Erzählungen aus Erun

Es gibt 10 Antworten in diesem Thema, welches 4.304 mal aufgerufen wurde. Der letzte Beitrag (3. September 2018 um 00:42) ist von Etiam.

    • Offizieller Beitrag

    Kurzgeschichten aus Erun.

    Willkommen in der Halle der Erben. Ich bin der Meister und der Kurator dieser Ausstellung. In diesem Abteil bewahre ich die Pergamente auf, die detailiert auf bestimmte Geschehnisse eingehen. Und da keine Heldentat verloren gehen soll, ist hier nun eine Sammlung zu begutachten die all jene heroischen Taten beinhaltet, die nicht in den großen Büchern des Nidos geschrieben sind.
    Die Pergamente, behandeln den Zeitraum von der Gründung Zillest, der ältesten Stadt Eruns, bis hin zum Bau von Gazos Insel, also kurz vor dem Beginn des ersten Buches von Nidos und den Abenteuern des jungen Daisuke Kagayaki. Zur zeitlichen Einordnung, werde ich immer das Jahr vor den jeweiligen Erzählungen schreiben. Zum kurzen Verständnis, im Jahr 116nF startet die Geschichte Daisukes. Zillest wurde im Jahre 6000vF errichtet. Das F steht jeweils für Frühling und bezeichnet das Ende des wohl verherrendsten Krieges auf Erun, sowie dessen wiederaufbau.

    (Vor jedem Spoiler, in denen ich die Parts packe, schreibe ich welche bekannten Charaktere Erwähnung in diesen finden. Dies befriedigt zum einen mein Nachschlage Herz zum anderen ist es so ewtas übersichtlicher wie ich finde.)


    Pergament aus dem 2. Brüderkrieg (98nF)

    Erwähnte Personen: Obersankt Ganto, Major Masao Kagayaki, Captain Kahiko Tazanu, Minister Gareth Loan, König Barlick Anzem, General Thorim Jega, General Venek

    Der letzte Tag (Gajeh) 1/4
    [spoiler]

    Siran, Am Fluss Tiru.
    Nahe der Brücke zum Ritttal.

    734. Tag des 2. Brüderkrieges

    Und schon wieder prallte die Klinge des Soldaten auf das mächtige Schild des Obersankts. Ein beschworenes Schild, das aus purer Seelenkraft bestand und so schwer zu brechen war, wie der Wille seines Trägers selbst. Die, im Sonnenuntergang Gold schimmernde Scheibe trug die Form eines Turmschildes und vermochte es, Ganto perfekt zu beschützen. Mit einem kräftigen Ruck und starken Gebrüll beförderte er sein Gegenüber ins Flussbett und versengte sein Schwert in die Brust des Gegners. Lichtwehe, eine majestätische Waffe, war eigentlich dazu gedacht, Dämonen niederzumetzeln. Doch heute klebte Menschenblut an der verzierten Klinge. Durch die engen Schlitze seines Helmes betrachtete der goldene Ritter das Schlachtfeld. Der Himmel war mittlerweile durch die Flammen des Krieges in ein dunkles Orange getränkt und auch der Fluss, lies sein sonst so sattes Blau vermissen. Mit den vielen Toten, die von ihm davongetragen wurden, hätte man fast von einem letzten Marsch ausgehen können, den die Gefallenen abhielten.
    Mühselig kletterte der Krieger wieder das Ufer hoch. Oben angekommen wurde er direkt von einem siranischen Soldaten attackiert, der über die vielen, verstümmelten Leichen auf ihn zu rannte. Sein Blick war leer und wahrscheinlich handelte er nur noch aus Monotonie. Ganto hob im richtigen Moment sein Schild und lies den Angreifer mit voller Wucht dagegen krachen. Benommen ging er zu Boden und blieb liegen. Aus seinem Augenwinkel sah er einen befreundeten Soldaten, der diesem gefolgt sein musste. Jetzt wo sein Gegner vom Obersankt niedergestreckt wurde, nickte er dem alten Krieger kurz zu und rannte dann weiter. Sein Ziel war eine Brücke Fluss abwärts. Ganto konnte selbst aus der großen Entfernung noch sehen, wie um diesen Knotenpunkt erbittert gekämpft wurde. Auch er nahm nun den steinernen Übergang ins Visier und stapfte Meter für Meter über die Opfer des Krieges hinweg. Zwischen seiner schweren Atmung konnte er das Traben eines Pferdes ausmachen. Schnell drehte sich Ganto um, doch es drohte ihm keine Gefahr.
    „Obersankt Ganto, General Venek und ich, haben die Siraner am Gebirge zurückgeschlagen. Mein Bataillon steht nun zu Eurer Verfügung“, informierte ihn der Mann auf dem schwarzen Hengst. Auch er trug einen Helm und seine Rüstung war fast so golden wie die des alten Kriegers.
    „Ausgezeichnet, Major. Aber wenn ich mich recht entsinne, habe ich Euch zu Eurer Frau geschickt. Kein Kind sollte ohne Vater aufwachsen müssen.“
    Der Reiter schüttelte nur den Kopf. „Bei allem Respekt, Sir. Aber ich habe heute an der Seite vieler Väter und Mütter gekämpft. Auch sie kämpften alle für ihre Kinder. Und wenn Celia mir dieses Mal wirklich ein Kind schenkt, dann will ich, dass es in Friedenszeiten aufwächst.“
    Ganto schwieg kurz. Er konnte seinen besten Kämpfer wohl nicht vom Kämpfen abhalten. „Na wenn dem so ist … Dann nehmt Eure Truppen und reitet weiter nach Westen“, befahl er ihm.
    „Obersankt, bei allem Respekt, aber König Barlick wird jeden Moment diese Brücke passieren.“
    „Macht Euch da keine Sorgen“, winkte Ganto ab, als er sich wieder der Brücke zu wandte. „Die Soldaten Anzems, sind stark genug das alleine zu bewältigen. Außerdem haben sie noch mich und meine Männer im Rücken. Die Brücke wird schon bald uns gehören. Deswegen will ich, dass Ihr nach Gajeh reitet.“
    Das Pferd des Majors trappelte unruhig auf der Stelle und der Reiter musste es erst kurz beruhigen, ehe er weitersprach. „Gajeh, Sir.? Sie haben es auf unsere Versorgung abgesehen …?“
    Ganto drehte sich noch einmal zu seinem Major und zog dem Hengst an den Zügeln zu sich. „Masao, irgendwie hat es General Thorim mit seiner Streitkraft geschafft, über den Fluss zu kommen. In Gajeh, ist eines unserer letzten Lazaretts. Viele Ordensbrüder liegen dort … verwundet und so gut wie schutzlos. Wir müssen in diesem Krieg auch mal an uns denken. Meine Männer haben noch genug Kraft. Und König Barlicks Streiter noch genug Willen, diesen Kampf hier für uns zu entscheiden. Doch Gajeh wird ohne Hilfe untergehen. General Thorim wird alles versuchen, um diese Stadt zurückzuerobern.“
    „Ich habe verstanden, Obersankt. Meine Männer und ich werden uns umgehend darum kümmern.“ Mit einem kräftigen zog an den Zügeln, drehte er das dunkle Pferd rum und ritt auf einen Mann mit feuerroten Haaren zu, der unweit auf seinen Major gewartet hatte.
    „Kahiko, sammele die Truppen. Wir müssen schleunigst nach Gajeh aufbrechen. Ich reite schon mal vor raus.“
    „Zu Befehl!“, gab der Rothaarige nur von sich und beide Ritter gaben ihren Tieren die Sporen.

    Nach einer Weile konnte Masao schon die schwarzen Dächer der kleinen Stadt sehen. Immer wieder wanderte sein Blick zu dem Hügel im Norden. Hinter diesem, müssten die Streitkräfte des siranischen Generals lauern. Er würde sicher eine Menge auffahren um die kleine aber wohlhabende Stadt wieder sein eigen nennen zu dürfen. Vor gut drei Monaten schafften es die Truppen von Anzem mit großer Hilfe von Anhängern eines Ordens, dem auch Masao angehörte, die Stadt einzunehmen. Nachdem die letzten feindlichen Kämpfer aus der Stadt flüchteten, zeigte sich Gajehs Bevölkerung sehr entgegenkommend. Der Bürgermeister hielt die Bewohner der schönen Stadt dazu an, die Verletzten beider Seiten zu pflegen und, so gut es ging, zu verarzten.
    Wenn es stimmt, was der Obersankt sagt, und sie die Brücke wirklich einnehmen können, dann müssen wir hier nur so lange warten bis König Barlick diese überquert hat. Danach endet unser Pakt mit Anzem und Ganto wird uns hier zur Verstärkung kommen können, dachte Masao.

    Als er schließlich die Stadt erreichte, war in den Straßen nur wenig los. Das große Treiben war auf dem großen Dorfplatz anzutreffen. Eine große freie Fläche, dessen Boden aus großen Marmorsteinen bestand. Eine Häuser freie Seite gewährte einen direkten Blick auf den nördlichen Hügel, den Masao gut im Auge behielt. Dem gegenüber lag ein Gotteshaus. Wahrscheinlich zur Anbetung des Gottes Kami, der Gott der Quelle. Man fand, diese Bauten für den blauäugigen Gott oft in der Nähe von Flüssen. Doch Masao hatte jetzt keine Zeit sich dieser Vermutung zu vergewissern. Er stieg von seinem Pferd ab und hob den schweren Helm von seinem Kopf. Mit ihm unter seinem Arm schritt er durch die umherlaufende Menge hindurch in Richtung des Rathauses, vor dessen Tür sich zwei Männer unterhielten. Einen davon, kannte der Major nur zu gut.
    „Minister Loan, was machen Sie hier? Sie sollten im Schloss sein und auf die Rückkehr des Königs warten.“
    Genervt beendete der schlanke Mann das Gespräch mit seinem Gegenüber und wandte sich dem Ritter zu. Seine langen schwarzen Haare waren zerzaust und auch sonst, wirkte er ziemlich durcheinander.
    „Ah, der Major vom Orden der Strahlen. Es ist mir eine Freude Euch zu sehen“, sagte er viel zu hastig, um es ernst zu nehmen. „Ich organisiere gerade mit dem Bürgermeister weiter die Verpflegung der verwundeten Soldaten … auch Ihrer Soldaten.“
    „Sehr gut, dann organisieren Sie doch bitte direkt die Evakuierung mit“, gab Masao trocken von sich.
    „Wie meinen Sie das?“, wollte nun der alternde Bürgermeister erfahren.
    „General Thorim ist auf den Weg. Er will wahrscheinlich seine Stadt zurückfordern und wird schon bald hier sein.“
    Der Bürgermeister hielt sich beide Hände vors Gesicht, lediglich seine Augen lies er frei. „Oh nein, Oh nein, Oh nein“, murmelte er ständig vor sich hin, während er sich ins Rathaus zurückzog.
    „Nein, Major. Ich werde nicht von hier flüchten. Ich habe Eurer Majestät versprochen in seiner Abwesenheit über sein Land zu wachen“, sagte der Minister und stemmte seine Arme in die Hüften.
    Masao beugte sich ein Stück zu ihm herunter, als er im sagte: „Genau genommen gehört dieses Land Siran. Aber darüber könnt Ihr Euch gerne mit Thorim persönlich unterhalten, wenn Ihr wollt.“
    „Ich werde diesen fehlgeleiteten Schlächtern nicht weichen. Wenn König Barlick den Mut besaß, sich seinen Bruder zu stellen, dann werde ich den Mut haben, das hier zu Ende zu führen.“
    Nun etwas ernster griff Masao den Minister fest an den Schultern. „Gareth … Seien Sie nicht dumm. Der König würde nicht wollen, dass sein engster Berater hier sinnlos stirbt. Ich bin jetzt für die Männer hier verantwortlich. Schließen Sie sich der Evakuierung an.“ Nachdem er ihm dies verdeutlicht hatte, wollte er gerade zu seinem Pferd zurückkehren, als die Stimme des Ministers noch einmal erklang. „Nein, ich bleibe hier. Ich werde nicht ein weiteres Mal flüchten. Diesen Fehler habe ich vor Jahren begangen und ich habe daraus gelernt. Ich werde keinen mehr sterben lassen, solange ich an seiner statt stehen kann. Und wenn es gegen Siran geht, ist mein Wille nur umso stärker. Ich werde die Evakuierung von hier aus leiten. Aber diesen Platz werde ich keinen Meter verlassen.“
    Dafür hatte Masao jetzt keine Zeit. Jeden Moment könnte Thorim zum Angriff blasen. „Eins muss man euch lassen. Die Menschen in Anzem haben eine Einigkeit, die ihres Gleichen sucht.“ Der Major griff kurz an seinen Gürtel und zog einen Langdolch aus seiner Halterung. Verdutzt schob der Minister die Augenbrauen zusammen, als ihm die schmale Klinge gereicht wurde.
    „Na was?“, fing Masao an. „Wollen Sie Thorim etwa mit Ihren dünnen Ärmchen aufhalten?“
    Mit zusammengepressten Lippen nahm er die Waffe entgegen und verbeugte sich kurz. Dann eilte er zu den Verletzten um die Evakuierung einzuleiten.
    Lautes klackern auf dem Marmorboden, verriet die Ankunft von mindestens ein Dutzend Pferden. Masaos Bataillon hat sich auf dem Dorfplatz eingefunden und wartete auf weitere Befehle. An ihrer Spitze, der Reiter mit der roten Mähne.
    Eilig schritt Masao zu ihm rüber. „Kahiko, seht zu dem Hügel dort. Jeden Moment werden Thorims Mä …“ Masao brach den Satz ab und starrte mit halb offenem Mund dem orangefarbenen Horizont entgegen.
    „Major?“ Auch Kahiko schaute nun den Hügel hinauf und verstand sofort das Entsetzen seines Mitstreiters.
    „Ehm, Masao. Sind das … Katapulte?“
    Schwarze Schatten erhoben sich an der Kuppe und man konnte die Umrisse zweier Schleudern ausmachen.
    „Thorim will die Stadt gar nicht zurückerobern … Er will sie zerstören.“
    Und als ob der Feind diese Aussage bestätigen wollte, flogen auch schon zwei Felsbrocken durch die Luft.
    „In Deckung!“, schrie Masao und hechtete zur Seite.
    Eines der Geschosse schlug mitten in den Marmorboden ein und zersplitterte den schönen Stein. Mehrere am Boden liegende Verletzte vermochten es nicht mehr dem weiterrollenden Tod auszuweichen. Der zweite Stein schlug etwas weiter hinten in ein Gebäude und verfehlte nur knapp das Gotteshaus. Die schwarzen Dachziegel schepperten zu Boden und der aufgewirbelte Staub der zerstörten Hauswand, glitt über den Marmor bis zu Masaos Füßen, der sich langsam wieder aufrichtete.
    „Thorim weiß, dass er die Brücke verlieren wird … Und damit auch den Krieg. Das hier ist weder ein Akt der Befreiung seiner Bürger noch ein strategischer Gegenangriff. Das hier, … ist simple Rache.“
    Kahiko, der das Pferd seines Majors zu ihm führte schaute auf ihn herab.“Thorim will Blutvergießen? Das kann er haben.“
    Mit einem Schwung stieg Masao auf sein Pferd und wandte sich den Soldaten zu. Schnell überblickte er die Lage und sah, wer mit der Evakuierung beschäftigt war und wer in den Kampf ziehen konnte. Er zog sein Breitschwert, das am Sattel seines Pferdes hing und hielt es empor.
    „Tapfere Ordensritter und Soldaten von Anzem. Ein letztes Mal noch müssen wir unsere Kräfte mobilisieren, um diejenigen zu schützen, die es vor uns genauso getan haben. Oberste Priorität haben die zwei Katapulte. Tut alles, was in eurer Macht steht, um sie zu zerstören und Gajeh einen weiteren Tag in Anzems Händen wissen zu dürfen.“ Er drehte sein Pferd zum Hügel und richtete den schon anstürmenden Siranern seine Waffe entgegen. „Angriff!“

  • Hallo @Etiam

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    Hier hast du wirklich was Interessantes begonnen. Trotzdem muss ich ein bisschen dran herummeckern. ^^

    Ich tue mich schwer damit, dass ich die Texte gedanklich einem Archiv zuordnen soll. MMn sin doch da eher Berichte, trockene Reportagen, und so'n Zeugs aufbewahrt. In der Art, wie dieses Pergament gehalten ist, ist ja eher wie ein Roman. Also mit wörtlicher Rede und allem Drum und Dran. Nicht wirklich Kriegsberichterstattung. Wer hat es überhaupt geschrieben? Ist nicht erwähnt ...

    Schwierig finde ich die Bombardierung mit Namen zu verarbeiten, die du noch vor dem Beginn des eigentlichen Textabschnittes auf die Leser herniederprasseln lässt. Dass es teils japanische Namen sind, macht es mMn zusätzlich schwer. Die Magische-Welten-Leser kennen ja schon einige. Aber wer hier neu einsteigt ... ich weiß nicht. :/
    Wo muss ich den gelesenen Part denn zeitlich einordnen im Vergleich zu Magische Welten? Daisukes Vater ist mit von der Partie, von dem seine Frau glaubt, dass er tot ist und den Daisuke finden will. Ist das erwähnte Kind Daisuke? Auch Kahiko ist dabei. Die anderen Namen habe ich schon mal gelesen. Aber da du mit den Magischen Welten momentan gerade mit Daisuke und Tadashi unterwegs bist, hab ich leider null Plan, in welchem Zusammenhang das war. Zu lange her. Tut mir leid.

    Der Part selbst ist sehr gut geschrieben. Man kann sich problemlos in die Situation hineinversetzen. Krieg... Immer furchtbar. Aus jeder Perspektive betrachtet. Ein wenig wundert mich, dass Masao nicht wenigstens eine Späher ausschickt, um die feindliche Truppenstärke auszukundschaften? Und eines habe ich nicht herausfinden können - wer ist jetzt König Barlicks Bruder?? :hmm:

    Spoiler anzeigen

    Falls du Interesse an Futzelkram hast, sag Bescheid, ansonsten würd ich's lassen.

    "Er wird wiederkommen. Die Berge sind wie ein Virus. Man infiziert sich mit der Liebe zu ihnen
    und es gibt kein Gegenmittel. Sie führen in eine Sucht, man kommt nicht mehr von ihnen los.
    Je länger man sich woanders aufhält, desto größer wird das Verlangen, sie wiederzusehen."

    Chad, der Holzfäller
    aus "Der Wolf vom Elk Mountain"

    ___________________

    • Offizieller Beitrag

    Ich tue mich schwer damit, dass ich die Texte gedanklich einem Archiv zuordnen soll. MMn sin doch da eher Berichte, trockene Reportagen, und so'n Zeugs aufbewahrt. In der Art, wie dieses Pergament gehalten ist, ist ja eher wie ein Roman. Also mit wörtlicher Rede und allem Drum und Dran. Nicht wirklich Kriegsberichterstattung. Wer hat es überhaupt geschrieben? Ist nicht erwähnt ...

    Wow... den Punkt hab ich wirlklich komplett ausser acht gelassen.

    Diese puren Berichterstattungen, finden sich ja teils schon im Weltenbau wieder. Deswegen wollte ich hier mal etwas ins Detailgehen.
    Den Autor müsste ich, in dem Sinne, tatsächlich noch dazuschreiben/finden.
    Aber auch die kommenden Projekte hier, werden in dieser Form zulesen sein. Es werden halt kurze Einblicke in die Geschichte vor Daisukes Story sein.

    Schwierig finde ich die Bombardierung mit Namen zu verarbeiten, die du noch vor dem Beginn des eigentlichen Textabschnittes auf die Leser herniederprasseln lässt. Dass es teils japanische Namen sind, macht es mMn zusätzlich schwer. Die Magische-Welten-Leser kennen ja schon einige. Aber wer hier neu einsteigt ... ich weiß nicht.

    ok, dann muss ich das nochmal deutlicher machen. Die sollen in erster Linie für mich sein und erst in der Zukunft für interessierte Leser. Ich kann sie aber auch nicht in nen Spoiler packen, da sie mir sonst nicht mit Suchfunktion angezeigt werden wenn ich nach ihnen suche. Wenn sich hier einiges angeheuft hat, wäre es für mich einfacher schnell nach einzelnen Personen zu suchen um eventuelle Plotholes zu umgehen. Im nachhinein, eignet sich das aber auch gut wenn man zu einer bestimmten Person was zusammen tragen möchte oder ich für die Hauptstory mal Infos brauche. Erun ist nämlich mittlerweile so groß, das ich selbst nicht mehr den Überblick über alle seine Bewohner habe.

    Also nochmal, in der Regel, könnt ihr die vorher erwähnten namen getrost ignorieren. Vielleicht auch besser so, weil es könnten ja Spoiler enthalten sein, wenn auf einmal ein name auftaucht, wartet man ja nur auf seine Erscheinung (vorausgesetzt man kennt diesen Char. usw.).


    Wo muss ich den gelesenen Part denn zeitlich einordnen im Vergleich zu Magische Welten?

    Grr... das hab ich ja mal komplett verpennt. Wird in Zukunft vor die Parts geschrieben. Dieser Part hier spielt aber 18 Jahre vor den Ereignissen im "Magische Welten Band 1"

    Daisukes Vater ist mit von der Partie, von dem seine Frau glaubt, dass er tot ist und den Daisuke finden will. Ist das erwähnte Kind Daisuke?

    Ups, wo hab ich erwähnt, das Celia denkt Masao sei tot? Aber ja, es ist der Mann den Daisuke versucht aus dem Gefängnis zu befreien. Und ja, das noch ungeborene Kind ist Daisuke sein^^

    Auch Kahiko ist dabei. Die anderen Namen habe ich schon mal gelesen. Aber da du mit den Magischen Welten momentan gerade mit Daisuke und Tadashi unterwegs bist, hab ich leider null Plan, in welchem Zusammenhang das war. Zu lange her. Tut mir leid.

    Die anderen Namen fanden bei den Magischen Welten auch nur kurz erwähnung.
    Venek bei Kahiko zuhause.
    Ganto taucht ganz zum Schluss im Schloss auf.
    Und der Minister war während der Ratsversammlung im Schloss.
    Das wars auch schon. Ist also absolut nicht schlimm wenn man hier nicht direkt eine Verbindung zu de der Main-Story hat.

    Aus jeder Perspektive betrachtet. Ein wenig wundert mich, dass Masao nicht wenigstens eine Späher ausschickt, um die feindliche Truppenstärke auszukundschaften? Und eines habe ich nicht herausfinden können

    Mmh also in Gajeh selber hatte er ja wenig gelegenheit dazu. Da passierte ja alles Schlag auf Schlag... Die einzige Möglichkeit wäre dann gewesen, wenn er losreitet und das erste Mal zu Kahiko spricht. Allerdings, kamen diese ja sogar verspätet an.

    wer ist jetzt König Barlicks Bruder??

    Das war mit Absicht ein wenig kryptisch geschrieben.
    Aber eigentlich ist es ganz einfach, auch wenn es für das Geschehen um Masao herum nicht sooo wichtig ist.
    Der "Brüderkrieg" ist ein Krieg zwischen zwei Brüdern und ehemals vereinten Königreichen. Dem zurfolge, ist der Bruder, vom König von Anzem, (Barlick Anzem) niemand geringeres als der verfeindete König.
    Später bekannt als Dargran Anzem (König des siranischen Reiches).


    Falls du Interesse an Futzelkram hast, sag Bescheid, ansonsten würd ich's lassen.

    An sich würde ich das Angebot nicht ablehnen^^ Aber es ist für mich nur eine spielerei und bei meinen Prioritäten weit hinter dem Hauptprojekt. Solltest du dir trotzdem die Mühe machen, werde ich die Korrekturen natürlich einfließen lassen^^

  • Hallo @Etiam

    ich hab mir mal noch ein paar Gedanken gemacht zu deinen Kurzgeschichten. ^^

    Spoiler anzeigen

    Den Autor müsste ich, in dem Sinne, tatsächlich noch dazuschreiben/finden. Das entfiele, wenn ein Artefakt die Story "enthält"

    Aber auch die kommenden Projekte hier, werden in dieser Form zulesen sein. Es werden halt kurze Einblicke in die Geschichte vor Daisukes Story sein.

    Ups, wo hab ich erwähnt, das Celia denkt Masao sei tot? Nirgends. Ich hab nachgelesen. Ich lag falsch. Tut mir leid.

    Mmh also in Gajeh selber hatte er ja wenig gelegenheit dazu. Da passierte ja alles Schlag auf Schlag... Die einzige Möglichkeit wäre dann gewesen, wenn er losreitet und das erste Mal zu Kahiko spricht. Allerdings, kamen diese ja sogar verspätet an.
    Ich dachte an die Möglichkeit, als er den Hügel im Norden gemustert hat und sich fragte, wie stark die feindlichen Truppen wohl sind. Also VOR Ankunft in der Stadt.

    Der "Brüderkrieg" ist ein Krieg zwischen zwei Brüdern und ehemals vereinten Königreichen. Dem zurfolge, ist der Bruder, vom König von Anzem, (Barlick Anzem) niemand geringeres als der verfeindete König. Okay, jetzt hab ich verstanden. War nicht klar ersichtlich im Text.

    Solltest du dir trotzdem die Mühe machen, werde ich die Korrekturen natürlich einfließen lassen^^

    :rofl: Ich hätte es gemacht, wenn du Wert drauf gelegt hättest. Aber so ist es mir auch lieber. ^^

    "Er wird wiederkommen. Die Berge sind wie ein Virus. Man infiziert sich mit der Liebe zu ihnen
    und es gibt kein Gegenmittel. Sie führen in eine Sucht, man kommt nicht mehr von ihnen los.
    Je länger man sich woanders aufhält, desto größer wird das Verlangen, sie wiederzusehen."

    Chad, der Holzfäller
    aus "Der Wolf vom Elk Mountain"

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    • Offizieller Beitrag

    So, @Tariq hier meine verspätete Antwort^^

    Mmh.Alsodas mt deegischn Akten ist ne super Idee eigentlich. Aber ich wüsste nichts, was zum Beispiel bei der Schlacht um Gajeh die ganze Zeit dabei wäre. Schon alleine weil wir hier im ersten Part einen Perspetkiven Wechsel, von Obersankt Ganto hin zu Major Masao machen. Der Kurator wäre in der Tat so etwas (dieses dekodieren) zu bewerkstelligen. Die Frage ist nur warum er das nicht zum Beispiel, bei den Büchern Nidos macht (darunter fallen auch de Magische Welten Bänder). Diese stehen ja auch so gesehen in dieser Halle. An sich, kann ich in diesem speziellen Fall ja Daisukes Kette nehmen... Aber ich denke das geht jetzt zuweit ins detail.
    An sich gute Idee, nur über die Umsetzung muss ich mir noch gedanken machen. (bzw. welchen Gegenstand ich erwähle. Vielleicht ja auch mehrere)

    Das mit dem Brüderkrieg und dem verlesen hin zum Bürgerkrieg, ist mir sogar selbst schon mal passiert :S

    Mit dem Ausspähen, geht in dem Fall nicht, weil er niemanden dafür abkommandieren kann. Er ist reitet alleine. Ich werd nochmal drüber lesen.

    Und zu guter letzt. Wie gesagt, das mit den Brüdern sol auch noch nicht ersichtlich im Text werden. Es ist hier auch eher kleiner Subplot und spielt für den Ausgang in Gajeh wenig bis gar keine Rolle. Im großen und ganzen, ist es natürlich wichtig.

  • Also ich will ja jetzt keinen Wirbel veranstalten und dir mit meinen Vorschlägen schlaflose Nächte bescheren, Etiam.

    Spoiler anzeigen

    DU bist der Chef und musst vor mir eigentlich gar nicht begründen, warum das oder das nicht geht oder nur schwierig umzusetzen ist.
    Du kannst problemlos das, was den Obersankt am Anfang betrifft, alles so schreiben, als würde es Masao beobachten, während er heranreitet. Und ja, ich denke, es ist auch möglich, zwei Gegenstände zu haben, die ein einziges Geschehen wiedergeben können, wenn eines nicht während der ganzen Zeit dabei war.
    Welche Fähigkeiten du letztendlich dem Kurator verleihst, ist auch allein deine Sache, aber du hast hier gaaaaanz viel Spielraum.

    Thema Ausspähen - leuchtet mir ein.

    Wie gesagt, das mit den Brüdern sol auch noch nicht ersichtlich im Text werden. Es ist hier auch eher kleiner Subplot und spielt für den Ausgang in Gajeh wenig bis gar keine Rolle. Im großen und ganzen, ist es natürlich wichtig.

    Dann würde ich mir überlegen, ob ich die Stelle hier in dem "Pergament" schon erwähne. Es verwirrt womöglich den Leser. Er hat da am Ende vielleicht was nicht begriffen, was auch innerhalb der Story nicht erklärt wird. Wenn es sowieso für diesen Text keine Rolle spielt, kann es vielleicht auch weggelassen werden. Aber das kannst nur du entscheiden, weil du als Einziger das Gesamte kennst und deshalb auch als Einziger einschätzen kannst, wann was erwähnt werden muss.

    "Er wird wiederkommen. Die Berge sind wie ein Virus. Man infiziert sich mit der Liebe zu ihnen
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    Chad, der Holzfäller
    aus "Der Wolf vom Elk Mountain"

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    • Offizieller Beitrag

    Also ich will ja jetzt keinen Wirbel veranstalten und dir mit meinen Vorschlägen schlaflose Nächte bescheren, Etiam.

    Ach was nein. Ich hatte mir deine Vorschläge mal durchgelesen, als ich spät Abends auf dem Weg nachhause war. Am nächsten Tag hab ich es dann leider vergessen.
    Vorschläge sind immer gut und gerade bei solchen Nebenprojekten ist doch noch weniger in Stein gemeißelt als bei dem Hauptprojekt. Das Pergamentsystem war innerhalb von 10 erdacht um nen schönen Background zuhaben. Hab mir schon gedacht, dass das stark ausbaufähig sein wird^^


    DU bist der Chef und musst vor mir eigentlich gar nicht begründen, warum das oder das nicht geht oder nur schwierig umzusetzen ist.

    Na warum? Wenn sich meine Leser die Arbeit machen, dann mach ich das auch. Immerhin findet hier ein Austausch statt.

    Welche Fähigkeiten du letztendlich dem Kurator verleihst, ist auch allein deine Sache, aber du hast hier gaaaaanz viel Spielraum.

    Weniger als du denkst, da der Meister wirklich in teilen der Geschichte vorkommen wird. Aber das was du beschrieben hast wäre absolut machbar. Es würde mit ein bisschen rumschreiben locker in sein Profil passen.

    Dann würde ich mir überlegen, ob ich die Stelle hier in dem "Pergament" schon erwähne. Es verwirrt womöglich den Leser. Er hat da am Ende vielleicht was nicht begriffen, was auch innerhalb der Story nicht erklärt wird. Wenn es sowieso für diesen Text keine Rolle spielt, kann es vielleicht auch weggelassen werden. Aber das kannst nur du entscheiden, weil du als Einziger das Gesamte kennst und deshalb auch als Einziger einschätzen kannst, wann was erwähnt werden muss.

    Hier würde ich vorschlagen das Ende abzuwarten (also wenn das letzte zu diesem Thema gesagt wurde) und dann nochmal drüber zuschauen. Dann kannst du mir gerne nochmal sagen wie das aussieht. Weil ich habe ja nur das gesamtwerk im Kopf und nicht wie es zeitweise für den Leser aussieht.

    • Offizieller Beitrag

    Der letzte Tag (Gajeh) 2/4


    Während die vordersten Reihen seiner Kämpfer schon an ihm vorbei liefen, stülpte sich Masao seinen Helm über das schulterlange schwarze Haar. Einmal noch schaute er zu seinem rothaarigen Captain, welcher sich auf besten Weg ins Getümmel befand.
    Mit Tempo ritt der Major seinen Männern hinterher und den Siranern entgegen. Auch Thorims Streitkräfte machten sich nun auf in die Schlacht und rannten den Hügel hinunter. Einer der vordersten fand durch Masaos Breitschwert ein schnelles Ende, als die zwei Armeen aufeinanderstießen. Mann für Mann kämpfte sich der Major durch, bis eines der Katapulte nur noch wenige Meter entfernt vor ihm lag und von mehreren Soldaten geschoben wurde. Doch oben im Himmel zog auf einmal etwas Masaos Aufmerksamkeit auf sich. Zwei weitere Felsbrocken.
    „Eine zweite Reihe von Katapulten?“, dachte er nur. Weiter kam er nicht, denn da schlug einer der großen Steine schon neben ihm ein und schleuderte den Krieger von seinem Pferd.
    Orientierungslos und benommen fand Masao sich am Boden wieder. Erde klebte ihm im Gesicht. Er musste seinen Helm verloren haben, als er durch die Luft gewirbelt wurde. Ein erster Blick nach vorne ließ ihm klar werden, dass er nicht mehr wusste, wo oben und unten war. Als sich die Klänge des Krieges um ihn herum wieder bemerkbar machten und sich das Bild vor seinem Auge langsam wieder zu ordnen begann, sah er etwas auf sich zukommen. In letzter Sekunde schaffte er es, sich zur Seite zu rollen und dem Rad des Katapultes auszuweichen.
    Das Katapult, ich muss es zerstören … Aber wo ist mein Schwert?
    Hektisch schaute sich der Major nach seiner schweren Waffe um, bis er sie schließlich einige Meter von sich entfernt, senkrecht im Boden stecken sah. Er hievte seinen Körper wieder empor und torkelte, noch etwas unsicher auf den Beinen, auf das Breitschwert zu. Den Fokus auf die Klinge gerichtet, erkannte Masao zuerst nicht, dass sie auch die Aufmerksamkeit eines siranischen Soldaten auf sich gezogen hatte. Erst als der gegnerische Streiter, siegessicher seine Hand um den Griff der Waffe legte, bemerkte ihn, der Major.
    Der Soldat zog an der Klinge, doch gelang es ihm nicht, das Breitschwert aus dem Boden zu ziehen.
    Langsam kam Masao auf den Soldaten zu und schubste ihn zur Seite. Mit einem kurzen Kraftakt riss er die Klinge aus der Erde und verschonte den nun flüchtenden Siraner.
    Das Katapult hat es in der Zwischenzeit nicht allzu weit geschafft und so schaltete Masao zuerst die Schützen aus, um im Nachhinein die Steinschleuder selbst zu vernichten.
    Stolz sah er einige Meter hinüber zu dem zweiten Katapult, das nun ebenfalls durch ein paar seiner Männer zerstört wurde.
    Nun bleiben nur noch die hinter dem Hügel, dachte er und wollte gerade weiter nach oben laufen, als Kahiko mit seinem Pferd neben ihm haltmachte.
    „Major, seht nur, da unten in Gajeh.“
    Auf dem Dorfplatz liefen die Menschen wild durcheinander und wurden augenscheinlich von bewaffneten Kämpfern gejagt.
    „Scheiße“, fluchte Masao. „Die Katapulte waren ein Ablenkungsmanöver. Zugegeben ein verdammt Großes. Thorim ist in der Zwischenzeit von wo anders in die Stadt eingedrungen.. Wir müssen zurück.“
    Kahiko half seinem Major auf sein Pferd und zusammen, ritten sie den Hügel wieder hinunter um die Evakuierung noch zu retten.

    In der Zwischenzeit im Haus des Bürgermeisters.
    Blutend schleppte sich der Bürgermeister in den Flur, bis er schließlich an einem Wandschrank gelehnt zusammenbrach. Panisch schaute er den Gang entlang, aus dem er eben gekommen war. Ein Knall, so laut wie ein Donner, verriet, dass sein Verfolger noch nicht von ihm abgelassen hatte. Doch der Bürgermeister hatte keine Kraft mehr, um aufzustehen und fing zu wimmern an, als sein Peiniger schließlich um die Ecke kam. Wieder schlug der blonde Hüne seine zwei Hämmer gegeneinander, dass es einem Donner gleichkam. Sein Gesicht und sein Bart waren mit Blut gesprenkelt und verrieten, dass der Bürgermeister heute nicht sein erstes Opfer war. Die schwarz geschuppte Rüstung schimmerte immer kurz auf, wenn er an einem der zahlreichen Fenster vorbeilief. Ein letztes Mal noch schlug er seine Hämmer zusammen, ehe er sie in die Schlaufen seines Gürtels steckte und sich zu dem Oberhaupt von Gajeh niederkniete.
    „Euer Verrat ist wirklich ein Ärgernis, Bürgermeister“, begann er mit ruhiger Stimme. Er zwirbelte mit seiner rechten Hand in seinem Bart, während er den kauernden Mann musterte.
    „I-ich habe niemanden Verraten, General Thorim. Gajeh steht für Frieden. Hier im Niemandsland hat niemand diesen Krieg gewollt. Wir wollen keine Opfer und keine Sieger, wir wollen Frie…“
    Die kräftige Hand Thorims schnürte dem Sprecher Gajehs die Luft ab, als sie sich um seinen Hals legte.
    „Aber wie soll es Frieden geben, wenn man nicht mal seinen eigenen Männern vertrauen kann? Erklärt es mir, Bürgermeister.“
    Mehr als ein Röcheln kam dem alten Mann nicht über die Lippen.
    „Verzeiht, aber ich verstehe Euch nicht. Ihr müsst etwas deutlicher reden. Aber die Antwort muss natürlich ‚gar nicht‘ lauten. Denn einen Frieden auf Säulen des Verrats zu stützen ist unmöglich. Ich bin also nicht der Kriegstreiber. Die Toten hier habe nicht ich zu verantworten. Der Mörder Eures Volkes … seid Ihr ganz allein. Und ich…“
    Der Bürgermeister strampelte mit den Beinen und versuchte sich zu befreien denn er wusste, was ihm blühte.
    „Ich als General von Siran“, fuhr Thorim fort. „Als Repräsentant unserer Hauptstadt Kiridu und als vom König ernannter Richter, verurteile dich hiermit …“
    Die Augen des Bürgermeisters weiteten sich und er begann flehend, mit dem Kopf zu schütteln.
    „Zum Tode.“ Fester wurde der Griff des Generals und blaue Blitze sprangen zwischen seinem Arm und dem Gesicht des Opfers hin und her.
    Schreie entflohen dem Verurteilten, doch es dauerte nicht lange und sie verstummten. Langsam lies der General von dem qualmenden Opfer ab und richtete sich auf, gerade als die Tür zum Dorfplatz aufsprang.
    „Oh nein, Herr Bürgermeister“, rief der Minister erschrocken.
    „Sieh einer an, wenn das nicht Gareth Loan ist. Der Speichellecker des Verräterkönigs. Es ist mir eine Ehre.“ Breit grinsend ging Thorim auf den Minister zu und hielt ihm die Hand entgegen.
    Loan erwachte aus seiner kurzen Schockstarre und zog den Dolch, den er von Masao erhalten hatte. Ohne groß darüber nachzudenken, stürmte er auf den blonden Mann zu.Dieser jedoch umgriff sofort das Handgelenk des Ministers und schlug ihm mit der anderen so hart in den Bauch, dass ihm die Luft wegblieb.
    „Minister, das ist doch jetzt die Stadt eures Königs. Empfängt man so etwa seine Gäste?“ Langsam wurde die ruhige Stimme des Generals lauter und zorniger. „Macht man das so in Anzem? Steht euer König auf so was?“ Mit einem tritt beförderte Thorim den Minister aus der Haustür. Er selbst musste sich ein wenig ducken, um durch den Türrahmen zu passen. Auf allen Vieren kroch der Minister panisch über den Marmorboden.
    Der General folgte ihm und hielt sich beide Hände an den Kopf.
    „Mein Vater Odimus, wurde im ersten Brüderkrieg getötet. Erschlagen, von einem Trümmerteil aus unserer Wehrmauer. Sein Kopf …“ Er machte mit den Fingern eine ausbreitende Bewegung, während er sie von seinem Kopf wegführte. „Verteilte er großzügig auf dem gesamten Gehweg. Ein bisschen war hier, ein bisschen war da …“ Mit seiner rechten zeigte er willkürlich, auf verschiedene Stellen des Marktplatzes, während seine linke, einen der beiden Hämmer umschloss.
    „Sah sehr hässlich aus. Glaubt mir, ich habe es gesehen. Aber für König Barlick, war das auch nur ein Opfer von vielen, die während seiner paranoiden Revolte fielen. Mal schauen, was er von Ihrem Opfer hält.“ Er nahm nun auch den zweiten Hammer in der Hand und baute sich vor dem kauernden Minister auf. „Ich werde versuchen ein ungefähr ähnliches Kunstwerk zu kreieren, wie es damals das Trümmerteil der Mauer getan hat. Also Minister seid Ihr bereit, ein Denkmal der Rache zu werden? Nicht so ängstlich. Das müssen wir schon zusammen anpacken.“
    „Tut mir leid“, ertönte eine Stimme vom anderen Ende des Dorfplatzes. „Aber für heute musst du dich mit mir als Tanzpartner begnügen.“ Es war Masao, der die Aufmerksamkeit Thorims auf sich zog und so, dem Minister die Flucht ermöglichte.
    „Ich bin zwar nur ein Major und kein stellvertretender König, aber ich denke das wird reichen“, schmunzelte Masao.
    Unter dem Bart des Kriegergenerals zeichnete sich ein zufriedenes Lächeln ab. „Ich weiß genau, wer Ihr seid. Masao Kagayaki.“
    Er stieß seine Hämmer einmal lautstark gegeneinander. „Major des Ordens der Strahlen. Ein Orden, der die Völker im Kampf gegen die Dämonen vertritt, sollte keine Partei ergreifen. Dennoch habt ihr eine Seite gewählt.“
    Ein weiteres Mal, donnerten die Hämmer gegeneinander. „Ihr habt Euch für den Tod entschieden.“
    Mit aller Kraft schlug er seine beiden Waffen in der Mitte zusammen und blaue Funken schlugen durch die Luft. Scheinbar ziellos suchend leckten die Blitze am Boden, während sie aus den Hämmern strömten. Die gezackten Linien, spiegelten ihr Licht in den Augen des Generals und gaben ihnen einen kalten Schimmer
    „Bereit?“, fragte Thorim.
    „Ich? Ich warte schon die ganze Zeit darauf, dass du mit deinem Vorspiel hier fertig bist.“
    Ein müdes lachen entkam Thorims Hals. Dann rannte er auf Masao zu.

  • Ein beschworenes Schild, das aus purer Seelenkraft bestand und so schwer zu brechen war, wie der Wille seines Trägers selbst.

    Sehr gut beschrieben! Ich habe deine kleine Geschichte entdeckt und werde sie auch mal lesen.

    Ausgezeichnet, Major. Aber wenn ich mich recht entsinne, habe ich Euch zu Eurer Frau geschickt. Kein Kind sollte ohne Vater aufwachsen müssen.“

    Gute Aussage

    „Tapfere Ordensritter und Soldaten von Anzem. Ein letztes Mal noch müssen wir unsere Kräfte mobilisieren, um diejenigen zu schützen, die es vor uns genauso getan haben. Oberste Priorität haben die zwei Katapulte. Tut alles, was in eurer Macht steht, um sie zu zerstören und Gajeh einen weiteren Tag in Anzems Händen wissen zu dürfen.“ Er drehte sein Pferd zum Hügel und richtete den schon anstürmenden Siranern seine Waffe entgegen. „Angriff!“

    Spannung auf jeden Fall aufgebaut, sowie in den Rest der Geschichte finde ich. Dein Schreibstil ist wirklich sehr flüssig und entspannt zu lesen.
    :nummer1:

    :chaos::smoker:

  • @Etiam So zu Part zwei gebe ich auch nochmal Feedback


    Aber wo ist mein Schwert?

    Gut das er da noch heilrauskam, dass ist eine wirklich schwierige Situation.

    „Major, seht nur, da unten in Gajeh.“
    Auf dem Dorfplatz liefen die Menschen wild durcheinander und wurden augenscheinlich von bewaffneten Kämpfern gejagt.
    „Scheiße“, fluchte Masao. „Die Katapulte waren ein Ablenkungsmanöver. Zugegeben ein verdammt Großes. Thorim ist in der Zwischenzeit von wo anders in die Stadt eingedrungen.. Wir müssen zurück.“
    Kahiko half seinem Major auf sein Pferd und zusammen, ritten sie den Hügel wieder hinunter um die Evakuierung noch zu retten.

    Schlau gemacht von den Angreifern, aber wurden keine Soldaten zurückgelassen, und wie groß ungefähr ist dieser Kampftrupp ?

    Wieder schlug der blonde Hüne seine zwei Hämmer gegeneinander, dass es einem Donner gleichkam. Sein Gesicht und sein Bart waren mit Blut gesprenkelt und verrieten, dass der Bürgermeister heute nicht sein erstes Opfer war. Die schwarz geschuppte Rüstung schimmerte immer kurz auf, wenn er an einem der zahlreichen Fenster vorbeilief. Ein letztes Mal noch schlug er seine Hämmer zusammen, ehe er sie in die Schlaufen seines Gürtels steckte und sich zu dem Oberhaupt von Gajeh niederkniete.

    So einen Typen will ich nicht begegnen, obwohl, doch xd Sehr krass beschrieben, du hast das echt drauf

    Mit aller Kraft schlug er seine beiden Waffen in der Mitte zusammen und blaue Funken schlugen durch die Luft. Scheinbar ziellos suchend leckten die Blitze am Boden, während sie aus den Hämmern strömten.

    Sogar blaue Funken, dass ist sehr krass.


    Abschließend möchte ich noch sagen, dass ich auch diesen Teil sehr überzeugend finde, besser als einige Fantasy-Bücher, die ich gelesen habe. Mit deinen Schreibstil habe ich mich nun angefreundet :party:

    Wie lange schreibst du eigentlich schon Geschichten ?

    Das ist ein richtig gutes Werk.

    :chaos::smoker:

    • Offizieller Beitrag

    Sehr gut beschrieben! Ich habe deine kleine Geschichte entdeckt und werde sie auch mal lesen.

    Danke sehr^^ Freut mich.

    Spannung auf jeden Fall aufgebaut, sowie in den Rest der Geschichte finde ich. Dein Schreibstil ist wirklich sehr flüssig und entspannt zu lesen.

    Sehr gut. Zu lesen, dass diese Szenen nicht nur bei mir selber spannend rüberkommen ist schon mal was :D

    Schlau gemacht von den Angreifern, aber wurden keine Soldaten zurückgelassen, und wie groß ungefähr ist dieser Kampftrupp ?

    Teile der Truppen wurden ja zur Evakuierung abgestellt. Das sind auch die einzigen Verteidiger, die noch in Gajeh übrig sind.
    Die Heer der beiden sind relativ "überschaubar" Also wir haben es hier nicht mit Helms Klamm Dimensionen oder so zu tun^^
    Ich denke mal mehr als 1000 Mann wird der Angriffstrupp von Thorim nicht rechnen.

    (Ich hoffe mal, dass das mehr oder weniger realistisch ist. ich muss nämlich zu meiner Schande gestehen, dass ich davon wenig Ahnung habe.)


    So einen Typen will ich nicht begegnen, obwohl, doch xd Sehr krass beschrieben, du hast das echt drauf

    :blush: Danke^^

    Abschließend möchte ich noch sagen, dass ich auch diesen Teil sehr überzeugend finde, besser als einige Fantasy-Bücher, die ich gelesen habe.

    Mit deinen Schreibstil habe ich mich nun angefreundet


    Wow, danke. Das freut mich echt zu hören/lesen


    Wie lange schreibst du eigentlich schon Geschichten ?

    Meine erste Geschichte hie, "Die magischen Welten" ist eigentlich auch der beginn meiner Schreiberkarriere gewesen :D
    Besonders an den ersten Kapiteln merkt man das, wie ich finde.

    Danke fürs lesen. Mal schauen wann ich hier den nächsten Part poste. Fertig ist die kleine Geschichte rund um Gajeh schon... Nur noch nicht überarbeitet...