Der Zauberwald [The Legend of Zelda]

Es gibt 9 Antworten in diesem Thema, welches 3.980 mal aufgerufen wurde. Der letzte Beitrag (20. August 2015 um 14:08) ist von Deku.

  • Hallo, hier eine kleine FF (Kurzgeschichte) zum Videospiel "The Legend of Zelda", welche ich mal für ein anderes Forum geschrieben habe. Comments würden mich freuen. ;D

    Der Zauberwald

    Wie ein Fels verweilte der grüngekleidete Junge inmitten der Waldlichtung. Das Licht fiel sanft durch das Blätterdach und spielte mit den Schatten um die Vorherrschaft.
    Spinnweben glitzerten im Morgentau. Das saftige Gras schien fortwährend zu wachsen. Schmetterlinge flatterten so weich wie Butter durch die klare Atmosphäre, liessen sich auf prächtigen Blüten nieder, umgarnten und vereinten sich.
    Der Wald schien zu erwachen. Überall knarrte, raschelte und zwitscherte es. Vögel unterhielten sich in wiederholenden Liedern miteinander. Insekten sendeten sich geheime Botschaften zu, die ein Hylianer niemals zu verstehen vermochte.
    Aus dem Dickicht wagte sich ein Kaninchen hervor. Es stellte sich auf die Hinterbeine und hob das rechte Ohr. Eine Zeit lang schien es wie versteinert. Doch plötzlich sprang es wie vom Blitz getroffen zurück in sein Versteck. Ein Greifvogel drehte am Himmel seine Runden.
    Der Junge auf der Lichtung atmete tief durch und liess die Luft in seinem Inneren zirkulieren. Mit all seinen Sinnen nahm er die Natur in sich auf. Beobachtend. Lauschend. Warnehmend.
    Schliesslich erhob er sich aus seiner Haltung. Sein Bogen und die Pfeile brauchte er hier nicht. Er war alleine in diesem Wald. Es gab keine Feinde, keine Verfolger oder Wegelagerer. Es gab nur ihn. Und den Wald.
    Mit zügigen Schritten überquerte er die Lichtung und tauchte erneut ins ewige Grün des Waldes ein. Mächtige Stämme ragten überall in die Höhe empor. Ein Gewirr aus Ästen, Wurzeln, Zweigen und Blättern. Ein Spiel aus Licht und Schatten. Eine tödliche Falle, wenn man sich in den Wäldern nicht auskannte.
    Doch der Junge, der den Namen Link trug, war Waldäufer und Bogenschütze. Er war in Kakariko aufgewachsen und hatte schon sehr viel Zeit in den Wäldern der Umgebung verbracht. Einige Stimmen behaupteten sogar, er wäre darin zur Welt gekommen.
    Wie ein Tiger auf der Jagd glitt er durch die Schatten der Bäume. In seinen blauen Augen spiegelte sich pure Entschlossenheit wider. Wie ein Gotteskrieger sah er aus, mit seinem blonden Haar und dem prächtig verzierten Helm, der unter seiner Kaputze zum Vorschein kam. Ein mit Stahlnieten verstärkter Lederharnisch schützte seinen Oberkörper vor Angriffen und dicke Lederbänder seine Handgelenke. Zusätzlich sicherten Handschuhe, Stiefel und Hosen seine restlichen Extremitäten. Das Kokiri-Schwert hing in einer edel verzierten Hülle an seinem Gürtel.
    Der Junge warf noch einmal einen Blick auf seine Karte und ging strikt geradeaus.
    Nach einer gewissen Zeit hielt er abrupt inne. Er duckte sich und lauschte.
    Ohne nur das leiseste Geräusch zu verursachen bewegte er sich weiter vorwärts, schob das Blattwerk vor sich beiseite und blickte hindurch.
    Vor ihm lag genau das, was er zu sehen erhofft hatte.
    Noch nie war er so tief in den Wald vorgedrungen. Niemand war das. Er war der Erste.

    Das Masterschwert

    Wie in den Legenden war das Schwert in einen Sockel aus massivem Stein gegossen. Eingemeisselt, verankert, so dass es niemand herauziehen konnte. Niemand, ausser ihm. Er war der Auserwählte. Er war der Held der Zeit. Nur ihm war es gebührt, diesen Schatz an sich zu reissen.
    Link hatte genug gelauscht. Er trat aus dem Dickicht heraus und ging Schritt für Schritt über die dazwischenliegende Lichtung. Unzählige Kleintiere brachten sich rasch in Sicherheit.
    Dann endlich hatte er sein Ziel erreicht.
    Mit beiden Händen umfasste er den Schaft des Masterschwerts. Betete noch einmal zu den Göttern der Elemente - Din, Nayru und Farore - ehe er seine volle Kraft und Energie aufbrachte, um das Schwert aus dem Stein zu ziehen.

    Blitze schossen herab. Donnergrollen war zu hören. Bilder von seiner Vergangenheit zu sehen. Visionen der Zukunft. Rauch. Nebel.
    Mit voller Genugtuung schrie er auf, als er spürte, wie sich das Schwert aus seiner steinernen Gefangenschaft löste. Er riss es hoch in die Luft und streckte es in den Himmel.
    Und dann sah er es:
    Eine Inschrift, rätselhafte Worte, die in die Klinge des Masterschwerts eingraviert waren.
    Seine Bestimmung!
    Die Bestimmung jeden Hylianers. Die Bestimmung jedes Lebewesens von Hyrule. Die Inschrift lautete:

    Spoiler anzeigen

    Made in China

  • Made in China :D das gab mir den Rest

    nein ganz toll ehrlich
    eine sehr lebendige sprache und leicht zu verstehen
    könntest du öfter mal was posten? :D

  • In meinem Kopf lief beim Lesen die ganze Zeit das : :D

    Witziges Geschichtchen hey! Pointe natürlich der Brenner, habe schon gegrinst.

    Einzig bei seiner Outfit-Beschreibung fühlte ich mich etwas gestört, da ich ihn mir die ganze Zeit eben in diesem grünen Zeugs vorgestellt hatte und das dann ein anderes Bild zeichnete. Aber was soll's, dein Schreibstil ist gut und was du mit der Story erreichen wolltest, ist dir denke ich gelungen.

    Also, weitermachen ^^

  • Guten Abend Deku,

    schön auch mal wieder etwas von dir zu lesen. Wie Wolfsfell schon geschrieben hat, solltest du öfter mal was posten. Leider muss ich gestehen, dass die Zelda-Reihe irgendwie unbeachtet an mir vorbei gezogen ist. Ich habe zwar schon von der Reihe gehört, bin aber nie zum Spielen gekommen. Insofern ist die Geschichte zumindest für mich nicht wirklich Fanfiktion. Ich hoffe aber trotzdem, ohne das berühmte Hintergrundwissen, gutes Feedback geben zu können. Aber nun zu deinem Text.

    „Noch nie war er so tief in dem Wald vorgedrungen. Niemand war das. Er war der Erste.“

    Zuallererst möchte ich sagen, dass du eine schöne Beschreibung des titelgebenden Waldes verfasst hast. Besonders gut gefällt mir, wie du Licht und Schatten in die Szenerie eingebaut hast. Auch wenn der Bruch mit der „tödlichen Falle“ etwas unerwartet kam. Schließlich hattest du den Wald bis dahin als friedlich, fast schon als Paradies beschrieben. Aber unerwartet ist ja nicht gleich schlecht. Was ich mich eigentlich frage, ist wie Link so schnell und vor allem so leicht so tief wie „Niemand“ vor ihm in dem Zauberwald vordringen konnte. Wie schon erwähnt, ich kenne die Reihe nicht, aber meiner Meinung nach hättest du dort mehr beschreiben können.

    „Mit voller Genugtuung schrie er auf...“

    Wenn du auf das „Mit“ verzichtest, wirkt der ganze Satz etwas dynamischer und weniger seltsam:)

    Und das war es auch schon. Viel zu sagen gibt es zu deinem Text nicht. Wie die anderen schon gesagt haben liest er sich flüssig und auch die Pointe zieht. Erinnert mich irgendwie an eine Skyrim Verarsche ...

    Conquisator

  • Ich fand sie ganz toll obwohl ich Zelda mal kurz angespielt habe und dann nicht weiter gespielt.
    Es war wirklich schön.

    Liebe Grüße Nisha

    Ich brauch kein Prinzen der Drachen tötet,
    sondern einen,
    der mich liebt wenn ich zum Drachen werde!

  • Also. Eigentlich haben alle anderen schon alles gesagt. Super beschrieben. Sehr lebendig. Auch das du dich solange auf Tiere konzentriert hast hat Spannung rein gebracht. Und die Pointe hat den Vogel dann abgeschossen.
    Genial gut gemacht :thumbsup:.

    Wer zu lesen versteht, besitzt den Schlüssel zu großen Taten, zu unerträumten Möglichkeiten.

    Aldous Huxley

  • Kann mich nur anschließen, die Erzählweiße ist wirklich sehr bunt und lebendig. Man kann sich die Szenerie klasse vorstellen.
    Trotz der vielen Details der Landschaft und Tiere kommt keinerlei "Langeweile" auf, finde ich sehr schön beschrieben alles,
    und dennoch leicht und gut zu lesen :thumbup:
    Wirklich gut gemacht, weiter so! :D

    LG Menelri

    Jeder Mensch macht Fehler. Das Kunststück liegt darin, sie zu machen, wenn keiner zuschaut.


    Eldosil [Arbeitstitel]

  • Ein verspätetest Dankeschön an alle Leser und für die Feedbacks. :)

    Die Geschichte ist so lebendig, weil ich da echt in Schreiblaune war. Ich wünschte, ich hätte solche "Schreibanfälle" öfters mal, aber leider verhindert das meine immer noch andauernde Schreibblockade. :thumbdown:

  • Ich bin ein Fan der Zelda-Spielreihe seit A Link to the Past. Zwar habe ich nicht alle Teile danach gespielt, gerade die neusten nicht, aber schon einige. Das Lesen Deiner Geschichte lässt einen sehr gut in die Welt von Hyrule eintauchen. Ich mag keine großen Beschreibungen von der Umgebung, aber Deine Beschreibung ist der absolute Hammer, ich hätte noch Seiten davon lesen können, die ist wirklich schön und greift die Atmosphäre aus den Spielen perfekt auf. Absolut schön. :thumbsup:

    Sorry, dass ich einen 2 Jahre alten Thread ausgepackt habe, weiss gar nicht, ob das hier ein No-go ist, aber ich musste dazu einfach was schreiben.

  • Sorry, dass ich einen 2 Jahre alten Thread ausgepackt habe, weiss gar nicht, ob das hier ein No-go ist, aber ich musste dazu einfach was schreiben.


    Passt schon, danke für das Feedback, hat mich sehr gefreut. :)

    Naja, die Kurzgeschichte ist schon recht alt aber ich kann mich noch genau daran erinnern als ich sie geschrieben habe. Damals hatte ich noch keine Schreibblockade und die Ideen sprudelten nur so aus mir heraus. :thumbsup: