Der Sohn aus dem Feuer

Es gibt 203 Antworten in diesem Thema, welches 59.841 mal aufgerufen wurde. Der letzte Beitrag (14. Juni 2019 um 12:13) ist von Lehaidin.

  • Kapitel 10
    (Fortsetzung)

    Mit Kopfschmerzen erwachte Elion am nächsten Morgen auf einem Strohhaufen. Neben ihm schnarchte Thren lautstark und ein Elbenbogen an der Wand der Scheune deutete davon, dass Dania bei ihnen geschlafen hatte.
    Beinahe gespannt drehte sich der junge Zauberer um und er wusste nicht wieso, aber er hielt Ausschau nach der wunderschönen Elbin.
    Aber die Scheune war leer und Dania war nirgends zu sehen.
    Mit ein paar freundschaftlichen Schlägen auf die Schulter weckte Elion den bärigen Zwerg, welcher grimmig und verschlafen aus seinen Träumen erwachte und den Zauberer unzufrieden anfunkelte.
    "Weckt mich ja nie wieder so", knurrte er, aber Elion grinste belustigt und stand auf.
    Dania und König Èomer standen gemeinsam am Brunnen und unterhielten sich angeregt über ein scheinbar wichtiges Thema, an dem sie Thren und dem Zaubere keine Teilnahme zusprechen wollten und schlagartig verstummten, als sie bei ihnen eintrafen.
    "Was ist los?", fragte Elion und seine Augen hüpften durchdringend zwischen der Elbin und dem König von Rohan hin und her.
    Die Elbin wandte den Blick von Elion ab und Èomer starrte den Zauberer abwägend an, dann sagte er:
    "Nichts, werter Herr Elion. Manche Dinge müssen nun Mal besprochen werden. Dieses Ding geht euch aber nichts an!"
    Mit einem letzten Blick zu Dania schlurften Thren und der müde Magier zur Tafel, auf der einige Brote für ein Frühstück bereitet worden waren.
    Dankend aßen die zwei Freunde ihre Brote und unterhielten sich angeregt über ihre gestrige Nacht, von der Elion überwiegend wenige Erinnerungen hatte.
    Nach dem Frühstück verabschiedeten sich die Gefährten und da ihre Pferde abhanden gekommen waren, verließen sie das Dorf zu Fuß und machten sich auf den Weg nach Gondor.
    Bereits nach ein paar kurzen Wegstunden verabschiedete sich König Eomer und kehrte zu einem Reiterlager seiner Armee zurück, aus dem er ursprünglich gekommen war und ließ die drei Freunde ihre Reise alleine weiter gehen.
    Stunden vergingen und während Dania schweigend voraus lief, hatten Thren und Elion nach kurzer Zeit eine weitere Einheit Geschichtsnachhilfe begonnen und der junge Zauberer hörte fasziniert zu, als der bärtige Zwerg von den Minen Morias erzählte.
    Die Landschaft veränderte sich kaum und die Westfold unterschied sich nur wenig von den restlichen Landen Rohans. Flach, grasig und ein wenig felsig zogen die Landschaften an den drei Gefährten vorüber und die Sonne war weit über den Zenit geschritten, als Dania zum ersten Mal an diesem Tag etwas sagte:
    "Wir passieren gleich die Grenze zu Gondor. Es kann sein, dass wir etwas nass werden!"
    Beinahe geschockt von der Stimme Danias, starrten Thren und Elion zur Elbin vor.
    "Gut", antwortete der Zauberer überrascht und grinsend grunzte Thren hinter seinem Rücken.
    Der schmale Fluss, welcher sich kurz darauf vor ihnen auftat war nicht sonderlich tief und obwohl die Strömung ziemlich stark war, schafften es die drei Freunde innerhalb weniger Minuten über die grenze von Gondor und wie durch einen Zauber veränderte sich die Landschaft schlagartig.
    Wälder und sanfte Hügel säumten die nächsten Meilen hinter dem Fluss und das Weiße Gebirge türmte sich inzwischen rechts neben den Gefährten in den Himmel auf.
    Vor ihnen verdeckten einige Hügel den Horizont und Thren begann Elion von Minas Tirith zu erzählen. Ungläubig horchte der Zauberer den Geschichten über die weiße Stadt und er zweifelte leicht an den Übertreibungen des Zwerges. Immer wieder erwähnte Thren Aragorn und die Schlacht auf den Feldern von Pelennor, an denen sein Vater mitgekämpft hatte und schnell hatte der Zwerg Elion den genauen Hergang der Schlacht erklärt, während Dania schweigend vor ihnen herlief und in Gedanken versunken einen Pfad suchte.
    "Wart ihr schon Mal in Minas Tirith, Dania?", fragte der Zwerg und riss die Elbin aus ihren Gedanken.
    "Ähh, ja. Ja, ich habe die weiße Stadt gesehen", antwortete sie.
    "Elion glaubt mir nicht", beschwerte sich Thren bei der Elbin.
    "Na dann, Elion. Vielleicht wird euch das hier überzeugen...", grinste Dania zufrieden und deutete auf den grünen Hügel, den sie gerade überquerten.
    Elion ging einige Schritte weiter und über dem Gipfel des Hügels tat sich eine gewaltige Stadt auf, die sich an die gewaltige Flanke eines Berges schmiegte. In ihrer Mitte trennte ein riesiger Vorsprung die Stadt in zwei Hälften und auf dem Vorsprung ragte ein wunderschöner weißer Turm in den Himmel.
    Der weiße Stein reflektierte das Licht der Sonne und strahlend schimmerte die Stadt in der Ferne untere dem blauen Himmel. Thren hatte keineswegs gelogen und mit offenem Mund starrte Elion auf Minas Tirith. Die Stadt der Könige.
    "Das ist beeindruckend", keuchte der Zauberer und blieb stehen um die Stadt in Ruhe sehen zu können.
    "Nicht wahr?", stichelte der Zwerg und ging an Elion vorbei.
    "Kommt schon, sie schließen das Tor bei Einbruch der Nacht. Ich will nicht auf der Straße übernachten!", rief Dania zurück und Elion setzte sich in Bewegung.

    "Es sind die kleinen Dinge. Alltägliche Taten von gewöhnlichen Leuten, die die Dunkelheit auf Abstand halten."
    - Gandalf -


  • Sorry dass so lange nichts kam :( Aber ich habs dann endllich mal wieder geschafft zu lesen.
    Die Flucht ansich verlief etwas zu glatt fand ich, aber das ist nicht so wild. Ich finde es ganz cool, dass der Zwerg Gimlis Sohn ist. :) Und auch dass sie jetzt zusammen reisen. Das könnte lustig werden :) Schöner Cliffhanger da mit der Elbin, die plötzlich auftaucht. Ma gucken, was du dir da ausgedacht hast.

    Ein paar Anmerkungen im Spoiler

    Spoiler anzeigen

    Vorsichtig fasste sich Elion mit den gefesselten Händen an den Hinterkopf und betastete eine schmerzhafte Beule an seinem Hinterkopf. Das letzte an was er sich erinnern konnte war die Ratte, welche er in den dunklen Gängen angetroffen hatte, aber er war sich sicher, dass Ratten einem kaum Schläge auf den Hinterkopf verpassen konnten.

    Nur ein paar Wiederholungen.

    "Ich bin Thren, Sohn von Gimli Elbenfreund und Prinz von Aglaron. Zu euren Diensten!", antwortete der Zwer und verbeugte sich ungeschickt.

    Und das bedeutet ja, dass Gimli ne Frau gefunden hat. In meinem Kopf ist das irgendwie verstörend XD :D HAHA

    "Nun ja, ich war zwar bewusstlos, aber bevor er mich in die Zelle stoßen konnte, habe ich es geschafft mir eine Gabel aus dem Braten zu schnappen. Ich muss mir daraus nur einen Dietrich basteln und wir sind frei", antwortete Thren zuversichtlich.

    Okay? Ich weiß, was du sagen willst, aber im Prinzip steht hier, dass er sich die Gabel bewusstlos eingesteckt hat^^

    Einst waren sie die gefürchteten Bohgenschützen und Schergen des Hexenmeisters von Angmar.

    Nur Kleinigkeit

    "Kannst du mal ruhig sein?", knurrte mich der Zwerg wütend an.

    Hier bin ich durcheinander gekommen, weil du plötzlich die Erzählperspektive wechselst. Das hältst du einen Absatz durch und dann springst du wieder in die Erzählperspektive. Gewollt?

    :!: Fantasy, weil sich die unglaublichste aller Welten in unserem Kopf befindet... :!:

  • Hey @Rael,
    Das geht schon in Ordnung :D;) Nein, im Ernst, freue mich natürlich, dass du weiterlesen konntest, habe selbst gerade sehr viel mit Prüfungen und Lernen zu tun, deshalb bin ich derzeit nicht sonderlich aktiv. Hab aber natürlich Zeit gefunden dir mal zu antworten. ^^
    Also ja, du stehst mit deiner Meinung sicher nicht alleine da. Manch Andere haben bereits kommentiert, dass ihnen die Flucht zu "simpel" gelaufen ist. Nun, ich sag dir das Gleiche, was ich damals schon erwähnt hatte. "Wer sagt, dass die Flucht vorüber ist?" und "Wer sagt, dass die Numenor schlafen?" :D
    Ansonsten natürlich danke für deine Verbesserungselemente im Spoiler. Werde ich natürlich übernehmen, aber voraussichtlich erst nach meiner Klausurenphase.

    LG Lehaidin

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  • Kapitel 11
    Die Stadt der Könige

    Minas Tirith.
    Elion hatte es nie für möglich gehalten, dass er die sagenumwobene Stadt der Könige jemals zu Gesicht bekommen würde und nun, da er vor den prächtigen Mithriltoren der weißen Stadt stand, fuhr ihm ein Schauder über den Rücken.
    Die Erzählungen, die der junge Zauberer damals in den Kneipen seiner Heimat gehört hatte, blieben weit zurück hinter der wahren Schönheit der Stadt. Die weißen Mauern waren gut 40 Fuß hoch und das Tor alleine war bereits mehrere Meter in die Mauer eingelassen, während oberhalb der schimmernden Torflügel ein gewaltiger Wehrgang aus weißem Stein bedrohlich strahlte.
    Das untergehende Sonnenlicht ließ die Stadt fast magisch in einem dunkeln Orange glimmen und manche Bereiche lagen bereits in einem tiefen Schatten. Das Tor stand offen und direkt unter dem Wehrgang hatten sich Wachen in silbernen Rüstungen positioniert, die jeden Ankömmling, welcher in die Stadt wollte, kontrollierten.
    Grimmig blickten sie unter die Planen zweier Händler, die kurz vor den drei Gefährten angekommen waren und eine etwas prunkvoll gekleidetere Wache war in ein angeregtes Gespräch mit den beiden Geschäftsmännern verwickelt. In ihrer rechten Hand hielt sie einen beeindruckenden Speer, dessen lange Spitze aus Stahl gut anderthalb Fuß lang war. Am unteren Ende der scharfen Klingenspitze ragten seitlich zwei weitere Spitzen aus dem Metall, welche fast wie Fleischerhaken, bedrohlich und rabiat, den Speer komplettierten. Auf dem Kopf trug die Wache einen silbrig weißen Helm, an dem links und rechts hinter den Ohren Seevogelschwingen angebracht waren und ein langer dunkelblauer Umhang fiel von seinen Schultern bis knapp auf den Boden.
    Elion schluckte und Lotta schmiegte sich unauffällig an sein Bein. Scheinbar war auch die Junghündin, die die letzten Tage so freudig vor ihnen hergerannt war, nun von der Stadt und der Wache ebenso ehrfürchtig beeindruckt wie ihr Herrchen.
    Im Gegensatz zu den einfach gekleideten Wachen in ihren Rüstungen aus Stahl war der vermutliche Hauptmann eine durchaus beeindruckende Gestalt, mit der Elion sicher war, keinen Streitpunkt klären zu wollen.
    Fluchend drehte sich einer der Händler um und stürmte beinahe noch in Dania hinein, während der andere Händler beruhigt und zufrieden der Wache zunickte und zu seinem Wagen ging.
    "Nervtötende Händler", grummelte die Wache und wandte sich an die drei Gefährten.
    "Was kann ich für euch tun?"
    Überrascht von der freundlichen und netten Stimme fiel Elion die Kinnlade herab, während Dania der Wache ihren Begehr vortrug und Thren den jungen Zauberer mit einem unauffälligen Stoß in die Rippen daran hinderte, weiterhin wie ein geistig Kranker zu starren.
    Nickend lauschte die Wache den Erzählungen der jungen Elbin und als Dania fertig war, musterte er kurz den Zwerg und den, noch immer etwas überraschten, Zauberer. Schmunzelnd blieb sein Blick einen Moment auf Elion ruhen, dann nickte er ein weiteres Mal entschlossen und ließ die drei Gefährten das Tor passieren ohne Lotta auch nur eines Blickes zu würdigen.
    Dankend betraten Dania, Thren und Elion die Stadt und sobald die Junghündin ihre Pfoten auf den Backsteinplatz hinter dem Tor gesetzt hatte, war sie auch schon interessiert zu der Statue in der Mitte der Stadt gelaufen.
    "Lotta! Bleib hier!", fauchte Elion laut und die Junghündin hielt an, schaute verwundert zu ihrem Herrchen und setzte ihre Erkundungstour fort.
    Die dunkle Pferdestatue blickte zum Tor hin und in der Hand hielt der Mann auf dem Pferd ein Schwert, während sein Gesicht edel und zugleich entschlossen aussah. Auf seinem Kopf saß ein einfacher Helm und die Rüstung unterschied sich nicht sonderlich von den Rüstungen der einfachen Soldaten vom Tor. Dennoch wirkte die Statue beinahe wie die eines Königs. Seine Geste und sein Gesicht waren so schön und fehlerlos gefertigt worden, dass Elion sich einen Moment lang in der dunklen Metallstatue verlor und völlig übersah, dass Lotta erneut ein kleines Geschäft an den weißen Sockel der Statue setzte, wie sie es bereits in Helms Klamm getan hatte.
    "Hey! Ihr da! Nehmt diesen Hund gefälligst an eine Leine", brüllte ein etwas älterer Mann in einem schlichten Wams aus Leder, auf dessen Brust ein weißer Baum prangte. An seinem Gürtel hing ein einfaches Kurzschwert und ein dunkelgrüner Umhang wehte hinter ihm her, während er auf die drei Gefährten zukam.
    Elion schrak zusammen und versuchte nun eiligst Lotta zu sich zu rufen, während Dania eifrig in ihrem Rucksack nach einem Seil suchte, mit dem sie die Junghündin kontrollieren könnten.
    "Wer seid ihr?", sagte der bewaffnete Mann, der sie inzwischen erreicht hatte, und stemmte seine Hände in die Hüften.
    Thren trat einen Schritt vor und musterte den Fremden einen kurzen Augenblick, dann antwortete er:
    "Wir sind Wanderer und wir wurden in Rohan von einer Räuberbande unserer Pferde beraubt. Unser Proviant ist knapp und wir wollten in der Stadt des Königs für heute Zuflucht suchen. Dies ist Dania, Tochter von Lehaidin und Hesperiel und dieser junge Mann dort, das ist Elion aus Nordhelm. Meine Wenigkeit heißt Thren, Sohn von..."
    "Gimli", unterbrach der Mann ihn.
    "Ähh, wie.. Woher wisst ihr das?", fragte Thren verdutzt und Elion kam mit Lotta zu ihnen.
    Dania hatte inzwischen ein Seil gefunden und mit einem lockeren Knoten banden sie der Junghündin das Seil um den Hals.
    "Das solltet ihr nicht tun", warf der Fremde ein und beobachtete aufmerksam Danias und Elions Arbeit an der Leine.
    "Wenn euer Hund nun wegrennt und ihr seine Leine haltet, erdrosselt ihr ihn. Ihr braucht ein Halsband", ergänzte er und bückte sich, um Lotta ihre ungünstige Leine abzunehmen.
    "Habt ihr einen Gürtel, den ihr nicht braucht?", fragte er kurz darauf und erst jetzt bemerkte Elion, dass seine Gefährten und er nur schweigend zuschauten, während der Fremde ihnen versuchte zu helfen.
    "Thren, hast du nicht einen Ersatzgürtel mitgenommen?", erwähnte der Zauberer daraufhin und der bärtige Zwerg starrte Elion wütend an, während er widerwillig in seinem Beutel den Gürtel hervorkramte.
    Mit grimmiger Miene und einem bösen Blick zu Elion übergab Thren seinen Gürtel an den Fremden, der ihn mit einem geschickten Schnitt seines Messers zerschnitt und ihn vorsichtig um Lottas Hals hielt.
    "Na toll!", grummelte Thren und schlug sich die Hände vor das Gesicht.
    Prüfend betrachtete der Fremde den Gürtelteil mit der Gürtelschnalle und schnell hatte er mit der Dolchspitze zwei Löcher in das Leder gebohrt. Daraufhin steckte er den Dolch zurück an seinen Gürtel und band Lotta den Gürtel um, zog ihn ein wenig fester und steckte die Schnalle in eines der neu gestochenen Löcher, so dass die Junghündin ein gut sitzendes Halsband hatte.
    Mit einem Knoten verband er das Halsband und die Schnur, die der Mann kurz darauf Elion in die Hand streckte.
    "So, bitteschön, euer Hund überlebt die nächsten paar Stunden", feixte er und ein Grinsen huschte über sein Gesicht.
    "Nun zu euch und eurer Frage, werter Zwerg. Ich bin Faramir. Ich kenne euren Vater, ganz einfach."
    Threns Augen blitzten und auch Dania schien sichtlich beeindruckt, nur Elion starrte etwas verdutzt zu dem unscheinbaren Mann hinüber. Faramir war ein Name, welchen der Zauberer bisher noch nicht gehört hatte, dennoch hatte dieser Mann vor ihm eine besondere Wirkung auf ihn.
    Noch wusste er nicht, dass er vor einem Helden des Ringkrieges stand. Noch wusste er nicht, dass er vor dem Ehemann Eowyns stand.
    Noch wusste Elion nicht, dass Faramir vor ihm stand.
    Der Truchsess von Gondor und Fürst von Ithilien.

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    2 Mal editiert, zuletzt von Lehaidin (4. März 2018 um 22:24)

  • @Lehaidin

    Da ist ja schon wieder ein Kapitel, man bist du schnell :D
    Ich habe es wieder genauso gespannt gelesen wie alles andere, das du schreibst. Die Stadt muss ja wunderschön und unglaublich gewaltig sein :love: man kann es sich richtig vorstellen
    Und deine Beschreibung von dem Hauptmann... Wird der etwa noch wichtig? Weil so genau beschrieben.


    Und... wieder etwas Futzelarbeit, obwohl ich eigentlich lernen sollte ( :D ) :



    1. stand (,) fuhr
    2. (H)eimat gehört hatte (,)
    3. Da hast du zweimal das Wort "Stadt". Vielleicht einfach weglassen einmal oder durch was anderes ersetzen. Der Satz klingt sonst irgendwie komisch
    4. Ankömmling, welcher in die Stadt wollte(,) kontrollierten.
    5. angekommen waren(,)
    Ansonsten könntest du da auch einen Punkt setzen und zwei Sätze draus machen. Klingt irgendwie als ein Satz unschön hier.
    6. vllt. "an dem links und rechts Seevogelschwingen angebracht waren"? klingt hier, als hätte der Helm die Schwingen selbst angebracht. Und das kann ein Helm ja nicht, soweit ich weiß^^
    7. Entweder da fehlt ein Wort oder ka, auf jeden Fall stimmt was nicht.
    Vielleicht: "Scheinbar war auch die Junghündin, die die letzten Tage so freudig vor ihnen hergerannt war(,) von der Stadt und der Wache ebenso ehrfürchtig (geworden) wie ihr Herrchen.
    Oder du schreibst es um, aber irgendwas fehlt da, damit dein Satz einen Sinn macht meiner Meinung nach.
    8. als Dania fertig war(,) musterte er kurz den Zwerg und den immer noch etwas überraschten Zauberer.
    9. Dennoch wirkte die Statue beinahe wie die eines Königs (würde besser klingen, eine Statue wirkt nicht wie ein König) (und wieso beinahe? Entweder sie wirkt wie die eines Königs, oder nicht)
    10. (s)chlichten Wams
    11. "Elion schrak zusammen" würde hier meines Erachtens nach besser passen.
    12. , der sie inzwischen erreicht hatte(,)
    13. sich(,) um Lotta ihre ungünstige Leine abzunehmen.


    Heute bin ich wieder mega pingelich, sorry :D

    Aber das Kapitel hat definitiv wieder eine gute Atmosphäre (wenn Kapitel eine Solche haben können)! :)

    Bin schon gespannt auf Weiteres.

    LG
    Blue

    Chaos sagt, Halvars dunkle Seite sei harmlos gegen mich...

    As I´m an Amazone, I need a :jennagorn:

    ~~~ 100 words a day keep the doctor away. ~~~


  • Hey @BlueRosesInMyHeart, deine Verbesserungen sind übernommen ;)^^
    Vielleicht schaffe ich heute Abend sogar noch ein weiteres Kapitel, aber das kann ich jetzt noch nicht sagen.

    LG Lehaidin

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  • Kapitel 11
    (Fortsetzung)

    "Fürst Faramir. Entschuldigt, dass wir euch nicht erkannt haben", stotterte Dania und verbeugte sich.
    Thren und Elion taten es ihr gleich, wobei Elion in Gedanken noch immer versuchte, Faramir in einen geschichtlichen Kontext einzureihen.
    Verzweifelt dachte er an den Ringkrieg, die Reiter von Rohan, Saruman und Sauron, aber der Name Faramir schien sich in seinem Gedächtnis nicht eingenistet zu haben, also schwieg der junge Zauberer und wich dem kritischen Blick des Truchsess von Gondor aus.
    "Nun, ich bin nicht mehr der Jüngste. Und ebenso wenig der Dünnste", lachte Faramir und streichelte sich über den Bauch.
    Unbehagen machte sich in Elion breit und peinlich berührt versuchte er dem Blick des sympatischen Fürsten zu entrinnen, während dieser mit seinem warmen Lachen vor ihm stand.
    "Aus Nordhelm? Seid weit weg von Zuhause. Was führt euch nach Gondor?", wandte sich Faramir an Elion und dieser zuckte erschrocken zusammen.
    "Ähh, ich, ich..."
    "Er ist geflohen. In Nordhelm hat ein Tyrann die Herrschaft übernommen und Elion ist geflohen. Thren traf ihn in den Eret Mithrin und gemeinsam retteten sie mir das Leben", unterbrach Dania das Gestotter des Zauberers und Faramirs Augen verengten sich zu Schlitzen.
    Interessiert und zugleich kritisch blickte er zwischen den drei Gefährten umher und für einen Augenblick blieb Elions Herz stehen. Dann zuckte ein Lächeln über Faramirs Gesicht und schon bald war er wieder in das warmherzige Lachen zurückgefallen.
    "Ihr scheint ein wenig von der Rolle. Minas Tirith ist ein wenig beeindruckender als eure weißen Schneelandschaften, oder?", grinste Faramir und Elion fiel ein Stein vom Herzen.
    "Ja, nicht nur ein wenig. Ich habe bisher nur einen Bruchteil von Mittelerde gesehen, aber schon jetzt wird mir bewusst, dass ich am falschen Ende der Welt aufgewachsen bin", lachte Elion.
    "Aber nun zurück zu eurer Geschichte. Ihr seid nicht als Flüchtling hier hergekommen. Was bewegte euch tatsächlich nach Minas Tirith?", fragte Faramir und die gute Stimmung des Zauberers geriet erneut ins Wanken. Elion schaute kurz zu seinen beiden Gefährten, aber er wusste, dass er diesem Fürsten von Ithilien nichts vorspielen konnte. In Faramirs Gesicht erkannte der junge Zauberer eine Weisheit, die er nicht erwartet hatte. Der Truchsess von Gondor musste in der Vergangenheit viele schwerwiegende Entscheidungen getroffen haben, denn in seinen Augen funkelten nicht nur Intelligenz und Scharfsinn, auch Schmerz und Bedrücktheit sprachen aus den braunen Augen Faramirs.
    "Nein, ich bin hier, weil ich es sein muss. Mein Vater... Er starb in meinen Armen und er gab mir einen letzten Auftrag. Nun bin ich hier um diesen zu erfüllen", antwortete Elion und er hielt dem Blick des Fürsten stand.
    "Ich glaube euch. Obwohl ihr mir vieles verschweigt, glaube ich euch. Und ob ihr es erahnt oder nicht, ich hatte vor vielen Jahren eine Situation wie eben diese. Damals traf ich eine Entscheidung, die das Schicksal Mittelerdes beeinflusste. Zwar hoffe ich, dass euer Auftrag Mittelerde nicht unbedingt vor Sauron retten muss, aber ich belasse es dabei, euch einfach Mal Glauben zu schenken", erzählte Faramir.
    "Und jetzt, folgt mir. Ihr braucht ein Quartier für die Nacht? Nun, ich denke Der wilde Eber sollte eure Ansprüche mehr als nur genüge tun", ergänzte er und drehte sich um.
    Lotta schien ihr neues Halsband nicht sonderlich gut zu finden, denn verzweifel versuchte die Junghündin, das Halsband über ihren Kopf abzustreifen. Faramir hatte jedoch gute Arbeit geleistet und alle Mühen des Hundes schienen im Sand zu verrinnen, während die drei Gefährten dem Truchsess von Gondor in die Stadt folgten.
    Lotta hatte nach wenigen Schritten ihre Versuche, sich zu befreien, eingestellt und folgte nun widerwillig Elion, welcher staunend durch die Gassen von Minas Tirith marschierte.
    Die Straßen waren in hervorragendem Zustand gepflastert und die weißen Wohnhäuser reihten sich eng aneinander, während immer wieder kleine Gassen von der Hauptstraße abgingen. Die Hauptstraße selbst zog sich wie eine Spirale den steilen Berg herauf und jeder Ring bot noch beeindruckendere Häuser, als jener darunter. Sie passierten gerade das Tor zum vierten Mauerring, als Faramir sie an einer Nische zum Halten bat. Der gesamte vierte Ring war bereits so schmal, dass links und rechts neben der Hauptstraße nur noch eine Häuserreihe passte und die zum Berg gewandte Häuserseite der Straße verschmolz nach und nach mit dem Berg. Immer wieder waren in die Felswand Fenster eingelassen oder Türen führten in den Berg hinein, während die Häuser auf der anderen Seite teilweise zur Hälfte über der steilen Felswand hingen. Zwischen den Häusern, die gefährlich über der Klippe gebaut waren, öffneten sich häufig Nischen, in denen riesige Katapulte standen und Elion erhaschte immer wieder einige Blicke auf die Felder vor der Stadt.
    Obwohl sie erst im vierten Ring waren, konnte der junge Zauberer bereits in der Ferne einen Fluss erkennen, der sich im lila Licht der untergehenden Sonne dunkel durch die Landschaft zog. Elion erkannte eine Stadt an den Rändern des Flusses, die schwer zu erkennen bereits beinahe in der Dunkelheit der Nacht verschwand und der Zauberer bemerkte erst jetzt, dass sein Mund offen stand.
    Eiligst schloss er ihn und wandte sich an Faramir:
    "Das ist wunderschön!"
    "Freut mich, dass euch meine Heimat gefällt. Das dort ist Osgiliath. Einst der Sitz des Königs von Gondor, aber im Laufe vieler Kriege wurde Minas Tirith zur Hauptstadt. Osgiliath wurde mehrmals zerstört, aber seit dem Sieg über Sauron ist sie wieder die größte Handelsstadt Mittelerdes neben der Seestadt", erklärte Faramir. "Ganz nebenbei ist Osgiliath mein Regierungssitz über Ithilien"
    Schweigend blickten die Gefährten über die Landschaften vor Minas Tirith, während Lotta interessiert an den kleinen Büschen und den Hauswänden schnupperte.
    "Nun kommt, einen Ring müssen wir noch passieren, dann sind wir beim besten Gasthaus der Stadt angelangt. Habt ihr überhaupt Geld?", fragte Faramir und Dania blickte verlegen zu Boden, während Elion in seinen Manteltaschen wühlte.
    Thren schnaufte empört als Elion zwei kleine Silbermünzen hervorkramte und Dania lief rot an, während der Zwerg sich zu ihr wandte:
    "Eine Elbin ohne Geld und ein Zauberer, der gerade genug Geld für einen Laib Brot hat. mal wieder bleibt alles an einem reichen Zwerg hängen", grummelte Thren und zog einen prallen Beutel an seinem Gürtel hervor.
    Grinsend verfolgte Faramir das Geschehen und nickte zustimmend, als der bärtige Zwerg ihm den Beutel zeigte.
    "Zwerge... Ihr tragt viel zu viel Geld mit euch. Und wundert euch dann, warum ihr immer so schnauft, wenn ihr ein paar Schritte laufen müsst", lächelte der Fürst von Ithilien und führte sie durch den vierten Ring.
    Kurz hinter einer steilen Kurve und dem Tor zum fünften Ring hielt Faramir schließlich vor einer prächtigen Tür stehen, welche in die Felswand eingelassen war. Über dem Türbogen hing ein Schild und Elion erkannte einen Eber, der in einer Sprungbewegung abgebildet war. Neben der Tür waren kleine Pferdeunterställe an der Felswand angebracht und Stroh bedeckte den gepflasterten Boden, während leise Musik hinter der Gasthaustür ertönte.
    in der Felswand waren gut drei Dutzend Fenster zu sehen und in ein paar wenigen brannte Kaminfeuer, welches flackernde Lichter an die Vorhänge warf. Das scheinbar fast vierstöckige Gasthaus lag vollkommen im Berg.
    "Ich verlasse euch nun. Es hat mich gefreut, eure Bekanntschaft gemacht zu haben. Und jetzt genießt euren Aufenthalt in der Stadt des Königs", sagte Faramir und verabschiedete sich.
    Dann waren die drei Gefährten alleine und betraten den wilden Eber.

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    • Offizieller Beitrag

    Unbehagen machte sich in Elion breit und peinlich berührt versuchte er dem Blick des sympatischen Fürsten zu entrinnen, während dieser mit seinem warmen Lachen vor ihm stand.
    "Aus Nordhelm? Seid weit weg von Zuhause. Was führt euch nach Gondor?", wandte sich Faramir an Elion und dieser zuckte erschrocken zusammen.
    "Ähh, ich, ich..."

    Herrlich :D kann mir richtig vorstellen wie er ggrübbelt und nur so einzelne Wörter in seinem Kopf vorbei ziehen... Sauron? Nein! Saruman? Nein!

    Der arme Faramir... stelle mir gerade vor wie er damit zu kämpfen hat das sich keiner an ihn erinnert^^ (War jetzt so ein running gag im Kopf) Hoffe das ich falsch liege^^

    "Ja, nicht nur ein wenig. Ich habe bisher nur einen Bruchteil von Mittelerde gesehen,

    Stimmt schon, aber man darf auch nicht vergessen das er schon weit gereist ist. Ich meine mich zu erinnern das Minas Tirith recht südlich lag oder? Und wenn er aus dem Norden kommt...

    "Zwerge... Ihr tragt viel zu viel Geld mit euch. Und wundert euch dann, warum ihr immer so schnauft, wenn ihr ein paar Schritte laufen müsst",

    Ich mag diese Welt internen anspielungen :thumbsup:

    guter Part. etwas ruhiger... aber sind ja auch gerade erst angekommen
    So, fertig für heute^^

  • Hey @Etiam,
    Freut mich, dass dir das Kapitel gefällt :love: Die Anspielungen sind mir auch ziemlich wichtig. Für mich ist das Schreiben von dieser Geschichte zu 60 % eine reine sehnsüchtige Erinnerung an Herr der Ringe. Immer wieder versuche ich so kleine Sätze oder Taten wiederzugeben, die Tolkien, bzw. Peter Jackson in seinen Werken verwendet hat. Umso besser, dass es jemanden gibt, dem all diese kleinen Fünkchen auffallen 8o

    Stimmt schon, aber man darf auch nicht vergessen das er schon weit gereist ist. Ich meine mich zu erinnern das Minas Tirith recht südlich lag oder? Und wenn er aus dem Norden kommt...

    Ja, ja, da hast du wahrscheinlich schon irgendwie Recht, aber für mich persönlich hat er bisher ja nur einen kleinen Strich von Mittelerde gesehen. Einen, auf dem sogar eher weniger viel zu sehen ist. Besonders in den Anfänge der Geschichte konnte er ja eher die Landschaft Mittelerdes genießen. Erst seit dem Düsterwald kommt Elion zu einigen "Attraktionen" ^^
    Naja, vielleicht sollte ich mal einen Reiseführer durch Mittelerde schreiben :D;)

    LG Lehaidin

    "Es sind die kleinen Dinge. Alltägliche Taten von gewöhnlichen Leuten, die die Dunkelheit auf Abstand halten."
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  • @Lehaidin

    Hachja, ich habe es auch genossen, das Kapitel zu lesen :) Diese wunderwunderschönen Details... :love:

    Diese Stelle hat mir besonders gefallen:

    "Zwerge... Ihr tragt viel zu viel Geld mit euch. Und wundert euch dann, warum ihr immer so schnauft, wenn ihr ein paar Schritte laufen müsst", lächelte der Fürst von Ithilien und führte sie durch den vierten Ring.

    Da bin ich erstmal abgebrochen :rofl:


    Ein paar kleine Futzelchen habe ich natürlich auch wieder für dich, damit auch du nicht umhin meiner liebsten Eigenschaft kommst ( :P )
    :

    1. sympathisch

    2. Vllt. "(Ihr) seid weit weg von Zuhause." ?

    3. müsste man das "den" hier nicht weglassen? oder täusche ich mich?

    4. hierher gekommen

    5. Gibt es nicht nur einen Fürsten von Ithilien? Oder gibt es in deiner Geschichte mehrere? Wenn ja, solltest du das vielleicht erwähnen. Sonst ist man hier verwirrt xD

    6. "Er starb in meinem Armen und (kein er) gab mir einen letzten Auftrag. Nun bin ich hier(,) um (D)iesen zu erfüllen (auszuführen?)"

    7. "euch einfach (einm)al Glauben zu schenken, (vielleicht etwas anderes als erzählte, passt hier meiner Meinung nach irgendwie nicht sooo ganz) "

    8. sollte eure(n) Ansprüchen mehr als nur (G)enüge tun

    9. verzweifel(t)

    10. Häuser (ohne Komma) als jener darunter

    11. als Faramir sie in einer Nische zum Halten animierte, vielleicht? bat klingt irgendwie komisch hier

    12. neben (die) Hauptstraße (...)

    13. da hast du zweimal erkennen drin

    14. klingt irgendwie verwirrend, wenn du die Namen der Städte so oft verwendest :D Ich weiß, geht schwer anders, ist aber trotzdem irgendwie verwirrend.

    15. "Mal wieder" ist irgendwie umgangssprachlich, liest sich nicht sooooo schön

    16. müsste es nicht heißen "blieb (...) stehen"

    17. Gibt es dieses Wort denn? xD Wäre "Pferdeställe" oder "Pferdeboxen" nicht besser?

    18. Satzanfang: (I)n der Felswand...

    19. vllt. solltest du hier den Begriff Kaminfeuer in der Mehrzahl wählen, da du ja schon schreibst, dass in mehreren (was auch immer es war, hab ich jetzt vergessen *grins*) welche brennen.


    Ansonsten freue ich mich schon darauf, die nächsten Kapitel zu lesen! :)


    Viele liebe detailverliebte und verrückte Grüße,

    Blue

    Chaos sagt, Halvars dunkle Seite sei harmlos gegen mich...

    As I´m an Amazone, I need a :jennagorn:

    ~~~ 100 words a day keep the doctor away. ~~~


  • Kapitel 11
    (Fortsetzung)

    Der wilde Eber war ein Gasthaus, welches Elion unerwarteter Weise sogar mit denen in Nordhelm vergleichen würde. Der große Raum im Erdgeschoss war mit grauen Steinplatten ausgelegt und braune, solide Holztische boten Platz für Teller und Krüge der Besucher. An der Schenke selbst standen einige Hocker und Kaminfeuer spendeten dem Raum Wärme. Der Geruch von gebratenem Fleisch und Bier strömte in Elions Nase, während er durch die gut gefüllte Schenke blickte. Dania verzog beinahe unmerklich das Gesicht beim Anblick der trinkenden Besucher und Threns Augen blitzten vor Freude auf, als er hinter der Theke den Zapfhahn erblickte. Die überwiegend männlichen Besucher sorgten für eine laute Lärmkulisse, die nur noch von einem Barden aufgestachelt wurde, der vor einem Kamin mit seiner Laute einige Klänge in den Raum warf, die jedoch beinahe nahtlos mit dem Gelächter und den Gesprächen der Besucher verschwammen.
    Kellnerinnen liefen wie kleine, flinke Ameisen durch die volle Taverne und auf ihren Servierplatten stapelten sich Bierkrüge über Bierkrüge, die innerhalb kürzester Zeit verschwunden waren. An der Decke sorgten einige unspektakuläre Kronleuchter aus Messing für ein wenig Licht, während auf allen Tischen das Flackern der Kerzen mit den unruhigen Flammen der Fackeln an den Wänden verschwammen.
    Die junge Elbin hatte genug gesehen und ging geradewegs auf die Theke zu, deren zur Tür gewandten Seite für die Vermietung der Zimmer genutzt wurde. Große Gästebücher und ein Federkiel standen auf der steinernen Theke, hinter der ein junger Mann wartete und die drei Gefährten freundlich anlächelte. Er sah ein wenig älter aus als Elion und seine blonden Haare hingen ihm glatt zu den Schultern herab. Seine braunen, freundlichen Augen beobachteten Dania, Thren und Elion aufmerksam und seine Mundwinkel zogen sich bereits zu einem Lächeln hoch.
    "Was kann ich für euch tun?", fragte er kurz darauf und verlor sein Lächeln dabei für keine Sekunde aus seinem Gesicht.
    "Wir suchen eine Unterkunft für die Nacht und eine Kleinigkeit zum Essen", antwortete Thren, der unzufrieden seinen Geldbeutel zückte.
    "Nun, das sollte kein Problem sein. Also ein Zimmer für den werten Zwerg und ein Zimmer für unsere beiden Turteltäubchen, habe ich das richtig verstanden?", stellte der junge Mann fest und lächelte noch immer unverändert.
    "Was?", sagten Elion und Dania wie aus einem Munde und so laut, dass einige der Gäste an der Theke sich interessiert zu ihnen umdrehten. Thren grunzte amüsiert und schob die Hände in die Hüften, während er sich zu Dania und Elion umdrehte und sie belustigt anschaute.
    "Na, meine Turteltäubchen? Wie wäre es mit einem kuscheligen Zimmer für euch zwei?", stichelte Thren und grinste.
    Dania schnaufte erbost und schenkte dem Zwerg einen eisigen Blick, während sie an ihm vorbeiging und sich dem Mann hinter der Theke zuwandte. Doch bevor sie sich beschweren konnte, hatte dieser die Situation längst durchschaut und sagte:
    "Entschuldigt bitte meine Unverfrorenheit. Ich dachte, ihr beide wäret ein Paar. Aber in diesem Falle entschuldige ich mich vielmals und bitte um Vergebung. Es ist nur so, wir haben nur noch diese zwei Zimmer. Um genau zu sein sind es zwei Doppelzimmer. Beide sind im vierten Stock."
    Überwältigt von der Offenheit der Bedienung und der Freundlichkeit seines Auftretens, blieben Dania ihre Beschwerden geradewegs im Halse stecken und sie nickte unbeholfen mit dem Kopf.
    "Wie nehmen sie. Und ich schlafe bei meinem Freund hier", grunzte der Zwerg noch immer belustig von Danias rot angelaufenem Gesicht und klopfte Elion freundschaftlich auf die Schulter.
    "Sehr wohl, mein Herr. Ich bräuchte nur euren Namen und die Gebühr für die Zimmer. Zwei Goldmünzen wären das dann", erklärte der freundliche Mann hinter dem Tresen.
    Threns Miene verdunkelte sich und Elion keuchte leise, als er den Preis für die Unterkunft hörte, aber der Zwerg zückte seinen Geldbeutel und fischte widerwillig zwei Goldmünzen aus seiner Tasche. Nachdem er bezahlt hatte und grimmig seinen Namen in das Gästebuch eingetragen hatte, brachten die Gefährten ihre Taschen auf die Zimmer und bereiteten sich ihre Betten. Dann verschlossen sie ihre Zimmer und gingen gemeinsam zurück in die Schenke. Nach wenigen Minuten hatten sie einen kleinen Tisch in der Ecke des Raumes ausfindig gemacht und ließen sich erschöpft von dem Tag auf die Bänke fallen, während Thren einer Kellnerin ihre Bestellungen aufgab.
    Innerhalb weniger Minuten hatte man ihnen einen großen Teller mit Rostbraten aufgetischt und drei große Krüge Bier gebracht. Schnell hatten sie den Rostbraten vertilgt und selbst die junge Elbin saß gesättigt und zufrieden auf der Bank, während sie vorsichtig an ihrem Bier nippte und aufmerksam durch die Taverne blickte. Elion und Thren dagegen hatten eine kleine Karte von Mittelerde herausgeholt und besprachen angeregt ihre Reise, als die Kellnerin ihnen ein weiteres Bier brachte.
    "Dankesehr", sagte Elion und lächelte die braunhaarige Kellnerin freundlich an.
    "Immer gerne doch", lächelte sie zurück und verschwand wieder in der Menge, während der junge Zauberer ihr interessiert hinterherblickte.
    Sobald sie verschwunden war, wandte er sich wieder Thren zu, aber blieb mit seinem Blick auf Dania hängen, die ihn zornig anstarrte.
    "Was ist?", fragte Elion verwundert und hielt dem Blick der Elbin stand.
    "Nichts. Gar nichts", schnaufte Dania genervt und die schöne Elbin wandte sich wieder dem Tavernenleben zu. Schmunzelnd schaute Elion die Elbin an und auch Thren hatte seinen Blick von der Karte gehoben, welcher nun interessiert zwischen seinen beiden Freunden hin und her sprang.
    Nachdem sie ihr Bier geleert hatten, verließen die drei Gefährten den Speiseraum und verabschiedeten sich auf dem Gang zu ihren Zimmern.
    Schnarchend war Thren innerhalb weniger Minuten eingeschlafen, während Elion noch wach im Bett lag und in die Dunkelheit starrte. Lediglich ein schwaches Licht von den Straßen der Stadt strömte durch das Fenster zu seiner Linken und gelegentlich schallten Schritte zu ihrem Zimmer herauf. Leise erhob sich der junge Zauberer und ging zum Fenster. Vorsichtig öffnete er es und eine angenehme Brise kam Elion entgegen als er seinen Kopf aus dem Fenster lehnte und sich mit den Ellenbogen auf dem Sims abstützte. Der Mond schob sich hinter einer kleinen Wolke hervor und die Stadt schimmerte silbrig im weißen Licht des Himmelgestirns. Die Felder vor der Stadt waren grau und dunkel, während Elion in der Ferne die Lichter von Osgiliath entdeckte. Er wandte seinen Blick nach rechts und für einen Moment stockte dem Zauberer der Atem. Im Fenster neben ihm stand Dania. Ihre blonden Haare wehten sanft im abendlichen Wind und ihre haut war bleich und schön im hellen Licht des Mondes, während ihre Augen über die Landschaft schweiften. Sie hatte ihre Rüstung abgelegt und ein enges, weißes Abendkleid verdeckte ihre Schultern. Ihre blonden Haare strahlten silbrig und das weiße Kleid schien zu leuchten, während Elion seine Gefährtin anstarrte.
    Sie war wunderschön.
    Und doch, wollte Elion nicht, dass sie ihn entdeckte. Er wusste nicht, wieso. Er wusste nicht, warum. Aber der Zauberer schlich sich zurück in sein Zimmer und schloss heimlich das Fenster, hinter dem er kurz darauf aufgeregt ausatmete.
    Schweigend legte er sich zurück in sein Bett und neben ihm schnarchte der Zwerg noch immer lautstark. Seine Gedanken schwirrten umher und schließlich schloss er die Augen mit dem Bild von Dania vor sich. Er schlief ein und in seinen Träumen beobachtete er die wunderschöne Elbin noch viele Stunden, wie sie im Mondlicht stand und durch die Landschaft blickte.
    Seit langem hatte Elion wieder einen guten Schlaf gehabt und seit langem hatte Elion wieder einen guten Traum gehabt.

    "Es sind die kleinen Dinge. Alltägliche Taten von gewöhnlichen Leuten, die die Dunkelheit auf Abstand halten."
    - Gandalf -


  • Wow

    ich habe es nun endlich geschafft deine Geschichte komplett zu lesen, konnte es zwischendurch echt nicht weg legen und somit meine eigene Geschichte vernachlässigt :D

    Ich mag Elion und finde gut wie er sich verhält und handelt.
    Ich bin aber auch ein Fan von Herr der Ringe. Ich finde du hast auch richtig gut die Szenerie beschrieben, es kam einem so vor als wäre man selber dabei und würde gemeinsam mit Elion die Abenteuer bestreiten.
    Ich mag deinen Erzählstil und wurde von Anfang an voll mitgerissen. Keine Holperer oder Stellen wo ich gestutzt hätte.

    Zu Grammatik und Rechtschreibung kann ich jetzt nicht so viel sagen, da ich selber da drin nicht so gut bin.

    Das einzige was mir zwischendurch aufgefallen ist, das du auch ab und an zu Wortwiederholungen neigst, genauso wie ich. ;) Gerade der letzte Satz deines letzten bisherigen Kapitels z.B, da sind gleich zwei Wortwiederholungen drin.

    Ich bin auf jeden Fall ein Fan dieser Geschichte und kann es kaum erwarten, wie es weiter geht mit Elion. Ich warte gespannt auf den nächsten Teil :love:

  • So, hey @Kathamaus,
    Entschuldige, dass ich so lange nicht antworten konnte, ich war für anderthalb Wochen in Ischgl Skifahren =O:beer:
    Es freut mich natürlich gewaltig, dass du hier rein geschaut hast und noch viel mehr freut es mich, dass dir die Geschichte dann auch noch gefällt ^^ Danke für dein großes Lob :love:
    Ohje, hoffentlich lenken dich meine Geschichten jetzt nicht allzu sehr von deinen eigenen ab :D;) Zu den Wortwiederholungen: Ja, das habe ich schon das ein oder andere Mal gehört, aber hey, ich arbeite auf jeden Fall daran. :thumbsup:

    Der nächste Teil kommt vielleicht sogar noch heut, muss mal gucken ob ich das noch schaffe ^^

    LG Lehaidin

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    - Gandalf -


  • Kapitel 11
    (Fortsetzung)

    Schweigend hatte Elion beim Frühstück gesessen und jedwegen Blickkontakt zu Dania vermieden, während die junge Elbin ebenso in sich gekehrt in ihrem Rührei stocherte. Lediglich Thren hatte gute Laune und stopfte sich ein Butterbrot nach dem Anderen in den Mund. An seinem Bart hingen bereits genug Krümel von Rührei und Butterbrot, dass man ein weiteres Frühstück damit befüllen hätte können, aber sowohl die Elbin, als auch der junge Zauberer ließen die Tatsache unkommentiert.
    Nachdem sie sich von den Herren des Hauses und dem jungen Angestellten verabschiedet hatten, bei dem sie am Tag zuvor bezahlt hatten, machten sich die Gefährten auf den Weg zu einem Stall. Im Kampf mit Rohling hatten sie ihre Pferde verloren und mussten zu Fuß durch die Wildnis marschieren, was eigentlich nur Lotta besonders gut gefallen hatte. Die junge Hündin hatte Elion am Abend zuvor einem Stalljungen anvertraut, welcher Elion mit blutunterlaufenen Augen und mit mürrischer Miene die Leine in die Hand drückte, als sie das Gasthaus verließen.
    Mit den wenigen Münzen aus Elions Tasche bedankte sich der junge Zauberer bei dem Stalljungen, der das Geld an sich nahm und völlig übermüdet mit der Hand abwinkte und zurück in das Gasthaus ging.
    "Na mein Liebe, hast du dem Stallburschen eine schöne Nacht beschert?", fragte Elion die Junghündin lächelnd und kraulte ihr die Ohren. Aufgeregt und glücklich sprang Lotta auf und ab, während sie dem jungen Zauberer das Gesicht abschleckte und ihm kurz darauf in den ersten Ring der Stadt folgte.
    Schnell hatten die Gefährten in der Nähe des Tores eine Stallung gefunden, die ihre Pferde auch zum Verkauf anbot und innerhalb weniger Minuten hatte Thren den Drei für ein Schnäppchen zwei Pferde erwirtschaftet. Feilschen konnte der Zwerg durchaus gut und obwohl der Händler unglücklich murrend zurück in seine Stube ging, blickte Thren noch unzufriedener als er.
    "Sechzehn Goldstücke für Pferde, PFERDE! Wieso habe ich mich deinem Plan überhaupt angeschlossen. Ich werde hier ausgenommen wie ein Kalb auf der Schlachtbank. Unerhört, hört ihr, das ist unerhört", fluchte der bärtige Zwerg, während er hinter Elion auf das Pferd stieg.
    Mit einem letzten Blick auf die Statue am Torplatz verließen die Gefährten die Stadt der Könige und ritten über die Felder von Pellenor. Beinahe unwohl in seiner Haut erinnerte sich Elion an die Geschichten von der Schlacht vor Minas Tirith und obwohl er wusste, dass er es sich nur einbildete, hatte er das Gefühl, auf den Leichen der Orks und Menschen zu reiten, die vor vielen Jahen auf diesem Boden gefallen waren.
    Erleichtert schaute er zurück auf Minas Tirith, als sie Osgiliath erreicht hatten, und atmete zufrieden durch.
    "Alles in Ordnung?", fragte Dania und der junge Zauberer bemerkte erst jetzt, dass er sein Pferd zum Halten gebracht hatte.
    "Ähh, ja, na klar. Es war nur etwas ungewohnt über dieses Feld dort zu reiten", stotterte er und deutet zurück auf den Pellenor.
    "Verständlich... Selbst ich konnte die Geister der Gefallenen spüren", hauchte Dania und anscheinend hatte sie keine Ahnung, dass es das für Elion kaum besser machte.
    Schweigend ritten sie weiter und die Tore von Osgiliath standen offen. Wachen postierten links und rechts neben dem Tor, ließen aber jeden, der wollte, durch eben jenes passieren. Auch die drei Reiter wurden ohne ein Wort durchgelassen und die Gefährten fanden sich in einer wunderschönen Hafenstadt wieder. Ähnlich wie in der Stadt der Könige, waren die Gebäude der Stadt in einem strahlenden weißen Stein erbaut worden und der Boden war mit säuberlichen, großen Bodenplatten ausgelegt. Kleine Gärten brachten das Grün in die sonst so gleißend weiße Stadt und es roch nach den wunderlichsten Dingen, die Elion je gerochen hatte. Eine Vielzahl von Händlern präsentierten ihre Waren auf Ständen, welche zur Straße hinaus gebaut waren und farbenprächtige Körbe voller Fisch, Gewürzen, Stoffen und vielen Dingen, die der junge Zauberer nicht erraten konnte, lächelten den Gefährten entgegen.
    Reges Treiben füllte die Hauptstraße und die Drei ritten weiter über die Hauptstraße, bis sie an einer breiten Steinbrücke angelangt waren. Erst jetzt bemerkte Elion, wie beeindruckend die Stadt am Fluss wirklich war.
    Der Anduin zog sie wie ein breites Band durch die Stadt und teilte diese in zwei Hälften auf, obwohl die Stadt beinahe versuchte, das zu verschleiern. Drei Dutzend Brücken zogen sich über das tiefgrüne Wasser und die Häuser am Rande des Ufers lehnten sich mehrere Fuß weit über den Fluss hinüber, während unter den kunstvollen Stockwerken über dem Wasser ein hauseigener Steg auf das Gewässer hinausführte.
    Kleine Boote und größere Segelboote lagen an den hölzernen Zugängen und selbst auf den Wasserstraßen des Anduin herrschte reges Treiben. Dutzende Fischer versuchten ihr Glück auf dem breiten Gewässer, während lange Kähne mit geschickten Kahnführern Waren über den Fluss transportierten.
    "Das ist wunderschön", unterbrach Dania Elions Staunen und selbst der bärtige Zwerg nickte unbeholfen. Lediglich Lotta schien die Brücke eher weniger zu gefallen. Eilig war die Junghündin vorgehüpft und war schon fast am anderen Ufer angelangt, als Elion sie bellen hörte.
    Er gab seinem Pferd die Sporen und erreichte seine treue Begleiterin innerhalb weniger Augenblicke. Lotta sprang freudig an einer Gestalt hoch und der junge Zauberer blickte kurz daraus in das lächelnde Gesicht von Faramir.
    "Seid gegrüßt, mein Freund. Ich glaube mich daran zu erinnern, euch eine Leine gebastelt zu haben", grinste er mit mahnender, aber freundschaftlicher Strenge.
    Mit einer schwungvollen Bewegung ließ sich Elion von seinem Pferd gleiten, entschuldigte sich vielmals bei Faramir und legte Lotta zu ihrer Missbilligung die Leine wieder an, während Dania und Thren ebenfalls abstiegen und den Fürst von Ithilien mit einer kurzen Verbeugung begrüßten.
    "Nun, wie ich sehe habt ihr noch mehr von eurem Zwergengeld abgeben können", gluckste Faramir und wandte sich an Thren, der grimmig schnaufte.
    "Ja, das musste ich. Mal wieder...", grummelte er daraufhin und winkte gereizt mit der Hand ab.
    "Wisst ihr was, ich begleite euch noch ein Stück zum anderen Stadttor. Ich nehme natürlich an, dass ihr nicht noch verweilt und an den Ständen hier einkauft, oder?", bot der Fürst von Ithilien an und erneut war Elion fasziniert von der Freundlichkeit des Mannes vor ihm.
    "Das ist wirklich nicht notwendig, Herr Faramir. Wir wollen euch nicht weiter aufhalten", antwortete Dania und schlug den Blick zu Boden.
    "Und ob. Außerdem muss ich sowieso ans Osttor. Meine Frau sollte demnächst von der Jagd zurückkommen und ich wollte sie am Tor überraschen. Was haltet ihr davon?", fragte Faramir und zog eine goldene Kette hervor.
    Die schlichte goldene Kette trug einen silbernen Gegenstand, welchen Elion erst nach genauerem Betrachten erkennen konnte. Ein kleiner Halbmond glitzerte an der Kette und winzige Edelsteine verliehen dem Abbild des Himmelgestirns ein zusätzliches Strahlen.
    "Sie ist wunderschön", lächelte Dania und nickte anerkennend.
    "Ist das Mithrill?", staunte Thren und ginge einige Schritte auf den Fürst von Ithilien zu. "Darf ich?", fragte der bärtige Zwerg kurz darauf und Faramir reichte Thren den Anhänger zufrieden.
    "Ja, das ist Mithrill. Ehrlich gesagt, habe ich keine Ahnung, wo der Händler dieses Kunstwerk her hatte, aber er hat mir versichert es sein von einzigartiger Qualität", ergänzte Faramir.
    "Nun, einzigartig wage ich wohl zu bezweifeln, aber die Qualität ist wahrlich sehr gut. Ich vermute mal, sie stammt aus einer Zwergenmine in den Nordbergen. Das erkennt man an dem eher dunklen Schimmern des Mithrills", gab Thren eine fachmännische Meinung ab und reichte den Anhänger wieder zu Faramir. Staunend betrachtete der Fürst von Ithilien noch einen Moment den Talisman, bevor er ihn zufrieden in eine Tasche an seinem Gürtel gleiten ließ und sich wieder den Gefährten zuwandte. Gerade wollte er etwas sagen, als zwei helle Hornstöße vom östlichen Tor erklangen.
    "Nun, es wird Zeit, dass ihr meine Frau kennen lernt", grinste Faramir und ging los in Richtung des Osttores.

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    - Gandalf -


    Einmal editiert, zuletzt von Lehaidin (1. April 2018 um 10:23)

  • @Lehaidin

    Ich hatte auch mal wieder Zeit, zu lesen :)
    Mir gefällt das Kapitel wieder echt gut, habe auch heute nur wenig gefunden, woran ich futzeln kann :D

    1. Vielleicht "Im Kampf" ? Die Pferde sind ja währenddessen weggelaufen.
    2. Schnell hatten die Gefährten in der Nähe des Tores eine Stallung gefunden, die ihre Pferde auch zum Verkauf (anbot)
    3. (...), als sie Osgiliath erreicht hatten(,) und (...)
    4. (...) jeden, der wollte(,), durch (...)
    5. auf (das) Gewässer
    6. den Talisman(,) bevor (...)


    Bin schon gespannt, was du mit der Frau des Fürsten anfängst :)
    Auch cool, dass dort mal Frauen auf die Jagd gehen und nicht immer nur die Männer!

    LG,
    Blue

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    • Offizieller Beitrag

    Ich hoffe sie bleiben noch ein bisschen in der Stadt. Ich fand schon schade, dass sie Minas Tirith so schnell verlassen haben...
    Ok, ich wweiß sie sind hier nicht auf ner Sightseeing-Tour... Aber man mag die Orte nun mal so^^

  • Hey @BlueRosesInMyHeart,
    Hatte mich ja noch gar nicht für deinen Kommentar bedankt :| Dankeschön und nebenbei habe ich deine Verbesserungen in das Kapitel eingebaut ^^
    Ach und viel Spaß mit dem neuen Kapitel.... :rolleyes::D

    Kapitel 12
    Die Fürstin von Ithilien

    Gemeinsam mit Faramir schlängelten sich Thren, Dania und Elion durch das rege Treiben auf dem Ostufer von Osgiliath, während ein weiterer Hornstoß die Fürsin von Ithilien ankündigte. Fasziniert eilten die Gefährten dem Truchsess von Gondor hinterher und staunend schweiften ihre Blicke über die prall gefüllten Warentische der Händler. Hier und da erblickte Elion einen Waffenschmied und Dania lief mit funkelnden Augen an einer Bognerei vorbei, an deren Warentisch ein wunderschöner schwarzer Langbogen auslag. Zwar hatte Elion keinen blassen Schimmer davon, aus welchem Material der Bogen war, aber sein Interesse ruhte so oder so auf den Schwertern.
    Schon öfter hatte er daran gedacht gehabt, sich ein neues Schwert zuzulegen, da sein altes Schwert eher einem Brieföffner glich, aber der junge Zauberer hatte nicht die Mittel um sich ein solches zu leisten. Insgeheim hoffte er noch immer darauf, ein neues Schwert zu finden. Vielleicht durch einen Zufall in einer Trollhöhle oder mit ein wenig Glück am Rande eines Weges. Zwar wusste Elion, dass seine Hoffnungen so gut wie vergebens waren, aber Geld hatte der junge Zauberer nicht, also waren seine Hoffnungen das Einzige, was er hatte.
    Gerade staunte Elion über ein elbisches Breitschwert, als Thren ihn in die Rippen stieß und auf das Osttor zeigte, welches sich über den Köpfe der Menschenmenge in die Höhe streckte.
    Das große Tor in der Stadtmauer sah nicht erkennenswert anders aus, als sein Gegenstück auf der Westseite der Stadt, aber die Augen des jungen Zauberers waren auf etwas gänzlich anderes gewandert. Ein weißer Hengst war in jenem Moment zwischen den Torflügeln aufgetaucht und auf seinem Rücken saß eine großgewachsene Frau. Ihre blonden Haare wehten sanft im Reitwind und ihre Rüstung aus Leder war schlicht gehalten, obwohl ihr Helm mit einer auffälligen roten Panasch versehen war. Ein brauner Jagdbogen hing über ihre Schulter und an ihrem weißen Gürtel hing ein unauffälliges Kurzschwert und ein brauner Pfeilköcher. Hinter ihr war ein junges Reh über das Pferd gebunden, welches zweifelsohne die Beute von der Jagd war. Eine durchaus erfolgreiche Jagd.
    Drei weitere Reiter tauchten auf und Elion erkannte unschwer die Leibwächter der schönen Frau, auf die Faramir geradewegs zusteuerte. Immer wieder hatte der Fürst von Ithilien etliche Bewohner und Händler auf seinem Weg begrüßt, aber während Faramir von der Bevölkerung als einer von ihnen angesehen wurde, schien es, als ob die Menschen um die Frau herum ehrfürchtig zurückwichen.
    "Wie ich sehe warst du erfolgreich?", begrüßte Faramir die beeindruckende Frau, die in jenem Augenblick von ihrem Pferd abstieg.
    "Nun, ich habe von meinem Gatten gelernt", feixte sie und fiel dem Fürst von Ithilien um den Hals. Sie löste sich wieder von ihm und ein flüchtiger aber liebevoller Kuss rundete die Zusammenkunft von Faramir und seiner Frau ab.
    "Hast du wieder neue Freunde gefunden?", seufzte sie, als ihr Blick auf Elion, Thren und Dania fiel. "Ich hatte dir doch gesagt, dass heute Abend nur für uns Beide reserviert ist. Die Kinder sind endlich Mal bei Aragorn und du hast versprochen, dass wir einen ruhigen Abend verbringen. Also keine Besucher!", fügte sie hinzu und drehte sich zu ihrem Pferd, um das Rehkitz von seinem Rücken zu holen.
    "Nein, diese drei Gefährten hier werden uns heute sicher nicht beiwohnen. Ich muss aber gestehen, dass sie sehr talentiert darin sind, meine Aufmerksamkeit zu wecken und mir über den Weg zu laufen. Es war Zufall, dass ich sie getroffen habe", antwortete Faramir und verschränkte sie Arme vor der Brust.
    "Zufall? Mhh, ich kenne deine sogenannten Zufälle, bei denen plötzlich die Heerführer von Gondor in unserem Speisesaal zu Abend essen...mein liebster Gatte", lächelte Faramirs Frau und hievte mit einer kräftigen Bewegung das junge Reh auf den Boden.
    "Ich könnte dir Helfen, mein Engel?", spottete der Fürst von Ithilien und zuckte auffällig mit seinen Schultern, als er seine Frau bei dem Versuch beobachtete, das Rehkitz auf ihre Schultern zu stemmen.
    "Halt den Mund! Stell mich lieber deinen Freunden vor", keuchte sie unter der Last des Rehkitz und Lotta schnüffelte interessiert an ihrem Stiefel.
    "Nun, der freundliche Vierbeiner neben dir heißt Lotta. Das hier ist Elion aus Nordhelm, der, sich nicht an Regeln haltende, Besitzer dieser Junghündin. Die hübsche Elbin zu seiner Linken heißt Dania und diesen stattlichen Zwerg kennst du bereits. Gimlis Spross ist ziemlich groß geworden seit dem letzten Mal", stellte Faramir die drei Gefährten vor und jeder von ihnen verbeugte sich.
    "Ach, das hätte ich beinahe vergessen. Das ist meine wunderschöne Frau Eowyn. Wenn sie nicht gerade unter der Last dieses gewaltigen Rehs zusammenbrechen würde, könntet ihr sie vielleicht sogar mit ihrer normalen Gesichtsfarbe sehen", kicherte Faramir neckisch.
    Eowyn schielte zornig zu ihrem Gatten herüber, ließ kurz darauf das Reh zu Boden fallen und trat Faramir schadenfreudig gegen sein Schienbein.
    "Ahhh, was soll das?", schauspielerte der Fürst von Ithilien. "Naja, wenigstens seht ihr sie jetzt nicht mehr tomatenrot, sondern mit einer zornig rosa Gesichtsfarbe. Die steht ihr besonders gut", fügte Faramir hinzu und grinste herausfordernd.
    Eowyn startete erneut einen Angriffsversuch, aber zu Elions Überraschung hatte der Fürst von Ithilien ihren Schlag abgeblockt und presste seine Frau nun fest an sich. Verzweifelt versuchte sich die wunderschöne Frau zu befreien, aber Faramir hielt sie in seinen starken Armen gefangen, obwohl der junge Zauberer das Gefühl hatte, dass Eowyn die Umarmung weniger störte, als sie es vorgab.
    Plötzlich gab sie ihre Befreiungsversuch auf und küsste Faramir liebevoll. Elion schluckte und auch Thren schien der Kuss in Verlegenheit zu versetzen, aber Danias Augen funkelten glücklich, während ihr Gesicht leicht errötete.
    Erst als sich der Fürst und seine Gattin voneinander lösten, wagten Thren und Elion wieder einen Blick nach oben.
    "Entschuldigt uns. Wir... naja... lieben uns", kicherte Eowyn zufrieden.
    "Und nun zu euch. Ein Mensch, ein Elb und ein Zwerg... Sehr interessant. Und wenn ich ehrlich bin, habt ihr nun auch meine Neugierde geweckt. Folgt mir, wir essen Kuchen und ihr erzählt uns Alles. Und wenn ich Alles sage, dann meine ich auch Alles", sagte Eowyn freundlich und kniete sich zu Lotta, die aufgeregt mit dem Schwanz wedelte.
    "Also los... So sehr ich meine Stadt auch mag, im Palast können wir etwas ungestörter reden", warf Faramir ein und hievte sich mit einem schnellen Handgriff das Rehkitz über die Schulter. Dabei ließ er es sich nicht entgehen, seiner Frau einen herausfordernden Blick zuzuwerfen, welchen Eowyn mit verdrehten Augen zu ignorieren versuchte.
    Dann machten sie sich auf den Weg in den Palast.
    Die Residenz von Faramir und Eowyn, den Herrschern von Osgiliath.

    "Es sind die kleinen Dinge. Alltägliche Taten von gewöhnlichen Leuten, die die Dunkelheit auf Abstand halten."
    - Gandalf -


    Einmal editiert, zuletzt von Lehaidin (1. April 2018 um 12:52)

  • @Lehaidin

    Spaß hatte ich, ja ^^

    Die Kinder sind endlich Mal bei Aragorn


    Last des Rehkids
    dieses gewaltigen Rehs


    1. Ach, das ist lustig :D Ein cooler Stilbruch :thumbup: So eine saloppe, fast schon zu alltägliche Situation für ein Herrscherehepaar. Hatte da so richtig das Bild im Kopf, wie eine junge Frau mit ihren Kindern an der Hand zu ihrem Vetter (oder was auch immer) geht, und sie für einen Tag in seine Obhut gibt. Hat mir ein kurzes Grinsen entlockt :D

    2. Erstmal nennt man das Rehkitz- und ein Rehkitz ist doch ein Baby. Also ist es jetzt ein ausgewachsenes "gewaltige(s) Reh" oder ein Rehkitz? ^^

    LG
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  • Hey @BlueRosesInMyHeart,
    Na da hast du ja wirklich schnell kommentiert ^^ Freut mich, dass du Spaß hattest.
    Das "gewaltige Reh" sagt Faramir eher mit dem Ziel, seine Frau zu ärgern. Es bleibt also weiterhin ein junges Reh ;)

    LG Lehaidin

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