Wie schreibe ich eine Geschichte - Von der Planung bis zur Umsetzung

Es gibt 38 Antworten in diesem Thema, welches 15.411 mal aufgerufen wurde. Der letzte Beitrag (12. März 2023 um 14:33) ist von Asthurion.

  • ;( <- kann das Video nicht schauen, weil zur Zeit die Tonlage kapotte ist... ;(

    Mag mir wer flüstern, wers war? :huh:

    Der Unterschied zwischen dem, was Du bist und dem, was Du sein möchtest, liegt in dem, was Du tust.
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    Was würdest Du tun, wenn Du keine Angst hättest?

  • Spoiler anzeigen

    Yo, dass das Kapitel aus Niras Perspektive ist, hab ich ja bemerkt, aber ich empfand es nicht als Ausschlusskriterium. Gerade, wenn es ein Dreigespann aus Jerry, Kurt und ihr wäre, hätte es vielleicht doch funktioniert

    Das 3er Gespann macht keinen Sinn. Wieso sollten die dann verdeckt arbeiten? 3 gegen 1 - jo gib ihm. Dann können sie Tom auch bei Tage umklatschen und gut wärs^^ Ganz einfach weils zu wenig Gegenspieler gibt.
    Und ja, Niras Perspektive ist ein Ausschlusskriterium durch die Art, wie ich ihre Gefühle beimische.
    Perspektive alleine ist nicht das 100% argument, habe ja gesagt, dass es auch geht, aber es ist schwer. Dann müsste ich ihr Innenleben ganz anders darstellen, am besten Doppeldeutig. Aber das habe ich hier in dem Text nicht getan also Freispruch :)

    Naja, ich habe aber doch einiges übersehen. Hatte gar nicht damit gerechnet, dass das so viel hergeben würde. D:

    Das sind noch etliche Hinweise mehr drin. Wie gesagt es gibt noch längere Versionen dieses Videos. Aber ich wollte euch ncht totquatschen XD

    Hier zum Beispiel die Konstellation Kurt+Jerry funktioniert prima und da gibts noch nen paar Gemeinheiten. ^^
    Das hier zum Beispiel:

    Von jetzt an, werden auch immer zwei von uns nachts Wache halten – ich gehe kein unnötiges Risiko mehr ein!«

    Dieser Satz wirkt gar nicht mehr so freundlich, wenn Jerry und Kurt die beiden sind. XD Kann Jerry als Gruppenleiter ja entscheiden, wer Wache hält^^ Vorher war genau dieser Satz noch extrem "gut" von allen gewertet worden.
    Ich mag solch Spielzeug XD

    :!: Fantasy, weil sich die unglaublichste aller Welten in unserem Kopf befindet... :!:

  • Ist zwar jetzt schon ein Weilchen her, aber ich will trotzdem auch nochmal mitraten. :D

    So dann aber jetzt mal ans Rätselraten: Ich bin mir der bei der ganzen Sache ja hochgradig unsicher ... Im Prinzip wäre ich ja ebenfalls dagegen, dass Nira die Mörderin ist. Allerdings wurde vor allem am Ende ziemlich deutlich auf ihren Dolch hingewiesen. Das macht die Sache schon ein wenig seltsam.
    Tom finde ich dagegen sogar relativ unverdächtig, denn der Kerl hätte tatsächlich augenscheinlich nichts davon, wenn er wen umbringt. Es sei denn natürlich, er wurde dafür bezahlt und ist ein Verräter. Was jedoch andererseits weniger plausibel erscheint. Immerhin dient er dem König schon seit 7 Jahren.
    Dann Jerry: Wirkt auf mich auch eher harmlos. Die Sache mit dem Weg durch den Wald klang für mich auch eher nach "Wir haben nicht die Zeit, also ab durch die Mitte, auch wenn`s gefährlicher ist". Er wäre von allen deshalb erst meine dritte Wahl.
    Kurt ... sehr undurchsichtig der Herr. Im Prinzip könnte der Typ alles sein, einschließlich ein vom anderen König angeheuerter Verräter.
    Aber dann denk ich mir so:

    Nira lächelte. »Du sorgst dich unnötig, Tom. Ich glaube nicht, dass wir einen Verräter unter uns haben.

    Jajajaja, das würd ich jetzt auch sagen, wenn ich wen abgemurkst hätte. :whistling: Deshalb und wegen der Sache mit dem Dolch, entscheide ich mich für Nira. Wer bei sowas lächelt kann ja nur der Mörder, Pardon die Mörderin sein :ninja:

    Well ... fuck. :doofy:
    Jetzt nach dem Video komm ich mir irgendwie ein bissl dumm vor. Ich hatte mich dermaßen auf Nira eingeschossen, dass mir das offensichtliche scheinbar entgangen ist und irgendwie war ich mir auch sicher, dass man um viel mehr Ecken denken müsste. :hmm:
    Außerdem hatte ich Vollhorst die Sache mit dem Gestaltwandler am Anfang völlig überlesen xD

    Btw fällt mir gerade auf: Diese Selbstmordaktion von Martin wäre ja wohl mal die größte Troll-Aktion des Jahrhunderts gewesen! Bringt sich einfach völlig grundlos selbst auf einer wichtigen Mission um, einfach nur um den Rest zu verarschen ... sowas nenn ich Einsatz!

    "Vem har trampat mina svampar ner?!"

  • Hey,
    der Thread ist ja schon älter, ich denke ich hätte eine Ergänzung. Bin mir allerdings unsicher ob es eher eine Plot Sache oder eine Charaktersache ist. Immer wieder fällt mir unlogisches Verhalten von Charakteren auf. Besonders schlimm finde ich es bei Aktion/Krimi Storys. Da ist Beispielsweise der Scharfschütze der völlig Grundlos sein Gewehr wegwirft um anschließend etwas vollkommen unsinniges zu machen,was seine Position verrät. Mir ist klar, dass der Scharfschütze an dieser Stelle nicht schießen darf, sonst wäre ja die Geschichte nach 10 Seiten zu ende, aber das geht doch auch logischer.

    lg Werluchs

  • Ja, das sagt mir was…

    Ich hab eine Scene in welcher der Häuptling des Splintholzstammes meinen Protagonisten erlauben muss im Dorf zu leben und mit den anderen Jugendlichen den Initiationsritus zu machen. Aber ich wollte aber gleichzeitig auch dass die Uldunen Fremde ablehnen…. Er hätte sie also eigentlich wegschicken müssen.

    Meine Lösung dafür war das die Mutter des Protagonisten jetzt nicht nur viel Einfluss am Königshof hat wie es ursprünglich gedacht war, sondern auch noch chronisch bösartig ist und der Häuptling solche Angst hat sie zu verärgern das er ihren Sohn stattdessen als Ehrengast verhätschelt mit allen Spannungen und Plot-Situationen die das beinhaltet.

    Dieses „Rückwärts arbeiten“ mache ich oft ist aber nicht für jeden was da viele Leute mit einem strengen Outline besser klar kommen. Wenn man die Chartere nicht brechen will müssen eben andere Sachen weichen.

  • Hallo Rael,
    ich habe gerade diesen Thread entdeckt und finde deine Plotting-Strategie extrem gut und vielversprechend.
    Ich bin schon selber zu dem Schluss gekommen, dass man niemals einfach drauflos schreiben sollte, sondern unbedingt die ganze Geschichte vorher plotten. Am besten genau so, wie du es beschrieben hast.
    Das Problem: Ich kann das nicht.
    Es funktioniert sehr gut beim Plotten von einzelnen Kapiteln. Da finde ich es hilfreich, mir vorher ein Gerüst zu machen, bevor ich anfange zu schreiben. Natürlich versuche ich das auch für die gesamte Geschichte. Aber da verliere ich nur Zeit und mir fällt da nichts Gescheites ein. Ich sitze da quasi nur mit rauchendem Kopf. Mir kommen die besten Ideen, während ich gerade schreibe, oder wenn ich mir über ein konkretes Problem Gedanken mache.
    Es wäre ja im Prinzip egal, wie man es macht, wenn es hinterher funktionieren würde. Aber ich lege mir mit meiner Methode immer selbst Tretminen.

    Jetzt müsst ihr zu diesem frühen Zeitpunkt bereits eure Geschichte mit einem Satz zusammenfassen. Das ist nicht sehr einfach, aber hilfreich, denn dadurch definieren wir einen eindeutigen Start und Endpunkt, bzw. das Ziel der Geschichte. Ohne Ziel würden wir uns irgendwann verlieren und in Kleinigkeiten verrennen.
    Auf dem Fundament fußt die gesamte Geschichte. Es wird einmal definiert und danach nicht mehr angefasst! Solltet ihr es dennoch verändern, verändert ihr automatisch die gesamte Geschichte, inklusive aller Handlungsstränge, Subplots, Charaktere und Hintergründe.

    Hier hast du mein Hauptproblem auf den Punkt gebracht. Ich habe offensichtlich meine Geschichte noch nicht richtig definiert, obwohl ich dachte, ich hätte das getan. Aber inzwischen denke ich, ich habe den Hauptkonflikt als Ziel definiert und erst hinterher gemerkt, dass dieser Konflikt erst auf ein noch zu definierendes Ziel hindriftet. Wohlgemerkt, das habe ich bemerkt, als ich Band 6 meiner Serie schrieb und dann mitten im "Finale" steckenblieb. Da merkte ich erst, dass das nicht das richtige Finale sein kann.

    Seitdem überlege ich hin und her, was ich eigentlich für ein Ziel haben will, aber bin mit den Ergebnissen bis jetzt nicht zufrieden.
    Das ist insofern ein echtes Desaster, weil die Geschichte ja quasi fertig ist, bis auf den Schluss.

    Das ist ein sehr gravierendes Problem, denn wie du beschrieben hast, verändert sich durch jede minimale Änderung des möglichen Ziels quasi die gesamte Geschichte. Das weiss ich aus eigener Erfahrung, weil mir das schon ein paarmal passiert ist. Dann kann man auf einmal alles - oder zumindest wesentliche Anteile - nochmal neu schreiben, weil es nicht mehr zu dem geänderten Ziel passt.

    Meine momentane Strategie ist (weil mir nichts anderes einfällt, was funktioniert) wieder so wie gehabt: ich schreibe gerade den Anfang neu und überarbeite alles und hoffe, dass mir währenddessen vielleicht doch noch eine Idee für einen echt gutes Finale kommt. Erfahrungsgemäss wird mit unterwegs tatsächlich auch noch was Tolles einfallen - was dann aber wieder dazu führen wird, dass ich die gesamte Geschichte nochmal wieder von Grund auf überarbeiten darf. Ich kann jedem nur von so einer Arbeitsweise abraten, weil sie extrem viel Nerven und Zeit kostet. Aber anscheinend kann ich es nicht anders machen.

    Meine Geschichten: * Meermädchen * Kriegerkönigin * Dark Prince * No Way Out

  • Raels Plotting Strategie wirkt echt sehr sinnvoll und umfassend allerdings muss ich sagen dass ich immer eher jemand war, der drauf losgeschreiben. Nach meiner Erfahrung funktioniert das auch in Aufsätzen für die Schule oder ähnlichem. Nun hab ich durch eigene Erfahrungen aber auch gelernt, dass es unmöglich ist eine gute, realistische Geschichte oder sogar ein Buch ganz ohne Vorbereitung zu schreiben. Auch wenn ich mich immer noch auf eine minimale Planung beschränke, skizziere ich bevor ich anfange, die Kapitel meines Buches zu schreiben die Welt, in der die Charaktere leben, die Charaktere selber und einen groben Handlungsablauf. Das heißt nicht, dass im Laufe der Geschichte nicht noch ein ursprünglich nicht eingeplanter Charakter dazukommen kann oder sogar die Handlung einen anderen Verlauf nimmt. Ich bleibe einfach eine,, Improvisationsautorin":).
    Auf jeden Fall danke für deine Mühe und die guten Tipps, die vielen und wahrscheinlich auch mir echt helfen können

  • Hallo zusammen,

    endlich und lang versprochen gibt es hier wieder ein update. Thema Intrigen, das how to. Findet ihr jetzt hier im Thread oder klick diesen link: Wie schreibt man Intrigen ?

    Ich habe auch im ersten Posting ein Inhaltsverzeichnis mit allen Themen eingefügt, die mit links versehen sind, damit man schneller navigieren kann, weil es nicht alles in die Platzhalter passte^^ upsie..

    Ansonsten, lese ich grad noch den nächsten Part Weltenbau quer, der dann auch in Kürze kommt. Wenn ihr noch Themen, Ideen, Fragen oder sonstiges habt, sagt bescheid, vielleicht widme ich auch dem dann ein Kapitel :)

    cheers

    Rael

    :!: Fantasy, weil sich die unglaublichste aller Welten in unserem Kopf befindet... :!:

  • Hallo,

    ich sehe hier eine unglaubliche Arbeit, die in die Anleitung hinein gesteckt wurde, wow!

    Allerdings muss ich sagen, dass das einfach drauf losschreiben, ein unglaublich befreiender Akt sein kann (und für mich auch ist), daher würde ich das nicht verallgemeinern und erst recht nicht von abraten!!! Eine Geschichte im Voraus zu planen ist Eines, sie beim Schreiben zu erleben, etwas ganz Anderes!

    Spontanität ist beim Schreiben genauso wichtig, wie zb beim Roleplay, dass ja sicher auch einige von Euch kennen.

    Als ich vor 2 Jahren mit dem Schreiben begann ( ich bin also wirklich kein Experte des Schreibens, wie ihr lesen könnt), da wollte ich mal eben eine kleine Kurzgeschichte, ein Abenteuer von wenigen Seiten einfach nur zum Spaß schreiben. zwei Jahre später sind es ein paar tausend Seiten mehr. Es ist unglaublich, wenn man die Charaktere einfach mal selbst machen lässt, sich zurücklehnt, das Geschriebene liest und sich die neuen Pfade deiner Figuren von selbst entwickeln. Tatsächlich dachte ich zu Beginn, dass ich es völlig falsch mache, bis ich ein Interview mit Donna Leon hörte und sie genau das sagte, ich weiß morgens nicht, wie mein Kommissar abends den Fall gelöst hat! Einfach mal selbst testen, ich kanns nur empfehlen!

    Was allerdings wirklich sehr sehr hilfreich sein kann, ist das Hinzufügen eines Kalenders ( also den des Buches bzw der Personen, dann passiert es einem auch nicht, dass Gruppe A im Schneesturm steckt, während Gruppe B 10 km weiter Sonnenschein hat^^), insbesondere, wenn man aus drei oder mehr Perspektiven und Örtlichkeiten schreibt. Da kam ich an die Grenzen, als ich die einzelnen Texte später zusammenfügte. Das Datum hilft da wirklich gut.

    Grüße

  • Hallo, Asthurion

    Niemand hat gesagt, dass diese "Anleitung" die alleingültige Herangehensweise ans Schreiben ist oder sein darf. Sie ist lediglich eine Zusammenfassung von jemandem, der strukturiert schreibt und für Leute, die das auch tun oder mal probieren möchte.

    Am Ende des Tages ist auch Schreiben "Kunst". Und in der Kunst ist es fast egal, wie Du an Dein Ziel kommst. Wichtig ist es, dass Du es erreichst. Und ob Du Deine Geschichte aus Kronkorken klöppelst oder mit Seidenfarbe auf Herbstlaub tupfst, ob Du minutiös jeden Atemzug deiner Chars kennst oder sie erst selber im Laufe Deines und ihres Lebens kennenlernst: Es ist DEINE Geschichte und sie kann nur durch Dich entstehen. Und Du bist Du und keine Kopie von irgendwem..

    Happy Schreibing!

    Der Unterschied zwischen dem, was Du bist und dem, was Du sein möchtest, liegt in dem, was Du tust.
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    Was würdest Du tun, wenn Du keine Angst hättest?

  • Im Grunde kann ich auch nur sagen: Beim Schreiben ist der Weg das Ziel und jeder hat seine eigene Geschwindigkeit und Methoden.

    Von mir kann ich sagen, dass ich Anfang und Ende der Geschichte kenne und es an mir liegt, die Welt dazwischen auszumalen.

    Es werden Grundlagen und Rahmenbedingungen geschaffen, doch verfolge ich nicht stur einen Plan, sondern lass Dinge sich selbst entwickeln oder auch manchmal das "Schicksal" entscheiden. Manchmal schreibe ich wirklich einfach drauf los oder erst nach sorgfältiger Planung und Recherche. Ob ich jetzt ein Architekt oder Gärtner bin - keine Ahnung, aber ehrlich gesagt halte ich ohnehin nichts davon, sich selbst einen Stempel aufzudrücken.

    Einmal editiert, zuletzt von Dion (11. März 2023 um 16:12)

  • Ganz deiner Meinung Cory,

    allerdings hatte ich den Eindruck, dass es genau darum in einigen Kommentaren hierzu ging. Nicht als absolutes Muss, sondern als conditio sine qua non. Ich würde einem jungen Menschen jedoch das nicht vorgeben wollen. Aber ich denke wir haben uns verstanden.

    Grüße

  • Allerdings muss ich sagen, dass das einfach drauf losschreiben, ein unglaublich befreiender Akt sein kann (und für mich auch ist), daher würde ich das nicht verallgemeinern und erst recht nicht von abraten!!! Eine Geschichte im Voraus zu planen ist Eines, sie beim Schreiben zu erleben, etwas ganz Anderes!

    Es gibt ja unter den Schreiberlingen eben diese zwei Gruppen. Die Drauflosschreiber (Pantser) und die Planer (Plotter). Beide Methoden haben ihre Vor- und Nachteile. Ich persönlich bin theoretisch eine Verfechterin des Plottens - das finde ich viel effektiver als zu "pantsern" denn beim Drauflosschreiben ergeben sich gerne neue Richtungen und ungeahnte Möglichkeiten, die dann nicht mehr zum Anfang passen und ein Neuschreiben des Großen und Gesamten erfordern. Das frisst viel Zeit und durch Planen könnte man sich das bestimmt ersparen. Ich habe alle meine Manuskripte die jeweils einen Umfang von über 1000 Seiten haben zwei drei oder viermal komplett um- bzw. neugeschrieben. Nur einmal habe ich es geschafft tatsächlich eine Geschicht zu planen. Das ging deshalb, weil die Grundidee schon so klar war, dass sich der Plan wie von allein ergeben hat. Meist ist es aber leider nicht so und ich komme mit dem Plotten eines Gesamtmanuskriptes nie sehr weit und schreibe dann doch wieder drauflos.

    Ich gebe dir recht dass das Erlebnis beim Drauflosschreiben toll ist. Kann dir aber versichern dass auch das Schreiben eines geplanten Manuskriptes genauso befreiend und beflügelnd sein kann. Vor allem ist es leichter bis zu einem ENDE zu kommen wenn man einen Plan hat.

    Ich bin zumindest dazu übergegangen Kapitel durchzuplotten. Das geht mir leicht von der Hand und hilft mir dabei mich in der Handlung nicht zu verzetteln und meine Figuren hübsch an der Leine zu lassen. Es hilft auch den roten Faden besser im Auge zu behalten und zielgenau zur Pointe hinzuführen.

    Meine Geschichten: * Meermädchen * Kriegerkönigin * Dark Prince * No Way Out

  • Hi alle,

    was für ein schönes Thema - Schreiben :love:

    Es gibt ja unter den Schreiberlingen eben diese zwei Gruppen. Die Drauflosschreiber (Pantser) und die Planer (Plotter).

    Ja, so heißt es zumindest. Ich glaube, dass es auch viele wie Dion gibt, die sich nicht in die eine oder andere Kategorie einordnen lassen. Ich bezweifle auch, das es hier harte Abgrenzungslinien gibt. Man hat vielleicht einen Schwerpunkt auf Pantsen oder Plotten, aber ist irgendwo eine Mischform. Mir geht es zumindest so - ich würde mich als eine Art "literarischer Landschaftsgärtner" bezeichnen. Ich weiß noch nicht, wie alles wachsen wird, aber ich sollte eine Idee davon haben, damit nicht alles wie Kraut und Rüben zuwuchert.

    Aber jeder Schreiber ist ja anders, was mitunter auch das schöne an der Sache ist :)

    zwei Jahre später sind es ein paar tausend Seiten mehr. Es ist unglaublich, wenn man die Charaktere einfach mal selbst machen lässt, sich zurücklehnt, das Geschriebene liest und sich die neuen Pfade deiner Figuren von selbst entwickeln.

    Das ist ein wirklich faszinierender Prozess, der auch mich immer wieder begeistert. Quentin Tarantino hat mal in einem Interview gesagt, dass er seine Geschicht nur zur Hälfte konzipiert. Für die zweite Hälfte hofft er dann, dass die Charaktere stark genug entwickelt sind, dass sie die Geschichte zuende erzählen.

    Meines persönlichen Empfindens nach, ist es wichtig eine Balance zwischen Konzept und Improvisation zu halten. Du kannst den wunderschönsten Spielplatz für Deine Charaktere bauen, die ihn originell und ausgiebig bespielen und nutzen, dass Dir das Herz aufgeht. Am Ende des Tages haben sie sich ausgetobt, aber eine "Geschichte" ist dadurch nicht entstanden - wenn die Charaktere dann nicht mehr ganz so "klein" sind und auch die Nacht auf dem Spielplatz verbringen, hast Du viel Spaß damit, den zugemüllten und verwüsteten Platz am nächsten Morgen wieder sauber zu kriegen.

    Bestenfalls sollte es ein "Warum" und ein "Wozu" geben, ansonsten hast du Asthurion zwei Jahre später noch ein paar tausend Seiten mehr, aber bist nicht wirklich irgendwo angelangt. Versteh mich nicht falsch, wenn es das ist, was Du möchtest und wie Du Dich entfaltest, ist das selbstverständlich deine Sache, wie Cory Thain ja auch vollkommen zutreffend ausgeführt hat. Und wenn am Ende überraschend eine fliegende Untertasse mit einer Einhornbesatzung auftaucht und alle in das Paradies verbringt - wichtig ist, dass Du damit zufrieden bist ^^

    Der rote Faden sollte meiner Meinung nach vorhanden sein, ansonsten hast Du keine Geschichte, bestenfalls ein Sammelsurium an Kurzgeschichten. Du solltest am Anfang in groben Zügen wissen, wo das Ende der Reise sein soll und bestenfalls noch ein paar Eckpunkte auf dem Weg dorthin. Muss man jetzt eine umständliche "Outline" zu Papier bringen, die alles schon umreißt und evtl. sogar dem Schreibvergnügen abträglich ist? Wie gesagt, da ist jeder anders - was dem einen hilft, ist für den anderen ein Graus, da gibt es glaube ich keine Einheitslösung.

    Ich finde es beruhigend für meine Story zu wissen, wo ich hinwill und was auf jeden Fall auf dem Weg zu geschehen hat. Den Rest überlasse ich meinen Charakteren und lasse mich gerne überraschen, was sie sich ausgedacht haben und was sie sonst so anstellen. Und wenn jemand ungebührlich aus der Reihe tanzt, schaue ich, ob es noch in das Gesamtkonzept passt, ansonsten wird der exzentrische Char geradegemacht oder im schlimmsten Fall über die Planke geschickt (Stichwort: Kill your darlings :D).

    Es ist DEINE Geschichte und sie kann nur durch Dich entstehen.

    Wunderschönes Fazit, was soll ich da noch sagen <3

    "Die Sonne scheint anders und wird weiter scheinen, es hilft nichts mit Steinen nach ihr zu werfen."

    Einmal editiert, zuletzt von J.J.Raidark (11. März 2023 um 14:55)

  • Hallo,

    ganz recht, ein wunderbares Thema. Mir ging es tatsächlich so, dass ich ein Buch recht gut auf diese Weise schreiben und beenden kann, ohne dass ich alles am Ende neu schreiben muss. Bald wird sich daran ein Neues anschließen. Bei meiner Trilogie ging es ebenso. Was ich allerdings brauchte, war der Kalender, da es aus mehreren Perspektiven und Orten heraus geschriebenwurde und dieverschiedenen Personen und Gruppen sich begegnen, wieder verlassen etc.

    Grüße

  • conditio sine qua non

    8o Ui! Du kannst Klingonisch?

    Ist das Allgemeinwissen? Ich hatte nie Französisch und musste deshalb googeln...

    Der Unterschied zwischen dem, was Du bist und dem, was Du sein möchtest, liegt in dem, was Du tust.
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    Was würdest Du tun, wenn Du keine Angst hättest?

  • Tach Pah, tach Peh!

    Neee, das andere ist Latein^^ heißt soviel wie: das ist die Voraussetzung dafür, dass etwas geschieht (Bedingung, ohne die nicht....)

    Sprachen im Buch ist übrigens auch eine spannende Sache!

    Grüße