Es gibt 323 Antworten in diesem Thema, welches 74.251 mal aufgerufen wurde. Der letzte Beitrag (31. Oktober 2018 um 10:36) ist von Tariq.

  • Hm, irgendwie habe ich verpasst Kapitel 7, Teil 7 zu kommentieren. :huh:
    Kannst mal sehen, wie verplant ich die letzten Tage war :D
    Jetzt aber @kijkou...

    Spoiler anzeigen

    Kapitel 7, Teil 7

    Hab ich nichts hinzuzufügen. Ich schließe mich @Tariq an ^^
    Sie macht ihre Arbeit einfach toll! Aber nicht, dass wir nachher noch mahnend den Zeigefinger heben müssen, liebe Tari ;)

    Jetzt weiter zum Text.
    Aquila hat also einen Drachen? Der Typ tickt doch nicht ganz sauber :pillepalle:
    Hoffentlich frisst der Drache den, dann wären fast alle Probleme auf einen Schlag gelöst.

    Kapitel 7, Teil 8

    Zitat von kijkou

    »Hört auf!«, rief Tempestas den beiden zu.

    Na! Hört auf Tempestas. Dann kann nichts schief gehen ^^

    Zitat von kijkou

    »Hmm – aber als wir dir begegnet sind, hab’ ich nur durch Zufall mitbekommen, dass die Amulette geschimmert haben«, erinnerte sich Jiyuu zurück.
    »Ja, gespürt habe ich auch nichts.« May umfasste die silberne Adlerfeder, die an ihrer Kette hing.
    »Möglicherweise habe ich auch einfach eine sensiblere Wahrnehmung als Menschen«, entgegnete Tempestas nachdenklich.

    Interessanter Gedanke. Mal sehen, inwieweit sich das bestätigt :whistling:

    Zitat von kijkou

    ›Ich habe vorhin schon befürchtet, dass wir einschreiten müssen‹, meinte Inrigat Nata genervt.

    Also wollte der Wald dir Gruppe doch angreifen? Und die Ferremetu haben das verhindert?

    Zu den Bildern...
    Mir gefällt insgesamt die Manga Version besser.
    Auf dieser Version sehen sie alle zwar ziemlich kindlich aus. Aber besonders Tempestas sieht da verdammt cool aus. Und außerdem wirkt die Manga Version dramatischer :P
    Und Hey, man sieht deinem Avatar. Ich hab schon vermutet, dass Jiyuu ist ;)

    Nach Fehlern hab ich jetzt nicht gesucht :whistling:
    Das überlasse ich der Futzelmeisterin :love:

    LG <3

  • Hi Lady ^^

    Danke dir!

    Liebe Grüße <3

  • So, die Futzelmeisterin also :/ ... ist der Ruf erst ruiniert, futzelt sich's ganz ungeniert.
    Nein, Spaß beiseite, liebe @kijkou, Und @LadyK - im neuen Part bin ich diejenige, die den Zeigefinger hebt.

    Tief durchatmen vor dem Lesen

    Was stört mich?
    Dein Schreibstil? Never! Der ist toll wie immer, locker, flockig, flüssig ... nix zu beanstanden. :thumbup:
    Die Beschreibungen? Die sind topp! Hab herrliches Kopfkino gehabt mit einer baumelnden May und zwei aneinandergefesselten Streithammeln :rofl:

    Aaaaaber trotzdem gefällt mir der Abschnitt nicht. ;(
    Tempestas benimmt sich hier - bitte bitte entschuldige - wie ein ausgesprochener Idiot. Was denkt er sich dabei? Das ist irgendwie Kindergartenniveau. "Hihihi, die haben keine Ahnung, was sie erwartet. Jetzt wart ich mal ab, wie sie reagieren, wenn die Lianen sie ergreifen und fesseln!" *händereib*
    Ich hatte ihn immer für einen mitfühlenden Menschen (?) gehalten. Und dann sowas:

    meinte Tempestas und grinste.

    , meinte Tempestas vergnügt.

    erklärte Tempestas sorglos mit fröhlicher Miene.

    »Für dich und mich könnte es ganz amüsant werden«

    Und hier macht er sich einen Spaß daraus, den drei Mitreisenden zu zeigen, wie ahnungslos und unwissend sie sind. Ihnen zu verschweigen, was der Wald an Überraschungen bieten könnte und vor allem, wie man sich in einem solchen (Überraschungs-)Fall richtig verhält! Ich finde das ziemlich daneben, dass er sie so ins Messer laufen lässt. Das ist kein Spaß. Besonders May! Ihr Sturz hätte böse enden können. (Btw - ich bin mir sowieso nicht ganz sicher, wie das mit dem Auffangen funktioniert hat. Hat Tempestas übermenschliche Kräfte? Ansonsten könnte er ein herabfallendes Mädchen niemals auffangen, auch nicht, wenn er ihr entgegenspringt :hmm: )

    Solange Jiyuu und ich bei euch sind, solltest du dir keine Gedanken machen müssen

    Und diese Aussage war ja wohl eine Luftnummer. Gefesselt in der Baumkrone hängen und sich keine Gedanken machen müssen???
    Sind sie sicher, dass sie den richtigen Tempestas im Gasthaus mitgenommen haben? Nicht dass der Echte noch dortsitzt ... :hmm:
    Hier hat der Gute etliche Sympathiepunkte eingebüßt bei mir. Da hat er zu tun, wenn er das wieder ausbügeln will. X(
    Sorry, aber das musste raus. Hab den Part heute morgen halb fünf ( :P 4:30 Uhr) vor der Frühschicht gelesen und mich den ganzen vormittag über den Kerl aufgeregt.

    So. Die Ferremetu. Da muss ich gestehen, dass ich deren Namen nicht behalten kann. :S Zumindest nicht beide Namensteile. Immer nur den Vornamen - falls das ein Vorname ist. Warum haben sie zwei Namen? Das macht es wirklich kompliziert ... :huh: Naja, wenigstens weiß ich dass der Name des Jungen mit E und der der Frau mit I beginnt. ^^

    Höhepunkt dieses Teils waren aber eindeutig die Bilder, also speziell die Manga-Version. Und ich WUSSTE(!), dass dein Avatar Jiyuu ist, :nummer1: schon als du mir auf deiner Pinnwand nicht antworten wolltest. :D
    Warum? Er hat einen irgendwie ein wenig trotzigen und zugleich besorgten Blick, wahrscheinlich durch die zusammengezogenen Augenbrauen. Auch Tempestas gefällt mir auf dem Bild (hmpf, dieser Blödmann!) May wirkt ein bisschen wie ein Schulmädchen. Das ist aber nicht schlimm, weil sie alle jünger wirken.
    Aber echt mal - wenn du SO zeichnen kannst, zieh ich meinen Hut!!! Das ist schlichtweg der Wahnsinn!! 8o Kann man bei dir Bestellungen aufgeben? Warum hast du noch keinen Zeichenthread? WARUM? WARUM?? =O

    Zum Futzeln hab ich heut keine Lust, meh... Ich brauch Kaffee. ||

    "Er wird wiederkommen. Die Berge sind wie ein Virus. Man infiziert sich mit der Liebe zu ihnen
    und es gibt kein Gegenmittel. Sie führen in eine Sucht, man kommt nicht mehr von ihnen los.
    Je länger man sich woanders aufhält, desto größer wird das Verlangen, sie wiederzusehen."

    Chad, der Holzfäller
    aus "Der Wolf vom Elk Mountain"

    ___________________

  • =O
    Also wenn @Tariq das nicht erwähnt hätte, hätte ich vermutet, dass Tempestas selber nicht recht wusste, was passieren würde.
    Aber die von Tari zitierten Textteile sagen ja ganz genau das Gegenteil...

  • Hi Tariq ^^

    Liebe Grüße <3

  • Kapitel 7 - Teil 9

    »Nach links – schnell!«, rief Jiyuu Zack zu.
    »Nein, hier lang ist es nicht …«, keuchte Zack atemlos und stützte sich erschöpft an einem Baum ab.
    »Ich hab’ es doch gerade in deine Richtung laufen sehen! Streng dich gefälligst mehr an!«, wies Jiyuu ihn an.
    »Wieso ich!? Du warst viel näher dran!«, maulte Zack zurück und sah sich überall um.
    »Hey! Hier rüber!«, alarmierte May nun die beiden.
    Zack und Jiyuu liefen sogleich in ihre Richtung und hielten unmittelbar hinter ihr an.
    May stand mit gespanntem Bogen zwischen zwei Bäumen und zielte geradeaus in die Ferne.
    »Wo ist es hin?«, fragte Jiyuu ungeduldig.
    »Pscht!« May konzentrierte sich auf die Spitze ihres Pfeils.
    Plötzlich sprang ein Viridis-Porcus aus dem Gestrüpp vor ihnen.
    »Es kommt!«, schrie Tempestas, während er ebenfalls aus dem Buschwerk stürzte und das Tier auf die anderen zutrieb.
    May visierte den Viridis-Porcus an und schoss. Der Pfeil flog mit hoher Geschwindigkeit auf das Tier zu und traf es in die Brust.
    Es kreischte auf, rannte jedoch weiter auf die drei zu.
    »Eigentlich wollte ich … Es läuft einfach weiter!«, rief May überrascht und blieb wie erstarrt stehen.
    »Zur Seite!«, brüllte Zack und stürzte auf den heranstürmenden Viridis-Porcus zu. In dem Moment, als er auf ihn traf, ginge er in die Hocke und rammte ihm sein Schwert in die Kehle, ohne jedoch mit der Wucht des heran­nahenden Tieres zu rechnen, das ihn sogleich umriss und ihn unter sich begrub. Bis auf seinen Kopf, seine Schultern und Arme war nichts mehr von Zack zu sehen.
    Jiyuu schritt langsam auf ihn zu. »Alles in Ordnung?«
    »Ja, ich bin noch ganz«, entgegnete dieser.
    »Brauchst du vielleicht Hilfe?«, fragte er dann und blickte grinsend auf Zack hinunter.
    »Ha ha! Ich lach mich tot! Roll das Vieh von mir runter!«, fauchte dieser.
    »Ja, ja – schon gut!« Jiyuu packte den Pfeil, der in der Brust des Viridis-Porcus steckte und zog kräftig daran. Mit Anstrengung schaffte er es schließlich, es von Zack herunterzuziehen. »Guter Schuss! Steckt ziemlich tief drin«, meinte er dann beeindruckt zu May.
    »Ja, aber das nächste Mal setzt noch einen Schuss nach«, fügte Zack hinzu und rappelte sich mühsam auf, während Tempestas nun auch endlich zu den dreien stieß.
    »So schnell bin ich noch nicht«, gab May beschämt zu.
    »Wunderbar! Heute werden wir wirklich köstlich speisen«, meinte Tempestas und lächelte zufrieden. »Das war toll, May! Wenn man bedenkt, dass du auf etwas Bewegliches geschossen hast. Du kannst inzwischen richtig gut mit deinem Bogen umgehen! Das Training zwischendurch während den Verschnaufpausen hat sich gelohnt«, lobte er sie. »Nur für den Nahkampf sollten wir uns etwas einfallen lassen …« Er überlegte und blickte sich um. »Hm, vielleicht könnte Jiyuu dir bei Gelegenheit ein paar Tricks zeigen«, meinte er dann vergnügt.
    Jiyuu sah ihn überrascht an. »Wa-warum ich?«, fragte er verwirrt.
    »Ja, wieso der?«, fragte Zack. »Wieso nicht du – zum Beispiel?« Er legte seinen Arm um May. »Oder ich?«, wollte er wissen.
    »Ich meine ja nur …« Tempestas blickte wortkarg in die Runde. »Nun, ich habe mir eben gedacht, dass sie von Jiyuu sicher am ehesten etwas lernen könnte. Du, Zack, bist selbst noch relativ unerfahren und meine Stärke rührt eher daher, dass ich nicht menschlich bin. Da ich mich wesentlich schneller bewegen kann und meine Reflexe mit denen eines Menschen kaum zu vergleichen sind, benötige keine ausgeklügelten Kampftechniken, versteht ihr?«, versuchte er zu erklären.
    »Ich – ich hab’ aber auch nicht wirklich viel Kampferfahrung«, erwiderte Jiyuu etwas verunsichert. »Bei mir ist das, glaube ich, reiner Überlebenswillen …«, meinte er. »Ich versuch’ mich nur irgendwie durchzuschlagen.«
    »Ich denke, es ist mehr als das«, meinte Tempestas zuversichtlich. »Durch dein Leben als Sklave bei diesen grauenvollen Kreaturen hast du indirekt eine Art Training absolviert. Ich habe schon öfter davon gehört, was diese Biester mit Menschen alles anstellen, und wie sie sie quälen. Du hast all die Jahre überlebt und konntest sogar deine Freiheit wiedererlangen. Das schafft man nicht nur mit bloßem Überlebenswillen. Du bist gut in Form, auch wenn du das Kämpfen an sich so nie gelernt hast.« Er klopfte Jiyuu auf die Schulter. »Nun lasst uns endlich den Viridis-Porcus zubereiten!«, rief er voller Enthusiasmus und wandte sich Zack zu. »Darf ich?«
    Noch bevor dieser reagieren konnte, zog Tempestas dessen Schwert aus dem erlegten Tier, rollte es zur Seite und schlitzte es von der Brust angefangen bis nach hinten hin auf.
    »Ich – ich geh und sammle mal Feuerholz«, meinte May, die sich bei dem Anblick abwenden musste.
    »Ich helf’ dir!«, rief Zack sofort und wollte gerade mit ihr los.
    »Wieder typisch …«, murmelte Jiyuu, woraufhin Zack sich wieder umdrehte.
    »Was denn!? Sie sollte nicht alleine hier `rumlaufen, oder?«, rief er empfindlich.
    »Ja, das stimmt – aber in deiner Gegenwart …«
    »Geht nicht zu weit weg«, unterbrach Tempestas Jiyuu und fuhr dann fort, den Viridis-Porcus zu zerteilen.
    Zack warf ihm noch einen giftigen Blick zu und wandte sich dann ab.

    Nachdem die beiden losgezogen waren, drehte sich Tempestas zu Jiyuu um, der gerade Löcher in die Luft starrte. »Sag mal, letzte Nacht …«, meinte er.
    Jiyuu schreckte hoch.
    »May war …«
    »Bitte, ich – ich möchte nicht darüber sprechen«, unterbrach ihn Jiyuu und ließ den Kopf demotiviert hängen.
    »Sie hat sich Sorgen gemacht«, entgegnete Tempestas. »Mir ist bewusst, dass es schwierig ist, über manche Dinge zu sprechen – besonders schlechte Erinnerungen. Aber wenn man sich anderen gegenüber zu sehr verschließt und das ständig, wird einen die Einsamkeit irgendwann verschlingen«, meinte er ernst und sah ihn eindringlich an.
    »Es ist nur …« Jiyuu tat sich schwer, Blickkontakt zu halten, doch Tempestas fixierte ihn unnachgiebig. »Ich – ich versuche ja, zu vergessen, aber ich kann nicht. Ich will auch niemanden mit meinen Problemen belasten. Die Vergangenheit lässt sich ja ohnehin nicht ändern. Wozu also …«
    »Es hilft dir nicht, zu vergessen«, unterbrach ihn Tempestas. »Das ist nicht der richtige Weg. Du musst die Dinge, die dich quälen verarbeiten, und das kannst du nur, wenn du dich mit ihnen auseinandersetzt. May hat ein sehr offenes, einfühlsames Wesen. Verschließe dich ihr gegenüber nicht. Wenn du dich wenigstens einer Person anvertrauen kannst, ist das sehr viel wert, glaub mir …« Tempestas hielt inne.
    »Es ist nicht gut für andere, in meiner Nähe zu sein«, meinte Jiyuu trübsinnig und starrte auf seine Hände. In seiner Stimme lag etwas Trauriges aber auch Ernstes. »Ich – ich hätte sie fast …«
    Tempestas fuhr hoch und packte ihn an seinen Schultern. »Hast du aber nicht, verstanden? Hör auf, dir Vorwürfe zu machen! Wir haben noch eine weite Reise vor uns, die wir gemeinsam zurücklegen müssen – da haben falsche Schuldgefühle nichts verloren.« Er ließ ihn wieder los, klopfte ihm aufmunternd auf die Schulter und wandte sich der erlegten Beute wieder zu.
    Mit dem Schwert schlug er eines der Beine ab und seufzte. »Außerdem kannst du nichts für deine Träume, richtig? Somit ist es töricht, sich dafür die Schuld zu geben. Wichtig sind die Entscheidungen, die wir letztendlich treffen – und als du zu dir gekommen bist, hast du sofort von ihr abgelassen – das ist das, was zählt. Und ich schätze dich so ein, dass du niemandem bewusst wehtun würdest. Wenn du anfängst, nach vorne zu blicken, werden auch bestimmt deine Träume verschwinden.« Er drehte sich wieder zu Jiyuu um und lächelte ihm zu.
    »Hm…« Jiyuu setzte sich auf den Stamm eines umgestürzten alten Baumes und seufzte. »Meinst du?«, fragte er dann und blickte auf.
    Tempestas nickte ihm mit sanfter Miene zu. »Jeder hat seine Höhen und Tiefen. Man darf nur nicht zulassen, dass das Negative überwiegt und die schönen Dinge im Leben verdrängt.«
    »Ja – ich denke, du hast recht«, stimmte Jiyuu zu. Er fühlte sich etwas erleichtert.

    »War ja klar – wir schuften und der Herr sitzt hier faul `rum!«, rief Zack, der gerade mit May und einer großen Menge Holz wieder zurückgekommen war.
    »Gib’s auf!« Jiyuu stand auf und nahm ihm das Holz aus den Händen. »Du kannst mich nicht provozieren – dafür hab’ ich viel zu gute Laune«, meinte er lächelnd. Er legte es auf einen Haufen und begann, Steine darum zu schlichten.
    May lud das Geäst, das sie gesammelt hatte daneben ab.
    »Du und gute Laune?«, fragte Zack zweifelnd. »Hast du was geraucht, oder was? Hey, Tempestas – was hast du ihm gegeben?«
    May stieß ihn mit dem Ellenbogen leicht an. »Du und deine Sticheleien!«, meinte sie vorwurfsvoll.
    »Na, ist doch wahr! Als ob Jiyuu schon mal gute Laune gehabt hätte.« Zack holte sein Feuerzeug heraus und entzündete das Holz.
    »Nachdem wir hier festlich gespeist haben, machen wir uns wieder auf den Weg. Noch ein Stück weiter oben ist ein stillgelegter Steinbruch. Dort könnten wir dann die Nacht verbringen«, schlug Tempestas vor.
    Zack holte das Nussbrot aus dem Rucksack. Es war noch einigermaßen frisch, und er brach jedem ein Stück ab, während Jiyuu und Tempestas das Fleisch des Viridis-Porcus auf Stöcke steckten und weiterreichten.
    Als das Feuer richtig brannte, begannen sie, es über den Flammen zu grillen.
    »Das riecht köstlich!«, meinte May entzückt.
    »Ja! Dabei sehen die alles andere als lecker aus, solange sie noch leben!«, rief Zack. »Dieses grässliche Grün – die ganzen Pestbeulen überall – einfach widerlich!«, schmückte er noch weiter aus.
    »Dann schmeckst du bestimmt auch gut – eine Augenweide bist du ja auch nicht gerade!«, zog ihn Jiyuu auf.
    Zack warf ihm einen finsteren Blick zu, nahm es aber gelassen und nahm einen großen Bissen.
    Gut gelaunt genossen sie das zarte Fleisch, denn sie konnten nicht wissen, wann sie wieder ein essbares Tier erlegen würden.

    Die Ferremetu kreisten über ihnen und ließen sie keinen Moment aus den Augen. Sie waren sehr stolz darauf, noch nie an einer Mission gescheitert zu sein. Also mussten sie auch diesmal ihr Bestes geben, selbst wenn ihnen der Auftrag noch so missfiel und sie anwiderte.
    ›Habt ihr das mitbekommen? Sie wollen ihr Nachtlager in dem Steinbruch aufschlagen‹, meinte Silva grübelnd.
    ›Ja und? Was ist daran so interessant, um es erneut zu erwähnen?‹, wollte Inrigat wissen.
    ›Nun, das gefällt mir gar nicht! Der nächst gelegene Steinbruch ist kein guter Ort dafür. Sollten sie das wirklich planen, haben wir ein Problem‹, entgegnete Silva.
    ›Weshalb dieser Verdruss? Teile deine Gedanken mit uns!‹, forderte Eremus.
    ›In einem Höhlengewirr nahe diesem Steinbruch haust eine Kreatur, der ich zuzutrauen meine, die vier mit Leichtigkeit eliminieren zu können. Nicht einmal die Todeskrähe wäre in der Lage, sie ohne Risiko auszuschalten. Wenn sie dort nächtigen, erleben sie den nächsten Tag nicht, sobald die Kreatur sie erst einmal gewittert hat‹, erklärte Silva weiter.
    Nach seinen Worten ließ sich Inrigat auf einem großen Baum nieder. ›Nun, wenn dies der Wahrheit entspricht, dann ist es unsere Aufgabe, die armseligen Narren daran zu hindern.‹

    ----------------------------
    Wenn nennst du hier Narren?!

  • Erster! :P

    Spoiler anzeigen


    Ja, folgen wir der Reisegruppe durch die Wälder und schauen mal, was ihnen diesmal passiert. ^^
    Schöner Part, mit guten Dialogen. Gewohnte Sticheleien zwischen den beiden Streithammeln und der dozentenmäßig erhobene Zeigefinger von Tempestas. :D Das Grünschwein-Steak hätte ich auch gern mal gekostet, obwohl ich mich ständig nervös gefragt hätte, was für Waldbewohner vom leckeren Grillduft noch so alles angezogen werden. Aber sie blieben ja unbehelligt, zum Glück.

    Der Abschnitt, in dem Tempestas Jiyuu ins Gewissen redet, gefällt mir sehr. Also zwischenmenschlich kann er richtig gut sein, der Kerl. :thumbup: Wenn er will und nicht gerade austesten möchte, wie seine Mitreisenden sich verhalten, wenn der Wald überraschende Aktionen mit ihnen vorhat. :rofl:

    Jaaa, und das Wesen im Steinbruch? Das wollen wir bitte lieber nicht kennenlernen. :fie: Mach, dass die Ferremetu sich was einfallen lassen, ja? Und :danke: , dass du die Nachnamen weggelassen hast!!

    »Du bist der Letzte, von dem ich mir Vorschriften machen lasse!«, keifte Zack zurück

    Jawoll. :thumbup: Das "keifte" ist wieder ein Steinchen auf der "Zack-ist-ein-Idiot"-Seite der Waage. :rofl:

    Nun, ich habe mir eben gedacht, dass sie von Jiyuu sicher am ehesten etwas lernen könnte. Du, Zack, bist selbst noch relativ unerfahren und meine Kraft rührt eher daher, dass ich nicht menschlich bin, versteht ihr?«,

    :hmm: verstehe ich nicht ganz. May soll was lernen. Da dachte ich, es geht um Tricks und Kniffe, sowas in der Art. Und dann kommt Tempestas mit seiner Kraft? Das passt doch gar nicht dazu. Kraft kann man nicht lernen. Egal woher sie kommt.

    »Nun lasst und endlich den Viridis-Porcus zubereiten!«

    uns

    »Es ist nur …« Jiyuu tat sich schwer, Blickkontakt zu halten, doch Tempestas ließ ihn nicht aus.

    ... , doch Tempestas ließ ihn nicht aus den Augen?. Oder ist die Formulierung gewollt. Allerdings kenne ich "jemanden aus lassen" nicht. :huh:

    »Es ist nicht gut für andere, in meiner Nähe zu sein«, meinte er trübsinnig und starrte auf seine Hände. In seiner Stimme lag etwas Trauriges aber auch Ernstes. »Ich – ich hätte sie fast …«

    Das sagt Jiyuu, nicht wahr? Im Kontext wirkt es aber, als würde Tempestas das sagen. Vielleicht schaust du dir das nochmal an?

    »Du kannst mich nicht provozieren – dazu hab’ ich viel zu gute Laune«

    dafür hab’ ich viel zu gute Laune (nur so Bauchgefühl, vielleicht hat Lady ja eine Meinung dazu) :D

    Er legte es auf einen Haufen und begann, Steinen darum zu schlichten.

    Steine

    Zack holte das Brot aus dem Rucksack und brach jedem ein Stück ab, während Jiyuu und Tempestas das Fleisch des Viridis-Porcus auf Stöcke steckten und weiterreichten.

    und nahm einen großen Bissen von dem guten Nussbrot.

    Gut gelaunt genossen sie das zarte Fleisch mit dem noch einigermaßen frischen Brot

    :rofl: Ja, nun kennen wir das Brot wirklich ganz genau.
    Im Ernst: das war mir ein bisschen zu viel des Guten. ^^
    Vorschlag:
    Zack holte das Nussbrot aus dem Rucksack. Es war noch einigermaßen frisch, und er brach jedem...

    Sie waren sehr stolz darauf, noch nie an einer Mission gescheitert zu sein, also mussten sie, auch wenn ihnen der Auftrag noch so missfiel und sie anwiderte, dennoch ihr Bestes geben.

    Schachtelsatzalarm, deshalb Vorschlag:
    Sie waren sehr stolz darauf, noch nie an einer Mission gescheitert zu sein. Also mussten sie auch diesmal ihr Bestes geben, selbst wenn ihnen der Auftrag noch so missfiel und sie anwiderte.

    "Er wird wiederkommen. Die Berge sind wie ein Virus. Man infiziert sich mit der Liebe zu ihnen
    und es gibt kein Gegenmittel. Sie führen in eine Sucht, man kommt nicht mehr von ihnen los.
    Je länger man sich woanders aufhält, desto größer wird das Verlangen, sie wiederzusehen."

    Chad, der Holzfäller
    aus "Der Wolf vom Elk Mountain"

    ___________________

  • Hey Ho @kijkou :spiteful:

    Der erste Teil hat mir super gut gefallen. Zwischen einer Jagd, einem ernsten Gespräch und einigen Neckerein. Das war eine gute Mischung :)
    Obwohl Zack hier wieder einige Sympathiepunkte verliert....

    Spoiler anzeigen
    Zitat von kijkou

    »Ich hab’ es doch gerade in deine Richtung laufen sehen! Streng dich gefälligst mehr an, sonst bekommst du nichts ab!«, wies Jiyuu ihn an.
    »Du bist der Letzte, von dem ich mir Vorschriften machen lasse!«, keifte Zack zurück und sah sich überall um.

    Wie kleine Kinder die beiden :S
    Die sind schlimmer als mein dreijähriger Neffe :|
    Mehr Konzentration am Arbeitsplatz bitte!!

    Zitat von kijkou

    »Zur Seite!«, brüllte Zack und stürzte auf den herbeistürmenden Viridis-Porcus zu.

    heranstürmenden?
    Herbeistürmen irritiert irgendwie. 8|
    So richtig erklären kann ich es aber auch nicht, daher bitte nicht zu ernst nehmen. Aber ich bin drüber gestolpert :|

    Zitat von kijkou

    »Ja, aber das nächste Mal schieß’ ihm bitte zwischen die Augen«

    Ich bezweifle, dass der dann stecken geblieben wäre ;)
    Wenn man überlegt, wie damals die Schweine geschlachtet wurden (mit dem größten Hammer, der in der Werkstatt gefunden wurde und dann mit voller Wucht auf den Kopf damit :huh:
    )
    Heutzutage mit einem Bolzenschussgerät
    Da kommt dann mit hoher Geschwindigkeit eine Mumpel heraus (ca 3cm lang). Das Ding wird aber genau zwischen die Augen aufgesetzt. Eben, weil der Kopf eines Schweine unheimlich fest ist (klar, die machen damit ja quasi alles)
    Off Topic zu!!!
    Der Pfeil wird aus einiger Entfernung (?) abgeschossen und dieser erreicht wahrscheinlich nicht die Geschwindigkeit, um damit den sofortigen Tod des Tieres hervorzurufen. Daher hat sie richtig getroffen und damit das Tier wenigstens etwas irritiert ;)

    Ansonsten mochte ich auch das Gespräch zwischen Tempestas und Jiyuu sehr gerne. Tempestas war sehr direkt, aber an der richtigen Stelle. Mal schauen, ob Jiyuu sich irgendwann gefangen kriegt :|

    Der Abschnitt mit den Ferremetu war nicht ganz so meins, da du uns damit eigentlich schon vorbereitet hast :huh: oder du überrascht uns noch, mal gucken :whistling:

    LG <3

    Edit: @Tariq war schneller :D


  • Edit:
    Bloß keine Doppelpostings :D

  • Kapitel 8 - Teil 1



    Vertrauen und Freundschaft
    Übermächtige Gegner


    Der Tag war fast zu Ende und mit Einbruch der Dämmerung erreichten die vier den stillgelegten Steinbruch. Dieser befand sich bereits in beachtlicher Höhe, weswegen es um einiges kälter war als im tiefer gelegenen Wald.
    Nachdem sie ihn betreten hatten, blickten sie die steilen Felswände hinauf, die rings um sie herum emporragten.
    »Scheiße – ist das hoch!«, staunte Zack. »Sag bloß, wir müssen morgen da raufklettern?!«, rief er entsetzt.
    Tempestas schüttelte den Kopf. »Keine Sorge, wir kommen auch außen herum nach oben. Dort ist es nicht so steil.« Er lächelte und sah sich um. »Lasst uns erst einmal einen guten Platz zum Übernachten suchen«, meinte er motiviert.
    »Irgendwo nahe an den Felswänden«, schlug May vor. »Da würde ich mich irgendwie sicherer fühlen.«
    »Ich weiß, was du meinst«, sagte Tempestas. »Da können wir ungebetene Gäste wenigstens aus einer Richtung ausschließen.«
    »Ist es gefährlich hier?«, fragte sie jetzt noch verunsicherter und blickte sich nervös um.
    »Nicht wirklich«, meinte Tempestas zuversichtlich. »Also hier oben sollten sich jedenfalls keine gefährlichen Tiere aufhalten, soweit mir bekannt ist.«
    »Dort drüben! Was ist damit?« Jiyuu deutete auf etwas, das aus dieser Entfernung wie eine Höhle aussah. »Dort könnten wir schlafen, oder? Da sollten wir auch gut vor Wind und …«
    »Ihr werdet euer Nachtlager wo anders aufschlagen müssen!«, hallte plötzlich eine Stimme durch den ganzen Steinbruch.
    Als sich die vier umsahen traten drei Gestalten, die in braune Mäntel gehüllt waren, hinter einer Felswand hervor. Durch das schwindende Tageslicht waren sie aus dieser Entfernung kaum zu erkennen.
    »Und warum nicht!? Wer seid ihr!?«, fragte Jiyuu irritiert.
    »Das tut nichts zur Sache. Für euch ist nur von Belang, dass euch eine Nächtigung hier verwehrt bleibt«, sprach die kleinste der drei Gestalten unbeirrt mit einer sehr jungen Stimme.
    »Mit welcher Begründung!?«, wollte Tempestas wissen und trat vor. »Bitte erklärt Euch!«, forderte er.
    »Es wäre zu eurem eigenen Wohl, wenn ihr euch in Akzeptanz üben würdet«, meinte die kleine Gestalt drängend.
    »Was zum …!?«, wandte sich Jiyuu perplex an Tempestas.
    »Seltsam – ich frage mich …«, meinte dieser nachdenklich. »Nennt uns zumindest einen triftigen Grund, dann sehen wir weiter!«, rief er dann den mysteriösen Gestalten zu.
    »Das geht euch nichts an! Tut gefälligst, was wir sagen, sonst können wir für nichts garantieren!«, brüllte die größte der Gestalten mit rauer Stimme.
    »Also das – die spinnen wohl!«, rief Zack empört und zog sein Schwert.
    »Halt dich zurück!«, meinte Tempestas ernst und streckte seinen Arm aus, um Zack den Weg zu versperren. »Tu nichts Unüberlegtes. Ich kann ihre Stärke nicht einschätzen, aber es sind definitiv keine gewöhnlichen Menschen«, sagte er etwas beunruhigt.
    »Sind sie eine Gefahr für uns?«, fragte Jiyuu ihn.
    »Ich weiß es nicht. Ich kann weder ihre Kraft einschätzen, noch nachvollziehen, was sie eigentlich von uns wollen. Wir sollten uns aber nicht unnötig mit ihnen anlegen.« Tempestas blickte sich um. »Vielleicht sollten wir uns nach einem anderen Platz umsehen.«
    »Dann sollen wir also tun, was die sagen?«, fragte Zack widerwillig.
    »Das wäre besser für euch, wenn euch euer Leben lieb ist!«, rief nun eine Frauen­stimme gebieterisch.
    Jetzt zog auch Jiyuu angespannt sein Schwert und machte sich kampfbereit.

    Die drei Gestalten schritten auf sie zu und kamen immer näher.
    »Was nun!?«, fragte May besorgt. »Wollen wir nicht lieber gehen? Ich denke, wir sollten …«
    »Wir sollten keinen Kampf provozieren. Wartet erst mal ab. May, Zack – ihr haltet euch im Hintergrund!«, unterbrach Tempestas May und legte die Hand griffbereit auf seinen Dolch. »Ich habe das Gefühl, das wird eine ernste Angelegenheit, sollten sie uns angreifen.«
    »Aber …!«, wollte Zack protestieren, doch Tempestas fiel ihm sogleich ins Wort.
    »Du musst May schützen, wenn sie an uns vorbeikommen sollten!«, wies er ihn an und warf ihm einen ernsten Blick zu.
    Zack zögerte kurz, stimmte dann aber entschlossen zu.
    »Curaris, du bleibst bei den beiden, hast du gehört!?« Tempestas deutete dem Murmur, es solle sich zurückziehen. Aufgeregt schwebte es zu May und huschte dreimal um sie herum, bevor es in ihrer Tasche verschwand und sich versteckte.
    May war beunruhigt. Je näher die drei Gestalten kamen, desto schneller schlug ihr Herz. Sie nahm nun auch ihren Bogen zur Hand und holte einen Pfeil aus dem Köcher, spannte ihn jedoch noch nicht, um die Unbekannten nicht zu provozieren.
    ›Ich warne euch – passt bloß auf, dass ihr sie nicht ernsthaft verletzt oder gar tötet!‹, teilte Inrigat den beiden anderen mit.
    ›Ich werde versuchen, mich zurückzuhalten. Aber bitte überlasst mir einen, der nicht ganz so schwach ist – ein wenig amüsieren will ich mich schon‹, meinte Silva und ließ genüsslich seine Fingergelenke knacken.
    ›Wir werden sie lediglich in Bezug auf ihre Unterlegenheit moralisieren.‹ Eremus grinste entschlossen.
    Sie standen sich nun gegenüber und musterten sich gegenseitig.
    May und Zack hielten sich eher im Hintergrund. Zack war wütend darüber, wie diese Leute mit ihnen umsprangen. Er ließ sich ungern etwas vorschreiben und verschwendete keinen Gedanken daran, dass sie ihm überlegen sein könnten.
    May war aufgeregt und hatte Angst. Sie konnte sich nicht vorstellen, wie stark diese seltsamen Gestalten waren, doch die Tatsache, dass sie Tempestas beunruhigten, gab ihr zu denken.
    ›Wenn sie erst begriffen haben, dass sie uns nicht gewachsen sind, werden sie sich bestimmt fügen. Sollten sie nicht aufgeben wollen und nicht einlenken, dann setzt sie außer Gefecht – aber zügelt eure Kraft!‹ Mit diesen Anweisungen holte Inrigat ein Messer unter dem langen Mantel hervor und sprang in die Höhe, um die erste Attacke zu starten.
    »Pass auf!«, rief Tempestas Jiyuu zu, der ihrem Angriff auswich und zur Seite sprang.

    »Gut – du bist mir sowieso lieber!«, rief Inrigat amüsiert Tempestas zugewandt und warf das Messer nach ihm, doch dieser wehrte es mit seinem Dolch ab, sodass es abprallte und im Boden stecken blieb. Daraufhin stürzte sie auf ihn zu, während Eremus und Silva sich Jiyuu langsam näherten.
    Tempestas wich zurück und wollte einen Gegenangriff starten, doch Inrigat fing ihn ab, packte beide seiner Handgelenke und kicherte hämisch.
    »Und nun?«, fragte sie ihn herausfordernd.
    »Ihr …« Er blickte Inrigat in die Augen und runzelte nachdenklich seine Stirn. »Ihr kommt mir irgendwie bekannt vor«, meinte er, riss sich los und sprang in die Luft. Er ließ einen Blitz mit Hilfe des Armreifs auf sie los, doch Inrigat wich leichtfüßig aus. Sie bewegte sich mit enormer Geschwindigkeit um ihn herum, während er versuchte, sie mit seinem Dolch zu attackieren.

    Während Silva langsam auf sie zu trottete, stürmte Eremus Jiyuu entgegen, der mit seinem Schwert sogleich nach ihm ausholte. In dem Moment, wo ihn dessen Klinge treffen sollte, sprang er über Jiyuu hinweg und steuerte auf May und Zack zu.
    »Hey! Bleib gefälligst hier!«, schrie Jiyuu, drehte sich um und wollte ihm folgen, würde aber von einer Stimme zurückgehalten.
    »Ich bin dein Gegner, du Wurm!«, brüllte Silva, der mittlerweile direkt hinter ihm stand.
    Jiyuu wandte sich diesem zu, musterte ihn von oben bis unten. »Du kämpfst ohne Waffe?«, fragte er verwundert.
    »Natürlich. Brauch’ ich nicht. Meine Hände genügen mir völlig, um dich wie eine Fliege zu zerquetschen!«, lachte dieser.

    Eremus hetzte auf die beiden anderen zu.
    May schoss einen Pfeil ab, verfehlte ihn jedoch.
    Zack stellte sich mit gezogenem Schwert schützend vor sie und holte nach dem kleinen, jedoch nicht zu unterschätzenden Gegner aus, als dieser bedrohlich nahe kam.
    Unerwartet fing Eremus seinen Schwertstreich mit bloßer Hand ab.
    May und Zack waren wie gelähmt, nachdem sie bemerkten, dass es ihn weder Mühe noch Kraft kostete, eine scharfe Klinge mit ungeschützter Hand abzublocken. Die Schneide des Schwertes hatte nicht den kleinsten Kratzer auf seiner Haut hinterlassen.

    Silva holte mit seiner gigantischen Faust nach Jiyuu aus, der aber auswich und zur Seite sprang, bevor ihn der Ferremetu treffen konnte. Ohne zu zögern holte dieser mit seinem Schwert aus und schlug die Klinge mit Schwung in Silvas linke Schulter, sodass die Schneide tief im Fleisch des Hünen stecken blieb. Dieser zeigte jedoch keinerlei Regung. Jiyuu blickte hoch in sein Gesicht und bemerkte, wie er grinste.
    Blitzschnell packte Silva ihn an seiner Kleidung und riss ihn hoch, sodass er in der Luft baumelte.
    Jiyuu umfasste mit beiden Händen den riesigen Arm des Mannes und versuchte, sich irgendwie zu befreien.
    »Ha ha ha ha – ich hab’ dir doch gesagt, dass ich keine Waffe brauche!«, lachte Silva spottend, während er Jiyuu vor sich hochhielt. Nicht ein klein wenig konnte dieser den Griff des Riesen lockern.
    »Was – was bist du eigentlich!?«, fragte Jiyuu angestrengt und blickte Silva in seine Augen, die gerötet und müde aussahen.
    Dieser lachte auf. »Nanu? Du schwitzt ja schon. Streng dich doch noch ein kleines bisschen mehr an«, machte er sich über Jiyuu lustig und schüttelte ihn hin und her. Dieser versuchte, irgendwie an sein Schwert zu kommen, das noch immer in Silvas linker Schulter steckte, aber er konnte es nicht fassen.
    »Genug jetzt!«, brüllte Silva gelangweilt und mit einer zügigen Bewegung schmetterte er Jiyuu mit Wucht gegen den Boden, sodass dieser bewegungslos auf dem Rücken liegen blieb.

    »Jiyuu!!«, rief Tempestas bestürzt, der immer noch versuchte, sich gegen Inrigat zu behaupten.
    Diesen Moment der Ablenkung nutzte die gerissene Ferremetu aus und stürzte auf ihn zu. Sie zückte eine Art Spieß aus Metall, nicht dicker als ein Zahnstocher, den sie ihm seitlich in den Hals stach.
    Sofort wich er zurück und zog sich diesen wieder heraus. Er blickte sie wütend an und musterte daraufhin den Spieß. »Was – was ist das …?«, fragte er prüfend und fasste sich an die Stichwunde. Fast schon im gleichen Moment wurde ihm schwindlig und sein Blick verschwamm. Er sank auf seine Knie und ihm war, als würde ihn eine Welle von Hitze überrollen. Schließlich konnte er sich nicht mehr aufrecht halten und er kippte seitlich zu Boden. Seine Augenlieder wurden immer schwerer. Er sah Inrigat noch auf sich zukommen, aber konnte seine Augen nicht mehr offenhalten. Bevor ihn das Bewusstsein komplett verließ, nahm er noch die Stimme der Frau wahr.
    »Gute Nacht«, sagte sie mit ruhigem Ton und wandte sich danach Silva zu. ›Ihr sollt euch beherrschen, hab’ ich gesagt, verdammt! Ist er tot?‹, fragte sie ärgerlich und näherte sich ihm.
    Silva betrachtete Jiyuu, der regungslos auf dem Boden lag, etwas genauer, beugte sich zu ihm hinunter und lauschte kurz. ›Keine Sorge – sein Herz schlägt kräftig. Er ist nur benommen.‹, versicherte er ihr, riss sich Jiyuus Schwert aus seiner Schulter und platzierte es neben diesem.

    Zack und May wurden von Eremus in der Zwischenzeit eingeschüchtert in die Enge getrieben und wagten es nicht, sich zu widersetzen, nachdem sie mitbe­kommen hatten, was mit den anderen geschehen war.
    »Wi-wieso greift ihr uns an!?«, wollte May wissen. Ihre Stimme zitterte und sie war sich sicher, dass sie nun sterben müsse. Ganz fest hielt sie Zacks Hand, der ebenfalls nicht wusste, was sie noch unternehmen könnten.
    Voller Zorn blickte er dem rothaarigen Jungen entgegen, wusste aber, dass es keinen Sinn hätte, ihn nochmals zu attackieren. Dieser würde nur wieder seinen Schlag abfangen.
    »Macht euch bereit – ich werde diesem Spiel nun ein Ende bereiten«, sprach Eremus und sah die beiden abwertend und emotionslos an.
    May dachte in dem Moment daran, dass sie ihre Freunde oder ihre Mutter wohl nie wiedersehen würde.
    »Aber das ist doch noch ein Kind – warum kann ich ihm nichts entgegen­setzen!?«, schrie Zack verzweifelt und knirschte mit den Zähnen. Auch ihm konnte man seine Angst deutlich ansehen und plötzlich schoss ihm Susan in den Kopf. Er fragte sich, ob wenigstens sie es je wieder nach Hause schaffen würde.
    Eremus griff in die Tasche seines Mantels und holte eine kleine Büchse heraus. Er näherte sich den beiden, bis er direkt vor ihnen stand, nahm den Deckel ab und pustete hinein, woraufhin May und Zack von einem bläulichen Staub umhüllt wurden und kurze Zeit später bewusstlos zusammensanken.

    Der junge Ferremetu wandte sich von den beiden ab. »Und wie intendierst du nun vorzugehen?«, fragte er Inrigat.
    »Das Vernünftigste wäre wohl, sich um diese Kreatur zu kümmern, da die vier nun nicht mehr in der Lage sind, einen anderen Nächtigungsort zu wählen«, meinte diese und sah Silva erwartungsvoll an.
    Dieser rieb sich die Hände und war sichtlich erregt. »Endlich. Ha ha ha ha! Endlich können wir uns wieder austoben! Ihr werdet begeistert sein – das wird ein Spaß!«, rief er voller Entzückung.
    »Ich werde es genießen, dich nach langer Zeit wieder saturiert erleben zu dürfen«, entgegnete ihm Eremus und schmunzelte.
    »Ruhe jetzt!«, fauchte Inrigat die beiden an. »Wir sind hier nicht zu unserem Vergnügen und haben nicht unendlich viel Zeit! Silva, wo finden wir nun diese Kreatur?«, fragte sie ihn ernst.
    Der Hüne lachte lauthals und deutete auf den Höhleneingang, der sich in einer der Felswände befand.
    »Sie …« Er grinste und seine Augen funkelten erwartungsvoll. »… Hat uns bereits gefunden.«


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  • Geliked hab ich ja schon, irgendwie verpasste ich aber, einen Kommentar dazulassen *ups*
    :)

    Spoiler anzeigen

    Joar... Jetzt sind die vier außer Gefecht gesetzt. Ich bin mal gespannt, wo die Ferremetu sie hinbringen... Ach ne, jetzt kommt ja erst die Kreatur. :D

    Was mich ein bisschen... verwundert hat..., war das Handeln der Ferremetu. Sie haben sich die ganze Zeit über bemüht, nicht aufzufallen. Und jetzt zeigen sie sich, einfach so?
    Klar, sie haben den Auftrag die vier, sicher nach Memoria zu bringen. Hätten sie nicht stattdessen das Tier ablenken können? Weglocken? Also, wenn das überhaupt geht.
    Ich warte erstmal ab, was passiert. Vielleicht gibt es dafür ja triftigen Grund ^^

    Zitat von kijkou

    »Ich weiß, was du meinst«, entgegnete Tempestas ihr.

    Irgendwie würde ich das streichen. Vielleicht hat Tari eine andere Meinung. ^^

    Zitat von kijkou

    Unerwartet fing Eremus seinen Schwertstreich mit bloßer Hand ab.

    Ah. Okay 8|

    Zitat von kijkou

    Sie zückte eine Art Spieß aus Metall, nicht dicker als ein Zahnstocher, den sie ihm seitlich in den Hals stach.
    Sofort wich er zurück und zog sich diesen wieder heraus. Er blickte sie wütend an und musterte daraufhin den Spieß. »Was – was ist das …?«, fragte er prüfend und fasste sich an die Stichwunde. Fast schon im gleichen Moment wurde ihm schwindlig und sein Blick verschwamm.

    Na warte! Du... Du... :dwarf:
    Tempestas!!!! ;(

    LG <3

  • Hi Lady <3

    Danke dir und viele liebe Grüße ^^

  • Heyho @kijkou,
    gelesen hab ich es schon in der Nachtschicht, nun ein paar Wörtchen dazu. ^^

    Spoiler anzeigen


    Das war ja nun keine Szene, in der sie sich mit Ruhm bekleckert hat, unsere Reisegruppe. Aber vielleicht lieber so, als der Kreatur zu begegnen. Von daher will ich mal nicht meckern.
    Ansonsten - keine Klagen. Die Kampfszene ist flüssig geschrieben und gut nachvolllziehbar bis auf Eremus' Sprung über Jiyuu hinweg. Da hatte mein Kopfkino doch ein wenig Schwierigkeiten.
    So, da werden wir jetzt sicher eine Kampfszene Ferremetu vs. Kreatur bekommen? Oder? Lässt du uns zappeln und schiebst den durchgeknallten König nochmal dazwischen? Bitte nicht!!!!

    Futzelkram

    weswegen es um einiges kälter war,KK als im tiefer gelegenen Wald.

    »Ich weiß, was du meinst«, entgegnete ihr Tempestas ihr.

    Wie Lady schon sagte - das "ihr" am Satzende stört mich auch ein bisschen. ich würde es weglassen. Oder vor "Tempestas" setzen, wenn schon.
    Was mich aber ungewöhnlicher finde, ist das "entgegnete", denn eigentlich pflichtet er ihr doch bei, oder?

    , hallte plötzlich eine Stimme durch den ganzen Steinbruch.

    Na tol! Und da wundern sie sich, wenn das Monster sie findet?? :o

    Sie standen sich nun gegenüber und musterten sich gegenseitig.
    May und Zack standen eher im Hintergrund.

    May war aufgeregt und hatte Angst. Sie hatte nicht die geringste Vorstellung

    Sie bewegte sich mit enormer Geschwindigkeit um ihn herum, während er weiterhin versuchte, sie zu treffen.

    Mit Blitzen oder mit dem Dolch? Blitze wären unklug, da sie seine Lebensenergie "fressen", oder?

    »Und warum nicht!? Wer seid ihr!?«

    Das Fragezeichen kommt immer vor dem Ausrufezeichen. DAs Ausreifezeichen verstärkt die Frage.

    »Hey! Bleib gefälligst hier!«, schrie Jiyuu

    Halt ich für eine ausgesprochen unkluge Reaktion, dem Gegner so etwas hinterherzuschreien, wenn ZWEI auf mich losstürmen. Außerdem lässt er - wenn er sich bei dem Ruf auch noch wütend umdreht - den anderen aus den Augen.

    Seine Augen wurden immer schwerer. Er sah Inrigat noch auf ihn zukommen, aber konnte seine Augen nicht mehr offenhalten.

    auf sich zukommen?

    Voller Zorn blickte er dem rothaarigen Jungen entgegen

    Den rothaarigen Jungen müsste Tempestas doch erkannt haben. Er hat ihn nach Jiyuus verlorenem Kampf bei der Arena gesehen. Aber irgendwie hat er wohl ein schlechtes Personengedächtnis, denn er hat ja auch Inrigat nicht erkannt. :rofl:

    May klammerte sich fest an Zacks Arm und sie dachte in dem Moment daran,

    Na toll! Wie soll ersie verteidigen, wenn sie sich an seinem Arm festklammert? Sowas gehört in die Filme, die in meiner Fernsehzeitung ein schwarzes Gesicht als Bewertung haben. X(

    »Und wie intendierst du nun vorzugehen?«

    dich nach langer Zeit wieder saturiert erleben zu dürfen

    Wie mir der Junge mit seinem geschwollenen Geschwafel auf die Nerven geht. ich muss die Wörter googeln, ehrlich... :patsch:

    Wann bekommen wir mal die Ferremetu zu sehen?? Gibt's da schon Zeichnungen?

    "Er wird wiederkommen. Die Berge sind wie ein Virus. Man infiziert sich mit der Liebe zu ihnen
    und es gibt kein Gegenmittel. Sie führen in eine Sucht, man kommt nicht mehr von ihnen los.
    Je länger man sich woanders aufhält, desto größer wird das Verlangen, sie wiederzusehen."

    Chad, der Holzfäller
    aus "Der Wolf vom Elk Mountain"

    ___________________

  • Hi Tari ^^

    Ich kann ja mal alle posten, die ich habe :D
    Würde mich eh interessieren, welches euch am besten gefällt ^^

    Spoiler anzeigen

    Die Hintergründe sind nicht von mir und die Schatten passen teilweise noch nicht :S

    May
    Zack
    Jiyuu
    Tempi
    Kijkou
    Und der irre König
  • @kijkou

    Ich bin gerade etwas überrascht, wie sehr sich unsere Kijkou Varianten ähneln 8|

    Tempestas gefällt mir am besten :thumbsup:

  • Kapitel 8 -Teil 2

    Im Nordwesten Memorias verließen die erschöpften Arbeiter das Fabriksgelände und machten sich endlich auf den Heimweg. Hauptmann Corvus und die Soldaten, die die Arbeiter beaufsichtigt hatten, überprüften alles ordnungsgemäß, bevor sie das Gebäude abschlossen.
    Der Hauptmann wollte noch nicht nach Hause und entschied sich, seiner Stammbar noch einen Besuch abzustatten. Erschöpft schlenderte er durch die dunklen Gassen und war in Gedanken versunken. Morgen in sieben Tagen würden die Feierlichkeiten zu Ehren der zwanzigjährigen Regentschaft des Königs stattfinden, also musste er dafür sorgen, dass die Produktion der Acrorkristalle in allerspätestens fünf Tagen abgeschlossen sein würde. Er wollte den König unter allen Umständen zufriedenstellen und so früh wie möglich mit den Vorbereitungen für das Fest beginnen können.
    Während er sich über all dies den Kopf zerbrach, bemerkte er nicht, dass ihn jemand verfolgte und beobachtete.
    Als er die Bar erreicht hatte, war diese noch gut besucht und es war einiges los.
    Der Schankwirt hatte alle Hände voll zu tun.
    Corvus setzte sich an einen kleinen Tisch in einer dunklen Ecke der Kneipe und beobachtete das rege Treiben um ihn herum.
    »Hey, Corvus!«, schrie der Wirt quer durch den überfüllten Raum. »Wie üblich!?«, fragte er.
    Der Hauptmann nickte wortlos und lehnte sich entspannt zurück. Er musste nicht lange warten, da brachte ihm der Schankwirt auch schon ein Glas vom stärksten Branntwein, den man in Memoria bekommen konnte. Corvus hob sein Glas und leerte es in einem Zug. Nachdem er es wieder abstellte, bemerkte er, dass sich ein Mann zu ihm an den Tisch gesetzt und eine Pistole auf ihn gerichtet hatte. Ruhig lehnte er sich zurück, legte seine Handflächen auf den Tisch und musterte den Mann zunächst sorgfältig.
    Dieser war schwarz gekleidet und versuchte sich unter seiner großen Kapuze zu verhüllen. Sein Gesicht war fast vollständig vom Schatten der Kopfbedeckung verschleiert und der Hauptmann konnte die Laune des Mannes nur am Ausdruck seines Mundes erahnen.
    Nachdem von Corvus nicht die geringste Reaktion kam, entsicherte der Mann die Waffe.
    »Was soll das werden?«, fragte der Hauptmann schließlich, ohne eine Miene zu verziehen. »Wollt Ihr Euer Leben so einfach wegwerfen?«, fragte er den Unbekannten ernst.
    Der Mann knirschte mit den Zähnen und seine Hände zitterten.
    »Ihr glaubt doch nicht allen Ernstes, dass Ihr es zur Tür hinausschafft, wenn Ihr mich hier und jetzt erschießt. Bevor Ihr Euch nur umdrehen könnt, werden sie Euch gefasst haben«, sprach Corvus mit ruhiger Stimme weiter.
    »Ihr …« Der Mann war nervös und konnte den Lauf seiner Waffe nicht ruhig halten. »Mein Bruder …« Er schlug mit seiner unbewaffneten Hand auf den Tisch und ballte sie anschließend zu einer Faust.
    Die Leute ringsum bemerkten von alldem nichts, da die Bar nur schwach von Laternen beleuchtet war und der Lärm der Gespräche und des Gelächters der anderen Gäste alles übertönte.
    »Euer Bruder? Was ist mit Eurem Bruder?«, wollte Corvus wissen und beugte sich über den Tisch in Richtung des Mannes.
    »Tut doch nicht so unwissend!!«, schrie der Mann aufgewühlt und beugte sich ebenfalls weiter nach vorne, sodass der Hauptmann endlich sein Gesicht sehen konnte. Er war noch recht jung und hatte einen Ausdruck von Verzweiflung, aber auch großer Wut in seinen Augen. »Wollt Ihr mich für dumm verkaufen!?« Der Mann hielt ihm nun die Schusswaffe direkt vors Gesicht.

    Jetzt hatten sie auch die Aufmerksamkeit der anderen Barbesucher auf sich gezogen, die schockiert das Geschehen beobachteten.
    Mit einer schnellen Handbewegung griff der Hauptmann nach dem Lauf der Pistole und richtete sie in dem Moment, als sich ein Schuss löste, zur Decke nach oben.
    Zwei Soldaten, die ebenfalls nach Feierabend die Bar aufgesucht hatten, eilten herbei, packten den Mann von hinten und drückten seinen Kopf unsanft auf die Tischplatte nieder. Dieser schrie auf und versuchte sich zu wehren, doch gegen die beiden Männer konnte er sich nicht behaupten.
    Corvus erhob sich, legte die Pistole auf den Tisch und blickte zu dem Mann hinunter. »Was habt Ihr zu sagen? Sprecht!«, forderte er den Mann auf, welcher zu ihm aufblickte.
    »Ihr – Ihr habt meinen Bruder einfach weggebracht! Ich will – ich will wissen, wo Ihr ihn hingebracht habt!«, brüllte er wütend, woraufhin ihm einer der Soldaten den rechten Arm schmerzhaft hinter dem Rücken nach oben verdrehte und er erneut vor Schmerzen aufschrie.
    »Lasst ihn los!«, befahl der Hauptmann nun seinen Männern, die ihn verdutzt anstarrten. »Habt ihr nicht gehört!?«, ermahnte er sie und warf ihnen einen strengen Blick zu.
    Immer noch verwirrt ließen sie den Mann los, der sich langsam wieder aufrichtete und auf die Pistole blickte, die vor ihm auf dem Tisch lag.
    »Das würde ich an Eurer Stelle bleiben lassen. Zu Eurem eigenen Wohl, macht keine Dummheiten!«, meinte Corvus mit strengem Ton.
    Der Mann blickte zu ihm auf. Tränen liefen über seine Wangen und seine Augen waren voller Hass. »Wo habt Ihr ihn hingebracht!?«, fragte er verzweifelt. »Ich will wissen, wo mein Bruder ist! Sagt es mir!!«, forderte der Mann.
    »Ich bin nicht befugt, diese Information an Euch weiterzugeben. Akzeptiert das!«, entgegnete er. In Corvus’ Stimme konnte man Bedauern, aber auch einen Hauch von Wut wahrnehmen.
    »Was heißt, Ihr seid nicht befugt? Er hätte nächste Woche seine Freiheit wieder­erlangen sollen! Was habt Ihr mit ihm gemacht!?«, hakte der Mann schluchzend nach. Komplett aufgelöst sah er den Hauptmann mit flehendem Blick an.
    Dieser räusperte sich kurz. »Ich bedaure es zutiefst, Euch keine Auskunft darüber geben zu können und ich verstehe Euren Missmut …«
    »Ihr versteht gar nichts!«, unterbrach ihn der Mann. »Mein Bruder hat Familie! Seine Frau und seine drei Töchter warten auf ihn!«, rief er außer sich.
    Corvus ballte seine Hände zu Fäusten. »Das ist bedauerlich, tut jedoch nichts zur Sache. Meine Befehle sind klar«, meinte er beharrlich.
    Der Mann stand ruckartig auf, sodass sein Stuhl nach hinten umkippte. »Er wurde eingesperrt, weil er Brot entwendet hatte, um seine Familie zu ernähren! Sie sind arm – sie kommen gerade nur so über die Runden! Sie brauchen ihn! Ohne sein Einkommen ist es unmöglich, alle hungrigen Mäuler zu stopfen! Ihr müsst mir sagen, wo ich ihn finden kann!«, bettelte er weiter und schlug mit der Faust auf den Tisch.
    Die Leute um sie herum blickten den Hauptmann verwundert an und fragten sich untereinander, warum dieser wohl so viel Verständnis für diesen Mann zeigte, doch Corvus schenkte ihnen keine Aufmerksamkeit.
    »Ich möchte, dass Ihr die Pistole hier liegen lasst und mich langsam nach draußen begleitet – umgehend!«, forderte er mit ernster Miene und wartete auf die Reaktion des verzweifelten Mannes.
    Dieser überlegte kurz, nickte zustimmend und blickte sich um.
    Als Corvus auf die Tür zusteuerte, wichen die Leute zurück und machten ihm Platz. Mit Unbehagen warteten sie ab, ob ihm der Mann gehorchen würde.
    Dieser folgte ihm nun etwas verunsichert und sie verließen schließlich beide die Bar.

    Ohne ein Wort zu sprechen bog der Hauptmann zwei Straßen weiter in eine dunkle Gasse ein. Dort hielt er an, drehte sich um und wandte sich dem Mann zu.
    »Euer Bruder wird nicht mehr zurückkommen. Ihr müsst Euch damit abfinden, auch wenn es hart klingt!«, sprach er zu ihm.
    »Aber …!«, wollte dieser protestieren, doch Corvus fiel ihm ins Wort.
    »Es war ein Befehl, dem ich mich fügen musste, obwohl es mir missfallen ist!«, meinte er ernst. »Ich muss mich damit abfinden und mich beugen – und Ihr müsst das auch!«, sagte er mit strengem Ton. Er holte seinen Münzbeutel hervor und drückte ihn dem Mann in die Hand. »Bitte, gebt das seiner Familie!«
    Der Mann starrte ihn sprachlos und mit großen Augen an.
    »Davon werden sie eine Weile gut leben können«, fügte er hinzu. »Ich weiß, das ist keine Entschuldigung und entspricht nicht einmal annähernd dem Wert eines Menschenlebens, aber es ist das Einzige, das ich im Moment für Euch tun kann«, meinte Corvus schwermütig und mit gedämpfter Lautstärke.
    »Ist er – ist er tot?«, fragte der Mann mit zittriger Stimme und die Angst vor der Antwort war ihm wie ins Gesicht geschrieben.
    »Es ist wohl besser, wenn Ihr es seiner Familie so berichtet.« Corvus drehte sich um und ließ den Mann schließlich unaufgeklärt in der dunklen Gasse zurück.


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  • @kijkou :hi1:

    Spoiler anzeigen

    Corvus ist schon ein sentimentaler Typ ;)
    Ich mag ihn ganz gerne, obwohl er dem irren Aquila ja treu ergeben ist.

    Zitat von kijkou

    »Es war ein Befehl, dem ich mich fügen musste, obwohl es mir missfallen ist!«, meinte er ernst. »Ich muss mich damit abfinden und mich beugen – und Ihr müsst das auch!«, sagte er mit strengem Ton. Er holte seinen Münzbeutel hervor und drückte ihn dem Mann in die Hand. »Bitte, gebt das seiner Familie!«
    Der Mann starrte ihn sprachlos und mit großen Augen an.
    »Davon werden sie eine Weile gut leben können«, fügte er hinzu. »Ich weiß, das ist keine Entschuldigung und entspricht nicht einmal annähernd dem Wert eines Menschenlebens, aber es ist das Einzige, das ich im Moment für Euch tun kann«, meinte Corvus schwermütig und mit gedämpfter Lautstärke.
    »Ist er – ist er tot?«, fragte der Mann mit zittriger Stimme und die Angst vor der Antwort war ihm wie ins Gesicht geschrieben.
    »Es ist wohl besser, wenn Ihr es seiner Familie so berichtet.« Corvus drehte sich um und ließ den Mann schließlich unaufgeklärt in der dunklen Gasse zurück.

    Aber der Teil hat mich schon sehr verwirrt :whistling:
    Bisher hätte ich ihn zwar für gutmütig gehalten, aber doch eher wie jemand, der sich sowas denkt. Gerade, dass er daran appelliert, dass er ja auch nur Befehle befolgt hat, outet er sich irgendwie, das er mit Aquila nicht auf einen Wellenlänge ist. Schätze, wenn der Irre das mitbekommt, dann ist Corvus ganz schön am Ar...

    Weiter hab ich aber nichts zu meckern und auch dieser Punkt ist Ansichtssache. Vielleicht gehört das auch zu Corvus Entwicklung :huh:

    Aber... Du bist ja ganz schön fies. Vorher so eine Entführung beschreiben, kurz vorm Kampf mit einer Kreatur stehen und dann einen anderen Part zwischen hauen 8|

    LG <3

  • Heyho, @kijkou,

    das war ja sowas von klar, dass du uns was dazwischenschiebst. :D

    Spoiler anzeigen

    Der Part hat mir gut gefallen, er hat sich locker lesen lassen, und man konnte sich sowohl in den Bruder als auch in Corvus gut hineinversetzen.
    Schön zu wissen, dass ihn Schicksale nicht kalt lassen. Auch wenn ich ihm ankreide, dass er seinem bescheuerten König folgt, aber hier hat er bewiesen, dass er weiß, was richtig und falsch ist. Und ich hege (weiterhin) die Hoffnung, dass er irgendwann mal diese Gefolgschaft gründlich überdenkt und dann die nötigen Konsequenzen zieht.
    Mir ist aufgefallen, dass ich bei den Parts mit der Reisegruppe immer irgendwas zu meckern habe, auch an den Protas selbst und ihrem Verhalten. Corvus ist der Einzige, den ich so nehmen kann, wie er ist.
    Bis auf die zwei Sachen ist mir nichts aufgefallen.

    »Es war ein Befehl, dem ich mich fügen musste, obwohl es mir missfallen ist!«

    missfallen hat ?

    und die Angst vor der Antwort war ihm wie ins Gesicht geschrieben.

    "... die Angst vor der Antwort stand ihm ins Gesicht geschrieben." ?

    "Er wird wiederkommen. Die Berge sind wie ein Virus. Man infiziert sich mit der Liebe zu ihnen
    und es gibt kein Gegenmittel. Sie führen in eine Sucht, man kommt nicht mehr von ihnen los.
    Je länger man sich woanders aufhält, desto größer wird das Verlangen, sie wiederzusehen."

    Chad, der Holzfäller
    aus "Der Wolf vom Elk Mountain"

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  • Hallo ihr Lieben ^^

    Vielen Dank für eure Kommis :love:

    Und als Belohnung gibts ein Foto von

    Hauptmann Dignitas Corvus

    Liebe Grüße <3