Recherche

Es gibt 33 Antworten in diesem Thema, welches 10.291 mal aufgerufen wurde. Der letzte Beitrag (8. Februar 2019 um 07:38) ist von Alcarinque.

  • Hallo ihr lieben,

    Ich hab da Mal eine Frage.
    Wenn ihr über etwas was ihr schreibt nicht wirklich viel wisst, recherchiert ihr dann ausgiebig oder schreibt ihr es so wie ihr denkt?

    In meiner Geschichte kommt z.b der Gott Freya vor.ich habe den Namen in einer Serie nur gehört und ein bisschen erfahren. Aber wirklich recherchiert habe ich noch nicht. Würdet ihr es lieber machen oder eventuell sich auch Mal was ausdenken?

  • Götter und Figuren kannst du meiner Meinung nach machen, wie du willst. Gehst du jedoch stark auf z.B. nordische Mythologie ein, solltest du schon rechechieren.

    Geht es um Handwerk und Fachbegriffe, empfehle ich genau zu sein, man stört sich als Leser, wenn man es besser weiss, extrem daran. Bei Kämpfen empfiehlt sich auch Strategie und Schlachtordnungen anzusehen, ebenso Fertigkeiten eines Schwert-/Axtkämpfers, oder Schussrate von Bogenschützen, reale Anzahl Pfeile, Verschleiss von Waffen, Psychologie eines Soldaten (wie reagiert er, wenn er brennendes Fleisch riecht, auf Gedärmen ausrutscht etc.), Angst, Mut, Motivation. Geografische Gegebenheiten (Kampf an einem Hügel = Kämpfer unten im Nachteil, Reichweite Geschütze oben weiter)

    Diese Thema kann man bis ins Unendliche ausweiten, am Schluss bleibt jedoch nur deine persönliche Meinung, wie du es umsetzt :)

    Ein Held. Ein Beschützer ganzer Völker. Geehrt und Bejubelt. Und trotzdem alleine.

  • Und wieder bekommst Du die (wahrscheinlich schon langweilige) Aussage:

    KOMMT DRAUF AN... :thumbsup:

    ... nämlich darauf, was Du in Deiner Geschichte brauchst und willst: Soll die Göttin exakt ihrem mythologischen Vorbild entsprechen, solltest Du schon etwas gründlicher Recherche betreiben. Hat die Person in Deiner Geschichte "nur" diesen Namen, kannst Du ihr eine Geschichte und einen Charakter nach Deinem Gutdünken andichten.
    Und selbst wenn die Freya Deiner Geschichte auch ne Göttin ist, aber in vielem der irdischen Sagengestalt widersprechen soll... müsstest Du erstmal rausfinden, welche Eigenschaftzen Freya denn hat, damit Du dem etwas entgegensetzen kannst.

    Also, grob gesagt: Ich würde recherchieren.

    Hilft Dir das? ^^

    Der Unterschied zwischen dem, was Du bist und dem, was Du sein möchtest, liegt in dem, was Du tust.
    -------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------
    Was würdest Du tun, wenn Du keine Angst hättest?

  • Kommt immer darauf an, was du damit genau vor hast. :D

    Erfahrungsgemäß ist die Realität, speziell was alte Mythen und Sagen angeht, viel viel VIEL Kreativer, vielschichtiger und komplexer als das was man in der Fantasy normalerweise so findet. Speziell die Götter sind so viel interessanter!
    Sich da zu informieren (mehrere Quellen zeichnen dann meist auch ganz unterschiedliche Bilder) kann also nie schaden, auch wenn man das dann nicht 1:1 übernimmt kann einem das spannende neue Möglichkeiten eröffnen und Impulse geben, auf die man sonst nie gekommen wäre...

    Wenn man bekannte Wesen und Mythologien verwendet kann es sehr schlecht ankommen wenn man sie falsch darstellt. Wenn ich Neptun zum Gott der Wüste und Rasenmäher mache, wird das zurecht kritisiert werden. ;)


    Allgemein: Je mehr man sich informiert und je mehr man zu bestimmten Themen weiß, um so leichter kann man das dann auch Beschreiben und in die Geschichte einbauen.
    Auch wenn man natürlich nicht jedes Detail dann in die Geschichte einfließen lassen muss, kann man das Thema so angehen wie man es will und muss nicht krampfhaft bei den wenigen Teilen bleiben oder etwas erfinden das ggf. komplett von der Realität weg geht und jeden vor den Kopf stößt der sich auch nur ansatzweise informiert hat.

    Falken haben doofe Ohren

  • Hmmm, Göttergeschichten *Hände reib* :D

    Prinzipiell zieht in meinen Augen immer erst mal die Regel der Fantasy: Du kannst machen was du willst!

    Nutzt du natürlich bereits bekannte und in Geschichten existierende Personen / Wesen, finde ich kannst du zwei Wege einschlagen.
    Zum einen du gehst sehr akribisch vor und verbaut diese exakt nach den Angaben der alten Geschichten ein (Dann auf jeden Fall Recherche!) oder du fügst sie auf deine eigene Art in deine Geschichte ein und veränderst sie nach Belieben. Dann würde ich allerdings (was ich persönlich auch in meiner Geschichte getan habe) einen Grund finden, warum das so ist. Also z.B. Irgendein Gott hat am göttlichen Mischpult auf Shuffle gedrückt. :P

    Nutzt du natürlich nur den Namen eines Gottes und bringst ihn mit etwas gänzlich anderem in Verbindung, spielst vielleicht sogar in einer ganz anderen Welt, dann musst du eigentlich gar nichts weiter tun. Es handelt sich ja um etwas gänzlich Neues.

    Mit Göttergeschichten ist die Recherche sowieso so eine Sache. Schließlich gibt es oft mehrere Erzählungen. Also bei den Griechen z.B. Homer und Hesiod (und noch einer den ich nicht mehr weiß). Ich glaube am schlimmsten sind aber die Ägyptischen ... Ständig hat sich da was geändert. Bei solchen Mythologien musst du dann sehr aufpassen, dass du die Erzählungen nicht durcheinander bringst.

    Unterm Strich hast du aber völlig freie Hand. Schließlich steht auf deiner Titelseite nicht Sachbuch sondern Fantasy.

    Edit: Ein bisschen Hintergrundwissen schadet nie, aber da genügt es idR. schon, wenn man mal 30 min Wikipedia oder ähnliche Seiten durchforstet. Wenn man allerdings einen Gott in seine Geschichte einbauen will und an einen bestimmten denkt, weiß man ja idR. schon etwas über ihn. :)

    Gruß
    Rebirz

    Da sitzen sie wieder alle und fressen Eis ... Als wüssten sie nicht, wie ein Bier aufgeht!

    Einmal editiert, zuletzt von Rebirz (5. März 2018 um 13:24)

    • Offizieller Beitrag

    Bei solchen Themen ist Recherche eigentlich nicht schlecht. Ich hab atrlich keinen Plan wie du das mit deiner Göttin angehen willst, aber ich stehe immer auf Anspielungen.
    Sprich: Es ist deine Geschichte, du erstellst den Charakter. Er "existiert" aber in gewisser Weise schon. Da es aber Fantasy ist, kannst du diesen Charakter aber neu erschaffen. Da er aber bereits ein "reales" Hintergrundbild besitzt, wären vielleicht gemeinsamkeiten oder halt erwähnte Anspielungen nicht schlecht.
    Etwas wo der Leser, der sich mit der gewählten Mythologie auskennt, denkt "Ah, das hat der Autor von da und da her"
    Mmh... ein Beispiel.
    In einer Geschichte von mir sucht ein, nennen wir ihn mal Gott 8 Gegenstände die er braucht. Zweck und Grund, haben nichts mit seiner Mythologie zu tun. Aber die 8 Gegenstände an sich, spielen da schon eine große Rolle (kommen also tatsächlich in besagter Mythologie vor).
    Einfach neu-interpretieren.
    Wie @Alcarinque schon mit Neptun beschrieb. Hier wäre die Anspielung seine Verbundenheit mit dem Wasser. Gut, das ist jetzt ziemlich Simpel... Aber ich hoffe du weisst was ich meine.
    Hintergrund wissen ist nie schlecht. Den Charakter neu erfinden darfst du aber schon.

  • Danke euch, das ist mir schon eine große hilfe.

    Dann werde ich mich wohl maL hinsetzen und ein bisschen Recherche betreiben ;)

  • Ich wäge es immer ab!

    Sollte ich mir einen Namen aus einer bereits existierenden Mythologie ausgesucht haben, recherchieren ich dann über diese Person. Dann überlege ich, ob es zu meinem Verlauf der Geschichte passt oder eher nicht. (natürlich habe ich hier schon einen groben Plan). Passt es zusammen, läuft es eher darauf hinaus, dass den Charakter darauf anpassen (Verhalten, Aussehen, besondere Merkmale etc.)
    Finde ich das allerdings so gar nicht gut, übernehme ich zwar den Namen, aber konstruiere den Charakter neu.

    Wie die meisten schon gesagt haben, schau, was dir am besten gefällt und entscheide dann.

    Aber sich über Kampfstrategie, besondere Orte und Zeiten (und was es sonst noch gibt), zu erkundigen ist generell nicht schlecht.

  • Also da meine Chars ja grundsätzlich alle frei erfunden sind, ist das Thema "Recherche über einen Charakter" nicht wirklich interessant für mich. Ich musste diesbezüglich nie recherchieren.

    WAS ich aber außerordentlich gründlich recherchiert habe, sind alle Fakten, die das LAND betreffen, in dem die Fortsetzung meines Buches spielt. Regierungssystem, politische Verhältnisse (auch ehemalige), Klima (Regenzeit, Tages- bzw. Nachttemperaturen usw.), wirtschaftliche und soziale Lebensverhältnisse, Bodenschätze, Flora, Fauna, Stand der technischen Entwicklung, Stand der Tourismusbranche bis hin zu Straßenverhältnissen, Einkaufsmöglichkeiten, Flugplätzen, öffentlichen Verkehrsmitteln, Zeiten für Sonnenauf- und Untergang, Wassertemperaturen...

    Ich hab mich da jetzt nicht hingesetzt und diese im Vorfeld erstellte Liste abgearbeitet. Die meisten Dinge sind im Laufe des Schreibens plötzlich aufgetaucht, und da ich keinen Blödsinn schreiben wollte, hab ich halt nachgeforscht. Gründlich. Und die Mühe hat sich gelohnt. Ich kenne das betreffende Land jetzt fast besser als Deutschland. :hmm:

    "Er wird wiederkommen. Die Berge sind wie ein Virus. Man infiziert sich mit der Liebe zu ihnen
    und es gibt kein Gegenmittel. Sie führen in eine Sucht, man kommt nicht mehr von ihnen los.
    Je länger man sich woanders aufhält, desto größer wird das Verlangen, sie wiederzusehen."

    Chad, der Holzfäller
    aus "Der Wolf vom Elk Mountain"

    ___________________

  • Magst da nicht nen Reiseführer schreiben, @Tariq :D

    Der Unterschied zwischen dem, was Du bist und dem, was Du sein möchtest, liegt in dem, was Du tust.
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    Was würdest Du tun, wenn Du keine Angst hättest?

  • @Cory Thain

    Wenn ich endlich mal wieder Zeit zum Schreiben hätte, dann wäre ein Reiseführer garantiert nicht das dringendste Projekt. :rofl:

    "Er wird wiederkommen. Die Berge sind wie ein Virus. Man infiziert sich mit der Liebe zu ihnen
    und es gibt kein Gegenmittel. Sie führen in eine Sucht, man kommt nicht mehr von ihnen los.
    Je länger man sich woanders aufhält, desto größer wird das Verlangen, sie wiederzusehen."

    Chad, der Holzfäller
    aus "Der Wolf vom Elk Mountain"

    ___________________

  • Gut, dass du das anmerkst, Tariq!
    Das ist ein wichtiger Punkt, an den ich gar nicht gedacht habe. Aber wenn die Geschichte in einem fiktiven Universum spielt, ist es doch egal, denn kann man sich das ja auch ausdenken? :pardon:

  • @LadyK

    Das ist natürlich ein unbestreitbarer Vorteil von erdachten Welten. :rofl:
    Aber es gibt ja noch Schreiberlinge wie mich, die ihre Chars mit beiden Beinen auf d(ies)er Erde stehen lassen. Und ich möchte wirklich nicht irgendwann mal in einem Kommi lesen müssen "Also Tariq, du weißt schon, dass es ... und ... dort gar nicht gibt und dass ... dort nicht möglich ist, oder?"
    Da bin ich irgendwie zu perfektionistisch. Ist vielleicht ne kleine Macke von mir. :D

    "Er wird wiederkommen. Die Berge sind wie ein Virus. Man infiziert sich mit der Liebe zu ihnen
    und es gibt kein Gegenmittel. Sie führen in eine Sucht, man kommt nicht mehr von ihnen los.
    Je länger man sich woanders aufhält, desto größer wird das Verlangen, sie wiederzusehen."

    Chad, der Holzfäller
    aus "Der Wolf vom Elk Mountain"

    ___________________

  • In meiner Geschichte kommt z.b der Gott Freya vor.ich habe den Namen in einer Serie nur gehört und ein bisschen erfahren. Aber wirklich recherchiert habe ich noch nicht. Würdet ihr es lieber machen oder eventuell sich auch Mal was ausdenken?

    Ich sehe das ziemlich simpel.
    Wenn du Dinge benutzt, welche die Leser aus ihrer Welt kennen, oder davon ein Bild haben, dann musst du recherchieren! Freya ist eine nordische Göttin und wenn du sie benutzt, muss du recherchieren! Punkt! Es gibt eben einfach Leute, die Freya kennen, weil sie sich für diese Mythologie interessieren und wenn du die jetzt ganz anders darstellst, ziehen deine Leser skeptisch die Augenbraue hoch und glauben dir nicht mehr. Man baut ja jetzt auch nicht Thor ein und stellt den als Sonnengott und Schwertkämpfer dar, der in seiner Freizeit gerne Schafe hütet. NE! Ich meine, ja kann man machen, aber dann ist das eben nicht Thor, sondern ein frei erfundener Gott aus deiner Welt, der den Namen XY trägt.

    Wie gesagt: es ist simpel. Baut man bekannte Elemente ein -- muss man recherchieren! Bastelt man selbst, muss man das nicht zwingend.

    Das ist manchmal auch ganz brachial. Wenn mein Prota eine Desert Eagle nutzt, um die Feinde niederzuballen, muss ich wissen, was eine Desert eagle ist, und vor allem wieviele Schüsse das Magazin hat. Denn wenn mein Prota diese Waffe wie ne Utzi nutzt verliere ich als Autor die Glaubwürdigkeit. Aber auch hier kein Problem, denn wenn wir das nicht wollen, erfinden wir eine eigene Waffe, die ... keine Ahnung 100 Schuss hat, weil Baum (nein ihr müsst es schon erklären XD )

    Aber hier kommt der spannende Faktor. Denn wie nah eure Welt oder eure Chars an der Wirklichkeit sein sollen, bestimmt ja ihr selbst ;) Ihr müsst es nur erklären^^

    Ich persönlich rate jedem Autor lieber mehr zu recherchieren als zu wenig. Besonders wenns ums Mittelalter geht. Kampf in vollen Rüstungen vs. Beweglichkeit ... Welchen Schaden verursacht ein Pfeil? Stirbt man wirklich direkt? ... Welche Pfeilgeschosse gab es damals? (Stichwort Panzerbrechend) Welche soll es in meiner Welt geben? .... Oh gott ich könnte die Liste unendlich forsetzen..
    Recherchiert immer mit dem Hintergedanken: macht meine Szene Sinn ? Ist sie schlüssig. Stimmt das wirklich? Oder ja... das mag so gewesen sein, aber ich mach es anders --- Aber dann erklär ich es auch!

    Also ja, recherchiert!! IMMER! ;)

    :!: Fantasy, weil sich die unglaublichste aller Welten in unserem Kopf befindet... :!:

  • @Tariq ich finde es weder perfektionistisch noch würde ich es als Macke bezeichnen, sondern eher als notwendig. Wenn man sich in einer Welt bewegt, die schon existiert oder gar in der Gegenwart, ist es doch besser, wenn man sich auskennt 8|;) .

  • Also ja, recherchiert!! IMMER! ;)

    :nick:
    Sehr schöne Beispiele, an der Stelle würde ich gerne noch mal wiederholen: Informationen aus anderen Fantasyromanen ist kein Recherchieren, da gibt es endlosen Blödsinn der auch immer wieder und wieder wiederholt wird, dadurch wird es aber wirklich nicht besser.

    Klassisches Beispiel: Schwert und Rüstungen. Wie oft jemand in der Fantasy mit einem Schwert durch einen Rüstung oder ein Kettenhemd "schlägt" ist unglaublich irritierend.
    Das Übliche "aber das ist doch eine Fantasywelt, da ist das anders" macht auch keinen Sinn. Eine Rüstung ist doch überall teuer, wieso sollte man sich die also machen lassen, wenn sie nicht schützt? Vor allem wenn die Rüstungen dann auch noch so einschränkend sind wie sie in der Fantasy gerne dargestellt werden. (Was oft auch wieder ein Fantasyklichee ist)
    Als die Schusswaffen in Europa so gut wurden, das Rüstungen nicht mehr davor schützten, wurden sie nämlich, welch Wunder plötzlich immer weniger.


    Nochmals etwas zu den Göttern: Polytheistische Religionen waren immer wesentlich diverser und flexibler wie z.B. das Christentum wo nun mal in einem Buch ALLES drin steht. Zeitlich und Regional konnten Götter der selben Religion teils sehr stark variieren.
    Bei den nordischen Göttern war das nicht anders wie bei den Griechischen oder Ägyptischen, nur ist bei den Nordischen, neben der Edda halt kaum was erhalten. Daher hat man nur eine Quelle und die ist Jahrhunderte nach der Christianisierung entstanden. Die "gelebte" Nordische Religion war also vermutlich noch mal anders und auf jeden Fall viel diverser.

    Wenn in der Fantasy ein bekannter Gott auftaucht erwarte ich eigentlich, das der Autor den auch ganz bewusst gewählt und sich informiert hat. Wieso sollte man sonst genau diesen Gott verwenden, das scheint mir schon sehr sinnlos. :hmm:

    Gleichzeitig befürworte ich natürlich historische Götter als Vorlage und Inspiration, da viele typische Fantasygötter (Gott der Liebe, Gott des Krieges, Gott der langweiligen Ideen) leider oft so flach und langweilig sind, das einem beim Lesen das Gesicht einschläft. XD

    Falken haben doofe Ohren

  • der Gott Freya vor

    Da fängt es schon an XD
    Laut meinem Wissen ist Freya eine (nordische) Göttin, und zwar die der Fruchtbarkeit XD
    Aber auch das weiß ich nur aus einem Buch von Hohlbein.
    Also auch keine 100% sichere Quelle ^^

    Grundsätzlich stimme ich LirayLegend zu.
    Es ist deine Welt mit deinen Göttern. Die können sein, wie du sie haben willst.
    Dann heißt er/sie eben zufällig wie eine bekannte Gottheit ^^

    Also ja, recherchiert!! IMMER!

    :nick:

    So gehen die Meinungen auseinander xD

    ich finde gerade Fantasy lässt Raum für eigene Ideen.
    Und nur weil ich jetzt von der Göttin Freya dieses und jenes Bild habe, oder weil ich mich zufällig gut auskenne, heißt das nicht, dass es schlecht ist, wenn jemand sein eigenes Bild von der Göttin schafft.
    ich finde es ganz furchtbar, wenn Fantasy-Geschichten historisch Korrekt sein müssen.
    Ich erinnere mich an eine Diskussion, die um Chaos Geschichte "Die Flammen von Narak" entstanden ist.
    An manchen Stellen haben User auch gestänkert, dass es etwas nicht ins Bild passt. (Abgesehen davon hat Chaos tatsächlich recherchiert XD)
    So what?
    Mir als 0-8-15-Leser, mit zwar breitgefächerten Interessen, aber ohne von etwas wirklich ne Ahnung zu haben, fallen solche Logiklücken nicht mal auf, die andere geradezu anzuspringen scheinen 8|
    Oft sind die Kulturen und Götter ja auch nur an die jeweilige Epoche angelehnt.
    Sprich die Autoren haben sich davon inspirieren lassen und ihr eigenes Ding daraus gemacht.
    Und genau das finde ich so schön an Fantasy. Es muss nicht perfekt oder korrekt sein - nur in sich stimmig.

    Anders sieht das natürlich in anderen Genres aus.
    Nehmen wir das Buch "Blackout" von Marc Elsberg.
    Der musste zu seinem Thema echt verdammt viel recherchieren, um einen wochenlangen Stromausfall realistisch und mit all seinen Konsequenzen darzustellen.

    Also meine Meinung kurzum zum Thema recherchieren in Fantasyromanen: Es liegt am Anspruch, den man selbst hat.
    Möchte man möglichst genau bleiben, dann recherchiert. Wenn man sich "nur" inspirieren lassen will, haut raus, was euch einfällt XD

    Writers aren't exactly people ... they're a whole bunch of people trying to be one person.
    - F. Scott Fitzgerald

  • Ist halt immer ein Abwägen. Was ich aber tatsächlich gar nicht verstehe, ist, wieso man sich ein mythologische Vorbild nimmt und dem dann frei erfundene Eigenschaften gibt.
    Wenn jemand Freya in seiner Welt als Göttin hat, erwarte ich da tatsächlich das sie zumindest in den Grundzügen mit der mythologischen Freya übereinstimmt, wieso sollte man der Göttin sonst diesen Namen geben? ?(
    Ist ja nicht so das die Auswahl an möglichen Götternamen so klein ist das man für einen erfundenen Gott einen erfundenen Namen nehmen könnte?


    Sich von der Realität inspirieren lassen und sein eigenes Ding draus drehen ist eigentlich genau das was ich in der Fantasy gerne habe bzw. viel öfters gerne hätte.
    Viel zu viel Fantasy kopiert einfach nur Tolkiens bzw die daraus entstandenen Klicheevorlagen ohne sich überhaupt noch Gedanken zu machen. Und fühlt sich vermutlich schon extrem fantasievoll wenn die Zwerge Wein statt Bier trinken. :S
    Und die einzige Anlehnung an eine Epoche sind alte Klischees aus anderen Fantasyromanen. Je mehr man sich informiert und recherchiert (ganz egal zu welchem Aspekt) um so leichter und besser kann man sich zumindest von einigen Klichees lösen und wirklich was Eigenes machen.

    Nicht falsch verstehen, natürlich haben die Klicheewelten auch ihren Platz, da gibt es eine wohl recht große Leserschaft und wenn die Geschichte und die Charakter gut geschrieben sind, les ich das auch gerne.


    Gleichzeitig fehlt mir da dann halt der Fantastische Anteil, der Reiz von fremden exotischen Welten und Wesen ist einfach nicht so groß wenn es ausschaut und riecht wie das selbe Plumpsklohäuschen das ich schon seit Jahren benutze, nur mit einem anderen Anstrich. :P




    Oh, und noch kurz den übliche Disclaimer: Ich beziehe mich explizit nicht auf die hier geposteten Geschichten, dazu habe ich leider noch viel zu wenige gelesen da ich mir mit dem Lesen am Bildschirm echt schwer tue, sondern auf Fantasyromane allgemein.

    Falken haben doofe Ohren

    Einmal editiert, zuletzt von Alcarinque (7. März 2018 um 16:32)

    • Offizieller Beitrag

    Kurze Antwort: Fragt @Rael

    Ich persönlich rate jedem Autor lieber mehr zu recherchieren als zu wenig. Besonders wenns ums Mittelalter geht. Kampf in vollen Rüstungen vs. Beweglichkeit ... Welchen Schaden verursacht ein Pfeil? Stirbt man wirklich direkt? ... Welche Pfeilgeschosse gab es damals? (Stichwort Panzerbrechend) Welche soll es in meiner Welt geben? .... Oh gott ich könnte die Liste unendlich forsetzen..
    Recherchiert immer mit dem Hintergedanken: macht meine Szene Sinn ? Ist sie schlüssig. Stimmt das wirklich? Oder ja... das mag so gewesen sein, aber ich mach es anders --- Aber dann erklär ich es auch!

    Also ja, recherchiert!! IMMER!

    Lange Antwort: Ich sehe das wie Rael :D

    Weil wir ja nicht nur spammen wollen

    Also erstens finde ich, dass man differenzieren muss. Wähle ich den Namen Freya einfach weil ich ihn schön finde und gebe ihn einem Char der ansonsten nix mit der Göttin gemeinsam hat muss ich auch nix recherchieren - is ja nur n Name. (Höchstens, wenn ich ein paar Parallelen zu der Göttin einbauen will etc.) Tun würde ich es trotzdem. Warum? Weil es nie schadet mehr zu wissen :D Und auch zu wissen, wo der Name herkommt etc.
    Wenn ich aber die Göttin Freya in meiner Geschichte haben will MUSS ich recherchieren. Auch wenn das Fantasygenre und Freiheiten gibt, muss ich trotzdem das Original kennen. Ich wecke beim Leser (der sich etwas auskennt) eine gewisse Erwartungshaltung, wenn er von der Göttin Freya liest und die sollte ich auch zumindest ein bisschen erfüllen.
    Klar kann man mit diesen Erwartungen auch schön spielen, aber auch dafür muss ich vorher wissen, was ich NICHT schreiben will.

    Blödes beispiel


    Freya ist bei mir ein Mann. Warum? War wohl ein Übersetzungsfehler.

    ist natürlich ein SEHR blödes Beispielt, aber ich denke, ihr versteht, was ich meine :D Auch wenn ich Freya grundlegend anders Darstelle, muss ich trotzdem wissen, wie es laut Mythologie "richtig" wäre. (Und vlt sogar im Text erklären, warum ich abweiche.)

    Zweitens finde ich, dass nur weil uns das Genre Freiheiten gibt, ändert das nix an der Logik. Ein (normales) Schwert KANN NICHT DURCH PLATTENPANZER SCHNEIDEN ODER STECHEN. Egal wie sehr Fernseserien uns das vormachen. (Ernsthaft, warum sollte man ne Rüstung tragen, wenn sie eh nix bringt^^) Das ist wichtig - auch für die Entwicklungen von Waffen zb. Warum sollte ich einen klobigen Kriegshammer mit mir rumtragen, wenn ein elegantes Schwert doch viel toller is? (mal ganz abgesehen von weniger Materialaufwand etc) Genau - Mit dem Hammer krieg ich den Kerl in der Rüstung kaputt. Mit dem Schwert auch (wenn man die richtigen Techniken verwendet), aber weit weniger effizient.

    ... ich schweife ab.
    Also, es ist ein Unterschied, ob icheine völlig neue Entdeckung früher einführe, als es historisch korrekt wäre, oder ob ich einfach die innere Logik einer Waffe (oder was auch immer) ändere, die damit keinen Sinn mehr macht.
    Aber egal was ich mache, ich muss immer wissen, wovon ich rede, oder ich kann gleich ne Parodie schreiben, weil die Glaubwürdigkeit darunter leidet.
    Manchmal reicht ein Blick in Wikipedia um festzustellen, dass z.B. Schwarzpulver von jedem Vollidioten mit Händen zusammengerührt werden kann, wenn er die richtigen Zutaten hat. Genauso hätte jemand zb. Penicillin im Mittelalter entdecken können, wenn die zufällige Entdeckung eben ein paar Jahrhunderte früher passiert wäre. (Gut zugegeben, da brauchts etwas Vorwissen, um das dann auch anwenden zu können, aber ihr wisst was ich meine^^)

    Klar muss man auch nicht jeden Pups recherchieren (ob die im Mittelalter auch schon gestunken haben?), man kann es verzeihen, wenn Kleinigkeiten nicht stimmen, aber ich persönlich versuche alles so "richtig" wie möglich zu halten und dann eben an meine Bedürfnisse (SINNVOLL) anzupassen.

    LG Chaos

  • Vielleicht noch eine kleine Anmerkung: Man merkt sehr schnell, ob der Autor Ahnung von einem Thema hat, oder nicht. Niemand lies gerne Bücher, wo der Leser die ganze Zeit schreien möchte: "Das ist Schwachsinn!"

    Und vor allen muss das überhaupt nicht sein. Die meisten Informationen kann man sich leicht aus dem Internet ziehen, oder über Freunde und Bekannte erfahren.

    Beispiel: Viele meiner Freunde waren Rettungssanitäter oder Krankenschwestern. Logischerweise redet man viel über medizinische Themen und Verletzungen.
    Als ich dann in einer meiner Geschichten eine Schlacht beschrieb, wo es einen dann heftig erwischt hatte, habe ich sicherheitshalber noch nachgeschlagen, ob das Verletzungsmuster, was ich beschrieben hatte, überhaupt korrekt ist.
    Es hat sich gelohnt. Wysenfelder war zum Beispiel darüber sehr erfreut.

    Tariq hat in ihrer Geschichte so etwas ähnliches gemacht. Sie hat einfach einen Bekannten gefragt der Sanitäter war. Und man merkt das. Ihre Geschichte wirkt damit auf einen Schlag authentischer.

    Ich kann natürlich nur von mir sprechen, aber mir gefällt so etwas. Wenn der Autor sich Mühe gibt und so viel Fachwissen aufweist und glaubwürdig rüberbringt, liegt ihm meiner Einschätzung nach sein Werk am Herzen. Und das kann ich nur gut finden. :)