Der Oberbösewicht mit Stil

Es gibt 125 Antworten in diesem Thema, welches 37.360 mal aufgerufen wurde. Der letzte Beitrag (21. März 2020 um 15:21) ist von Der Wanderer.

  • Grund 85:

    … Noch 24.657.261 Sekunden bis zur Weltherrschaft. Noch …

    „Was machst du denn hier?!“, rief der Schurke perplex.
    „Das wüsstest Du wohl gern, Du Schuft!“, entgegnete der Held siegessicher. „Ich werde Deine Pläne vereiteln, mach Dich bereit!“
    „Einen Moment, bitte.“
    „HAAA – äh, was?“
    „Ich sagte: »Einen Moment, bitte.« Ich muss kurz etwas abklären“, wiederholte der Schurke und zückte einen Kommunikator.
    „Aber… äh, hm. Na schön.“
    Während der Held wartete, sah er sich ein wenig im Komplex um.
    „Sagen Sie mal: Ich dachte, Sie hätten Hunderte von Untertanen…?“, fragte er, als der Schurke endlich kopfschüttelnd aufgelegt hatte.
    „Ja, ja, hab ich auch. Aber die suchen allesamt den Keks der Superdupermacht für mich… und zwar recht erfolglos, wie ich gerade erfahren musste.“
    „Den Keks der - ! Oh nein, das muss ich verhindern! Mach dich bereit!“
    „Ich hab ihn doch noch gar nicht. Ich bin keine Bedrohung.“
    „HAAA – äh… stimmt, ähm…“
    „Wie hast du eigentlich mein Versteck gefunden?“
    „Hm? Ähm, hier ist vor ein paar Tagen ein Haufen Soldaten in weißen Kampfanzügen rausgekommen und da dachte ich…“
    „Mist! Ich hatte den Idioten doch aufgetragen, einzeln loszuziehen und dabei die Hintertür zu verwenden. Bah! Dilettanten!“, regte sich der Schurke zurecht auf.
    „Hm, sagen Sie mal: Warum haben Sie eigentlich gleich Ihr gesamtes Gefolge weggeschickt?“
    „Weil der Keks angeblich in tausend Krümel zerbrochen wurde. Außerdem brauche ich noch die Schriftrolle der Zusammenfriemelung, das Amulett von Jamjam, den goldenen Trichter der Völlerei… äh, und außerdem ist der Kühlschrank leer.“
    „Klingt ziemlich aufwendig…“
    „In der Tat. Nun, wie du siehst, bin ich sowieso noch Äonen vom Erfolg meines meisterlichen Plans entfernt und außerdem habe ich in zehn Minuten eine Skat-Verabredung. Also, wenn es dir nichts ausmacht…“
    „Äh… klar. Ähm, kein Problem. Ich… ich komme dann einfach später… hm… ich glaube, ich schicke dann einfach meinen Urenkel.

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  • Grund 86:

    Ein Fehler, tausend Möglichkeiten.

    Spätestens sobald die hauseigene Technik nutzungsbedingt Funken sprüht, sollte dem schwachsinnigen Sohnemann das Elektrikerspiel verboten werden. Oder hat man mal wieder die Stromrechnung versaubeutelt? Ha, guter Witz! Eher friert die Hölle ein, als dass Äon oder NBeWe mehr Strom schicken als das vertragliche Mindestmaß beziffert.

    Nein, offensichtlich haben die laienhaften Lakaien liederliche Larbeit… ähm, verrichtet. Mag es daran liegen, dass der fünfarmige Holger die Kabel vertauscht hat oder vielleicht hat der Staub hinterm Zentralrechner Mama beim letzten Besuch zum destruktiven Reinigungsaktivismus aufgestachelt ODER das WLAN ist beim letzten Update unbemerkt abgekackt – Fakt ist: Nüscht funzt!

    … Moment! Da war doch letztens dieser Held…, aber der stand nur eine halbe Sekunde neben der Steckdose…

    *checkt das Antivirenprogramm, die Firewall, den Phishing-Schutz und den Add-Blocker*

    Hm… scheint alles normal zu funktionieren… uäh! Warum liegt hier Müll?! Boah, wenn ich Steve erwische, stopfe ich ihm seine Apfelgriebse in den Rachen! Verfluchte Programmierer…

    *!*

    Och nö, der Treiber ist veraltet?!

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  • Grund 87:

    Viele Wege führen zum Disulfoxycarbinylpeptidamid

    So ein Springbrunnen schafft Atmosphäre. Ein heimischer Wohnzimmerwasserfall hat auch etwas für sich, aber solcherlei Dekoobjekte verbrauchen ja auch unnötig Platz. Wer es entspannend, stilvoll, aber auch praktisch mag, behilft sich auf andere Weise. Der chemischen Abteilung mangelt es sowieso an Lagermöglichkeiten und so finden die überdimensionierten blubbernden Behälter rasch ihren Weg ins diabolische Domizil. Schön.

    Nun muss die Chemieabteilung ja gelegentlich den Welteroberungsplänen zuarbeiten und stört so das entspannende Geblubber durch böse Betriebsamkeit. Da man als Bösewicht von Klasse nicht im Dunst der Diener wandeln will, müssen Hochwege her. Und da die Behälter eine recht einnehmende Natur entwickelt haben, lässt es sich auch nicht vermeiden, dass die Wege teilweise über sie hinwegführen. Ich weiß, ich weiß. »Das ist gefährlich!«, »Man könnte hineinfallen!«, »Mach Deckel drauf und lass stabile Geländer anbringen!«

    Jaja.
    Schon mal einen Deckel auf einen Topf voll kochenden Wassers gelegt? Na also.
    Und wie soll ich bitte meine Untertanen im Auge behalten, wenn mir ein hässliches Geländer die Sicht nimmt?
    Außerdem können meine Feinde sowieso unmöglich bis hierher vordringen, also besteht für so etwas überhaupt keine Notwendikaaaaaaah!
    Blubb.

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  • Grund 88

    Zehn kleine Schergelein

    »Meine nutzlosen Schergen des Grauens bekommen keine vier popeligen Helden platt? Egal, die machen das jetzt so lange, bis sie es endlich geschafft haben, diese Versager.«


    Zehn kleine Schergelein zogen aus, die Heroic Four zu zerstreu‘n.
    Eines zerstreute sich gar selbst dabei, da waren’s nur noch …

    Neun kleine Schergelein überfielen die Helden in tiefster Nacht.
    Eines stolperte, lief direkt in die Wache rein, da waren’s nur noch …

    Acht kleine Schergelein fragten sich: »Wo ist die Heldenschar geblieben?«
    Im Hinterhalt, da wartete sie bereits, und schon waren`s nur noch …

    Sieben kleine Schergelein riefen die fiese rote Hex‘.
    Doch die war die Geliebte des blonden Heldenbeaus, *HEXHEX!* – waren’s nur noch …

    Sechs kleine Schergelein lockten die Helden in die Sümpf‘.
    Eines fand auch gleich das tiefste Loch im Moor, da waren’s nur noch …

    Fünf kleine Schergelein, die suchten die Helden HIER.
    Leider sind sie jene aber schon DORT gewesen, d‘rum sind diese nur noch …


    Vier kleine Schergelein schlugen den Paladin zu Brei.
    Der Priester hat ihn sofort wiederbelebt: *Urgh-Resurrect-PALASMITE* - nur noch …

    Drei kleine Schergelein stürmten drauflos und hatten Angst dabei.
    Die Helden haben einfach »Buh« gemacht, schon waren’s nur noch …

    Zwei kleine Schergelein wünschten sich ohne Heldenproblem zu sein.
    Für den Einen ist der Wunsch gleich wahr geworden, jetzt sind sie (er) nur noch …

    Ein(s) kleines Schergelein dachte, »Im Schatten lauern, das ist meins.«
    Der Heldenschurke hat das auch gedacht, jetzt sind sie (er) nur noch …

    Kein(s) kleines Schergelein kam mehr nach Haus und erstattete Bericht.
    Der Oberböse zog dann auch den Schluss: »Ok, die schaffen’s wohl wirklich nicht!«

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    Tom Stark
    zum Lesen geeignet

    4 Mal editiert, zuletzt von Tom Stark (12. November 2018 um 09:05)

  • [size=12]Grund 89

    Der Hammer ist einfach der Hammer!

    Manchmal hat man auch als Oberbösewicht einfach Glück! Da hat man es, nach Jahren des Kampfes, der Mühen und Hinterlist, endlich geschafft. Der inzwischen – nicht zuletzt durch das Training an den eigenen Truppen – nahezu göttlich gewordene blonde Recke mit den blauen Augen und dem ekelhaften himmelblauen Schlafzimmerblick, hat seine Waffe verloren und man selbst hat sie gefu …
    Nein, nein. So war das nicht. Vielmehr wurden durch die taktischen Winkelzüge, die vielen angetäuschten heillosen Fluchtmanöver, die zahllosen scheinbar desaströsen Niederlagen, der Feind – also der Held – so ermüdet und in Sicherheit gewiegt, dass er sein Artefakt, das göttlich Totschlag-Gerät, welches zugleich Stärke, Flugeigenschaft und Wettermeisterschaft verleiht … so ein elendes Alleskönner-Heldenwerkzeug, also echt jetzt …
    … wo war ich gleich? Ahso, ja, genau da.
    Unter Millionen Litern von Blut und Tränen – zum Glück nur wenig davon unsre eigenen – haben wir schließlich diesen einen hammerharten, hammergeilen, Hammer erobert. Ja, ER-OB-ERT!

    »So, ihr Gefolgsleute, Ihr Nichtsnutze, Versager, Ihr Kanonenfutter. Nun habe ICH den Hammer der Macht. Haut ab, dass ich Euch nicht mehr sehe, geht zu Euren Familien, oder in die lang ersehnte Reha, wegen mir gönnt Euch einen langen Spa-Aufenthalt. Ich brauche euch nun alle nicht mehr, denn ich habe den Ha … ha … hamm … auuuuu, meine Leiste! Scheiße, ist der schwer? Kann mir mal jemand helfen mit dem Ding. Hallo? Wo seid Ihr denn alle? War doch bloß ein Witz, jetzt seid doch nicht so …«
    »Verzeihung.«
    »Ja, was willst Du, Du blonder Schönling mit den ... gewaltigen … Muckies. Scheiße, sind die etwa echt?«
    »Ähem, ja durchaus. Was ich aber fragen wollte, habt Ihr zufällig mein Hämmerchen gesehen? Ist etwa so groß, wiegt ungefähr so viel wie ein Planet der M-Klasse und hört auf den Namen Thorsten?«
    »THORSTEN?!«
    »Jep. Ist asisch, Thor Sten oder für Nichtasen: Thors Hammer. Und der liebe Thor, das bin ich. Also, habt Ihr zufällig hier irgendwo mein Hämmerchen herumliegen sehen. Er muss mir bei der letzten Sauftour aus dem Gürtel gerutscht sein …«
    »Ähm, Ihr seid also Thor, etwa DER Thor?«
    »Ja nun, was soll ich sagen, so ist es. Also wie sieht es aus? Es ist mir schon etwas peinlich und Ihr wollt gar nicht wissen, was für einen Aufstand Papa Odin wieder macht, bloß weil ich sein kleines Hämmerchen verloren habe.«
    »Tja, also, schön. Ganz zufällig haben wir da diesen Hammer … gefunden. Seht, wir haben ihn sogar etwas saubergemacht und poliert. Aber Vorsicht, der ist ziemlich schw…, ah ich seh’s, nicht für Euch.«
    »Nein, für mich ist er federleicht. Deswegen verliere ich ihn ja auch dauernd. Danke fürs Finden und Saubermachen.«
    *Grummelmurmel*»Scheiß Powergamer-Item!«
    »Wie meinen?«
    »Ich? Nix, gar nix! Tollen Hammer habt Ihr da, echt. Ich muss jetzt weiter … den Kohlenkeller abstauben, oder sowas ...«

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    Tom Stark
    zum Lesen geeignet

    3 Mal editiert, zuletzt von Tom Stark (12. November 2018 um 11:23)

  • Grund 90:

    Immer schön wachsam sein!

    Vorsicht ist ja bekanntlich die Mutter der "durch Brennen hergestellte Feinkeramik"-Kiste. Das heißt: Die Helden nicht unterschätzen, keine dummen Bösewichtsfehler machen und vor allem immer up-to-date sein. Als fähiger Herrscher des Unartigen ist man deshalb natürlich zu jeder Zeit durch Boten, Mittelsmänner, Spione und dergleichen über alle Vorgänge außerhalb der Reichsgrenzen informiert. Unter Umständen ist das jedoch nicht ausreichend, denn das heroische Heldenheer könnte sich ja ungesehen Zutritt zu den eigenen unheiligen Hallen verschafft haben und dann – ja – dann wird die Sache gefährlich. Schon Sauron machte diesen entscheidenden Fehler, indem er nur die heranrückende Armee im Auge behielt. Als er dann Frodo und Co. bemerkte, traute er seinem Auge nicht: Ein Angriff! Von Hobbits! Von hinten durch die Brust ins Auge, sozusagen. Viel zu spät sah er den kleinwüchsigen Tatsachen ins Auge. Hätte er doch auch sein eigenes Reich besser im Auge behalten, dann wäre ihm augenblicklich…

    *hust*

    Jedenfalls ist es angebracht, auch den eigenen Grund und Boden nicht aus den Aug… also… ihn zu überwachen. Und zwar augsnahmlos. Ähm.

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  • Grund 91


    Prioritäten bei der Nachrichtenannahme

    Herr … *keuch* … ich *keuch* … habe … *röchel* …


    Ich habe da eine wirklich wertvolle Erkenntnis für Euch, also Klappe halten und zuhören: Es ist doch eher selten, dass es ein Bote wagt, so abgehetzt und stammelnd vor uns zu treten, und vor allem, das Wort an uns zu richten, ohne aufgefordert zu sein. Natürlich sind wir gerade mit etwas Wichtigem beschäftigt, wie den Possen unsres Hofnarren zuzusehen, oder uns von der Lieblingssklavin den ..., sagen wir, Dreck unter den Fingernägeln zu entfernen zu lassen, vielleicht sind wir sogar schwer in Gedanken versunken und träumen von unsrer eigenen Südseeinsel, ohne Helden, mit 100 willigen, wunderschönen …

    Ähem! Herr, es ist wichtig!

    Sollte also besagter Bote gegen alle Regeln der Unterwürfigkeit verstoßen und uns aus unsren geschäftigen Plänen zur Schaffung einer Welt ohne Helden,dafür mit wunderschönen, willigen Frau …

    HERR, echt, es ist WICHTIG!

    Jaja. Schon gut. Unterbrich mich doch nicht die ganze Zeit, während ich den Leuten gerade eine wirklich wichtige Sache versuche zu erklären! Also, wo war ich gerade …?

    *KEUCH* Herr ... *RÖCHEL* … Eure *JAPS* … Schwiegermutter …

    Hä? Was, wer? Sie ist auf dem Weg?! Warum sagt mir das denn keiner? Los, eine Ausrede, irgendeine Krise. Ich werde sicher doch woanders gebraucht!

    *Schwer atmet und erschöpft haucht* Sie kommt gerade in den Thronsaal, Herr …

    Oh … Mist …

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    Tom Stark
    zum Lesen geeignet

  • Grund 92

    Verkaufsgespräch am Telefon
    Oder: Wie wird man ihn wieder los?


    »Also meine teuflischen Herren, und meine diabolische Dame natürlich, diese Phase des Plans ist äußerst kniffelig und duldet keinerlei Unterbre …«
    »Herr, Ihr werdet am Telefon verlangt.«
    »Schon wieder? Wer ist es diesmal?«
    »Wieder derselbe, Herr. Soll ich sagen, Ihr wäret nicht da?«
    »Damit er wieder anruft, wenn wir gerade mittendrin sind? Nein, ich gehe ran.«

    »Ja, Evil Overlord am Apparat?«
    »Guten Tag, Herr Overlord. Wie schön, Sie wieder einmal persönlich zu sprechen. Haben Sie sich bereits Gedanken gemacht, bezüglich eines Sinneswandels? Sie müssen doch inzwischen längst die Vergeblichkeit Ihres Tuns erkannt haben. Und sehen Sie doch die Vorteile, wenn man einer der Guten ist. Man ist beliebt, hat Freunde und vergessen wir nicht das Heldenbankett am Ende jedes Abenteuers. Dann wären da noch die Kameradschaft, der …«
    »Halt, halt, halt. Sie hatten mich doch schon bei Vergeblichkeit. In Ordnung.«
    *fassungsloses Schweigen am anderen Ende*
    *wissendes Grinsen an diesem Ende*
    »Wirklich! Ich meine, sie haben es sich tatsächlich überlegt? Echt jetzt?«
    »Na klar. Sie haben mich im Laufe Ihrer letzten sieben Anrufe wohl irgendwann erreicht, mein Innerstes also, das bisschen Gute, was noch in mir steckte.«
    »Sapperlot, das ist ja das erste Mal, dass das kla …äh … ich will sagen, das ist ja großartig! Darf ich Ihnen also unsre Broschüre Wie werde ich gut in zwölf Schritten zuschicken?«
    »Logo. Ich brenne schon darauf anzufangen. Ach, damit ich schon mal loslegen kann, wie war doch gleich der erste Schritt?«
    »Zuerst kommt die innere Einsicht, das ist verbunden mit Kontemplation und Revision des bisherigen Lebens.«
    »Kontemplation ist gut. Genau das was ich jetzt brauche. Und Revision, genau. Aber ich nehme an, das geht nicht von heute auf morgen?«
    »Oh, ich fürchte nicht. Das ist ein langwieriger Prozess.«
    »Sehr gut!«
    »Sehr gut?«
    »Ich meine, bös Ding will Weile haben, heißt es nicht so?«
    »Sie meinen, gut Ding will Weile haben, Herr Overlord.«
    »Oh, ja, ich fürchte manche meiner bösen Angewohnheiten muss ich noch revidieren, in aller gebotenen Kontemplation, versteht sich.«
    »Genau, Herr Overlord, ich sehe, Sie sind auf dem rechten Pfad.«
    »Ich bitte Sie, nennen Sie mich doch Evil. Jetzt, wo wir quasi schon fast beinahe auf derselben Seite stehen.«
    »Äh, ja sicher, gerne. Ich bin Max.«
    »Max?«
    »Ja, Max Power, Liga der supergewöhnlichen Suppenhelden … also in Ausbildung, gewissermaßen.«
    »Verstehe, freut mich, das Sie es sind, der mich auf den rechten Weg zurückgleitet.«
    »Danke. Das verbuche ich als echten Erfolg.«
    »Können Sie auch, Max, können Sie auch. Ah, noch eine Frage.«
    »Ja?«
    »Wenn ich mich jetzt in kontemplative Revision zurückziehe, denken Sie es wäre gut, für eine Weile die Kommunikation zur Außenwelt abzubrechen. Damit … ich meine, da strömen dauernd so störende Einflüsse auf mich ein.«
    »Ich sehe, Sie sind schon weit in Ihren Planungen, Evil. Ja, ein halbes Jahr Abgeschiedenheit tut Ihnen sicher gut.«
    *betont betroffen* »Kein Internet, keine Skat-Abenden im Club für Ungentlemen and Bitches ?«
    *streng* »Allerdings, auch wenn es schwerfällt.«
    »Dann vermutlich auch kein Telefon oder Textnachrichtenverkehr …«
    »Stimmt genau, das vor allen Dingen nicht.«
    »Gut, dann höre ich wieder von Ihnen …wann etwa?«
    »Hm, mal schauen, sagen wir in sechs, nein, lieber sieben Monaten, direkt mach meinem Urlaub, bin ich wieder für Sie da.«
    »So lange, wirklich?«
    »Ja, es muss sein, so ist es das Beste, vertrauen Sie mir!«
    »Gut, wenn Sie es sagen, wird es so sein. Dann mal auf Wiederhören, in sieben Monaten.«
    »Genau, auf Wiederhören.«

    »So, das hätten wir. Gutgläubig, wie eine Vertrauenslehrin an der Grundschule, hrhr. Wo waren wir noch gleich? Ahja, die Besorgung der evidenten Utensilien …«

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    Tom Stark
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    Einmal editiert, zuletzt von Tom Stark (14. November 2018 um 11:22)

  • Grund 93:

    Prioritäten setzen.

    „… ist es mir unmöglich, infolge des unverzeihlichen Vergehens gegen das Volk, meine treuen Untertanen, das Reich und insbesondere gegen mich höchstpersönlich, dich zu verschonen. Es gibt nun einmal Sachen, welche auch mein mildtätiges Wesen nicht ignorieren, geschweige denn tolerieren kann. Es ist an der Zeit ein Exempel zu statuieren, mein Entschluss steht fest: Hiermit verurteile ich dich zum Tode durch Erschießen.“
    „WAAAS?! Nein! Aber…“
    „RUHE!“
    „Aber ich habe doch bloß eine Kaffeetasse zerdeppert!“
    „Nur eine Kaffeetasse? NUR EINE KAFFEETASSE?! Es mag dir, Spatzenhirn, vielleicht nicht in den Sinn kommen, aber die »nur eine Kaffeetasse« war imperiales Eigentum. MEIN Eigentum und –“
    „Aber –“
    „UND… : Das war Omas letzte Tasse!“
    *betretenes Schweigen, während Grund 91 eintritt und penetrant am Gewand Mr. Evils zupft*
    „JETZT NICHT! Ich bin mitten in einer Exekution und wenn ich mit diesem Porzellanpulverisierer fertig bin, werde ich endlich diesen vermaledeiten Helden hinrichten lassen… und nun an die Wand mit diesem destrukti –“
    *Grund 91 zupft nachdrücklicher*
    „Es kann unmöglich wichtiger sein, als Feinde meines Reiches zu –“
    *Grund 91 widerspricht vehement*
    *spöttisch* Tatsächlich? … Nun, so überbringe deine unaufschiebbare Botschaft!
    „…“
    „ENTKOMMEN?!“

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  • Grund 94

    Q- Spielzeuge und MacGyverismus

    »Du glaubst Doch nicht ernsthaft, dass Du mich mit einer Aspirin und einem Kaugummi besiegen kannst? – Doch, und das Aspirin ist auch nur für deine Kopfschmerzen gleich danach …«


    Na schön, mal Hand aufs Herz. Keiner gibt es gerne zu, aber wir sind doch alles Serienjunkies. Und wenn wir ganz ehrlich sind, sind wir da ganz selten auf der Seite unsrer Kollegen, den Filmbösewichtern.
    Warum ist dem so?
    Ganz einfach, die Helden, nehmen wir zum Beispiel James Bond, haben die viel cooleren Autos und die viel tollerererern Spielsachen.
    Ein Auto, was die Reifen einklappt und zum U-Boot wird, wie geil ist das denn? Standardmäßig Raketenwerfer, Flammenwerfer und Kondomwerfer eingebaut, warum bekommen unsre Ingenieure sowas nie hin? Aber finde mal ein Genie wie Q, was selbst gegen fürstliches Salär in unsre Dienste tritt? Die stehen auf magere Beamtengehälter und einem feuchten Händedruck des Innenministers und dem Lob des Helden. Genau, auf das Lob eines Bösewichts legt scheinbar keiner mehr wert. Ungerechte, gemeine Welt!
    Neben den Superhelden, die ihre Ausrüstung hightech-mäßig schon mitbringen, gibt es ausgesprochene LowTech-Spezialisten. Schon mal versucht es dem A-Team gleich zu tun und sogar mit echtem Waffenstahl einen Panzer zu basteln, der auch nur in etwa das aushält, was deren, aus Wellblech und einem alten VW-Bully zusammengezimmerte Behelfspanzer einstecken können, ohne auch nur ein Rad zu verlieren? Keine Chance!
    Noch schlimmer sind diese Bastlertypen. Auftritt: Blonder Schönling mit Physik im Blut, Chemie im Hirn und Ingenieurskunst als Skelet. Der Schurke, eigentlich jenem, dem wir voll die Daumen drücken sollten, sperrt den Wunderknaben tatsächlich UNBEAUFSICHTIGT in einen Keller voller Schrott ein. Wie blöd kann man denn sein?!
    Natürlich hat er in den drei Minuten, bis der Filmbösebubi wiederkommt, eine Carrera-Bahn samt Looping, ein Heilmittel gegen Krebs und eine Gasbombe zusammen gepfriemelt. Alles natürlich nur aus dem Schrott und dem Schweizer Taschenmesser, welches man ihm gelassen hat. Ist ja nur ein Taschenmesser, oder?
    Ist es nicht, werte Kollegen der bösartigen Zünfte. Es mag Profikiller geben, die können aus allem eine Waffe machen, aber diese Helden, die können sogar aus NICHTS etwas zaubern, was locker einen Todesstern aufhält!
    Wer also immer noch, nach all den sehr anschaulichen Beispielen der amerikanischen TV-Serienlandschaft , tatsächlich glaubt, das Ding, was der Held gerade beiläufig in seiner Tasche verschwinden lässt, sei bloß der Lieblingschnuller seiner Nichte zweiten Grades, der …
    … hat einfach überhaupt nichts kapiert und verdient all das Schreckliche, was man ihm mit diesem Todes-Ausbruchs-Nuckel-Allzweckgerät antut. Jawohl, genau so ist es!

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    Tom Stark
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  • Grund 95

    Und im Verlies da verließen sie ihn, aus medizinischen Gründen.

    Was hatten wir nicht schon alles für Gründe, warum die lästige Heldenplage sich in unsrem eigenen Verlies besser zurechtfindet als Unsereins selbst: Leicht zu besorgende Karten, versteckte Gegenstände, einen Verbündeten in derselben Zelle, Wachen, die gegen ein Stück altes Brot im Tic-Tac-Toe verlieren usw.

    Doch es wäre viel zu leicht den Wachen dafür die Schuld zu geben – was nicht bedeutet, dass man sie hinterher aus Gründen des Exempels nicht trotzdem exekutiert. Wollen wir überhaupt kluge hervorragend ausgebildete Verlies-Wachen? Man stelle sich vor, was eine Schicht Leute mit einer fundierten Ausbildung in Psychologie, Magietheorie und Medizin kosten würde. Ich wage gar nicht daran zu denken, was für Extras die fordern könnten. Gleitzeit, womöglich Urlaub oder gar Babypause mit garantierter Wiedereinstellung … uh, mir wird schlecht!
    Aber wie soll ein Otto-Normal-Wächter oder eine Lischen-Müller-Schließerin denn allen Anforderungen sonst gewachsen sein?

    Man stelle sich folgende Situation vor: Die Wachen kommen an der Zelle vorbei und der Held krümmt sich darin vor Schmerzen.
    Man könnte nun denken: Super, wenn er Schmerzen hat kommt er nicht auf dumme Ideen. Weit gefehlt.
    Wache Eins sieht das Ganze, zuckt die Schultern. Diese Wache später unbedingt für eine Gehaltserhöhung vormerken.
    Wache Zwei sieht und hört den Gefangenen und tritt ans Gitter. Erster grober Fehler! Interesse oder gar Mitleid zeigen.
    Hey, du! Was fehlt Dir? Zweiter grober Fehler. Medizinische Unkenntnis demonstrieren.

    Er hat einen Herzanfall in Zusammenspiel mit einer Nierenkolik und akutem Leberversagen!
    Irgend ein Mitgefangener erweist sich natürlich als Charité-Notfall-Chirurg im zweiten Ausbildungsjahr..
    Wache Eins sagt: Dem ist sicher nur schlecht vom miesen Fraß. Komm, wir gehen weiter.
    Leider hört Wache Zwei nicht auf den Partner und meint er müsse mehr tun, als das wozu er da ist, nämlich auf Befehl Tür aufschließen und Tür zuschließen und dafür sorgen, dass sie auch zu bleibt.

    Der Meister wird nicht glücklich sein, wenn sein Gefangener stirbt und wir nichts dagegen unternommen haben …
    Wache Eins, der gute, brave denkfaule Typ, den wir auch haben wollen, muss nun etwas machen, was er nicht gut kann: Nachdenken, sich in seinen Chef hineinversetzen. Schweißtropfen bilden sich vor Anstrengung auf der hohen Stirn und etwas Angstpippi setzt sich in der Hose ab, weil Angst vorm Boss, hat er gewaltig. So ein braver Bursche. Also lässt er sich auf das Spielchen seines Partners ein. Und was sollen wir jetzt machen?
    Wache Zwei, obwohl selbst mit der Behandlung eines Schnitts durch Kopierpapier überfordert, kommt zu dem folgenschweren Schluss: Du machst auf und passt auf, ich geh rein und schau mir das mal an …
    Ja, klar, Du Sparleuchte! Drin siehst Du natürlich mehr, als von hier draußen. Da wird Dir auf magische Weise klar, ob der Patient echt ein Patient oder nur ein Simulant ist!
    Wie es weitergeht kann sich jeder denken und ich spare mir die Fortführung der Szene.

    Aber noch einmal, ist das die Schuld der Wachleute?
    Ja, jain … nein, eigentlich nicht.
    Wir haben es unterlassen, diesen Fall einzuplanen - und planen, das ist genau unser Ding. Das hätte uns einfach nicht entgehen dürfen.
    Warum halten wir uns nicht den Luxus einer medizinischen Eingreiftruppe in unsrem Domizil? Ein Trauma-Team mit allem drum und dran? Das kann sich um alle Notfälle in unsrem Schurkenheim kümmern, und Hand aufs Herz, davon gibt es eine Menge. Den Ärzten stellen wir eine kleine handverlesene Leibwächtertruppe zur Seite, damit sie notfalls die Muckies haben, um das, was ihr medizinisch geschultes Hirn ihnen vorgibt, auch schadlos in die Tat umsetzen zu können.
    Ja, natürlich so etwas kostet wieder Unsummen. Aber spätestens, wenn es uns selbst erwischt, wenn wir einen Schlaganfall erleiden, weil zum elften Mal in diesem Jahr ein Held aus unseren ausbruchssicheren Zellen geflitzt ist, da sind wir froh, wenn die medizinische Erstversorgung in unter drei Minuten vor Ort ist.

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    Tom Stark
    zum Lesen geeignet

    Einmal editiert, zuletzt von Tom Stark (16. November 2018 um 13:02)

  • Einen extra-Daumen dafür, @Tom Stark! :rofl:

    Darauf habe ich schon lange gewartet: Eine Regel, wie man verhindert, dass eine simulierte Krankheit in Verbindung mit einem überzeugend besorgt agierenden Zellengenossen den Ausbruch des Helden aus der Zelle ermöglicht. Denn ein solcher Fluchtversuch gehört doch dazu, in irgendeiner der mehrfach wandelbaren Formen. :thumbsup:

    "Er wird wiederkommen. Die Berge sind wie ein Virus. Man infiziert sich mit der Liebe zu ihnen
    und es gibt kein Gegenmittel. Sie führen in eine Sucht, man kommt nicht mehr von ihnen los.
    Je länger man sich woanders aufhält, desto größer wird das Verlangen, sie wiederzusehen."

    Chad, der Holzfäller
    aus "Der Wolf vom Elk Mountain"

    ___________________

  • Grund 96

    Du kannst nicht … hinaus!

    »Los, Männer, ihnen nach und schnappt Euch diese Rebellenbrut!«
    »Äh, Chef, da gibt’s so n‘ winziges Problemchen.«
    »Was kann es da für ein Problem geben?«
    »Also, es ist so. Als der gemeine Held abgehauen ist, hat er auf dem Weg nach draußen auf die elektronische Bedientafel geschossen und damit die Tür abgeschlossen.«
    »Hä?«
    »Naja, die Tür ist dann quasi direkt hinter ihm zugegangen und wir konnten ihm nicht folgen.«
    »Ja, und? Schießt eben nochmal drauf, damit sie wieder aufgeht?«
    »Das geht nicht ganz so einfach …«
    »Was soll daran schwer sein?«
    »Man müsste von außen auf das Bedienfeld draußen schießen, damit die Tür wieder aufgeht.«
    »Moment, dass ich das richtig verstehe: Dies hier ist unser Bunker, richtig?«
    »Ja, genau.«
    »Man hätte die Tür von außen ganz simpel öffnen können, indem man das Bedienfeld zerschossen hätte?!«
    »Äh, wenn man es so betrachtet, ja.«
    »Und ihr habt das gewusst?«
    »Nunja, das System ist bei allen Schlössern in Eurem Imperium so Gang und Gebe.«
    »Kein Wunder, dass uns dauernd irgendwelche Heldentruppen überraschend angreifen können. Warum sagt denn keiner was zu mir, wenn Ihr so einen gravierenden Sicherheitsmangel bemerkt.«
    *Herumdrucksen*
    »Kommt schon, ich bin keinem böse, ich betreibe nur Ursachenforschung. Nur Mut.«
    »Also, Herr, es ist so. Damals, als Ihr Euer Imperium aufgebaut habt, da hat Euer Vetter zweiten Grades die Design und Entwicklungsaufträge bekommen. Er hat das auch sehr günstig ausgeführt und wenn man sich den strengen Stil und unser schon spartanisches Dekor anschaut, fühlt man sich doch gleich wie im Reich des Bösen, oder?«
    »Ja, zugegeben, auch wenn ich mir ein wenig mehr Licht und etwas Grün auch hätte gefallen lassen, aber wir kommen vom Thema ab. Warum hat der Idiot nicht die Schlösser ändern lassen, nachdem das aufgefallen ist?«
    »Das wollte er.«
    »Er wollte, aber warum hat er nicht?«
    »Ihr habt ihn hinrichten lassen.«
    »Oh? Wegen was nochmal genau?«
    »Er hat die Sicherheitsvorkehrungen Eures Todesstern kritisiert und Ihr habt das extrem schlecht aufgenommen.«
    »Ahja, verstehe.«

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    Tom Stark
    zum Lesen geeignet

  • Grund 97

    Weniger Schöner Wohnen im Verlies

    Sind Wir es nicht langsam leid?
    Seit 96 Gründen, schlagen wir uns mit ihnen herum, warum Wir am Ende gegen dieses elende Heldengesocks doch noch den Kürzeren ziehen. Und eine Unsrer größten Schwachstellen sind die Verliese.
    Für ganz normale Gefangene mögen sie das Ende ihrer Reise bedeuten, aber nicht für die Helden.
    Egal ob wir sie dort anketten, alleine oder in Gruppen internieren, ob sie halbtot oder quicklebendig sind, Männlein oder Weiblein, irgendwie kommen sie immer wieder dort heraus.
    Was können Wir also tun, um diese Schwachstelle auszumerzen?
    Natürlich könnte man auf Verliese ganz verzichten, wenn man die zukünftigen Insassen stets umgehend auf den Friedhof oder noch besser in die Verbrennungsöfen umleitet.
    Aber leider geht das aus verschiedenen Gründen meist nicht. Man hat noch eine Frage, der Held hat noch Fragen, man braucht noch etwas von Ihnen oder aus irgendwelchen Gründen sind sie einfach im Moment lebend wertvoller als tot, auch wenn wir mit jeder Faser Unsrer Boshaftigkeit spüren: BÖSER FEHLER!

    Dennoch können wir ein paar Dinge tun, um es der Heldenbrut nicht gar so leicht zu machen.
    Weg mit stylischen spiegelnden oder reflektierenden Flächen in der Zelle. Die werden ohnehin in den ersten drei Minuten abmontiert um zu … irgendwelchen fiesen Tricks benutzt zu werden. Man blendet die Wächter, schaut um Ecken, leitet Laserstrahlen ab, zerbricht sie zu scharfen Werkzeugen, ach, die Verwendungszwecke in Heldenhänden sind endlos.
    Überhaupt sollten Wir die Möblierung der Zellen grundsätzlich überdenken.
    Tische, Stühle, Betten? Warum eigentlich. Um es den Gefangenen bequem zu machen? Haha!
    Nein, im Ernst, warum eigentlich? Also raus damit.
    Überreste von vorherigen Einwohnern der Zellen? Umgehend nach Beendigung der Belegung ebenfalls heraus schaffen! Wenn in der Zelle nichts, also wirklich gar nichts ist, was die Helden benutzen können …

    … kommen sie wahrscheinlich trotzdem frei, wem mache ich überhaupt etwas vor!

    Aber man muss es ihnen nun wirklich nicht leichter als unbedingt nötig machen!

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    Tom Stark
    zum Lesen geeignet

  • Grund 98

    Mr und Mrs Hero


    Manchmal, eher selten, fast gar nicht, aber dennoch, es kommt vor, dass der Oberschurke einfach länger durchhält als seine heldischen Widersacher. Mag sein, er war einfach zu jung zum Sterben, vielleicht hat er auch gewisse Bösewichtvorteile, wie Vampirgene oder eine so teure Krankenversicherung, dass er es sich schlicht nicht leisten kann krank zu werden oder gar abzukratzen.
    Doch selbst falls die Zeit einmal auf der Seite des OBW ist, gibt es da immer noch eine weitere düstere Bedrohung in der Zukunft.
    Haben die Schurken traditionsgemäß nichtsnutzige Söhne und Töchter, die sich unweigerlich dem ersten blonden Schönling in die Arme werfen, der Papas Autorität anficht, tendieren Helden und Heldinnen dazu Nachwuchs zu produzieren, die noch schlimmer sind, als die Eltern es je waren.
    Doch zum Glück erkennt man die Erzeuger zukünftiger Extra-Super-Teenage-Ninja-Heroes recht eindeutig.
    Punkt 1: Sie sind beide Prachtexemplare ihres Geschlechts, verhinderte Super-Models, meisten noch unglaublich sportlich und schlagfertig, dass Stefan Raab sich seine Witze von ihnen hätte schreiben lassen.
    Punkt 2: Sie können einander scheinbar nicht ausstehen. Scheinbar. Permanent sind sie am Streiten, beklagen sich in einer Tour über den Anderen und versuchen oft (leider nur halbherzig) sich gegenseitig umzubringen.
    Punkt 3: Aber wehe, sie kommen irgendwie in eine Situation, in der jemand dem Einen die Arbeit abnehmen würde und den Anderen für ihn beseitigen. Dann entwickeln sie ungeahnte Teamfähigkeiten, und ich meine nicht das Schurken-T.E.A.M.-Work (Toll, ein anderer macht’s)! Da werden aus 1+1 plötzlich 11, zumindest was die Fähigkeiten angeht. Und da Gewalt und Sex eine gewisse Wechselwirkung haben – jedenfalls bei der Gattung „Held“ , ergibt 1+1 dann 3 oder 5, oder noch mehr.

    Tja, und dann haben wir den Salat. Nachwuchshelden, mit all den Tricks geschult, welche die alten Helden schon kennen und eifrig drauf bedacht, sich einen Namen mit neuen fiesen Tricks zu machen, mit denen sie unsereins nerven können. Daher gibt es nur eine Maßnahme, um dem schon früh entgegenzutreten. Beim ersten Anzeichen einer der Punkte bei einem jungen allzu perfekten Paar: Bombe drauf, Feuerballregen hinterher und zuletzt die komplette A-Garde nochmal drauf gehetzt.
    Vermutlich erwischen wir am Ende doch nur einen, aber bei diesem speziellen Problem reichen 50% Erfolgsquote durchaus aus.

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    Tom Stark
    zum Lesen geeignet

  • Grund 99

    Effektive Datenspeicherung


    Man kennt das ja schon. Da hat man seinen Masterplan auf einem Computer in einem Raum gespeichert, den man nur übers Damen-WC im vierten Stock, durch eine Geheimtür, mit Iris-Scanner und 36stelligem, stündlich wechselndem Zugangscode erreichen kann und …
    … diese drecks)%&§§“%§$%&&/%$§§% n Helden klauen ihn trotzdem? Schieben mal eben eine CD-Rom rein, brennen sich das Meisterstück und entkommen, womöglich unerkannt und unentdeckt.
    Wie, unmöglich? Bin ich der Einzige, der Mission Impossible schaut, oder was!
    Und dann, man steht kurz davor die Früchte zu ernten, die andere gesät haben und da stellt man fest, man läuft geradewegs in eine Falle. Nicht einmal besonders einfallsreich ist dieser Hinterhalt! Die wussten nur aus irgendeinem Grund genau, was man gerade zu der Zeit vorhatte.
    Also wenn man schon seine Geheimnisse ganz offensichtlich nicht geheim halten kann, sollte man doch wenigstens wissen, ob jemand Anderes das Geheimnis ganz heimlich ungeheim gemacht hat!
    Wenn man die Daten schon nicht so verschlüsseln kann, dass sie nicht zu knacken sind, bedient man sich einfach einer Erkenntnis von Microsoft. Egal, wie lang und umständlich mein Code ist, völlig Wurst, dass man ihn schon längst nicht mehr auf eine normale DVD bekommt, die Leute laden es eben runter, oder kaufen den Computer gleich vorinstalliert.
    Machen wir also unsren Code so umständlich, füllen die Daten so lange mit dicken Dingern, Videos, geklaute Hörbücher aller Agatha Christie und Jerry Cotton Romane und zur Not lassen wir noch die Telefonbücher der letzten 20 Jahre aller Länder einscannen. Wir bekommen das File mit dem Masterplan so verdammt groß, dass keiner, wirklich keiner, ihn mal eben so auf etwas Handliches kopiert und damit davon spaziert. Entweder die nehmen den ganzen PC mit, oder sie brauchen den verdammt größten USB-Stick aller Zeiten, etwa in der Größe einer Space-Shuttle-Trägerrakete.
    Wie dem auch sei, niemand kopiert das File dann noch un-be-merkt! Der Plan ist zwar trotzdem verraten, aber wenigstens weiß der OBW nicht mal wieder als Letzter davon.

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    Tom Stark
    zum Lesen geeignet

  • Grund 100:

    „Ihr sollt nicht denken! Ihr sollt googlen!“

    Als ob man als leitender Oberbösewicht nicht schon genug Entscheidungen am Hals hätte, mischen sich gelegentlich auch noch neunmalkluge Untertanen in die Geschicke des Imperiums ein. Früher, also vor der digitalen Revolution, musste man sich noch mit Sprüchen wie „Das Denken sollt ihr Wuffl überlassen, denn der hat die größeren Köpfe!“ oder „Nachdenken hält vom Dienen ab!“ behelfen, doch wie in zahllosen empirischen Studien bestätigt wurde, bewährt sich hier – Trommelwirbel – ein – mehr Trommelwirbel - uneingeschränkter Internetzugang!

    In der Tat: Die Vorteile überwiegen die Nachteile bei Weitem. Nicht nur ermöglicht man seinen Untertanen dadurch eine gewisse, loyalitätssteigernde Zerstreuung - wohlgemerkt nach Dienstende. Nein, neben Intelligenztilgern wie den Best of „Dieter Sucht den Dämlichsten Spinner“, „Lärchenhof“, „Dienertausch“ und der Gefängnisausbruchsserie „Ich bin ein Schurke – Holt mich hier raus!“ gibt es auch konstruktive Inhalte, welche die Befehlsausführung immens erleichtern. Wenn unsere einfältigen Handlanger zu ungebildet sind, wohlformulierte Befehle auch nur zu verstehen, können beispielsweise Online-Wörterbücher und dergleichen wahre Wunder bewirken. Wir kennen es doch alle, oder? Wie oft schon sind wir an unseren Untertanen verzweifelt, wenn wir sie ganz schlicht „pünktlich halb vier zum Symposium im Vestibül zur Haupthalle“ beordert haben, aber letztlich wieder mal keine Sau erschienen ist? Nun haben diese stupiden Stiefellecker keine Ausreden mehr und können schwierige Begrifflichkeiten wie »halb vier« einfach nachschlagen.
    So, Schluss für heute. Ich guck jetztin der RTL-XVII-Mediathek „Schurke sucht Scherge“.

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    Ich bedanke mich abschließend bei @Tom Stark und @Xarrot für die tollen Ideen und die hervorragende Zusammen-/Parallelarbeit sowie bei allen schrägen... ähm... geneigten Lesern dieses Threads und beschließe meinen Beitrag mit einem durchtriebenen HAHAHAHAHAHAHAAAAAAAAA!!!

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