Hallo, hier eine kleine FF (Kurzgeschichte) zum Videospiel "The Legend of Zelda", welche ich mal für ein anderes Forum geschrieben habe. Comments würden mich freuen. ;D
Der Zauberwald
Wie ein Fels verweilte der grüngekleidete Junge inmitten der Waldlichtung. Das Licht fiel sanft durch das Blätterdach und spielte mit den Schatten um die Vorherrschaft.
Spinnweben glitzerten im Morgentau. Das saftige Gras schien fortwährend zu wachsen. Schmetterlinge flatterten so weich wie Butter durch die klare Atmosphäre, liessen sich auf prächtigen Blüten nieder, umgarnten und vereinten sich.
Der Wald schien zu erwachen. Überall knarrte, raschelte und zwitscherte es. Vögel unterhielten sich in wiederholenden Liedern miteinander. Insekten sendeten sich geheime Botschaften zu, die ein Hylianer niemals zu verstehen vermochte.
Aus dem Dickicht wagte sich ein Kaninchen hervor. Es stellte sich auf die Hinterbeine und hob das rechte Ohr. Eine Zeit lang schien es wie versteinert. Doch plötzlich sprang es wie vom Blitz getroffen zurück in sein Versteck. Ein Greifvogel drehte am Himmel seine Runden.
Der Junge auf der Lichtung atmete tief durch und liess die Luft in seinem Inneren zirkulieren. Mit all seinen Sinnen nahm er die Natur in sich auf. Beobachtend. Lauschend. Warnehmend.
Schliesslich erhob er sich aus seiner Haltung. Sein Bogen und die Pfeile brauchte er hier nicht. Er war alleine in diesem Wald. Es gab keine Feinde, keine Verfolger oder Wegelagerer. Es gab nur ihn. Und den Wald.
Mit zügigen Schritten überquerte er die Lichtung und tauchte erneut ins ewige Grün des Waldes ein. Mächtige Stämme ragten überall in die Höhe empor. Ein Gewirr aus Ästen, Wurzeln, Zweigen und Blättern. Ein Spiel aus Licht und Schatten. Eine tödliche Falle, wenn man sich in den Wäldern nicht auskannte.
Doch der Junge, der den Namen Link trug, war Waldäufer und Bogenschütze. Er war in Kakariko aufgewachsen und hatte schon sehr viel Zeit in den Wäldern der Umgebung verbracht. Einige Stimmen behaupteten sogar, er wäre darin zur Welt gekommen.
Wie ein Tiger auf der Jagd glitt er durch die Schatten der Bäume. In seinen blauen Augen spiegelte sich pure Entschlossenheit wider. Wie ein Gotteskrieger sah er aus, mit seinem blonden Haar und dem prächtig verzierten Helm, der unter seiner Kaputze zum Vorschein kam. Ein mit Stahlnieten verstärkter Lederharnisch schützte seinen Oberkörper vor Angriffen und dicke Lederbänder seine Handgelenke. Zusätzlich sicherten Handschuhe, Stiefel und Hosen seine restlichen Extremitäten. Das Kokiri-Schwert hing in einer edel verzierten Hülle an seinem Gürtel.
Der Junge warf noch einmal einen Blick auf seine Karte und ging strikt geradeaus.
Nach einer gewissen Zeit hielt er abrupt inne. Er duckte sich und lauschte.
Ohne nur das leiseste Geräusch zu verursachen bewegte er sich weiter vorwärts, schob das Blattwerk vor sich beiseite und blickte hindurch.
Vor ihm lag genau das, was er zu sehen erhofft hatte.
Noch nie war er so tief in den Wald vorgedrungen. Niemand war das. Er war der Erste.
Das Masterschwert
Wie in den Legenden war das Schwert in einen Sockel aus massivem Stein gegossen. Eingemeisselt, verankert, so dass es niemand herauziehen konnte. Niemand, ausser ihm. Er war der Auserwählte. Er war der Held der Zeit. Nur ihm war es gebührt, diesen Schatz an sich zu reissen.
Link hatte genug gelauscht. Er trat aus dem Dickicht heraus und ging Schritt für Schritt über die dazwischenliegende Lichtung. Unzählige Kleintiere brachten sich rasch in Sicherheit.
Dann endlich hatte er sein Ziel erreicht.
Mit beiden Händen umfasste er den Schaft des Masterschwerts. Betete noch einmal zu den Göttern der Elemente - Din, Nayru und Farore - ehe er seine volle Kraft und Energie aufbrachte, um das Schwert aus dem Stein zu ziehen.
Blitze schossen herab. Donnergrollen war zu hören. Bilder von seiner Vergangenheit zu sehen. Visionen der Zukunft. Rauch. Nebel.
Mit voller Genugtuung schrie er auf, als er spürte, wie sich das Schwert aus seiner steinernen Gefangenschaft löste. Er riss es hoch in die Luft und streckte es in den Himmel.
Und dann sah er es:
Eine Inschrift, rätselhafte Worte, die in die Klinge des Masterschwerts eingraviert waren.
Seine Bestimmung!
Die Bestimmung jeden Hylianers. Die Bestimmung jedes Lebewesens von Hyrule. Die Inschrift lautete:
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