Wortgefechte - Ein Schwert und sein Held

Es gibt 426 Antworten in diesem Thema, welches 106.653 mal aufgerufen wurde. Der letzte Beitrag (21. August 2023 um 00:03) ist von bigbadwolf.

  • Einen Lachanfall später.......

    Sehr schön, ich mag diese Episoden einfach. Ich finde der Held sollte dem Bogen gelegentlich eine Chance geben. Allein schön, um Schnittchen zu ärgern. Eines kann man aus den Geschichten wirklich lernen, auch als Schwert hat man es nicht leicht!


    Für mehr blümchenpflückende Orks, blutrünstige Elfen und vegetarische Drachen!

  • 7

    „… und der wilde Eber setzte ihm erneut nach, doch Horban wandte sich im Spurt um und trieb dem heranstürmenden Tier die gekerbte Axt genau zwischen die Augen.“
    Die Augen der kleinen Kinder wurden riesengroß, als der betagte Barde seine Geschichte beendete. Der Held beschloss, eine kurze Rast auf dem Jahrmarkt könnte kein Fehler sein und setzte sich hinter eines der Kinder auf die festgetrampelte Erde.
    Die folgende Geschichte handelte von einem betrogenen Sänger und der Held konnte nicht umhin, die echte Trauer und Wut im Gesicht des Erzählers zu bemerken.
    Laaaaaangweilig!, beschwerte sich die Stimme.
    Ach komm, ich brauche sowieso mal eine Pause, antwortete der Held in Gedanken. Wenn die nächste Geschichte so ähnlich wird, kann ich ja gehen. In Ordnung?, schlug er vor.
    Sein Gefühl sagte ihm, dass das Schwert achselzuckend nickte.
    „Kommen wir nun zu einer ganz besonderen Geschichte, der Geschichte vom Schwert im Stein“, fuhr der Sprecher fort.
    War. Ja. Klar, seufzte die Stimme, doch der Held hütete sich nachzufragen.
    „Vor vielen, vielen hundert Jahren gab es einmal ein prächtiges, magisches Schwert, welches in einem Stein steckte. Aus allen Reichen kamen junge Männer und altgediente Haudegen. Denn unermesslicher Ruhm wäre demjenigen sicher, der es vermochte, die Waffe herauszuziehen…“
    Du… du hast doch mal erzählt, dass du auch schon mal in einem Stein gesteckt hast…?, dachte er nun doch vorsichtig interessiert.
    Ja, war die knappe Antwort.
    Da die erhoffte Erklärung ausblieb, widmete der Held seine Aufmerksamkeit wieder dem charismatischen, alten Barden.
    „… zu Hunderten, doch keinem war es vergönnt, die Waffe siegreich emporzurecken. Eines Tages kam eine kleine Gruppe von Reisenden und natürlich versuchten alle Männer ihr Glück. Selbst ein bärtiger Zwerg mit Armen so dick wie euer Kopf zog wie ein ganzes Ochsengespann. Umsonst. Ein junger Knabe, nur dreizehn Winter alt, wurde nun in die Mitte gestoßen, wohl zur Belustigung der Umstehenden. Mit güldenem Haar, glatten Zügen und stoischer Miene schritt der Knabe auf das Schwert zu…“
    Pickelgesicht.
    „Was?“, fragte der Held überrascht und mühte sich, die fragenden Blicke der anderen Zuhörer zu ignorieren.
    Der erzählt totalen Müll! Der Kerl hatte mehr Pickel als Läuse im Haar. Und auch davon hatte er reichlich!, regte sich die magische Waffe auf.
    Ha! Also redet er doch von dir! Ich wusste es doch!
    Von wegen! Der redet von diesem dämlichen anderen Schwert, grummelte die Stimme.
    Welches andere…?, wunderte sich der Held, erhob sich und suchte eine ruhigere Stelle. Das gedankliche Gespräch wurde ihm neben der aufdringlichen Stimme des Barden zu anstrengend.
    Na gut, ich erkläre es dir, sagte die Waffe missgelaunt, während sich der Held hinter einen Stand mit exotischen Gewürzen stellte. Ich und das andere, ach so prächtige Schwert haben beide in einem Stein gesteckt, aber ich war anscheinend nicht so hübsch anzusehen. Die meisten Leute haben es bei mir nämlich gar nicht erst probiert. Alle wollten immer bloß Blinki.
    „Blinki?!“, rief der Held, aber seine Stimme ging im allgemeinen Treiben unter.
    Ach, ich hab es so genannt. Es war nämlich nicht sonderlich gesprächig. Vielleicht hatte es auch überhaupt kein Bewusstsein… wie auch immer. Jedenfalls hat der Pickelfratz mich dann dankenswerterweise auch noch aus dem vermaledeiten Stein rausgeholt.
    „Und »Pickelfratz« hat dich dann von der Klippe geworfen?“, fragte der Held bezüglich ihrer ersten Begegnung.
    Was?! Hast du dem Kerl vorhin nicht zugehört? Das war vor über dreihundert Jahren!
    „Woher soll ich denn wissen, dass ausgerechnet dieser Teil der Geschichte gestimmt hat?!“, schoss er erbost zurück. In der darauffolgenden Stille schien das Schwert nach einer Erwiderung zu suchen. Währenddessen fiel dem Helden eine andere Ungereimtheit auf.
    „Wie seid ihr überhaupt in den Stein geraten? Wer hat euch da hineingerammt?“
    Niemand, antwortete die Stimme, und wir sind auch nicht »hinein« geraten, sondern der Stein ist wohl eher »um uns herum« geraten.
    „Was soll das denn jetzt heißen?“, fragte der Held nun vollends verwirrt.
    Naja, unser Vorbesitzer war zwar ein guter Kämpfer, aber leider nicht die hellste Kerze im Kandelaber. Ich hab ihn noch gewarnt, er solle den alten Robenträger nicht beklauen, aber er war mal wieder blank, seufzte das Schwert.
    „Du meinst, der Robenträger war ein Magier?“, kombinierte er, die unangenehme Wahrheit erahnend.
    Oh ja… und ein unfähiger obendrein, grummelte die Stimme.
    „Wieso "unfähig"? Sein Zauber hat doch offensichtlich funktioniert, oder?“
    Gewissermaßen... naja, mein Vorbesitzer hat etwas überreagiert und wenn in MIR zwei Schwerter steckten, würde ich wohl auch beim Zaubern patzen...
    "Warte mal. Ihr habt doch mit den Klingen im Stein gesteckt", fiel ihm nun auf, "also hat der Magier sich selb -"
    Sag mal, du hältst mich doch gelegentlich für überaus nervig, nicht wahr?, unterbrach ihn die Waffe.
    „Ähm… ja?“, entgegnete der Held unsicher.
    Dann meide Steine mit Bewusstsein, empfahl das Schwert säuerlich.

  • Ich beantrage hiermit offiziell die Möglichkeit zur Mehrfach-leikung!

    Großer Böser Wolf! Das ist fantastiösest! Genial!

    :love:

    Der Unterschied zwischen dem, was Du bist und dem, was Du sein möchtest, liegt in dem, was Du tust.
    -------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------
    Was würdest Du tun, wenn Du keine Angst hättest?

  • Sorry, @bigbadwolf, hatte gestern kein Zeit für Feedback (habs in der Kaffeepause auf Arbeit gelesen).
    Aber jetzt:

    Wieder so ein Knaller. Genial. Die Zwei sind schon ein tolles Duo. Meeeeeehr!!! :paladin:

    "Er wird wiederkommen. Die Berge sind wie ein Virus. Man infiziert sich mit der Liebe zu ihnen
    und es gibt kein Gegenmittel. Sie führen in eine Sucht, man kommt nicht mehr von ihnen los.
    Je länger man sich woanders aufhält, desto größer wird das Verlangen, sie wiederzusehen."

    Chad, der Holzfäller
    aus "Der Wolf vom Elk Mountain"

    ___________________

  • Wieder eine schöne Folge, mit pfiffigenm Dreh.

    Immerhin war es ja gut, dass dieser Magier sich selbst entschärft hat. Er hätte sonst noch richtig Schaden anrichten können. So gab es ja keine Opfer.

    Ähmm ich glaube mein Schwert an der Wand schaut mich gerade böse an. Muss Schluss machen....... "Lass uns darüber reden, war doch nicht persönlich gemeint. Ja auch Schwerter haben gefühle."


    Für mehr blümchenpflückende Orks, blutrünstige Elfen und vegetarische Drachen!

  • Danke für eure netten Worte!

    @Alexander2213 Du hast mir da gerade unbewusst einen Logikfehler aufgezeigt. :D Eigentlich sollte der Vorbesitzer nämlich der Stein sein, aber dann würden ja die Schwerter mit der Klinge und nicht mit dem Heft aus dem Stein herausragen.
    Um das Ganze daher sinnvoll aufzudröseln:

    Vorbesitzer beklaut Magier --> Magier merkt es --> Magier zaubert --> Vorbesitzer bekommt Panik und rammt seine Schwerter in den Magier --> Zauber endet, geht schief und trifft den Magier selbst --> Magier wird zu einem Stein und umschließt dabei die Schwerter, die in seinem Körper stecken --> (Stein fällt um, sodass die Schwerter nun senkrecht aus dem Stein herausragen) --> Schwerter im "lebenden" Stein

    Ich gebe zu, man muss als Leser vieles mitdenken und sich selbst zusammenreimen. Meint ihr, ich sollte mehr in der Geschichte erwähnen oder reicht das persönliche Kopfkino, um dem Leser die Selbstversteinerung klar werden zu lassen?

    Meeeeeehr!!!

    Bin dabei. :D

    Ich beantrage hiermit offiziell die Möglichkeit zur Mehrfach-leikung!

    Daaaaaaaaaanke.

    So gab es ja keine Opfer.

    Außer ihm selbst halt. Armes Schwein. :D

    Im Übrigen: Wenn ihr noch weitere Ideen für Situationen zwischen Schwert und Held habt oder zu bestimmten Bereichen ihrer "Beziehung" mehr wissen wollt, dann immer raus damit! Ich lasse mich gern von euch inspirieren.

  • @bigbadwolf

    Herzlichen Dank fürs "aufmerksam" machen, dass du wieder etwas weiter geschrieben hast.

    Ich kann mich meinen Vorgängern wieder nur anschließen und sagen: Grandios!

    Leichter, angenehmer Lesefluss ("delicate & smooth" You talk about Nespresso, right?...) und ich bin sofort in der Szene drinnen.

    Stets mit einem Schmunzeln im Gesicht, verfolge ich unglaublich gerne den Alttag deines irrwitzigen Gespanns.

    Bitt mehr!!

    LG IAsson :thumbsup:

    Der Mann in Schwarz floh durch die Wüste, und der Revolvermann folgte ihm.“

  • Also, ich finde die Dialoge sehr gut. Etwas Detailkritik habe ich schon noch, zu finden im Spoiler. Was deine alten Anmerkungen angeht, ist es natürlich ganz deine Sache. Jedoch musst du aufpassen, dass die Lesbarkeit bestehen bleibt. Denn ich weiß nicht, ob es dir aufgefallen ist, aber im Teil 6 sind die Dialoge schwer voneinander zu unterscheiden. Es stört dort ziemlich den Lesefluß. Obwohl es genial pointiert ist und sehr lebendig geschildert.


    Spoiler anzeigen

    Und bei Teil 7:

    Sein Gefühl sagte ihm, dass das Schwert achselzuckend nickte.
    „Kommen wir nun zu einer ganz besonderen Geschichte, der Geschichte vom Schwert im Stein“, fuhr der Sprecher fort.
    War ja klar, seufzte das Schwert, doch der Held hütete sich nachzufragen.
    „Vor vielen, vielen hundert Jahren gab es einmal ein prächtiges, magisches Schwert, welches in einem Stein steckte. Aus allen Reichen kamen junge Männer und altgediente Haudegen. Denn unermesslicher Ruhm wäre demjenigen sicher, der es vermochte, das Schwert herauszuziehen…“
    Du… du hast doch mal erzählt, dass du auch schon mal in einem Stein gesteckt hast…?, fragte der Held nun doch vorsichtig interessiert.

    Das sind definitiv zu viele Wortwiederholungen.

    Auch ist mir aufgefallen, neigst du allgemein ein wenig zu Wortwiederholungen. Hier hast du auf jeden Fall großes Potenzial dich zu verbessern. :)

  • Hey :)

    Spoiler anzeigen

    Über dem bedächtig knisternden Lagerfeuer, mit einem dünnen Birkenstock gepfählt, brutzelte munter ein gehäuteter Marder und verströmte einen betörenden Geruch. Der Held war froh, dass er mal wieder etwas Abwechslung von Trockenfleisch und Käse bekam und wartete gierig, dass das Fleisch noch etwas mehr Farbe bekam.

    Hör doch auf über Essen zu schreiben, wenn ich Hunger hab! XD

    Hallooo? Bin ich ein magisches Schwert oder was? Rost meidet mich!
    „Erscheint mir grundsätzlich logisch, dich zu meiden“, lachte der Held.

    :rofl:

    Doch, du Freizeitfechter!,

    :rofl: Die Beleidigungen xD Brotmesserersatz, Freizeitfechter ...

    Jetzt kam er sich schmutzig vor.

    :rofl: Beste Szene

    Schnittchen!, plärrte plötzlich eine unbekannte Stimme im Kopf des Helden. Das ist ja schon EWIG her, dass wir uns begegnet sind! Hast du dich wieder ordentlich ausgetobt? Wie geht’s dir und wen hast du da bei dir?
    Ah… Helene, schön… ähm… schön, dich mal wieder zu treffen.

    :rofl: Schnittchen!

    „Zeit genug für eine schöne, lange Geschichte…, Schnittchen.“

    :rofl: Kann mir Tonfall und Pause richtig gut vorstellen
    Schade, dass wir nicht mitkriegen wie Helene und Schnittchen sich kennen gelernt haben ^^
    oder kommt das noch?

    Naja, unser Vorbesitzer war zwar ein guter Kämpfer, aber leider nicht die hellste Kerze im Kandelaber.

    :rofl: Gute Umfomulierung

    Okay, falls du es nicht gemerkt hast, ich hab die Geshcichte äußerst amüsiert gelesen! :D
    Ein einem Rutsch durch.
    Nicht zuletzt, weil deine Beiträge eine prima Länge haben :D

    Das sprechende Schwert erinnert mich ein wenig an Rumo und sein Schwert "Löwenzahn"
    (Auch ein Schwert mit Bewusstsein, dass sich einen bedrohlichen Namen geben wollte XD Ist ein ziemliches Weichei. Es ist ein doppelklingiges Schwert. In der anderen Klinge wohnt ein blutrünstiger Dämon XD) Anyway ... ich finde die Geschichte klasse und hab nichts zu meckern

    Writers aren't exactly people ... they're a whole bunch of people trying to be one person.
    - F. Scott Fitzgerald

  • Na dann hallo @Miri. Schön, dass du auch zu den beiden gefunden hast.

    Schade, dass wir nicht mitkriegen wie Helene und Schnittchen sich kennen gelernt haben
    oder kommt das noch?

    Ist doch längst im Skript enthalten. :D Kommt also noch.

    Nicht zuletzt, weil deine Beiträge eine prima Länge haben

    Das ist einerseits notwendig, da einzelne Ideen und Szenen gar nicht mehr hergeben und andererseits... bin ich... zu faul für mehr auf einmal. :D

    Ein einem Rutsch durch.

    Dann freut es mich umso mehr, denn ich hatte echt Bammel, dass sich der Humor bei Häufung abnutzt und dann nervt.

    Denn ich weiß nicht, ob es dir aufgefallen ist, aber im Teil 6 sind die Dialoge schwer voneinander zu unterscheiden.

    Ich hab da jetzt etwas verändert. Vielleicht ist es so besser? Ich gucke nochmal drüber, deine PN ja generell noch Potential aufgezeigt.

    Herzlichen Dank fürs "aufmerksam" machen, dass du wieder etwas weiter geschrieben hast.

    Gern geschehen.

    Rumo und "Löwenzahn" sagen mir leider überhaupt nichts. Klingt aber abgedreht. Ich beleuchte ja auch so nach und nach die Beziehung von Schwert und Held, da kommen auch noch ein paar Tränenkullermomente, keine Sorge.


    Summa summarum: Ich freu mich sehr, dass es euch freut!

  • Da ich ja anscheinend mehrere kommentierfreudige User als Leser gewinnen konnte, möchte ich euch fragen:

    Worüber möchtet ihr noch mehr wissen bezüglich der beiden? Z. B. über ihr erstes Zusammentreffen, dieses Eine Mal, als der Held echt soooo kurz davor war, das Schwert zu verkaufen oder damals, als... :D Ihr wisst schon. Solltet ihr an einer ganz anderen Begebenheit, einer Hintergrundinfo oder anderem interessiert sein, geht das selbstverständlich auch klar.

    Ich bin gespannt wie... na, wie Helene eben.

  • Also mich würde ja die frühere Bekanntschaft zwischen dem Schwert und Helene interessieren. Klingt als ob sie schon eine ereignisreiche Vergangenheit hatte. Etwas hatten sie ja von einem alten Ehepaar.
    Allerdings klingen die gemachten Vorschläge (erstes Zusammentreffen und Schwert verkaufen) auch gut. Vor allem eine Frage: Warum hat der Held das Schwert nicht sofort entsorgt als es zu nerven anfing, hat das Schwert ihm das Leben gerettet?


    Für mehr blümchenpflückende Orks, blutrünstige Elfen und vegetarische Drachen!

  • Worüber möchtet ihr noch mehr wissen bezüglich der beiden?

    Ich möchte gar nichts "vorbestellen". Ich hoffe einfach weiter auf Deine Eingebung und möchte sie nicht mit meinen Wünschen einengen... ^^

    Mach einfach! Das wird gut werden! :thumbsup:

    Der Unterschied zwischen dem, was Du bist und dem, was Du sein möchtest, liegt in dem, was Du tust.
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    Was würdest Du tun, wenn Du keine Angst hättest?

  • 8

    Langsam ließ das seltsame Gefühl nach.
    Was war denn das gerade?, wunderte sich die Stimme benommen.
    Keine Antwort.
    Hm…? Hey, wo bist du denn?, fragte das magische Schwert, aber es konnte die Anwesenheit des Helden nicht mehr spüren. Keine Gedanken, keine Sinne, keine peinlichen Erinnerungen. Nichts.
    Die Waffe überlegte, was passiert war, konnte sich aber nicht recht erinnern. Bei den Menschen hatte sie sowas als „Schlafen“ kennengelernt, aber das Schwert brauchte nicht zu schlafen. Insofern war es in dieser Zeit auch stets recht langweilig, sofern sein Besitzer keine spannenden… oder zumindest erträglichen Träume hatte. Aber was war denn nun dieses komische Gefühl?
    Hallooo?, rief die Stimme in die nebulöse Stille. Ich fand’s auch total lustig, aber du kannst jetzt aufhören mit…, was auch immer du da machst.
    Das Schwert hatte so etwas schon mal von einem seiner Vorbesitzer, so einem rauflustigen Westgebirgler, gehört. Bei diesem hatte es mit einer großen Menge einer Flüssigkeit namens „Met“ zusammengehangen, aber die Einzelheiten waren ihm entfallen.
    Hast du mich in Met getaucht?!, empörte sich die Waffe, sicher, die Lösung gefunden zu haben.
    Nichts.
    Vielleicht hat er sich gegen mich abgeschirmt?, überlegte sie nun. Aber warum sollte er… sowas können doch nur intelligente… also Magieanwender… hm… –
    „Alles gut?“
    Aaaaaah!
    „Scheint so…“, seufzte der Held.
    DU bist es! Wo warst du denn? Was ist passiert?
    „Du hast einen Zauber abbekommen… weißt du das nicht mehr?“
    Ob ich…? NEIN, du Gelehrtenschreck! Deshalb frage ich doch! Ich weiß nur noch, dass wir zu einem Nekro… Toten… na, so einer mit vielen Skeletten halt…
    „Dann hat dich wohl ein Schlafzauber erwischt“, schlussfolgerte der Held. „Nett, dass du ihn abgefangen hast.“
    Ich hab… DAS war dieses „Schlafen“?! Das ist ja furchtbar! Und das machst du JEDE Nacht?, fragte das Schwert schockiert.
    „Ja.“
    Diese minimalistische Erklärung brachte die Waffe kurz aus der Fassung.
    Hast du etwa mit mir weitergekämpft, während ich geschlafen habe?, wollte es nun wissen.
    „Ehrlich gesagt habe ich dich kurz darauf verloren. Du bist in einem Skeletttorso stecken geblieben. Hab dich eben erst herausgebrochen.“
    Und wie hast du dann den Nek… den Kerl getötet?
    „Hier liegen bergeweise schwere Knochen herum…“
    Waaas? Aber der war doch angeblich so mächtig!, beschwerte sich die Waffe entrüstet.
    „Er hat jetzt eine mächtige Delle im Kopf…“
    Also war mein einziger Anteil am Kampf, dass ich dich wach gehalten habe? Das ist so erniedrigend!, jammerte die Klinge.
    „Der Knochen lag fast noch besser in der Hand als du…“, setzte der Held grinsend nach.
    Hey, ich hab dir gewissermaßen den Arsch gerettet! Etwas mehr Dankbarkeit stünde dir gut zu Gesicht!
    „Jaja“, antwortete er gleichmütig, während er bereits die Taschen des erschlagenen Nekromanten durchstöberte. Eine kleine, in blauen Samt gehüllte Schatulle weckte sein Interesse und er öffnete sie. Magische Müdigkeit übermannte ihn und ihm blieb gerade noch genug Zeit, um in die Knie zu gehen, ehe er vornüber in den Schoß des toten Magiers fiel.
    Ähm… Vorsicht?, feixte das Schwert.

  • Schlaf, Heldlein, schlaf!
    Du bist ein dummes Schaf!
    Man macht doch keine Boxen auf!
    Stand denn da nicht "Vorsicht!" drauf?
    Schlaf, Heldlein schlaaaaaaaaaaf... :whistling:

    Der Unterschied zwischen dem, was Du bist und dem, was Du sein möchtest, liegt in dem, was Du tust.
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    Was würdest Du tun, wenn Du keine Angst hättest?

  • Deine Verbesserungen bei "Schnittchen" gefallen mir übrigens ausgezeichnet. Und auch dieser Teil hat seinen Charme. Vor allem mit dem Ende. ^^

    Spoiler anzeigen

    Ich habe eigentlich nur zwei kleine Anmerkungen.

    Bei den Menschen hatte sie sowas als „Schlafen“ kennengelernt, aber das Schwert brauchte nicht zu schlafen.

    Die Änderung "brauchte desgleichen nicht", würde dir die Wortwiederholung ersparen. Aber das ist nur ein Tipp.

    Zitat

    Das Schwert hatte so etwas schon mal von einem seiner Vorbesitzer, einem rauflustigen Westgebirgler gehört. Bei diesem hatte es mit einer großen Menge einer Flüssigkeit namens „Met“ zusammengehangen, aber die Einzelheiten waren ihm entfallen.

    Irgendwie finde ich den ersten Satz hier etwas umständlich zu lesen. Vielleichst schaust du ihn dir noch einmal an?

  • Hallo und erstmal Gratulation zum nächsten Lacher. Vor allem das fand ich sehr schön:

    … sowas können doch nur intelligente… also Magieanwender…

    Wie hieß es doch im Handbuch zu "Icewind Dale": "... nur Intelligenz ist nicht entscheidend."

    Da du letztens nach Wünschen für neue Episoden gefragt hast: Ich fänd es klasse, wenn das Schwert geklaut wird. Mal sehen, ob der Dieb es freiwillig wiederbringt. :D

  • @ Cory Thain:

    Danke für den Ohrwurm :S:D

    Zu deinem Anfang ist mir leider nichts eingefallen.


    (Ich tät Helene schon gern mal singen hören: "Atemlos, durch das Land, ist mein Held davon gerannt...")


    Aber nach einem Tag Dauerschleife in meinem Kopf lautete der Refrain dann so:

    "Atemlos, in der Nacht
    hab ich fünf Goblins umgebracht.
    Atemlos, schwindelfrei.
    Von hoch hoben, schieß ich noch zwei."

    In diesem Sinne Gruß @bigbadwolf und HELENE. :D