Wortgefechte - Ein Schwert und sein Held

Es gibt 426 Antworten in diesem Thema, welches 106.664 mal aufgerufen wurde. Der letzte Beitrag (21. August 2023 um 00:03) ist von bigbadwolf.

  • @bigbadwolf

    Ich dachte, du bist selber ironisch mit dem Begriff "fallengelassen". Der Vorbesitzer war stinksauer und hat das Schwert in die Schlucht geschmissen. Oder eben "fallengelassen".

    Nein, war ich nicht. Ich dachte, es hätte auch ein Kampf sein können, bei dem seinem vorherigen Besitzer das Schwert aus der Hand geschlagen wurde.
    Um auf deine Version zu kommen, hätte ich wohl einen wutenbrannten Schrei und/oder ein genervtes "Ich kann deine ewigen Widerworte nicht mehr ertragen, du ... (hier bitte selbst was einsetzen) ... !!!" gebraucht. (nur als Beispiel ^^ )
    Aber vielleicht bin ich auch einfach nur begriffsstutzig (siehe Mitleid beim Schwert) :rofl:

    "Er wird wiederkommen. Die Berge sind wie ein Virus. Man infiziert sich mit der Liebe zu ihnen
    und es gibt kein Gegenmittel. Sie führen in eine Sucht, man kommt nicht mehr von ihnen los.
    Je länger man sich woanders aufhält, desto größer wird das Verlangen, sie wiederzusehen."

    Chad, der Holzfäller
    aus "Der Wolf vom Elk Mountain"

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    Nein, war ich nicht. Ich dachte, es hätte auch ein Kampf sein können, bei dem seinem vorherigen Besitzer das Schwert aus der Hand geschlagen wurde.
    Um auf deine Version zu kommen, hätte ich wohl einen wutenbrannten Schrei und/oder ein genervtes "Ich kann deine ewigen Widerworte nicht mehr ertragen, du ... (hier bitte selbst was einsetzen) ... !!!" gebraucht. (nur als Beispiel )

    Ich dachte halt, dass die Aussage des Schwertes reicht, um zu verdeutlichen, dass es seinen Vorbesitzer massiv beleidigt hat, weshalb dieser das Schwert fluchend wegwarf. Wie auch immer. Deine Version würde schließlich auch funktionieren.


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    17

    Der abgestandene Schweißgeruch der Glücklosen hing schwer in der aufgeheizten Luft und diverse Parfümwolken, welche von den charismatischen Gauklern und wohlbetuchten Spielern ausströmten, verstärkten die gefühlte Atemnot des Helden noch zusätzlich. Das Spielerzelt war zum Bersten gefüllt.
    Klugerweise hatte er alles von Wert in die inneren Manteltaschen umgelagert, denn bei jedem Schritt durch die illustre Menge spürte er die langen Finger schurkischer Gauner.
    Ich bin so froh, dass ich aus deinen Sinnen auswählen kann, sagte die Stimme.
    „Kann ich in der Tat nachvollziehen“, sprach der Held in den geschäftigen Lärm.
    Schon begannen diverse Spielleiter ihn heranzuwinken. Kleine Schilder auf ihren einheitlich aussehenden, rot-violetten Westen versprachen enorme Gewinnsummen. Doch zunächst schob sich der Held in Richtung Bierausschank, welcher, seiner hochgeschätzten Willenslenkung entsprechend, auf einem kleinen Podest inmitten des großen Zeltes residierte. Eine gefühlte Ewigkeit später verschaffte er sich mit angenehm feuchter Kehle einen Überblick.
    Neben einem Feuerschlucker, welcher als einziger Zeltinsasse ein wenig Freiraum genoss, und einem nicht zu sehenden, vermutlich kleinwüchsigen Jongleur waren auch diverse Möglichkeiten zum Besitzverlust auszumachen: Ein Roulettetisch, zwei Stände zum Trinkbecherwerfen, Münz-, Kugel- und Stockwerfer, …
    Und? Was darf es sein?, fragte das Schwert interessiert, jedoch auch eine Spur spöttisch.
    „Der Roulettetisch würde mich ja mal reizen…“, gab der Held zu.
    Nun, setzte das Schwert mit gewichtiger Miene an, davon würde ich dir begründet abraten.
    „Ich weiß, ich weiß… ist halt Glücksspiel und so…, aber sieh mal: Wenn ich die Ungeraden UND das erste Dutzend nehme, hab ich doch schon eine verdammt gute Chance, etwas zu gewinnen.“
    Gibt es eine Null?, warf die Stimme unbeeindruckt ein.
    „Eine Null?“ Der Held machte einen langen Hals und erkannte einen einzelnen grünen Bereich zwischen den roten und schwarzen Sektoren des Roulettekessels. „Ich glaube schon, wieso?“
    Er konnte fühlen, wie das Schwert seufzte und in den Belehrungsmodus wechselte.
    Die ist der Vorteil des Spielleiters, meistens gehört sie ihm allein. Wenn du also die Geraden nimmst, zählt die Null nicht für dich.
    „Gut, dann hat er also eine Zahl mehr als ich, aber deswegen wollte ich doch zusätzlich auf das erste Dutzend setzen und dann –“
    Dann hat er zwei Dutzend und die Null gegen dich, unterbrach ihn das Schwert. Der Rest wird über das Einsatz-Gewinn-Verhältnis zugunsten des Spielleiters geregelt…
    „Aber –“
    Lass es einfach, ja?, meinte die Stimme gönnerhaft.
    „Na schön… wie wäre es dann mit den Werfspielen? Die Trinkbecher vielleicht? Kann sich ja nicht so stark von den Wurfmessern unterscheiden.“
    Sieh mal genau hin.
    Der Held beobachtete einen Glücksritter, der trotz vermeintlichen Volltreffers lediglich einen einzigen hölzernen Trinkbecher vom Podest kippen konnte.
    Hm… ich hatte zwar vermutet, dass die Becher allesamt am Podest befestigt sind, aber vielleicht hat der Gauner auch einfach einen Bleikern in die Böden eingefasst.
    „Spielverderber“, grummelte der Held, leerte seinen Krug und wühlte sich erneut durch die Massen. Die Stimme schwieg abwartend, bis er sein Ziel erreicht hatte.
    Münzwurf? Du hast Ahnung vom Münzwurf?, argwöhnte die Stimme.
    „Wieso? Was gibt es denn beim Münzwurf zu wissen, außer, dass Kantenwürfe praktisch unmöglich sind?“, fragte er halblaut, während er den auffällig frisierten Spielleiter hinter seinem kleinen Spieltisch musterte.
    Lass dir die Münze auf jeden Fall aushändigen, bevor sie geworfen wird, empfahl das Schwert seufzend.
    Obwohl er keine Idee hatte, was das bringen sollte, bat er den Spielleiter um die Münze, welcher sie ihm mit höchst misstrauischem Blick aushändigte. Sofort spürte der Held einige Blicke auf sich ruhen, vermutlich hatten ihn die Rausschmeißer soeben als möglichen Kandidaten ins Auge gefasst.
    Mal sehen, erklang die Stimme in seinem Kopf. Waelianisch, der Farbe nach zu urteilen etwa fünf Prozent Silberanteil, also ist sie etwa hundertzwanzig Jahre alt… das Prägungsmuster ist asymmetrisch und dem Alter nach auf der Zahlseite von höherer Materialtiefe. Setz auf Zahl!
    Nach einer Weile der Fassungslosigkeit wurde die Münze zurück- und dem Helden eine Wettansage abverlangt. „Zahl“, wiederholte er tonlos. Das rotierende Geldstück teilte schließlich seine Ansicht und mit einem betont freundlichen Grinsen reichte ihm der Spielleiter seinen Einsatz samt Gewinn.
    Wortlos eilte der Held zurück zum Ausschank und investierte sein soeben erworbenes Kleinstvermögen.
    „Wieso kennst ausgerechnet DU dich so genau mit Glücksspielen aus?“, fragte der Held ein halbes Bier später.
    Das Schwert grübelte kurz.
    Naja, man schnappt halt so einiges auf. Abgesehen davon: Du hast mir doch mal gedroht mich im Fluss zu versenken, weißt du noch?
    Er wusste es noch.
    Ich steckte mal knapp dreiundzwanzig Jahre im matschigen Flussbett des Elth Rhôgar fest, bis mir eine große Dürre zu Hilfe kam.
    Der Held wartete ab.
    Na, neben den unglaublich… äh, bereichernden Einblicken in unzählige Fischgehirne hatte ich da unten auch jede Menge Zeit, um über Dieses und Jenes nachzudenken…
    „Und du denkst über Glücksspiele nach?!“, fragte er verständnislos.
    Zu deiner Information: Man nennt es Stochastik und es ist eine mathematische Wissenschaft!, entgegnete die Stimme aufgebracht. Und außerdem hat dir meine Expertise gerade ein Bier eingebracht, also sei gefälligst dankbar!
    „Danke“, murrte der Held schließlich und ließ sein Getränk im Krug kreisen.

  • @bigbadwolf

    Ich bin so froh, dass ich aus deinen Sinnen auswählen kann, sagte die Stimme.

    Ich liebe dieses Schwert. Sagte ich das schon? Nicht? Dann weißt du es jetzt. :thumbsup:
    Nächsten Part bitte. Ach ja, und @Tom Starks Meinung würde ich mich anschließen:

    „Wenn du meinst … moment, hattest du sowas schon mal?“
    Letztes Mal, da … ach, ich erzähl dir lieber nicht, was mir da passiert ist…

    Ich will es auch wissen ^^

    "Er wird wiederkommen. Die Berge sind wie ein Virus. Man infiziert sich mit der Liebe zu ihnen
    und es gibt kein Gegenmittel. Sie führen in eine Sucht, man kommt nicht mehr von ihnen los.
    Je länger man sich woanders aufhält, desto größer wird das Verlangen, sie wiederzusehen."

    Chad, der Holzfäller
    aus "Der Wolf vom Elk Mountain"

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  • 18

    Ein Rotbart und ein Bronzebart kamen in Sicht. Das einzig Untypische an den beiden zwergischen Wachen, die den Höhleneingang flankierten, war ihre Bewaffnung. Dem ungeschriebenen Gesetz, dass ihr Volk sich durch das Schwingen von Äxten und Kriegshämmern auszeichnete, widersprachen sie durch elegante Langschwerter an ihren breiten Gürteln.
    Ach komm, das sind höchstens Kurzschwerter!, beanstandete die Stimme.
    Für Zwerge hinkt die allgemeine Definition ein wenig, entgegnete der Held gedanklich. Sieh mal, ich würde ja auch in keinen zwergischen Harnisch passen…
    Das Schwert grübelte. Dann vielleicht »Mittelschwert«?
    „Seid gegrüßt, Mensch!“, unterbrach der Rotbart die scharfsinnige Diskussion.
    „Seid gegrüßt, guter Zwerg! Wir hörten… ähm, ich hörte, dass ein Schmied von vortrefflichem Ruf unter euch ist. Ich benötige seine Dienste. Gegen Bezahlung natürlich“, fügte er noch hinzu, denn allein die Erwähnung eines Entgelts verursachte zumeist ungeahntes Wohlwollen bei Betroffenen.
    „Dann wollt ihr zu Sandbart“, stellte der Bronzebart fest und musterte den Helden eine Weile. Schließlich ließen ihn die Wachen passieren. Er war noch keine zwei Schritte an den Zwergen vorbei, als direkt vor ihm eine dritte Gestalt aus der Dunkelheit erschien, die plötzlich eine Fackel entzündete. Während der junge Zwerg ihn durch die erstaunlich hoch gehauenen Gänge führte, regte sich die Stimme erneut.
    Ich finde es immer noch sinnlos. Wie oft hatten wir bislang mit Feuer zu tun, hm?
    Der Held betastete den magischen Rubin in seiner Manteltasche. Na, mit einer Feuerresistenz kann ich dich noch teurer verkaufen, grinste er. Das Schwert verschränkte metaphorisch die Arme und den Rest des Weges schnaubte es allenthalben abfällig.
    Endlich fand sich der Held in einer mäßig erleuchteten, aber mit allem üblichen Inventar versehenen Schmiede wieder. Ein noch recht jung wirkender Zwerg kühlte gerade unter lautem Zischen eine Klinge in einem Wassertrog ab.
    „Seid gegrüßt, ehrenwerter Schmied!“, rief der Held über den dampfenden Lärm hinweg.
    Erschrocken und ein wenig überrascht sah der Zwerg zu ihm herüber.
    „Seid gegrüßt, kommt näher!“, antwortete eine viel zu hohe Stimme.
    Häh?, wunderte sich das Schwert dümmlich. Doch auch der Held war äußerst irritiert, denn der Zwerg hatte den Mund nicht bewegt.
    Ein genervtes Stöhnen erklang. „Hier drüben!“
    Der Held sah sich in der Schmiede um und sein Blick fiel auf schwitzende, hellblaue Haut und goldenes Haar. Und spitze Ohren. Die Elfe winkte den Helden verdrießlich heran, während dieser darauf achtete, erstmal überhaupt nichts mehr zu sagen und ganz generell seinen Mund geschlossen zu halten.
    Holla!, sabberte das Schwert an seiner statt förmlich.
    Der Held war zu perplex, um sich darüber zu wundern, dass das magische Schwert überhaupt für weibliche Reize empfänglich war. Noch bevor er bei der atemberaubenden Gestalt angelangt war, hatte er sich weitgehend wieder unter Kontrolle. Naja, dachte er, Elfen können ihre Langschwerter ja auch nicht von Bäumen pflücken, also…
    Dem Helden wurde bewusst, dass die anregende Elfe sich auf den Amboss vor ihr stützte, was ihre anregende Erscheinung noch wesentlich anregender machte, und ihn erwartungsvoll anstarrte.
    „Äähh“, sagte er.
    „Lassen wir das. Wenn du wieder denken kannst, sag Bescheid“, seufzte die Elfe und wandte sich wieder einer Klinge zu, die vor ihr auf dem Amboss ruhte.
    „Äähh“, setzte der Held erneut an und wartete dann einen Moment.
    Das war peinlich.
    „Klappe!“, zischte der Held. Der Zwerg, der gerade drei Klingen in einen rotglühenden Hochofen steckte, drehte leicht den Kopf, aber die Elfe hatte scheinbar nichts bemerkt.
    „Ich…“, setzte der Held an und die Elfe sah vom Amboss hoch, „äh… du bist … ähm, also du bist »Sandbart«?“
    Ein belustigtes Lächeln trat auf ihr schweißnass glänzendes Gesicht und sie rollte mit den Augen. „Ts, diese zwei!“, antwortete sie. „Ich heiße San’Bar. Und ja: Ich bin hier die Schmiedin. Der junge Gredgar hier wird zwar mal ein hervorragender Schmied werden und er ist mir eine große Hilfe, aber die Geschäfte leite ich… nun, was kann ich für dich tun?“
    „Verzeih meine, ähm, anfängliche Überraschung, äh, San‘Bar“, setzte der Held an und ignorierte das Kichern in seinem Kopf, „aber wie hat es dich hierher verschlagen? Ich meine, hier gibt es ja nicht mal einen einzigen Baum und… ähm, ich habe noch nie so viele kleinwüchsige Elfen mit Bärten gesehen und…“
    Die Elfe lachte. „Ich bin etwas anders als die Elfen, welchen du bisher begegnet bist. Ich habe keine »grünen Ohren«, wenn du verstehst, was ich meine?“ Der Held überlegte kurz, verstand schließlich und nickte. „Ich brauche eben nicht ständig Bäume um mich. Siehst du die Ranken da hinten?“ fragte sie und deutete auf die Wand über dem immer noch leicht dampfenden Wassertrog. „Die sind quasi meine Ausrede bei elfischen Kunden“, zwinkerte sie.
    „Hm, verständlich. Aber dein Volk braucht doch auch Schwerter. Also warum die Zwerge?“, bohrte er interessiert nach.
    "Ach, naja, die Zwerge sind eigentlich ganz nett, richtig freundlich teilweise und hier ist man an der Quelle für hervorragendes Material und… ähm“, druckste die herum und schaute zu Gredgar. „Ach, ich liebe einfach Bier!“, gab sie zu. Erstaunt hob der Held die Augenbrauen. „Zuerst war es schwierig, aber nach ein paar Monaten hatte sich auch mein Körper darauf eingestellt…“
    „Ähm, das heißt…?“, fragte er verwirrt.
    Das fragst du sie ernsthaft?, rief die Stimme schockiert.
    Der Zwerg grinste breit und hielt sich demonstrativ die knubbelige Nase zu, was der Elfe nicht entging. „Wenn man vorher nur Wasser und etwas Rebensaft gewohnt ist…“, erklärte sie mit einem verlegenen Lächeln.
    „Oh, achso, hm… ja, also wegen meines Schwertes…“, sagte er ungeschickt und holte rasch den daumengroßen Rubin aus seiner Tasche, „kannst du den in das Heft einarbeiten?“
    „Zeig mal her, dann kann ich es dir sagen.“
    Er reichte ihr sein Schwert und den Rubin und beobachtete sie. Entweder hatte es dem Schwert schlichtweg die Sprache verschlagen oder sie verbarg ihre Verwunderung wirklich gut.
    „Ich denke, die Magie würde sich gut ergänzen, also ja. Es dauert allerdings einige Stunden und kostet dich… drei Goldmünzen“, erklärte sie geschäftsmäßig.
    „Zwei und zehn Silber“, bot der Held sofort an.
    „Und dazu einige Geschichten“, entgegnete sie und reichte ihm ihre Hand. Der Held ergriff sie und staunte über den Händedruck eines bulligen, alten Seebären, welchen die zierlich wirkenden Finger zustande brachten. Nach kurzer Zeit ruhte das Schwert auf dem Amboss und San’Bar suchte nach der geeignetsten Stelle für den Rubin. Nachdem er von seinen Begegnungen mit dem schleimigen Magier und den Grotraks erzählt hatte, konnte der Held seine Neugier nicht mehr zügeln.
    „Hat es noch gar nichts zu dir gesagt?“, fragte er direkt.
    „Hm? Das Schwert? Doch, doch. Anfangs schon. Ich solle dich damit bedrohen, ich solle seine Schneide endlich mal richtig schärfen, der magische Rubin sei totaler Unsinn. Es meinte, das sei so, als würde ich mir einen Arm durch ein Bein ersetzen lassen, damit ich schneller laufen kann…“
    „Ah ja“, warf der Held bedächtig nickend ein. „Und jetzt gerade?“
    Die Schmiedin sah ihn verwundert an. „Na, ich hab es mental blockiert. Es ging mir halt auf die Nerven.“
    Es dauerte einen Moment, bis der Glückseligkeit versprechende Inhalt ihrer Aussage das Bewusstsein des Helden erreichte.
    „Kannst du mir das beibringen?“

  • Die Schmiedin sah ihn verwundert an. „Na, ich hab es mental blockiert. Es ging mir halt auf die Nerven.“
    Es dauerte einen Moment, bis der Glückseligkeit versprechende Inhalt ihrer Aussage das Bewusstsein des Helden erreichte.
    „Kannst du mir das beibringen?“

    Hier musste ich tatsächlich einmal kurz auflachen. Das war wirklich genial. xD

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    Das einzig Untypische an den beiden zwergischen Wachen, die den typischen Höhleneingang flankierten, war ihre Bewaffnung.

    Ich weiß nicht, ob diese Wortwiederholung so glücklich ist. Wenn sie gewollt ist, dann solltest du den zweiten Satz etwas abändern zum: "die den ansonsten typischen...."

    Ach, naja, die Zwerge sind eigentlich ganz nett, richtig freundlich teilweise und hier ist man an der Quelle für hervorragendes Material und… ähm“,

    Hier fehlen die eingehenden Anführungszeichen der wörtliche Rede vor dem "Ach".

  • Wie immer, @bigbadwolf, der Schmunzler des Tages. :thumbup:

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    Nur eine Sache:

    Der junge Gredgar hier wird zwar mal einen hervorragenden Schmied werden und

    Das passt irgendwie nicht ganz, oder?

    "Er wird wiederkommen. Die Berge sind wie ein Virus. Man infiziert sich mit der Liebe zu ihnen
    und es gibt kein Gegenmittel. Sie führen in eine Sucht, man kommt nicht mehr von ihnen los.
    Je länger man sich woanders aufhält, desto größer wird das Verlangen, sie wiederzusehen."

    Chad, der Holzfäller
    aus "Der Wolf vom Elk Mountain"

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  • hier sind die Stellen über die ich lachen musste XD

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    Ach komm, das sind höchstens Kurzschwerter!, beanstandete die Stimme.
    Für Zwerge hinkt die allgemeine Definition ein wenig, entgegnete der Held gedanklich.

    Das Schwert verschränkte metaphorisch die Arme

    „Äähh“, sagte er.
    „Lassen wir das. Wenn du wieder denken kannst, sag Bescheid“, seufzte die Elfe und wandte sich wieder einer Klinge zu, die vor ihr auf dem Amboss ruhte.
    „Äähh“, setzte der Held erneut an und wartete dann einen Moment.
    Das war peinlich.

    Die Schmiedin sah ihn verwundert an. „Na, ich hab es mental blockiert. Es ging mir halt auf die Nerven.“
    Es dauerte einen Moment, bis der Glückseligkeit versprechende Inhalt ihrer Aussage das Bewusstsein des Helden erreichte.
    „Kannst du mir das beibringen?“

    Aber wenn sie ihm das beibringt, wie geht es denn dann mit den beiden weiter???? =O

    Writers aren't exactly people ... they're a whole bunch of people trying to be one person.
    - F. Scott Fitzgerald

  • Noch ein lobendes Wort zur Kennenlern-Geschichte von Schwert und Held: Auf die Idee muss man erst mal kommen :thumbsup:

    Der zwangspazifistische Baumkuschler ist auch eine sehr schöne Beleidigung. Kein Wunder, dass das Schwert dann ganz gewaltlos den Besitzer wechselte - die Beule am Kopf des Helden nicht mit gerechnet.

  • 19

    Ich schätze, dir bleiben noch etwa hundert Schritte, sagte die Stimme eine Spur teilnahmslos.

    „Dieser verfluchte Wald!“, ächzte der Held, sein Gesicht vom Schmerz verzerrt. Er spürte, wie das Taubheitsgefühl seinen Arm hinaufeilte. Die tiefsitzende Pfeilspitze sandte inzwischen nur noch ein dumpfes Pochen aus.
    Da vorn ist Licht, merkte das Schwert an.
    „Endlich!“, schöpfte er Hoffnung. Er eilte dem Waldrand entgegen. Ein neuerlicher Pfeil pfählte eine junge Birke neben ihm.
    Jetzt mach schon!, trieb ihn das Schwert an. Ich hab keine Lust, wieder bei Elfen zu landen!
    Der Held konnte es sich gerade nicht leisten, jedwedes Energiefünkchen in ein Gespräch zu investieren und beließ es daher bei mentalem Fluchen. Auf wackligen Beinen stolperte er durch die letzte Baumgruppe und verlor das Gleichgewicht. Zuletzt erblickte er ein hölzernes Wagenrad, ehe sein Kopf den überschüssigen Schwung an einer der Speichen abfing.
    Bis dann, verabschiedete sich das Schwert, als der Held ohnmächtig wurde.

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    Hallo, empfing die Stimme sein einsetzendes Bewusstsein. Der Held registrierte, dass sein Körper heftig bebte und von lautem, eintönigem Getöse umgeben war.
    Wo sind wir?, fragte er das Schwert.
    Wenn du die Augen aufmachst, kann ich es dir sagen…
    Kannst du eigentlich IRGENDETWAS alleine?, murrte der Held gegen die abklingende Betäubung an.
    Die Helligkeit hinter seinen Lidern warnte ihn eindringlich, aber er öffnete trotzdem die Augen.
    Du musst schon länger gucken, wenn ich dir was sagen soll!, beschwerte sich die Stimme, wobei sie das schmerzerfüllte Stöhnen des geblendeten Helden beflissentlich überging.
    „Ah, du bist wach“, erklang eine fremde, männliche Stimme neben dem Helden. Unter anderen Umständen hätte sie ihn an einen geschäftigen Kohlestift auf einer Zeichnung erinnert, aber in diesem Moment glich sie eher einem Schmiedehammer. „Keine Sorge, du bist hier in Sicherheit“, sagte der Fremde.
    Vorsichtig betastete der Held seinen Arm und erfühlte einen Verband, unter welchem ein pfeilspitzenförmiges Loch klaffte.
    Jetzt mach schon, ich bin neugierig, wer er ist!, drängte das Schwert.
    Einen Augenblick später gelang es dem Helden, das brennende Tageslicht zu ertragen. Der Fremde zählte definitiv den einen oder anderen Ork zu seinen Verwandten, obgleich seine tüftlermäßige Kleidung eine völlig andere Herkunft nahelegte. Interessiert… nein, studierend blickte der Fremde auf ihn herab, während er sich mühsam aufrichtete.
    Hui, staunte das Schwert begeistert, während der Held eine etwas zurückhaltendere Form von Freude verspürte. Der hölzerne Wagen, auf welchem er lag, rollte ratternd eine mäßig befestigte Straße am Rand des Waldes entlang. Das war an sich nichts Befremdliches, doch ein offensichtlich fehlendes Accessoire rief ein gewisses Unbehagen hervor.
    „Ich glaube, dir sind die Pferde ausgegangen.“
    Ich wusste doch, dass irgendwas fehlt, bestätigte das Schwert.
    „Keine Sorge, es ist alles in bester Ordnung“, erklang die intelligent wirkende Stimme des Vielleicht-Orks.
    Es fiel dem Helden schwer, dies zu glauben, doch zu seiner Verwunderung folgte der Wagen einer leichten Biegung der Straße nun wie von Geisterhand.
    Sind es vielleicht magische, unsichtbare Zugtiere?, fragte der Held das Schwert.
    Hui, wiederholte die Stimme fröhlich.
    In der Hoffnung auf eine intelligentere Antwort wandte er sich zu dem Fremden um. Zu seiner Bestürzung musste er feststellen, dass neben Diesem dichte Rauchschwaden gen Himmel aufstiegen.
    „Ist es auch in Ordnung, das dein Wagen brennt?“, fragte er eine Spur beunruhigt.
    „Das ist in Ordnung. Das große Ding hier nennt man Motor“, lächelte der Fremde. „Der treibt den Wagen mit Winddruck an und lenkt ihn.“
    Oh ja, davon hab ich gehört!, rief das Schwert begeistert. Nur gesehen hab ich noch keinen! Oh, frag ihn, ähm, wie das mit dem Wind funktioniert und … was er in diesem Motor verbrennt und … –
    Warum kann ich kein Elf sein?!, unterbrach der Held wehklagend und ignorierte den fragenden Blick seines Gegenübers.
    Ha! Du mit spitzen Ohren!, lachte das Schwert auf, aber es wusste, dass es hier um eine spezielle angeborene Fähigkeit ging. Falls es dich tröstet: Soweit ich weiß, beherrschen auch unter den Elfen nur Wenige diese »Mentale Blockade«, erklärte die Stimme.
    „Ist mit dir auch alles in Ordnung?“, fragte der Fremde besorgt.
    „Hm? Äh, ja. Lange Geschichte. Ähm, ist ja ein beeindruckendes, ähm, Ding, was du da gebaut hast.“ Er deutete vorsichtig auf den qualmenden Apparat.
    „Danke sehr. Schon meine Großmutter war Erfinderin. Liegt anscheinend in der Familie.“
    „Verzeih meine Neugier, aber du wirkst ein wenig … ähm, na … -“
    „Ich bin zu einem Viertel orkischer Abstammung, wenn du das meinst“, erklärte der Fremde freundlich.
    „Ah ja. Ein Viertel …“, nickte der Held nachdenklich. „Nun, ich hoffe, sie hat deinem Großvater verziehen“, versuchte er sein Mitleid auszudrücken, denn Überfälle durch orkische Banden waren leider damals wie heute ein verbreitetes Ärgernis.
    „Ich weiß nicht, nach dem Überfall auf das Dorf sind er und die anderen Kampfschweinereiter spurlos verschwunden“, erklärte der Viertelork und zuckte gelassen mit den Achseln.
    Der Held stutzte. „Kampfschweine? Sind das nicht die Reittiere von Halblingen?“
    „Ja, wieso?“
    Die schreiende Stille wurde nur noch von der Windmaschine übertönt. Der Held dankte dem Erfinder, dass er ihn vor den Elfen gerettet hatte und verwies auf unangenehme Nachwehen seiner Flucht, um sich rasch und still wieder hinlegen zu können
    Uiuiui, meinte das Schwert. Da bist du ja voll reingetappt.
    Irgendwie muss man sich diese Blockade doch aneignen können…, dachte der Held betont nach. Vielleicht kann mich ja ein Magier gegen Bezahlung in einen Elfen verw–
    Ich würde das lassen…, empfahl die Stimme eindringlich. Am Ende ergeht es dir noch wie einem meiner Vorbesitzer.
    Hm … ich glaube, die Geschichte kenne ich noch nicht, oder?, überlegte der Held.
    Nach einem kurzen Schweigeduell gab sich das Schwert geschlagen. Och, na gut! Du erinnerst dich an meinen Fauxpas bei dem Werpir?
    Wie könnte ich das vergessen, grinste der Held und dachte an den musikalischen Pummelpilz.
    Also, wir haben damals einen hochenergetischen Magificus getötet – frag nicht, es macht mir immer noch Angst!, unterband das Schwert die Frage. Jedenfalls hatte ich da auch wieder zu viel Magie abbekommen und … ähm, leider hab ich dann getroffen, also ihn …, ähm, und also sie hat …
    Na, was jetzt?, fragte der Held irritiert.
    Also, ich hab »ihn« getroffen und dann wurde ich in den Fluss geworfen… ähm, von »ihr« … …
    Der Viertelork zuckte zusammen, als der Held urplötzlich in schallendes Gelächter ausbrach.

  • Sehr gelungen, aber ich finde den Anfang vom Teil 19 etwas sperrig zu lesen. Erst recht dafür, dass es eine FLuchtszene sein soll.

    Was mir auch gut gefällt: So langsam nimmt deine Welt Formen an, auch wenn es die Dialoge die erste Reihe haben. Mischwesen, blaue Elfen, Halblinge auf Kampfschweinen...joah, das gefällt mir. ^^

    Die einzige Frage, die mich gerade beschäftigt: Die eine Elfe ist eine nette Schmiedin,- und dann gibt es ihre Artgenossen, die mit Giftpfeilen Jagd auf deinen Prota machen. Hat er da Murks gebaut und es verdient? ^^

  • Sehr gelungen, aber ich finde den Anfang vom Teil 19 etwas sperrig zu lesen. Erst recht dafür, dass es eine FLuchtszene sein soll.

    Kannst du das bitte näher erklären? Ich würde es gern einarbeiten, weiß aber nicht, wo ich ansetzen soll.

    Was mir auch gut gefällt: So langsam nimmt deine Welt Formen an, auch wenn es die Dialoge die erste Reihe haben. Mischwesen, blaue Elfen, Halblinge auf Kampfschweinen...joah, das gefällt mir.

    Ist tatsächlich alles mehr oder weniger aus den Vergessenen Welten entlehnt, aber allgemein genug, um nichts zitieren zu müssen. Das gänzliche Neuerfinden hat mir etwa beim Werpir Spaß gemacht, aber der ist ja auch nur zusammengeschustert. :D

    Die einzige Frage, die mich gerade beschäftigt: Die eine Elfe ist eine nette Schmiedin,- und dann gibt es ihre Artgenossen, die mit Giftpfeilen Jagd auf deinen Prota machen. Hat er da Murks gebaut und es verdient?

    Die Elfen werden wohl einen Grund gehabt haben, ihn aus ihrem Wald zu jagen. Aber der Teil wäre noch länger geworden, wenn ich das auch noch eingebaut hätte. Dachte ich so.
    Und die Schmiedin meinte ja selbst, dass sie sich von ihrem Volk unterscheidet. Oder wirkt es so zu unzusammenhängend?

  • Bei einer Fluchtszene kann man gut mit kurzen Sätzen arbeiten. Der Satzbau bei dir ist aber recht oft verschachtelt.
    Vielleicht könntest du da mal ran.


    Naja. Das du dir deine Wesen nicht selbst ausdenkst war mir schon klar. Aber es ist richtig gut gelungen. Der Fokus liegt ja klar auf die Dialoge. ^^

    Hmm. Wenn ich ehrlich bin, dachte ich eher, dass mit "unterscheiden" die Zwergenfreundlichkeit, die Freude an guten Gebrautem und den leben unter Tage abseits der Bäume gemeint war. ^^
    Nicht gedacht hatte ich, dass die eine Elfe nett ist, und die anderen mit Giftpfeilen jagt auf Eindringlinge machen. Wobei die Verwendung von Gift nicht so besonders edel ist und die Elfen seit Herr der Ringe doch arg an Zielsicherheit nachgelassen haben. ^^


    Edit: Aber sehe Letzteres nicht unbedingt als Kritik. Es passt alles sehr gut und so "geschickt" wie sich der Held anstellt, dürfte es nicht überraschend sein, wenn ihm jemand einen Pfeil in den Hintern jagen möchte. Unlogisch ist am deinem Text nichts.

    Aber wenn du willst, kannst du gerne noch schreiben, wieso die Elfen ihm ans Leder wollen. Ich lese echt gerne deine Dialoge und ich rieche hier echtes Potenzial für hitzige Diskussionen zwischen Schwert und Held. :)

    Einmal editiert, zuletzt von Schreibfeder (5. Juni 2018 um 20:25)