Einführung neuer Figuren und Rassen

Es gibt 18 Antworten in diesem Thema, welches 6.294 mal aufgerufen wurde. Der letzte Beitrag (20. April 2018 um 18:33) ist von Tom Stark.

  • Hallo zusammen

    Ich habe schon das Forum durchstöbert, aber noch nichts zu meinem Thema gefunden.

    Es dreht sich um die Frage, wenn man in seinem Werk neue Figuren und Rassen, Menschen und Tiere einführen will.

    Das Prinzip Sow, don't tell! ist mir bewusst. Doch manschmal will man Figuren einfügen, die wunderbar und fantastisch sind, aber eigentlich nur eine zweitrangige Rolle für den Handlungsstrang spielen. Ein wirkungsvolles Mittel wäre daher ein Bild. Was haltet ihr davon?

    Ich meine damit, dass man in einer Ecke der entsprechenden Seite eine Zeichnung einfügt, in der das benannt Wesen abgebildet wird, fändet ihr das gut oder eher doof, wie ein Kinderbuch? In meiner Vorstellung geht es um einzelne wenige. Hauptcharakter auf der Titelseite, Maps auf der Rückseite der Titel- und Schlussseite und vieleicht 5 - 10 Zeichnungen im Werk Selber, wenn man von 250 Seiten ausgeht. Neben Figuren und Tieren vieleicht auch noch mal eine Burg, ein Gebirge oder sonst was.

    Freue mich auf Eure Meinungen.

    Ein Held. Ein Beschützer ganzer Völker. Geehrt und Bejubelt. Und trotzdem alleine.

  • Nette Threadidee, in der Tat.

    Letztlich wäre es ja dein Buch, also dein Stil, also deine Entscheidung. Wenn du Bilder deiner Geschöpfe in deinem Buch haben möchtest, dann hast du eben Bilder deiner Geschöpfe in deinem Buch. So einfach ist das, finde ich. Mich würde es in keiner Weise stören.

    Die Sache mit dem "Show, don't tell!" ist natürlich das Hauptproblem bei deinem Vorhaben. Ich finde es allerdings nicht schlimm, wenn mal ein paar Beschreibungen vorkommen, so lange das nicht seitenweise und ständig der Fall ist. Wenn ich ein selbst erdachtes Geschöpf in eine Geschichte einbauen wöllte, bezöge ich es direkt in die Handlung ein. Darüber lassen sich viele Eigenschaften fließend darstellen und außerdem entscheidest ja du, was überhaupt passieren soll.

    Ich probier mal:
    "Wie aus dem Nichts erschien ein feuerroter Geijko und griff an. Der Held hatte alle Mühe, den dornenbewehrten Tentakeln auf dem Kopf des Untiers auszuweichen, denn gleichzeitig stellte sich der Geijko auf seine Hinterbeine und ließ seine giftbenetzte lila Zunge hervorschießen. Erst jetzt fiel dem Helden auf, dass es in diesem Teil der Tundra überhaupt keine Geijkos geben konnte, da ihr dünnes Fell sie nicht ausreichend wärmte und nicht genügend Beute vorhanden war. Den Hieb einer klauenbewehrten Tatze empfangend leugnete er die Anwesenheit des Geijkos. Gerade als die Klaue ihm die Brust zerfetzt hätte, verschwand der Geijko in rotem Dunst und ein lächelnder untersetzter Mann erschien an der Stelle." ...

    Ich denke, so könnte man es versuchen. Hast du jetzt eine Vorstellung von Geijkos? :D

  • Ich möchte Dir hiermit mal als LESER antworten, nicht als Schreiber. Okay?

    Also: Ich gugge nicht gern Filme, weil ich nicht vorgesetzt bekommen möchte, wie Prinz Alabara und sein Gaul Punkipin auszusehen haben. Ich habe ziemlich gern ein eigenes Kopfkino und deshalb LESE ich meine Geschichten lieber. Deshalb fände ich kleine Zeichnungen nun nicht zwingend nötig.

    Aber wenn die Story ansonsten gut ist, bin ich ziemlich gut geschult im Ignorieren" solcher Gimmicks... :D

    Und ganz und gar im Endeffekt schließe ich mich da @bigbadwolf vorbehaltlos an: Es ist DEIN Buch, Deine Geschichte... DU allein (und vielleicht noch Dein Verlag :whistling: ) entscheidest, was da wieviel an zeichnerischer Story reinkommt und wo...

    ^^ Half Dir diese Info weiter?

    Der Unterschied zwischen dem, was Du bist und dem, was Du sein möchtest, liegt in dem, was Du tust.
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    Was würdest Du tun, wenn Du keine Angst hättest?

  • Danke ihr beiden
    @bigbadwolf tolle Beschreibung deines Geijkos :D Kann ihn mir super vorstellen :D

    @Cory Thain verstehe genau was du meinst, das ist teilweise das Entäuschende, wenn man nen Film sieht, nachdem man das Buch gelesen hat.

    Ich habe teilweise einfach die Befürchtung, das ich nicht alles so beschreiben kann, wie ich es mir dann auch vorstelle :)

    Ein Held. Ein Beschützer ganzer Völker. Geehrt und Bejubelt. Und trotzdem alleine.

  • das ich nicht alles so beschreiben kann, wie ich es mir dann auch vorstelle :)

    ... wie schlimm ist es denn in Deiner Vorstellung, wenn der Drache, den Du ganz eindeutig in lilagrün mit blauen Punkten vor Deinem geistigen Auge gesehen hast, bei mir (oder sonstwem) eher pinkgrün mit weißen Punkten rüberkommt?

    WENN es sehr schlimm ist, bleibt Dir eigentlich fast nur: Beschreib/Zeig genauer, was an dem Viechterl wichtig ist. Es liegt in Deinen Worten, was ankommt... und zur Not kannst Du ja hier Zwischenabfragen starten... und wirst wohl dann damit leben müssen, dass Du die Erklärungen der anderen auch (nur) mit Deinen Augen sehen kannst und nicht mit denen der anderen...

    :huh: Sorry :)

    Der Unterschied zwischen dem, was Du bist und dem, was Du sein möchtest, liegt in dem, was Du tust.
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    Was würdest Du tun, wenn Du keine Angst hättest?

  • @LirayLegend

    Du kannst es ja einfach mal ausprobieren, z.B. im Thread deiner Geschichte. Stell doch einfach mal vllt. eine detaillierte Beschreibung eines deiner Wesen zusammen und eine nicht so detaillierte- und dann schau, was dir und anderen besser gefällt, aber vorrangig dir. (ist ja immer noch deine Geschichte)

    Und Zeichnungen finde ich auch ganz schön, solange nicht auf jeder dritten Seite eine kommt- sonst stört das nämlich den Lesefluss (und es wäre wirklich overload), aber das machst du ja eh nicht, deiner Aussage nach. Ich persönlich mag Zeichnungen (zeichne selber gerne) und mache auch Zeichnungen von den Wesen, die so in meinen Geschichten rumtanzen. Ich habe auch schon Bücher gesehen, wo Bilder teilweise transparent hinter den Text gesetzt wurden- so why not.

    Könnte mir das auch gut vorstellen, dass man so am Anfang eines neuen Kapitels, wo normalerweise "Kapitel Zehn" steht, so n Bilderstreifen einfügen könnte, in den der Schriftzug "Kapitel Zehn" dann so integriert ist. Es gibt viele Möglichkeiten, Bilder da mit einzubauen. Auch wenn es kein Kinderbuch ist, manche Erwachsene schauen ja auch gern Bilder an. :D

    Die Befürchtung, alles nicht so beschreiben zu können, wie man es sich vorstellt, habe ich auch manchmal- aber man kriegt das wirklich hin :)

    Aber es gilt- Probieren geht über Studieren, also mach´s einfach mal und schau, was dabei rauskommt :)

    Und jetzt hab ich dich vollgeschwafelt... :D

    LG
    Blue

    Chaos sagt, Halvars dunkle Seite sei harmlos gegen mich...

    As I´m an Amazone, I need a :jennagorn:

    ~~~ 100 words a day keep the doctor away. ~~~


  • Ich habs schon in anderen Threads gesagt - ich weiss bei einem meiner Hauptcharaktere selbst nicht wirklich, wie er aussieht. Aber sein Äusseres ist auch absolut nebensächlich für die Geschichte. Die Entwicklung, die er durchmacht, hat nix damit zu tun. Er könnte schwarze Haut haben oder rotes Haar, er könnte dick, dünn, gross, klein sein, es ist schnurz für das, was er tut.

    Ich bevorzuge dies beim Lesen ebenso wie @Cory Thain. Ich mag es, meine eigene Fantasie benutzen zu können. Und das will ich auch meinen Lesern ermöglichen ^^

    Bei meinen neuen Rassen stelle ich also einfach klar, was da sein MUSS - Werwölfe haben struppiges Fell, Vampire bleiche Haut, die Haoidfi gehen auf den Händen und so weiter. Was nicht da sein MUSS, wird weggelassen. Wie sagte Mark Twain nochmal?

    "Schreiben ist einfach. Man muss nur die falschen Wörter weglassen."

    Für mich heisst das, erzähl nichts, erklär nichts, beschreib nichts, was nicht da sein MUSS. Lass den Leser nicht seitenlang Infos schlucken, die er eh nicht behält. Gib ihm eine Geschichte und lass ihn wissen, was er braucht. Und überlass den Rest seiner Fantasie.

    ... Bilder finde ich allerdings nicht per se falsch. Ich neige ehrlichgesagt auch dazu, sie zu ignorieren, wenn sie meiner Vorstellung völlig widersprechen xD


    "You know what the big problem is in telling fantasy and reality apart? They're both ridiculous."

    - Twelve

  • Als optischer Mensch freue ich mich auch bei Büchern über Bilder die einem einen Eindruck von einer Rasse oder einer Kultur geben. Bilder können bekanntlich mehr wie 1000 Worte sagen...
    So Erklährbär-Beschreibungen finde ich meist gar nicht mal so toll, zumal es gar nicht so einfach ist, das in einem Text unter zu bringen ohne das es gezwungen und überladen wirkt wenn man die Rasse einführt. Wenn aber erst 300 Seite nachdem die Rasse eingeführt wurde, erwähnt wird das sie leuchtendrosa Federn am ganzen Körper haben und sich nur seitwärts fortbewegen, stößt man den Leser natürlich auch eher vor den Kopf.

    Klar sollte man keinen Comic draus machen (außer das ist das Ziel ;) ) aber z.B. das Bild eines Blnömxyrx wenn er neu eingeführt wird oder ein Skizze wie ein Schwarm von denen ausschaut, kann Beschreibungen, die recht umfangreich sein müssen wenn es nicht nur eine 08/15 Rasse sein soll, ersparen.
    Speziell wenn ich mir als Autor neue und spannende Rassen, Völker und Kulturen überlege die eben nicht ins klassische Schema passen, will ich das dem Leser natürlich auch irgendwie zeigen. Da ist dann ein Bild einer Markthöhle sicher besser als das die Leser einen langweiligen Standard-Fantasymarkt vor Augen haben.

    (Da habe ich aber natürlich auch eine größte Abneigung gegen den Standard als die meisten, und wenn sich die Elfen nur durch rote Ohrenspitzen vom Klichee unterscheiden kann man das natürlich auch problemlos mal irgendwo einbauen..)

    Falken haben doofe Ohren

  • @LirayLegend
    Da stimme ich widerstandslos allen meinen Vorrednern hier zu!!!! :thumbup:
    Ich selbst bin ein Verfechter von vielen Ausschmückungen, Beschreibungen und dem Drang, jedem Leser die Szenerie so detailliert wie möglich zu gestalten und zu beschreiben. Manchmal überschreite ich eine kleine Grenze und der Leser empfindet die Beschreibungen als "störend" oder gar "langweilig". Anfangs verfing ich mich in den Ketten von Aufzählungen und in den Stolperfallen von Adjektiven, die mir wider Willen in jeden Satz gerutscht waren. :D
    Inzwischen glaube ich, einen angenehmen Pfad gefunden zu haben, auf dem meine Geschichten derzeit wandeln. Ich versuche einfach das zu schreiben, was ich mir vorstelle. Nicht zu viel, nicht zu wenig. Zitat von @Klimbim:

    Für mich heisst das, erzähl nichts, erklär nichts, beschreib nichts, was nicht da sein MUSS. Lass den Leser nicht seitenlang Infos schlucken, die er eh nicht behält. Gib ihm eine Geschichte und lass ihn wissen, was er braucht. Und überlass den Rest seiner Fantasie.


    Und genau das versuche ich. Ein Bild, also ein waschechter Versuch, dem Leser eine feste Form des Wesens zu geben, finde ich eher nicht so gut. Die schönsten Stunden meines Lebens sind die, in denen ich mit einem Tee auf der Couch sitze und ich während dem Lesen mithilfe meiner Fantasie die Geschichte ERLEBE. :thumbsup:
    Dabei entspringt das Aussehen von Charakteren, Szenerien, Monstern und vielen weiteren Dingen meist meiner Fantasie, lässt sich aber von den Worten und Beschreibungen des Buches beeinflussen. ;)
    Also, versuch vielleicht einfach mit ein wenig Übung und Training deinen Schreibstil so zu gestalten, dass auch du selbst zufrieden mit dem geschriebenen bist und du dir dein "Wesen" selbst zwar gut vorstellen kannst (mit den Worten deiner Geschichte), aber du dem Leser immer noch die geistigen Freiheiten lässt, andere Vorstellungen zu haben (Die vielleicht in die gleiche Richtungen gehen).
    Ich weiß, das klingt fürs erste kompliziert und schwierig, aber glaub mir... mit ein wenig Zeit hier im Forum wirst du viele neue Tipps und Tricks kennen lernen, die dir mit deinem Schreibstil helfen können. Zumindest hoffe ich das. ;)

    LG Lehaidin

    "Es sind die kleinen Dinge. Alltägliche Taten von gewöhnlichen Leuten, die die Dunkelheit auf Abstand halten."
    - Gandalf -


  • Ich habe teilweise einfach die Befürchtung, das ich nicht alles so beschreiben kann, wie ich es mir dann auch vorstelle

    Deine eigene Vorstellung der Wesen zu beschreiben, darum kommst du nicht herum, wenn du schriftstellerisch tätig sein willst.
    Etwas anderes ist natürlich, was beim Leser davon ankommt. Ich denke, man sollte sich hier nicht der Illusion hingeben, dass der Leser sich genau das vorstellst, was du dir beim Schreiben gedacht hast. Der Leser hat ja ganz unterschiedliche eigene Erfahrungen, die er mit einbringt, wenn er sich ein Bild von deiner Welt macht. Wir haben sicherlich alle ganz unterschiedliche Vorstellungen von einem Hobbit gehabt, bevor das Bild durch die Filme festgelegt wurde.

    Wenn du ein Bild beifügst, legst du das Bild schon fest und du begrenzt die Möglichkeit des Lesers, seine eigenen Vorstellungen und seine eigenen Erfahrungen mit einzubringen. Das mag im Einzelfall hilfreich sein oder auch nicht, aber als Ersatz für die Beschreibung in Worten würde ich es nicht wählen.

    Es sei den du planst eine Mischung aus Comic und Buch, das wäre ja auch reizvoll! ;)

  • Hallo, wollte auch Mal meine Senf dazu geben

    Ich bin da wirklich zwiegespalten. Zum einen finde ich das das schon eine gute Ideei ist, könnte interessant sein ein Bild von einer Rasse da zu sehen. Andererseits würde der Autor dem Leser dann ein kleines bisschen Fantasy nehmen. Ich lese es lieber und Versuche es mir selbst vorzustellen. Sonst könnte ich ja auch einen Film sehen wenn ich meine Fantasy nicht benutzen möchte.
    Wenn ich das jetzt so schreibe finde ich es ohne Bild wohl doch besser ^^

    Aber ich glaube da wird es immer Leute geben die es doch gut finden und andere die es wieder nicht gut findet. Ich würde sagen am Ende musst du es entscheiden, wie du es als Leser besser finden würdest, das bei einem Buch eines anderen zu sehen.

  • Oh nein... bitte keine Bilder XD

    Glanzleistung hier von @bigbadwolf mit der Umschreibug der Kreatur. Dabei muss man sicherlich noch etwas das balancing zwischen "Ich liefer dir jetzt Informationen über dieses Vieh" und "Spannender Kampf" finden, aber es ist ein guter Ansatz. Top!

    @Kyelia hat bewiesen, dass es durch Worte gehen kann alleine durch ihren Beskar. Aber auch durch andere Viechzeuge, die sie eingebaut hat. Ich hatte immer ein Bild und brauchte weder ein Foto noch eine Zeichnung. Und ich persönlich finde, genauso muss es sein.

    Wir schreiben! Wir ilustrieren nicht! Worte sind unser Freund, nicht Bilder - nur die Bilder, die wir im Kopf unserer Leser haben wollen. ;)

    Es gibt unendlich viele Stilmittel um exakt diese Thematik im Text zu verankern. Eines davon ist Foreshadowing, wenn man es richtig anwendet... Jesus das bringt mich zu dem Punkt, dass ich mein How to endlich fertig überarbeiten und hier reinstellen muss XD... aaahh. to do list wird nicht kürzer XD

    :!: Fantasy, weil sich die unglaublichste aller Welten in unserem Kopf befindet... :!:

  • Du solltest Deine To-Dos auf ne Tapeten-Rolle schreiben. Da passt mehr drauf!


    Wir schreiben! Wir ilustrieren nicht! Worte sind unser Freund, nicht Bilder...

    Danke, das hab ich auch schreiben wollen, aber nicht so exakt formuliert bekommen! :highfive:

    Der Unterschied zwischen dem, was Du bist und dem, was Du sein möchtest, liegt in dem, was Du tust.
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    Was würdest Du tun, wenn Du keine Angst hättest?

  • Ich glaube, dass kann dir keiner genau sagen. Schließlich und endlich soll es DIR am Ende gefallen. Es gibt viele gute Bücher, die Zeichnungen, Karten etc. eingebaut haben :) . Ich persönlich würde dann aber die Zeichnung nicht in eine Ecke quetschen, sondern ihr eine eigene Seite gönnen, aber auch das ist jeden das Seine. Probiere es vielleicht einfach mal aus und entscheide, ob es dir gefällt.

    Generell bin ich aber der Meinung, wenn man mit Worten die Wesen, Gestalten und Orte ausdrücken kann, reicht das. Schließlich möchtest du ja kein Sachbuch schreiben :P:D ... Spiel einfach mal mit deinen Worten und lass dich dabei fallen, lass dich darauf ein. Zur Hilfe, kannst du deine Zeichnungen ja zur Hand nehmen :whistling: ... LG und viel Spaß!!!

  • So, das allgemeine Fazit ist wohl klar xD

    Ich verwende meine Zeichnungen momentan auch nur noch, damit ich selber weiss, wie meine Wesen aussehen.

    Für die erste Seite mit Titel bin ich dran, eine Version meines Protas mit Waffe und einem Tier zu zeichnen, bezeichne ihn aber nicht explizit als diesen. Auf der zweiten Seite einenersten Teil meiner Landkarte (der Teil, welcher wichtig ist für die Handlung) und auf der zweitletzten Seite einenanderen Teil.

    Werde mich wohl darauf beschränken :)

    Danke für die vielen Antworten

    Ein Held. Ein Beschützer ganzer Völker. Geehrt und Bejubelt. Und trotzdem alleine.

  • Ich probier mal:
    "Wie aus dem Nichts erschien ein feuerroter Geijko und griff an. Der Held hatte alle Mühe, den dornenbewehrten Tentakeln auf dem Kopf des Untiers auszuweichen, denn gleichzeitig stellte sich der Geijko auf seine Hinterbeine und ließ seine giftbenetzte lila Zunge hervorschießen. Erst jetzt fiel dem Helden auf, dass es in diesem Teil der Tundra überhaupt keine Geijkos geben konnte, da ihr dünnes Fell sie nicht ausreichend wärmte und nicht genügend Beute vorhanden war. Den Hieb einer klauenbewehrten Tatze empfangend leugnete er die Anwesenheit des Geijkos. Gerade als die Klaue ihm die Brust zerfetzt hätte, verschwand der Geijko in rotem Dunst und ein lächelnder untersetzter Mann erschien an der Stelle." ...

    Ich denke, so könnte man es versuchen. Hast du jetzt eine Vorstellung von Geijkos?

    So können Geschmäcker auseinander gehen! Ich finde das schreklich. Ich hab kein Plan, wie der Geijiki aussehen soll. Ehrlich. Ich bin mit diesem Text maßlos überfordert. Ein Bild wäre mir da tausendmal lieber gewesen. Oder erst eine Beschreibung, dann der Kampf. Beides zusammen wäre für mich ein No-Go und, würde das öfter im Buch auftauchen, könnte ich es nicht lesen. Sorry not Sorry, aber das Beispiel finde ich wirklich schreklich xD

    Back to Topic:

    Ich finde Bilder in einem Buch sehr nett. Und ich kann dich so gut verstehen, Liray. Auch ich möchte, dass meine Lieblinge so gesehen werden, wie ich es mir vorstelle. Sie sind nunmal so "geboren". Ich kann meine Schwester ja auch nicht mit Blonden Haaren beschreiben, wenn sie eigentlich schwarze hat. Oder behaupten, Will Smith wäre in meiner Vorstellung weiß, einfach, weil es mir so besser gefällt.

    Wenn die Figur groß, rothaarig und dünn ist, dabei eine große Nase hat, möchte ich nicht, dass jemand sie als durchschnittlich, Brünnet und mit einer spitzen Nase vor sich sieht. Für mich leben die Figuren, und wenn man sich einfach ein "anderes Aussehen dafür ausmalt" finde ich das gemein, teilweise schon Rassistisch.

    ABER

    Wir dürfen nicht vergessen, dass wir Fantasy schreiben. Die meisten Leser wollen eben diese Fantasie benutzen können. Und ein Buch ist nunmal kein Film Außerdem, ist es nicht so, dass die inneren Werte zählen? Klar, schreibt man Bücher in erster Linie für sich selbst. Es bring aber nichts, wenn es keiner ließt, weil ich erwarte, dass die Leser genau wissen, wer wie viele Muttermale hat.

    Deswegen mach ich das lieber so, dass ich mir raussuche, welche Äußeren Merkmale mir wirklich wichtig sind an der Figur. Was macht das Aussehen am meisten aus? Und dann konzentriere ich mich darauf. Vielleicht erläuter ich das Aussehen trotzdem etwas genauer, aber der Fokus liegt dann auf 3, bis maximal 5 Eigenschaften. Dann passiert es auch nicht, dass Hermine auf einmal Schwarz wird. (Eine Idee, die ich an sich cool fand, obwohl ich die vielen Kritiker auch verstehen konnte)

    Bilder im Buch können sehr erfrischen sein. Man hat ja auch Karten und Ähnliches in vielen Büchern. Figuren Designs würde ich aber eher auf der Homepage oder auf einem Blog hochladen. Bilder sollten nicht zu genau sein, das könnte verwirren. Und nicht mitten im Text.

    Ich selber möchte nun auch mit Bilder arbeiten, daher spricht mich das Thema noch mehr an. Sie sollen aber eher Ideen vermitteln und in eine Richtung lenken, anstatt dem Leser das Hyperrealistische Aussehen aufzuzwängen.

    Disclaimer: Ich respektiere jede Meinung. Hier hab ich nur meine kundgegeben und wollte niemanden angreifen xD Hab euch alle lieb!

    Genesis: Sie ist Azathoth, das amorphe Chaos in der zentralen Leere
    Josh: Meine Prophetin!

  • Seltsam, dass ich dazu noch nichts geschrieben haben :hmm:

    Ich bin da ungefähr folgender Meinung: Anything goes - du darfst alles machen, es wird nur nicht jedem gefallen. ^^

    Ein bisschen differenzierter muss ich das natürlich schon noch ausführen.

    1) Mir gefallen Bücher mit guten Zeichnungen und guten Geschichten. Beides alleine reicht irgendwie auch, wenn es nicht durch einen schlechten Gegenpart zunichte gemacht wird. Ich denke an eine Ausgabe von Astrid Lindgrens "Ronja Räubertochter", diverse Sagenbücher und Bücher von Terry Pratchett (z.B. The Last Hero, wobei das glaube ich schon eine graphic novel ist :hmm: ). Mein Papa hat auch noch eine schöne, alte Ausgabe von Der kleine Hobbit mit gruselig-schönen Zeichnungen. Das finde ich klasse.

    2) Ich denke, dass ich es schwach finden würde, wenn ein Autor sagt, es taucht ein Gloorb auf und Gloorbs sehen so aus, wie das Wesen auf Seite 12 und sich damit die Arbeit spart, eine Beschreibung in Worte zu fassen. Natürlich hat er dann die Arbeit, einen Gloorb zu zeichnen oder zeichnen zu lassen. Aber dadurch weniger Sorgfalt in die eigentliche Geschichte zu stecken, fände ich schade.
    Ganz anders sieht das aus, wenn man nicht eine klassische Geschichte schreibt, sondern sich von Anfang an Gedanken macht, wie Text und Bild gemeinsam ein Werk werden können.

    Je nachdem, was man schreiben und welche Effekte man damit erzielen möchte, könnten Bilder auch störend sein, denn auch wenn man damit Visuelles klarer darstellen kann, gibt es Grenzen und Nachteile. Z.B. finde ich, dass im Horror-Bereich oder auch bei Geistergeschichten Bilder eher stören, weil sie das Schreckliche festhalten und die Darstellung weniger schrecklich und angsteinflößend ist als ich es mir vorstellen kann.

    „Alice, man darf sein Leben nicht nach anderen richten. Du allein musst die Entscheidung fällen.“ [Alice im Wunderland]

  • Ich denke, dass ich es schwach finden würde, wenn ein Autor sagt, es taucht ein Gloorb auf und Gloorbs sehen so aus, wie das Wesen auf Seite 12 und sich damit die Arbeit spart, eine Beschreibung in Worte zu fassen.

    Da stimm ich dir eigentlich zu. Wobei man dann durchaus etwas weniger aufs äußerliche Eingehen und sich dafür mehr auf die markanten Merkmale beschränken darf. Was meiner Meinung nach nämlich viel wichtiger als der visuelle Part ist, ist der atmosphärische.
    Im Idealfall bekommt der Leser einfach ein gewisses Gefühl für die neuerfundene Rasse, wie es bei altbekannten (Elfen, Zwergen etc.) wahrscheinlich schon vorhanden ist. Was das angeht bin ich sogar ein Fan von bildlicher Darstellung in Fanatsyromanen (auch wenn man sie leider recht selten sieht). Als Schreiber möchte ich zumindest, dass mein Leser sich ein Stück weit auch eigene Gedanken über Charaktere und Völker macht und mit dem Portrait eines Gloorbs ist die Fantasy gleich mal angeregt. Ein kleiner Versuch meinerseits:

    Spoiler anzeigen
    Spoiler anzeigen

    ... und zu Füßen des alten Eichenhains hausten die Gloorbs in ihren Löchern, die im Grunde nichts weiter als verlassene Mausebauten waren. Denn klein ist ein Gloorb und ebenso klein sind auch seine Träume.
    Meistens kümmerte sie nichts, was weiter als zwölf Schritt von ihrem Heim entfernt geschah. Außer es handelte sich um einen Pilz, in dessen modrige Kappe sie nur zu gern ihre langen Nasen steckten, oder die sie gar abpflückten und wie einen übergroßen Hut trugen. Allgemein fühlte sich ein Gloorb überall dort heimisch, wo es klamm und feucht vor sich hin tröpfelte und Moose sowie allerlei Schwammerl zu Hauf wuchsen.

    Ich hoffe es kam hervor, was ich versucht habe darzustellen. Ich meine, nicht umsonst regen die richtigen Bilder (und Musik) die Fantasy des Autors an wie sonst kaum etwas. Den selben Effekt erreicht man dadurch logischerweise auch beim Leser, für den die Welt somit sicherlich auch gleich mehr Tiefgang gewinnt.
    Natürlich gibt es auch solche, die derart gut mit Worten umgehen können, dass sie dem Leser das Bild direkt ins Hirn projezieren. Aber selbst denen will das nicht immer gelingen (gerade, wenn es um etwas abgefahrenere Viecher geht) und auch da muss ich sagen, stören mich Bilder eigentlich nicht. Im Gegenteil verschönern sie in meinen Augen den Text auf einer rein kosmetischen Ebene. Von daher gerne her mit Bildern ...

    Um aber auch noch einen Vorschlag abzugeben, der keine Bilder enthält, hier noch eine andere Herangehensweise: Am seichtesten lässt sich wohl ein neues Volk einführen, wenn die Erzählung dermaßen fließend in die Beschreibung des selben übergleitet, dass es dem Leser erst gar nicht auffällt. Dazu muss man natürlich etwas tricksen und ein paar schöne Brücken zwischen den Kontexten schlagen. Außerdem ist vor allem zu beachten, dass man eine neue Rasse vielleicht auch erst dann richtig einführt, wenn es auch passt.
    Nur weil sie in der Geschichte mal am Rande erwähnt wird, muss man sie dem Leser ja nicht unbedingt gleich um die Ohren klatschen. Besser kann es sein, man belässt es bei dem kleinen Vermerk, baut dabei gleich noch Spannung auf und kommt erst dann mit der Überraschung um die Ecke, wenn es sich auch gut in die Handlung einfügt.

    Aber im Grunde geht so ziemlich alles, solange es gut umgesetzt wird! Das hier sind nur so zwei Vorschläge meinerseits, an denen man sich vielleicht orientieren kann. Man kann die Beschreibung eines Volkes nämlich auch ganz wunderbar als Einleitung für seine Geschichte "missbrauchen", wie ich es letztens erst selbst gemacht hab, weil ich schlichtweg keine bessere Idee hatte ... Zudem hab ich dadurch gleich auch noch das Problem beseitigt, dass der Hauptcharakter selbst zu dieser fremden Rasse gehört.
    Aber vor allem anderen sollte man sich auch Zeit lassen. Nicht nur beim Schreiben und Überlegen an sich, sondern auch erzähltechnisch in der Handlung selbst. Nichts liest sich (nach meinem Geschmack) schlimmer, als eine gehetzte Geschichte, in der man von der einen entscheidenden Szene in die nächste geworfen wird. Lange Beschreibungen sind nicht unbedingt langweilig, wobei es angeblich Leute gibt, die es von Tolkien übertrieben fanden, zwei Kapitel nur auf die Beschreibung der Hobbits zu verwenden :whistling: Aber man muss dem Mann lassen, er hat damit ein Volk geschaffen, dass den Zwergen und anderen Wesen aus der tatsächlichen Volkslore in nichts mehr nachsteht :D

    "Vem har trampat mina svampar ner?!"

    Einmal editiert, zuletzt von Xarrot (20. April 2018 um 21:55)

  • Tatsächlich inspirieren mich Bilder sehr oft zu Charakteren, egal ob Prota , Anta oder Neben. Ein Bild sagt so gut wie nichts über die Geschichte oder den Charakter der Person oder Kreatur aus, die es zeigt. Auch eine toll illustrierte Landschaft hat mich schon oft an die Tastatur geholt. (Kennt jemand die Bildschirmschoner-Pics vom Amazon Fire Stick? - Hammer teilweise.)
    Zudem bin ich nicht umsonst bei Pinterest gemeldet und meine Feste Platte (also die im PC, nicht die auf dem Kopf ^^) läuft über von Bildern und ich freu mich immer noch, wenn mir Pintererst ein Bild vorschlägt, das "mir gefallen könnte", was ich noch nicht kenne.

    Ein tolles Coverbild animiert mich durchaus zum Kauf eines Buchs, auch wenn der Inhalt oder sogar schon der Klappentext Mist ist. Erst gerade wieder passiert, aber das Bild ist so cool und hat mir allein schon eine neue Idee gebracht.
    Also bereue ich NICHTS, muahaha ...

    Ok, back2topic:
    In erster Linie schreiben wir irgendwo für uns selbst. Wir nehmen an, ein Leser ist mehr oder weniger so wie wir selbst. Wenn Du also das Gefühl hast, eine Zeichnung wäre angebracht, ist dem vermutlich auch so. Hättest Du das Gefühl, das Bild, welches Du mit Worten gezeichnet hast, ist ausreichend, wäre da gar nicht das Bedürfnis zu einer Bebilderung des Texts.
    Denk' jetzt aber nicht: Meine Beschreibung ist zu mies, weil sich KEINER das vorstellen kann, was ich will, dass er vor sich sieht.
    Da gibt es Leser, deren Phantasie ist weitaus aktiver als Deine, denen reichen schon drei Stichworte (klein, bärtig, Axt) und schon geht das Kopfkino ab. Dann gibt es andere, denen kannst Du eine seitenlange Beschreibung liefern, die werden sich immer noch am Kopf kratzen und sich fragen: Wat, hat Schuppen an die Beine, schwimmt im Wasser und ähnelt 'nem Drachen? Ein Wasserdrache...hä? Raff' ich nich' ...
    Denen ist ohnehin nur noch mit einem Bild in HD zu helfen.

    Hinzu kommt, dass jeder Autor andere Talente mit seinen eigenen Schwerpunkten hat. Manche können Liebesszenen schreiben, da musst Du das Fenster aufmachen, weil die beschlagen. Andere haben es mit Aktion, wo Du voll mitgehst, wieder andere beschreiben Dir ein Bauwerk mit einer Inbrunst, dass Du glaubst, das hast Du schon einmal selbst gesehen.
    Aber natürlich kann man alles üben.
    Doch nurdann, wenn Du selbst mit Deinem Gesamteindruck von Deinem Werk zufrieden bist, besteht die Aussicht, dass ein anspruchsvoller Leser es auch ist. Wenn dazu ein Bild gehört, dann ... gehört dazu offensichtlich ein Bild!
    Was weniger anspruchsvolle Leser betrifft: Sei dankbar über sie und schenkt ihnen halt mehr, als sie brauchen ^^.

    Eine letzte Sache noch. Gerade bei Fantasy gilt:
    Vertraue deinem Leser. In der Regel hat er zig Romane im Hinterkopf, ein Dutzend passende Filme und dann auch noch seine eigenen Ideen. Wenn Du ihm kein gutes Bild lieferst, dann liefert er es sich selbst. Damit steht oder fällt bei ihm ganz sicher NICHT der Erfolg deines Textes.

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    Tom Stark
    zum Lesen geeignet