Hiho habe mich dazu entschlossen, diese Geschichte wieder zu posten. Habe sie etwas überarbeitet und auch schon über den Punkt hinweg weiter geschrieben, den manche vielleicht noch kennen. Diese Story ist mein Sorgenkind, weil ich sie längst schon fertig haben wollte es aber immer und immer wieder hapert. Ich erhoffe mir also hier den ein oder anderen Arschtritt, damit ich das diesmal wirklich durchziehe...
Kritik und Feedback ist erwünscht, ist schließlich noch kein Meister vom Himmel gefallen :)^^
Jetzt viel Spaß
Kapitel 1: Eine einsame Jägerin
Seit Stunden verfolgte sie die Männer bereits durch den dichten Wald. Sie hatten keine Ahnung, dass sie beobachtet wurden. Geschweige denn, dass ihnen eine Jägerin im Nacken saß, die nur auf den entscheidenden Moment wartete, sie umzubringen. Es war ironisch, denn immerhin waren diese Krieger selbst auf der Jagd. Doch es ging ihnen nicht darum Tiere zu erlegen, nicht direkt zumindest. Sie jagten Arani, um sie in ihr Königreich zu verschleppen und dort zu versklaven.
Karutier. Taheela spuckte verächtlich auf den Boden. Sie hasste sie. Sie waren feige. Niemals griffen sie die Stämme Aranias direkt an. Das würde das Friedensabkommen gefährden und die anderen Reiche Perdosiens alarmieren. Ein Risiko, dass sie nicht eingehen würden. Doch dieses verabscheuungswürdige Königreich lebte von der Sklaverei und sie hatten es sich zu Nutzen gemacht, dass junge Arani ihren Clan oft für Wochen verließen und einsam in der Natur nach ihrem tierischen Gefährten, ihrem Tarun, suchten. Diese Jünglinge, wie man sie im Aranischen Volk nannte, hatten keine Chance gegen Karutische Soldaten. Sie waren ja noch nicht in der Lage, die Gestalt ihres Taruns anzunehmen, um sich in Sicherheit zu bringen.
König Rushan unternahm nichts dagegen. Nur ein weiterer Grund, weswegen Taheela den König der Arani verabscheute. Er wusste, dass Karutien entlang ihrer Grenzen Jünglinge entführte, doch er ignorierte es einfach.
Taheela fixierte die Männer mit einem eisigen Blick. Es waren nicht die Ersten und es würden nicht die Letzten sein, die sie töten würde. Doch sie musste vorsichtig vorgehen. Unter ihnen war ein Magier, das konnte sie an seiner dunklen langen Robe erkennen. Die anderen Männer trugen Rüstungen und Schwerter. Es waren acht Gegner und sie war allein.
Doch sie war eine Arani und obwohl sie erst sechszehn Sommer zählte, gehörte sie zu den Besten ihres Clans. Eine Tatsache, die sie ihrem Vater zu verdanken hatte. Er hatte sie das Jagen gelehrt. Das Wichtigste war Geduld. Wenn man nicht auf den richtigen Moment warten konnte, dann war man selbst zum Tode verurteilt. Das zweit Wichtigste war Effizienz. Gib deinem Gegner niemals die Gelegenheit auf deinen Angriff reagieren zu können, hatte er stets gesagt. Wenn du angreifst, wenn du einen Pfeil schießt, dann musste dieser bereits tödlich sein. Und darüber hinaus hatte er sie nie vergessen lassen, dass eine Entscheidung endgültig war. Man traf sie niemals leichtfertig, sondern stets im Angesicht aller Konsequenzen. Vor allem, wenn es um das Leben eines Menschen ging. Es gab niemals ein zurück. Kämpfe bis zum Ende.
Taheela hockte sich hin und beobachtete die Männer aus sicherer Entfernung. Sie waren stehen geblieben und diskutierten heftig miteinander. Sie konnte zwar nicht verstehen, worüber sie sich unterhielten, doch offensichtlich war ihr Magier nicht zufrieden. Ein Streit? Sie schmunzelte. Langsam zog sie ihren Bogen hervor und ließ die Männer dabei keine Sekunde aus den Augen. Sie hatten keine Ahnung, was sie erwartete. Freude und Aufregung stieg in ihr auf.
Die Aranischen Wälder waren gefährlich. Eine Tatsache, die sie diesem Abschaum in Kürze demonstrieren würde. Sie war hier aufgewachsen und kannte die Gefahren. Neben den Tieren, die hier lebten, musste man auch stets mit einem Übergriff eines anderen Clans rechnen. Doch Taheela wusste, dass der nächste Clan mindestens zwei Tagesreisen entfernt war. Außer diesen Kriegern gab es also niemanden, auf den sie ein Auge haben musste.
Die Männer diskutierten noch eine Weile und die Jägerin wartete geduldig ab. Schließlich gingen zwei von ihnen tiefer in den Wald hinein und ließen ihre Gefährten zurück. Das war ihre Gelegenheit. Vermutlich waren sie nur auf der Suche nach Brennholz, immerhin würde die göttliche Scheibe bald zur Nachtruhe gehen, doch das war ihr gleich. Zwei Gegner waren einfach zu besiegen und getrennt von den anderen, würde sie sich noch nicht einmal allen gleichzeitig stellen müssen. Das war die Gelegenheit, auf die sie gewartet hatte.
Langsam huschte sie durch das Unterholz und folgte den beiden Männern mit reichlich Abstand. Hinter einer großen Eiche kam sie zum Stehen und beobachtete die beiden Krieger, wie sie sich langsam durch den Wald bewegten.
Wenn sie schnell war, würde sie zwei Pfeile schießen können, ohne, dass einer von ihnen um Hilfe rief.
Sie spannte ihren Bogen, legte den Pfeil auf die Sehne und zielte auf einen der Krieger.
Geduld. Effizienz. Endgültigkeit, sagte sie in Gedanken die Worte ihres Vaters auf, die sie wie ein Mantra begleiteten. Ihre Atmung ging ruhig. Ihr Blick war auf den Mann gerichtet. Das Ziel war sein Herz.
Plötzlich erregte ein kleines Knacksen ihre Aufmerksamkeit. Irgendetwas, oder irgendjemand befand sich hinter ihr.