Wo Goblins fröhlich metzeln ... (kurze Geschichte)

Es gibt 65 Antworten in diesem Thema, welches 26.353 mal aufgerufen wurde. Der letzte Beitrag (14. März 2018 um 19:28) ist von Kitsune.

  • Wo Goblins fröhlich metzeln ...

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    Ich brauchte mal wieder etwas mehr rohe Gewalt in meinen Geschichten. Die Erzählung über die alte Hexen-Oma ist mir gerade etwas zu friedlich und ich brauch einfach mal wieder ein dämliches Gemetzel, wie nur Norder es veranstalten können.

    Der "Held" in dieser kurzen Erzählung heißt Jukkar und ist noch nicht viel mehr wert als Dreck. Zwar wird sich das eines Tages ändern, wie ich in einer anderen Geschichte zu erzählen plane, aber zur Zeit ist er gelinde gesagt: Frontlinienfutter. Er ist ein einzelner Stammeskrieger aus dem Vorgebirge, mittendrin in einem etwas ausgearteten Streit zwischen Berggoblins und Vorgebirgsgoblins. Manch einer fragt sich vielleicht, ob es zwischen diesen beiden Gruppen denn überhaupt einen Unterschied gibt. Immerhin liegen sie ihren Bezeichnungen nach räumlich gesehen ziemlich dicht beieinander ...
    Das ist natürlich korrekt und gleichzeitig auch das Problem: Sie hocken etwas zu dicht aufeinander. Da kommen recht schnell Fragen auf wie: Wem gehört denn jetzt die Eisenerzmine dort? Oder wer denn nun den halb verfallenen Turm besetzen darf? Und wer bei Loppuk ist da letzte Woche eigentlich mitten durch mein Stammesland gelatscht und hat meinWild mitsamt Jagdtrupp abgeschossen?! Solche Fragen führen freilich bald zum Streit und Streit zu Schlägereien, bewaffneten Schlägereien, die letztendlich in Toten resultieren. Eine sehr simple Rechnung also.
    Der Grund warum sich aber an diesem trüben Herbsttag auf beiden Seiten fast eintausend der jeweiligen Stammesverbände versammelt hatten, war da nochmals etwas spezieller Natur. Vielleicht kann sich ja schon wer ausmalen, was geschieht, wenn ein Haufen Berggoblins dem Wachtrupp eines der mächtigsten Bosse im Vorgebirge auflauern und überfallen. Kurz gesagt: Es gibt Ärger und zwar reichlich. Das Opfer trommelt dann nämlich ziemlich rasch alles was ihm irgendwie dient zusammen, sowohl den eigenen Stamm, als auch alle, die er sich unterworfen und tributpflichtig gemacht hat. Der Rest ist in diesem Fall leider nicht nur Geschichte, sondern ein brennendes Goblindorf und jede Menge Leichen. Manchmal ist es damit auch schon wieder gut, doch wenn eben dieses abgefackelte Dorf zufälligerweise einem ähnlich mächtigen Berggoblinboss unterworfen war, dann ist die Kacke aber mal am dampfen!

    "Ich will die Säcke bluuuuten sehen!", brüllte sie der Unterboss an und klang dabei für einen kurzen Moment wie eine schwangere Kuh, der man ins Euter getreten hatte.
    "Hittar!"
    "Schlagt denen erst die Zähne raus un dann lasst sie Dreck fressen!"
    "Hittar!"
    "Un wer denkt, er kann sich verpissen, den lass ichDreck fressen!"
    Auf diese Drohung herrschte für einen Augenblick Schweigen, bevor jemand aus der hinteren Reihe, wo man vermutlich ohnehin nur ein Drittel verstand, erneut seine vollste Zustimmung brüllte:"Hihihittar!!!"
    Zufrieden nickte der Unterboss und wandte seinem Haufen den Rücken zu, um stattdessen das baldige Schlachtfeld zu betrachten. Der Schreihals von eben namens Jukkar hingegen bekam von seinem Nachbarn einen seltsamen Blick zugeworfen.
    "Glotz net so!", keifte der Grünhäutige zurück und wedelte mit seiner Nagelkeule.
    Verächtlich den Kopf schüttelnd wandte er sich wieder ab und summte leise ein Liedchen vor sich hin, während er die Hänge vor sich nach verdächtigen Bewegungen absuchte.
    Doch der Tannenwald in einigen hundert Schritten Entfernung zeigte sich ebenso friedlich wie die Wiese davor. Sogar ein paar Vögel zwitscherten fröhlich vor sich hin, als wollten sie der Goblinstreitmacht hangabwärts nur einen Guten Tag wünschen. Selbst der Himmel war einigermaßen klar, was tatsächliche eine Seltenheit in dieser Gegend darstellte, wo der Nordwind normalerweise reichlich Wolken mit sich brachte. Lediglich die felsigen Zacken der Berge erhoben sich finster hinter Tannen und Wiesen in die Höhe und gaben damit dem ganzen Szenario immerhin etwas von seiner Bedrohlichkeit zurück.
    Dabei war die Angelegenheit den meisten ohnehin nicht mehr so recht geheuer. Ein Dutzend verschiedener Stämme stand dort zusammen am Hang und starrte schon seit dem Mittag hinauf zum Waldrand. Hin und wieder kam einmal der bereits allseits bekannte Unterboss vorbei marschierte, brüllte wie eben ein wenig vor sich hin und stellte sich dann wieder neben ihren Häuptling.
    Lumz war sein Name und die Bezeichnung "Häuptling" war genau genommen eigentlich sogar ein wenig Untertreibung. Immerhin hatte er ganze sieben der anwesenden Stämme eigenhändig unterworfen und beanspruchte seitdem den Titel "Kuningax" (König) für sich, was wiederum etwas übertrieben war. Genau genommen war nämlich auch Lumz nicht die Spitze der Rangordnung, da er wie viele hundert andere Häuptlinge auch dem großen Herrscher in seiner Festung in der Ebene diente. Aber diese Dinge lagen ohnehin zur Zeit nicht nur geographisch in weiter Ferne und waren für die aktuelle Situation eher unwichtig.
    Allmählich begann es Jukkar nämlich ein wenig unter seiner Fellweste zu jucken, während der Schweiß ihm durch die schwarze, fettige Haarmähne rann und pinkeln musste er auch mal dringend ...
    "Leutz, ich muss ma!", meinte er laut zu den Umstehenden, während er bereits den Bund seiner zerfledderten Hose aufknotete. "Macht mal Platz ..."
    Etwas genervt kamen die anderen Goblins, ebenfalls in Fell und Leder gekleidet, seiner hektischen Handbewegung nach. Es war vollkommen normal für seinesgleichen sich mitten in der Schlachtformation einmal zu erleichtern, denn immerhin konnte man da mitunter eine ganze Weile stehen. Bevor man allerdings direkt angepinkelt wurde, rückten die meisten dann aber trotzdem etwas zur Seite, damit zumindest in erster Linie der Boden bewässert wurde.
    Doch während es bei Jukkar noch so herrlich vor sich hin plätscherte, ging auf einmal ein Ruck durch die Streitmacht und nicht nur das!
    "Na endlich! Auf geht`s!", brüllte plötzlich Lumz höchstpersönlich und ringsherum begannen Dudelsäcke und Trommeln aufzuspielen, als sei der Feind bereits ganz nahe ...
    "Ach, Scheiße!" Hektisch schüttelte der junge Goblinkrieger noch kurz ab, bevor er alles wieder sicher in der Hose verstaute.
    Der Feind war da! In den Schatten zwischen den Bäumen begannen sich unzählige Gestalten zu bewegen, Flaggen wehten zwischen den unteren Ästen und wie zur Antwort schallte nun auch von dort die Kriegsmusik zu ihnen herab.
    "VORWÄRTS!", keifte die Stimme des Unterbosses kaum mehr hörbar durch den Lärm, während sich die Meute unter Geschrei in Bewegung setzte.
    Ein Dutzend Stämme, das waren gute eintausend Goblins! Größtenteils mit Speeren, Keulen, oder auch mal hier und da Säbeln bewaffnet, aber immerhin. Wer einen besaß, holte außerdem nun seinen Bogen hervor und spannte schon einmal den ersten Pfeil auf. Allerdings ohne ihn tatsächlich abzuschießen, denn noch waren sie nicht in Reichweite. Zum Glück ... Bis auf die Runden Schilde mit ungefähr zwei Fuß Durchmesser besaßen die meisten nämlich kaum etwas, um sich vor fliegenden, spitzen Gegenständen seitens de Feindes zu schützen. Eisen war eher rar und wurde lieber zum schmieden von Waffen benutzt, denn für Panzerungen. Aber glaubt bloß nicht, dass die Horde der Vorgebirgsgoblins deshalb ungefährlich wäre! Norder lebten für den Kampf und bei einer solchen Masse von ihnen gab es eine ganze Menge alter Haudegen, die ordentlich austeilen konnten!
    Jukkar konnte sich selbst für Goblins mit seinen vier Wintern zwar noch nicht wirklich alt nennen, doch auch er war sehnig und zäh. Sonst stünde er wohl ein ganzes Stück weiter vorne, wo die ganzen jungen Winzlinge und Schwachmaten verbraten wurden. Er selbst marschierte hingegen, die Nagelkeule in der Rechten und Schild in der Linken, einigermaßen in der Mitte des kampfeswütigen Mobs seines Stammes. Ganz in der Nähe wehte zudem das Banner des blanken Totenkopfes mit den Stacheln auf der Schädeldecke, das Wappen der Suljak Karakor (Stachelschädel), sodass auch Häuptling Lumz nicht allzu weit entfernt sein durfte. Es sei denn sein Bannerträger hatte mal wieder nicht aufgepasst und hatte seinen Vorgesetzten im Gedränge verloren ...
    So marschierte die Streitmacht aus dem Vorgebirge einigermaßen gleichmäßig und in breiter Front den Hang hinauf. Auf so einen Unsinn wie Reih und Glied verzichtete man dabei lieber gleich komplett. Stattdessen gab man sich damit zufrieden, wenn die eigenen Leute zumindest beisammen blieben, was vor allem bei Trollen und Morg, den großen Raubkatzen der Goblins, auf denen sie normalerweise ritten, nicht immer der Fall war. Vor allem letztere zeigten sich ohne ihre Reiter auf dem Rücken, die angesichts des Geländes lieber abgestiegen waren, sogar noch undisziplinierter als sonst. Ständig fauchten sie sich gegenseitig an und schnappten nach den Umstehenden, als ob der Hang nicht Anstrengung genug gewesen wäre.
    Die nicht minder zahlreichen Berggoblins hingegen hatten sich mittlerweile vollständig am und teilweise auch noch im Wald aufgestellt, von wo aus sie nun der anrückenden Streitmacht zusahen. Allgemein wirkten sie eigentlich wie ein Ebenbild der Meute hangabwärts, sowohl was die Ausrüstung, als auch die Auswahl der Verbündeten anging. Hier und da ragten ebenfalls Trolle, auch Norderriesen genannt, zwischen den Grünhäutigen empor, wobei sie teilweise wie deplatzierte Bäume aussahen. Lediglich die Morg fehlten, aber die wären in der steinigen Heimat der Berggoblins auch mehr als nur unnütz gewesen.
    Dies nun sollte also Jukkars erstes, großes Gemetzel werden ... und was für eins! Der junge Goblin hatte noch nie von einer Schlacht zwischen seinen Artgenossen gehört, bei der es irgendwie ordentlich zugegangen wäre.
    Sein Volk war ein Volk von Drecksäcken, hatte mal jemand schlaues gesagt. Sie waren rabiat, nutzten jeden Vorteil und Trick, der ihnen zur Verfügung stand und gaben zudem noch im Gegensatz zu ihren Verwandten den Orks einen feuchten Dreck auf Schlachtordnung.
    Zumal Jukkar und der Rest sich just in diesem Moment den Harzschnaps die Kehle runterkippten. Denn vor allem anderen waren Goblins im Kampf ganz besonders eins: Besoffen.


    Nein! Das ist natürlich nicht das Ende hiervon! Es geht freilich noch weiter ... aber nicht mehr heute ... :whistling:

    "Vem har trampat mina svampar ner?!"

  • Hey, @Xarrot,

    toller Einstieg für eine Gemetzelgeschichte! Gefällt mir echt gut, wie du eine lockere Atmospähre erzeugst, die vermittelt, dass es den Goblins nicht so wichtig ist, warum und wie sie kämpfen... Hauptsache, sie kämpfen ^^ . Die vernichtende Kritik packe ich mal in den Spoiler...

    Vernichtende Kritik


    An ein paar Stellen sind die Leerzeichen verloren gegangen. Und irgendwo fehlt noch ein Buchstabe bei "der" oder "des"... leider hab ich es beim ersten Lesen nicht gespeichert und dann nicht mehr gefunden... sorry.
    Wenn Goblins bei der Schlacht in erster Linie betrunken sein wollen, dann müsste irgendwann mal ordentlich getrunken werden. :hmm: Ist Harzschnapps so stark, dass er sofort richtig reinhaut? Ich fände es, glaube ich, ganz witzig, wenn ein findiger Goblinhändler Bier aus einem Bauchladen verkaufen würde. Oder er schleppt ein riesiges Fass auf dem Rücken durch die Gegend... :hmm:

    die Nagelkeule in der Rechten und Schild in der Linken,

    Ich würde entweder noch den Artikel "den" vor Schild ergänzen (oder "das", je nachdem, um was für ein(en) Schild es sich handelt :rofl: :pardon: ) oder "die" vor Nagelkeule weglassen.

    und ringsherum begannen Dudelsäcke und Trommeln aufzuspielen,

    Au fein! Dudelsäcke und Schlachtenlärm passen wunderbar zusammen! Finde ich super!

    mittendrin in einem etwas ausgearteten Streit zwischen Berggoblins und Vorgebirgsgoblins. Manch einer fragt sich vielleicht

    Coole Idee! Ich würde aber vielleicht die beiden Parteien noch mehr vermischen und so darstellen, als gäbe es überhaupt keine Unterschiede und als wären die Gründe für die gemeinsame, gegenseitige Feindschaft doch etwas plemm-plemm ^^

    „Alice, man darf sein Leben nicht nach anderen richten. Du allein musst die Entscheidung fällen.“ [Alice im Wunderland]

  • Wuhu @Asni ! Wie schön dich zu seh ... oder zu lesen? :doofy:

    Ich würde aber vielleicht die beiden Parteien noch mehr vermischen und so darstellen, als gäbe es überhaupt keine Unterschiede und als wären die Gründe für die gemeinsame, gegenseitige Feindschaft doch etwas plemm-plemm

    Tatsächlich gibt es aber einen ganz schönen kulturellen Unterschied zwischen den beiden, wenn auch der genetische ziemlich verschwimmt ... Es ist vielleicht etwas schwer zu erklären, aber ich versuchs einmal: Berggoblins sind tatsächlich eine schon recht stark abgegrenzte Unterart (eigentlich sind Goblins ja ein Volk von Reitern aus der Ebene), die sich relativ gut an das Leben in den Bergen angepasst hat. Die Meute aus dem Vorgebirge jedoch ist eigentlich keine echt Unterart. Sie sind nichts halbes und nichts ganzes könnte man sagen und sind in dem Sinne auch nicht wirklich angepasst an ihre Heimat, die ebenfalls weder richtiges Gebirge noch Ebene ist. Die meisten der dort lebenden Stämme stammen außerdem von welchen aus anderen Regionen ab, die irgendwann einmal vertrieben wurden. Ihre Artgenossen bezeichnen sie deshalb auch oft abwertend als "Roswor" (Gesindel). Genau genommen gibt es sie auch nur an den Hängen eines bestimmten Gebirges, aber das ist Stoff für eine andere Geschichte :whistling:

    Ist Harzschnapps so stark, dass er sofort richtig reinhaut? Ich fände es, glaube ich, ganz witzig, wenn ein findiger Goblinhändler Bier aus einem Bauchladen verkaufen würde. Oder er schleppt ein riesiges Fass auf dem Rücken durch die Gegend...

    Es braucht natürlich schon ein Weilchen. Hast du vielleicht mal selbst eine schöne Feldflasche voll Schnaps abgezwitschert? Ich hoffe nicht, weil danach wär man vermutlich ziemlich platt ... Der Harzschnaps enthält zwar andere Rauschmittelchen als Ethanol, aber ist trotzdem gut mit etwas um die 30% vergleichbar. Allerdings ist er in diesem Fall nur leicht verdünnt, was gleichzeitig mit sich bringt, dass er etwas mehr reinhaut (jetzt nicht so, dass er die Goblins kampfunfähig macht) und dennoch schneller wirkt. Es kommt natürlich auch immer etwas auf die Tagesfassung des jeweiligen Individuums an. Man kennt das ja ... :wein:
    Aber du bringst mich gerade auf eine absolut glorreiche Idee mit dem Schnapsverkäufer. Vielen Dank! :rofl:

    "Vem har trampat mina svampar ner?!"

    2 Mal editiert, zuletzt von Xarrot (29. November 2017 um 16:08)

  • Es geht bergauf mit der Geschichte! Wortwörtlich ... :tada:

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    Rasch packte er den Trinkschlauch wieder weg, während die süßliche Flüssigkeit seine Kehle hinab glibberte. Es war das erste Mal für den jungen Goblin, dass man ihm die volle Menge ausgeschenkt hatte und prompt bereute er es, alles auf einen Zug getrunken zu haben. Zwar schmeckte es süßlich wie verwestes Fleisch, doch das Brennen im Rachen ließ ihn eher glauben, eine Fackel geschluckt zu haben.
    Zuvor hatte er nicht einmal halb so viel erhalten und noch dazu unverdünnt. Es klang vielleicht im ersten Augenblick sinnlos, doch der Harzschnaps wurde durch das hinzugeben von Beerensaft sogar noch weitaus übler und für einen Augenblick musste Jukkar inne halten. Ringsherum tönte dabei hämisches Gelächter der Älteren an seine Ohren und irgendwer klopfte ihm sogar schadenfroh im Vorbeimarschieren auf die Schulter. Ein paar Atemzüge hustete der junge Goblin noch vor sich hin, dann richtete er sich auf und kreischte laut seinen Blutdurst hinaus, während sich in seinem Kopf ein dumpfes Gefühl breit machte. Zusammen mit dem Lärm der Kriegsmusik ergab es einen herrlichen Matsch in der Rübe für den Grünhäutigen, der nur mehr hechelnd den Hang hinauf stapfen konnte.
    "Nich rennen! Bleibt beisammen, oder ihr geht drauf!", schrie indessen der Unterboss und obwohl Jukkar selbst es kaum richtig wahrnahm, folgte er doch der Masse und verlangsamte seine Schritte.
    Rasch schlossen sich einige Lücken in der unordentlichen Frontlinie, während die Streitmacht aus dem Vorgebirge nach wie vor bergauf marschierte. Die Berggoblins machten sich derweil für den Feind bereit und unter den geschrienen Befehlen der Unterbosse kamen einige nach vorne geeilt. In den Händen hielten sie geschwungene Kurzbögen und als die etwa zweihundert Schützen ihre ersten Pfeile auflegten, begann der Rest der Meute aus dem Gebirge laut zu johlen. Erst war es ein brachiales Durcheinander unzähliger hoher, kreischender Stimmen, bis es sich zuletzt in einen gemeinsamen Schlachtruf verwandelte: "Ip, ip, ip! Los, los, los!"
    "Schilde vor die Fressen! Oder wollt ihr Narben in den Fratzen?!" Noch immer war das Keifen ihres eigenen Unterbosses kaum zu verstehen und dennoch kam es wohl irgendwie bei den Goblins an.
    Hastig wurden Schildarme erhoben und wer über keinen solchen Schutz verfügte, duckte sich zumindest ein wenig. Nur noch wenige hundert Schritte hangaufwärts trennten sie von ihren verfeindeten Artgenossen, doch dieses letzte Stück würde wohl nochmal das ungemütlichste werden.
    Plötzlich gaben die Dudelsäcke des Feindes ein schrilles Pfeifen von sich, während gleichzeitig die Ip!-Anfeuerungsrufe der Meute zu einem höhnischen "Ooooouh!" wurden. Im selben Augenblick begann der Pfeilhagel vernichtend wie eh und je. Wer vorne marschierte hatte da nicht mehr viel zu lachen und die lauten Schreie durchdrangen sogar den Brei in Jukkars Hirn. Das Sterben hatte somit begonnen und bald würden unzählige tote Körper die schöne Hochalm mit ihren Gänseblümchen und grünen Gras zieren ... Was ein poetischer Gedanke!
    Und die Berggoblins gaben sich auch noch alle Mühe, ihn wahr werden zu lassen! Mittlerweile rauschten ihnen die Pfeile schon längst nicht mehr in Salven, sondern wahllos abgeschossen entgegen. Die vordersten Reihen dünnte diese Methode allerdings nicht gerade weniger aus und wo einer fiel, mussten bald seine Kameraden über ihn hinweg steigen. Fast wäre Jukkar dabei auf einen Kerl draufgetreten, der wimmernd am Boden lag und sich sein Bein hielt, in dem ein abgebrochener Pfeilschaft steckte. Einige Schritte rechts stieß plötzlich der Troll namens Örkzen, den ihr Häuptling Lumz noch zusätzlich angeheuert hatte, ein lautes Röhren aus. Einer der Pfeile hatte das mächtige Wesen in die knorrige Nase gepiekt und kurz wirkte es, als wolle der Norderriese bereits zornig vorstürmen. Schließlich beließ er es aber bei weiterem Wutgebrüll in Richtung der Berggoblins: "WARTET! ÖRKZEN IS GLEICH DA UN HAUT EUCH DAS MAUL EIN!"
    Doch auch an an ihrer rechten Flanke sorgte der anhaltende Pfeilhagel für Unmut ... gelinde gesagt. Dort marschierte der Stamm der Noujotaszax(Pfeilrenner) als enger Pulk, bestehend aus fünf Dutzend Goblins mitsamt der selben Anzahl Morg.
    Normalerweise waren sie eigentlich der große Trumpf von Lumz, wie Jukkar von älteren Goblins gehört hatte. Ihr Heimatdorf lag weit im Norden, in einem der letzten Wäldchen bevor die weite, leere Ebene begann. Auch ihre Lebensweise glich deshalb mehr der ihrer Verwandten aus dem Norden, was nicht einmal etwas schlechtes war. Vielmehr stellte es einen der Hauptgründe dar, weshalb Lumz sie sich fast als ersten Stamm unterworfen hatte. Seitdem dienten sie ihm in nahezu jedem Gefecht als verlässlicher Haufen von berittenen Schützen, der dem Feind am liebsten in den Rücken oder die Flanke fiel. Beim Kampf gegen die Stammesverbände aus dem Osten hatten sie sogar den entscheidenden Angriff durchgeführt, um Lumz hinterher das blutige Haupt vonKuningax Polejkatasz ("Königin Abschlachter" war eine äußerst wilde Goblinhäuptling gewesen, mit einem ziemlich großen Hackmesser ...) am Speer zu präsentieren. Es war wirklich eine sehr beliebte Geschichte, die von Älteren nur zu gerne am Lagerfeuer erzählt wurde.
    Nun allerdings waren sie nicht viel besser dran, als die restlichen Goblins auch. Dank des abfallenden Schlachfeldes waren Reittiere nämlich nicht einfach nur unnütz, sondern regelrecht gefährlich und für ihre sonst so vernichtenden Pfeilhagel waren sie schlichtweg noch zu weit entfernt. Die Berggoblins schien diese Tatsache allerdings nicht großartig zu kümmern und deckten sie trotzdem ordentlich mit ihren gefiederten Geschossen ein.
    Schließlich, als über ein Dutzend Morg und Goblins bereits auf der Strecke geblieben war, änderten Trommler und Dudelsackspieler plötzlich ihre Melodie. Rasch ließ sich der gesamte Stamm der Noujotaszax etwas zurückfallen, um nicht vollkommen dezimiert zu werden. Immerhin sollte auch noch wer oben ankommen.

    "Vem har trampat mina svampar ner?!"

  • Na schön, dass es weitergeht. Es ist nur leider dein Pech, dass ich gerade sehr konzentriert und motiviert zugleich bin ^^ ... d.h. ich bin gerade vielleicht ein wenig zu haarspalterisch :pardon:

    Kritikpfeilhagel

    Rasch packte er den Trinkschlauch wieder weg, während die süßliche Flüssigkeit noch seine Kehle hinab glibberte. Es war das erste Mal für den jungen Goblin, dass man ihm die volle Menge ausgeschenkt hatte und prompt bereute er es, alles auf einen Zug getrunken zu haben. Zwar schmeckte es süßlich wie verwestes Fleisch, doch das Brennen im Rachen ließ ihn eher glauben, eine Fackel geschluckt zu haben.

    Ist "süßlich" hier eher positiv oder eher negativ? "lecker-süßlich" wäre vielleicht ein (nicht besonders gute) Möglichkeit. Ansonsten :top:

    Es klang vielleicht im ersten Augenblick sinnlos,

    "widersinnig"?

    Im selben Augenblick begann der Pfeilhagel vernichtend wie eh und je

    Das "eh und je" verstehe ich nicht. Das bedeutet doch "so wie es schon immer war", oder?
    Außerdem stelle ich mir einen Pfeilhagel immer als etwas eher gedehnteres Ereignis vor: zuerst werden die Pfeile abgeschossen (da gibt es vielleicht auch ein Geräusch? Oder es geht unter, aber der Goblin kann es sich vorstellen...), dann sind sie irgendwo in der Luft und verdunkeln "den Himmel", bevor sie schließlich auf ihre Ziele herabprasseln und Vernichtung streuen. Daher würde ich das vernichtend in dieser Szene vom Beginn des Pfeilhagels trennen.

    Was ein poetischer Gedanke!

    Vielleicht ist hier mein Sprachgefühl dialektös verdorben, aber heißt es nicht "Was für ein poetischer Gedanke"?

    Mittlerweile rauschten ihnen die Pfeile schon längst nicht mehr in Salven, sondern wahllos abgeschossen entgegen.

    Bisher hast du eigentlich nur eine Salve beschrieben. Vielleicht lohnt es sich, nochmal eine geordnete Salve abschießen zu lassen und zu beschreiben, was für verrückte Dinge die beschossenen Goblins tun? Und warum verlieren die Berggoblins die Disziplin und feuern nicht mehr in Salven? Gut, es sind Goblins... :D

    Einige Schritte rechts stieß plötzlich der Troll namens Örkzen, den ihr Häuptling Lumz noch zusätzlich angeheuert hatte, ein lautes Röhren aus. Einer der Pfeile hatte das mächtige Wesen in die knorrige Nase gepiekt und kurz wirkte es, als wolle der Norderriese bereits zornig vorstürmen. Schließlich beließ er es aber bei weiterem Wutgebrüll in Richtung der Berggoblins: "WARTET! ÖRKZEN IS GLEICH DA UN HAUT EUCH DAS MAUL EIN!"

    Bei dem Troll kam mir der Gedanke, dass Goblins ja nicht doof sind und eigentlich im Pfeilhagel hinter so einen Troll drängen könnten. Quasi im Pfeilwindschatten des Trolls würden sie dann nicht getroffen werden. Wenn natürlich so ein Troll tödlich getroffen wird, dann kann es ziemlich ungünstig sein, dort zu stehen, wo bald der tote Troll liegen wird. ^^

    Doch auch an an ihrer rechten Flanke sorgte der anhaltende Pfeilhagel für Unmut ... gelinde gesagt.

    Ich mag deinen Humor und wie du das formulierst. Ich würde nur die Punkte vor den Unmut machen, um quasi eine Denkpause des Erzählers zu signalisieren. Dann könntest du das "gelinde gesagt" vielleicht weglassen.

    "Königin Abschlachter" war eine äußerst wilde Goblinhäuptling gewesen, mit einem ziemlich großen Hackmesser ...

    Oh, höchst ungewöhnlich, eine weibliche Häuptling zu haben... also rein sprachlich meine ich. Irgendwie fühlt es sich auf grammatikalischer Ebene falsch an. Aber gegendert ist es ja eigentlich richtig... oder? Du könntest hier auch noch ein Wortspiel in den Namen der Königin einbauen, also irgendwas, was sich ironisch auf das Gendern bezieht: Königin Gleichmacherin*? Aber vielleicht ist das auch geschmacklos und absurd. :hmm:
    *Das erinnert mich an "the great leveller" in Joe Abercrombies Werken als Euphemismus für den Tod. :hmm:
    Inhaltlich habe ich an einer weiblichen Häuptling nichts auszusetzen.

    Insgesamt war es wieder schön flüssig und unterhaltsam zu lesen. Weiter so!

    „Alice, man darf sein Leben nicht nach anderen richten. Du allein musst die Entscheidung fällen.“ [Alice im Wunderland]

  • Das "eh und je" verstehe ich nicht. Das bedeutet doch "so wie es schon immer war", oder?
    Außerdem stelle ich mir einen Pfeilhagel immer als etwas eher gedehnteres Ereignis vor: zuerst werden die Pfeile abgeschossen (da gibt es vielleicht auch ein Geräusch? Oder es geht unter, aber der Goblin kann es sich vorstellen...), dann sind sie irgendwo in der Luft und verdunkeln "den Himmel", bevor sie schließlich auf ihre Ziele herabprasseln und Vernichtung streuen. Daher würde ich das vernichtend in dieser Szene vom Beginn des Pfeilhagels trennen.

    Ja, das "eh und je" ist wohl eher so eine Art Füllformulierung. Es macht vielleicht nicht direkt auf die Situation bezogen Sinn, aber jeder weiß, wie es gemeint ist. Ansonsten schießen die Berggoblins ja hangabwärts, quasi parallel zum Boden mitten in die Hackfressen ihrer Gegner :dead::elf: . Von daher ist da eigentlich nicht viel mit aufsteigen etc . Das könnte ich wohl nochmal extra erwähnen, damit die Vorstellung des Leser nicht ganz so im Dunkeln tappt :hmm:

    Bei dem Troll kam mir der Gedanke, dass Goblins ja nicht doof sind und eigentlich im Pfeilhagel hinter so einen Troll drängen könnten. Quasi im Pfeilwindschatten des Trolls würden sie dann nicht getroffen werden.

    Au weia, der würde sich aber herzlich bedanken ... und vermutlich den gesamten Haufen gleich wieder nach vorne treten. Trolle sind bei mir nämlich keineswegs tumbe Idioten, sondern meist sogar intelligenter als die Goblins selbst.

    Oh, höchst ungewöhnlich, eine weibliche Häuptling zu haben... also rein sprachlich meine ich. Irgendwie fühlt es sich auf grammatikalischer Ebene falsch an. Aber gegendert ist es ja eigentlich richtig... oder?

    Ganz ehrlich: Keine Ahnung! :rofl:
    Ich hab selbst mal eine ganze Weile überlegt, weil bei meinen Nordern die Geschlchter allgemein komplett wurscht sind. Deshalb kommen bei mir Weibchen und Männchen auch komplett verstreut in allen Positionen vor, ohne jetzt wirklich darauf zu achten. Manchmal wird der Goblin von der Goblin verdroschen, mal andersrum. Aber der Name der Häuptling sollte auch nicht allzu kompliziert und tiefsinning sein (die Gute war nämlich auch eine recht stumpfe Person).

    "Vem har trampat mina svampar ner?!"

  • Und weiter geht es! Zwar mit einem etwas kürzeren Teil, aber immer noch volles Pfund aufs Maul! :lol:

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    Der Rest strebte jedoch eifrig aufwärts, bis man endlich nah genug für die eigenen Geschosse war. Nun ging es allmählich auch den Berggoblins an den Kragen und wahre Schadenfreude erfüllte Jukkars Goblinherz, als er sah, wie einer der feindlichen Schützen stürzte und den Hang hinab kullerte.
    Mit einem Mal spürte er allerdings etwas, doch dank dem Harzschnaps dauerte es noch ein paar Schritte mehr, bis er begriff, was es war. Jemand hielt sich von hinten an seiner Hose fest! Leicht aufgebracht warf Jukkar einen Blick über die Schulter, um zu sehen, wer sich hier an ihn klammerte. Zur Überraschung des Goblins kam ihm das Gesicht dort aber nur allzu bekannt vor und erneut traf ihn die Erkenntnis mit einiger Verspätung. Diese schiefe Hakennase, dieser Kratzer auf der Stirn, aber vor allem der goldene Ohrring und dieses streitsüchtige Glitzern in den gelben Augen gab es doch wirklich nur einmal auf der Welt!
    "Kaukor, wo ischn dei Schild?!", nuschelte Jukkar mit schwerer Zunge, während er sein Augenmerk wieder auf den Hang vor sich richtete.
    Von hinten drang nur ein missmutiges Geknurre an seine Ohren und veranlasste ihn zu schadenfrohen Gekicher. Natürlich wusste er ganz genau, wo der Schild seines Kumpanen abgeblieben war. Der Trottel hatte ihn doch tatsächlich vor sechs Tagen bei einer Wette verloren, als sie das Dorf in den Bergen überfallen hatten. Jukkar konnte sich gerade nicht mehr ganz so gut daran erinnern, aber es war wohl darum gegangen, wer beim Kampf nun die meisten Gegner abschlachtete. Kaukor hatte sich zuletzt mit drei zu vier geschlagen geben müssen. Nun blieb ihm nichts weiter übrig, als seinen guten Kumpel Jukkar als Deckung zu missbrauchen, der sich wiederum mit genau diesem Schild vor den Pfeilen schützte. Glück und Zufall hatten eben doch Sinn für Humor!
    Immerhin, seinen Speer hatte Kaukor noch, genauso wie die Fellweste, die schäbige Lederhose und die olle Lederkappe, unter der das fettige Haar bis auf die Schulterblätter hervorquoll. Mehr brauchte man doch eigentlich auch nicht, um sich mit Berggoblins zu kloppen. Wenn sie denn endlich mal nah genug wären, um sich nicht nur gegenseitig mit Pfeilen zu spicken, sondern wirklich an die Gurgeln zu gehen!
    Da ertönte plötzlich wildes Geschrei von links, wo sich der Stamm der Pikkuorax ("Hügler" genannt, da der Grabhügel ihres ersten Häuptlings direkt neben dem Dorf lag) gegenüber der restlichen Schlachtlinie einen kleinen Vorsprung erarbeitet hatte.
    Nun legten die gerade einmal drei Dutzend Goblins allerdings nochmal einen Zahn zu, um endlich aus dem Pfeilgewitter heraus und in den Nahkampf zu kommen. Derweil warteten die Berggoblins ebenfalls nicht einfach nur ab, sondern kamen ihren Verwandten freundlicherweise die letzten paar Schritte entgegen gestürmt. Dass dabei die Wurfspeer nur so hin und herfolgen machte das Aufeinandertreffen nicht gerade sanfter. Den Häuptling der Pikkuorax streifte zudem eine der kurzen Spießwaffen an der Hüfte und ließ den Grünhäutigen gerade in dem Augenblick ordentlich taumeln, als sich einer der Feinde auf ihn warf. Für einen Moment wankte der gesamte Stamm aus dem Vorgebirge unter der Wucht des Aufpralls einen Schritt nach hinten, während der Haufen aus den Bergen von oben weiter auf sie eindrängte. Der Druck auf die vordersten Reihen musste den Pechvögeln dort geradezu die Luft abschnüren. Indessen war der Häuptling irgendwo zwischen seine Leute gestürzt und seitdem auch nicht wieder aufgetaucht. Zumindest die Flagge mit einem miserabel gemalten Hügel darauf flatterte weiterhin über den Köpfen der Kämpfenden. Diese hatten sich mittlerweile durch jede Menge Geschubse etwas mehr Platz erarbeiten können und droschen nun ordentlich aufeinander ein.

    "Vem har trampat mina svampar ner?!"

  • Ich werde das Gefühl nicht los, dass du Spaß am Schreiben hast.
    Das Hinterwäldlertum deiner Goblins ist kreativ verpackt, das Kopfkino schnurrt und trotz der teils immensen Zeitdehnung wird es nicht langweilig. Deine Wortwahl und dein genereller Schreibstil sprechen mich auch an.

    Touché! Ja ich genieße es gerade in vollen Zügen diese Massenschlägerei zu beschreiben :D
    Mit der gestreckten Erzählung hast du natürlich recht, allerdings ist das hier quasi ein kleiner Trick meinerseits, Infodumbs zu umgehen. Aussehen der Goblins, ein paar der Stämme, die Beschreibung von Jukkar und der anderen Charaktere würde alles auf einen Haufen gequetscht doch etwas gezwungen wirken. Deshalb schieb ich immer mal wieder Ereignisse dazwischen, damit der Leser etwas mehr Zeit hat, sich an das ganze Szenario zu gewöhnen. In einer längeren Geschichte könnte ich diese Sachen auf mehrere Kapitel verteilen, allerdings soll das hier ja wirklich nur eine Kurzgeschichte von maximal um die 20 Seiten werden. :whistling:

    "Vem har trampat mina svampar ner?!"

  • Hmm. Also ich kann der Kritik von Asni zustimmen, gerade was die Rechtschreibung angeht. Du solltest wirklich etwas mehr darauf und auf die Leerzeichen achten. Es ruiniert sonst ziemlich deine Geschichte.

    Ansonsten machte es Spaß mitzulesen. Wie bei deiner anderem Gobblin Geschichte. Inhaltlich bislang gut gelungen. Mach weiter so. ^^

    • Offizieller Beitrag

    Immerhin, seinen Speer hatte Kaukor noch, genauso wie die Fellweste, die schäbige Lederhose und die olle Lederkappe, unter der das fettige Haar bis auf die Schulterblätter hervorquoll. Mehr brauchte man doch eigentlich auch nicht, um sich mit Berggoblins zu kloppen.

    Also erstens denke ich auch das es besser ist (besonders bei einer Kurzgeschichte dieser Art) die Beschreibungen nicht auf einen Knubel zu klatschen sondern gut zu verteilen. Es stimmt zwar, dass man damit Gefahr läuft das Kampfgeschehen zu verlangsamen und den flow rauszunehmen aber, wie in dieser Stelle (Zitat) finde ich es doch sehr gut verpackt. Vorallem weil du während der Beschreibung gleichzeitig auch noch auf den Kampf eingehst.

  • Hmm. Also ich kann der Kritik von Asni zustimmen, gerade was die Rechtschreibung angeht. Du solltest wirklich etwas mehr darauf und auf die Leerzeichen achten.

    Das ist keine Absicht :sack: Die fehlenden Leerzeichen dürften wohl davon kommen, dass ich den BBC-Code nicht aktiviere. Ich steh ein wenig auf Kriegsfuß mit dem Teil, denn dann kann man das ganze irgendwie nicht mehr in einen Spoiler packen, was wiederum den Thread so in die Länge zieht ...

    Also erstens denke ich auch das es besser ist (besonders bei einer Kurzgeschichte dieser Art) die Beschreibungen nicht auf einen Knubel zu klatschen sondern gut zu verteilen.

    Für ein paar Sekunden, wusste ich jetzt nicht genau, ob das Lob oder Kritik ist :rofl: sry, mein Hirn ist heute Abend nicht mehr besonders nützlich ... Ich denke aber mal, ich darf das als ersteres deuten, von daher Dankeschön :D

    "Vem har trampat mina svampar ner?!"

  • Dass dabei die Wurfspeere nur so hin und her folgen flogen, machte das Aufeinandertreffen nicht gerade sanfter.

    Zumindest die Flagge mit einem miserabel gemalten Hügel darauf flatterte weiterhin über den Köpfen der Kämpfenden.

    Ich finde es ein bisschen komisch, dass du als miserabel gemaltes Motiv auf der Fahne gerade einen Hügel nimmst. Mehr als einen Strich braucht's ja eigentlich nicht, um einen Hügel anzudeuten. Was ich also sagen will: mir scheint da "miserabel gemalt" nicht so sehr zu passen, weil auch ein sehr gut gemalter Hügel (so als Gegensatz) mit ein oder zwei Strichen auskommen kann. Ich kann mir einfach den Unterschied zwischen "miserabel gemalt" und "gut gemalt" nicht wirklich vorstellen. Und ich habe sogar einen Hügel gemalt...
    Mir kam hier noch die Idee, die Frage, was eigentlich auf diese Fahne gemalt ist, zwischen dem Fahnenmaler und einem fremden, neugierigen Goblin diskutieren zu lassen, vielleicht in Form einer Kneipenschlägerei?! ^^
    Ein weiterer Punkt: Ist es eigentlich nicht schlauer, eine Stofffahne mit einem Motiv zu besticken?

    Ansonsten muss ich leider sagen, dass ich die ersten Teile irgendwie spannender und ausgereifter fand. Für eine Kurzgeschichte passieren mir eigentlich zu viele verschiedene Dinge, wie die Szene mit Kaukor und seinem Schild. Aber ich bin trotzdem weiter gespannt, wie es weitergeht!

    „Alice, man darf sein Leben nicht nach anderen richten. Du allein musst die Entscheidung fällen.“ [Alice im Wunderland]

  • So, dann reihe ich mich auch mal wieder ein.
    Ich muss leider sagen, dass meine Konzentration beim Lesen derzeit ziemlich miserabel ist. Und gerade du hast einen Stil, bei dem es besser ist, keine Umgebungsgeräusche zu haben und sich nur voll und ganz auf das Geschriebene zu konzentrieren.
    Deswegen fällt meine Kritik wohl etwas plumper heute aus. 'Tschuldige. ._.

    An sich finde ich den Text bis jetzt nicht schlecht. Der von die gewohnte Lesefluss ist vorhanden und alles fügt sich recht nahtlos zusammen (Geschehen und Infoeinschübe) - allerdings muss ich Asni zustimmen, dass für eine Kurzgeschichte zu viel auf einmal eingeworfen wird. Mag auch nur mein Empfinden gerade sein. Aber wir werden ja sehen, wie sich das noch entwickelt.
    Kann mir auch gut vorstellen, dass dir das Schreiben hieran unglaublichen Spaß macht. :D

    Paar kleine Fehlerchen sind noch im Text versteckt, aber darum kümmre ich mich jetzt nicht weiter, zumal meine Zeit auch ein wenig begrenzt ist.


    Eins vielleicht noch (total zusammenhangslos):

    Die fehlenden Leerzeichen dürften wohl davon kommen, dass ich den BBC-Code nicht aktiviere. Ich steh ein wenig auf Kriegsfuß mit dem Teil, denn dann kann man das ganze irgendwie nicht mehr in einen Spoiler packen, was wiederum den Thread so in die Länge zieht ...

    BBCode an, Text reinkopieren, BBCode aus, dann sollte auch das mit dem Spoiler klappen. Und die Leerzeichensache ist gegessen. (Ansonsten Code für den Spoiler von Hand eintippen. *pfeift*)

  • Ich finde es ein bisschen komisch, dass du als miserabel gemaltes Motiv auf der Fahne gerade einen Hügel nimmst. Mehr als einen Strich braucht's ja eigentlich nicht, um einen Hügel anzudeuten.

    Da hast du eigentlich recht :hmm: so grottenschlecht sind nicht mal Goblins ...

    Mir kam hier noch die Idee, die Frage, was eigentlich auf diese Fahne gemalt ist, zwischen dem Fahnenmaler und einem fremden, neugierigen Goblin diskutieren zu lassen, vielleicht in Form einer Kneipenschlägerei?!

    Du bringst mich hier gerade auf eine Idee, für eine völlig neue Kurzgeschichte. Ein Haufen Goblins die über das Wappen auf ihrem Banner diskutieren und schließlich endet alles in einer Kneipenschlägerei xD

    Ansonsten muss ich leider sagen, dass ich die ersten Teile irgendwie spannender und ausgereifter fand. Für eine Kurzgeschichte passieren mir eigentlich zu viele verschiedene Dinge, wie die Szene mit Kaukor und seinem Schild

    Jap. Da hast du recht an dieser Stelle. Eigentlich hätte Kaukor, als bester und ältester Kumpel von Jukkar schon viel früher kommen müssen, aber ich hatte den Armen glatt vergessen ... die Szene war deshalb wohl ein wenig imrpovisiert :pardon:

    BBCode an, Text reinkopieren, BBCode aus, dann sollte auch das mit dem Spoiler klappen. Und die Leerzeichensache ist gegessen. (Ansonsten Code für den Spoiler von Hand eintippen. *pfeift*)

    Erstmal: YEY! Kitsune, du bist auch dabei :D und vielen dank für den Tipp ... darauf hätte ich auch mal kommen können ...

    "Vem har trampat mina svampar ner?!"

  • Spoiler anzeigen

    Auch die restliche Schlachtordnung der Vorgebirgsstreitmacht zog nun allmählich nach und kam den Berggoblins gefährlich nahe. Rasch steckten die Schützen des Feindes deshalb die Bögen weg und nahmen stattdessen ihre Beine in die Hand, bis sie die Reihen ihrer Kumpanen erreicht hatten. Im selben Augenblick dudelten die Säcke des Gegners abrupt zwei tiefe, lange Töne und unter Johlen setzte sich die Meute aus den Bergen in Bewegung. Speere flogen, Waffen wurden geschwungen, bevor gleich darauf beide Seiten mit Wucht und lautem Scheppern ineinander prallten. Nur einen Schritt vor Jukkar wurde ein Goblin von einem der Wurfgeschosse schwungvoll durch den Hals gepfählt, dass der arme Kerl nicht mal mehr krächzen konnte. Schlaff fiel der Getroffene nach hinten auf seine nachrückenden Kumpanen, die ihn erbarmungslos zur Seite schubsten.
    Örkzen, der mächtige Troll hingegen scherte sich nur wenig um die kämpfenden grünen Wichte um seine Beine herum. Der Norderriese hatte sich jemand anderen als Ziel herausgepickt und bahnte sich nun rücksichtslos einen Weg durch das Gewühl aus Goblins.
    "DU DA! DENKST DU, DU BIST HIER DER GRÖSSTE, ODER WAS?!", röhrte er, wobei er anklagend mit dem dicken Finger auf einen anderen Troll zeigte, der verwundert von dem zappelnden Grünhäutigen in seiner Pranke aufsah.
    "ACH ... SCHÖT ...", war alles, was das große Wesen zu dieser Herausforderung zu sagen hatte.
    Örkzen war einen ganzen Kopf größer als sein Artgenosse aus den Bergen und obendrein noch wesentlich kräftiger. Es folgte ein jämmerlicher Schrei, viel höher als irgendwer es von einem Troll erwartet hätte, dann ging es dem schmächtigeren an den Kragen. Örkzen packten ihn bei der Schulter, steckte den verzweifelten Fausthieb ohne weiteres weg und drosch selbst zu, was die Arme hergaben.
    Jukkar war indessen nur noch wenige Goblins von der Front entfernt, von wo ihn der frische Blutgeruch lockte und geradezu kirre in der Birne machte. Der Harzschnaps tat noch immer ausgezeichnet seine Wirkung und als sich vor seiner Hakennase plötzlich eine Lücke auftat, zögerte der junge Goblin nicht lange und warf sich hinein.
    Klirrend stieß er auch sogleich mit dem ersten Gegner zusammen und steckte prompt fest. Sie waren beide viel zu dicht aneinander gedrängt, als dass irgendwer zum Schlag hätte ausholen können, weshalb beide zu anderen Waffen griffen. Leider war Jukkars Gegenüber etwas flinker und hatte sich im nächsten Moment in dessen Schulter verbissen, wobei die Fellweste verhinderte, dass er allzu tief kam. Dennoch reichte es aus, um Jukkar wie am Spieß schreien zu lassen, bis ein gewisser jemand mit Speer ihm zu Hilfe kam.
    Es hatte ein wenig Verrenkungen gebraucht, um den Speer in diesem Gedränge frei zu kriegen, doch schließlich schaffte Kaukor auch das und rammte die Eisenspitze an Jukkars Hüfte vorbei in den Berggoblin. Sogleich lockerte sich der Biss etwas, aber anstatt vollständig loszulassen, kreischte der Verwundete nur ebenfalls drauf los. Der Pechvogel hatte es tatsächlich hinbekommen, dass sich seine Zähne in der Weste verfingen, was sich Jukkar freilich zu Nutze machte. Zwar konnte er nicht wirklich mit seiner Nagelkeule zuschlagen, aber um mit dem Stiel auf den Kopf seines Feindes einzuprügeln, reichte es allemal. Nach dem dritten Stoß klappte der Berggoblin dann schließlich zusammen, wobei einige Flusen mit ihm niedersanken.
    Zwar war der Kerl wohl noch nicht ganz tot, doch scherte sich Jukkar darum nicht viel mehr, als die Berggoblins, die in diesem Moment in die Lücke drängten. Wenn der andere nicht bald aufstand, würden seine Kumpanen ihn sowieso niedergetrampelt haben. Hinterher fiel das ohnehin kaum mehr auf, wer jetzt an wessen Tod schuld war.
    Von daher ging es auch weiterhin alles andere als zimperlich zur Sache und während sich Jukkar und Kaukor gemeinsam mit dem Feind kloppten, begannen sich die vorderen Reihen allmählich zu lichten.

    "Vem har trampat mina svampar ner?!"

  • Die Szene gefällt mir ganz gut. Daher nur zwei Anmerkungen im Spoiler

    Anmerkungen

    Im selben Augenblick dudelten die Säcke des Gegners abrupt zwei tiefe, lange Töne

    Für mich klingt das so, als würden die Dudelsäcke (darum handelte es sich doch, oder?) zwei isolierte Töne spielen. Das passt nicht so gut zur Mechanik der Instrumente, da man mit Dudelsäcken eigentlich immer einen Dauerton hat, der durch andere Töne unterbrochen wird. Pausen gibt es da eigentlich nicht. Was du hier machen könntest wären Hörner. Hörner gehen in jeder Schlacht und sind super archaisch. Von der Tonerzeugung her passt's auch super.
    Alternativ könnten die Dudelsäcke auch schrille, wilde Melodiefolgen spielen (durch sog. Überblasen kriegt man das locker hin :D ).

    Speere flogen, Waffen wurden geschwungen, bevor gleich darauf beide Seiten mit Wucht und lautem Scheppern ineinander prallten. Nur einen Schritt vor Jukkar wurde ein Goblin von einem der Wurfgeschosse schwungvoll durch den Hals gepfählt, dass der arme Kerl nicht mal mehr krächzen konnte. Schlaff fiel der Getroffene nach hinten auf seine nachrückenden Kumpanen, die ihn erbarmungslos zur Seite schubsten.

    Das erste "geschwungen" könntest du durch "(in die Luft) erhoben" ersetzen. Ich denke bei "geschwungen" eigentlich zuerst daran, dass die Träger der Waffen auf ihre Feinde einschlagen / zuschlagen, das passt dann nicht zum folgenden Satzteil. Demnach könnten die Goblins auch ihre Waffen wild durch die Luft schwingen, quasi um sich anzufeuern. Das gefiele mir auch ganz gut. Da fällt mir auch auf, dass ich etwas mehr Gegröhle, Gejohle und Vorfreude auf das fröhliche Metzeln bei den Goblins erwarten würde :hmm:
    Das zweit "schwungvoll" finde ich in Verbindung mit "gepfählt" nicht so schön, aber das ist Geschmackssache. Gleiches gilt für "durch den Hals gepfählt". Es ist bestimmt nicht falsch (denke ich mal), aber irgendwie ungewöhnlich. Ich kannte "pfählen" vor allem in Verbindung mit Vlad Tepesh Draculea und verschiedenen Aberglauben. Da bezeichnet das Pfählen eine Art der Folter / Hinrichtung, bei der man den Körper entweder parallel zur Wirbelsäule vom Hintern bis zur Schulter oder von vorne nach hinten durch Brust oder Bauch aufspießt. Deswegen finde ich eben "durch den Hals pfählen" seltsam.
    "erbarmungslos" würde ich vielleicht durch "achtlos" ersetzen. Ich würde mal davon ausgehen, dass der Goblin ziemlich am Ende ist, daher ist es irgendwie unerheblich, ob die anderen hier Erbarmung zeigen oder nicht, sie nehmen schlicht keine Rücksicht auf den Noch-nicht-ganz-Toten.

    So, nun schreib fleißig weiter!
    :orc:
    (Wieso gibt's noch keinen Xarrot-Goblin-Smiley?)

    „Alice, man darf sein Leben nicht nach anderen richten. Du allein musst die Entscheidung fällen.“ [Alice im Wunderland]

  • Du schreibst einfach toll, @Xarrot , du hast einfach ein wahnsinnig gutes Sprachgefühl, auch wenn du es an meist an den furchtbaren Dialekt der Norder "verschwendest" ;) . Wenn etwas lieber benutzt wird, "denn" etwas anderes (statt als), geht mir das Herz auf! Klasse! Inhaltlich halt der übliche Norderwahnsinn, wie wir ihn alle kennen und lieben. Wenn sie sich in den Schlachtreihen gegenseitig anpinkeln oder aus dem Weg gehen oder sich vor der Schlacht besaufen - köstlich! :D

    "Un wer denkt, er kann sich verpissen, den lass ichDreck

    "ich Dreck" Leerzeichen abhanden gekommen ;)

  • Das passt nicht so gut zur Mechanik der Instrumente, da man mit Dudelsäcken eigentlich immer einen Dauerton hat, der durch andere Töne unterbrochen wird.

    Da hast du recht, hatte ich beim schreiben nicht so wirklich bedacht :hmm: Deine Idee klingt aber gut, die nehm ich :D

    Das zweit "schwungvoll" finde ich in Verbindung mit "gepfählt" nicht so schön, aber das ist Geschmackssache.

    Ich wollte einfach zwei Wörter mit eher verschiedener Aussage verbinden, allerdings ist "pfählen" hier wohl wirklich eher das falsche. Da ist scheinbar noch ein wenig Umformulierung von Nöten :whistling:

    "Vem har trampat mina svampar ner?!"