Wortgefechte - Ein Schwert und sein Held

Es gibt 426 Antworten in diesem Thema, welches 107.931 mal aufgerufen wurde. Der letzte Beitrag (21. August 2023 um 00:03) ist von bigbadwolf.

  • Mir gefällt der Einblick in die Waffen auch sehr gut XD
    Und sie sind alle wirklich VÖLLIG unterschiedlich :thumbsup:
    Wenn die Vier mal aufeinander treffen XD Das wird lustig (allerdings kaum für ihre Besitzer XD)

    Die Zwergenaxt finde ich gut XD So ist quasi immer der selbe König auf dem Thron =O
    Dass noch keiner vor ihm diese Idee hatte? Und warum stellen sie die Axt nicht einfach in einen Schrank im Keller, wenn sie alle
    (Ich würde die Axt als Zwergenkönig aber vermutlich in den Keller sperren XD Einen sturen Zwerg hält doch keiner aus ...)

    Writers aren't exactly people ... they're a whole bunch of people trying to be one person.
    - F. Scott Fitzgerald

  • Spoiler anzeigen

    Es hat sehr viel Spaß gemacht, diesen Teil zu schreiben. :D

    37

    Die Klippe bot einen fantastischen Ausblick auf eine geradezu märchenhafte Idylle, inklusive Sonnenaufgang, plätscherndem Bächlein unterhalb der Klippe, einer von grasendem Rotwild beanspruchten Hügellandschaft und einem weitläufigen Mischwald, welcher sich bis zum majestätischen Gebirgszug am Horizont erstreckte. Im Rücken des Betrachters endete ein weiterer Mischwald, mit hohen Tannen, alten Eichen, weisen Weiden und der einen oder anderen Lärche. Und genau hier, an diesem wunderschönen Ort kauerte der Held mit angestrengter Miene vor einem Busch. Da kilometerweit kein einziges pietätorientiertes Wesen auszumachen war, hatte er in der Eile sogar darauf verzichtet, sich hinter besagten Busch zu hocken.

    Nun, fast keines.
    Das erinnert mich an einen Zauber, den ich mal miterleben durfte, sinnierte die Stimme laut, um die Staccato-Begleitgeräusche zu übertönen. »Auflösung«. Der wirkte auch von innen nach außen… und war bestimmt nicht reizvoller, wenngleich geruchsärmer. Uäh! Diesen Sinn darfst du fürs Erste gern behalten…
    Der leicht schwitzende Held schniefte eine Bestätigung und konzentrierte sich wieder auf das Geschäftliche. Eine gefühlte Ewigkeit später raffte er endlich seinen Gürtel und floh einige Meter vor dem olfaktorischen Mordanschlag. Sogleich überfiel ihn jedoch ein Hustenanfall, zu dessen Finale sich endlich ein Teil des ihn plagenden Schleimfilms aus seinem Rachen löste. Abschließend wurde das Ganze mit einem hallenden Niesen abgesegnet.

    Schon spannend, was so alles aus dir rauskommt.
    „Zumindest verursache ich dabei keine Naturkatastrophen!“, erwiderte der Held in Hinblick auf die magischen Niesattacken seines Schwertes bissig und zog inbrünstig die Nase hoch.
    Da wäre ich mir noch nicht so sicher. Wer weiß, ob der Busch in ein paar Minuten noch so grün ist…
    „Da merkt…“, setzte er an, musste jedoch für ein weiteres Husten abbrechen. „Da merkt man mal wieder, dass du keine Ahnung hast: So unschön das Ganze auch ist, es ist zumindest Dünger für die Pflanzen. Genau wie Schafköttel, Ochsenmist oder Pferdeäpfel.“
    Da keine Antwort erklang, wankte der Held in Richtung der Klippe. Während seine Eingeweide infernalisch tobten, versuchte er, den herrlichen Ausblick zumindest ein wenig zu genießen.

    Wenn ich so in dich hineinhorche, frage ich mich ja, ob die Frauen dich jetzt wohl als Hengst bezeichnen würden? Da passt der Ochse schon –
    „Du bist auch kein Zweihänder!“, fuhr der Held seine Waffe mit sich überschlagender Stimme an.
    Aber ich weiß meine Klinge einzusetzen!, entgegnete das Schwert würdevoll.
    „Ich auch! … also…“
    Der Held räusperte sich. Irgendwo knackte ein Ast.

    „Lassen wir das.“

    Na schön..., willigte die Stimme ein, während ein weiterer Hustenanfall den Helden durchrüttelte.
    Erinnerst du dich noch an Dewalt und Selwig?, fragte die Waffe unvermittelt.
    „Hm… das… das waren die beiden Stadtwachen, oder?“

    Jep.
    „Und wie kommst du jetzt auf die beiden?“, wollte er wissen.
    Sie hatten mehr gemeinsam als nur ihren Dienst, erklärte die Stimme mit fiesem Lachen.
    „Ja, hattest du erwähnt. Dieselbe Frau, hattest du gesagt. Aber… ich verstehe nicht, wo jetzt der Zusammenhang ist“, gab der Held zu und hielt sich den Bauch. Es fühlte sich an, als würde eine ganze Rattenfamilie in seinen Eingeweiden Fangen spielen.
    Die Frau war der Grund dafür, dass die beiden MEHR gemeinsam hatten.
    „Uuuäääärghhh!“, übergab sich der Held plötzlich über die Klippe, wenn auch überwiegend aus anderen Gründen.

  • Gut, ich brauchte über einen Absatz um zu begreifen was der Held gerade tat, aber dann passte es gut. Sehr gute Andeutungen und Beschreibungen, "da lief alles".
    Klingt wie eine echte Lebensmittelvergiftung. Der arme Held. Sehr realistisch übrigens, da es ja etwas ist, was schnell passieren kann, wenn man auf seine Nahrungsmittel nicht aufpasst. :)

    Dewalt und Selwig?
    Oh, lang ist es her. Ich musste jetzt auch überlegen wo die auftauchten. ^^

  • Die Klippe bot einen fantastischen Ausblick auf eine geradezu märchenhafte Idylle, inklusive Sonnenaufgang, plätscherndem Bächlein unterhalb der Klippe, einer von grasendem Rotwild beanspruchten Hügellandschaft und einem weitläufigen Mischwald, welcher sich bis zum majestätischen Gebirgszug am Horizont erstreckte. Im Rücken des Betrachters endete ein weiterer Mischwald, mit hohen Tannen, alten Eichen, weisen Weiden und der einen oder anderen Lärche. Und genau hier, an diesem wunderschönen Ort kauerte der Held mit angestrengter Miene vor einem Busch. Da kilometerweit kein einziges pietätorientiertes Wesen auszumachen war, hatte er in der Eile sogar darauf verzichtet, sich hinter besagten Busch zu hocken. Nun, fast keines.

    DAS ist dir ausgesprochen gut gelungen XD
    Erst diese Idylle und dann das XD

    „Zumindest verursache ich dabei keine Naturkatastrophen!“, erwiderte der Held bissig und zog inbrünstig die Nase hoch.
    Da wäre ich mir noch nicht so sicher. Wer weiß, ob der Busch in ein paar Minuten noch so grün ist…

    :rofl:

    Ich glaube dir wirklich gerne, dass du dabei Spaß gehabt hast XD
    Das passt richtig gut in die Reihe rein :D
    Auch wenn ich hoffe, dass es dem Helden schnell wieder besser geht ...

    Dewalt und Selwig?
    Oh, lang ist es her. Ich musste jetzt auch überlegen wo die auftauchten.

    Mir kommen sie nur noch vage bekannt vor XD
    Würdest du uns den Teil mit denen evtl nochmal verlinken?

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    - F. Scott Fitzgerald

  • 38

    Die Sonne hatte den Zenit gerade erst überschritten, doch im Schatten der stattlichen Dorflinde war die Hitze einigermaßen erträglich. Während er sich im Schneidersitz diversen Rissen und Löchern in seiner Bekleidung widmete, summte die Stimme in seinem Kopf eine alte Frühlingsweise und nutzte den Hörsinn des Helden, um dem geschäftigen Treiben der kleinen Gemeinde zu lauschen. Die Nadel im Anschlag begutachtete er ein weiteres klaffendes Kampfüberbleibsel in seinem geschundenen Umhang, als er ein leichtes Verschwimmen der Lochränder bemerkte. Weniger alarmiert als viel mehr irritiert sah er sich um, konnte jedoch zwischen den engstehenden Lehmhütten nichts Besonderes feststellen.
    Ist was?, fragte das Schwert und unterbrach seine musikalische Dauerschleife.
    „Ich weiß nicht. Ich dachte, ich hätte eine magische Verzerrung gesehen…, hm, wahrscheinlich nur Einbildung“, entschied er.
    Ja, vermutlich. Ich hab jedenfalls nichts Auffälliges gehört, bestätigte das Schwert und stimmte nun ein kurzes Lied an, welches es selbst komponiert hatte.

    Thichanas, großer Schlachtenfürst,
    wir metzeln, dass du glücklich wirst.
    Das Kämpfen ist ein Riesenspaß,
    wir preisen Dich, oh Thichanas!

    „Wieso eigentlich »Schlachtenfürst«?“, hakte der Held nach, bevor das Schwert zu einem Dauer-da-capo übergehen konnte. „Woher willst du wissen, dass du nicht der Schutzgott der gnomischen Bergarbeiter warst? Aus deinem Namen lässt sich jedenfalls rein gar nichts ableiten.“
    Wirke ich auf dich wie jemand, der sich für Bergwerke interessiert? »Schlachtenfürst« ist ja wohl mit Abstand das Naheliegendste“, belehrte ihn die Stimme etwas verletzt.
    Der Held zog kurz in Erwägung zu widersprechen, besann sich jedoch und widmete sich seufzend den Flickarbeiten. Zu seinem Erstaunen musste er feststellen, dass die Lochränder noch immer leicht verzerrt erschienen. Neugierig beugte er sich näher heran, wodurch jedoch der gesamte Umhang vor seinen Augen verschwamm. Irritiert zuckte er zurück, woraufhin die Ränder wieder scharfe Umrisse bekamen.
    Was war das denn gerade?
    „Ach, nichts“, antwortete der Held schnell, aber er konnte seinen leisen Verdacht nicht abwimmeln.
    Brauchst du ein Paar längere Arme?, feixte das Schwert.
    „Brauchst du ein paar Intarsien?“, schoss er zurück und fixierte drohend die Nadel zwischen seinen Fingern.

    Klar. Aber frag bitte jemanden, der sehen kann, was er da einritzt. Sonst ende ich noch als dilettantische Landkarte.
    Mit einem leiderfüllten Seufzen widmete sich der Held wieder seiner Kleidung. In angemessenem Abstand. Maaan, so alt bin ich doch noch gar nicht…, dachte er genervt, während er einen weiteren Riss distanziert betrachtete.
    Das stimmt wohl. Ältere Abenteurer wären zum Beispiel weise genug, die Samtschatulle eines Nekromanten nicht einfach so zu öffnen, merkte die Stimme belustigt an.
    „Kannst du jetzt mal aufhören?!“
    Eine Gruppe mit Stöcken spielender Kinder wandte sich zaghaft um. Missmutig versuchte der Held, die verstörten Blicke zu ignorieren.

    Ach, mach dir nichts draus. Ich habe das schon öfters miterlebt… immerhin nimmst du es leichter als mein letzter Besitzer.
    Der Held stutzte. „Der war doch ein Elf, oder?“, fragte er nun leise.
    Ja, und? »Uralt werden« heißt eben auch »lange Zeit uralt sein«. Du malst dir nicht aus, wie wehleidig Elfen sein können…, klagte das Schwert.
    „Ha, kann ich mir vorstellen. Ihr habt euch also gegenseitig den letzten Nerv geraubt…“, grinste der Held, wurde jedoch wieder trübsinnig, als sein Umhang erneut vor seinen Augen verschwamm. „Tja, dann muss ich wohl mal in die Stadt.“
    Wieso? Willst du dir etwa so ein bescheuertes Monokel aus Beryll besorgen? Die sind total unpraktisch beim Kämpfen, glaub mir!, insistierte die Stimme.
    „Aber im Nahkampf nicht klar sehen zu können, ist genauso unpraktisch!“, entgegnete er patzig.

    Oh nein, stimmt! Jetzt muss ich dir im Kampf ja NOCH mehr abnehmen!
    „Was soll das denn jetzt heißen? Ich werde bloß älter, ich bin NICHT tot! Ich brauche die Gläser sowieso hauptsächlich für solche Flickarbeiten und jetzt ist dieses Thema beendet. Denk dir lieber mal eine neue Strophe für dein Lied aus! Es nervt nämlich langsam... und außerdem stimmt das Reimschema nicht“, schloss der Held entnervt und widmete sich wieder seinem Umhang. Aus dem Augenwinkel sah er die Kinder, welche mit ihren Stöcken das Fechten zu üben schienen.
    Sieh mal, der lange Ast dort drüben!
    „Was ist damit?“, fragte er gereizt und betrachtete den viel zu langen Stock, welchen einer der Jungen unbeholfen umherschwang.
    Der würde sich doch prima als Gehstock eignen.
    „Oder als neue Waffe.“
    Pah! Ich wollte dir lediglich den Alltag erleichtern. In deinem Alter tut dir etwas Schonung sicher gut.
    „Vielleicht hätte ich den Tjostschmied noch mehr zu diesem Urlaub befragen sollen…“

    Solange du nicht zu diesem bekloppten Turbantypen rennst! Dann darfst du mich nämlich gern an jemand anderen weiterreichen.
    „Vielleicht haben ja die Kinder Interesse am großen »Schlachtenfürst«?“
    Och, warum musste ich dich auch wecken, als dieser Assassine mich von dir erlösen wollte?!

  • Zu 21: Sehr schön. Eigentlich schon philosophisch. Der Held versucht die Fragen gut zu erklären. Ich glaube, ich wäre nicht so geduldig gewesen, dem Schwert den Begriff Liebe näher zu bringen.

    Zu 22 a+b: Hm...ich bin mir nicht sicher, ob das von dir so gewollt ist, aber für mich klingt folgender Satz ein wenig sperrig:

    Mit innerlicher Angespanntheit nickte er ihr zu.

    "Mit innerer Anspannung" fände ich schöner zu lesen.
    Obwohl ich derzeit eigentlich keine Kampfszenen lesen mag, haben mir die beiden Teile gut gefallen, was unter anderem auch an deinem humorvollen Schreibstil in Part b lag.

    Bücher sind Schokolade für die Seele. Sie machen nicht dick. Man muss sich nach dem Lesen nicht die Zähne putzen. Sie sind leise. Man kann sie überall mitnehmen, und das ohne Reisepass. Bücher haben aber auch einen Nachteil: Selbst das dickste Buch hat eine letzte Seite, und man braucht wieder ein neues.
    Richard Atwater

  • Guten Morgen, @bigbadwolf

    Spoiler anzeigen


    Mir gefällt die Unterhaltung, die schwert und Held hier führen, auch, und es fällt mir +überhaupt nicht schwer, mir diese idyllische Szene unter der Dorflinde vorzustellen.
    Trotzdem war ich einen Moment irritiert.

    ... , als er ein leichtes Flimmern der Lochränder bemerkte.

    MAGIE! Das war mein erster Gedanke. Vielleicht sitzt irgendwo eine mitfühlende alte Hexe oder junge hübsche zauberin, die sieht, wie er sich plagt, und zaubert das Loch zu? Oder ist das Loch ein Durchgang in eine Parallelwelt? Auf jeden Fall - MAGIE!!!, weil du auch noch

    Ich dachte, ich hätte eine magische Verzerrung gesehen…,

    reingenommen hast.

    , dass die Lochränder noch immer leicht verzerrt erschienen. Neugierig beugte er sich näher heran, was das Flimmern jedoch noch verstärkte. Irritiert zuckte er zurück, woraufhin die Ränder scharfe Umrisse bekamen.

    Definitiv. Magie. Ein Flimmern, das sich verstärkt.

    Und dann muss ich merken - es geht nur um profane Sehschwäche??? Keine Magie. ||
    Das hätte ich nicht erwartet. War regelrecht enttäuscht. :D Aber vielleicht hat mich das Flimmern auch irregeführt. Aus eigener Erfahrung kann ich nur sagen, dass nichts flimmert, wenn man Dinge in der Nähe nicht mehr erkennen kann. Es ist einfach nur unscharf und bessert sich - wie du angeführt hast - wenn man weiter weg geht. Aber Flimmern habe ich da noch nie bemerkt, und schon gar keins, das sich verstärkt.

    Trotzdem ist es ein schöner Wortwechsel. Dass der Held altert, macht ihn für mich noch menschlicher, und es lässt mich erkennen, dass ich bisher keine Ahnung hatte, wie alt ich ihn mir vorstellen muss. ^^

    während er einen weiteren Riss distanziert betrachtete.

    Bonus-Lob für das tolle Wortspiel hier! :thumbsup:

    Och, warum musste ich dich auch wecken, als dieser Assassine mich von dir erlösen wollte?!

    Der Gipfel des Streitgesprächs! Klasse. :D

    "Er wird wiederkommen. Die Berge sind wie ein Virus. Man infiziert sich mit der Liebe zu ihnen
    und es gibt kein Gegenmittel. Sie führen in eine Sucht, man kommt nicht mehr von ihnen los.
    Je länger man sich woanders aufhält, desto größer wird das Verlangen, sie wiederzusehen."

    Chad, der Holzfäller
    aus "Der Wolf vom Elk Mountain"

    ___________________

  • @Tariq Ich hab mir das"Flimmern" nochmal angeschaut und verändert. Bin selber ziemlich kurzsichtig und kenne daher das Phänomen in umgekehrter Weise. Bin jetzt auf "Verschwimmen", "Verzerren" und schlich "unscharf" umgestiegen. Kannst ja mal gucken, ob du es so passender findest. Die anfängliche Irreführung in Richtung soll ja trotzdem erhalten bleiben.

  • Thichanas, großer Schlachtenfürst,
    wir metzeln, dass du glücklich wirst.
    Das Kämpfen ist ein Riesenspaß,
    wir preisen Dich, oh Thichanas!

    Sehr geil

    Maaan, so alt bin ich doch noch gar nicht…, dachte er genervt, während er einen weiteren Riss distanziert betrachtete.

    :rofl: Jetzt hat es auch endlich bei mir Klick gemacht XD

    Wie immer einfach klasse.
    Die Alltagsprobleme eines Helden, die in regulärer Fantasy immer unter den Tisch fallen (Bei mir ja auch XD)
    Wie immer habe ich diesen teil hier sehr gern gelesen :D

    Writers aren't exactly people ... they're a whole bunch of people trying to be one person.
    - F. Scott Fitzgerald

  • zu 23: Irgendwie... fühlte ich mich ein wenig in das Geschehen hineingeschmissen. Warum hat der Held das Duell für Lady Silberzunge übernommen bzw. wie ist die Lady in das Duell geraten. Wieso weiß er nicht, dass es ein Schmähduell ist? Das wurde mir übringens auch erst ziemlich spät klar. Und die ausgeschriebenen Beleidigungen waren auch äh... ein wenig lahm. Aber @Schreibfeder meckert sowieso, dass ich zu viel fluche.. ^^
    Das Wortspiel mit "Wortgefechte" im Text hat mir hingegen sehr gut gefallen.

    Zu 24: Hat mir sehr gut gefallen! Ich saß die ganze Zeit mit einem Grinsen im Gesicht da. Toll, wie du "moderne" Gegenstände in die Ausstellung eingewoben hast. Vllt findet die Messe ja jedes Jahr oder jedes zweite statt und du schreibst eine Fortsetzung? :)

    Bücher sind Schokolade für die Seele. Sie machen nicht dick. Man muss sich nach dem Lesen nicht die Zähne putzen. Sie sind leise. Man kann sie überall mitnehmen, und das ohne Reisepass. Bücher haben aber auch einen Nachteil: Selbst das dickste Buch hat eine letzte Seite, und man braucht wieder ein neues.
    Richard Atwater

  • Ich habe deinen letzten Beitrag jetzt auch gelesen. Ein schöner Teil, wo einfach man mal alles Revue passieren lässt. Das Angezicke gerade zum Ende war recht amüsant. :)
    Der arme Held braucht eine Brille? Gäbe es dagegen keine Heilmagie? Jetzt so spontan gefragt. :huh:

    Wenn ich jetzt noch denke, wie dein Held beim Gewächshaus geflirtet hat, hätte ich ihn jünger geschätzt. Gerade weil er ja für einen Kämpfer, der tagtäglich auf der Straße rumtreibt, sehr hart im Nehmen ist. Da hätte ich eher damit gerechnet, dass er darüber jammert, dass sein Rücken bei der Kälte so steif wird, er nicht mehr schmerzfrei auf den Boden schlafen kann, oder immer öfters den Wetterumschwung in den Knochen nachschwingen spürt.
    So etwas halt.

  • zu 23: Irgendwie... fühlte ich mich ein wenig in das Geschehen hineingeschmissen. Warum hat der Held das Duell für Lady Silberzunge übernommen bzw. wie ist die Lady in das Duell geraten. Wieso weiß er nicht, dass es ein Schmähduell ist? Das wurde mir übringens auch erst ziemlich spät klar. Und die ausgeschriebenen Beleidigungen waren auch äh... ein wenig lahm.

    Aaaaalso: Gedacht war es so, dass der Held ganz heldenmäßig eine Holde in Not gerettet hat. Zumindest dachte er, sie sei in Not, da sie traditionsgemäß bis zum Beginn des Kampfes in einer Zelle wartete. Wer das Duell verliert, verliert seine Habe... und darauf hatte Lady Silberzunge wohl keinen Bock und hat sich daher "retten" lassen.

    Das Wortspiel mit "Wortgefechte" im Text hat mir hingegen sehr gut gefallen.

    Das hat einfach gepasst. Da konnte ich nicht widerstehen.

    Zu 24: Hat mir sehr gut gefallen! Ich saß die ganze Zeit mit einem Grinsen im Gesicht da. Toll, wie du "moderne" Gegenstände in die Ausstellung eingewoben hast. Vllt findet die Messe ja jedes Jahr oder jedes zweite statt und du schreibst eine Fortsetzung?

    Ich hatte tatsächlich schon überlegt, ob ich das Thema nochmal aufgreife. Mal sehen, was mir dazu noch so einfällt. ^^

    Der arme Held braucht eine Brille? Gäbe es dagegen keine Heilmagie? Jetzt so spontan gefragt.

    :huh: Das habe ich noch nicht bedacht. Ich sag jetzt erstmal "Nö". Ist ja auch Auslegungssache, was Magie so alles kann. Wenn es nur eine Rückführung des Körpers in einen unverletzten Zustand kann, dann wären natürliche Veränderungen im Körper nicht betroffen. Ist jetzt aber auch nur erstmal zusammengesponnen. Ich glaube, das fällt jetzt in den Bereich ISSO. ^^

    Wenn ich jetzt noch denke, wie dein Held beim Gewächshaus geflirtet hat, hätte ich ihn jünger geschätzt. Gerade weil er ja für einen Kämpfer, der tagtäglich auf der Straße rumtreibt, sehr hart im Nehmen ist. Da hätte ich eher damit gerechnet, dass er darüber jammert, dass sein Rücken bei der Kälte so steif wird, er nicht mehr schmerzfrei auf den Boden schlafen kann, oder immer öfters den Wetterumschwung in den Knochen nachschwingen spürt.
    So etwas halt.

    Wie schon gesagt, die Zeiträume sind weit gestreut. Vom jungen, über den mittelalten bis zum "alten" Helden. Je nach Thema greife ich dann das dazu passende Alter auf.
    Beim Gewächshaus war er ja auch hauptsächlich betört. Aktiv geflirtet hat er gar nicht so sehr. Es war ihm eher peinlich, dass die Dame ihre verbalen Anspielungen nicht in den Griff bekommen hat. Immerhin ist er ja letztlich "geflohen". Und selbst als 70-jähriger kann man ja noch flirten, oder? :D

  • 39

    Sind wir bald fertig?, murrte das Schwert, während sich eine weitere Haarsträhne im dichten Gras verlor.
    Der Held, welcher sich auf einem von Wind und Wetter rundgeschliffenen Stein niedergelassen hatte, setzte die Klinge unbeirrt an die nächste Strähne. Langsam, aber stetig, füllte sich der Bereich um ihn herum mit Haaren.
    Machen wir dann mit deinen Beinen weiter?, fragte die Stimme gelangweilt.
    Etwas verwirrt unterbrach der Held seinen kosmetischen Eingriff. „Wieso genau soll ich mir jetzt Körperteile abschneiden, hm?“

    Jetzt? Das machst du doch schon die ganze Zeit!
    „Ähm… also zwischen Haaren und Beinen gibt es doch dezente Unterschiede, würde ich meinen.“
    Die taugen vielleicht nur zum Wärmen, aber es sind immer noch Teile deines Körpers.
    „Ja… ja, eigentlich schon“, gab sich der Held geschlagen und prüfte seine Frisur. Sie war sicher etwas unförmig geraten, aber zumindest nicht mehr so ein struppiges Wirrwarr.
    Und jetzt noch dein Frontalgestrüpp?
    „Raus aus meinem Kopf“, sagte der Held automatisch. „Und: Ich glaube kaum, dass du zur Rasierklinge taugst.
    Ts! Ich bin scharf, das reicht! Wenn du zu ungeschickt bist, ist das nicht meine Schuld!
    Nachdem die Länge seines Haares den Helden mehr oder minder zufriedenstellte, fuhr er sich probeweise durch den dichten Bart. Dabei fiel sein Blick ebenfalls auf das Schlachtfeld, was früher einmal Fingernägel gewesen sein mochten. Während die meisten Nägel kantig, eingerissen oder abgebrochen waren, schien sein rechter Daumennagel inzwischen gewisse Breitschwertqualitäten aufzuweisen.
    Na, soll ich den auch mal bearbeiten? Oder vielleicht willst du ihn ja färben?, schlug die Stimme vor. Eine meiner Vorbesitzerinnen hat sich ab und zu eine Mischung aus Blütenpulver und so einer Art Harz, ich glaube es hieß »Schellack«, auf ihre Fingernägel geschmiert…
    „Färben?! Ich wüsste nicht, wozu das gut sein soll… und was ist dieses »Schellack« eigentlich?“

    Läusekot.
    „Na lecker… und woher weißt du so was?“, fragte der Held angewidert.
    Frag nicht.
    Er nahm sich fest vor, diese Empfehlung zu beherzigen.
    Warum wächst dieses Zeug bei euch Humanoiden eigentlich so unaufhörlich?, wechselte das Schwert endlich das Thema. Ich meine: Ich will ja gar kein Zweihänder werden. Ich genüge mir so, wie ich bin!
    „Du bist ja auch ein toter Gegenstand“, entgegnete der Held und biss sich leider zu spät auf die Zunge.

    WIE BITTE?!
    „Äh, also… ich meinte eigentlich, ähm… deine körperliche Hülle ist ein Gegenstand und die… wachsen nicht von selbst…, ja.“
    Er konnte spüren, wie das Schwert böse sein Hirn anstarrte. Zum Glück tat es ihm tatsächlich etwas leid.

    „Ich will ja bloß ordentlich aussehen“, versuchte der Held die Wogen etwas zu glätten.
    Was meinst du eigentlich mit »ordentlich«? Wird man etwa automatisch zum Fiesling, wenn man sich mal ein paar Wochen nicht wäscht?
    Der Held kam ins Grübeln. „Naja, ein gepflegt aussehender Held ist eben… heldenhafter, oder nicht?“
    Ich dachte, Helden definieren sich über gute Taten und Hilfsbereitschaft und… und so was halt.
    „Tun sie ja auch, aber ich will eben nicht wie ein Sumpftroll rumlaufen“, versuchte der Held zu erklären.
    Obwohl eine gewisse Verwechslungsgefahr besteht… zumindest in olfaktorischer Hinsicht.
    „Wenn ich dich vorhin nicht von den Blut-, Schleim- und Schmodderresten befreit hätte, würdest du auch keinen Blümchenduft verströmen!“

  • Aaaaalso: Gedacht war es so, dass der Held ganz heldenmäßig eine Holde in Not gerettet hat. Zumindest dachte er, sie sei in Not, da sie traditionsgemäß bis zum Beginn des Kampfes in einer Zelle wartete. Wer das Duell verliert, verliert seine Habe... und darauf hatte Lady Silberzunge wohl keinen Bock und hat sich daher "retten" lassen.

    Mich hätte da interessiert, wie die Lady zu dem Duell kam...

    Ich hatte tatsächlich schon überlegt, ob ich das Thema nochmal aufgreife. Mal sehen, was mir dazu noch so einfällt.

    Ich freu mich drauf :)

    Zu 25: Das Thema passt hier gerade wie die Faust aufs Auge. Aber jemand, der noch nie von Urlaub gehört hat, ist mir ein klein wenig suspekt. Dennoch wieder wundervoll geschrieben. Ein bekifftes Schwert stelle ich mir auch witzig vor

    Zu 26: Hm... ja... also einen tieferen oder unterhaltenden Sinn sah ich jetzt in dem Text nicht, aber aber scheinbar genauso gewollt.

    Bücher sind Schokolade für die Seele. Sie machen nicht dick. Man muss sich nach dem Lesen nicht die Zähne putzen. Sie sind leise. Man kann sie überall mitnehmen, und das ohne Reisepass. Bücher haben aber auch einen Nachteil: Selbst das dickste Buch hat eine letzte Seite, und man braucht wieder ein neues.
    Richard Atwater

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    :huh: Das habe ich noch nicht bedacht. Ich sag jetzt erstmal "Nö". Ist ja auch Auslegungssache, was Magie so alles kann. Wenn es nur eine Rückführung des Körpers in einen unverletzten Zustand kann, dann wären natürliche Veränderungen im Körper nicht betroffen. Ist jetzt aber auch nur erstmal zusammengesponnen. Ich glaube, das fällt jetzt in den Bereich ISSO. ^^

    Hmm, einer deiner alten Magier, bei denen dein Held zu Besuch war, konnte sich erheblich jünger zaubern. Zudem schien bislang keiner der älteren Charaktere (auch nicht die alten Magier) eine Brille aufgehabt zu haben. Daher also meine geringe Überraschung, dass der Held hier ein Mangel hat, den er mit Sehgläsern auszugleichen beabsichtigt.

    Zudem...weiter gedacht...wäre ein Verjüngungszauber im Bereich des Möglichen? Der eine Magier konnte es ja.
    Obwohl...
    Bei deinem einen alten Magier, der sich jünger zaubern konnte, könnte es auch einfache Illusionsmagie sein, schließlich war er hinter seiner Maske noch immer ein steinalter Kauz.

    Andererseits gibt es die Möglichkeit mit verirrter Magie das Geschlecht zu wechseln. Und zwar dauerhaft. Aber keine Rückverzauberung scheint möglich zu sein.
    Hmm.
    Meinst du, du bringst Klarheit ins Chaos? :)

  • Hey @bigbadwolf,
    wieder ein unterhaltsamer Teil, der mich mehrmals kräftig schmunzeln ließ. Wo genau?

    na hier zum Beispiel

    Und jetzt noch dein Frontalgestrüpp?
    „Raus aus meinem Kopf“, sagte der Held automatisch.

    schien sein rechter Daumennagel inzwischen gewisse Breitschwertqualitäten aufzuweisen.

    Er konnte spüren, wie das Schwert böse sein Hirn anstarrte.

    ich will eben nicht wie ein Sumpftroll rumlaufen“,


    Ein wenig schwierig dürfte die ganze Prozedur aber schon gewesen sein. So richtig vorstellen kann ich es mir nicht, wie er da sitzt und mit seinem Schwert an seinen Haaren rumsäbelt. :rofl:

    "Er wird wiederkommen. Die Berge sind wie ein Virus. Man infiziert sich mit der Liebe zu ihnen
    und es gibt kein Gegenmittel. Sie führen in eine Sucht, man kommt nicht mehr von ihnen los.
    Je länger man sich woanders aufhält, desto größer wird das Verlangen, sie wiederzusehen."

    Chad, der Holzfäller
    aus "Der Wolf vom Elk Mountain"

    ___________________

  • @Morgy Zu Lady Silberzunges Beweggründen: Ähm... vielleicht hat sie zu spät gecheckt, dass ihr gnomischer Herausforderer ihr überlegen gewesen wäre

    Zu 25: Urlaub ist, glaube ich, im Mittelalter-Fantasy-Genre überhaupt nicht vorgesehen.
    Wie genau sollte das Schwert denn kiffen? Es könnte höchstens den Rausch seines Trägers mitempfinden, denke ich.
    Zu 26: Ja, es soll eine Anspielung auf "Warten auf Godot" von Samuel Beckett sein. Der Part SOLL auf der Stelle treten, als in Worte geformte Untätigkeit und Langeweile. Genau wie der Part über Liebe ist hier halt nicht nur Humor im Spiel, aber eine "krude Alltagsszene" ist es dennoch. Und das ist ja mein Hauptanliegen

    @Schreibfeder Verjüngungsmagie fällt bereits eher in die Kategorie Wunder oder göttliches Eingreifen. Der alte Magier hat wirklich nur eine Illusion hervorgerufen.
    Was den "Gürtel der Geschlechtsumwandlung" anbelangt: Den habe ich aus Baldur's Gate geklaut, wo dies ein verfluchter, nicht ohne Hilfe eines Bannzaubers ablegbarer Gegenstand ist. Der Fluch besteht nur, solange der Gürtel getragen wird. Würde der Fluch gebrochen, würde auch die Umwandlung aufgehoben.

    Vielleicht ist die Verbesserung/Aufrechterhaltung der Sehfähigkeit ja tatsächlich auf magischem Wege möglich, aber die Preise fähiger Zauberer sind einfach utopisch, sodass Sehhilfen (vor allem beim nicht allzu wohlhabenden Teil der Bevölkerung) dennoch bekannt und gefragt sind.
    Chaos behoben? Ansatzweise? ^^

  • Wie genau sollte das Schwert denn kiffen? Es könnte höchstens den Rausch seines Trägers mitempfinden, denke ich

    Entweder das oder indem es mit irgendeiner Flüssigkeit in Berührung kommt.

    Zu 27: Flirttipps von einem Schwert. Interessant :D
    Wobei für mich nicht ganz deutlich wurde, ob es sich nun um einen Magier oder eine Magierin handelt.

    Bücher sind Schokolade für die Seele. Sie machen nicht dick. Man muss sich nach dem Lesen nicht die Zähne putzen. Sie sind leise. Man kann sie überall mitnehmen, und das ohne Reisepass. Bücher haben aber auch einen Nachteil: Selbst das dickste Buch hat eine letzte Seite, und man braucht wieder ein neues.
    Richard Atwater