Cold Kiss

Es gibt 16 Antworten in diesem Thema, welches 5.947 mal aufgerufen wurde. Der letzte Beitrag (29. August 2018 um 17:13) ist von AlexGiovanni.

  • Ok zitter, schepper, schlotter :/ Also das ist mal der Anfang, rot werd, ich bin da Anfänger mehr und hoffe das klingt nicht zu ach du Backe...Bäää


    Cold Kiss


    Kapitel I

    Du denkst, du hättest das perfekte Leben, die schönste Frau in deinem Leben getroffen und das Glück gemietet, kennst deine Freunde und glaubst du hast alles gesehen.
    Eines Nachts jedoch wirst du eines Besseren belehrt, wenn die Träume kommen, Träume, die du nicht verstehst, die du als Schwachsinn abtust.
    Dennoch können Träume zu Albträumen werden, ob du es so wolltest oder nicht und alles woran du geglaubt hast, wird auf den Kopf gestellt und so begann mein Albtraum….

    Madison, meine Verlobte, die ich an der High-School kennen gelernt hatte, es war Liebe auf den ersten Blick und wir wussten sofort, das die Chemie zwischen uns passte, stand in der Küche und war am Geschirr spülen.
    „Tja Schatz, nur mehr einen Tag, dann bin ich nicht mehr dein gesetzlicher Vormund, dann hast du endlich, was du wolltest, achtzehn sein.“, rief sie zu ihm ins Badezimmer.
    Ach ja, ihr kennt ja meinen Namen noch nicht, Alec Ventrue, meine Familie kam vor einigen Jahren bei einem Flugzeugabsturz ums Leben, das war auch der Grund, weshalb Madison mein Vormund wurde.
    Ich hatte Glück, dass wir uns kennen gelernt hatten und sie bereits zwanzig war, ansonsten wäre ich wie viele andere in irgendeinem Heim gelandet und das wäre mit Sicherheit nicht meine erste Wahl gewesen.
    Langsamen Schrittes kam Madison zu ihm ins Badezimmer, sah dass er unter der Dusche stand, lächelte kurz während sie sich entkleidete.
    Ohne es zu bemerken, spürte er den sanften Griff der Hand, die ihn berührte, Madisons Hand, grinsend blickte er an ihrem schwarzen Körper hinab, „Ach so ist das, hast du mich gefragt, ob du mit mir unter der Dusche Sex haben darfst?“, veralberte er Madison lächelnd.
    „Was, du kleines Biest, ich komm zu dir unter die Dusche wann immer ich will und jetzt komm her und küss mich, ich will dich, Liebling!“
    Ja, Madison war eine Afroamerikanerin, eine schwarze, aber es hatte mich damals voll getroffen, ihre schöne dunkle Haut, ihre süßen verträumten Augen und ihr Gesicht, das einem Model glich.
    Zärtlich nahm sie seine Hände und führte sie zu ihren großen Brüsten, während sie ihre schlanken, wohlgeformten Beine um seine Schenkel schlang und sich einfach nur fallen ließ.
    „Hast du vorhin gehört, was ich dir ins Bad zurief, mein Süßer, morgen bin ich nicht mehr dein gesetzlicher Vormund und wir können endlich heiraten!“
    Ohne Vorwarnung kam der leicht stechende Schmerz, als er sich mit der Hand sofort an die Schläfe griff, „Alles in Ordnung mit dir, Hase, hast du noch immer diese seltsamen Albträume nachts?“
    Wortlos sah er sie an, nickte nur, während sie ihn in die Arme nahm, als wolle sie ihn davor bewahren, „Vielleicht wäre es besser, du würdest einen Psychiater aufsuchen, der Hypnose beherrscht und ihm das ganze erzählen?“
    Langsam ließ der Schmerz nach wenigen Minuten nach, als er abwinkte, „Nein, geht schon wieder, das sind nur Träume, Madison, Niemand gibt etwas auf dumme Albträume!“
    Aber sie ließ nicht locker, „Schatz, ich will dir doch nur helfen, damit du das wieder loswirst oder soll das jetzt jede Nacht so gehen, du wachst schweißgebadet auf und bist kreidebleich!“
    Genervt sah er sie an, verdrehte die Augen, „Wie willst du mir helfen, zu verstehen wieso ich von einer schwarzen Limousine träume, wieso ich Werwölfe sehe und Vampire, die sich gegenseitig bekämpfen, Madison, das sind nur Träume, die keinerlei Bedeutung haben!“
    Seine Klamotten zusammensuchend rannte er von einen Raum in den anderen, „Alec, zieh dich um, wir sollen gegen zwanzig Uhr im Lokal bei den anderen sein, also beeil dich!“
    Noch mehr genervt als zuvor, blieb er vor ihr stehen, legte den Kopf zur Seite, „Ja Herrgott, sehe ich aus, als hätte ich sechs Hände, ich bin nur ein Mensch keine Maschine!“
    „Hey, deswegen musst du mich nicht so anmotzen, was ist los mit dir, verdammt, seit du diese blöden Albträume hast, bist du nicht mehr du selber, du ziehst dich zurück von allen anderen, lässt Niemanden an dich heran!“
    Madisons Mutter kam die Stufen herunter, scheinbar hatte sie ihre Diskussion gehört, „Streitet ihr schon wieder, was ist denn nun wieder los?“
    Sofort verzog Alec sich wieder ins Badezimmer und schloss die Türe ab, „Hast du gesehen, das ist passiert und gerade heute, an seinem Geburtstag, wo ich ihn überraschen wollte!“
    Seufzend lehnte sie sich mit beiden Armen auf die Küchentheke und starrte aus dem Fenster ins Nichts, als sie hinter ihr die Umarmung spürte.
    Trotz dessen sie immer noch etwas erbost über sein Benehmen eben war, musste sie sanft lächeln, „Wenn du noch ein einziges Mal so ekelhaft zu mir bist, schläfst du auf dem Sofa, mein Herz!“
    „Gut siehst du aus Mäuschen, richtig zum anbeißen sexy, hätten wir noch Zeit, würd ich sofort mit dir nach oben gehen!“
    Sanft legte er seine Arme um ihre Taille und schmiegte sich an sie, „Sorry Schatz, das vorhin war nicht so gemeint, außer du ziehst es vor sauer auf mich zu sein, bis wir alt sind?“
    „Red nicht so dumm und komm her, mein zukünftiger Ehemann!“, dabei zog sie ihn an der Krawatte zu sich, bis sich ihre Lippen berührten und aus einem Kuss Leidenschaft wurde.
    „Na eben ihr beiden, heiratet nächste Woche und streitet wegen nichts, Kinder, Madison, hast du es ihm schon gesagt, ich würde damit nicht zu lange warten!“, riet ihr ihre Mutter.
    Glücklich lächelnd wendete sie ihren Blick zu ihm, „Nein, das erfährt er erst wenn es Mitternacht ist, an seinem Geburtstag, also wirst du dich noch ein wenig gedulden müssen, mein süßer Mäuserich!“
    Kurz löste sie sich von ihm, eilte die Treppen hoch, um sich umzuziehen, als sie aber nach wenigen Minuten wieder herunterkam, dachte Alec, ihm würden die Augen aus dem Kopf fallen.
    Ihre schönen, langen Beine ragten aus einem schneeweißen Minikleid, um dessen Taille ein breiter Gürtel ihre Figur betonte und der Ausschnitt ließ ihren Busen sexy zur Geltung kommen.
    „Was hast du, wieso stehst du nur da und sagst nichts, gefalle ich dir etwa nicht?“, erkundigte sie sich, weil sie dachte, sie sei overdressed.
    „Was, nein, im Gegenteil, du siehst zum verführen aus, vielleicht sollten wir doch zu Hause bleiben, ich meine, mir fielen da genug Dinge ein, die wir tun könnten!“, scherzte er grinsend.
    Sich in seinen Arm einhängend lächelte sie sinnlich, „Ja, ja, das machen wir, wenn wir wieder nach Hause kommen, mein Schatz, jetzt wird erst einmal dein Geburtstag gefeiert, also los jetzt, ehe wir zu spät ins Diner kommen!“
    Kurz verabschiedeten sie sich von Madisons Eltern, die ihnen viel Spaß wünschten, ehe sie das Haus verließen. Gerade als Alec vergnügt mit Madison zu seinem Porsche kam, dachte er, der Blitz würde ihn treffen.
    Da stand sie, auf der gegenüberliegenden Straßenseite, die schwarze Limousine, die ständig in seinem immer wiederkehrenden Traum erschien.
    „Schatz, was hast du, stimmt etwas nicht mit dir?“, erkundigte sich Madison besorgt, während Alec sprachlos zu dem völlig verdunkelten Wagen starrte.
    Seiner Blickrichtung folgend, sah sie nun auch die schwarze Stretch Limousine, deren Fenster völlig getönt waren und an dessen Beifahrerseite jetzt die blasse Schönheit lehnte, die unablässig zu ihm herübersah.
    „Hey Schatz, ich rede mit dir, kennst du das Mädchen oder wieso starrt sie dich an, als würde sie dich kennen?“
    Rasch öffnete er ihr die Wagentür, „Steig ein, sofort, diese Limousine ist mir unheimlich, nun mach schon, ich will hier weg!“
    Verständnislos schüttelte sie den Kopf, während sie einstieg, kurz heulte der Motor auf und fuhr dann mit quietschenden Reifen davon.
    „Würdest du mir bitte endlich erklären, was das eben sollte, ich meine, würde die dich nicht kennen, dann hätte sie dich nicht so mit ihren Augen verschlungen, Alec, wer ist das Mädchen?“
    Zornig schlug er auf das Lenkrad, wendete seinen Blick kurz zu ihr und seufzte, „Ich weiß es nicht, verdammt nochmal, ich sehe sie zum ersten Mal in meinem Leben, aber diese beschissene Limousine ist die, von der ich ständig in meinen Albträumen verfolgt werde!“
    Madisons Blick wurde mit einem Mal etwas bleich, „Schatz, du machst mir Angst, du weißt, ich mag so gruseliges Zeug, wie deine Träume nicht!“
    „Hey nun beruhig dich wieder, vielleicht ist das alles nur reiner Zufall, du weißt, dass ich nichts auf Träume und deren Bedeutung gebe, bloß alles Gehirntheater!“
    Dennoch sah Alec immer wieder in den Rückspiegel, aber Niemand schien ihnen zu folgen, selbst als sie beim Diner The Coven ankamen, blieb alles ruhig.
    „Na siehst du, alles vollkommen ruhig, die Limousine ist uns nicht gefolgt, also, ich sagte doch, das war bestimmt alles purer Zufall, vielleicht hat das Mädchen ja auf ihren Freund oder eine Freundin gewartet!“, versuchte Alec sie zu beschwichtigen.
    Den Vorfall vergessend, hing Madison sich bei ihm ein und gab ihm einen zärtlichen Kuss, ehe sie das Lokal betraten, in dem ihre Clique schon auf sie wartete.
    An dem Abend war es ziemlich ruhig im Coven, nur wenige Gäste hatten sich in das Diner verirrt, angenehme Lounge Musik lief aus den Boxen, Madison hatte extra um diese romantische Atmosphäre gebeten, wegen Alec ´s Geburtstagsparty.
    Verliebt schlenderten beide in den hinteren Bereich des Diners, wo Tische für mehr Personen standen umrundet von einer Sitzgarnitur, die mit rotem Leder bezogen war.
    „Hi Leute, ich hoffe wir sind nicht zu spät?“, begrüßte Madison die anderen lächelnd, während Alec sich etwas deplatziert vorkam und einfach hinter ihr stehen blieb.
    Fragend blickte Kelly zu ihm, „Willst du jetzt vier Stunden stehen oder warum setzte du dich nicht zu uns, alles in Ordnung mit dir, du siehst etwas blass aus, Alec?“
    Kurzerhand entschuldigte er sich und eilte auf eine der Toiletten, wo er sich übergeben musste, seine Hände zitterten und er spürte stoßweise, abwechselnd Wärme und Kälte durch seinen Körper fließen.
    Ohne lang darüber nach zu denken, zog er sein Jackett aus, hing es an eine der Toilettentüren und wusch sich mit eiskaltem Wasser das Gesicht.
    Sich selbst im Spiegel anstarrend, ließ er einige Augenblicke verstreichen, dachte nach, ehe er den Kopf senkte, seine Hände am Waschbecken abstützend. „Wer bist du wirklich, Alec Ventrue und was wollen die von dir?“, fragte er sich selbst,
    Erschrocken fuhr er zusammen, als hinter ihm eine Stimme erklang, „Hey alles okay mit dir, du bist so schnell auf die Toilette, Madison macht sich Sorgen!“
    „Mann hast du mir einen Schrecken eingejagt, Dylan, mach das nie wieder oder ich krieg einen Herzinfarkt, ne alles in Ordnung, mein Kreislauf spielt ein wenig verrückt, keine Sorge!“
    Als beide wieder zu dem Tisch kamen, an dem alle saßen, schenkte Madison ihm einen besorgten Blick, „Hase, ist wirklich alles in Ordnung mit dir, was hattest du denn eben, Liebling?“
    Mit der Hand abwinkend, bedeutete er ihr, sie solle das Thema lassen, lehnte sich etwas zu ihr, als wolle er ihr einen Kuss geben und flüsterte leise, „Erzähl ja nichts von meinen Albträumen!“
    „Na, nur mehr eine Stunde bis Mitternacht, wie fühlt man sich, wenn man weiß, dass man achtzehn wird, Alec?“, wollte Kelly die neben ihm saß wissen.
    „Was ´n das für ne dumme Frage, wie soll man sich schon fühlen, nicht anders als vorher, ist ja nicht so dass ich eben neunzig geworden bin!“, scherzte Alec.
    Brenda die neben Kelly saß, sah ihn nur groß an, „Na du hast ja heute wieder eine super Laune, Alec, was ist eigentlich ständig mit dir los, man sieht dich kaum noch in letzter Zeit, sagst Treffen einfach ohne Begründung ab?“
    Ohne richtig hingehört zu haben, sah er aus dem Diner Fenster und da stand sie wieder, die seltsame schwarze Limousine, nur dass diesmal Niemand ausgestiegen war.
    Kellys Blick wanderte ebenso in die Richtung, in die er sah, „Wo schaust du eigentlich die ganze Zeit hin, was gibt es da draußen zu sehen?“
    Ihre Stimme hatte ihn aus seinen Gedanken gerissen, „Was, wie, ach so, ne ich hab nur nachgedacht, keine Sorge, belangloses Zeug!“, würgte er ihre Neugierde ab.
    Als die Zeiger der Wanduhr auf Mitternacht standen, stand Madison auf, gratulierte Alec und zog eine kleine Schmuckschachtel aus ihrer Handtasche. „Schatz, da du jetzt volljährig bist, nun ja, da wollte ich dich fragen, ob du mich heiraten willst?“
    Völlig überrascht stand er da, wusste nicht, was er sagen sollte und meinte nur grinsend, „Sollte das nicht eigentlich der Mann machen, sich auf die Knie werfen und dich darum bitten?“
    Beide Arme in die Hüften stützend, schenkte sie ihm ein spöttisches Lächeln, „Ach komm Liebling, ich meine es ernst, du wirst übrigens bald Daddy, mein Herz!“
    Sein witziges Grinsen änderte sich schlagartig zu einer ernsten Mine, „Bitte was, du bist schwanger und hast mir davon nichts erzählt?“
    Schuldbewusst griff sich Madison mit der Hand auf die Stirn, verdeckte halb ihren Blick und seufzte, „Na toll, das sollte eigentlich dein Geburtstagsgeschenk sein, Schatz, aber scheinbar willst du es gar nicht!“
    Kelly gab ihm einen leichten Stubs und deutete mit dem Kopf, als wolle sie sagen, „Hey, du kannst sie jetzt doch nicht im Stich lassen!“
    Sanft nahm er Madison in die Arme, drückte sie an sich, als er sie schluchzen hörte, „Hey Mäuschen, hör bitte auf zu weinen, Liebes, Ja, ich will dich heiraten und ja ich stehe zu dir und unserem Baby, schönste Frau der Welt!“
    Immer noch mit Tränen in den Augen, suchte sie seinen Blick, lächelte und küsste ihn liebevoll, „Ich dachte wirklich schon, du würdest mich im Stich lassen, ich wollte dir nur sagen, auch wenn du weiß bist, ich habe noch nie Jemanden so geliebt wie dich, Alec, du und unser Kind, ihr seid für mich das wichtigste im Leben!“

    Vor dem Diner, auf der gegenüber Seite, stieg wieder die junge, schwarzhaarige aus der Limousine und lehnte sich seitlich an den Wagen. Ihr schwarzer Lackmantel flatterte sanft im Abendwind und ihre kniehohen Stiefel des selben Materials schimmerten im Straßenlicht, als sie ein paar Schritte auf und ab ging, ihr Blick wanderte immer wieder zu dem Diner hinüber, als ihr Handy läutete.
    „Ja, Amelia, er sitzt in einem Diner, das sich The Coven nennt, mit Freunden, nein Sonja und ich beobachten ihn rund um die Uhr, keine Sorge, deinem Sohn geht es bestens. Ja, ich weiß welcher Tag heute ist, sein Geburtstag, was, heute noch? Wie du meinst, dann bringen wir ihn gleich mit zum Anwesen, übrigens Danke, darauf habe ich seit Jahren gewartet, okay wir melden uns sobald wir ihn haben!“
    Das Handy in ihrer Manteltasche verschwinden lassend, stieg sie wieder in die Limousine, ihr gegenüber saß eine ebenso bildhübsche Frau mit Rückenlangen, dunklen Haaren, die sie fragend ansah.
    „Und, was sagte sie, ist es so weit, weil du gerade so gelächelt hast?“
    Selene sah Sonja schmunzelnd an, strich sich die Haare zurück und sah erneut zu dem Diner hinüber, „Wir sollen ihn mitnehmen, heute noch, es ist so weit, dass die Prophezeiung sich erfüllt, endlich nach all den Jahren des Wartens!“
    „Leute, ich bin gleich wieder da, ich geh mal eben nach draußen, frische Luft schnappen, bin gleich wieder da, außerdem ist hier drinnen ja leider Rauchverbot!“, meckerte er grinsend.
    Vor dem Diner lehnte er sich etwas abseits ihrer Blicke an die Wand, entzündete sich eine Zigarette und blies den gräulichen Rauch gen Himmel.
    Eine Wolkenlose Nacht bot sich seinem Blick, als er zu den Sternen hochsah, „Angenehm diese frische Luft, versteh nicht wieso es in dem Diner immer so stickig ist!“, murmelte er leise vor sich hin.
    Für einige Augenblicke schloss er die Augen, entspannte sich und lauschte den Nachtgeräuschen, als leise die Limousine neben ihm zum Stehen kam.
    Das Geräusch des Motors, der leise vor sich hin schnurrte, holte ihn blitzschnell aus seiner Entspannung zurück, da stand sie, direkt vor ihm, sah ihn eindringlich, aber doch lächelnd an.
    Minutenlang sah er in ihre wunderschönen, tiefdunklen Augen, bis sie zu sprechen begann, „Los steig ein und keinen Mucks, sonst kannst du was erleben!“
    Beinahe marionettenhaft bewegte er sich auf den Wagen zu, ohne zu wissen, was er da eigentlich tat, er wollte sich wehren, schreien, aber sein Körper gehorchte ihm nicht, seine Stimme versagte ebenso.
    Das Ganze dauerte nur wenige Augenblicke, dann war die Limousine samt Alec verschwunden, „ Schatz, bist du hier draußen, Alec, Liebling, wo steckst du, komm lass das, du weißt, das du mich nicht erschrecken sollst!“
    Aber es blieb still, nur der sanfte Wind, der aufkam, war zu hören, von Alec fehlte jede Spur und Madison begann sich Sorgen zu machen, dachte sofort an die schwarze Limousine, die sie schon zu Hause gesehen hatten.

    Im Fond des Wagens, ließ Selene die Hypnose über ihn fallen, als sie mit dem Finger schnippte, kam er erst richtig zu sich, „Was, wer seid ihr Typen und wo bin ich, was soll das?“
    „Ganz ruhig, Alec Ventrue, dir wird kein Leid geschehen, wir befinden uns auf dem Weg zu Jemanden, der mit dir reden möchte, eine Person, die dich sehr gut kennt und der du vertrauen kannst, hab keine Angst, wir tun dir wirklich nichts!“, erklärte Sonja ihm.
    Immer noch erschrocken sah er sich um, sah aus dem Fenster der Limousine und dann wieder zu Selene, „Ihr wisst, das das Kidnapping ist, einfach Leute zu entführen, dafür wandert ihr in den Knast!“
    Selene schenkte ihm nur einen amüsierten Blick, „Red nicht solchen Quatsch und entspann dich, Sonja sagte doch eben, dir wird nichts passieren, keine Sorge, wir bringen dich danach auch wieder zurück zu deiner kleinen Freundin Madison!“
    Während Sonja sich entspannt in die Ecke des Fonds lehnte und die Augen schloss, bemerkte Niemand, dass Alec in die Tasche seines Jackett ´s griff, nach seinem Handy.
    Zu seinem Glück waren die Tasten geräuschlos und so konnte er die neun eins eins wählen, ein leises tuten in der Leitung war zu hören.
    Ohne Vorwarnung griff jedoch eine Hand nach seiner, Sonja hatte scheinbar bemerkt, was er vorhatte, „Für wie blöd hältst du uns eigentlich, her mit dem Handy, aber sofort, na sieh mal einer an, wolltest die Cops anrufen, tja daraus wird nichts. Versuch so etwas nochmal und du lernst mich kennen, Junge!“
    Selene sah ihn kühl an, legte ihm plötzlich Handschellen an, „Du kannst das ganze jetzt einfach haben oder auch schwer, kommt ganz auf dich an, Alec!“
    Eisiges Schweigen mit einem hasserfüllten Blick war seine Antwort, am liebsten hätte er sie überwältigt, immer noch begriff er nicht, wie er in diese missliche Lage kam, was wollten diese Leute von ihm?
    Aus dem Wagenfenster in die Dunkelheit starrend, versuchte er sich zumindest Anhaltspunkte zu merken, sollte es ihm gelingen zu entkommen, bis ein schwarzer und sehr hoher schmiedeeiserner Zaun sich aus der Finsternis schälte.
    An einem hohen Doppeltor hielt der Wagen an, vor dem zwei Männer mit Maschinenpistolen standen, erst dachte er, es seien Gangster oder vielleicht die Mafia, aber was um alles in der Welt sollte so eine Organisation gerade von ihm wollen, je mehr er darüber grübelte, desto weniger ergab dies alles einen Sinn.
    „So, wir sind gleich beim Anwesen, solltest du Zicken machen, Alec, dann kann Selene dir auch weh tun, also sei vernünftig und mach, was man dir sagt, dir geschieht doch nichts!“, erklärte sie und streichelte seine Hand, sofort zuckte er zurück und schenkte ihr einen eisigen Blick.
    Zu beiden Seiten der Auffahrt erkannte Alec eine Parkanlage mit Zierhecken und Brunnen, Statuen von seltsamen Engeln ragten zwischen Sträuchern hervor, die eine Armbrust hielten.
    Was ihm aber sofort ins Auge fiel, war der Himmel, als würden die Wolken sich verdunkeln, selbst der Mond schimmerte rötlich, war es nicht eben noch wolkenlos gewesen oder bildete er sich nun schon Dinge ein.
    Nach wenigen Minuten hielt der Wagen auf einem runden Platz an, dessen Boden aus Kies bestand, Selene und Sonja stiegen als erster aus, als auf seiner Seite die Türe geöffnet wurde, bot ihm Selene die Hand, um ihm raus zu helfen, angewidert lehnte er sich zurück.
    „Steig endlich aus oder ich helfe nach, na los mach schon oder denkst du wir haben die ganze Nacht Zeit!“, ärgerte sie sich auf seine Reaktion.
    Erst jetzt sah er das riesige Schloss, dessen Außenmauern fast schwärzlich wirkten, Gargoyls saßen auf Vorsprüngen die schweigend ihre Fratze darboten. Zu beiden Seiten verlief das Gebäude schier endlos weit, ebenso musste es mehrere Stockwerke haben, denn als Alec hochsah, wurde ihm fast schwindelig.
    „Alles in Ordnung mit dir, was hast du?“, erkundigte sich Selene, die ihn am Arm festhielt, wieder schwieg er nur, schenkte ihr keinen Blick.
    „Wie du meinst, schweig nur weiter, wir haben Zeit, die du nicht mehr hast, zumindest nicht mehr lange und jetzt komm mit, langsam reicht es mir mit dir!“, befahl sie ihm, während sie ihn zum Eingangstor zerrte.
    Nach ihren Worten stieg es heiß und kalt in ihm hoch, erst fröstelte ihn, dann wiederum spürte er, wie er schwitzte, seine Hände feucht wurden, während sich ein ungutes Gefühl in seinem Magen ausbreitete.
    Die Flügeltüre schwang von alleine auf, sicher war sie elektronisch, dachte Alec, ein leichter Modergeruch hing in der Luft und von irgendwo vernahm er leise Stimmen.
    Noch lag der Korridor den Selene mit ihm entlang ging im Dunklen, wie von Geisterhand entzündeten sich zu beiden Seiten Kerzenhalter. Rote schwere Vorhänge hingen alle fünf Meter von der Decke, dazwischen sah er Gemälde, aber die Leute, die darauf zu erkennen waren, jagten ihm einen gewissen Schauer über den Rücken.
    Ihre Gesichter waren so bleich, dass man dachte, sie wären jahrelang in keiner Sonne gewesen und die Kleider, die sie trugen, wirkten wie aus dem Mittelalter.
    Kurz hielt er an, weil eines der Bilder eine Frau zeigte, die nicht so hässlich war wie all die anderen, Kinnlange, schwarze Haare, ihr Körper steckte in einer schwarzen Ritterrüstung und sie hielt eine Armbrust in der Hand.
    Selene die neben ihm stehen blieb, sah ihn lächelnd an, „Das ist deine Mutter, Alec, aber du wirst sie ja gleich selbst treffen, komm jetzt!“
    Was hatte sie eben gesagt, seine Mutter, wollte man ihn hier vollkommen verarschen oder wussten sie etwas, von dem er absolut nichts ahnte. Jetzt verstand er überhaupt nichts mehr, was ging hier vor sich, als Selene eine weitere Doppeltüre öffnete, schlug sein Herz um das Dreifache schneller.
    Die Menschen, die er eben auf den Gemälden gesehen hatte, befanden sich in dem großen Salon, saßen gemütlich auf Sofas, standen herum und diskutierten.
    Langsam zweifelte er an seinem Verstand, wie war das möglich, die Leute auf den Bildern mussten doch längst alle tot sein, anstatt quicklebendig vor ihm zu stehen.
    Gemächlichen Schrittes führte Selene ihn durch die Reihen der Anwesenden, die ihn neugierig begutachteten, als sie erneut vor einer Flügeltüre stehen blieben, auf der ein Drache abgebildet war, der eine Art Ring ergab.
    Kurz konnte er sich umsehen, zwischen Gotischen Fenstern, waren ebenso wie in dem Korridor zuvor, schwere rote Samtvorhänge angebracht, die Wände waren aus einer dunklen Holzvertäfelung und rechts neben Selene führte eine breite Treppe in den nächsten Stock, dessen Korridor völlig im dunklen lag.
    Erneut nahm sie ihn beim Arm und führte ihn in den großen Saal, in dem einige Personen auf Stühlen saßen, die eher einem Thron glichen.
    Laut hallten ihre Schritte, als sie über den schwarzen Marmorboden schritten, sanft schimmerte das Licht des Kronleuchters darin. Seine Neugierde war geweckt, obwohl etwas in ihm sagte, Hier stimmt etwas nicht.
    Wohlig warm knisterte der Kamin leise, über dem ein einziges Gemälde hing, das einer Ritterin, die ebenso eine Armbrust hielt, ihre Rüstung war genauso schwarz wie das Pferd, auf dem sie saß.
    Die Stühle, die auf einer Art Podest standen, ergaben einen Halbkreis, auf einem davon saß jene Frau, die er zuvor auf dem Gemälde in dem Korridor gesehen hatte, ihre grünen Augen fixierten ihn, als er ihrem Blick auswich.
    Auf dem Stuhl daneben erkannte er Sonja wieder, mit der er hergekommen war, Selene nahm ihm die Handschellen ab und ließ ihn plötzlich los, ging dann zu einem der Stühle und nahm Platz, der Stuhl neben ihr war jedoch leer.
    Gleichgültig sah er sich um, etwas herablassend und spöttisch wirkte sein Blick, als er wieder nach vorne sah, bis die ihm, Unbekannte mit den grünen Augen zu ihm kam. „Willkommen daheim, mein Sohn, ich weiß, du fragst dich sicher, was das alles soll und verlangst nach Antworten, sollst du auch bekommen!“
    Sanft griff sie nach seiner Hand und führte ihn zu dem leeren Stuhl, „Setz dich, dann erkläre ich dir alles, Kind!“
    Eigentlich war sie sehr hübsch, ihre dunklen langen Haare, die teilweise zu Zöpfen geflochten waren und ihr junges Aussehen, zogen ihn seltsamerweise in den Bann.
    Wortlos sah er sie an, „Tja, dann fange ich Mal an, damit ich dir auch beweisen kann, dass du mein leiblicher Sohn bist, habe ich hier deine Geburtsurkunde, da ließ es!“
    Mit zitternden Fingern nahm er das Dokument in die Hand, dicker Schweiß stand auf seiner Stirn und sein Mund war völlig ausgetrocknet. Gedanklich las er die Zeilen, Alec Ventrue, geboren in Budapest, Ungarn im Jahre zweitausend, Mutter, Amelia Ventrue, geboren zwölfhundertvierzig.
    Erst dachte er, es handle sich um einen Druckfehler, wischte mit dem Finger über die Jahreszahl, aber die Zahl blieb, mit weit aufgerissenen Augen starrte er Amelia an.
    „Was ist los, was hast du, ach so wegen der Jahreszahl zwölfhundertvierzig, die ist schon richtig, Alec, du musst wissen, was wir sind, denn sonst vertraust du uns nie. Schatz, wir sind Vampire, der ganze Clan, nein, nicht das was du denkst, wir saugen nicht die Menschen aus oder töten sie, ganz im Gegenteil, wir sind friedfertig und leben zurückgezogen!“
    Sanft strich Selene über seine Hand, „Siehst du, absolut kein Grund Angst zu haben, mein Schatz, jetzt weißt du endlich, wo dein Platz ist, hier bei uns, deiner Familie!“
    Träumte er das nur, das konnte doch alles nicht wahr sein, Vampire, Niemand glaubte mehr an solche Wesen in einer so modernen, hoch technisierten Zeit.
    Amelia jedoch sprach weiter, „Wir haben dich aus dem Grund nach Hause geholt, weil es eine Prophezeiung gibt, die dich betrifft!“, Sonja brachte ihr eine seltsame Schriftrolle, die Amelia öffnete und vorlas.
    „ Dreizehnhundert im Jahre des Herrn, Ein Junge wird geboren werden, der den Clan anführt und befreien wird von der Abscheulichkeit der Lykaner, er der in der fernen Zukunft, Sohn einer Königlichen Vampirin sein wird, dessen Blut vermischt werden muss mit der Tochter eines anderen Clananführers, die ihm ein Kind schenkt, das des reinsten Blutes ist, sein Name wird da lauten Alec!“
    Sprachlos saß er nur da, nachdem Amelia geendet hatte, starrte nur ins Leere, begriff absolut nichts mehr, als wäre sein Verstand stehen geblieben.
    „Hey Alec, was ist los mit dir, du sagst ja gar nichts, ich weiß, das ist momentan etwas viel für dich, aber mit der Zeit wirst du dich daran gewöhnt haben!"
    Noch mehr entgeistert wendete er den Blick zu Selene, die ihn liebevoll lächelnd ansah und nach seiner Hand griff, ehe sie ihn jedoch anfassen konnte, zog er seine Hand zurück und sprang auf.
    Selenes Blick wurde sofort kühler, "Alec, setz dich sofort wieder, deine Mutter ist noch nicht fertig, also komm sofort wieder her!"
    Sonja hingegen versuchte es anders, sie kam zu ihm, nahm ihn zärtlich an der Hand, lächelte ihn herzlich an, "Was hast du denn, Kleiner, Selene ist doch hübsch, findest du nicht, hey, sieh mich an, es gibt nichts, wovor du Angst haben musst, ich verspreche es!"
    Scheinbar hatte sie mehr Erfolg gehabt, denn er lies sich von ihr zu Selene zurückführen, "Es geht auch anders Selene, man muss nicht immer sofort streng werden!", erklärte Sonja ihr.
    Noch immer hatte er kein einziges Wort gesagt, "Sag mal, was ist los mit dir, du sagst überhaupt nichts dazu, mein Sohn!", entrüstete sich seine Mutter.
    Wieder kam nur eisiges Schweigen, die Arme vor der Brust verschränkend saß er da, mit einem Blick, der darauf hinwies, was in ihm vorging.
    "Er hat seit der Herfahrt kein einziges Wort gesagt, nicht mal als wir ankamen, aber ich sagte ihm bereits, mit der Tour kommt er hier nicht weit!", fügte Selene hinzu.
    Erneut kam Sonja zu ihm herüber kniete sich vor Alec hin und nahm seine Hand, "Hey, Alec, nun sag doch auch einmal etwas, übrigens, dass weisst du ja noch gar nicht, ich bin deine Tante, aber du darfst Sonja sagen, okay!"
    Ein wenig verzogen sich seine Lippen zu einem Lächeln, "Na bitte, du lächelst, dann ist nicht alle Hoffnung verloren, hör mal, auch wenn wir etwas sind, das für dich gegen jegliche Natur spricht, sind wir dennoch genauso Menschen gewesen wie du und ich habe dir vorhin ja versprochen, dass du nichts zu befürchten hast, na komm her.", seltsamerweise stand er auf und ließ sich von Sonja in die Arme nehmen.
    Rührend sah sie ihn an und gab ihm einen Kuss auf die Wange, "Na, bist du nun beruhigt, Schatz, wir sind deine Familie, nicht deine Feinde, also kannst du uns blind vertrauen, wir beschützen dich, keine Sorge, hier bist du absolut sicher!"
    Als hätte man einen Schalter betätigt, sprach er endlich, " Sorry, aber ich brauche Zeit, um diesen ganzen Wahnsinn zu verstehen, dass alles widerspricht jeglicher Vernunft!"
    Lächelnd streichelte Sonja ihm über die Wange, "Natürlich, du hast so viel Zeit, wie du benötigst, mein Kleiner und willkommen zu Hause, Schatz!"
    Amelia sah ihn ebenso verwundert an wie Selene, "Auf einmal sprichst du, wieso öffnest du dich gerade bei Sonja und bei mir nicht, was hast du gegen mich?", wollte Selene wissen.
    Augenverdrehend sah er sie an und gähnte, "Ich habe gar nichts gegen dich, aber ihr habt mich einfach entführt, ohne irgendeiner Erklärung, wie würdest du dich da fühlen?"
    Noch einmal griff sie nach seiner Hand, diesmal zuckte er nicht zurück, "Und wie hast du dich entschieden, bleibst du?"
    Amelia fiel ihr sofort ins Wort, "Das ist gar keine Frage, das er bleibt, Alec du gehörst hier her zu deiner Familie, gewöhn dich an dein neues zu Hause!"
    "Übrigens, du scheinst ziemlich müde zu sein, Selene wird dich nach oben in ihr Schlafgemach bringen, du schläfst bei ihr und morgen Abend werdet ihr beiden heiraten, so wie es die Prophezeiung vorhergesagt hat!", erklärte seine Mutter.
    Bereits vor ihm stehend, streckte sie ihm die Hand entgegen, "Na, kommst du, wir gehen zu Bett, Schatz, damit du dich richtig ausschlafen kannst, keine Angst, ich bin ja bei dir!"
    Amelia gab ihr, ohne dass Alec es sah, ein Zeichen und Selene nickte nur schweigend, ehe sie den Ratssaal verließen, "Meinst du nicht, dass es zu schnell geht, ich meine sieh ihn dir an, er ist völlig durch den Wind, was wir ihm alles erzählt haben!"
    Gedankenvoll sah Amelia den beiden nach, "Ja, dass weiß ich selber, Sonja, aber er gehört zur Familie, irgendwann muss er ob er will oder nicht, einer der unsrigen werden, ein Vampir, außerdem liegt es seit seiner Geburt in seinem Blut!"
    "Übrigens Sonja, ich habe gesehen, wie du ihn ansahst, er ist zwar dein Neffe, aber du hast dich ebenso in ihn verliebt, habe ich recht?"
    Sich an eine der Säulen lehnend, sah sie zu Amelia, schmunzelte sanft und griff sich an die Stirn, "Kannst du Gedanken lesen, ja, Alec ist so sensibel, so gefühlvoll und verletzlich, am liebsten würde ich ihn für immer beschützen, für ihn da sein!"
    Eine Weile dachte Amelia schweigend nach, sah dann zu Selenes Vater, "Können wir nicht die alte Tradition bei ihm anwenden, wo der zukünftige Anführer des Clans zwei Frauen heiraten darf?"
    Nachdenklich verschränkte er die Arme vor dem Brustkorb, kam langsam zu Amelia und Sonja herüber, "Können wir schon, nur musst du das erst Selene beibringen und ich hoffe, sie hat nichts dagegen!"


    Erneut kamen sie in den großen Salon, wo die anderen Mitglieder des Clans bei Seite wichen und ihnen Platz machten, als eine Blondine die Treppen herabkam.
    Voller Neugierde blickte sie Alec an, lächelte verführerisch, "Ist er das, niedlich der Kleine, bleibt er ab jetzt bei uns?"
    Selene wandte sich kurz um, sah sie kühl an und entgegnete ihr, "Ja, das ist Alec, Schatz, darf ich dir vorstellen, Erica, ihr beide werdet noch genügend Gelegenheit haben, euch kennen zu lernen!"
    Im oberen Stock war die Luft nicht so stickig, am Ende des Korridors stand ein Fenster offen, durch das der kühle Nachtwind hereinwehte, Selene aber schloss es, zog ihren Schlüssel heraus und sperrte ihr Schlafgemach auf.
    "Na komm schon, steh da nicht so herum, keine Angst, ich beiße schon nicht!", zögernd betrat er ihr Zimmer und setzte sich auf eines der Sofas.
    Zur Sicherheit schloss sie ab, steckte den Schlüssel wieder in ihre Manteltasche und verschwand kurz hinter dem Paravent, der gegenüber des Himmelbettes stand.
    Während er so dasaß, sah er sich genaustens um, der Boden hier war aus schwarzem, geschliffenen Parkett und die Tapeten in der selben Farbe, ließen den Raum düster wirken.
    Eine weitere Türe, führte in ein geräumiges Badezimmer, in dem er eine große Eckbadewanne sah, "Magst du baden, oder wieso visierst du die Wanne so an?", fragte Selene lächelnd.
    "Na komm, ich lass dir ein Bad ein, damit du besser schlafen kannst, außerdem bist du dann mehr entspannt!", fügte sie hinzu, während sie die Wanne volllaufen ließ.
    In einem knappen Slip und einem Top stand sie vor ihm, nahm ihn zärtlich in die Arme und küsste ihn einfach, "Na bitte, alles gar nicht so schlimm, oder, hör zu Alec, hier ist deine leibliche Familie, denkst du, deine eigene Familie würde dir weh tun oder dir Schaden zufügen, sei nicht so dumm, die Lykaner solltest du fürchten, sie sind es, die hinter uns und dir her sind, also vertrau mir, bitte Liebling!"
    Seinen Gedanken nachhängend trottete er in das Badezimmer und entkleidete sich, angenehm warm spürte er das Wasser auf seiner Haut, lehnte sich in die Ecke zurück und schloss die Augen.
    Beinahe wäre er eingeschlafen, als er plötzlich Selene neben sich spürte, riss es ihn hoch, ohne ihn vorzuwarnen, hatte sie sich einfach entkleidet und war zu ihm in die Wanne gekommen, "Komm her, Schatz, ich will dich, nimm mich, ich liebe Dich!"
    Zärtlich nahm sie ihn in die Arme, küsste ihn leidenschaftlich, bis sie auf ihm saß und ihn verführte, hingebungsvoll lehnte sie sich zurück und genoss seine Berührungen.
    Nach einem Badetuch greifend, das er sich um die Taille wickelte, stieg er aus der Eckbadewanne, irgendwie konnte er keinen klaren Gedanken fassen, als stünde er unter dem Einfluss einer fremden Macht.
    Selene folgte ihm ebenso in ein Badetuch gewickelt zum Bett, dessen Kissen mit roter Seide bezogen waren, ebenso die Decke. Gedankenversunken setzte er sich an den Bettrand, konnte das alles wahr sein, Vampire, noch immer widersprach es dem, was er gelernt hatte.
    Erst Selenes Berührung seiner Schulter, holte ihn zurück aus seiner Art Lethargie, "Schatz, was hast du, worüber denkst du so angestrengt nach?"
    Tief durchatmend seufzte er, schenkte ihr einen etwas verdrossenen Blick, "Dir ist hoffentlich klar, dass man nach mir suchen wird, immerhin habt ihr mich einfach vor dem Diner entführt, in dem meine Freunde saßen und meine Verlobte Madison!"
    Ihre langen Beine überkreuzend setzte sie sich an einen Bettpfosten lehnend hin, sah ihn eindringlich an, "Und du denkst, wir haben nicht vorgesorgt, Amelia hat längst veranlasst, dass sie wieder das Sorgerecht über dich erhält, immerhin ist sie deine leibliche Mutter, übrigens Alec, unser Clan hat sehr einflussreiche Beziehungen und genügend Geld, also mach dir keine Hoffnungen, falls du denkst, Jemand würde kommen und dich hier rausholen!"
    Erneut griff sie nach seiner Hand, wollte ihn schon zu sich ziehen, als er aufstand, sich wieder ankleidete und auf das Sofa gegenüber des Himmelbettes setzte. "Was soll das werden, kommst du bitte wieder zu mir ins Bett!"
    Ohne ein weiteres Wort zu sagen, legte er die Beine hoch, kuschelte sich auf eines der Kissen und beachtete Selene nicht mehr.
    Man sah, dass es in ihr kochte vor Wut, sanft begannen ihre Augen blau zu fluoreszieren, ihre Fingernägel krallten sich in das Leintuch vor Zorn. "Also schön, wie du meinst, ich werde morgen Amelia bitten, dir ein eigenes Schlafgemach zuweisen zu lassen, Mistkerl!"
    Wutentbrannt sprang sie auf, verschwand hinter dem Paravent, um sich anzukleiden, in einem knappen Slip und einem Top kehrte sie in ihr Bett zurück, "Und wage es ja nicht, nachts zu mir ins Bett zu kommen, du hattest deine Chance!"
    Das Licht erlosch und nun lag das Schlafzimmer völlig im dunklen, nur ganz schwach hörte er Selene schluchzen, irgendwie kam er sich erbärmlich vor, hatten sie ihn doch die ganze Zeit über höflich und gut behandelt.
    Trotz dessen Madison durch seine Gedanken spukte, drängte sich immer wieder Selene, Sonja und all das, was man ihm erzählt hatte in den Vordergrund.
    Konnten sie wirklich seine Familie sein und was, wenn die Geburtsurkunde gefälscht war, Selene hatte doch erwähnt, dass der Clan sehr einflussreich sei. Je mehr er darüber sinnierte, drängte sich das Verlangen nach Flucht auf, er musste um jeden Preis hier raus, aber wie, überall auf dem Gelände waren Wachposten, die bewaffnet waren und Kameras, man würde ihn sofort entdecken, nein, es musste einen anderen Weg geben.
    Hatte Selene nicht, als sie das Schlafgemach betraten, den Schlüssel dafür in ihre Manteltasche zurückgegeben, eine Idee entstand in seinem Kopf, wenn es in diesem Schloss Computer gab, waren sie möglicherweise auch an das Internet angeschlossen. Eine Weile lauschte er nur, hatte sich bereits aufgesetzt, schlief sie bereits oder lag sie da und beobachtete ihn aus dem Dunkel?
    So leise er es nur zustande brachte, schlich er halb tastend zum Paravent, seine Finger spürten kaltes Metall, das musste der Türstock des Badezimmereingangs sein, danach fühlte er eine glatte Oberfläche, die Wand.
    Ob es die Atmosphäre des Schlosses war oder einfach nur der Gedanke daran, dass Selene ihn ertappen würde, bei dem was er vorhatte, wusste er nicht, aber sein Herz schlug schneller, beinahe als wäre es hörbar, Schweiss trat in seine Augen.
    Nur noch ein Stück, er hatte sich den Raum vorher eingeprägt, der Paravent musste in der Ecke neben dem Fenster stehen, innerlich verfluchte er die elektronischen Jalousien, die das Zimmer völlig abdunkelten, als er endlich Stoff zwischen seinen Fingern spürte, war das Leder?
    Sachte fuhren seine Finger über den Stoff, nach den Taschen suchend, bis er eine Öffnung spürte, da, etwas kaltes, hartes stieß gegen seinen Zeigefinger, der Schlüssel.
    Fest zugreifend zog er langsam Stück für Stück, den Bund heraus, an dem mehrere Schlüssel hingen, wie eine Katze, schlich er den Weg zurück und tastete in der Dunkelheit nach der Tür.
    Es kam ihm vor wie eine Ewigkeit, bis er die Türe fand, Minuten, die an seinen Nerven zehrten, immer die Angst im Rücken, dass plötzlich das Licht anging und Selene vor ihm stand. Nichts von alledem geschah, es blieb ruhig, zitternd fühlten seine Finger eine Klinke, darunter ein Loch, das Schlüsselloch, wie in Zeitlupe schob er den Schlüssel, er hatte, als Selene abschloss, gesehen, welcher es war, in das Schloss.
    Mit der anderen Hand den Schlüssel ebenso haltend, drehte er ganz langsam den Schlüssel um, betete in Gedanken, dass es keinen Laut von sich gab.
    Wieder verging eine schweißtreibende Ewigkeit, dick stand der Angstschweiß auf seiner Stirn, lief ihm erneut in die Augen und brannte entsetzlich.
    Endlich gab die Türe sanft nach und stand einen Spalt offen, ein schwaches Licht fiel durch die Öffnung in den Raum, traf aber Gott sei Dank nicht das Bett.
    Eiligst griff er nach seinen Biker Boots und huschte in den Korridor hinaus, zog sanft die Türe ins Schloss und schickte erneut Stossgebete zum Himmel, das Selene nichts davon mitbekommen hatte.
    Die Stiefel immer noch in der Hand haltend, schlich er dem roten Läufer entlang, bis zu der großen Treppe, sie jetzt anzuziehen, wäre zu riskant gewesen, man hätte seine Schritte auf dem Marmor sofort gehört.
    Die wenigen Kerzen, die noch etwas Licht spendeten, ließen ihn die Türe des Ratssaals erkennen, doch halt, hatte er daneben nicht noch eine Türe erkannt, schmäler.
    Mit dem Schlüssel, den er aus Selenes Mantel gefischt hatte, war ihm ebenso eine seltsame Magnetkarte entgegengekommen, die er sich nun genauer ansah, warf einen Blick neben die Türe, bis er das winzige rote Lämpchen leuchten sah, dass sich hinter einer Zierpflanze versteckte.
    Angespannt stand er da, lauschte einige Minuten in die Dunkelheit, schwer schluckte er, sah nochmal zurück in den großen Salon. Zitternd führte er die Magnetkarte an den Schlitz und zog sie so langsam durch, wie es nur möglich war.
    Erst erschien das grüne Licht, dann ein kurzes Summen und die Türe sprang mit einem zischen auf, sich erneut umblickend, folgte er dem Korridor, der dahinter lag, als plötzlich Neonlichter darin angingen.
    Erschrocken presste er sich gegen eine der glatten Wände, die ebenso aus Marmor bestanden, nur das sie eine Art Elfenbeinfarbe hatte, den Flur entlang erkannte er mehrere Türen aus geschliffenen Metall.
    Endlich konnte er sich seine Stiefel anziehen, hier würde Niemand seine Schritte hören können, denn irgendwie wirkte hier alles wie eine Art Bunker oder Anlage unter der Erde.
    Neugierig wanderte er den Gang entlang, der sich nach links zu biegen schien, rechts erschien ein Fenster, vor dem aber ein weißer Vorhang hing.
    Irgendwo mussten sie doch hier Computer oder ein Telefon haben, es war die einzige Chance, die er hatte, es würde keine weitere geben, wenn man ihn dabei erwischte, dass er herumschnüffelte.
    Irgendwie hatte er ein völlig mulmiges Gefühl im Bauch, was den Raum mit dem Vorhang betraf, hatte er einen ähnlichen Vorhang nicht bereits in einem Krankenhaus gesehen.
    Er hatte keine Zeit darüber nach zu denken, folgte weiter dem Korridor, als eine silberne Türe erschien, daneben ein kleines Fenster. Seine Hand vors Gesicht haltend, drängte er sich an die Scheibe und sah blinkende Lichter an Servern, verwundert kniff er die Augen zusammen, was wollten Vampire mit einem Serverraum?
    Verstohlen blickte er den Gang zurück, aus dem er gekommen war, lauschte erneut, aber es blieb still, einen Schlüssel nach dem anderen probierend, fluchte er flüsternd vor sich hin, "Na komm schon du Dreckstüre, geh auf!"
    Endlich ertönte ein knackendes Geräusch und die Türe glitt leise nach innen auf, zur Sicherheit ließ er das Licht aus, die Beleuchtung vom Flur ließ ihn genug erkennen.
    Erleichtert atmete er auf, ein Laptop lag auf einem Tisch, sofort setzte er sich, öffnete den Computer, der zu seiner Verwunderung nicht einmal Passwort gesichert war.
    Mit dem Rücken zur Tür sitzend konnte er zwar nicht sehen, ob Jemand den Korridor entlangkam, deswegen blickte er immer wieder nervös zurück, aber da war Niemand, dennoch fühlte er sich beobachtet.
    Schon als Jugendlicher hatte er sich Hackerkenntnisse durch einen High-School Kumpel angeeignet, der ihm so manche Tricks beigebracht hatte und wie man ungesehen in ein Netzwerk eindringt.
    Dieser Laptop hing am Internet, also hatten die Vampire auch Zugang zu allen Informationen, kein Wunder, dass sie ihn so schnell ausfindig gemacht hatten, dennoch hielt er die Geburtsurkunde, die er gesehen hatte für eine Fälschung.
    Sollten die Leute, seine Eltern, die er gekannt hatte, sollte das alles nur eine Lüge gewesen sein, nein unmöglich hämmerte es in seinem Gehirn. Er wollte und konnte es nicht akzeptieren, dass er zur Adoption freigegeben worden war, wieso auch, weswegen würde eine Mutter ihr Neugeborenes einfach so weggeben.
    Es dauerte zwar eine Weile, aber er blieb ungestört, da, er hatte es geschafft, sofort tippte er seinen Namen ein, ungeduldig klopfte er mit den Fingern auf die Tischoberfläche, wartend, dass das Netzwerk das Dokument fand.
    Einer Ohnmacht gleichkommend, starrte er den Bildschirm an, wieder erschien der selbe Name, den er schon zuvor gelesen hatte, "Amelia Ventrue ", stand unter leibliche Mutter von Alec Ventrue, Geburtsort Ungarn, Budapest!"
    Schwer atmend, griff er sich mit der rechten Hand an die Stirn, konnte es immer noch nicht glauben, frustriert klappte er das Laptop zu, lehnte sich seitlich an die Stuhllehne und sah ins Nichts.
    Man hatte ihn achtzehn Jahre lang angelogen, ihm eine heile Welt vorgegaukelt, eine Familie, die nicht die seine war, aber wieso, wozu dieses ganze Theater, heiss und kalt stieg Enttäuschung und Zorn in ihm auf.
    Ohne dass er es bemerkte ging die Türe leise auf, als Selene aus den Schatten trat, "Und hast du endlich gefunden, wonach du gesucht hast, mein Schatz?"
    Panisch fuhr er vom Sessel hoch, aber Selene stieß ihn darauf zurück, "Bleib ruhig sitzen, denkst du, ich habe nicht bemerkt, wie du meine Schlüssel gestohlen hast und die Magnetkarte, hättest du nicht fragen können?"
    "Ich weiß sehr wohl, wonach du gesucht hast, du wolltest die Wahrheit wissen, tja, nun hast du es ja herausgefunden und was jetzt, willst du Amelia damit konfrontieren, warum man dich zur Adoption freigab?"
    "Was glaubst du, wird sie wohl denken, wenn sie erfährt, dass du in unseren Sicherheitsbereich eingebrochen bist, ohne meiner Erlaubnis, ha, nun sag schon, oder hast du deine Sprache plötzlich verloren?"
    Hasserfüllt sah er Selene an, ballte die Faust, dass seine Knöchel weiß hervortraten, was ihr nicht verborgen blieb, "Ich weiss, was du denkst, "Wieso, wieso hat sie das getan, willst du eine Antwort darauf, ja, also schön, sollst du haben!"
    Seltsamerweise sprach sie völlig ruhig und gelassen mit ihm, kam sogar zu ihm und setzte sich auf seinen Schoss, dabei legte sie ihren Arm um seine Schulter und küsste ihn sogar.
    "Deine Mutter hielt es damals für das Beste, wenn du unter normalen Menschen aufwächst, nicht unter Vampiren, ausserdem wollte sie dich vor den Lykanern verbergen, die zu deinem Glück, immer noch nichts von deiner Existenz wissen, oder wäre es dir lieber gewesen, ständig in Gefahr zu schweben, denke ich nicht!"
    Wortlos sah er sie an, seine Wut gegen Selene wich, stattdessen stellte sich Gleichgültigkeit ein, mittlerweile war es ihm ziemlich egal, was man mit ihm machte, "Macht doch was ihr wollt mit mir, von mir aus beseitigt mich, wenigstens habe ich all diese Scheiße hinter mir und bin euresgleichen los!"
    Selene jedoch blieb ruhig, schüttelte nur den Kopf, Anstatt mir dankbar zu sein, dass ich dir alles erzählt habe, ist dir alles scheissegal, Alec, ich weiß, dass das hier alles neu für dich ist, dass es schwer zu verstehen sein muss, was wir sind, aber alles hinzuwerfen bringt dich auch nicht weiter!"
    Teilnahmslos saß er da, würdigte sie nicht einmal eines Blickes, seine ganze Welt, alles woran er geglaubt hatte, war auf einmal falsch, stattdessen befand er sich nun wie in einem Albtraum, aus dem es kein Entrinnen gab.
    Erneut ging die Türe auf und Sonja stand da, "Was macht ihr beiden um die Zeit hier unten, wisst ihr wie spät es ist, vier Uhr morgens!"
    Den Finger an ihre Lippen legend, deutete sie Sonja, die sich vorstellen konnte, was hier geschehen war, als Selene schweigend zum Laptop zeigte. Sich einen der Stühle greifend, setzte sich Sonja ihm gegenüber, "Alec, hey, sieh mich an, ist es wirklich so schwer für dich, zu akzeptieren, woher du abstammst, ich meine, du tust gerade so, als wären wir schreckliche Ungeheuer, aber das sind wir keineswegs, sonst wärst du bestimmt nicht mehr am Leben, findest du nicht?"
    Verdrossen sah er seine Tante an, "Ach und wieso hat man dann laut der Geschichte, euresgleichen gejagt und vernichtet, aus Spaß oder weil die Menschen damals nichts besseres zu tun hatten, nein, weil ihr Ausgeburten des Teufels wart und vielleicht noch immer seid. Ich habe mich als Jugendlicher nur aus Langeweile über Vampirismus schlau gemacht, dieser, wie nennt man es, dieser Virus geht zurück bis ins alte Ägypten, ja, da staunst du was, sogar die alten Ägypter kannten diese Monstrosität bereits und haben sie ausgerottet!"
    Beeindruckt sahen ihn Selene und Sonja an, "Ja und, auch wenn es so ist, worauf willst du damit hinaus?", wollte Sonja wissen.
    Seine Augen zu Schlitzen verengend, griff er mit der rechten Hand unter sein Hemd und holte ein silbernes, mittelgroßes Kreuz an einer Kette hervor, einen Ankh Ägyptens.
    "Vielleicht fürchtet ihr ja das!", erwiderte er, und hielt Sonja das Kreuz vors Gesicht, Selene begann nur zu lachen, "Schatz, erstens ist das kein christliches Kreuz und zweitens, sind wir längst immun gegen Silber, Kreuze, Weihwasser und sogar die Sonne, also mach dich nicht lächerlich damit!"
    Ziemlich enttäuscht über sein Handeln, sah seine Tante ihn kühl an, stand auf und wollte schon den Raum verlassen, als sie sich nochmal umdrehte, "Wärst du nicht mit mir verwandt, hätte ich dich für das, was du eben versucht hast, sofort umgebracht!"
    Augenverdrehend ließ er das Kreuz an der Halskette wieder in seinem Hemd verschwinden, "Tja, sieh mich nicht so an, mit Sonja hast du es dir verscherzt, an deiner Stelle würde ich mich bei ihr morgen entschuldigen. Was hast du gedacht, was passiert, dass sie zu Staub zerfällt oder es dir irgendwelche Vorteile uns gegenüber verschafft, vergiss es Schatz!"
    "Übrigens, wie ich schon vorhin sagte, reicht unser Einfluss weit über das hinaus, was du dir vorstellen kannst, also denk nicht einmal daran zu fliehen, du würdest nicht weit kommen, Alec und jetzt komm gefälligst.

  • Hey Alex,

    also, ich habe mir den Anfang deiner Geschichte nun auch mal angeschaut. Ich finde, du besitzt durchaus schriftstellerisches Talent. Ein paar Sätze und Formulierungen fand ich richtig gut.
    Ich glaube nun aber zu verstehen, was du mit den Kosenamen meintest. "Hasi,Liebling, Süßer, Herz, Mäusschen, Mäuserich, ...

    Hase, ist wirklich alles in Ordnung mit dir, was hattest du denn eben, Liebling?“

    hier fand ich es besonder extrem...

    Keine Ahnung, vielleicht ist das wirklich Geschmacksache, aber ICH persönlich würde die Krise kriegen! Mein Mann nennt mich seit wir ein Paar wurden...und das ist nun schon schlappe 18 Jahre her: "Maus"...das fand ich anfangs gewöhnungsbedürftig, aber es ist okay...immerhin ist es bei diesem einen Kosenamen geblieben :) (und die Tiere sind über die Jahre nicht größer geworden) Manchmal ist mir das heute aber noch peinlich, wenn wir im Baumarkt stehen und er ruft über die Regale: Maaaaaauuuuus?....brauchen wir noch Spachtelmasse? :rofl:
    Okay, also zurück zum Thema:
    Ich finde es in dem kurzen Teil deiner Geschichte too much mit den ganzen Kosenamen.

    Dann ist mir noch eine andere Sache aufgefallen. Du fängst in der Ich-Perspektive an und mischst das im weiteren Verlauf mit der personalen Erzählform....das habe ich bisher so noch nicht gesehen und fand es etwas befremdlich.Beispiel:

    Madison, meine Verlobte, die ich an der High-School kennen gelernt hatte, es war Liebe auf den ersten Blick und wir wussten sofort, das die Chemie zwischen uns passte, stand in der Küche und war am Geschirr spülen.

    „Tja Schatz, nur mehr einen Tag, dann bin ich nicht mehr dein gesetzlicher Vormund, dann hast du endlich, was du wolltest, achtzehn sein.“, rief sie zu ihm ins Badezimmer.

    Naja, ansonsten gäbe es bestimmt noch die eine oder andere Sache zu erwähnen, aber dafür wäre es sicher sinnvoller, du würdest hier einen eigenen Thread starten .

    LG,
    Rainbow

  • Ich weiss, der Satzbau ist sicher noch nicht ganz Sauber, denk ich mal? Aber wie sagt man so schön, Ist noch kein Meister ausm Himmel gefallen. Spannung, ja klar, die kommt noch, sogar Kampfszenen gegen die Lykaner....
    Danke euch mal, hoffe es liest sich nicht zu schwer oder eintönig.
    Danke euch Lg

  • Unabhängig davon, dass ich es super finde, dass du dich traust uns deinen Text zu zeigen, muss ich vorab gestehen, dass mich die Länge deines geposteten Kapitels förmlich erschlägt. Der ist so krass lang, dass ich dir nicht versprechen kann, ein ordentliches Feedback abliefern zu können... Ferner habe ich es nicht so gerne, auf Rechtschreibung und Grammatik einzugehen, sofern mich nichts anspringt xD
    Ich versuche mich an den Text im Gesamten. Klar soweit? Cool!

    Spoiler anzeigen

    Bis hierin erstmal...
    Rot sind Fehler (die bitte mit Vorsicht genießen xD)
    Grün sind nur Anmerkungen und verpflichten dich nicht zur Übernahme. Vielleicht magst du einfach darüber nachdenken
    Blau ist eine Wortwiederholung, die mich nicht so arg stört, habe sie trotzdem mal angemerkt.

    Du siehst, dass ich mir mit diesem kurzen Abschnitt viel mehr Mühe gegeben habe, als ich es bei einem großen Abschnitt, wie du ihn jetzt hast, nicht machen kann. Das würde mich einfach viel Zeit kosten, die ich oftmals nicht habe. Es ist natürlich deine Entscheidung, wie lang dein Text ist, den du postest, aber das wollte ich dir mal aufzeigen.

    Ich finde es fängt schon mal sehr dynamisch an und wirkt auf mich geheimnisvoll. Albträume hat ja jeder Mal, doch ihm quält es wohl jede Nacht. Das ist nichts schönes.

    Ich papp mir mal ein Lesezeichen an deine Geschichte und schau mal, ob mich sein 1. Kapitel fesseln kann. :D

    Fürs erste : nicht schlecht!

    Vielleicht ein kleiner Tipp am Rande: es könnte dir auch helfen, Texte anderer User zu lesen. ;)

    LG :)

  • Hey, @AlexGiovanni

    Also zuerst einmal: Der Text ist sehr lang- würde ich vielleicht in kürzeren Teilen posten. :) (als gut gemeinter Rat)

    Ansonsten hier mal, was mir so aufgefallen ist:

    rot: Satzzeichen
    grün: Vorschlag
    blau: Anmerkungen

    Spoiler anzeigen

    Also ich hab jetzt mal nur nen Teil von deinem Text verbessert, bzw. Anmerkungen dazu gemacht, weil es einfach so viel ist, dass ich grade nich alles davon lesen kann. Aber ich schreibe dir auch noch nen Kommentar zum zweiten Teil, keine Sorge.

    Also insgesamt glaube ich, dass du da schon ne gute Idee hast, bzw. hattest, als du 18 warst, das aber noch sehr ausbauen kannst. Du erzählst so viel und auch gut, aber du musst einfach mehr beschreiben und n bisschen mehr Leben reinbringen.
    Ich bleib auf jeden Fall mal dran, weil an sich ist es eine gute Idee zu einer Geschichte.

    LG
    Blue

    Chaos sagt, Halvars dunkle Seite sei harmlos gegen mich...

    As I´m an Amazone, I need a :jennagorn:

    ~~~ 100 words a day keep the doctor away. ~~~


  • @AlexGiovanni
    Ich dachte eigentlich ich lese in meiner Mittagspause mal kurz in den Text des neuen Forums-Mitglieds rein, aber wie bereits vor mir erwähnt wurde, der Text ist einfach zu viel. Das schaffe ich wirklich zeitlich nicht und zum anderen wird hier im Forum ja auch korrigiert, angemerkt, Vorschläge gebracht etc. Bei einem solchen Textklotz durchgehend dafür konzentriert zu bleiben ist verdammt schwer. Und entsprechend zeitfressend.

    Vielleicht schaust du dir mal anderen Geschichten hier im Forum durch, wie die Leute posten und vor allem auch kommentieren. (Ich finde ca. 6 Normseiten in Word sind ein guter Maßstab). Vorzugsweise gibt's du bei der Gelegenheit auch selbst deine Meinung bei der ein oder anderen Geschichte ab. Dann bekommst du ein besseres Gefühl dafür, wie viel Text und in welcher Form er angebracht ist.

    Sorry das ich dir aktuell noch keinen anderen Kommi, sondern nur einen allgemeinen Ratschlag dalassen kann.

    Gruß
    Rebirz

    Da sitzen sie wieder alle und fressen Eis ... Als wüssten sie nicht, wie ein Bier aufgeht!

  • Danke ihr Lieben, freu, ja ich sah es erst zu spät, das dass ne zu lange Wurst war, ui viel zum umbauen im Text.
    Hab bereits bei anderen rein geblickt, ja sah es, die Parts sind kürzer, echt sorry, das ich da so nen Kilometer hinlegte :)
    Danke Lg

  • Hey Alex, ich hab mal weitergelesen und hier meine Meinung zu Teil Zwei von Kapitel Eins:

    Rot wieder Satzzeichen, Grün Vorschläge, Blau Anmerkungen, Hellblau Fragen.

    Also eigentlich wollte ich heute gleich alles verbessern, aber ja, manchmal kommt eben was dazwischen, daher den Rest dann später oder morgen :D
    Ich hoffe, du kannst mit meiner Kritik was anfangen, bzw. sie hilft dir :)


    LG
    Blue

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  • Oh ich sehe schon, alles umschreiben, nur eine Frage, wieso muss man einige Situationen bis ins kleinste darlegen, also Selene ist ja die Traumfrau schlechtweg, nun das sollte andeuten, "Sie ist deine Bestimmung!"
    Ok, schnief, jetzt bräuchte man einen Jason Dark zur Seite :D , ne Spaß bei Seite, also mehr Erklärungen + Beschreibungen, wobei ich mal las, zu viel Beschreibung langweilt nach ein paar Seiten, ne?
    Also ich schreibe ja im Office, aber mir ist schleierhaft, wieso Office die Interpunktion nicht ausbessert, aktiviert hatte ich das Kontrolle.....
    Danke Lg

    Ps: BlueRoses, weisst du was mir selber auffiel, die Szene als Alec in der Limousine verschwindet, Madison kommt raus, sucht nach ihm und dann...wie weiter...der Leser will bestimmt wissen, machen sie sich Sorgen, rufen sie die Bullen oder wie was.... :)

    Einmal editiert, zuletzt von AlexGiovanni (24. August 2018 um 21:21)

  • So Kapitel 1 etwas geändert und verbessert, ich hoffe, sich auf die Knie wirft bet bet :hail: das es nun besser klingt, Office habe ich drüber gehen lassen, was das Grammatikale betrifft, hoffe, es hat alles richtig gestellt/gesetzt wie . und , :danke:


    Kaum war er aus dem Lokal, fiel sein Blick sofort an die Stelle, wo eben noch das Fahrzeug gestanden hatte, "Gott sei Dank, das unheimliche Gefährt ist weg!", sagte er zu sich selbst und atmete erleichtert auf.
    Die Fahrzeuge waren um die Zeit weniger geworden, die meisten Leute waren bestimmt zu Hause, sahen Fern oder lagen bereits im Bett, dachte er sich und lehnte sich etwas abseits vom Coven an die Wand.
    Leise hörte er das zirpen der Grillen, sah zu den Sternen hoch, während er sich vorstellte, wie es wohl da draußen sein würde. Seufzend schloss er die Augen, versuchte zu Relaxen, einige Augenblicke blieb es still, bis er das knirschen von Steinchen neben sich vernahm.
    Blitzartig riss er die Augen auf, doch ehe er noch reagieren konnte, hielt ihm die Frau mit den Kinnlangen Haaren den Mund zu, "Keinen Mucks jetzt, oder du wirst es bereuen, Alec!"
    Kaum hörbar blieb die schwarze Limousine neben ihnen stehen, die hinterste Türe ging auf und er wurde ins Wageninnere gestossen.
    "Sie können losfahren!", ertönte eine sanfte Stimme, die zu einer dunkelhaarigen gehörte, die ihm gegenübersaß.
    "Ey, wer seid ihr Verrückten und was soll der Scheiss, das nennt man Entführung, was ihr da gerade getan habt, dafür wandert ihr in den Knast!", beschwerte Alec sich lauthals.
    Selene sah ihn nur amüsiert an, "Rede nicht solchen Quatsch und beruhig dich erst einmal, wir haben nicht die Absicht, dir zu schaden, Alec!"
    Nichtsahnend zog er sein Handy aus dem Jackett und wollte bereits wählen, als Sonja blitzartig zugriff, "Na, na, na, das lässt du schön bleiben, Kleiner, Tante Sonja mag das gar nicht!"
    Entgeistert starrte er sie an, was hatte sie eben gesagt, Tante, er kannte alle seine Verwandten, aber die Frau ihm gegenüber, gehörte eindeutig nicht dazu. "Was haben sie eben gesagt, ich hab mich wohl verhört, wer zum Henker seid ihr Typen?"
    Streng sah Sonja ihn an, "Das wirst du schon noch erfahren, wenn wir erst beim Anwesen sind, lehn dich zurück und entspann dich!"
    Alec sah aus dem Fenster, versuchte sich Punkte zu merken, an denen sie vorbeikamen, verlor aber mit der Zeit, die Orientierung, weil die Gegend immer abgelegener wurde.
    Eine Ampel, an der sie halten mussten, war auf Rot gesprungen, da versuchte er sein Glück und griff zum Türöffner. "Hey, lass das, es reicht, hör mir zu, lieber Neffe, du kannst das ganze bequem haben oder auch schmerzhaft, ehrlich gesagt will ich dir nicht weh tun, also versuch das nicht nochmal!"
    Seinen Blick an ihren Augen heftend, sah er sie seltsam an, "Moment, jetzt wird mir einiges klar, ich kenne dein Gesicht aus einem meiner Träume, du musst Sonja sein!"
    Beeindruckt sah sie zu Selene, "Sollen wir es ihm sagen, er erfährt es ja sowieso früher oder später?"
    Kurz wendete Selene ihm ihren Blick zu, "Also schön, Alec, das ist Sonja, wie du schon sagtest und ich bin Selene, alles andere später, versprochen!"
    Nervös spielte er mit seinen Fingern, während er aus dem Fenster des Wagens sah, als er die weiche, aber kühle Hand auf seiner spürte. "Hey, bleib ruhig, ich sagte doch, das dir kein Leid geschehen wird, Jemand möchte nur mit dir reden, hab keine Angst!", versuchte Selene ihn zu beruhigen.
    Darüber nachgrübelnd, wen sie damit meinen könnte, bemerkte er kaum, dass das Fahrzeug anhielt, bis er das bei Seite gleiten eines elektrischen Einfahrttors hörte.
    Als er im Fond zurückblickte, erkannte er drei Typen, die mit Maschinenpistolen bewaffnet waren, sie trugen ebenso schwarze Lederkleidung wie Selene und Sonja.
    Die Limousine fuhr den schmalen Weg hoch, der zu beiden Seiten von einem Park umgeben war, Statuen von Engeln, die eine Armbrust hielten ragten bewegungslos aus Brunnen.
    Hatte er sich das eben nur eingebildet, war es eben nicht noch sternenklar, stattdessen schoben sich nun dunkle Wolken davor, irgendetwas stimmte hier ganz und gar nicht, dachte er sich.
    Die Fahrt endete auf einem halbrunden Platz, dessen Boden aus Kies bestand, auf seiner Seite ging die Türe auf, hinter der ein Butler erschien, "Willkommen zu Hause, Sir Alec!"
    Verwundert sah er den etwas älteren, bereits grauhaarigen Mann an, "Bitte wie, haben sie mich eben Sir genannt, ich glaube sie verwechseln mich mit wem!"
    Lachend sah der ältere Diener ihn an, schmunzelte ein letztes Mal und schloss die Wagentüre, "Keineswegs Sir, das hat schon seine Richtigkeit, wenn sie nun bitte Lady Selene folgen würden, man erwartet sie bereits!"

    Einmal editiert, zuletzt von AlexGiovanni (25. August 2018 um 09:10)

  • ...Fortsetzung.... von oben


    Selene stand ein paar Meter vor ihm und streckte die Hand aus, "Kommst du bitte, man erwartet uns bereits, wie du hörtest!"
    Für einen Moment blieb er stehen, sah sich das Schloss an, dessen dunkle Wände aus grauen Steinen bestand, es musste mehrere Stockwerke haben, denn als er hochsah, wurde ihm beinahe schwindelig.
    Gargoyls glotzten von Kanten auf ihn herab, als würden sie sich gleich auf ihn stürzen wollen, ein Schauder lief ihm über den Rücken. Das Eingangstor wies einen gotischen Stil auf, demnach musste das Schloss sehr alt sein, denn auch die Fenster zeigten diese Bauweise.
    Interessiert sah er sich, immer noch am selben Platz stehend, die Parks hinter sich an, schwarze Rosen waren in Beeten hübsch angepflanzt. "Alec, du kannst dir das Schloss später noch in aller Ruhe ansehen!", ermahnte ihn Sonja und nahm seine Hand.
    Seltsamerweise war an dem Tor ein Kartenleser angebracht, keine Türschnalle, kein Schlüsselloch, verblüfft sah er zu Selene, als diese eine Magnetkarte durch den Schlitz zog.
    Leise piepte es und das rote Lämpchen sprang auf grün, während die Türen sich auseinanderschoben und die Sicht auf einen düsteren Korridor freigaben.
    Ein leichter Modergeruch stieg ihm in die Nase, als er das Gesicht abwandte, um es nicht einatmen zu müssen, leichter Ekel stieg ihm hoch.
    Die Dunkelheit wich Kerzenlicht, das sich wie von Geisterhand entzündete, als Selene an ihnen vorbeischritt, träumte er das nur. Wie war das möglich, hier ging es eindeutig nicht mit rechten Dingen zu, schoss es durch seinen Kopf.
    Weiter dem Gang folgend, schälten sich Ahnengemälde aus schwach beleuchteten Nischen, etwas an ihnen kam ihm merkwürdig vor. Ihre Haut sah bleich aus, als wären sie ewig nicht in der Sonne gewesen, auf dem einen oder anderen hatte die Person sogar leuchtend blaue Augen.
    Der Widerhall ihrer Schritte auf dem schwarzen Marmorboden verstummte, als eine weitere Türe vor ihnen erschien. Selene sah Sonja kurz an, die Alec losließ und an die Türe ging, verdutzt sah er Selene an, die zu ihm kam und sich in seinen Arm einhing.
    Erst als Sonja die Abdeckung öffnete, erkannte er den Kartenleser, den er draußen schon gesehen hatte, wieder piepte es und die Türen glitten zur Seite.
    Stimmen wurden laut, als sie in einen großen Salon kamen, der mit Menschen gefüllt war, ihre Gesichter glichen jenen auf den Gemälden, bleich, ja fast gräulich weiß.
    Ob auf Sofas oder Stühlen, es waren bestimmt an die dreißig Leute, die miteinander diskutierten und über dies oder jenes sprachen. Eine Blondine stach besonders hervor, sie trug ein schwarzes Abendkleid, dass mehr von ihren Schultern und Brüsten zeigte.
    Ein Glas Rotwein in der Hand haltend kam sie auf Selene und ihn zu, "Ist er das, Amelia erzählte, dass ihr ihn mitbringt!"
    Nervös schluckte er, als Erica ihn ansah, ihre stahlblauen Augen schienen ihn fast hypnotisieren zu wollen, "Alec, das ist übrigens Erica, damit kennst du schon drei unseres Clans!"
    Ihm zuzwinkernd wich Erica zur Seite und schickte ihm eine Kusshand, verwundert hob er beide Augenbrauen, fand aber, dass Erica sehr attraktiv aussah, trotz ihres weißen Teints.
    Sonja, die bereits vorgegangen war, hatte die Flügeltüren zu einem weiteren Saal geöffnet und war darin verschwunden. Auch Alec und Selene betraten den runden Raum, als die Türen sich schlossen, erschrak er kurz, was hatte das zu bedeuten, ging es durch seine Gedanken?
    Hier war alles aus schwarzem Marmor, die Wände, der Boden, ja selbst der Kamin aus dem knackende Geräusch an sein Ohr drangen. Während sie sich einem runden Podest näherten, auf dem sechs Stühle standen, deren Lehne an einen Thron erinnerten, lies er seinen Blick schweifen.
    An der Decke hing ein Kristallkronleuchter, dessen Licht sich sanft an den Wänden und dem Boden spiegelte, auch hier erkannte er die widerlichen Gargoylstatuen, die schweigend ihre Fratze darboten. Acht Säulen, die eine Art Durchgang bildeten, reichten bis unter die Decke, sie waren komischerweise nicht schwarz.
    Kleinere Treppen führten zu dem sehr breiten Podest hoch, in dessen Mitte ein ebenso runder, aber niedriger Tisch aus Marmor stand.
    Auf den Stühlen darum saßen bereits drei Personen, Sonja, die er schon kannte, eine Frau und ein etwas älter wirkender Mann. "Setz dich neben mich, Alec, das hier wird dein Platz!", wies Selene ihn an.
    Schweigend erwartete er, was da wohl kommen würde, seine Handflächen wurden feucht und er spürte richtig, die Blicke der anderen. "Alec, du kennst mich noch nicht, aber ich war es, die dich herbringen lies, warum wirst du gleich erfahren, mein Sohn!"
    Schockiert starrte er sie an, als sie einen Umschlag von einem Bediensteten entgegennahm, öffnete und ein Dokument zum Vorschein kam. "Hier lies es selber, wenn du möchtest, das ist deine Geburtsurkunde!"

    2 Mal editiert, zuletzt von AlexGiovanni (25. August 2018 um 09:08)

  • Hey @AlexGiovanni

    Oh ich sehe schon, alles umschreiben, nur eine Frage, wieso muss man einige Situationen bis ins kleinste darlegen, also Selene ist ja die Traumfrau schlechtweg, nun das sollte andeuten, "Sie ist deine Bestimmung!"
    Ok, schnief, jetzt bräuchte man einen Jason Dark zur Seite , ne Spaß bei Seite, also mehr Erklärungen + Beschreibungen, wobei ich mal las, zu viel Beschreibung langweilt nach ein paar Seiten, ne?

    Also du musst nicht alles bis ins kleinste Detail darlegen, klar- das wird irgendwann zu viel, wenn die Hälfte des Textes nur aus Beschreibungen besteht. Aber wenn die Szenerie an einen neuen Ort wechselt oder dein Charakter etwas noch nicht kennt, dann kuckt er/ sie es sich ja vllt genauer an, bzw. ziemlich sicher kuckt er sich das genauer an. Heißt automatisch, dein Leser will auch genauer wissen, was er sich da ankuckt. Sprich- du musst es beschreiben. Dein Leser braucht ja Infos, damit er sich die Szenerie und den Ort vorstellen kann, wo der Prota- und somit auch der Leser- sich grade befindet. Bilder im Kopf- das ist wichtig beim Lesen einer Geschichte.

    Zu Selene: Es ist schön, dass sie schlichtweg eine Traumfrau ist. Nur- wie sieht sie aus? Du hast ein Bild von ihr im Kopf, aber da kann der Leser nicht rein kucken. Also male ihm ein Bild, das er sich dann beim Lesen vorstellen kann! Die Gute kann langes schwarzes Haar haben und eine Traumfrau sein, aber genauso gut mit einem blonden Bob hervorragend aussehen. Ist sie vollbusig oder hat sie weniger vor der Hütte? Glitzern ihre Augen, wenn sie begeistert bei der Sache ist? Gib uns Anhaltspunkte :D Aber bitte keine Personenbeschreibung, sondern die Merkmale vereinzelt im Text einstreuen, damit man sich nicht erschlagen vorkommt :D

    Erklärungen + Beschreibungen: Als Autor musst du deinem Leser die Sachen halt einfach erklären, um ein stimmiges Bild zu schaffen, das der Leser sich auch vorstellen kann. Natürlich musst du jetzt nicht schreiben "Der lilablassblaue Vorhang vor dem braun angestrichenen Fenster wogte in der leichten Brise, die durch das gekippte Fenster herein zog, und seine fünf vorgefertigten Falten gerieten in ein Durcheinander. Selene, die in diesem Moment daran vorbeiging, erschrak und taumelte mit weit aufgerissenen Augen zurück an die Wand."
    Aber so ein "Der lilablassblaue Vorhang vor dem geöffneten Fenster wogte in einer leichten Brise und Selene sprang mit weit aufgerissenen Augen erschrocken zur Seite." taugt schon, wenn du nicht der Fan der großartigen Beschreibungen bist. Der Leser kann es sich vorstellen und du hast nicht zu detailliert beschrieben. Wir als Leser wissen das Notwendigste, nämlich: Der Vorhang wird durch den Wind bewegt und sie erschrickt sich. Du müsstest nicht einmal sagen, welche Farbe der Vorhang hat, ein bisschen Fantasie darfst du dem Leser auch lassen. ^^
    Also nicht zu viel Beschreibung- aber das richtige Maß davon.

    Ps: BlueRoses, weisst du was mir selber auffiel, die Szene als Alec in der Limousine verschwindet, Madison kommt raus, sucht nach ihm und dann...wie weiter...der Leser will bestimmt wissen, machen sie sich Sorgen, rufen sie die Bullen oder wie was....

    Klar, bring Spannung rein, Sorge, Aufregung. Das alles fängt deine Leser. Lass sie die Panik von Madison spüren und von seinen Freunden. Emotionen, all das.


    LG
    Blue

    Chaos sagt, Halvars dunkle Seite sei harmlos gegen mich...

    As I´m an Amazone, I need a :jennagorn:

    ~~~ 100 words a day keep the doctor away. ~~~


  • Anbei noch mein Gefutzel zu Teil Drei von Kapitel Eins: (sorry übrigens, wenn ich irgendwo zu direkt sein sollte, aber ich schreibe halt gleich immer das, was mir beim Durchlesen ins Auge fällt und in den Sinn kommt)

    Chaos sagt, Halvars dunkle Seite sei harmlos gegen mich...

    As I´m an Amazone, I need a :jennagorn:

    ~~~ 100 words a day keep the doctor away. ~~~


  • Also, wie gesagt, entweder hat mein Office ne totale Macke oder fuktioniert die Kontrolle der Interpunktion nicht, normalerweise bessert es immer sofort nach.
    Danke für´s drüber lesen, hab den Anfang nun verbessert und etwas mehr die Lieb sei Schnulze raus genommen, auch mehr Erklärung eingebaut, wieso was wo so ist.
    Danke Lg

  • Fortsetzung von oben neu überarbeitet......


    Zaghaft streckte er die Finger danach aus, sah aber seine Mutter nicht direkt an, weil er befürchtete, sie könne die Wahrheit sagen. Genauestens sah er sich die Urkunde an, die in ihm fremder Sprache geschrieben war, "Sehr komisch und wie soll ich das bitte lesen, das ist Ungarisch!", regte er sich auf.
    Wollte man ihn hier testen, ob er möglicherweise ihre Sprache verstand, dennoch war Amelia erstaunt, sanft lächelte sie, "Woher wusstest du, das es Ungarisch ist, Alec?"
    Seine Augen verdrehend, seufzte er, "Erstens bin ich an eine High-School gegangen und da lernt man unter anderem auch Sprachen, zweitens habe ich mir genau den Kurs ausgesucht, wieso ist mir zwar unklar, aber langsam dämmert es mir!"
    Erneut sah er sich die Urkunde an und las gerade das, was er für am nötigsten hielt, las es sogar laut vor, "Mutter Amelia Ventrue, Sohn Alec Ventrue, geboren am neunten Februar zweitausend in Budapest, Ungarn!"
    "Ich bin beeindruckt, Alec, nein wirklich, ich bin sogar stolz auf dich!", gab ihm Sonja zu verstehen und lächelte.
    Amelia wieder die Geburtsurkunde gebend sah er ihr endlich in die Augen, die grünlich glänzten, "Was wenn diese Geburtsurkunde gefälscht ist, heut zu Tage geht das spielend leicht, wenn man sich auskennt!"
    Etwas enttäuscht sah Amelia ihn an, schob die Urkunde wieder in den Umschlag und seufzte, "Dir reicht also das als Beweis nicht, also schön, Sonja, geh mit ihm hinunter in unsere Labors, sie sollen sein Blut mit dem vergleichen, das wir ihm als Baby abnahmen!"
    "Ach ja, Alec bevor du gehst, es wäre unhöflich dir nicht auch Selenes Vater vorzustellen, Vincent, er ist der Anführer des Giovanni Clans, aber dazu kommen wir später noch!"
    Sonja wartete bereits an der Tür auf ihn, bot ihm die Hand, "Na komm, vielleicht fühlst du dich dann etwas sicherer, wenn ich dich durch die Menge führe! Keine Angst, Alec, denk mal nach, würden wir dir Schaden wollen, hätten wir das längst tun können, denkst du nicht?"
    Nickend gab er ihr die Hand, irgendwie fühlte er, das er ihr vertrauen konnte, wieso wusste er nicht, aber da war eine gewisse Zuneigung, die sein Inneres beschlich.
    Weich spürte er ihre Haut an seiner, ein leichtes Kribbeln stieg in seinem Bauch hoch. Sie kam mit ihm zu einer schmalen Tür, die völlig silbern schimmerte, daneben befand sich wieder jener Kartenleser.
    Summend glitten die beiden, schweren Türen auseinander, zu seiner Verblüffung, befand sich dahinter kein Raum, sondern ein Fahrstuhl, Sonja drückte einen Knopf auf dem sich ein "B " befand.
    Unruhig stand er neben ihr, was ihr nicht entging, "Hey, was hast du denn, ich sagte doch, es gibt keinen Grund Angst zu haben, Alec, wir sind deine Familie, was müssen wir noch tun, damit du mir glaubst?"
    Surrend fuhr die Kabine des Aufzugs nach unten, bis ein Klingeln ertönte und sich die Türen erneut öffneten, "Hier unten ist unser Labor, eine Trainingsanlage und unser Archiv!"
    Schweigend folgte er ihr, die Wänden sahen seltsam aus, kurz fasste er eine davon an, es war also doch Stahl, war die ganze Anlage unterirdisch, fragte er sich.

  • ....fortsetzung......


    Neonröhren liefen den Korridor an der Decke entlang, der Boden war spiegelglatt, irgendwie wirkte hier alles so steril, man hätte dabei an ein Krankenhaus gedacht.

    Ein weiteres Mal zückte Sonja die Magnetkarte, zog sie durch den Kartenleser, neben einem Fenster, vor dem ein weißer Vorhang hing.

    "So da sind wir, komm rein, das ist eines der fortschrittlichsten Labore, die du finden wirst, unser Clan verfügt über genügend Mitteln, um so etwas zu bewerkstelligen!"

    Jetzt sah er, was sich hinter dem Vorhang verborgen hatte, in Regalen standen große Gläser mit seltsamen Inhalten, andere wiederum bargen Gehirne in sich oder ganze Herzen.

    Angeekelt wendete er sich ab, weil sich in einem viel größeren Glas ein Embryo befand, lächelnd zog Sonja ihn mit sich, "Komm lieber weg da, ehe du mir umkippst!"

    Sich an einen der Laboranten wendend, sprach sie kurz Ungarisch mit ihm, der nur nickte und kurz darauf verschwand. "Ich sagte ihm, er solle den Doc holen, er wird dir Blut entnehmen, das dann per Computeranalyse mit dem Blut verglichen wird, das dir als Baby entnommen wurde!"

    Ein älterer untersetzter Mann in einem weißen Kittel erschien, der scheinbar bereits Bescheid wusste, weswegen beide hier waren. "Du bist also Sir Alec, na dann setz dich mal, junger Mann, keine Angst, wir entnehmen dir nur eine geringe Menge Blut!"

    Trotz dessen alle freundlich mit ihm sprachen, sah er Sonja nervös an, "Hey, ich bin ja bei dir, was hast du denn, Alec, niemand will dir etwas Böses, so glaub mir doch bitte endlich!"

    Um ihn zu beruhigen, stellte sie sich zu ihm und hielt seine Hand, blinzelte ihm liebevoll zu, "Und, jetzt besser?" Er hatte zwar absolut keine Angst vor Spritzen, trotzdem fühlte er eine gewisse Unruhe in sich.

    Kaum war der Arzt fertig, übergab er die Probe einem der Wissenschaftler und erklärte, "Früher hat das Vergleichen von Blut oft tagelang gedauert, heute mit unseren modernen Methoden geht das in Minuten!"

    Wieso wusste er selbst nicht, aber er ertappte sich plötzlich selber dabei, wie er einen Arm um Sonjas Taille legte und sich an sie lehnte. Seinen Arm fühlend wendete sie ihm lächelnd den Blick zu, etwas in ihr regte sich, waren es tiefere Gefühle für ihn.

    Wie aus heiterem Himmel griff er nach ihrem Kinn, drehte ihren Kopf zu sich, bis sich ihre Lippen beinahe berührten, einen Augenblick sah er nur in ihre grünlichen Augen, dann küssten sie sich. Selbst entgeistert darüber, was er da eben getan hatte, lies er Sonja sofort aus, "Oh mein Gott, verzeih mir Sonja, ich weiss nicht, was in mich gefahren ist!"

    Ihren Zeigefinger auf seine Lippen legend bedeutete sie ihm ein Nein, "Du musst dich nicht entschuldigen, mir hat es gefallen, wie du mich geküsst hast!", antwortete sie lächelnd.

    Seine Augenbrauen hochziehend, schluckte er, fühlte eine gewisse Wärme an ihm aufsteigen, ein leichtes, aber wohltuendes Ziehen in seinem Inneren, hatte er das eben wirklich getan, überlegte er.

    Sich wieder dem Computer zuwendend, warteten beide auf das Ergebnis, der Wissenschaftler arbeitete auf Hochtouren, bis er freudig ausrief, "Treffer, die Proben passen zu neunundneunzig Koma neun Prozent zusammen, es ist eindeutig das selbe Blut, da besteht kein Zweifel!"

    Erst traf es ihn wie ein Blitz, es war also doch die Wahrheit, die man ihm erzählt hatte, aber wieso hatte man ihn angelogen, all die Jahre waren also nur eine Lüge.

    "Siehst du, jetzt hast du den endgültigen Beweis, Alec, du kannst uns vertrauen, Amelia ist deine Mutter, na komm lass uns wieder nach oben zu den anderen!"

    Diesmal griff Alec nach ihrer Hand, was Sonja nicht unrecht war, als sie am Fahrstuhl ankamen, zog er sich kurz an sich und küsste sie erneut stürmisch.

    Einige Minuten standen sie nur da und genossen die Zärtlichkeit, hatte er sich nun völlig in Sonja verliebt, Madison spukte mit einem Mal durch seine Gedanken.

    Sofort ließ er von ihr ab, atmete tief durch und sah zu Boden, "Was hast du denn, ich sagte dir ja bereits, das es dir nicht unangenehm sein muss!"

    Zögernd sah er hoch, "Es ist nicht deswegen, aber ich habe eine Verlobte, Madison, die ein Kind von mir erwartet, es wäre nicht richtig, sie zu hintergehen!"

    Kurz blickte sie ihn fragend an, "Ach das Mädchen, das dich in dem Diner in die Arme genommen hat, keine Sorge, darum wird sich bereits gekümmert!"

    Wie erstarrt blieb er stehen, selbst als die Fahrstuhlkabine sich öffnete, "Was, wie meinst du das, ihr darf nichts passieren, sie hat hiermit absolut nichts zu tun, Sonja!"

    Lächelnd kam sie nochmal auf ihn zu, griff zärtlich nach seiner Hand, "Das meinte ich auch nicht so, Amelia hat bereits veranlasst, das sie erfährt, das du nun bei deiner leiblichen Familie bist!"

    Schweigend stiegen beide wieder in den Fahrstuhl, der sie nach oben brachte, dennoch griff Sonja nach seiner Hand und lächelte.

    Erneut öffneten sich die Türen zum Ratssaal, als Sonja mit ihm zurück zu den anderen kam, "Also, ist es eine Übereinstimmung?", erkundigte sich Amelia?

    Sonja nickte mit einem Lächeln, "Er ist dein Sohn, Schwester, daran besteht kein Zweifel mehr!"

    Ihren Blick auf Alec richtend, lächelte sie, "Hier hast du deinen Beweis, ich bin deine leibliche Mutter, aber dennoch gibt es einiges, das ich dir gestehen muss!"

    Kühl sah er ihr in die Augen, atmete schwer aus, "Wieso, wieso hast du mich zur Adoption freigegeben, mein ganzes Leben, die Leute, von denen ich dachte sie wären meine Eltern, alles eine Lüge, wieso?", schrie er plötzlich unter Tränen.

    Tröstend legte Selene ihren Arm um seinen Rücken, "Alec, bitte beruhige dich erst einmal und hör deiner Mutter zu!"

    2 Mal editiert, zuletzt von AlexGiovanni (26. August 2018 um 17:45)

  • ....fortsetzung.....diesmal geprüft mit der Duden Website!


    "Danke Selene, ja, ich weiß, es war nicht recht, dich all die Jahre zu belügen, dir die Wahrheit vorzuenthalten, aber es musste sein!"
    Seufzend erhob sich Amelia, ging auf und ab, überlegte, wie sie ihm am besten beibringen konnte, dass sie Vampire waren, ohne dass er in Panik ausbrechen würde.
    Auf ihn zukommend, streckte sie ihm die Hand entgegen, "Kommst du mal, ich möchte mit dir alleine sprechen, ihr entschuldigt uns für einen Augenblick!"
    Begierig darauf zu erfahren, was ihre Beweggründe waren, folgte er ihr, etwas abseits vor einer der Gargoylstatuen blieben sie stehen.
    "Alec, darf ich dich fragen, glaubst du an irgendetwas, Gott oder den Teufel, was auch immer, könntest du dir vorstellen, dass es mehr in dieser Welt gibt als nur Menschen?"
    Ehe er antwortete, griff er nach seiner Packung Zigaretten, "Darf ich, Amelia, nur wenn es euch nicht stört?", schweigend nickte sie.
    Von der Zigarette einen Zug machend, blies er den grauen Rauch vor sich hin, "Kommt darauf an, worauf du hinauswillst, ich glaube zumindest an ein Leben nach dem Tod und kann mir vorstellen, das unsere Seele nicht völlig vergeht!"
    Während sie weiter ab und auf ging vor ihm, sah sie ihm kurz in die Augen, ihre langen schwarzen Haare hatte sie streng nach hinten gebunden, bis auf einige Strähnen, die zu beiden Seiten ihres doch hübschen Gesichts herabhingen.
    "Tja, Alec, was wenn ich dir jetzt sage, dass es da noch etwas gibt, das vielleicht gegen alles spricht, was du gelernt haben magst? Amelia setzte nun alles auf eine Karte, "Was denkst du über Vampire, würdest du daran glauben, würde man es dir beweisen?"
    Lachend sah er sie an, "Das ist nicht dein ernst oder, sollte die Frage eben ein Scherz gewesen sein?", erkundigte er sich amüsiert.
    Ohne ein Wort zu sagen, griff sie nach seiner Hand, legte es auf die Stelle, wo eigentlich das Herz schlagen sollte, aber Alec fühlte nichts.
    "Da ist doch irgendein Trick dahinter, Mutter, Vampire sind ein Ammenmärchen, also was soll die Kinderei, kein vernünftiger Mensch glaubt heute noch an solchen Quatsch!"
    Zufällig stand im Ratssaal auch ein Spiegel, schweigend nahm sie ihn bei der Hand, führte ihn davor, "Nun, was siehst du, mein Kind, ist das ebenso Quatsch für dich?"
    Staunend blieb sein Mund offen, konnte nicht fassen, was er gerade sah, dennoch ging er hinter den Spiegel, um nachzusehen, ob es sich vielleicht doch um einen billigen Trick handelte.

    ....fortsetzung....


    An eine der Wand lehnend, fasste er sich an die Stirn, als würde ihm schwindelig sein sah aber dennoch zu Amelia, die bereits vor ihm stand, "Ich glaub, ich bin im falschen Film, sag das das nur ein schlechter Albtraum ist und ich gleich aufwache, Mutter!"
    Ihren Kopf zur Seite legend, sah sie ihn verständnisvoll an, "Ach Alec, ich kann dir ja nachempfinden, wie dich jetzt fühlen musst, aber glaub mir bitte, wir haben nicht vor dir etwas anzutun!"
    Seufzend atmete er schwer aus, "Das ist echt abgefahren, weisst du das, Vampire meine Familie, ich fasse es nicht!", nörgelte er kichernd vor sich her.
    Ruckartig blieb er stehen, als er ein paar Schritte gegangen war, drehte er sich zu Amelia um, "Wie viele von euch……mitten im Satz unterbrach sie ihn, "Alle, der ganze Clan, aber hör mich bitte an, sie alle wissen, wer du bist, wieso denkst du, hat man dir nichts getan, weil du hierher gehörst, Junge!"
    "Soviel ich weiss, sind Vampire mordende, blutrünstige Bestien, zumindest sagt es die Geschichte so, ihr ernährt euch vom Blut der Unschuldigen, Lebenden oder?"
    Langsam kam Amelia auf ihn zu, nahm ihn bei der Hand und führte ihn wieder zu den Stühlen, Setz dich, wir werden dir alles erklären, damit es keine Missverständnisse zwischen uns gibt!"
    Sonja die links von ihm saß, sah ihn verführerisch an, "Wie ich bereits erwähnte, Alec, verfügen wir über genügend Geldmittel und auch Einfluss! Also falls du denkst, wir laufen nachts herum und töten Menschen, irrst du dich, wir haben eine sichere Quelle für Blut und diese Quelle wird sehr gut dafür bezahlt, mehr musst du momentan nicht wissen!"
    Selene ergriff ebenso das Wort, "Es gibt da aber noch etwas, das du wissen solltest, wieso du nach Hause geholt wurdest, Alec!"
    Vincent, Selenes Vater erhob sich, ging zu einer Wand, an der sich ebenso ein Kartenlesegerät befand, als er die Karte durchzog, ertönte ein schleifendes Geräusch. Eine kleine Geheimtüre hatte sich geöffnet in der sich eine Nische befand.
    Vorsichtig entnahm er ihr eine seltsame Schriftrolle, die sehr alt aussah, beinahe als wäre sie aus Pergament und brachte sie Amelia.
    Völlig sachte entrollte sie das vergilbte Dokument, sah Alec an und blinzelte ihm zu, "Du bist aber nicht nur deswegen hier, weil ich deine Mutter bin, sondern auch wegen dieser Prophezeiung!"
    Gespannt lauschte er Amelias Worten, "Zwölfhundert im Jahre des Herrn, Seherin des östlichen Ordens. Aus den Reihen der königlichen Vampirinnen wird eine hervorgehen, die da Amelia Ventrue genannt wird. In ferner Zukunft wird sie ein Menschenkind gebären, sein Name Alec wird da sein, dessen Bestimmung es ist, zu ehelichen die Tochter des Giovanni Clan Herrschers, Selene Giovanni, um ihm ein Kinde zu schenken, dessen Blut das reinste sein wird unter allen Clans der Vampire!"
    Sprachlos saß er da, brachte kein Wort zu heraus, starrte nur ins Nichts, bis Selene seine Hand nahm, "Hey, was hast du denn, Alec? Ich weiß, das ist momentan etwas viel für dich und auch schwer zu begreifen oder zu glauben, aber jetzt kennst du deinen wahren Weg!"
    Nur völlig schwach kam es über seine Lippen, "Ich……, ich glaub mir wird schlecht……Ihm ins Wort fallend, meinte Amelia, "Selene, bring ihn hoch in dein Schlafgemach, er soll sich ausruhen, ich denke doch, das war heute alles etwas zu viel für ihn!"

    .....fortsetzung......


    Madison öffnete die Tür des Coven, um nach Alec zu sehen, wo er denn so lange war, aber keine Spur war von ihm zu sehen. Mehrmals rief sie nach ihm in die dunkle Nacht, "Alec, verdammt wo steckst du, komm lass das, du weißt ich mag es nicht, wenn du mich erschreckst!"
    Leichter Regen setzte ein, der ihr Minikleid durchnässte und ihre Haare in ihrem Gesicht kleben ließ, langsam beschlich sie ein ungutes Gefühl.
    Sollte sie den anderen von der schwarzen Stretch Limousine erzählen, die sie schon zu Hause gesehen hatten, aber wer würde ihr das glauben. Ein ihnen unbekanntes Fahrzeug ihren Verlobten entführt, man würde sie auslachen, niemand würde ihr Glauben schenken, ganz besonders, wenn sie damit käme, Alec hätte von Vampiren und Werwölfen geträumt.
    Angst stieg in ihr hoch, panisch rannte sie zurück ins Coven, irgendetwas musste sie tun, ganz gleich was, völlig außer Atem kam sie zu ihren Freunden.
    "Hey, langsam, was ist denn mit dir los und wo ist Alec, steht er immer noch draußen, oder habt ihr wieder mal gestritten?", fragte sie Kelly besorgt.
    Unter Tränen erzählte sie endlich, was sie heute erlebt hatten, als sie ihr Haus verließen, "Da stand diese seltsame schwarze Limo und eine junge Frau lehnte an dem Wagen, sie wirkte gespenstisch. Ihre Blicke waren die ganze Zeit über auf Alec gerichtet und als ich ihn danach fragte, meinte er nur, das sei alles nur Zufall!"
    "Und du denkst jetzt, der dunkle unheimliche Wagen hätte ihn gekidnappt, einfach so, aber weswegen, wem würde es etwas nutzen?", erkundigte sich Brenda.
    Etwas beruhigter, überlegte Madison, legte dann die Hand vor den Mund, "Oh Gott, vielleicht hat man ihn des Geldes wegen entführt, denn so bald er achtzehn ist, erbt er das Vermögen seiner Familie! Alec ist als Alleinerbe eingetragen, sie hatten nur ein Kind und das war er!"
    Dylan sah sie ernst an, "Du solltest echt damit zu den Bullen gehen, wer weiß, vielleicht kommt es auch zu einer Lösegeldforderung und sie sind eben nur auf sein Geld scharf?"
    Kelly und Brenda beschlossen, sie zu den Cops zu begleiten, um sie als Zeugen aufzuführen, alleine hätte man ihr bestimmt nicht geglaubt.
    Eine halbe Stunde später wurde ihre Aussage zu Protokoll genommen, der dunkelhäutige Sergeant sah sie verwirrt an, "Er hat was, von Vampiren und Werwölfen geträumt. Lady hören sie, ich hab ja schon viel gehört, aber wer soll diesen Schwachsinn glauben, sind sie sicher, dass ihr Verlobter keine Drogen genommen hatte?"
    Wut stieg in ihr hoch, "Alec würde solchen Dreck niemals anfassen, wir wollten demnächst heiraten und ich erwarte ein Kind von ihm! Außerdem hatte er diesen Traum nicht nur einmal, sondern fast jede Nacht!"

    .....fortsetzung.....


    Skeptisch tippte der Sergeant den Bericht zu Ende in den Computer, machte einen Ausdruck und ließ ihn Madison samt Zeugen unterschreiben. "Warten sie erst mal ab, ob sie eine Lösegeldforderung erhalten, sollte die nicht eintreffen, kommen sie noch einmal vorbei. Natürlich werden unsere Streifenwagen nach ihrem Verlobten Ausschau halten und sobald wir mehr wissen, informieren wir sie!"
    Etwas enttäuscht verließ Madison mit den beiden anderen das Los Angeles Police Department, "Hey Mady, nun warte doch!", rief ihr Kelly hinterher.
    "Sie hätten sofort eine Fahndung nach der Limousine rausgeben müssen, oder zumindest nach Alec!", beschwerte sie sich mit Tränen in den Augen.
    Kelly versuchte sie zu trösten, nahm sie in die Arme und streichelte sie, "Beruhig dich, sie werden ihn schon finden, aber weißt du eigentlich, wie viele schwarze Limousinen es in Los Angeles gibt, hunderte!"
    Brenda fand auch, sie sollte erst einmal nach Hause und sich beruhigen, "Wir bringen dich heim, wer weiß, haben sie es vielleicht auch auf dich abgesehen!"
    Kaum saßen sie in Kellys Cabrio und fuhren weg, folgte ihnen eine völlig schwarze Maschine, eine Todeshändlerin, "Sie haben das Police Department verlassen!", antwortete sie dem Mikrofon, das im Helm eingebaut war.
    "Gut, bleib an ihnen dran, aber lass dich keinesfalls sehen, sie dürfen nicht wissen, das wir sie beschatten lassen. Melde dich, sobald es etwas neues gibt, Sonja Ende!"
    "Jawohl Madam, wie sie befehlen!", hauchte das Mädchen auf dem Motorrad in das Mikro und ließ mehr Abstand zwischen ihr und dem BMW.
    Sonja verließ den Überwachungsraum, um Amelia Bericht zu erstatten, nahm den selben Fahrstuhl, den sie bereits vorhin mit Alec betreten hatte.
    Während sie dem Summen der Fahrstuhlkabine lauschte, musste sie an Alec denken, ein sanftes Lächeln zeigte sich auf ihrem schönen Gesicht, in dem ihre grünlichen Augen funkelten. Ihre Gefühle für ihn, hatten sich seit dem sie sich geküsst hatten, schlagartig geändert. Wäre ihr Herz nicht tot gewesen, es hätte jetzt schneller geschlagen, ihre Gedanken spielten mit der Szene, in der sie sich mit Alec im Bett sah.
    Das Klingeln des Aufzugs riss sie je aus ihrem Tagtraum, da wusste sie, das sie Alec begehrte, ihm nah sein wollte.
    Gut gelaunt betrat sie den Ratssaal und nahm neben Amelia Platz, "Wie ich es mir dachte, unsere Beobachterin berichtete, das das Mädchen bei den Bullen war, bestimmt hat sie eine Anzeige erstattet!"
    Amelia blieb vollkommen gelassen, "Mach dir darüber keine Gedanken, es wurde bereits dafür gesorgt, das ihre Familie eine Erklärung bekommt, die sie beruhigt, sie wird von Alec ablassen!"
    Augenbrauen hochziehend sah Sonja sie an, "Was du aber nicht weißt, ist das die Kleine von ihm ein Kind erwartet, ich hoffe nur, das sie uns keine Probleme bereitet!"
    "Hm, dann werden wir dem Mädchen eben eine kleine Abfindung zukommen lassen, außerdem planen ich und Vincent sowieso wieder nach Ungarn abzureisen. Wir haben, weswegen wir herkamen, Alec ist da wo er hingehört, alles andere ist unwichtig!", entgegnete ihr Amelia.
    "Also gut, wann werden wir heimkehren, ich frage nur, um alles schon vorbereiten zu können?", erkundigte sich Sonja, während sie sich erhob.
    "Bereits morgen Abend, unser Privatjet wird bereits aufgetankt und steht bereit, Selene weiß, was sie zu tun hat, wegen Alec, er wird das Geschenk der Familie erhalten und während des Fluges schlafen!"

    So das ist einmal so ziemlich, der neue Anfang, hab die Schnulzigen Dinge mehr aussortiert und etwas ernsthafter geschrieben, aber sollte das immer noch zu "Na ja, bäää" klingen, könnt ihr das ruhig sagen.
    Danke
    Lg :)