Es gibt 2 Antworten in diesem Thema, welches 1.815 mal aufgerufen wurde. Der letzte Beitrag (4. Februar 2018 um 13:09) ist von Tariq.

  • Kind im Dunkeln

    Wie immer dasselbe,
    wie gestern, so heut.
    Ich sitz da, lausche still,
    denn gleich beginnt es erneut.

    Es raschelt ganz leise,
    es knistert und knackt,
    und ich merke sofort,
    wie das Entsetzen mich packt.

    Verwirrende Lichter -
    es sind immer zwei -
    leuchten kurz nur mal auf
    und huschen lautlos vorbei.

    Sie kommen sehr oft
    und zieh‘n eine Spur,
    einen Bogen aus Licht.
    Ich fürcht mich. Was ist das nur?

    Ganz schwer geht mein Atem,
    ich würde gern schrein.
    Doch ich tu’s nicht aus Angst
    vor dem, was danach wird sein.

    Denn dort ist was Schwarzes,
    sehr groß und ganz nah!
    Ich kann hören, es schnauft
    und kommt hierher, ist fast da.

    Streckt es nicht die Hand aus?
    Berührt es mich schon?
    Es hat Augen, ganz rot,
    und brummt mit klagendem Ton.

    Mein Herz klopft wie rasend!
    Ich schwitze dabei.
    Und dann endlich, befreit
    aus meiner Kehle: ein Schrei!

    So hoch und so schrill durch
    das Dunkel er gellt!
    Zeig verzweifelt durch ihn
    all mein Entsetzen der Welt.

    Dann höre ich Schritte,
    sie nähern sich schnell,
    und die Türe geht auf,
    es leuchtet Licht auf ganz hell!

    Ich sitze im Bett völlig
    tränenverschmiert.
    Doch jetzt werde ich still,
    denn meine Mama ist hier.

    "Er wird wiederkommen. Die Berge sind wie ein Virus. Man infiziert sich mit der Liebe zu ihnen
    und es gibt kein Gegenmittel. Sie führen in eine Sucht, man kommt nicht mehr von ihnen los.
    Je länger man sich woanders aufhält, desto größer wird das Verlangen, sie wiederzusehen."

    Chad, der Holzfäller
    aus "Der Wolf vom Elk Mountain"

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  • Ein sehr schöner Versuch sich in die Seele eines Kindes hineinzuversetzen. Witzigerweise hab ich die Überschrift übersehen und dann erst gemerkt, dass es sich um eine Kind handelt, als ich gelesen habe "denn meine Mama ist hier". Das war, für mich, ein schöner Effekt.

  • "Er wird wiederkommen. Die Berge sind wie ein Virus. Man infiziert sich mit der Liebe zu ihnen
    und es gibt kein Gegenmittel. Sie führen in eine Sucht, man kommt nicht mehr von ihnen los.
    Je länger man sich woanders aufhält, desto größer wird das Verlangen, sie wiederzusehen."

    Chad, der Holzfäller
    aus "Der Wolf vom Elk Mountain"

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