Klagend hebst du einen Finger,
rauchgeschwärzt zeigt er empor,
Aus dem eingestürzten Dachstuhl
ragen Balken schwarz hervor.
Glaslos gähnen leere Fenster.
Türen, die zerbrochen sind,
hängen schief in ihren Angeln.
In den Fluren klagt der Wind.
Efeu schlingt sich um die Tore,
fesselt Stahl mit zartem Trieb,
klettert über deine Mauern,
still und heimlich wie ein Dieb.
Stuck an Decken zeugt noch heute
von dem Reichtum, von dem Glanz,
der dein Innerstes einst schmückte.
Doch all das verschwand fast ganz
wegen einst verschmähter Liebe.
Sie gebar die böse Tat:
Tosend war die Feuersbrunst, die
deinen Prunk vernichtet hat.
Trauernd klagt der Schornsteinfinger
dies dem Himmel, ungehört.
Klage nicht, Haus, deine Seele
ward vom Feuer nicht zerstört.
Wer voll Wehmut dich betrachtet,
wer sich Zeit nimmt, stehenbleibt,
kann dich manchmal flüstern hören:
„Alle Wunden heilt die Zeit.“