Wortgefechte - Ein Schwert und sein Held

Es gibt 426 Antworten in diesem Thema, welches 106.691 mal aufgerufen wurde. Der letzte Beitrag (21. August 2023 um 00:03) ist von bigbadwolf.

  • 46) war nicht mein Fall. Und weil du gefragt hast: Verweise auf Videospiele sind mir auch keine aufgefallen. :huh:

    47) war aber göttlich. Ich musste echt breit grinsen und einmal kurz ein Lachen unterdrücken. Auch wenn der Teil sehr kurz war, war er wirklich, wirklich gut. Außerdem finde ich, dass Tom Starks Vorschlag wirklich genial ist. :rofl:

    Zitat

    aber wenn ich Pech habe, vernichte ich damit eines der seltensten, imposantesten und klügsten magischen Geschöpfe und nein, ich meine nicht dich

    :rofl:

  • 47 b

    Die letzten Augenblicke hatte der Held lediglich wie durch dichten Gedankennebel wahrgenommen, sodass ihm nur vage bewusst war, dass er sich überhaupt bewegt hatte. Insofern war er etwas überrascht, als er abrupt die volle Kontrolle über seine Sinne zurückerlangte. Seiner Lage ebenfalls eher abträglich war der Umstand, dass er sich am falschen Ende einer Klinge wiederfand, deren Spitze er schielend fokussierte. Während er noch versuchte, das Geschehene zu rekonstruieren und seine aktuelle missliche Lage einzuschätzen, wurden ihm neben der Stille in seinem Kopf auch die ungewöhnliche Breite und die geschwungenen Linien auf der bedrohlichen Klinge bewusst. Seine Augen rückten wieder auseinander, um sein Gegenüber zu betrachten. Er erblickte Haut von der Farbe schmutziger Bronze, ein kantiges, wettergegerbtes Gesicht mit tiefen, smaragdgrünen Augen, von rostbraunem, schulterlangem Haar eingerahmt. Selbst durch einige Lagen mit Sehnen und Darm vernähter Felle war ihr wohlgeformter Körper zu erahnen.
    „Was wollt Ihr hier?“, schien die Frau nicht zum ersten Mal zu fragen. „Wie könnt Ihr es wagen, ein Einhorn derart zu verschrecken?!“
    Ich fasse es nicht!, rief die Stimme plötzlich.
    Erschrocken zuckte der Held zusammen, was zur Folge hatte, dass die Spitze nun warnend seine Wange touchierte. Er begann unweigerlich erneut zu schielen.
    Hey, Blinki!, nutzte die Stimme sofort die entstandene physische Verbindung.
    Falls die Frau die Stimme des magischen Schwertes gehört hatte, verbarg sie ihre Verwunderung äußerst geschickt. Stattdessen gewannen ihre Augen nun auch die Härte von Smaragden, was es dem Helden zusätzlich erschwerte, seine Stimme wiederzufinden.
    „Entschuldigung!“, brachte er endlich hervor. Erst jetzt fiel ihm auf, dass Blätter und Wind ihren Geräuschedienst wieder aufgenommen hatten. „Verzeiht die… die Störung. Ich bin… ich… war nicht mehr Herr meiner Sinne, weil… habt ihr nicht auch diese betörende Melodie vernommen?“
    Wetten, dass sie gesungen hat?, meldete sich die Stimme.
    „Natürlich war ich das“, blaffte die Frau.

    Aha! Du hörst mich ja doch! Ist das Blinki?
    „Ich habe zwar keine Ahnung, warum deine Waffe meint mich unbedingt nerven zu müssen, Störenfried, aber ich will jetzt endlich eine Antwort“, entgegnete die Frau eisig.
    „Werte Dame“, setzte der Held nun ebenfalls erbost an, „als ich gerade ohne zu verurteilende Ziele diesen Wald durchquerte, erklang Gesang, welcher mich anscheinend meines freien Willens beraubte und –“
    Das könnte man so ausdrücken, warf das Schwert ein.
    „Und“, setzte er erneut an, „insofern war es genauso wenig meine Absicht, ein Einhorn zu verschrecken wie ich für gewöhnlich auch keine Igel oder Schwarzspechte durch dummes Herumtrampeln aufscheuche. Des Weiteren frage ich mich, wer Euch dazu ermächtigt hat, den Wald seiner Stimme zu berauben?“
    Lediglich die Klinge an seiner Wange hielt ihn von einer spöttischen Bewegung ab, doch seine leicht aggressive Wortwahl schien der Frau auch so einen gewissen Respekt abgerungen zu haben. Die Härte in ihren Augen wich vorsichtigem Interesse und sie zog ihre breite Klinge zurück.
    „Mein Zauber, welcher Euren Verstand umfing, sollte lediglich das Einhorn beruhigen und zu mir führen... hm, ihr scheint wirklich nicht aus der näheren Gegend zu stammen, sonst wüsstet Ihr von den Hütern und unserem uneingeschränkten Schutz dieser Wälder und seiner Bewohner.“
    Das sind dann wohl die örtlichen Rachedruiden, überlegte die Stimme.
    „Jep“, entfuhr es dem Helden und die Druidin kniff erneut die Augen zusammen. Ein Zwinkern später ruhte die Klinge ihres Schwertes erneut an seiner Wange, wenngleich eher formhalber.
    -chen, erklang es im Kopf des Helden.
    Hm?, fragte er gedanklich nach.
    Hm?, entgegnete die Stimme ihrerseits irritiert und auch die Druidin wirkte einigermaßen überrascht.

    »Chen«?, wiederholte der Held.

    Welcher Chen?
    „Wie klein diese Welt doch ist!“, lachte die Frau plötzlich laut auf. Schwert und Held tauschten mental verwirrte Blicke aus und beschlossen abzuwarten. „DU bist also Schnittchen“, stellte sie fest.
    Es war schwierig abzuschätzen, ob das Schwert jemals seine Stimme wiederfinden würde, weshalb der Held zunächst das Wort ergriff: „Dann bist du wohl tatsächlich Blinki.“
    Das zutiefst genervte Seufzen, welches in seinem Kopf widerhallte, war Antwort genug.
    DU HAST NIE GEANTWORTET!, plärrte es plötzlich. WARUM HAST DU NIE GEANTWORTET?!
    Ich hatte immer den Eindruck, du wärst dir Gesellschaft genug, erklang nun eine andere Stimme im Kopf des Helden. Außerdem heiße ich Jochen. Nicht Blinki.

  • Ich hatte immer den Eindruck, du wärst dir Gesellschaft genug, erklang nun eine andere Stimme im Kopf des Helden. Außerdem heiße ich Jochen. Nicht Blinki.

    :rofl:

    Sehr schön, hat mir gut gefallen. Auch die Beschreibung am Anfang, wie er auf Blinki... ähm, Jochen schielt, ist allerliebst!
    In dem Sinne: Frohe Weihnachten und einen fleissigen :santa2: (eine Weihnachtsfolge wär nett gewesen :D )

  • Der Teil war nicht so witzig wie der erste Teil, aber der Held gewinnt dafür gerade satte Sympathiepunkte. Er benimmt sich vorbildlich. So wie man es eigentlich bei einem Waldläufer auch erwartet, der jahrelang durchs Lande zieht.
    Nicht so, wie bei diversen Rollenspielen, wo man den IQ der Charaktere stets anzweifelt. Hier passt alles.

    Also ein durchweg gelungener Teil.

    Das einzige, was mir nicht so ganz klar ist, ist das Ende. Das liegt vermutlich aber daran, dass ich deine Auflistung diverser magischer Waffen schon vergessen habe. :)

  • Sehr schön, hat mir gut gefallen. Auch die Beschreibung am Anfang, wie er auf Blinki... ähm, Jochen schielt, ist allerliebst!
    In dem Sinne: Frohe Weihnachten und einen fleissigen (eine Weihnachtsfolge wär nett gewesen )

    Ja nu. Kopfkino muss schon sein. Ich hab auch schon über was Weihnachtliches nachgedacht, aber das hätte meiner Meinung nach zu abgedroschen gewirkt. Mal sehen, was noch so passiert.

    Der Teil war nicht so witzig wie der erste Teil, aber der Held gewinnt dafür gerade satte Sympathiepunkte. Er benimmt sich vorbildlich. So wie man es eigentlich bei einem Waldläufer auch erwartet, der jahrelang durchs Lande zieht.
    Nicht so, wie bei diversen Rollenspielen, wo man den IQ der Charaktere stets anzweifelt. Hier passt alles.

    Oho. Sympathiepunkte für den Charakter? Meinst du seine etwas pissige Erwiderung im zweiten Teil?
    Spielst du jetzt auf bestimmte Rollenspiele an oder nur so allgemein?

    Das einzige, was mir nicht so ganz klar ist, ist das Ende. Das liegt vermutlich aber daran, dass ich deine Auflistung diverser magischer Waffen schon vergessen habe.

    Der Name ist neu, die anderen Waffen hatten allesamt andere Namen. Das Ende kommt hier ziemlich abrupt. Ich hatte ursprünglich noch ein Gespräch mit der Druidin anhängen wollen, in welchem letztlich erst herauskommt, dass "Blinki" doch sprechen kann, aber so hat es dann doch mehr Sinn ergeben.

    Ich schau mal, ob der Weihnachstmann mir noch ein paar Ideen schenkt...
    Ansonsten wünsche ich allen ein frohes Fest und eine schöne Zeit!

  • Warum Sympathiepunkte? Seine Reaktion ist angemessen, zugleich stichst du im Dialog auch klar heraus, dass sich der Held in der Natur benehmen kann.
    Mit beiden beweist er Intelligenz, vor allem in der Situation.

    Es ist nicht so, wie in diversen Spielen, wo die Charaktere sich so danebenbenehmen, dass sie meist in einen blutigen Kampf verwickelt werden.
    Zum Beispiel in Divinity 2 oder DSA.

  • 48

    Der gepflasterte, ehemalige Kasernenvorplatz war zuletzt vielleicht vor einer Generation so bevölkert gewesen. Seit die neue Garnison am anderen Ende der Stadt gebaut worden war, hatten sich mal die örtlichen Stadtmilizen und mal die vorübergehend angeheuerten Söldnergruppen den Ort zu eigen gemacht. Da aktuell einige politische Spannungen herrschten, stellte eine spontane Invasion eine realistische Gefahr dar und insofern war den Stadtherren daran gelegen, die Reihen ihrer Soldaten durch käufliche Schwerter zu verstärken. Zudem verhinderte ein rechtzeitiges Anwerben, dass besagte Schwerter am Ende die eigene Stadt belagerten.
    Da es dem Helden in Bezug auf weltliche Herrscher an Loyalität mangelte, trat er gern für einen entsprechenden Obolus in die Dienste der Stadt. Unter den anderen Söldnerausbildern war sogar ein bekanntes, wenngleich unschönes Gesicht. Brignabbids Anblick rief unweigerlich Gedanken an große Schlachten mit scharfen Klingen hervor. Allein die zahllosen Narben schienen das Gesicht des rauen Zwergenkriegers überhaupt noch zusammenzuhalten. Obgleich er Brignabbid bereits mit Dolchen, Bögen und Hellebarden hatte kämpfen sehen, war der stark stigmatisierte Zwerg natürlich mit den Hammer- und Axtkämpfern betraut worden. Seine eigene Gruppe von sechs Schwertkämpfern – naja, wohl eher »Schwertfuchtlern« – zeigte dabei ebenso wenig Talent wie die meisten anderen Trainierenden, die allesamt ungestüm auf ihre mit Stroh gefüllten Kampfattrappen eindroschen. Insofern herrschte auf dem Übungspflaster ein enormes akustisches Gedränge, gepaart mit optisch wenig ansprechender Kampfkunst, was zusammengenommen für die Kopfschmerzen des Helden verantwortlich sein mochte.
    Wenn das keine Strohattrappen wären, würden sie definitiv sterben, erklang die Stimme im Kopf des Helden.
    „Wen meinst du jetzt mit »sie«?“, sprach er gegen die Wand aus Lärm.

    Na, die Attrappen.
    „Oha, ist das etwa ein Lob?“, wunderte sich der Held.
    Nicht der Treffer wegen, sondern durch Langeweile.
    „War ja klar.“
    Tatsächlich teilte er die Meinung seiner magischen Waffe weitestgehend.
    Ach, sieh sie dir an: kein Gleichgewicht, ihre Beinstellung ist… ich weiß nicht mal, ob das beabsichtigt ist… und diese Waffenhaltung ist einfach nur entsetzlich! Wenn du mich so halten würdest, dann… ich weiß auch nicht… ich hätte nicht gedacht, dass man ein Schwert überhaupt so halten kann!
    Einer der Schwertfuchtler vollführte eine imposante, schwungvolle Kreisbewegung, mit welcher er die Attrappe auch beinahe getroffen hätte. Stattdessen knallte er rücklings gegen seine Strohpuppe und ließ unter lautem Scheppern sein Schwert auf das Pflaster fallen.
    Das Schwert seufzte tief. Wir sollten einschreiten. Die Attrappen gewinnen die Oberhand…
    „Mit deinen magischen Motivationsreden könntest du selbst einen sicheren Sieg in eine Niederlage verwandeln“, verdrehte der Held leicht belustigt die Augen, aber eigentlich war es nicht im Mindesten lustig. Um sich etwas von der optischen Folter zu erholen, ließ er seinen Blick zu den anderen Trainierenden und ihren Ausbildern schweifen. Brignabbid entriss einem Kämpfer gerade die Axt, vermutlich als reine Vorsichtsmaßnahme, und auch die anderen Ausbilder litten seelische Qualen, während sie ihren Schützlingen teils mit zusammengekniffenen Augen zusahen. Der kampferprobte Zwerg wies seine Gruppe nun an, ihre Schildhaltung seiner eigenen anzupassen. Seine darauffolgende Unterweisung in Formationskampf, passivem Vorstoßen und gedecktem Rückzug endete entgegen aller Vermutung lediglich in mäßigem Chaos.
    Wofür braucht man bitte Schildtraining, hm?, schnaubte die Stimme abfällig. Ist es nicht viel sinnvoller einem Angriff mit einem besseren Angriff zu begegnen?
    „Du weißt doch, dass man manchmal in der Unterzahl ist“, erinnerte der Held seine Waffe ruhig.
    Dann pariere ich eben zwischendurch den einen oder anderen Schlag und dünne währenddessen die Reihen aus, hielt die Stimme störrisch gegen.
    „Genau: Du tust das. Normale Schwerter helfen ihrem Träger nun mal nicht bei der Abwehr.“

    Moment mal! Dann bin ich also eine Art Schild für dich?!
    „Vorrangig ein Schwert.“
    Ich wäre aber lieber ausschließlich ein Schwert!
    „Du bist ein Schwert.“

    Ausschließlich?
    Diese Unterhaltung war selbst nach ihren Maßstäben unsinnig.
    „Meinetwegen“, gab er deshalb einfach nach und konzentrierte sich lieber wieder auf die überwiegend unbeholfenen Kämpfer. Neben ein paar Dutzend Bauernsöhnen, Soldatensöhnen und -töchtern – die Erkenntnis, dass Frauen ebenso tödlich sein konnten wie Männer, schien bislang lediglich in der kampferprobten Bevölkerungsschicht angekommen zu sein – zählten auch eine Handvoll Adeligensöhne in teuer wirkenden Rüstungen zu den Trainierenden. Insbesondere das Verhalten Letzterer ließ jedoch vermuten, dass sie Heldentum und Waffenkunst mit Prahlerei und Schöngeistigkeit verwechselten.
    Hinter dem Helden erklang das unvergleichliche Geräusch einer Klinge auf Stein.
    „Bei Thichanas!“, fluchte der Speerkämpfer herzhaft.
    Waaaas?! Hat er gerade…? Hat er?!, flippte die Stimme in seinem Kopf aus. Oh! OH! Frag ihn, FRAG IHN!
    Der Held war nun zugegebenermaßen selbst interessiert, sodass das Geschrei seiner Waffe auf mehr als eine Weise überflüssig war. Aus sicherer Entfernung machte er sich bemerkbar und der missmutige Speerkämpfer warf seine Waffe ungerührt auf das Pflaster, ehe er sich ihm zuwandte.
    „Von wem sprecht ihr da? Wer ist dieser Thichanas?“, fragte er möglichst unverfänglich, während sein Schwert dicht an der Grenze auszuhaltender Neugier entlanghüpfte.
    „Ihr kennt nicht Thichanas, den Tausendschlächter?“, fragte der Mann erschüttert.
    Doch!, rief die Stimme ekstatisch.
    „Die Geißel der Lebenden?“

    DOCH!
    „Den Seuchenfürst?“
    DO - äh… was?
    „Ähm, den Seuchenfürst?“, fragte der Held nach.
    „Den Fürsten des schleichenden Todes!“, insistierte der Kämpfer mit geschwellter Brust. „Nicht viele kennen heutzutage seinen Namen, doch in meiner Heimatfeste verehren wir ihn noch immer! Obwohl er unsere Fürbitten, unseren Feinden Blutpest und Schimmelfieber zu bescheren, seit Jahrhunderten unbeantwortet lässt: wir, die Pestbrüder, sind in unserem Glauben unerschütterlich. Heil dir, Thichanas!“, schloss er theatralisch, indem er die Hände gen Himmel reckte.
    „Ich… äh… danke euch für die Erklärung. Äh, ihr dürft nun mit eurem Training fortfahren“, entließ er sein Gegenüber unsicher. Der Enthusiasmus des Kämpfers wich erneutem Missmut, dennoch griff er sofort nach seinem Speer und nahm sein Training wieder auf. Das anhaltende Schweigen der Stimme ließ den Helden seine nächsten Worte mit Bedacht wählen.
    „Immerhin hast du früher tatsächlich Tod und Verderben gesät“, versuchte er sein Schwert aufzumuntern.
    Krankheiten und Seuchen. Und bekloppte Anhänger…, klagte die Stimme. Das ist das erste Mal, dass ich froh bin, mich nicht erinnern zu können. Ich glaube, ich würde jetzt gern allein sein.
    „Ach, komm schon. Es ist vielleicht nicht ganz das, was du dir gewünscht hast, aber nun weißt du es zumindest. Immer noch besser als der Totengott oder ein Fruchtbarkeitsgott gewesen zu sein, oder?“

    Oder »Gott des Tanzes«… oder ein Friedensgott, pah!
    „Ähm“, merkte der Held an.
    Was?
    „Ach nichts.“

  • :rofl:
    Ich liebe deine trockene Art. Bei der Beschreibung der kämpfenden hätte ich am liebsten laut gelacht (geht nur gerade nicht :( ) aber das Schwert ist in diesem Teil echt unbezahlbar xD einfach klasse

    Writers aren't exactly people ... they're a whole bunch of people trying to be one person.
    - F. Scott Fitzgerald

  • Ich liebe deine trockene Art.

    Danke. Daran feile ich auch immer lange, bis mir die Wortwahl wirklich gefällt und die Pointe trägt.

    Bei der Beschreibung der kämpfenden hätte ich am liebsten laut gelacht (geht nur gerade nicht )

    ?( Stimme weg?

    das Schwert ist in diesem Teil echt unbezahlbar xD

    Das ist mir beim Schreiben eigentlich gar nicht so aufgefallen, da ich diesen Teil von vorn nach hinten geschrieben habe, sondern erst die Mitte, dann den Schluss, dann den Anfang, dann hier und da und dort noch was eingefügt und geändert... tatsächlich habe ich es gerade eben das erste Mal selbst ganz gelesen. :whistling:

  • @bigbadwolf zu 48: Man merkt, dass du diesmal mehr Zeit darauf verwendet hast, die Situation zu beschreiben, was den Fokus etwas von den Dialogen wegrückt. Fast find ich's schade, weil das irgendwie so eine typische Eigenart der Wortgefechte war. Aber so schlimm ist es ja auch nicht. Immerhin kannst du auch so gut Witz erzeugen. :D

    "Vem har trampat mina svampar ner?!"

  • zu 48: Man merkt, dass du diesmal mehr Zeit darauf verwendet hast, die Situation zu beschreiben, was den Fokus etwas von den Dialogen wegrückt. Fast find ich's schade, weil das irgendwie so eine typische Eigenart der Wortgefechte war.

    Ist mir gar nicht so aufgefallen. :schiefguck: Aber ich finde schon, dass der Hauptfokus noch auf der Konversation liegt, oder nicht? So ein bisschen mehr Drumherum erschien mir hier einfach wichtig, um die genaue Situation zu verdeutlichen, in welcher die Vergangenheit des Schwerts aufgedeckt wird. Außerdem machen rhetorisch ausgeschwiffenereste Ergüsse auch außerhalb von Dialogen enorm Spaß. :D
    An meinem Zwergennamen scheint jedenfalls niemand etwas auszusetzen zu haben... scheint gut gewählt zu sein.

    Immerhin kannst du auch so gut Witz erzeugen.

    Ich hatte tatsächlich zunächst ein nachdenkliches Ende geschrieben, bei dem das Schwert einfach down ist. Aber irgendwie hat mich das dann nicht zufriedengestellt und dann haben mir Schwert und Held diktiert, was hier passt. Kommt bei mir echt selten vor, dass meine Protagonisten die Geschichte für mich weiterstricken und hat mich quasi kalt erwischt. Umso besser, wenn es am Ende dennoch/dadurch authentisch wird.

  • Das hat mir jetzt auch die Nachtschicht etwas angenehmer gestaltet, Danke @bigbadwolf ^^ (mitten im Text hat jemand in einem Zimmer in der Nähe lautstark zu fluchen begonnen, was bei mir kurz einen "Was geht hier ab? Interaktive Geschichte???"-Effekt erzeugt hat)

    Ich mag deine Beschreibungen. Die Dialoge sind zwar witzig, aber die trockene Beschreibung des Settings gibt dem Ganzen die Würze :)

  • Der Fokus auf die Beschreibungen ist dir gut gelungen (auch wenn sie scheinbar nicht beabsichtigt war). Die Beschreibungen sind dafür wirklich gut gelungen.
    Die Dialoge sind jetzt zwar weniger, aber dafür treffen sie noch immer die Pointe und sind sehr lebendig.

    Inhaltlich: Ich hatte völlig vergessen, wie das Schwert heißt. Der Name Thichanas (ich musste ihn kopieren, aus dem Kopf bekomme ich den nicht korrekt abgeschrieben) konnte ich zuerst überhaupt nicht einordenen. Aber als das Schwert dann so austickte, war mir zumindest der Zusammenhang klar.
    Eine Frage stelle ich mir trotzdem: Warum steht der Held nur teilnahmslos am Rande des Platzes herum und tut überhaupt nichts? Die Kämpfer werden dort trainiert. Er macht nicht mit?

  • Eine Frage stelle ich mir trotzdem: Warum steht der Held nur teilnahmslos am Rande des Platzes herum und tut überhaupt nichts? Die Kämpfer werden dort trainiert. Er macht nicht mit?

    Der Held ist ja einer der Ausbilder. (Kommt das nicht rüber?) Manchmal muss man seinen Schützlingen auch Zeit zur "individuellen Entfaltung" geben. Deshalb beobachtet er während der Szene lediglich. Es passt einfach am besten in die Szene und vorher und danach kann er dennoch seine Ausbilderrolle wahrnehmen.

    Nee, ich saß in der Schule ... -.-

    :rofl::rofl::rofl: Das erklärt alles!

    Inhaltlich: Ich hatte völlig vergessen, wie das Schwert heißt. Der Name Thichanas (ich musste ihn kopieren, aus dem Kopf bekomme ich den nicht korrekt abgeschrieben) konnte ich zuerst überhaupt nicht einordenen. Aber als das Schwert dann so austickte, war mir zumindest der Zusammenhang klar.

    Deshalb bringe ich ältere Inhalte ja immer wieder aufs Tapet. Zumal mir immer wieder ungeklärte Aspekte auffallen, die sich dann gelegentlich in neue Teile einarbeiten lassen.

  • Der Held ist ja einer der Ausbilder. (Kommt das nicht rüber?)

    Meinung am Rande: Mir war klar, dass er Ausbilder ist.
    Aber Ich hatte ein ähnliches Problem mal´, als sich rausstellte, dass meine Prota ein Mädchen ist.
    Da war auch so 50:50 zwischen "WTF?! Ich dachte es ginge um einen Kerl!" und "Lol ... nee ist doch voll offensichtlich eine Frau" :rofl:
    Aber mehrere Wahrnehmungen helfen oft trotzdem :D

    Woher hast du übrigens das Label Humor?

    Writers aren't exactly people ... they're a whole bunch of people trying to be one person.
    - F. Scott Fitzgerald

  • Woher hast du übrigens das Label Humor?

    Bei "Thema bearbeiten" kannst du es als "Subgenre" auswählen.

    Aber Ich hatte ein ähnliches Problem mal´, als sich rausstellte, dass meine Prota ein Mädchen ist.

    8| Wird das nicht schon durch das Verwenden von "er" und "sie" offensichtlich?

  • Der Held ist ja einer der Ausbilder. (Kommt das nicht rüber?)

    Autsch. Beim dritten lesen (und nachdem du es gesagt hast) habe ich es erst bemerkt. Du schreibst ja "Seine eigene Gruppe". Ich habe bloß es falsch gelesen und dachte, der Zwerg hätte nebenher die Schwertgruppe.
    Würde die Lesbarkeit besser sein, wenn ein Absatz dvor wäre? Ich bin mir gerade nicht sicher....
    Auf jeden Fall lag der Fehler bei mir. Der Text ist super. :)

  • 49

    Hallo, begrüßte ihn das magische Schwert. Wird ja auch mal Zeit!
    Während sein Gehör von Hufgetrappel gemartert wurde, unterstrich ein unaufhörliches Ruckeln die mörderischen Kopfschmerzen des Helden noch zusätzlich; und da er wie ein nasser Sack auf etwas lag, das einen intensiven Pferdegeruch verströmte, nahm sein Gehirn die nächstliegende Möglichkeit widerstandlos entgegen.
    Du hast ne ganze Menge verpasst!, tadelte die Stimme.
    Tut mir ja leid, dass ich… ich, setzte er an, aber die Erinnerung versteckte sich hartnäckig hinter seiner langsam abklingenden Bewusstlosigkeit. Außerdem hinderte das ständige Gerüttel beim Denken. Da ihm davon auch leicht übel war, öffnete er die Augen einen Spaltbreit. Dass dies wiederum eine schlechte Idee war, zeigte ihm der staubige Pfad, der nun rhythmisch auf ihn zu schnellte und wieder von ihm fort strebte. Abgesehen davon fiel dem Helden nun auf, dass sein Schädel auch ohne akustisches Zutun schmerzte und als er rasch die Augen wieder zukniff, kam endlich die Erinnerung zurück.
    „Hbwigw?“, versuchte er es.
    Tu uns beiden einen Gefallen und denk erstmal nur, empfahl das Schwert ungerührt. Anscheinend hast du echt ganz schön was abbekommen.
    Vermutlich hatte seine Waffe Recht. Haben wir gewonnen?, fragte der Held nun gedanklich.

    Wenn du dich selbst aus dem »wir« ausklammerst, dann ja.
    Oh. Was ist denn überhaupt passiert? Ich weiß nur noch, dass wir das Anwesen gestürmt haben…, überlegte der Held angestrengt.
    Du hast von rechts 'ne Keule abbekommen. Ich dachte ja, du kommst gleich wieder hoch, aber DU musstest ja einen auf ohnmächtig machen, tadelte das Schwert erneut.
    Und warum nochmal haben wir das Anwesen überhaupt gestürmt?, wollte er wissen.
    Was weiß ich?! Als ihr den Auftrag bekommen habt, war ich schon dabei, mir ein herrliches Gemetzel vorzustellen… hach, schwelgte die Stimme in der Erinnerung. Und dann DAS. Naja, wenigstens bin ich auf dir und nicht auf dem Pflaster gelandet.
    Hm, tut mir leid für dich, meinte er ehrlich. Muss furchtbar langweilig gewesen sein, den ganzen Kampf über auf mir rumzuliegen.

    Ich… ja also, hm… ähm –
    Als das Pferd unvermittelt stolperte, gab sein Magen auf. Jedoch schien der Reiter dies entweder nicht zu bemerken oder es war ihm egal.
    Geht’s wieder?, fragte das Schwert nach einer Weile.

    Muss ja. Wo waren wir?
    Du hast gepennt und die anderen gemetzelt, fasste die Stimme ungerührt zusammen.
    Ah ja… sag mal, woher weißt du das eigentlich so genau?, wunderte sich der Held nun.

    Dein Arm berührt Karls Bein. Das reicht mir als Verbindung.
    Eine Erinnerung an ein riesiges, axtbewehrtes Muskelpaket stieg in ihm auf. Dann grab mal in seinem Kopf, warum wir das Anwesen eigentlich gestürmt haben. Ich kann mich beim besten Willen nicht mehr entsinnen.
    Moment, sagte das Schwert. Und einen Moment später: Keine Chance, ihm war es auch egal. Er ist nicht der Hellste. Soll ich mal beim Pferd nachgraben?
    Ach, mach was du willst. Jetzt weiß ich nicht mal, an »welcher« Aufgabe ich gescheitert bin!, dachte er griesgrämig. Na, zumindest hatten die anderen einen erfolgreichen Kampf.
    Hm, ja… naja…, druckste das Schwert herum.
    Der Held hob mental fragend die Augenbrauen.

    Also ehrlich gesagt, habe ich auch mitgekämpft…
    Der Held stutzte. Wie das?
    Na, Karl hat im Kampf seine Axt an einen toten Söldner… ähm, sagen wir »verloren«… und da stand er genau neben dir… naja… ich wollte es erst nicht sagen, aber er hat dann ziemlich effektiv mit mir weitergekämpft.
    Hm, dann ist das eben so, unterdrückte der Held seinen Ärger. Aber mich wundert ja, dass du überhaupt mit ihm zurechtgekommen bist. Ich dachte, der Typ ist dumm wie ein Abortdeckel?
    Ja schon, aber KÄMPFEN konnte der… hach…