Keine Welt ohne seine Mythen und Legenden vom Werden und Vergehen der Dinge.
Ein Schöpfungsmythos zu meiner Geschichte „Das Eine“
Das Eine
Und es begab sich im siebten Jahr, als der Feuergott Erde, Himmel, Tiere und Pflanzen erschaffen hatte. Da schuf er die ersten beiden Menschen. Die beiden trugen keine Kleider und ernährten sich von den Früchten des Waldes und den Fischen im Fluß. Und sie waren glücklich zusammen, denn es mangelte ihnen an nichts. Da es immer Tag war, schliefen sie nie. Sie redeten mit den Tieren, die ihre Freunde waren und den ersten Wesen, die in den Wäldern und Gebirgen wohnten.
Drei Jahreszeiten gab es, den Frühling, in dem die Menschen die Welt betreten hatten, den warmen Sommer und den Herbst, in dem die Früchte reiften.
Als der Herbst kam, wurde den beiden Menschen kalt in ihrer Höhle, denn sie hatten kein Fell und nichts anzuziehen.
Der erste Mann sprach. „Wenn wir ein Feuer hätten, dann könnten wir uns wärmen.“
Die Frau antwortete. „Der Gott allein hat das Feuer und er hütet es.“
Der Mann aber hörte nicht auf zu klagen, und da die Frau ihn liebte und sie in Erwartung war, ging sie zu den ersten Wesen, um sich Rat zu holen.
Die ersten Wesen verstanden die Not der Frau und halfen ihr, zum großen Berg zu gelangen, dessen Gipfel über die Wolken reichte. Dort wohnte der Gott der Sonne und des Lichts. Die Frau klagte dem Gott des Lichts ihr Leid.
Der aber sagte. „Ich habe euch erschaffen und euch zu Essen gegeben. Was wollt ihr noch? Geh deiner Wege.“
Die Frau ging zurück zu ihrem Mann und weinte, da sie nicht wusste, was werden solle, wenn erst ihr Kind auf die Welt käme. Da ging der Mann zum Gipfel, beklagte die Kälte und bat für sein ungeborenes Kind.
Der Feuergott aber war eifersüchtig auf das Kind.
„Nur ich bin es, der Leben auf der Welt erschafft, dass solltet ihr euch merken!“, rief er voller Zorn.
Und der Feuergott warf mit Feuer und die Erde bebte, sodass der Mann vom Berg floh. Auf dem Rückweg traf er den klugen Fuchs und beklagte sich bitterlich über den Feuergott, der sein Kind nicht annehmen wollte. Der Fuchs und die Tiere des Waldes hatten Mitleid mit den Menschen und grollten dem Feuergott, da er ihnen keine Hände gegeben hatte wie den Menschen und den ersten Wesen. Da zeigten sie dem ersten Mann, wie man Beeren zu Wein macht. Mit einem Krug voller Wein ging die erste Frau zum Berg und stellte ihn als Opfer für den Gott an seinen Altar und versteckte sich. Als der Gott den Wein sah, trank er mit Genuss und fiel danach in tiefen Schlaf, denn der Wein war schwer und rot. Da schlich sich die erste Frau in den Berg und stahl das göttliche Feuer, das in einer Lampe brannte.
Und als die Höhle der Menschen warm und hell war von dem Feuer, da gebar die erste Frau ihr Kind und sie nannten es Selene, die Leuchtende. Der Gott aber, als er aus seinem Rausch erwachte, sah, dass die Welt im Dunkeln lag, denn das Feuer der Sonne nährte sich aus seiner Lampe. Als der Feuergott den Diebstahl bemerkte, verfiel er in Raserei, er löschte das Licht auf der Erde vollends und entfachte es erneut in ihrem Schoße. Und das Feuer brach aus der Erde heraus. Die Vulkane spien Feuer und Rauch für viele Tage, sodass Erde und Wasser zerbrachen und große Meere die Länder trennten.
Die Menschen aber weinten vor Angst und Scham und die ersten Wesen schluchzten, denn der Feuergott wollte Himmel und Erde, Feuer und Wasser wieder vereinen, sodass alles, was geworden war, wieder vergehen sollte. Da ging Uria von den ersten Wesen zum großen Berg und bat den Feuergott um Gnade. Uria aber betörte den Gott des Lichts, denn sie war sehr schön und da besann er sich und heiratete sie, und sie sollte mit ihm auf dem Berg bleiben als Göttin der Erde.
Die Menschen und die ersten Wesen aber bestrafte er. Er teilte die Welt in hellen Tag und dunkle Nacht. Und alle Wesen auf der Erde sollten vergänglich sein. Darum ließ er auf Frühling, Sommer und Herbst den kalten Winter folgen, der die Früchte des Herbstes verdarb. Damit die Menschen Hunger leiden sollten. Und er verwirrte die Sprachen der Menschen, Tiere und ersten Wesen, die ihn betrogen hatten. Sodass sie sich nicht mehr verstanden.
Das Feuer aber blieb auf der Erde und die Menschen sprachen nicht mehr mit den Tieren, sondern kleideten sich in deren Fell, damit sie im Winter nicht froren, und aßen deren Fleisch. Und die Menschen verstanden auch die ersten Wesen nicht mehr und fürchteten sie sehr. Die Zahl der Menschen wuchs, aber sie fürchteten den Zorn des Gottes und brachten ihm Opfer dar, um ihn zu besänftigen.