Mythen, Orte und andere Sachen, zu "Das Eine"

Es gibt 21 Antworten in diesem Thema, welches 5.653 mal aufgerufen wurde. Der letzte Beitrag (12. Juli 2018 um 22:01) ist von Sensenbach.

  • Keine Welt ohne seine Mythen und Legenden vom Werden und Vergehen der Dinge.

    Ein Schöpfungsmythos zu meiner Geschichte „Das Eine“
    Das Eine

    Und es begab sich im siebten Jahr, als der Feuergott Erde, Himmel, Tiere und Pflanzen erschaffen hatte. Da schuf er die ersten beiden Menschen. Die beiden trugen keine Kleider und ernährten sich von den Früchten des Waldes und den Fischen im Fluß. Und sie waren glücklich zusammen, denn es mangelte ihnen an nichts. Da es immer Tag war, schliefen sie nie. Sie redeten mit den Tieren, die ihre Freunde waren und den ersten Wesen, die in den Wäldern und Gebirgen wohnten.
    Drei Jahreszeiten gab es, den Frühling, in dem die Menschen die Welt betreten hatten, den warmen Sommer und den Herbst, in dem die Früchte reiften.
    Als der Herbst kam, wurde den beiden Menschen kalt in ihrer Höhle, denn sie hatten kein Fell und nichts anzuziehen.
    Der erste Mann sprach. „Wenn wir ein Feuer hätten, dann könnten wir uns wärmen.“
    Die Frau antwortete. „Der Gott allein hat das Feuer und er hütet es.“
    Der Mann aber hörte nicht auf zu klagen, und da die Frau ihn liebte und sie in Erwartung war, ging sie zu den ersten Wesen, um sich Rat zu holen.
    Die ersten Wesen verstanden die Not der Frau und halfen ihr, zum großen Berg zu gelangen, dessen Gipfel über die Wolken reichte. Dort wohnte der Gott der Sonne und des Lichts. Die Frau klagte dem Gott des Lichts ihr Leid.
    Der aber sagte. „Ich habe euch erschaffen und euch zu Essen gegeben. Was wollt ihr noch? Geh deiner Wege.“
    Die Frau ging zurück zu ihrem Mann und weinte, da sie nicht wusste, was werden solle, wenn erst ihr Kind auf die Welt käme. Da ging der Mann zum Gipfel, beklagte die Kälte und bat für sein ungeborenes Kind.
    Der Feuergott aber war eifersüchtig auf das Kind.
    „Nur ich bin es, der Leben auf der Welt erschafft, dass solltet ihr euch merken!“, rief er voller Zorn.
    Und der Feuergott warf mit Feuer und die Erde bebte, sodass der Mann vom Berg floh. Auf dem Rückweg traf er den klugen Fuchs und beklagte sich bitterlich über den Feuergott, der sein Kind nicht annehmen wollte. Der Fuchs und die Tiere des Waldes hatten Mitleid mit den Menschen und grollten dem Feuergott, da er ihnen keine Hände gegeben hatte wie den Menschen und den ersten Wesen. Da zeigten sie dem ersten Mann, wie man Beeren zu Wein macht. Mit einem Krug voller Wein ging die erste Frau zum Berg und stellte ihn als Opfer für den Gott an seinen Altar und versteckte sich. Als der Gott den Wein sah, trank er mit Genuss und fiel danach in tiefen Schlaf, denn der Wein war schwer und rot. Da schlich sich die erste Frau in den Berg und stahl das göttliche Feuer, das in einer Lampe brannte.
    Und als die Höhle der Menschen warm und hell war von dem Feuer, da gebar die erste Frau ihr Kind und sie nannten es Selene, die Leuchtende. Der Gott aber, als er aus seinem Rausch erwachte, sah, dass die Welt im Dunkeln lag, denn das Feuer der Sonne nährte sich aus seiner Lampe. Als der Feuergott den Diebstahl bemerkte, verfiel er in Raserei, er löschte das Licht auf der Erde vollends und entfachte es erneut in ihrem Schoße. Und das Feuer brach aus der Erde heraus. Die Vulkane spien Feuer und Rauch für viele Tage, sodass Erde und Wasser zerbrachen und große Meere die Länder trennten.
    Die Menschen aber weinten vor Angst und Scham und die ersten Wesen schluchzten, denn der Feuergott wollte Himmel und Erde, Feuer und Wasser wieder vereinen, sodass alles, was geworden war, wieder vergehen sollte. Da ging Uria von den ersten Wesen zum großen Berg und bat den Feuergott um Gnade. Uria aber betörte den Gott des Lichts, denn sie war sehr schön und da besann er sich und heiratete sie, und sie sollte mit ihm auf dem Berg bleiben als Göttin der Erde.
    Die Menschen und die ersten Wesen aber bestrafte er. Er teilte die Welt in hellen Tag und dunkle Nacht. Und alle Wesen auf der Erde sollten vergänglich sein. Darum ließ er auf Frühling, Sommer und Herbst den kalten Winter folgen, der die Früchte des Herbstes verdarb. Damit die Menschen Hunger leiden sollten. Und er verwirrte die Sprachen der Menschen, Tiere und ersten Wesen, die ihn betrogen hatten. Sodass sie sich nicht mehr verstanden.
    Das Feuer aber blieb auf der Erde und die Menschen sprachen nicht mehr mit den Tieren, sondern kleideten sich in deren Fell, damit sie im Winter nicht froren, und aßen deren Fleisch. Und die Menschen verstanden auch die ersten Wesen nicht mehr und fürchteten sie sehr. Die Zahl der Menschen wuchs, aber sie fürchteten den Zorn des Gottes und brachten ihm Opfer dar, um ihn zu besänftigen.

    Einmal editiert, zuletzt von Sensenbach (17. März 2018 um 20:03)

  • Hallo @Sensenbach

    Sehr interessante Version, sicher von der Kirche des Lichts, oder??? (wenn du schreibst "Ein Schöpfungsmythos" - gibt es da noch mehr?)
    Der Schreibstil ist schön, klingt sehr alt und ähnelt dem Schöpfungsbericht in der Bibel. Einfache, klare Sätze ohne viel Schnörkel.

    Die Stelle mit Derwydd und dem Bader finde ich aber irgendwie ein bisschen störend. Sie gehört mMn nicht mit in den Schöpfungsmythos. Wer "Das Eine" nicht kennt, kann mit dem Namen Derwydd gar nichts anfangen. Und der Schöpfungsmythos an sich sollte keine Reden von Personen enthalten, die erst in ferner Zukunft leben werden. ^^

    Kleinigkeiten

    Sie redeten mit den Tieren, die ihre Freunde waren und den ersten Wesen, die in den Wäldern und Gebirgen wohnten.

    Wer sind die ersten Wesen? Erklärst du es irgendwann noch?

    Derwydd hielt inne. „Hmm?“, grunzte der Bader.

    Nach "inne" Absatzwechsel weil Charakter-Wechsel?

    Die ersten Wesen verstanden die Not der Frau und halfen ihr Komma zum großen Berg zu gelangen,

    Dort wohnte der Gott der Sonne und des Lichts. Die Frau klagte dem Feuergott ihr Leid.

    Wieso geht sie zum Gott der Sonne und des Lichts, wenn sie dann dem Feuergott ihr Leid klagt? Wenn es derselbe ist, kommt es irgendwie nicht so rüber.

    Die Frau ging zurück zu ihrem Mann und weinte, da sie nicht wusste Komma was werden solle,

    und grollten dem Feuergott, da er ihnen keine Hände gegeben hatte, kein Komma wie den Menschen und den ersten Wesen.

    denn der Feuergott wollte Himmel und Erde, Feuer und Wasser wieder vereinen, sodass alles, was geworden war Komma wieder vergehen sollte.

    und sie sollte mit ihm auf dem Berg bleiben, kein Komma als Göttin der Erde.

    Darum lies ließ er auf Frühling, Sommer und Herbst den kalten Winter folgen,

    "Er wird wiederkommen. Die Berge sind wie ein Virus. Man infiziert sich mit der Liebe zu ihnen
    und es gibt kein Gegenmittel. Sie führen in eine Sucht, man kommt nicht mehr von ihnen los.
    Je länger man sich woanders aufhält, desto größer wird das Verlangen, sie wiederzusehen."

    Chad, der Holzfäller
    aus "Der Wolf vom Elk Mountain"

    ___________________


  • Dacheg Seb
    Eine Stadt
    , wenn es sie nicht schon gäbe, man müsste sie erfinden. Mitten im alten Krater eines Meteoriteneinschlags liegt die Hauptstadt der Orloks. Sie ist auf einer sanften Anhöhe errichtet, der als Zentralberg von dem Meteoriteneinschlag übrig geblieben ist. Die Stadt ist kreisrund angelegt und von einer durchgängigen Stadtmauer umgeben. In der Stadt sind alle mittelalterlichen Handwerke vertreten, besonders aber das Schmiedehandwerk. Der Meteor aus Eisen hat eine wertvolle Eisenlegierung mitgebracht, die von den Orlok-Schmieden zu Werkzeug und hochwertigen Waffen verarbeitet werden.
    Die Stadt ist umgeben von flachem, sumpfigem Land. Es ist fruchtbar, zumindest nach Orlok-Maßstäben.
    Der Kraterrand bildet einen natürlichen Wall. Die Orloks haben auf ihm Türme aus schwarzem Basalt errichtet, die sich in Sichtweite voneinander befinden. Dazwischen befindet sich eine begehbare Festungsmauer, oder zumindest ein solider Palisadenwall. Das annähernd kreisrunde, zentrale Siedlungsgebiet der Orloks misst etwa 25 km im Durchmesser.

    Vorbild
    Nördlingen im Nördlinger Ries (Bayern). Die Landschaft ist durch einen Meteoriteneinschlag geprägt.
    Die Altstadt hat eine gut erhaltene mittelalterliche Stadtmauer, mit überdachtem Wehrgang. In dem Wehrgang befanden sich in alten Zeiten kleine „Sozialwohnungen“, die für wenig Geld vermietet wurden. Der Nachteil war, dass man im Verteidigungsfall Soldaten beherbergen musste.
    Es ist viel von der mittelalterlichen Fachwerkbauweise zu bewundern. Eine unrühmliche Rolle spielte Nördlingen im Zeitalter der „Hexenverbrennungen“.
    Interessant ist auch, dass die Bewohner ihren Unrat einfach in die Lücken zwischen den Häusern entsorgt haben. Eine Vorgehensweise, wie sie üblich gewesen zu sein scheint. Da sich hier auch häufig Hunde und Katzen zum Sterben zurückzogen, regnete es bei Unwettern „Cats and Dogs“, wenn die Kadaver freigespült wurden.

    Spoiler anzeigen

  • Hat Dacheg Seb eigentlich auch einen PKW-Parkplatz am Nordtor? :tada:
    Spaß beiseite, mir gefällt es sehr gut, dass du ein tatsächliches Vorbild für die Satdt gewählt hast. Damit holt man quasi den maximalen Tiefgang heraus, denn echter als echt kann etwas wohl kaum wirken ...

    da gebar die erste Frau ihr Kind und sie nannten es Selene, die Leuchtende.

    Ist das Zufall, oder hast du den Namen absichtlich deshalb gewählt, weil er auch was mit "Mond/ Licht/ Glanz" etc. zu tun hat?

    "Vem har trampat mina svampar ner?!"

  • Treffpunkte in der Anderswelt

    Dort wo ich aufgewachsen bin, enden einige Namen der Ortschaften auf "ting". Ein Hinweis auf die Stätten der Zusammenkunft und der Gerichtsbarkeit aus alten Zeiten.
    Ein Steinkreis!
    Welche magischen Riten sind hier gefeiert worden?

    In "Das Eine" ein Treffpunkt für dunkle Protagonisten, um in der "Anderswelt" ihre Pläne zu besprechen.
    Geheim, natürlich.
    Wenn sie nicht belauscht werden!

    Spoiler anzeigen



  • @Sensenbach Hach wie geil! Sind das echte Steinkreise oder Nachbildungen? Die Bilder sehen irgendwie so aus, als hättest du sie mal grad eben so hinter deinem Haus aufgenommen xD
    Das erste fasziniert mich ja ganz besonders, mit diesem großen in der Mitte und dem hohen dahinter ... Wenn solche Steine übrigens Rinnen an der Seite aufweisen, ist das ein Hinweis dafür, dass hier mal ordentlich geopfert wurde. Dadurch konnte dann das Blut besser ablaufen. Klingt eigentlich nach richtig lustigen outdoor Partys, find ich ja immer. Hat nicht mal irgendwer gesagt, die besten Partys sind die, bei denen einer stirbt? Oder waren das die schlimmsten? :doofy:

    "Vem har trampat mina svampar ner?!"

  • Lieber @Xarrot

    Das ist alles ein paar Kilometer um die Ecke. Die Steine sind alle Original, aber neu aufgestellt worden. Der Ort ist magisch. In der Nähe fliesst ein kleiner Bach, der sich tief in die Landschaft gegraben hat. Ich war da leider noch nie Nachts. Es gibt in der Nähe auch noch Hünengräber, da mach ich auch mal Photos von.

    Bei Interesse kuckst du hier. http://www.guly-thing.de

  • Sehr stimmungsvoll... aber ist es gewollt, dass es auch "sehr christlich" wirkt? :hmm:

    Der Unterschied zwischen dem, was Du bist und dem, was Du sein möchtest, liegt in dem, was Du tust.
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    Was würdest Du tun, wenn Du keine Angst hättest?

  • Was hältst Du von sowas:

    Das ist ein Stained Glass Quilt. Sieht der nicht auch aus wie hinterleuchtetes Glas?


    ... und der hier auch...


    Das sind zweil Links. Benutzen dürftest Du DIESE zwei Blider nicht, da sie mir nicht gehören. Aber ich könnte versuchen, Dir eines nach Deinen Vorstellungen zu arbeiten.... wenn ich etwas Zeit bekomme.

    Der Unterschied zwischen dem, was Du bist und dem, was Du sein möchtest, liegt in dem, was Du tust.
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    Was würdest Du tun, wenn Du keine Angst hättest?

  • Meld Dich einfach, wenn someday angebrochen ist. :orc:

    Der Unterschied zwischen dem, was Du bist und dem, was Du sein möchtest, liegt in dem, was Du tust.
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    Was würdest Du tun, wenn Du keine Angst hättest?

  • Die Entstehungsgeschichte klingt ja mal toll!
    Der Gott des Feuers wirkt so Menschlich xD wie die Griechischen Götter. :hmm:

    Die steinkreise sehen auch cool aus, schönes Detail aus der Welt.
    So große Glasfenster mag ich übrigens auch total. Und sie sind passend für eine Religion, die auf Licht basiert.

    Genesis: Sie ist Azathoth, das amorphe Chaos in der zentralen Leere
    Josh: Meine Prophetin!

  • Hallo Sensenbach
    Eine hübsche Erschaffungsgeschichte. Ich kenne deine Geschichte dazu zwar nicht, aber vielleicht sollte ich da mal reinsehen :)

    Einige Stellen erinnern mich an die christliche Version davon, wie Adam und Eva im Garten Eden leben:
    sieben Tage, sieben Jahre. soweit ich weiss, gibt es in verschiedenen Schöpfungsgeschichten solche Parallelen

    Und es begab sich im siebten Jahr, als der Feuergott Erde, Himmel, Tiere und Pflanzen erschaffen hatte. Da schuf er die ersten beiden Menschen. Die beiden trugen keine Kleider

    Der Feuergott aber war eifersüchtig auf das Kind.
    „Nur ich bin es, der Leben auf der Welt erschafft, dass solltet ihr euch merken!“, rief er voller Zorn.

    wie süss. ein eifersüchtiger Gott, da ist es kein Wunder, dass seine Wesen nicht besser sind...

    Die Menschen aber weinten vor Angst und Scham und die ersten Wesen schluchzten, denn der Feuergott wollte Himmel und Erde, Feuer und Wasser wieder vereinen, sodass alles, was geworden war, wieder vergehen sollte.

    die Einen nennen es den Untergang, die anderen Erlösung ^^

    Uria aber betörte den Gott des Lichts, denn sie war sehr schön und da besann er sich und heiratete sie, und sie sollte mit ihm auf dem Berg bleiben als Göttin der Erde.

    das erinnert nun schon eher an die Griechen. find ich cool, dass es da nun doch noch eine Göttin gibt. aber viel zu sagen hat sie wohl kaum...

    Und er verwirrte die Sprachen der Menschen, Tiere und ersten Wesen, die ihn betrogen hatten. Sodass sie sich nicht mehr verstanden.

    oh, wie schade! deshalb können wir mit den Tieren nicht sprechen und der Mensch wurde zum Barbaren. :(

    Man sagt, die Liebe öffnet eine Tür
    von einem Herzen zum andern;
    Doch wo es keine Mauer gibt,
    wo soll dann eine Türe sein?
    Rumi

  • Liebe @RenLi

    Ich freue mich, dass dir meine Schöpfungsgeschichte gefallen hat. Es ist die Schöpfungsgeschichte der Bergmenschen in "Das Eine".

    das erinnert nun schon eher an die Griechen. find ich cool, dass es da nun doch noch eine Göttin gibt. aber viel zu sagen hat sie wohl kau

    Meine Schöpfungsgeschichte ist einer Art Crossover der beeindruckenden biblischen Schöpfungsgeschichte, mit den Ideen der Griechen. Das ist richtig ^^
    Wichtig war mir auch, dass sie Erklärungen bietet für die Phänomene der Welt. Zum Beispiel warum Menschen und Tiere nicht miteinander reden können. Die ersten Wesen werden auch noch eine Rolle spielen und zumindest die Anhänger/Nachkommen der Mutter der Erde, Uria, werden noch zu Wort kommen!

  • Viele Elemente, die im ersten Drittel von "Das Eine" im Fünf-Seen-Land spielen, habe ich aus meiner Heimat entnommen. Dort gibt es Hünengräber, Steinkreise, Wikinger und Gnome (kommen nur Nachts raus und sind recht trinkfest).

    Es gibt auch sehr schöne Fachwerkhäuser. Mit Reet gedeckt. Wenn sie außerhalb von Siedlungen liegen, werden diese häufig "Katen" genannt, oder "Kotten". Genna und Derwydd leben in einer solchen Kate. So ähnlich könnte sie aussehen.

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