Kind im Dunkeln
Wie immer dasselbe,
wie gestern, so heut.
Ich sitz da, lausche still,
denn gleich beginnt es erneut.
Es raschelt ganz leise,
es knistert und knackt,
und ich merke sofort,
wie das Entsetzen mich packt.
Verwirrende Lichter -
es sind immer zwei -
leuchten kurz nur mal auf
und huschen lautlos vorbei.
Sie kommen sehr oft
und zieh‘n eine Spur,
einen Bogen aus Licht.
Ich fürcht mich. Was ist das nur?
Ganz schwer geht mein Atem,
ich würde gern schrein.
Doch ich tu’s nicht aus Angst
vor dem, was danach wird sein.
Denn dort ist was Schwarzes,
sehr groß und ganz nah!
Ich kann hören, es schnauft
und kommt hierher, ist fast da.
Streckt es nicht die Hand aus?
Berührt es mich schon?
Es hat Augen, ganz rot,
und brummt mit klagendem Ton.
Mein Herz klopft wie rasend!
Ich schwitze dabei.
Und dann endlich, befreit
aus meiner Kehle: ein Schrei!
So hoch und so schrill durch
das Dunkel er gellt!
Zeig verzweifelt durch ihn
all mein Entsetzen der Welt.
Dann höre ich Schritte,
sie nähern sich schnell,
und die Türe geht auf,
es leuchtet Licht auf ganz hell!
Ich sitze im Bett völlig
tränenverschmiert.
Doch jetzt werde ich still,
denn meine Mama ist hier.