- Offizieller Beitrag
Ahoi
Ich fang einfach mal mit dem ersten Fragment an xD
Ich weiß nicht, ob weitere folgen werden, aber das wird sich zeigen
Im folgenden Fragment müsst ihr nicht auf Rechtschreibung, Zeichensetzung etc eingehen (sofern der Sinn verständlich ist natürlich)
Genauso müsst ihr nicht fragen, ob und wann ich weiterschreibe xD (Antwort: Eventuell, wenn mindestens ein angefangenes Projekt beendet ist )
Es handelt sich um einen potentiellen Prolog zu einer eventuellen zukünftigen Geschichte. Ich möchte von euch gerne wissen, ob ihr versteht, was beschrieben ist und welche Stimmung rüberkommt (und natürlich, wies euch gefällt xD)
PS: Mir ist bewusst, dass das Mädchen sehr viel naiver, unbedarfter und ahnungsloser ist, als es ein Kind in dem Alter vermutlich sein müsste/dürfte/whatever. Das ist aber Absicht und hängt mit der Backstory zusammen, also macht euch darüber keinen Kopf
So genug gelabert, Zeit zum Lesen
LG Chaos
Pax
Einsam hallte das Echo ihrer kleinen Schritte durch die dunklen Gänge. Auf nackten Füßen tapste sie durch die Finsternis, die nur vom roten Blinken der Warnleuchten durchbrochen wurde. Entfernt war ein Alarm zu hören, der die Umgebung nur noch furchterregender für das blonde Mädchen machte, als sie ohnehin schon war. Das rote Leuchten über den Türen zu beiden Seiten signalisieren, dass sie fest verschlossen waren. Das hatte sie bereits gelernt, weshalb sie gar nicht versuchte, in einen der Räume zu gelangen.
Leise summte sie mit zitternder Stimme vor sich hin, als sie um eine Ecke in einen weiteren dunklen Flur bog.
Der wiederkehrende Lichtkegel des Notsignals wanderte durch den Korridor, wo sich eine unförmige Masse von der reflektierenden Stahlwand absetzte.
Langsam stapfte sie über den kalten Metallboden und näherte sich dem Etwas. Immer langsamer wurden ihre Schritte und sie blieb abrupt stehen, als sie in etwas Feuchtes trat. Mit angehaltenem Atem starrte sie den Mann an, der reglos in der dunklen Pfütze lag. Sie kannte ihn nicht. Warum schlief er dort auf dem Boden und nicht in seinem Bett? Vorsichtig stupste sie ihn an und versuchte ihn zu wecken. Das Mädchen hoffte, er würde aufwachen und sie vor der Dunkelheit und den Monstern die darin lauerten beschützen
Aber er hatte einen sehr festen Schlaf und wachte nicht auf, obwohl er ganz kalt war und in einer Pfütze schlief. Hatte er sich in die Hose gemacht?
Nervös knetete sie den Saum ihres weißen Kleides und warf einen Blick über ihre Schulter. Nichts, genau wie vor ihr im Gang. Zögerlich lief sie um den Schlafenden herum und setzte ihren ziellosen Weg fort.
Ihre Schritte hinterließen nasse Fußabdrücke, während sie sich zwang, langsam zu laufen und nicht wie ein kleines Mädchen zu weinen. Sie war keines mehr, das hatte Pax ihr erklärt.
„Du bist jetzt ein großes Mädchen“, hatte er gesagt.
Und große Mädchen weinen nicht.
Endlich kam sie an einer Tür vorbei, deren Lampe grün leuchtete. Vorsichtig drückte sie den Knopf am Rahmen, woraufhin der Durchgang sich surrend öffnete. Schnell hielt die Kleine sich die Hand vor die Augen, als das helle Licht sie blendete. Zaghaft spähte sie durch ihre Finger und erkannte den Raum wieder. Es war der Untersuchungsraum, in dem sie so viel Zeit verbracht hatte. So oft hatte sie dort drinnen gesessen, aber etwas war anders. Die sonst so weißen Wände, Decken und Möbel waren von einem tiefen rot besudelt. So, wie wenn sie den Pinsel ihrer Wasserfarben zu stark schüttelte und alles vollspritzte.
Wer malte denn hier mit Wasserfarben? Sie fühlte sich bereits wohler, da sie die Finsternis hinter sich gelassen hatte. Ein wenig stolz war sie auch, dass sie es wie ein großes Mädchen ohne zu weinen überstanden hatte.
Ein lautes Knacken ließ sie zusammenzucken. Sie wandte den Kopf um und untersuchte den Raum auf den Ursprung des Geräuschs. Erneut hörte sie es und sie machte die Quelle hinter einem umgestürzten Tisch aus. Vorsichtig lugte sie dahinter und entdeckte Doktor Whitley , den Arzt der sie immer untersucht hatte, in einigem Abstand liegen. Seine blauen Augen starrten sie an, ohne sie wirklich wahrzunehmen und auch sein Mundschutz war von den roten Spritzern bedeckt. Ein weiteres Knacken ertönte, zusammen mit einer ruckartigen Bewegung des Kopfes.
Erschrocken spähte sie etwas weiter um den Tisch herum und fand einen zweiten Mann mit dem Rücken zu ihr über dem Arzt knien. Sie konnte nicht sehen, was er dort tat, aber es schien Doktor Whitley nicht weiter zu stören.
Plötzlich fuhr der Fremde herum und fixierte das Mädchen.
„H-Hallo“, meinte sie und zwang sich zu einem Lächeln, während sie in die gelben Augen sah. Große Mädchen hatten auch keine Angst vor Fremden.
Langsam erhob sich ihr Gegenüber, dessen Mund und Hände rot getränkt waren. Weiterhin starrte er sie mit weit aufgerissenen Lidern an und klappte den Mund mehrmals klackend auf und zu.
Obwohl sie ein großes Mädchen war, konnte sie nicht anders, als einen Schritt zurück zu machen. Auch wenn es hier hell war, sie war sich sicher, dass dies eines der Monster aus der Dunkelheit war.
Etwas Rotes tropfte aus dem Mundwinkel des Mannes, als dieser den Kopf auf die Seite legte.
Langsam aber sicher musste das Mädchen einsehen, dass sie nicht so erwachsen war, wie sie gedacht hatte und machte noch einen Schritt nach hinten, wo sie meinte, weitere Stimmen und Schritte zu hören. Jedoch konnte sie ihren Blick nicht von dem Fremden lassen um sich zu vergewissern.
Schlagartig begann der Sabbernde, auf sie zuzulaufen, wurde aber unter lautem Knallen und Rufen anderer Stimmen gestoppt. Eine rote Wolke breitete sich um seinen Kopf aus und er fiel nach vorne und landete hart auf dem Gesicht. Leicht zuckend blieb er liegen und eine dunkle Pfütze breitete sich um den seltsam verformten Kopf aus. Erstarrt betrachtete das Mädchen den Mann, der soeben noch auf sie zugelaufen war. Was war geschehen?
„Engel?“, fragte eine gedämpfte Stimme. „Engel, bist du das?“
Sofort löste sie sich aus ihrer Starre und wandte sich um. Seine Stimme würde sie unter Tausenden wiedererkennen.
„Pax!“, rief sie, als sie ihn mit ausgebreiteten Armen dort stehen sah.
Sein Gesicht war hinter einer seltsamen Maske verborgen, die nicht einmal seine sonst so freundlich dreinblickenden Augen zeigte. Er trug einen Helm und eine schwere Weste. Die beiden Männer neben ihm waren genauso gekleidet wie er und hielten Waffen in ihre Richtung. Sie erkannte sie als solche, weil Pax ihr erklärt hatte, diese wären dazu da, die Monster zu vertreiben und genau das hatten sie getan. Das Monster hatte aufgehört sie anzugreifen.
Sie lief auf den älteren Mann zu, der sie sogleich in die Arme schloss und an sich drückte.
„Keine Sorge“, flüsterte Pax. „Ich bringe dich in Sicherheit.“
Nickend spürte sie, wie ihr Tränen in die Augen stiegen. Sie schaffte es nicht länger, das große Mädchen zu spielen.
„Sir“, meinte einer der anderen Männer. „Unser Befehl lautet, jeden …“
„Ich weiß!“, unterbrach Pax ihn gereizt, aber sein Tonfall wurde sogleich traurig. „Ich weiß …“
„Soll ich das … übernehmen, Sir?“, fragte der andere Begleiter.
„Was denn übernehmen?“, wollte das Mädchen wissen.
Ohne sie loszulassen schüttelte Pax den Kopf und meinte:
„Nichts, Engel. Alles wird gut.“
Daraufhin löste er die Umarmung und strich ihr eine blonde Strähne aus dem Gesicht.
„Kommst du mit?“, fragte Pax mit trauriger Stimme, woraufhin sie nickte.
Er nahm sie an der Hand und führte sie auf den Gang hinaus, den er mit einer Lampe erhellte. Plötzlich hatte sie keine Angst mehr. Pax war für sie da, Pax würde auf sie aufpassen und die Monster vertreiben. Tapfer ging sie voraus in den von ihrem Freund erleuchteten Gang.
„Geh weiter“, forderte er sie auf. „Sieh nicht zurück zu den Monstern.“
Mit fester Stimme stimmte sie ihm zu und tapste weiter voran.
„Ich liebe dich, mein Engel“, war das letzte, was sie je hören sollte.