Es gibt 25 Antworten in diesem Thema, welches 8.090 mal aufgerufen wurde. Der letzte Beitrag (24. April 2018 um 14:40) ist von Alcarinque.

  • Oh, das ist ja ein schrecklich interessantes Thema... :)

    Prinzipiell ist es mir völlig wurscht, welches Alter die Charaktere haben. Wichtig für mich ist nur, das es glaubwürdig ist. Hierzu ziehe ich mir mal @Skadi s Kommentar heran. Ich gebe ihr recht, denn es wirkt doch schon sehr seltsam, wenn es nicht wenigstens einen gibt, der eine Konkurrenz für den Helden darstellen könnte. Ich meine, welche Hürde hätte er denn zu meistern, wenn der ohnehin schon alles kann :huh:
    Wenn mir jemand aber einen Charakter vorstellt, der zwar einiges vollbringt, aber auch eine schwere Niederlage erleidet, ist das durchaus glaubwürdig. Das ist mit einem "süßen" Siebzehnjährigen möglich aber auch mit jemanden, der schon Ende dreißig oder gar noch älter ist...

    Zum Mittelalter vielleicht noch ein paar Worte:
    Leider liegen hier im Internet so viele Quellen herum, die einfach immer etwas komplett anderes sagen. Dann nehme man noch die unzähligen Filme/Dokus und Bücher hinzu.. Fertig ist das Kauderwelsch an Informationen und was hat man gelernt? Nichts.

    Im Mittelalter, denke ich, war es normal als Mädchen im recht jungen Alter verheiratet zu werden. Man hat nur darauf gewartet, bis sie Kinder kriegen konnte. Oft war dann der Mann um etliche Jahre älter (in den Adelsfamilien). Bei den Bauern sieht es ähnlich aus (ich denke nur nicht, dass es auf Zwangsheirat hinauslief)
    In dieser Epoche war es völlig normal für die gewöhnliche Bevölkerung, schwere Arbeit zu verrichten. Und damit meine ist knochenharte Arbeit von früh bis spät. Die meisten Jugendlichen von heute würden nicht einmal um diese Zeit aufstehen (Pardon, wenn ich jetzt wem auf die Füße getreten bin. Und Ausnahmen bestätigen ja auch die Regeln, daher nicht persönlich nehmen)
    Bei solch harter Arbeit war es nicht unüblich, dass man früh Gebrechen und Krankheiten hatte, was die Lebenserwartung nicht unbedingt steigerte.
    Ich glaube daher nicht, dass in einer mittelalterlich angehauchten Welt von süß gesprochen werden kann...

    Allerdings gebe ich den Kommentaren recht, die meinten, mann kann sich das Mittelalter schwer vorstellen. Ich kann es mir tatsächlich nur zum Teil vorstellen, da keiner von uns in dieser Zeit gelebt hat, fällt es uns nicht leicht, uns auch dort hineinzudenken. Wir können anhand der Quellen nur erahnen, wie es war und vor allem wo das durchschnittliche Alter lag... Ganz zu schweigen von der Arbeit, die man verrichten musste um satt zu werden (als Bauer)

    Daher, zurück zum Anfang! Mir ist's tatsächlich egal, wie alt der Prota und auch der Rest des Inhaltes ist. Es muss nur glaubwürdig sein... :thumbsup:

    P.S mein Kommentar besteht aus Gedanken und persönlichen Eindrücken, teils aus Erinnerungen an früheren Geschichtsstunden in der Schule. Verzeiht, wenn ich etwas durcheinander gebracht habe :hail:

  • Auf die Tabelle bin ich gespannt Asni! :D


    Wo wir aber wohl etwas aneinander vorbeireden ist natürlich wie immer "das Mittelalter". Ich habe mich, ohne das groß zu erwähnen, sorry, eher auf der feudale Hochmittelalter bezogen, wo es nun mal fast nur Bauer, Adel und Klerus gab und der Bauer tatsächlich kaum Optionen hatte, er durfte sein Land nicht verlassen und sein Glück anderswo versuchen.
    Im Spätmittelalter entstanden dann erst die größeren Städte und Stände. Hier ändert sich dann so einiges, ein "freier Bürger" hatte viel mehr Rechte und Möglichkeiten ... und wohl auch eine höhere Lebenserwartung als der Bauer der immer noch wie blöd am Ackern war. Was u.a. zu Bauernaufständen führte.

    (Ganz abgesehen davon das es neben der Zeit auch massive Unterschiede macht von welcher Region wir reden, auch da gibt es massive Unterschiede )


    @Japan: Ich weiß ehrlich gesagt nicht, inwieweit das auch dort eine Romantisierung/Verklärung der Vergangenheit ist, damit habe ich nicht leider bisher noch nicht so intensiv beschäftigt.
    Aber natürlich kann man speziell in jungen Jahren eine extrem Fitness und "Kampftauglichkeit" erreichen. Nur fehlt da dann natürlich die Erfahrung. Mit zunehmendem Alter (ich glaub so zwischen 25 und 30 beginnt der Körper langsam mit dem Abbau) kann man das vermutlich mit der Erfahrung kompensieren, wenn man lange genug lebt.
    Einer der berühmtesten Schwertkämpfer Japans Miyamoto Musashi hat nach eigenen Angaben 60 Kämpfe/Duelle bestritten und entsprechend gewonnen. Den Ersten angeblich mit 13. Mit 28 hat er sich daraus dann zurück gezogen und wurde Schwertlehrer und hat auf Fürstenhöfen unterrichtet. Wobei das von ihm selbst geschrieben wurde und wohl auch Werbung für seine Schule sein sollte, entsprechend vorsichtig sollte man mit den Daten sein. *g*

    Faszinierend dabei finde ich, das es mit Johannes Lichtenauer eine sehr sehr ähnliche Figur auch in Deutschland gab. Da ist nicht so viel erhalten, aber er hat wohl sehr viele gerichtliche Kämpfe bestritten, vermutlich auch in sehr jungen Jahren (wer es sich leisten konnte, ließ damals ja andere für sich so ein "Gottesurteil" austragen XD) und wurde danach der bekannteste Schwertlehrer der deutschen Schule. Primär deshalb weil sehr viele seiner Schüler Bücher veröffentlicht haben die bis heute erhalten sind. Meist wurde das damals wohl nicht schriftlich festgehalten.
    *laber*

    Falken haben doofe Ohren

    • Offizieller Beitrag

    Zu dem Können in jungen Jahren.
    Zu aller erst denke ich auch das niemand Konkurrenz los bleibt. Es gibt immer jemanden der sich mit dir Messen kann. Aber ich denke schon das man auch mit "süßen Siebzehn" sehr gut sein kann in dem was man gelernt hat. Auch wenn man sich denkt, dass Oberfeldmarashalwebeladmiral wat weiß ich, doch vielmehr Erfahrung und Training hinter sich haben muss als das junge Ding...
    Aber es gibt ja auch noch Talent. Ich meine, wenn man sich den Sport anguckt (Ich schau zum Beispiel Fußball, ist aber wahrscheinlich in JEDEM anderen Sport genauso) dann achtet mal auf junge Talente. Es gibt heute soviele Jugendliche, die einfach die gestandenen Veteranen nass machen können. Also ganz so unlogisch finde ich das nicht. Nur halt unbesiegbar geht nicht...

  • Der große Unterschied zum heutigen Sport ist halt, das es, speziell bei Kampfkünsten, auf viel mehr als rein körperliche Fitness ankommt. Ein junger, talentierter Fußballer der schnell und geschickt ist, kann vermutlich recht viel reißen auch wenn er eher dumm wie Brot ist.
    Beim Schwertkampf ist die körperliche Fitness zwar wichtig, ohne Erfahrung und dem Kennen von Techniken bringt einem Kraft und Fitness aber nichts, im Gegenteil, in vielen Fechtbüchern gibt es eigene Kapitel gegen "Büffel", also solche die sich, auf ihr Kraft verlassend, stumpf drauf hauen. (Also das was man aus Hollywood kennt XD)

    Mal ganz abgesehen das heutiger Sport in allem sehr reguliert ist, wenn es um Leben und Tod geht gewinnt dann halt doch eher der der mehr/bessere Techniken oder dreckige Tricks kennt.

    Wenn die 13 von Musashi tatsächlich stimmen würde ich da auch von Talent ausgehen... und verdammt viel Glück. Kampf mit Waffen muss man einfach erst mal lernen, niemand ist darin automatisch Meister. Auch mit Talent hat man so einiges zu Lernen, nur lernt man es vermutlich schneller oder kann die bestehenden Techniken sogar verbessern/erweitern.

    Falken haben doofe Ohren

    • Offizieller Beitrag

    Der große Unterschied zum heutigen Sport ist halt, das es, speziell bei Kampfkünsten, auf viel mehr als rein körperliche Fitness ankommt. Ein junger, talentierter Fußballer der schnell und geschickt ist, kann vermutlich recht viel reißen auch wenn er eher dumm wie Brot ist.

    mmh... DAS ist halbrichtig würde ich sagen.
    In Talent, fällt ja nicht nur Fitness... Ich glaube sogar, dass ist eher das was am wenigsten mit Talent zu tun hat. Die muss man sich erarbeiten.
    Klar es gibt viele Sportler die auch dumm sind. Aber es gibt immer noch eine sogennate Spiel intelligenz. Dazu kommt noch Technik die beherscht werden muss. Klar kannst du der schnellste Mensch der Welt sein (a la Usain Bolt, der übrigens vor kurzem in Dortmund sich mal an den Fußball "versucht" hat) Aber was bringt dir das, wenn du keinen Ball kontrollieren kannst? Dann ist egal wie schnell du bist. Und mit Spielintelligenz meine ich das verstehen vom Spielaufbau, von dem System das dir der Trainer vor gibt oder auch das schnelle Checken einer Spielsituation und dann richtig darauf zu reagieren.

    Ja gut. Da geb ich dir recht. Heute gibt es zwar auch große Turniere (keine SOrge, ich setz das nicht mit "Um Leben oder Tod" gleich^^), bei viel Mentalestärke gefordert ist. Weil einfach der Druck so hoch ist. Vieles kann aber auch vom Adrenalin geschluckt werden. Aber hier ist auf jeden Fall Erfahrung nicht schlecht. Praxis macht es dann am Ende aus.

    Was allerdings die dreckigen Tricks angeht... Die Reaktionszeit von Menschen lässt auch sehr schnell nach mit dem Alter. Und ich bin kein Fechtexperte... Aber ich denke das auch in diesem Sport die Geschwindigkeit des Reagierens hier eine wichtige Rolle spielt.

  • Ich hab schlicht zu wenig Ahnung und Interesse an Fußball um da ins Detail zu gehen, die Geschwindigkeit war nur als Platzhalter gedacht. :D


    Naja, ist die Frage wie du Alter definierst, mit 40 ist es beim Schwertkampf auf jeden Fall noch gut möglich einen übermotivierten 20jähren in seine Schranken zu verweisen. ;)
    Wobei es aktuell wohl auch nur wenige 20jährige gibt die das schon lange machen, ist also auch nicht so einfach zu sagen. (Auch weil viele irgendwann das Interesse an Wettkämpfen verlieren)

    Wenn man aber viele Jahre Kampfsport macht, trainiert man sich auch bessere Reaktionen an sodass diese wohl auch nicht so schnell komplett degeneriert.
    Ein erfahrener Kämpfer kann sich ein Schwert auch ganz nach seinem Kampfstil schmieden lassen und sich z.B. auch daraus einen weiteren Vorteil schaffen.

    Und wenn ein junger Kämpfer sich das gute Schwert von Opa schnappt wird er damit vermutlich auch nicht soo glücklich werden, weil sich die Schwerter in der Zeit weiter entwickelt haben und vermutlich leichter und schneller geworden sind. :D

    Falken haben doofe Ohren