Messer waren nämlich durchaus bessere Waffen. Händler hatten sie ihm damals auf dem Markt in Nordhelm verkauft und die doppelt gehärteten Klingen aus Silberstahl waren hart genug um selbst gegen Schwerter anzutreten. Zudem waren die Messer mit einem kleinen Kugellager im Knauf perfekt ausbalanciert und damit fast ohne jegliche Technik zum Wurf geeignet.
    Elions Gedanken schweiften zurück zu dem Tag, an dem er seine Klingen gekauft hatte und wäre beinahe in Èomer hineingeritten, hätte sein Pferd Mers nicht ohne den Befehl des Zauberers reagiert.
    Der König von Rohan starrte in den Nebel und hatte seine Hand gehoben um seine drei Gefährten zum Halten zu bewegen.
    "Was ist?", fragte Dania neugierig und starrte ebenfalls vor die Gruppe in den Nebel.
    "Seid still!", befahl Èomer.
    Sie lauschten in den Nebel und leise Schlachtgeräusche drangen an Elions Ohren. Schreie von Frauen und klirrende Schwerter waren durch den Nebel zu hören und jetzt entdeckten die Reiter auch ein goldenes Schimmern in der Ferne.
    "Was ist da los?", fragte Thren hinter Dania.
    "Das sind Flammen. Dort brennt Etwas", warf Elion ein und Mers wieherte unruhig.
    "Das ist Rohling", keuchte Èomer und wandte sich zu Dania, Trhen und Elion.
    "Folgt mir, wir müssen sie verfolgen. Der Unterschlupf der Räuber. Wenn wir ihn finden, dann können wir diese verdammten Rebellen ein für alle Mal vernichten."
    "Worauf warten wir?", rief Thren und die Gefährten ritten in den Nebel hinein.
    Auf das Feuer zu.

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    - Gandalf -


  • Kapitel 9
    (Fortsetzung)

    Die Schreie wurden lauter als die Gefährten hinter König Èomer auf die flackernden Flammen hinter der Nebelwand zuritten und die kleinen Tröpfchen des Wasserdunstes hatten Elion inzwischen völlig durchnässt.
    Gerade ritten sie querfeldein über ein frisch geerntetes Weizenfeld als Dania die Gruppe zum Halten aufforderte.
    "Halt! Wartet. Wenn wir näher heranreiten sehen sie uns. Dann werden sie uns nie zu ihrem Lager führen", flüsterte sie, nachdem Èomer sein Pferd zum Stehen gebracht hatte.
    "Ihr könnt sie sehen?", fragte der König und Elion sah in seinen Augen, dass er nicht sonderlich überrascht darüber war, dass Elben deutlich mehr wahrnehmen konnten, als Menschen.
    "Nur verschwommen. Sie sind beritten und einige von ihnen laufen zu Fuß durch das kleine Dorf. Sie tragen Fackeln und treiben die Bewohner neben dem Brunnen zusammen", erklärte sie und starrte auf das goldene Flackern im Nebel.
    "Was seht ihr noch? Ist dort ein großer Mann mit einem Totenschädelhelm? Er hat ein breites Langschwert der Elben und über sein Gesicht verläuft eine Narbe. Zwischen den Augen beginnt sie und auf der Linken Backe endet sie", fragte Èomer und er schaute der Elbin angespannt ins Gesicht.
    Dania verengte ihre Augen und Elion war erneut fasziniert über die Begabungen der Elben. Ein paar Augenblicke vergingen und schweigend warteten die Gefährten auf eine Antwort der Elbin, während noch immer Schreie durch die dichte Nebeldecke drangen.
    "Nein, ich sehe Niemanden, der auf eure...Doch, wartet. Er ist gerade abgestiegen und steht vor den Gefangenen. Er hält einem älteren Mann das Schwert unter die Kehle...."
    "Es ist Rohling. Wenn wir ihn erledigen, dann werden die Rebellen ihren Anführer verlieren. Noch haben wir eine Chance, wie viele sind es? Was schätzt ihr?", unterbrach der König von Rohan Danias Worte und ließ sein Pferd noch näher kommen, während er die Elbin keinen Moment aus den Augen verlor.
    "Ähh, ich würde sagen so ungefähr zwei Dutzend, aber ich kann es nicht genau... Oh Nein!", hauchte sie plötzlich und ihre Augen weiteten sich.
    "Was?", flüsterte Elion energisch.
    "Er hat den alten Mann geköpft. Ich..Ich habe es gesehen", antwortete sie und wandte sich zu König Èomer.
    "Das reicht! Helft mir, wir beenden das jetzt ein für alle Mal!", sprach der König von Rohan und sein Blick verfinsterte sich.
    Nickend stimmte Dania zu und nach einem kurzen Blick zu einander taten es ihr Thren und Elion gleich.
    "Sehr gut! Für Rohan! Auf in den Kampf, meine neu gewonnenen Freunde. Auf gehts, Eorlingas!", schrie der König die letzten Worte und preschte durch den Nebel, dicht gefolgt von Elion, Thren und Dania.
    Bereits nach einer Viertelmeile erreichten die Angreifer das Dorf und tauchten aus dem Nebel auf wie Geister aus den Schatten der Nacht. Überrumpelt und völlig unvorbereitet starrten die Rebellen auf die heranpreschenden Herausforderer und machtlos fielen die ersten beiden Krieger Rohlings unter einem Pfeil von Dania und einem Schwerthieb Èomers zu Boden.
    Erst jetzt sah Elion Rohling und seine mächtige Gestalt vor den zusammengetriebenen Dorfbewohnern, die verängstigt um sich blickten. Der Anführer der Rebellen war durchaus beeindrucken. Wie Èomer ihn beschrieben hatte, war Rohling groß und über sein Gesicht verlief eine hässliche Narbe, während seine Haare von einem Angst einflößenden Totenschädelhelm bedeckt waren. Die breiten Schultern des Anführers trugen eine dunkelrote Rüstung und auf der Brust des Lederwamses schimmerte das Bild eines weißen Hengstes.
    In der Hand hielt Rohling ein wunderschönes Breitschwert, dessen Klinge kunstvoll mit elbischen Runen verziert war und erneut ärgerte sich Elion über sein unnützes kleines Schwert, das an seinem Gürtel klapperte.
    Von ihrem ersten Schock überrumpelt, rafften sich nun auch die Rebellen auf und gingen in den Angriff über. Rohling brüllte Befehle über den Platz und innerhalb kürzester Zeit hatte man König Èomer und seine Mitstreiter zum Absteigen gezwungen. Die drei Pferde verschwanden im Nebel und der Kampf wurde zu Fuß weiter ausgetragen.
    Dania hatte bereits drei Feinde mit zielsicheren Pfeilen zu Boden gestreckt und rannte gerade mit gezogenem Schwert auf den Anführer los, als Èomer rief:
    "Nicht! Dania, wartet!"
    Die Warnung schallte laut über den Dorfplatz, aber Dania war von Wut getrieben und stürmte weiter auf Rohling zu. Èomer rammte einem Angreifer nach einigen Paraden zielsicher sein Schwert in den Wanst und drehte sich zu Elion und Thren, die Rücken an Rücken gegen fünf Feinde die Oberhand behielten. Èomer war fasziniert von den Kampfkünsten des jungen Zauberers und verfolgte gebannt, wie ein weiterer Feuerball aus Elions Hand schoss und in den Oberschenkel eines Angreifers flog, den der Zauberer mit einer schnellen Bewegung mit dem Messer erledigte und zurück an Threns Seite huschte. Der bärtige Zwerg machte seinem Vater alle Ehre und Èomer lächelte, als Thren einem Gegner den Kopf spaltete. Von Erinnerungen an seinen ehemaligen Mitstreiter abgelenkt, war es nur Glück, welches den König von Rohan an jenem Tag rettete. Der Pfeil sauste knapp an seinem Ohr vorbei und nur ein leichter Schnitt blutete nun an Èomers Ohrmuschel, während er sich umdrehte und den Schützen ausmachte.
    Dania hatte Rohling erreicht und war mit dem Anführer der Rebellen in einen regen Zweikampf verwickelt, bei dem das metallische Klirren der Elbenklingen selbst die verängstigten Dorfbewohner in ihren Bann zog. Elion rammte seinen Stab auf den Boden und wie von Geisterhand schossen Flammen unter den zwei übrig gebliebenen Feinden vor ihm aus dem Boden. Die heißen Stichflammen glühten in einem dunklen Blau und versengten Thren die Barthaare, während die zwei Feinde von der Hitze förmlich pulverisiert wurden und zu staubigen Haufen zusammenfielen.
    "Hättest du das nicht früher machen können?", knurrte Thren.
    "Ja, ähh, das ist ziemlich anstrengend. Und ich kann mich nicht sonderlich gut konzentrieren, wenn man gerade versucht mich umzubringen. Sei froh, dass du nicht auch in Flammen aufgegangen bist", feixte Elion zurück und drehte sich zu dem Zwerg um.
    Dann stürzten sich die Beiden Freunde auf die nächsten zwei Gegner und kämpften sich weiter vor in Richtung Dania. Èomer hatte den Bogenschützen ausgeschaltet und rannte nun ebenfalls auf Rohling zu, als dieser mit einem gekonnten Hieb die Elbin zu Fall brachte. Seine Faust war zielsicher, nach einer gekonnt untersteuerten Parade, auf der Nase der wunderschönen Blondine eingeschlagen, die daraufhin gut einen Meter weit nach hinten flog und blutend auf dem Boden liegen blieb. Mit zwei schnellen Schritten war der Anführer der Rebellen bei Dania und holte bereits zum Schlag aus, als der König von Rohan in dessen Seite sprang und ihn zu Boden rammte.
    Die beiden Männer krachten mit einem dumpfen Schlag auf den Boden, richteten sich in Windeseile wieder auf und funkelten sich böse an, während Elion und Thren sich durch die übrigen Rebellen kämpften.
    "Du!", rief Èomer zu Rohling und zeigte mit der Schwertspitze auf den Rebellenanführer.
    "Èomer!", funkelte Rohling böse zurück. "Es wird Zeit, dass ich mich bei euch hierfür bedanke", ergänzte er mit tiefer Stimme und fuhr sich mit der Hand über die Narbe.
    Dann war ihr Geplänkel vorüber und sie stürzten aufeinander los, während Dania bewusstlos auf dem Boden blutete. Thren und Elion kämpften immer weiter und die Rebellen fielen vor ihnen wie Schneeflocken auf den Boden.
    Gerade streckte Thren den letzten Rebellen nieder, als Èomer unter einem kräftigen Schwerthieb seines Gegners ins Straucheln geriet und unsanft auf den Rücken getreten wurde.
    Machtlos musste der Zwerg mit ansehen, wie Rohling zu seinem letzten Streich ausholte.

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    - Gandalf -


  • Hallo

    URALTE Festung Lach Lach ! Fals du Helms Klamm meinst, warum Alt?

    aragorns Erwähnung ist ein fach Super! Jeder der die zwei Türme kennt weiß sofort wer der Waldläufer ist.

    Okay, Woher kennt Elion Ents?

    Wenn Eomer vorkommt, kommt dann auch Elfwine und Lothiriel vor? Sein Sohn und seine Frau!

    Ein Dejavü. Ich wette Gimli hat Thren von seiner Begenung mit den Eolingas erzählt. Jetzt haben beide das selbe erlebt. Wie bist du auf diese Idee gekommen. Oder wolltest du kopieren?

    Wenn der Rohirim wirklich eomer ist, dann wundert es mich, warum der König von Rohan einfach so durch die Mark reitet. Wie viel Jahre sind denn eigentlich seit der Schlacht am Morrannon oder der Krönung Elessars vergangen?

    Das Kapitel hat mir sehr gut gefallen. Ich häng die Fortsetzung gleich dran.

    Es ist Tasächlich Eomer. Aber König Gimli klingt irgendwie kömisch. Was ist eigentlich aus dem Erebor geworden?

    SCHADE kein Edoras. Das mit den Pferden war gut. Und wo hast du das Elbisch her? War das Quenia oder Sindarin?


    es hat mir sehr gut gefallen und war sehr lustig. danke´dafür.

  • Hey @Mephistoria,
    Danke für deinen Kommentar :love: Und natürlich freue ich mich, dass dir die Geschichte weiterhin gefällt ^^

    Nun kurz zu deinen angesprochenen Punkten:
    Ja, ich meine Helms Klamm. Es ist kein Erbauerdatum für die Hornburg bekannt. Helms Klamm an sich ist schon durchaus als ALT zu bezeichnen. Natürlich gibt es weitaus ältere Festungen in Mittelerde, aber seien wir mal ehrlich, jede Festung in Tolkiens land ist mitunter mindestens 1500 - 2000 Jahre alt. Vergleichbar mit den Bauten der Römer in der heutigen Zeit, denke ich schon, dass "uralt" hier das richtige Wort ist ;)

    Nun, Elion hat sich das Wissen über Mittelerde über Erzählungen eingelernt. Ich glaube nicht, dass Elion weiß, was ein Ent ist, geschweige denn wie sie aussehen, aber dennoch glaube ich, dass einfach der Begriff "ENTS" für ihn nichts Unbekanntes ist.
    Nein, Eomers und Lothiriels Sohn Elfwine der Schöne kommt nicht vor, ebenso wie Lothiriel selbst. Sie müssten sich zu diesem Zeitpunkt in Edoras befinden.
    Ja, richtig erkannt, es ist ein Dajavü. Hier habe ich absichtlich die Worte aus "Die zwei Türme" verwendet. Ein kleines Bisschen in Erinnerungen schwelgen :D
    Warum wundert dich das? ?( Das sind die Reiter der Mark. Sollen die Pferde tegein, tagaus in den Ställen stehen? Letztenendes wirst du auch beim Weiterlesen rausfinden, warum sie eigentlich unterwegs sind. Mhh, ich hätte jetzt etwa 20 bis 30 Jahre gesagt. Die goldenen Zeiten nach der Krönung sind vorbei. Ich wollte hier mal ein bisschen mehr auf Politik in Mittelerde eingehen. In Tolkiens Büchern wird nie über die finanzielle Lage der Königreiche oder die Kosten eines Krieges gesprochen. Geschweige denn Rebellen, Aufständische oder sonstige Meinungsverscheidenheiten im Volk werden erwähnt. Das war für mich immer noch ein kleiner Punkt, der mich ungläubig gemacht hat.

    Gimli hat nach dem Ende des Ringkriegs die Kristallhöhlen unter Helms Klamm erschlossen und das Königreich Aglarond gegründet. Der Erebor ist in meiner Geschichte nicht von Bedeutung und Gimli ist nach den Kriegen gegen Sauron nicht sonderlich oft zu seinen Zwergenfreunden nach Erebor.
    Warum findest du er klingt komisch? Ich wollte den tapferen Zwerg hier einfach mal etwas müde darstellen und zeigen, dass der König von Aglarond nach so unzähligen Schlachten das Wohl seines Volkes über seine Privatangelegenheiten stellt. Das sollte ein guter König doch auch tun, oder?
    Nein, leider auch kein Edoras. Die Stadt spielt in der Geschichte wenn, dann nur am Ende nochmal eine Rolle.

    LG Lehaidin

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  • Kapitel 9
    (Fortsetzung)

    Elion war den ganzen Tag schon sehr in Gedanken vertieft gewesen. Einerseits war es das Nebelwetter gewesen, aber andererseits stimmte ihn Lottas Abwesenheit traurig. Lange hatte er sich mit Èomer und Gimli gestritten, ob es vernünftig wäre, die Junghündin mitzunehmen oder nicht. Elion hatte darauf beharrt, dass er seine tierische Freundin bei sich haben wollte, aber der König von Rohan hatte ihm mit klaren Worten zu verstehen gegeben, dass Lotta diese Reise nie überstehen würde.
    Schmerzerfüllt hatte sich der Junge Zauberer am Vorabend von ihr verabschiedet und hatte sie zu Gimli ins Zimmer geschlossen, während er mit Tränen in den Augen zu seiner Unterkunft geschlurft war und die ganze Nacht auf den leeren Fleck auf seinem Teppich gestarrt hatte, auf dem Lotta normalerweise lag.
    Deshalb hatte Elion nicht geschlafen gehabt und erst der frische Wind in der Nebelsuppe und die kalten Tropfen auf seinem Gesicht hatten den jungen Zauberer zurück ins Leben geholt.
    Jetzt strömte Elion gerade nur so vor Adrenalin und während Thren atemlos auf das niedersausende Schwert starrte und Dania bewusstlos auf dem Boden blutete, war der Zauberer auf Rohling zugestürmt und schoss eine Feuerfontäne auf den Anführer der Rebellen los. Die heißen Flammen züngelten sich aus Elions Stab, versengten das Gras vor ihm und sausten wie ein Wirbelsturm auf Rohling zu, der die heiße Gefahr gerade rechtzeitig erkannte und zur Seite sprang.
    Die Fontäne schoss zwischen Èomer und seinem Gegenspieler hindurch, den Elion kurz darauf mit seinem lächerlichen Schwert attackierte.
    Hämisch grinsend empfing Rohling die ersten beiden Schwertschläge mit seiner Elbenklinge und mit einer gekonnten Bewegung entwaffnete er Elion und holte zum Hieb aus. Der junge Zauberer duckte sich unter der gefährlich sausenden Klinge weg und Thren kam von der Seite auf Rohling zu. Der bärtige Zwerg schrie mit tiefer Stimme, während er seine erste Wurfaxt warf und der Rebellenanführer nur knapp einer Enthauptung entkam. Dann schwang er seinen Zwergenkriegshammer und in einem heftigen Schlagabtausch lieferten sich Thren und Rohling ein Kräftemessen. Inzwischen waren auch Èomer und Elion wieder auf den Beinen und richteten ihre Waffen auf den Feind, welcher sich langsam rückwärts bewegte.
    Eomer und Thren stießen vor, während Elion einen Zauber wirkte und Rohling in die Luft wirbelte. Zwei Mal überschlug sich der Rebellenanführer und schaffte es dennoch auf seinen Füßen zu landen, auf denen er direkt gegen den Zwerg und den König von Rohan antrat. Verärgert und erschöpft starrte Elion zu Rohling hinüber und er merkte, wie seine Magie langsam schwand. Dann hob er sein Schwert auf, welches er im Kampf zuvor verloren hatte und stürzte sich in den Schlagabtausch.
    Jetzt wusste der junge Zauberer, warum Èomer Dania gewarnt hatte, denn Rohling war mehr als nur ein würdiger Gegener. Noch nie hatte Elion einen so geschickten Schwertkämpfer gesehen und selbst gegen drei Gegner schaffte es der Anführer der Rebellen immer zu parieren. Zwar bluteten einige Kratzer an seinen Oberarmen und Schweiß rann ihm über das Gesicht, aber Elion war mehr als nur beeindruckt, als er erneut einen kräftigen Schlag auf Rohlings Schulter richtete, welcher kurz darauf klirrend zurückgeschlagen wurde.
    Wie ein unsichtbarer Schutzschild bewegte er das Schwert um sich herum und parierte einen Schlag nach dem Anderen, wich unter einem Kriegshammer aus und rollte sich aus dem Hiebfeld von Èomers Schwert.
    Der Kampf schien kein Ende nehmen zu wollen, als Rohling plötzlich einen letzten Angriffsversuch startete. Bisher hatte der Rebellenanführer nur Verteidigt, aber sein unerwartetes Vorrücken ließ Thren straucheln und während sich der Anführer der Rebellen unter einem Schwerthieb von Èomer nach hinten lehnte, trat er dem Zwerg voll ins Gesicht. Ohne eine Chance flog Thren rücklings auf den Boden und mit einem schnellen Schnitt an König Èomers Bein, brachte Rohlin auch ihn zu Fall, bis nur noch Elion vor ihm stand.
    Ohne, dass der Zauberer reagieren konnte, hatte sich Rohling auf ihn gestürzt und hatte ihn zu Fall gebracht. Nun kniete er über Elion und stach zu. Das Schwert sauste direkt auf den Kopf des Zauberers zu und nur ein letzter magischer Zaubertrick rettete dem jungen Zauberer an jenem Tag das Leben. Blitzschnell hob er seine Hände an die Brust des Rebellenanführers und ließ die Runen durch seine Handflächen dringen.
    Mit einem kleinen Blitz wurde Rohling zurückgeschleudert und landete gut fünfzehn Fuß weiter in einem Strohkarren.
    Dania kam gerade taumelnd zurück auf ihre Beine und Thren versorgte sich und Èomer, dessen Wunde am Bein inzwischen den Knochen preisgab.
    Elion spürte Blut über seine Stirn laufen und wusste, dass Rohling ihn am Haaransatz getroffen hatte. Zwar war es nur eine kleine Kratzwunde, aber der junge Zauberer erlangte eine völlig neue Art der Stärke. Wut und Zorn kochten in ihm hoch und schlagartig fühlte sich Elion wieder stark und machtvoll, während er zornerfüllt dabei zusah, wie der Rebellenanführer stöhnend aus dem Karren kroch.
    Noch immer glitzerte das Elbenschwert blutüberströmt in seiner Hand und Elion schaute sich nach seinem Schwert um, konnte es aber nirgends entdecken.
    Er rannte zur nächsten Rebellenleiche und hob eine Metallstange aus, an dessen Ende eine spitze Kugel an einer eisernen Kette baumelte. Ein Morgenstern.
    Lächelnd fasste Elion das kalte Metall und stürzte sich auf Rohling, der ebenfalls losgerannt war und seine Elbenklinge vor sich hielt.
    Gerade wollte er ausholen, als etwas sein Bein packte und der Rebellenanführer vor Schmerz los schrie. Wutentbrannt zog er sein Bein vor und verpasste einem Hund gewaltsam einen Schlag auf den Kopf, von dem der Vierbeiner fiepend wegflog und humpelnd hinter Elion lief.
    "Lotta?", rief der Zauberer und nun loderten seine Augen vor Zorn.
    Hasserfüllt blickte er zu Rohling, der nun genau vor ihm stand und hob den Morgenstern hoch. Seine Wut floss in den kalten Stahl der Waffe und ohne, dass Elion wusste, was er getan hatte, züngelten blaue Flammen aus dem Morgenstern, den er nun seitlich hinter sich hielt und zum Schlag ausholte.
    In Rohlings Augen blitze eine neue Regung auf und Elion erkannte Angst, welche sich in dem Rebellenanführer breit machte. Böse lächelnd hieb Elion auf seinen Gegner ein und der Morgenstern schlug Rohlings Schwert aus der Hand, welches einige Meter weit flog und im Boden stecken blieb.
    Die blauen Flammen züngelten sich um Rohlings Arm und Elion Befahl weitere Stichflammen aus dem Boden, die seinen Gegner wie eine Zelle umgaben und mit einem letzten Blick zu seinem angsterfüllten Widersacher schlug Elion mit seiner Waffe auf den Boden.
    Wie auf Befehl leuchteten die Stichflammen auf dem Boden blau auf und stiegen fast 20 Fuß in die Luft, während sie sich immer enger um Rohling schlossen und der Rebellenanführer verschwand hinter den tosenden Flammen.
    "Elion, das reicht!", rief Thren, aber die Stimme des Zwerges drang nur leise an das Ohr des Zauberers.
    "Wir brauchen deine Hilfe", ergänzte Dania schreiend, aber auch ihre Stimme prallte an seinem Ohr ab.
    Plötzlich berührte Elion etwas am Bein und der Zauberer senkte seinen Blick zu Lotta, die ihn erschöpft und mit großen braunen Hundeaugen anschaute. Die Wut in Elion ließ nach und sein zornerfülltes Gesicht wurde weicher, bis er seinen vierbeinigen Freund nur noch lächelnd anblickte. Schlagartig verschwanden die Flammen und Elion ließ den Morgenstern fallen, welcher sofort seine bläuliche Hitze verlor und wieder unscheinbar im Gras landete.
    Rohling war verschwunden und nur noch ein schwarzer Fleck aus Asche und einigen Knochenresten blieb vom Anführer der Rebellen auf dem verbrannten Boden zurück.
    Elion drehte sich zu seinen Gefährten um, die eifrig versuchten Èomers Wunde zu behandeln und rannte zu ihnen, während Lotta ihm hinterherhumpelte und sich neben ihr Herrchen setzte, der kurz darauf einen Heilzauber sprach und den König von Rohan heilte.
    Sie hatten Rohling besiegt.

    "Es sind die kleinen Dinge. Alltägliche Taten von gewöhnlichen Leuten, die die Dunkelheit auf Abstand halten."
    - Gandalf -


  • Kapitel 10
    Der Weg zu den Hallen des Königs

    Die Dorfbewohner weinten vor Dankbarkeit vor ihrem König und ihren Rettern, während die Mütter ihre Kinder glücklich in die Arme schlossen und Freudentränen über ihre Wangen liefen.
    Die Feuer wurden gelöscht und die Leichen der Rebellen wurden abseits des Dorfes auf einem Scheiterhaufen verbrannt, welcher so hell erstrahlte, dass man ihn selbst in Edoras noch sehen würde. König Eomers Wunden waren von Elion vorerst versorgt und er humpelte zufrieden durch die Reihen der Dorfbewohner, die ihm ehrfürchtig die Hand reichten und beeindruckt zu Elion hinüber schielten. Der Zauberer hatte mit seiner wutentbrannten Kampfeinlage gehörig Eindruck geschunden und selbst Thren schaute seinen Freund mit zaghafter Ehrfurcht entgegen, während Dania etwas besorgt über die gefährliche Reizbarkeit ihrer heimlichen Liebe nachdachte.
    Elion selbst war ein Häufchen Elend und vor Erschöpfung so müde geworden, dass er sich kaum auf den Beinen halten konnte, als die Bewohner des halbzerstörten Dorfes ihm dankbar die Hände reichten. Lottas Humpeln war inzwischen abgeklungen und die Schmerzen, welche die Junghündin vorher empfunden hatte, waren scheinbar verschwunden, denn nun hüpfte sie zufrieden zwischen ihrem Herrchen und Dania umher, als ob nie etwas gewesen wäre.
    Ohne ein Wort zu sagen schafften die Dorfbewohner in Windeseile einige Tische auf den Platz neben den Brunnen, welche nicht den Flammen der Rebellen zum Opfer gefallen waren und errichteten mit den nicht zerstörten Vorräten ein kleines Festmahl zu Ehren ihrer siegreichen Retter. Innerhalb kürzester Zeit war eine lange Tafel aufgebaut, auf deren Tischen köstliche Hausmannskost und einfache Bauernspeisen dufteten, die Elion das Wasser im Mund zusammenlaufen ließen.
    Glücklich ließen sich die Gefährten nieder und einige Dorfbewohner verleihten dem Mahl eine heimelige Atmosphäre mit musikalischen Einlagen und Lautenklängen, die sich über den Dorfplatz erstreckten.
    Das Essen war köstlich und die siegreichen Krieger aßen sich satt an Bratkartoffeln mit Speck, köstlichen Pasteten und Braten mit Pellkartoffeln, während die Dorfbewohner lautstarke Gespräche führten und das Bier anzapften.
    Leben kehrte in Elions Körper zurück und er fühlte sich gestärkt und zufrieden, als er den letzten Bissen seiner Pastete mit einem großen Schluck Bier hinunter spülte. Der Zauberer schloss für einen Moment die Augen und ließ seine Gedanken kreisen, während die freudige Stimmung des Festmahls an sein Ohr drang.
    Gelächter und Gesang vermischten sich mit dem Knistern des Lagerfeuers und dem Geräusch von spielenden Kindern, während der Duft von Bier und den köstlichen Speisen über den Dorfplatz zog und in Elions Nase drang.
    Ein Lächeln huschte über das Gesicht des Zauberers und er öffnete die Augen. Er blickte durch die Runde und sah, wie sich Èomer und ein großer, bärtiger Mann am Kopfende der Tafel angeregt unterhielten, er entdeckte Thren, der ihm gegenüber mit einem jungen Bauern um die Wette trank und Elion erspähte Dania, die ihn schweigend anblickte und sobald sich sein Blick mit ihrem kreuzte die Augen von ihm abwandte.
    Schmunzelnd wartete er darauf, dass sie ihn wieder anschauen würde, aber die junge Elbin hatte begonnen sich mit einer jungen Frau zu unterhalten, die neben ihr saß. Gerade wollte der Zauberer aufstehen und sich zu Thren setzen, der lauthals nach ihm rief, als ein zaghaftes Tippen an seine Schulter drang.
    Elion drehte sich um und ein junges, braunhaariges Mädchen stand hinter seinem Stuhl und schaute ihn mit großen blauen Augen an.
    "Na? Was kann ich denn für dich tun junge Dame?", fragte er sie und lächelte sie freundlich an.
    "Ich habe noch nie einen Zauberer gesehen", staunte das Mädchen und trat vorsichtig näher an Elion heran.
    "Nun, ich bin ein Zauberer. Wie hast du dir denn einen Zauberer vorgestellt?"
    "So wie Gandalf. Meine Mama erzählt mir immer die Geschichten vom wandernden Zauberer, der mit den Zwergen zum Einsamen Berg gewandert ist und den Drachen besiegt hat. Er hat einen langen grauen Bart und trägt einen spitzen Hut. Er hat einen Stab und trägt einen grauen Umhang", erklärte das kleine Mädchen und in ihren Worten steckte kindliche Begeisterung, von der Elion angetan lächelte.
    "Aber so sehe ich ja überhaupt nicht aus? Heißt das, dass ich gar kein richtiger Zauberer bin?", erschreckte sich Elion gekünstelt und hielt sich mit großen Augen die Hand vor den Mund.
    "Doch, aber Gandalf konnte ein Feuerwerk machen. Das Beste Feuerwerk in ganz Mittelerde. Könnt ihr auch Feuerwerk machen?"
    "Nein, ich glaube nicht das ich das kann", antwortete Elion und schlug mit gespielter Enttäuschung die Augen zu Boden. "Aber ich kann das hier...", sagte er kurz darauf und streckte die Hand aus.
    Für einen kurzen Moment geschah nichts und das Mädchen schaute angespannt auf Elions Handfläche. Dann sprieß eine winzige Flamme aus seiner Hand und formte sich zu einer kleinen Rosenblüte, die sich langsam drehte und die Wärme berührte das staunende Gesicht des Mädchens.
    "Sie ist wunderschön", hauchte das braunhaarige Mädchen und betrachtete die Feuerrose von allen Seiten. Elion ließ die Rose aufflammen und blau leuchten, was das Kind mit einem lautstarken Begeisterungsruf beantwortete. Dann veränderte der Zauberer die Flammen und ein kleiner Hund hüpfte über seine Finger. Ein winziger Schwanz zog sich wie ein Feuerschweif hinter dem Hündchen her, welches leise bellte und freudig auf und ab sprang.
    Plötzlich regte sich etwas an Elions Wade und Lotta schlüpfte, angelockt von dem leisen Bellen des Feuerhundes, unter dem Stuhl hervor und schnupperte interessiert unter an Elions Hand. Bevor sie sich ihre Schnauze verbrannte, ließ Elion die Flammen verschwinden und das Mädchen starrte nur noch auf die leere Handfläche, welche Lotta weiterhin interessiert abschleckte.
    "Ihr seid ein toller Zauberer", flüsterte sie und umarmte den verdutzten Magier zärtlich.
    Dann grinste sie Elion an und fragte: "Darf ich mit eurem Hundi spielen?"
    Elion starrte das kleine Mädchen noch immer erstaunt an und flüsterte wie in Trance: "Natürlich, Lotta gefällt es sicher, wenn Jemand mit ihr spielt"
    Mit einem freudigen Lächeln im Gesicht schnappte sich das Mädchen einen kleinen Stock und hielt in der Junghündin vor das Gesicht, die kurz darauf aufgeregt mit dem Schwanz wedelte und glücklich hinter dem Kind hersprang.
    Schnell waren auch die anderen Kinder zu dem kleinen Mädchen gestoßen und Lotta sprang aufgeregt zwischen ihnen umher, während sie mit Stöckchen um sich warfen.
    Ein warmes Gefühl breitete sich in Elion aus und ein zufriedenes Grinsen machte sich in dem Gesicht des Zauberers breit, bis er von einem erneuten Ruf des bärtigen Zwerges zurück in die Realität geholt wurde und sich auf den Weg zu seinem Freund machte.
    Er lief um die Tafel herum und bis tief in die Nacht tranken die Dorfbewohner und ihre Retter laustark unter dem inzwischen sternenklaren Nachthimmel, in den, wie von Magie bewegt, Funken des Lagerfeuers aufstoben und wie Glühwürmchen in der Dunkelheit verschwanden.

    "Es sind die kleinen Dinge. Alltägliche Taten von gewöhnlichen Leuten, die die Dunkelheit auf Abstand halten."
    - Gandalf -