Verborgene Welt

Es gibt 5 Antworten in diesem Thema, welches 1.646 mal aufgerufen wurde. Der letzte Beitrag (2. September 2018 um 14:28) ist von Iasanara.

  • Prolog

    Aufem flachen Hügel fern von den Dörfern und Lebewesen, an einer Kreuzung allerdrei Grenzen erhoben sich beinahe ein halbes Dutzend Steine in den Himmel. Drei dieser Steine waren fast doppelt so gross und ragten wie dunkle Riesen aus der Erde. Seltsame Runen und Schriften waren tief darin eingeritzt. Drei Gestalten, in schwarze Umhänge gehüllt, näherten sich dem Steinkreis. Dort angekommen, chritten sie gleichzeitig entschlossen zu je einem grossen Steinen undverharrten regungslos. Mehrere Stunden, bis die Sonne untergangen war, glichendie Personen eher Statuen. Es schien beinahe so, als hätten sie das Atmenvergessen, die Gesichter zu eisernen Masken verzogen. Schliesslich kam einevierte Person langsam und gebeugt auf den Steinkreis zu. Würdevoll umrundetesie diesen einmal, alle drei grossen Steine dabei berührend. Als der letzteSonnenstrahl schliesslich die Felsen berührte, stand die Frau in der Mitte desKreises. Sie fing an langsam und gebieterisch die Gesichter der drei zuentblössen.
    Ihreraue Stimme durchschnitt die friedvolle Stille: «Ihr seid wieder hier, um euchan eure Geschichte, an euer Leid und an das Glück zu erinnern. Ihr seid dieGeschichte dieser Welt, doch ihr müsst euch auch daran erinnern. Erinnert euch,wer und was ihr seid. Eure Pflichten und eure Aufgaben. An alles, dass ihrerschaffen und durchlebt habt. Und nun, öffnet euch der Zukunft, die die Weltfür euch bereithält!»
    DieAlte war wieder in der Mitte angekommen, drei Augenpaare lagen auf ihr.Ungerührt dessen wandte sie ihre trüben Augen gegen den Himmel. Auf einmalwurden ihre Augen klar und wach und als die Alte dieses Mal ihre Stimme erhob, wares nicht mehr die ihre, sondern heller und von grosser Macht durchdrungen.
    «EureWelt steht vor einer Veränderung. Ein neues Schicksal wird mit dem Eurenverwoben, jung und verwundbar wird es sein. Jedoch wird es euch auf eine harte Probe stellen. Grenzen werden fallen, Macht wird hinterfragt, Dunkelheit wirdSeelen angreifen, Gefahr für alle Geschöpfe dieses Landes, dieser Welt.»
    Wortlosverliess die Alte den Kreis und liess ihre Begleiter in der kühlen Dunkelheitstehen.

    Meine Lieben, wenn irgendjemand es liest und mir vielleicht zu helfen weiss:
    Ich kann es nicht umformatieren, ohne dass es mir immer wieder Wörter zusammenzieht. Und wenn
    ich einen Abstand mache, löscht es mir der nächste Buchstabe.

    Wer kann helfen?

    Vielen Dank :D

  • Du könntest jetzt über "Bearbeiten" reingehen und es auskorrigieren... ^^

    Der Unterschied zwischen dem, was Du bist und dem, was Du sein möchtest, liegt in dem, was Du tust.
    -------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------
    Was würdest Du tun, wenn Du keine Angst hättest?

  • Hey @_secret_girl_

    Zuerst mal zum Text: Klingt, als hättest du da eine interessante Idee gehabt. Zumindest aus meiner Sicht. Ich hab den Prolog gelesen und wollte wissen, wer diese Männer sind und was ihre Bestimmung/ ihre Aufgabe ist, bzw. was denn genau in dieser Welt geschehen wird.
    Zwar wären ein paar mehr Beschreibung und ein etwas ausführlicherer Text schön, aber das kannst du ja noch bearbeiten.

    Zum Formatieren:
    Hast du denn den BBCode eingeschaltet, als du den Text hier rein kopiert hast?
    Ansonsten weiß ich auch nicht, was das sein könnte... ^^


    LG
    Blue

    Chaos sagt, Halvars dunkle Seite sei harmlos gegen mich...

    As I´m an Amazone, I need a :jennagorn:

    ~~~ 100 words a day keep the doctor away. ~~~


  • @Cory Thain
    Hab es versucht, so funktioniert es wie gesagt leider nicht...

    @BlueRosesInMyHeart
    Ich habe in eingeschaltet, aber erst nach dem Einfügen des Textes, vielleicht war das das Problem.
    Versuche es beim nächsten Text.

    Vielen Dank für die Rückmeldung :) hier schon mal ein Teil vom Kapitel 1:

    Der Wind erfasste den ganzen Wald mit seiner gewaltigen Kraft. Die Bäume schienen sich seiner Gewalt zu beugen und gleichzeitig zu widersetzten. So schien das gewaltige Schauspiel nur eine Art wilder Tanz zu sein. Bewegungen angepasst an ein dazu gespieltes Lied. Das Rauschen der Blätter, wenn der Wind sie durchweht und das Knarzen der Bäume, die ihm trotzen. Mitten in diesem Kräftemessen der Natur sass sie auf einem Ast einer riesigen, alten Eiche. Die Rinde war rau und knorrig, doch ihre Äste dick und stark. Sie lauschte abwesend den Geräuschen der Natur – die Vögel, das Rauschen der Blätter, dazu kam der unverwechselbare Geruch des sich ankündigenden Regen. Kein menschliches Geräusch störte hier die natürliche Stille. Sie öffnete ihre grauen Augen, als sie ein erwartetes Flügelschlagen neben sich wahrnahm. Die Krähe landete neben ihr und musterte sie aus ihren klugen, schwarzen Knopfaugen. Seit einiger Zeit war der Vogel zutraulicher geworden, doch hielt dieser immer noch beharrlich genügend Abstand. Weder wollte er Brot oder anderes Futter annehmen. Trotzdem hatte sie sich an die wohltuende Gesellschaft ihres schweigsamen Freundes gewöhnt und wartete jeden Abend fast schon auf sein Erscheinen. Dieser schüttelte bald wieder sein Gefieder, streckte die nachtschwarzen Schwingen aus und erhob sich in den Abendhimmel. Sehnsüchtig starrte sie ihm nach, eifersüchtig auf der Vogels Freiheit. Als der Regen begann und das Gewitter mit Donnergrollen losbrach, machte sie sich auf den Weg ins Dorf – und liess ihre Gedanken bei der Eiche zurück.
    Heute Nacht fand sie keine Ruhe. Obwohl sie sehnsüchtig auf das überrollende Gefühl des Schlafes wartete, würde dieser wohl nicht kommen. Es war kurz nach Mitternacht und der Mond schien hell durch das Fenster. Schliesslich gab sich das Mädchen geschlagen und schlug die Bettdecke zurück. Mit einem schnellen Griff öffnete sie das Fenster und liess die kühle Nachtluft ins stickige Zimmer. Das kleine, abgelegene Dorf lag in Dunkelheit, nur kleine, unverkennbare Schatten huschten an Häusern entlang und über die dunklen Strassen davon. Die Nacht war ruhig und bewacht durch den hell scheinenden Mond am Himmel wirkte das Dorf plötzlich älter, wie aus einer vergangenen Zeit. Ohne Lärm der Zivilisation und ohne die Lichter, die der Dunkelheit ihren schützenden Mantel raubte. Die Nacht war zu ideal um sie zu verschlafen. Da sie das sowieso nicht konnte, zog das Mädchen sich um und nahm ihren Rucksack an sich. Dieser war immer bereit und fertig gepackt mit Wasser, einigen Früchten, Taschenlampe und Notizbuch und Kopfhörern mit dem Ipod dazu.
    Geübt kletterte sie aus dem Fenster aufs Vordach und liess sich dann auf den Boden fallen. Ohne Probleme fand sie den Weg durch den Wald und eine knappe halbe Stunde später kam sie an der Eiche an. Sie stand auf einer vergessenen, verwilderten Wiese mit einigen anderen Bäumen. Auf ihren Ästen konnte sie bequem sitzen und dort fand sie auch öfters ihren Schlaf. Sie schlief besser unter freiem Himmel, umgeben von der Natur und so lehnte sie sich auch heute zurück und schloss die Augen.
    Nach einigen Stunden erwachte der Wald langsam wieder und die Vögel begannen, den nahenden Tag laut zwitschernd anzukündigen.
    Kurze Zeit später erwachte das Mädchen, pünktlich, als die Sonne ihren Weg über den Horizont suchte. Es schien ein schöner, kühler Tag zu werden, ein wenig Nebel bedeckte den Boden und die Wiese war noch feucht vom Tau der Nacht. Nachdenklich zog die ihre Mütze aus und fuhr sich durch ihre Haare. Einige Blätter hatten sich verfangen, doch sie machte sich nicht die Mühe, sie zu entfernen.

    Wartend suchte sie den Himmel ab. An manchen Tagen sah sie den Vogel auch schon morgens. Sie merkte, wie sehr sie sich an seine Anwesenheit gewöhnt hatte, doch auch er war nur ein wildes Tier. Dennoch strahlte er eine Intelligenz aus und seine Augen schienen oft so menschlich. Beinahe wie gerufen erhob sich ein schwarzer Punkt am Himmel und näherte sich. Geschickt landete er vor ihr und hüpfte vorsichtig näher. Er schien aufgeweckt und nervöser als sonst, trotzdem hüpfte der Vogel schliesslich zur grössten Überraschung des Mädchens auf ihr Bein. Und als sie dieses Mal in die Augen des Vogels blickte, fühlte sie sich seltsam zurückgeworfen. Sie sah, wie ein gefesselter Mann durch den Wald lief, hinter ihm mehrere verhüllte Personen mit Pfeil und Bogen und Klingen bewaffnet. Die einzig unbewaffnete Gestalt schien etwas zu sagen, worauf hin sich der Mann auf die Knie warf und heftig zu widersprechen schien. Ein zweiter Mann trat vor und zog sich die Kapuze vom Kopf und entblösste zerzauste, halblange Haare. Er zog seinen Bogen und richtete einen Pfeil direkt auf das Herz des knienden Mannes. Dieser erhob sich nach einem Wortwechsel wieder, drehte sich um und ging weiter den Wald entlang, welcher sich allmählich lichtete, bis…
    Hart wurde sie wieder in die Realität zurückgeworfen, realisierend, dass der Vogel unruhig hin und her hüpfte und mit dem Flügeln schlug.
    «Was zum Teufel war das?!», fuhr sie die Krähe an, streckte jedoch gleichzeitig beruhigend den Arm aus.
    Das Tier schien beinahe empört und krächzte.
    Das Mädchen suchte nach dem Buch und beschrieb das Gefühl und die Szene die sie gesehen hatte, als sie den Vogel ansah. Schrieb das Erlebte auf die nächste freie Seite. Dann blätterte sie Seite um Seite zurück, während die Erinnerungen des Geschriebenen ihr klar vor dem inneren Auge auf und ab hüpften. Sie schrieb alle ihre Erlebnisse dieser Art auf. Die Meisten davon hatte sie draussen. Dann fühlte sie sich immer noch mehr mit der Natur verbunden als normal, und zur gleichen Zeit fühlte sie sich unvollständiger denn je. Ihre Träume hatte sie seit sie das erste Mal in diesem Dorf war, das erste Mal auf den Ästen dieser Eiche. Dies hatte alles verändert. Ein kleines Lächeln bahnte sich in ihr Gesicht; sie passte wirklich nicht in die Welt hinein.
    Anschliessend ass sie ihr Picknick und den restlichen Nachmittag hing sie ihren Gedanken nach, beobachtete die Krähe und döste vor sich hin. Der Tag ging langsam zu Ende, als es kühler wurde, die Sonne versank und ein letztes Mal alles in ein geheimnisvolles Licht tauchte, kehrte sie langsam nach Hause zurück. Die Krähe blieb dieses Mal auf dem Baum sitzen und blickte ihr nach.

    Die Nacht war anders. Schlimmer als alle anderen vorher. Ihr Körper schmerzte, als sie aus dem Schlaf hochschreckte. Das Fenster stand offen und die kühle Luft strich ihr über die Beine. Es schien, als hätte der Traum sie diesmal in die Realität verfolgt. Ihr Herz schlug schmerzhaft schnell und sie fühlte sich aufgeschreckt und eingeschlossen. Die Wände schienen näher zu kommen und raubten ihr den Atem. Sie schlüpfte in eine Hose und zog sich eine leichte Jacke über, während sie nach ihrem gepackten Rucksack griff.
    Der Mond schien sie nach draussen zu ziehen, der Wald sie zu sich zu befehlen. Der Rucksack war zusätzlich gepackt mit ihrem wenigen Ersparten, ein wenig mehr Verpflegung und einer zweiten, ein wenig wärmeren Schicht Kleidung. Den Rest würde sie sich kaufen. Ein leises Klopfen schien durch das Zimmer zu hallen. Kira hielt die Luft an und lauschte. Ein zweites Mal klopfte es. Überrascht drehte sich Kira um und sah die Krähe vor dem Fenster sitzen. Genervt und doch neugierig öffnete sie energisch das Fenster, sodass der Vogel sich erschrocken in die Luft erhob. Sie kletterte hinaus und verschloss das Fenster so gut es ging. Dann lief sie geduckt Richtung Wald, ohne sich noch einmal umzusehen. Im Schlepptau folgte ihr lautlos die Krähe.

    Einmal editiert, zuletzt von _secret_girl_ (26. August 2018 um 14:37)

  • Durch einige ineinander verknüpften Zufälle und Entscheidungen einiger Lebewesen wurde das Schicksal einer Welt ins Rollen gebracht. Dort wurde das Land zum ersten Mal von einer Druckwelle erschüttert, als ein Mädchen aus dem Fenster stieg, um ihren richtigen Platz in einer Welt zu finden. Die freigesetzte Magie war derart kraftvoll und alt, dass selbst die Luft zu vibrieren schien. Die ganzen Bewohner waren aus ihren Betten gescheucht worden, die normalerweise friedliche, stille Nacht war erfüllt von ihren fragenden Rufen und Schreien. Nur drei schienen zu wissen, was sich gerade angekündigt hatte. Sich bruchstückhaft an eine alte Prophezeiung erinnernd, wurden Entscheidungen gefällt und angespannt auf das verwundbare Schicksal wartend.

    Er schlief noch, als die erste Welle über das Land rollte und wurde erst durch einen seiner Untergebenen geweckt. Der Mann war nervös und stotterte herum, was ihn nur noch gereizter werden liess. Die überbrach-te Nachricht selbst machte ihn jedoch noch wütender. Er wurde nicht herbeigepfiffen wie ein Tier, egal wer nach ihm befahl.
    Und obwohl er ihre Gesellschaft niemals wieder suchen würde, hatte er, zu seinem grössten Unwillen ihrem Befehl Folge zu leisten. Doch er nahm sich Zeit: in aller Ruhe zog er sich an und suchte seine Waffen zusam-men. Belustigt spürte er die wachsende Unruhe seiner Männer vor seinem Haus. Schliesslich trat er hinaus, den Männern mit einer Handbewegung ihren Fragen Einhalt zu gebieten.
    «Ihr werdet mich nicht begleiten, ich gehe alleine. Keine Widerrede!», seine Stimme war hart und ihr Taten-drang war begraben. Seine Männer waren treu und stark, doch sie würden ihn aufhalten und zu viel Auf-merksamkeit aus ihn ziehen. Er verschwand in der noch dunklen Nacht und gelangte schnell zur Calor, der grössten Siedlung des Landstücks.
    Trotzdem liess eine zweite Druckwelle das Land erbeben, knapp bevor er ankam. Er schritt durch die Stadt, vorbei an schönen Steinhäusern auf das Zentrum zu. Menschen, die ebenfalls aus ihrem Schlaf gerissen wurden, machten ihm hastig Platz. Er mochte die Stadt, ihre alte Ausstrahlung, doch er mochte es nicht, von so vielen Menschen umgeben zu sein. Vor allem nicht, wenn seine eigene Sippe ihm nicht traute.
    Schliesslich kam er ins Zentrum, wo ihr Domizil hoch und eindrucksvoll vor ihm aufragte. Er schlich sich vor-bei an den Wachen und kletterte eine Wand hoch, wo er in einen langen Gang gelangte. Er lief ihn entlang und trat ohne zu fragen durch die grosse Tür an dessen Ende. Erschrocken zogen die zwei Wachen die Waffen und richteten sie auf ihn. Er funkelte sie hasserfüllt an, bis sie ihn erkannten und die Waffen wieder einsteckten.
    Raakah war in ein sandfarbenes Gewand gehüllt und sah aus dem Fenster. Obwohl sie äusserlich gelassen wirkte, war ihre Anspannung in jedem Winkel des Raumes spürbar und Aamon zwang die Last ihrer Aura in die Knie.
    «Sonst bist du auch nie so höflich, Aamon. Steh auf.»
    Ihre Energie die sie ausstrahlte, überzog seinen ganzen Körper. Wenn sie wütend oder aufgewühlt war, spürte man ihre elementare Natur am stärksten.
    Unruhig tigerte sie auf und ab: «Diese Nacht herrscht eine komische Stimmung, so unheilvoll und düster. Es macht mich ganz nervös. Ich glaube zu wissen weshalb, doch ich bin überzeugt, dass nichts Gutes uns erwar-tet. Meine Entscheidung ist bereits schon lange zuvor gefallen. Diese Welt braucht keine Veränderungen! Finde und töte die Ursache!»
    Amon wandte sich ab. Obwohl sie nicht erwähnte, was genau er suchen musste, wusste er wohin er gehen würde. Den Ursprung der Druckwellen hatte er schon seit dem Aufwachen gespürt. Er war bestimmt nicht der Einzige, der losgeschickt wurde. Der Auslöser der Druckwellen befand sich im Gebiet von Eras, durch die Grenzen unüberwindbar, aber nahe genug, sodass er das Geschehen mitverfolgen konnte. Er tauchte Sekunden später lautlos nahe der Grenze wieder auf. Tannen und Sträucher wuchsen hier schon, sodass sich Aamon unbemerkt näher pirschen konnte. Er suchte sich eine grosse dichte Tanne aus und kletterte hoch. Wartete.

    Erschöpf und müde stolperte sie zwischen den dichten Bäumen hindurch, bis ihre Beine nachgaben. Es schien ihr, als hätte die Krähe versucht ihr zu sagen, dass sie ihr folgen sollte. Doch jetzt war es, als führte sie die Krähe absichtlich tiefer in den Wald, zu einem bestimmten Ziel. Mühsam richtete sie sich wieder auf und schleppte sich weiter. Sie begann an dem Vogel zu zweifeln – noch mehr an sich selbst - und als sie nach einem Blick zurück wieder nach vorne sah, war der Vogel weg. Sie war umringt von dichten Bäumen, jeder so dick, dass man nicht die Arme um die Stämme legen konnte. Sie war kraftlos, müde und bewusstlos ehe sie auf dem federnden Waldboden aufprallte.

    Aamon sah das Mädchen zwischen den Bäumen zu Boden gehen und bemerkte im selben Augenblick den Mann. Seine Aufmerksamkeit wurde kurz gestört, da die Bäume plötzlich wie erwacht wirkten. Es streckten sich dutzende Äste aus und schienen nach dem Mädchen greifen zu wollen, doch Aamon hielt sie davon ab. Die ungewöhnlichen Präsenzen der Bäume interessierten ihn nicht weiter. Aamon richtete seinen Blick wie-der auf den Mann und das Mädchen. Der Neuankömmling stand nun über dem bewusstlosen Körper und Aamon konnte sein Gesicht erkennen: Darius. Erstaunlich, dass ausgerechnet er für einen solchen Auftrag ausgewählt wurde. Darius schien ihren Puls zu fühlen, sah sich dann vorsichtig um und hob sie über seine Schulter. Seine Bewegungen wirkten wütend, fast grob. Dann wandte er sich ab und lief in Richtung Norden nach Ageris. Aamon hatte Glück, da Darius sich vorerst nahe der Grenze hielt und konnte ihn so mühelos im Verborgenen folgen. Darius durfte mit dem Mädchen nicht sein Ziel erreichen.
    Ein Lächeln huschte über sein Gesicht, als dieser eine Höhle ansteuerte und das Mädchen darin behutsam auf das Moos legte. Dann verschwand er zwischen den Bäumen, um wenig später mit Feuerholz zurückzu-kommen. Aamon machte es sich auf einem Baum bequem und beschloss abzuwarten. Dies war der ideale Platz um alles im Blick zu haben, ohne dass er sich näher als nötig der Grenze nähern müsste.

    Flackernder Lichtschein und wohlige Wärme weckten sie auf. Sie blinzelte mehrmals ins Feuer und versuchte sich zu orientieren. Sie sah noch leicht verschwommen und ihr ganzer Körper schmerzte, doch sie sah, dass sie in einer Höhle lag – und das auf der anderen Seite des Feuers eine Gestalt sie beobachtete. Sie schrak auf und kroch vom Feuer weg, tiefer in die Höhle.
    «Du musst dich nicht fürchten. Ich habe dich ohnmächtig mitten im Wald gefunden. Nachts sollte man nicht ohne Feuer in diesem Wald sein.»
    «Wer bist du? Wieso hast du mich nicht zurück ins Dorf gebracht?»
    «Mein Name ist Darius. Ein Dorf ist nicht in der Nähe, es dauert bestimmt eineinhalb Tage, bis du auch nur in ein kleines Dorf gelangst.»
    «Ich bin Kira, aber was du sagst ist nicht möglich.», Kira betrachtete den jungen Mann skeptisch. Seine Spra-che schien klang fremdartig und gleichzeitig seltsam vertraut. Er hatte eine kräftige Statur und liess seinen Blick dauernd umherschweifen. Seine kurzen, braunen Haare waren verwuschelt, seine Kleidung sah abge-nutzt aus und eigentümlich. Seine Hosen waren aus Leder und sein Leinenhemd war einfach und schlicht gehalten. Seine ganze Erscheinung schien mit der Umgebung verschmelzen zu können und er trug mehrere Waffen bei sich.
    Er stiess ein heiseres, kurzes Lachen aus. «Ich denke, du solltest dich ausruhen. Doch du solltest mir immerhin so viel vertrauen, um in dieser Höhle zu bleiben und zu schlafen. Meine Begleitung ist um einiges sicherer als anderes draussen in der Nacht. Schlaf jetzt.»
    Darius wandte sich ab und verliess die Feuerstelle. Kira starrte noch einige Minuten in das Feuer, doch sie wurde immer müder. Obwohl sie so schnell wie möglich diesen Fremden loswerden wollte, ihr Körper war zu erschöpft. Sie glitt langsam in den Schlaf, ohne es zu wollen. Das letzte was sie sah, war Darius, der ans Feuer zurückkehrte.

    Aamon sah, wie das Mädchen sich hinlegte und sich Darius nach zwanzig Minuten wieder erhob um anschliessend mit neuem Holz zurückzukehren. Dieser entfachte das verglühende Feuer erneut und setzte sich wieder hin. Diesmal haftete sein Blick auf den Flammen und schien gedanklich so weit entfernt, sodass er seine Umgebung nicht mehr beachtete. Aamon blieb jedoch aufmerksam, beobachtete jede Bewegung der Beiden. Müdigkeit verspürte er keine, niemals wenn er jagte oder jemanden verfolgte und beobachtete. Darius hingegen wurde allmählich immer unaufmerksamer. Er schien eingenickt zu sein, denn er schreckte hoch, streckte sich und legte sich schliesslich neben dem Feuer hin. Aamon machte es sich bequemer auf dem Ast, sein Blick stetig auf den Eingang der Höhle richtend.
    Darius lag vor der Höhle, lauschte ihren leisen Atemzügen. Innerlich schalt er sich für seine Wut bei ihrer Begegnung. Er verspürte keine Wut auf sie, sondern auf sich selbst. Die Strecke, welche er zurücklegen muss-te, hatte ihn erheblich entkräftet. Mehr als ihm lieb war. Was wohl diese Erschütterungen hervorgerufen hatte? Konnte sie es gewesen sein? Er musste sie lebend wieder nach Ageris schaffen, denn obwohl die Grenzen unüberwindbar waren, konnten tödliche Pfeile und andere Waffen sehr wohl hindurchdringen.
    Die ersten, schwachen Sonnenstrahlen fielen bereits in die Höhle und weckten Kira sanft. Ihre erste Verwir-rung verflog, als sie sich an die gestrigen Ereignisse erinnerte. Der Fremde – Darius - schlief immer noch, die Gesichtszüge entspannt. Leise erhob sie sich und schlich aus der Höhle. Sie wollte ihm noch nicht davonlau-fen, nur ein wenig die Umgebung erkunden. Denn sie hatte noch nie von einem Ort wie Ageris gehört, auch war sie komplett orientierungslos. Im Vergleich zu gestern wirkte der Wald aber nicht mehr so bedrohlich und unberechenbar. Dennoch haftete immer noch etwas Fremdartiges an ihm, etwas Mächtiges. Die riesigen Bäume waren uralt, ihre mächtigen Kronen liessen nur wenige Sonnenstrahlen auf den Waldboden hinab. Sie schritt zwischen ihnen hindurch, ging aber nicht mehr als einige Dutzend Meter weg von der Höhle.

    Aamon hatte einige Stunden leicht vor sich hingedöst, doch war er sofort wieder wach, als sich etwas in der Höhle bewegte. Nach einigen Minuten trat das Mädchen heraus, wieder mit ihrer Kopfbedeckung und schlich sich einige Meter weg. Er beobachtete wie sie zwischen den Bäumen umherstreifte, doch diesmal regten sich die Bäume nicht. So verfolgte er sie geschickt und unbemerkt, wie sie sich Stück für Stück der Grenze näherte – und schliesslich überschritt, als wäre sie für sie überhaupt nicht vorhanden. Doch sie hatte bereits den noch mächtigeren Abwehrzauber der gesamten Landesgrenze durchschritten. Vielleicht lag es daran, dass sie hier nicht aufgewachsen war oder da sie keinem der drei Gebieten hier angehörte. Für diese Tatsache musste es einen Grund geben und hier auf seiner Seite der Grenze war sie ihm ausgeliefert – und Darius war ebenso machtlos wie sie, da er die Grenze nicht passieren konnte. Wie auch jeder sonst, der hier lebte. Er wartete noch, bis sie sich weit genug vorgewagt hatte um ihr so den möglichen Rückweg abzuschneiden. Dann schlich sich näher heran und sah, wie sie bei einer grossen Eiche stehen blieb und die Hände auf ihren Stamm legte. Die Äste des Baumes schienen leicht zu erzittern, unverkennbar ob nur durch den Wind oder durch ihre Berührung. Aamon kletterte auf den nächsten Baum und machte es sich auf dem stabilen Ast zurecht, bis er sicher und ruhig stehen konnte. Nun war sie in direkter Linie vor ihm. Langsam nahm er seinen Bogen und zog einen Pfeil aus dem Köcher auf seinem Rücken. Er legte ihn ein und spannte die Sehne an. Sekunden verstrichen, er war vollkommen ruhig, seine Hand zitterte nicht. Sie hatte sich kein Stück bewegt, sondern die Augen geschlossen während einige Strähnen ihres Haares über ihr Gesicht wehten. Die Haare schienen braun auf den ersten Blick, doch leuchteten sie wie von innen heraus in einem dunklen Grün. So schnell wie es erschienen war, erlosch das Leuchten. Er zog den Bogen noch ein bisschen stärker auf, atmete langsam aus als der Pfeil mit einem Ruck durch die Luft sirrte.

  • Hallo Secret Girl,

    Ich habe mal nach der Anzahl von Antworten gefiltert und daist mir deine „Verborgene Welt“ aufgefallen.
    Da der Prolog recht „kurz“ ist, werde ich in einem Reviewnoch andere Kapitel mit ein beziehen.
    Jetzt gehts aber los... bis gleich.

    Prolog –
    Ah, die Beschreibung des Steinkreises kommt mir bekanntvor – und ich hoffe, dass deine Geschichte über Magier gehen wird...

    Ah, wie ich sehe ist dir selbst schon aufgefallen, dasssich Fehlerwichteln sich deine Leerzeichen geschnappt haben. Konntest du esdurch „Bearbeiten“ nicht korrigieren?

    Leider ist der Text in diesem Format nämlich etwas „schwer“zu lesen.

    Aber die düstere Prophezeiung hört sich vielversprechendan.

    Kapi 1 –

    Mir gefällt es sehr gut, wie Du die Umgebung – Wind etc.beschreibst. Ich kann mir dadurch den Wald richtig gut vor mir vorstellen.

    Bin schon gespannt, was es mit der Krähe auf sich hat. Erist sicher nicht ein normaler Vogel sondern hat etwas mystisches. Aber warumKira in den Wald geht und diese „Flashbacks“ bekommt, hat sich leider nochnicht erschlossen. Denke – bzw. hoffe aber, dass Du es in den nächsten Kapitelaufklärst.

    Ein interessanter Cliffhanger – kann es sein, dass Kiragerade von zu Hause abgehauen ist?

    Schönen Sonntag
    Gruß
    A.