Es gibt 714 Antworten in diesem Thema, welches 186.092 mal aufgerufen wurde. Der letzte Beitrag (8. April 2023 um 14:41) ist von Rainbow.

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    Ich liebe Elias. Er ist einfach toll.
    Die Atmosphäre in der kleinen Kapelle kann ich mir wieder sehr gut vorstellen. Und die Dialoge sind wunderbar.

    weil er im Telefonat mit Susan, welches sie ja belauscht hatte, angemerkt hat, dass er sie insgeheim für nervlich am Ende hält und ihr sonderbares Verhalten auf den Unfall zurückführt.

    Deshalb nennt sie ihn in dem Moment einen Wichse

    Okay. Stimmt. Das hatte ich gerade nicht mehr auf dem Schirm gehabt.


    Eindringlich sah er sie an und sein Blick verfinsterte sich noch mehr, soweit das überhaupt möglich war.

    Da wurde ich den letzten Teil streichen.


    Emilia sah in seine silbergrauen Augen, die sie so hart und unerbittlich ansehen konnten


    sah und sehen, zweimal dasselbe Verb kurz hintereinander. Vielleicht könntest du eins davon ändern.


    In seinen Worten schwang Trost und Aufforderung zugleich

    In seinen Worten schwangen Trost und Aufforderung zugleich mit

    Oh yes - eine wunderschöne Szene - und dann so ein Cliffhanger am Ende!
    Manchmal bist du wirklich unfair. :)

    Meine Geschichten: * Meermädchen * Kriegerkönigin * Dark Prince * No Way Out

  • Liebe @Rainbow

    Deine Dialoge! Einfach fantastisch! :hail: So flüssig und aussagekräftig.
    Ich mag Elias auch wenn er ein (spiessiger) hehe Engel ist. :panik:

    „Ehm, ab wie viel Promille gilt man denn deiner Meinung nach als betrunken?“

    Hhm...er ist doch sehr beschützerisch gegenüber der lieben Emilia :D und sie ist ziemlich schlagkräftig, gefällt mir.

    „Himmel, das kann jetzt nicht wahr sein, geraucht hast du auch? Du riechst, als hättest du die letzten drei Tage in einer Hafenkneipe verbracht.“


    Der Satz gefällt mir, aber ich weiss nicht ob "Hafenkneipe" für mich persönlich das richtige Wort ist. Es würde meiner Meinung nach passen, wenn deine Geschichte in einer High Fantasy Welt spielen würde. Sie ist ja schon mehr Urban Fantasy....

    Vielleicht eine billige Bar? Spelunke? oder einfach nur Kneipe? (Keine Ahnug :whistling: irgendwie finde ich auch nicht eine bessere Beschreibung...)

    Wie Elias, die eigentlich verschlossene Tür aufschliesst und Emilia beginnt zu denken, dass er sie für verrückt halten könnte, einfach köstlich. :heart: Das Gespräch, dass die beiden im Inneren führen, hast du sehr schön gestaltet.

    Mir gefällt die ganze Szene sehr gut!

    „Es gibt da etwas, das ich dir sagen muss …“,

    :panik: Wird nun ein engelhaftes Geheimniss gelüftet? :love::saint::evil:

    Freue mich auf das nächste Kapitel.

    Fly

    "Ein Schloss ohne Gruft, das wäre wie, wie ein Einhorn ohne Horn!"

    Eigenes von Fly
    Schatten unter London

    Einmal editiert, zuletzt von 97dragonfly (27. Januar 2019 um 20:12)

  • Schoen geschrieben ohne zu kitschig zu sein - und (und das von mir...) endlich merke auch ich ein bisschen was von Elias als Engel.

    Und so begann sie zu erzählen. Von dem schrecklichen Unfall, der sich auf der Heimfahrt vom Krankenhaus ereignet hatte und den mysteriösen Dingen, die in ihrer Wohnung vorgefallen waren.


    Den Satz hier fand ich zu schnell abgehandelt, ich hab' das Gefuehl da muesste noch ein Satz oder so kommen bevor die Zusammenfassung fertig ist. Ich bin mir nicht genau sicher was, aber damit bin ich an der Stelle haengen geblieben.

  • Eine schöne gefühlvolle Szene, zwischen Emilia und Elias. Überhaupt hast du es wieder geschafft, Emilias Emotionen gut darzustellen. Wie sie über die Zigarette nachdenkt, ihre alkoholbedingt sinnlosen Impulse, das wirkt alles sehr gelungen und realitätsnah. Insgesamt muss ich sagen, dass mich die Nachweihnachtsmarktszene etwas mehr mitreist, als die Gespräche auf dem Weihnachtsmarkt. Ich kann aber leider nicht genau sagen woran es liegt, da die Dialoge beim Weihnachtsmarkt wie immer gleungen sind.

    Sehr schön sind auch immer die kleinen inneren Auseinandersetzungen:

    Und nun stand sie hier… Mit ihm, wo immerer jetzt auch hergekommen sein mochte, und wusste nicht, ob sie ihm vor
    Freude um den Hals fallen oder ihn viel lieber zum Teufel scheren sollte.
    Du bist ihm gerade bereits um den Hals gefallen, du Genie!, meldete sich ihre eigene höhnische Gedankenstimme zu Wort.

    (Hmm, gerade festgestellt, dass ich mit dem Zitat einfügen noch meine Probleme habe. Irgendwas mache ich da falsch.)

    Ich schließe mich mal Thorsten an. Die Zusammenfassung ist etwas sehr kurz geraten. Die Krähen würde ich kurz erwähnen und die Beschreibung ein kleines Stück aufpeppen. (z.B. Als sie stockend von dem Unfall berichtete, sah sie das Gesicht des Mannes vor sich; oder auch etwas das ihre Gefühle beim erzählen beschreibt)


    Für mehr blümchenpflückende Orks, blutrünstige Elfen und vegetarische Drachen!

  • Also weiter geht's mit Kapitel 12 und 13.

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    Jetzt wird's mysteriös und gruselig :)
    Kapitel 12 mit dem Mann, der vors Auto rennt fand ich von der Stimmung her schlüssig und gut beschrieben. Nur die Reaktion des Sanitäters fand ich nicht so ganz passend. Wenn der schon erkennt, dass die beiden Frauen unter Schock stehen (was nachvollziehbar ist, wenn ihr Auto den Mann zuerst angefahren hat), wäre es eingentlich seine Pflicht, sie wenigstens kurz zu untersuchen (zumindest Bluckdruck und -sauerstoffsättigung ist eigentlich der Standard - kann man alles im Krankenwagen schnell machen). Das ist natürlich nicht supereilig, denn schliesslich muss zuallererst der Fahrer des anderen Wagens betreut werden. Aber er könnte sie zumindest auffordern, sich bei einem der anderen Sanitäter zu melden, damit sie untersucht werden können, bevor die Polizei sich mit ihnen befasst.

    Kapitel 13 fand ich supergruselig. Nicht nur die Situation an sich, sondern auch wenn ich mir vorstelle, dass das alles passiert während ich in der Badewanne sitze und dann auch noch lediglich mit einem Handtuch bekleidet nach einem eventuellen Einbrecher suchen muss ;( Ich stimme aber auch einigen der Anmerkungen zu, dass es etwas aus dem Rahmen fällt mit den Schubladen etc. Ich verstehe den Zusammenhang mit Dagons Plan, aber es kommt irgendwie etwas unvermittelt. Ich würde entweder während der Besprechung der Höllenbande klar herausstellen, dass man es insbesondere auch auf Elias kleine Freundin abgesehen hat oder ich würde vielleicht doch zu der Variante mit den Blutspritzern tendieren, die sie erst als "Venit" liest - das knüpft dann eben an das Ereignis davor an.

    Ach ja, und diese Reaktion fand ich nicht so ganz passend:

    „Hey, sag mal hast du geputzt? So sauber habe ich es bei dir seit dem Einzug nicht mehr gesehen“, rief er voller Begeisterung von drüben.
    „Das meine ich doch nicht“, stöhnte Emilia genervt und verdrehte die Augen.

    Ich verstehe nicht so richtig, was Emilia hier meint (oder eben nicht meint). Ich an ihrer Stelle wäre ziemlich sauer, denn offenbar will Freddie sie hier gerade verarschen, wenn er die Küche betritt, die Emilias Wissen nach völlig verwüstet ist. Dann stellt er sich hin und wirft mit sarkastischen Bemerkungen um sich, obwohl er doch sehen muss, dass ihr gerade überhaupt nicht nach Witzen zumute ist. Ich an ihrer Stelle würde ihn anblaffen, dass er ein Arsch ist ;)

    Hab heute wieder Nachtschicht, da les ich vermutlich dann weiter ;)

  • Vielen lieben Dank für euer Feedback. Hier kommen meine Anmerkungen zu euren Anmerkungen :)


    @Kirisha

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    Ich liebe Elias. Er ist einfach toll.
    Die Atmosphäre in der kleinen Kapelle kann ich mir wieder sehr gut vorstellen. Und die Dialoge sind wunderbar.

    Es freut mich immer, wenn andere meine Liebe zu ihm teilen :) und danke außerdem für deine Anmerkungen. Ich werde sie berücksichtigen.
    Der Cliffhanger war, wie gesagt, nicht als solcher geplant. Trotzdem sorry dafür :pardon:

    @97dragonfly

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    Deine Dialoge! Einfach fantastisch! So flüssig und aussagekräftig.


    Du solltest mich nicht zu sehr loben-ich bekomme sonst bald einen Höhenflug und ich weiß jetzt schon, dass mir das nicht gut bekommen wird :) ... dennoch freue ich mich natürlich, dass es dir gefällt und ich bei dir den richtigen "Nerv" treffe. Es ist immer schön, wenn das Geschriebene bei dem anderen das auslöst, was auch beabsichtigt war.


    Der Satz gefällt mir, aber ich weiss nicht ob "Hafenkneipe" für mich persönlich das richtige Wort ist. Es würde meiner Meinung nach passen, wenn deine Geschichte in einer High Fantasy Welt spielen würde. Sie ist ja schon mehr Urban Fantasy....


    Witzigerweise war ich selber auch daran hängengeblieben und habe mich gefragt, ob Elias den Begriff der Hafenkneipe wählen würde oder ob er nicht irgendwas "engelmäßigeres" wählen würde. Da mir bislang aber auch nichts Besseres eingefallen ist, habe ich es für`s Erste so belassen. :pardon:


    Wird nun ein engelhaftes Geheimniss gelüftet?

    Mal sehen. Es dürfte für Elias nicht leicht werden, die angetrunkene Emilia von seiner wahren Existenz zu überzeugen :D

    @Thorsten

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    Schoen geschrieben ohne zu kitschig zu sein - und (und das von mir...) endlich merke auch ich ein bisschen was von Elias als Engel.

    Uahhhh.... :panik: Kein anderer außer dir schafft es, mich mit nur einem einzigen Satz so glücklich zu machen :D

    Den Satz hier fand ich zu schnell abgehandelt, ich hab' das Gefuehl da muesste noch ein Satz oder so kommen bevor die Zusammenfassung fertig ist. Ich bin mir nicht genau sicher was, aber damit bin ich an der Stelle haengen geblieben.

    Witzig. Die Stelle, auf die du dich hier beziehst, habe ich erst kurz vorher noch gekürzt, weil ich dachte, dass es zu lang sei, das alles noch einmal aufzuzählen... :hmm: Also....nehm ich das wieder rein.... ^^ Danke für den Hinweis.


    @Alexander2213

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    Eine schöne gefühlvolle Szene, zwischen Emilia und Elias. Überhaupt hast du es wieder geschafft, Emilias Emotionen gut darzustellen. Wie sie über die Zigarette nachdenkt, ihre alkoholbedingt sinnlosen Impulse, das wirkt alles sehr gelungen und realitätsnah.


    Danke, Alexander. Freut mich, dass dir der Teil gefallen hat. ^^


    Insgesamt muss ich sagen, dass mich die Nachweihnachtsmarktszene etwas mehr mitreist, als die Gespräche auf dem Weihnachtsmarkt. Ich kann aber leider nicht genau sagen woran es liegt, da die Dialoge beim Weihnachtsmarkt wie immer gleungen sind.

    ich kann das sehr gut nachempfinden...wenn man selber sowas schreibt, merkt ja immer, welche Szenen einem mehr Spaß gemacht haben und die Weihnachtsmarktszene war für mich mehr so eine Art Pflichtprogramm, wohingegen ich mich auf diese Kapellenszene total gefreut habe...und sie ist ja noch nicht zu Ende :D


    Ich schließe mich mal Thorsten an. Die Zusammenfassung ist etwas sehr kurz geraten. Die Krähen würde ich kurz erwähnen und die Beschreibung ein kleines Stück aufpeppen. (z.B. Als sie stockend von dem Unfall berichtete, sah sie das Gesicht des Mannes vor sich; oder auch etwas das ihre Gefühle beim erzählen beschreibt)

    Ich habe Thorsten auch schon was dazu geschrieben. Ich hatte diesen teil tatsächlich urprünglich mal länger formuliert, das aber dann wieder etwas weggekürzt....ich denke, ich werde nun doch wieder zu der ausführlicheren Version übergehen. ^^ Danke für das Feedback!

    @Katharina

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    Nur die Reaktion des Sanitäters fand ich nicht so ganz passend. Wenn der schon erkennt, dass die beiden Frauen unter Schock stehen (was nachvollziehbar ist, wenn ihr Auto den Mann zuerst angefahren hat), wäre es eingentlich seine Pflicht, sie wenigstens kurz zu untersuchen (zumindest Bluckdruck und -sauerstoffsättigung ist eigentlich der Standard - kann man alles im Krankenwagen schnell machen). Das ist natürlich nicht supereilig, denn schliesslich muss zuallererst der Fahrer des anderen Wagens betreut werden. Aber er könnte sie zumindest auffordern, sich bei einem der anderen Sanitäter zu melden, damit sie untersucht werden können, bevor die Polizei sich mit ihnen befasst.

    Ja, ich weiß. Dese Szene mit dem Sanitäter ist noch nicht schlüssig. Rebirz hatte das damals auch schon angemerkt und deshalb steht das noch irgendwo auf meiner "Überarbeitungsliste"....mal sehen...ahja...an Stelle 245777 :D Ich werde das in jedem Fall noch einmal etwas umschreiben.Danke dir für deine Rückmeldung.


    Ich stimme aber auch einigen der Anmerkungen zu, dass es etwas aus dem Rahmen fällt mit den Schubladen etc. Ich verstehe den Zusammenhang mit Dagons Plan, aber es kommt irgendwie etwas unvermittelt. Ich würde entweder während der Besprechung der Höllenbande klar herausstellen, dass man es insbesondere auch auf Elias kleine Freundin abgesehen hat oder ich würde vielleicht doch zu der Variante mit den Blutspritzern tendieren, die sie erst als "Venit" liest - das knüpft dann eben an das Ereignis davor an.

    Ich hatte zwischendurch tatsächlich mal angefangen, das Kapitel etwas umzuschreiben und wollte das mit den Blutsspitzern einbinden, aber irgendwie ist mir das nicht gelungen. Ich habe dann später total den Faden verloren, wo ich eigentlich anknüpfen wollte und .... ach, das war dann total doof. Deshalb hatte ich ich zunächst entschieden, es einfach so zu lassen...vielleicht könnte ich aber tatsächlich einfach in der Dagon-Szene verdeutlichen, dass Emilia in den Fokus der Aufmerksamkeit gerät und man sie etwas zermürben möchte...dann würde es eventuell mehr Sinn ergeben. Mal sehen...kommt auch noch auf die Liste :D


    Ich verstehe nicht so richtig, was Emilia hier meint (oder eben nicht meint). Ich an ihrer Stelle wäre ziemlich sauer, denn offenbar will Freddie sie hier gerade verarschen, wenn er die Küche betritt, die Emilias Wissen nach völlig verwüstet ist. Dann stellt er sich hin und wirft mit sarkastischen Bemerkungen um sich, obwohl er doch sehen muss, dass ihr gerade überhaupt nicht nach Witzen zumute ist. Ich an ihrer Stelle würde ihn anblaffen, dass er ein Arsch ist

    Emilia wird im weiteren Verlauf noch sauer auf Freddy sein, weil er sich ja zugegebenerweise nicht immer so einfühlsam verhält, wie sie es in dem Moment gebrauchen könnte...ich wollte die Situation aber nicht schon hier umschlagen lassen...sonst steht sie wie eine Furie da, die ihn bei jeder Gelegenheit anfährt. Vom Gefühl her, hätte ich gedacht, dass ihre Reaktion hier noch ganz okay und nachvollziehbar ist... aber ich sehe es mir noch mal an.


    Hab heute wieder Nachtschicht, da les ich vermutlich dann weiter

    Feinifein :thumbsup: Viel hast du ja nicht mehr aufzuholen...bald bist du up to date.


    LG,
    Rainbow

  • Liebe @Rainbow

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    Du solltest mich nicht zu sehr loben-ich bekomme sonst bald einen Höhenflug und ich weiß jetzt schon, dass mir das nicht gut bekommen wird ... dennoch freue ich mich natürlich, dass es dir gefällt und ich bei dir den richtigen "Nerv" treffe. Es ist immer schön, wenn das Geschriebene bei dem anderen das auslöst, was auch beabsichtigt war.

    haha :D Mit diesen Höhenflügen kenne ich mich aus 8| manchmal sind sie gut und manchma überhaupt nicht.
    Aber du schreibst wirklich tolle Dialoge (für mich immer ein bisschen schwer) also nimm das Lob ruhig an :love:

    Mal sehen. Es dürfte für Elias nicht leicht werden, die angetrunkene Emilia von seiner wahren Existenz zu überzeugen

    Darau freue ich mich schon :D:panik:

    Fly


    "Ein Schloss ohne Gruft, das wäre wie, wie ein Einhorn ohne Horn!"

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    Schatten unter London

  • So, bis einschliesslich Kapitel 15:

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    Ich habe nach wie vor an deinem Schreibstil nichts auszusetzen. Eine Stelle scheint mir nur von der Dynamik her nicht ganz stimmig:

    Nur noch wenige Meter trennten sie von der kreischenden Dame, da ließen die wildgewordenen Tiere plötzlich von den Menschen ab. Als seien sie von jemandem gerufen worden, erhoben sie sich in die Lüfte und flogen davon.
    Das unheimliche Krächzen entfernte sich mit ihnen und stattdessen breitete sich eine gespenstische Ruhe aus, die noch weitaus unheimlicher war, als das Szenario zuvor. Dann kehrte das Leben zurück auf den Vorplatz. Aufgebrachtes Gemurmel und Stimmengewirr war von überall her zu hören.

    Die Hitchcock-Szene war ziemlich cool und unheimlich, hier am Ende rast du nur irgendwie durch die Ruhe nach dem Sturm, da bin ich als Leser nicht hinterhergekommen. Die Stille, die sich hier nach dem kurzen, aber heftigen Angriff ausbreitet, kannst du gerne noch mit ein bis zwei Sätzen mehr ausdehnen, sonst geht das irgendwie gefühlt zu schnell wieder zum Alltag über. Hier könnte Emilia z.B. noch mal laaaangsam ausatmen und merken, wie sich ihr Herzschlag normalisiert und allmählich mitbekommen, was um sie herum vielleicht noch ist (vielleicht noch andere Verletzte, ungläubig dastehende o.ä.) DANN kann das Leben auf den Platz zurück kehren. :)

    Diese Situation habe ich erst nicht ganz nachvollziehen können:

    „Leute, es tut mir leid, aber ich muss sofort los“, sagte sie mit zittriger Stimme, was für Melanie mehr als ungewöhnlich war. „Paul, hatte einen Unfall. Er ist in der Dusche gestürzt und hat sich den Kopf angeschlagen, sodass er das Bewusstsein verloren hat. Bei seinem Sturz muss er an die Mischbatterie gekommen sein und hat sich durch das kochend heiße Wasser schlimme Verbrennungen zugezogen.“ Sie hielt sich die Hand vor den Mund und die Tränen begannen zu laufen. Marc und Jennifer, die neben ihr standen, nahmen sie tröstend in den Arm und jemand reichte ihr ein Taschentuch.
    „Mein Sohn Michael hat ihn gefunden. Die beiden waren Gott sei Dank für heute Abend verabredet, und als Paul nicht aufmachte, hat Michael seinen alten Schlüssel benutzt und Paul schließlich in der Dusche gefunden.“ Die letzten Worte kamen nur noch schluchzend und kaum verständlich.

    ...weil ich irgendwie erst mal dachte, Paul wäre Melanies Sohn (weil es heisst, dass sie geschieden ist). Später kommt dann aber "mein Sohn Michael", weshalb ich dann korrigiert habe, dass Paul vermutlich ihr Freund/Partner oder so ist, also praktisch die Rolle ihres Mannes einnimmt. Bei meiner ersten Annahme hab ich mir dann gedacht: sie hat gerade erfahren, dass ihr Sohn einen schweren Unfall hatte, und anstatt da mal unverzüglich zu ihm zu fahren, erzählt sie ihren Kollegen erst mal alle Einzelheiten, was da so passiert ist??? Bei der Variante, dass es ihr Mann ist, ist es vielleicht ein bisschen nachvollziehbarer (ich komm auch ins Krankenhaus, wenn du da liegst, Thorsten, aber um die Kinder mach ich mir dann doch schnell ein bisschen mehr Sorgen, sorry ;) ). Ich für meinen Teil wäre in so einer Situation jedenfalls schon im Aufbruch begriffen, während ich noch am Telefon hänge, deshalb fand ich das etwas komisch. Aber selbst, wenn sie sich erst mal sammeln muss, bevor sie losfährt, könnte man sicher noch etwas mehr verdeutlichen, dass sie fahrig und unwirsch und ziemlich durcheinander ist, während sie von der Sache erzählt (das wäre ich jedenfalls).

    „Ja, bis morgen. Schlaf gut!“, sagte er und blickte ihr hinterher, bis sie um die Ecke gebogen war. „Und pass auf dich auf!“, fügte er noch hinzu, obwohl sie es schon nicht mehr hören konnte.

    Das fand ich komisch, weil wir plötzlich die Perspektive gewechselt haben. Ist sicher schwer anders reinzubringen, aber wir haben ja die ganze Zeit Emilia über die Schulter geguckt, da fällt dieser letzte Satz irgendwie aus dem Rahmen. Aber er ist bestimmt wichtig, von daher weiss ich auch nicht, wie man das besser machen könnte :hmm:

    So, ich muss jetzt leider noch was arbeitsrelevantes lesen ;)

    EDIT, ein paar Stunden später:
    Und dann auch noch Kapitel 16 (also alles, was bisher da ist):

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    An dieser Stelle mal eine ganz andere Frage: Passiert es euch auch manchmal, dass ihr euch bestimmte Szenen in einer vertrauten Umgebung vorstellt? Mir ist es hier mal wieder so gegangen. Unbewusst hab ich mir unseren Stadtplatz vorgestellt und nur bestimmte Details gedanklich ergänzt.

    Jepp, ich hab Emilia betrunken durchs nächtliche Leipzig streifen sehen (Studentenerinnerungen - weiss auch nicht, woher die Verbindung kommt :whistling: ).
    Jedenfalls sehr gut nachvollziehbar, wie sie da durch die Gegend irrt und nicht sicher ist, ob sie nach Hause will und falls ja, wie...

    „Himmel, das kann jetzt nicht wahr sein, geraucht hast du auch? Du riechst, als hättest du die letzten drei Tage in einer Hafenkneipe verbracht.“ Eindringlich sah er sie an und sein Blick verfinsterte sich noch mehr, soweit das überhaupt möglich war.

    Oha, woher kennt sich denn Elias so gut in Hafenkneipen aus? :D
    Übrigens gefällt mir das immer noch, wie er so eine dezent "nicht-menschliche" Art an sich hat. Auf eine bestimmte Weise naiv, aber dann auch wieder sehr vernünftig.

    und wusste nicht, ob sie ihm vor Freude um den Hals fallen oder ihn viel lieber zum Teufel scheren sollte.

    "Zum Teufel schicken" - das sollte sie wohl aber vielleicht sein lassen, der grosse Endkampf soll bestimmt später erst kommen ;)

    Heilfroh darüber, dass der Alkohol ihr Schamgefühl nach wie vor in Gleichgültigkeit ertränkte,...

    Geile Formulierung :thumbsup:

    So, jetzt bin ich auf dem neuesten Stand. Aber jetzt muss ich bald das Frühstück vorbereiten (Weizenkleie X/ - die spinnen, die Finnen).

  • Guten Morgen @Rainbow

    Das war wieder ein schöner Teil, gut zu lesen und endlich wieder etwas mit Elias :)

    Leider habe ich vergessen, meine Anmerkung zu zitieren, weshalb das jetzt so gehen muss :rolleyes:

    Der Abschnitt, in dem Emilia von den seltsamen Vorkommnissen erzählt fand ich zu kurz. Ich würde das ruhig noch einmal anreißen. Sonst läuft der Leser Gefahr, gar nicht zu wissen, worüber du schreibst. Der Rabenangriff ist ja noch nicht so lange her, aber der Unfall beispielsweise. Auch die Sache mit "Venit" würde ich kurz aufgreifen, denn das scheint ja doch eine tiefere Bedeutung zu haben. Ich würde es nochmal alles ein bisschen aufzählen in zwei oder auch drei Sätzen. ;)

    Ich bin gespannt, wie Emilia auf Elias Beichte reagieren würde. Sollte Elias ihr überhaupt sagen, dass er ein Engel ist. Schließlich hält sie sich selber schon für verrückt und da hilft es nicht, wenn er jetzt auch noch mit "Hey, ich bin ein Engel" kommt. Verstehst du? Aber ich warte erstmal, vielleicht gesteht er ja auch nur seine unendliche Liebe zu ihr :D

    LG :)

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    Katharina

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    Yeahhhh....cool, dass du durch bist :thumbsup: Wofür so Nachtschichten doch gut sein können. Ich danke dir wie immer für dein Feedback und werde sehen, wie ich deine Vorschläge einbauen kann. Der Krähenangriff war von mir nachträglich noch übrarbeitet worden und genau die Stelle, die du herausgepickt hast, war von mir (glaube ich) son bisschen runtergeschrieben worden. Ich schaue es mir noch mal an...da kann man sicher noch was feilen ^^

    Zu der Sache mit Melanie und Paul. Ja, du hast recht! Das wirkt auf den Leser verwirrend, dass sie einerseits geschieden ist und dann kommt dieser Paul einfach so ins Spiel. Vielleicht sollte ich das noch mal etwas herausarbeiten. Guter Hinweis!

    LadyK

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    Der Abschnitt, in dem Emilia von den seltsamen Vorkommnissen erzählt fand ich zu kurz. Ich würde das ruhig noch einmal anreißen. Sonst läuft der Leser Gefahr, gar nicht zu wissen, worüber du schreibst. Der Rabenangriff ist ja noch nicht so lange her, aber der Unfall beispielsweise. Auch die Sache mit "Venit" würde ich kurz aufgreifen, denn das scheint ja doch eine tiefere Bedeutung zu haben. Ich würde es nochmal alles ein bisschen aufzählen in zwei oder auch drei Sätzen.

    Ja, das haben schon andere angemerkt...ich habe nun noch zwei Sätze dazugeschrieben, aber ich wollte es nicht so ausführlich werden lassen. Im Grunde weiß der Leser ja schon, was passiert ist. Er hat es ja quasi live miterlebt. Deshalb möchte ich es an der Stelle nicht noch einmal als Rückblick so ausführlich schreiben...und die Sache mit dem Krähenangriff wird im nächsten Teil Erwähnung finden. Um ehrlich zu sein, habe ich keine Ahnung, ob der ganze Dialog vom Aufbau her so schlüssig ist..ich habe da schon so viel dran gedreht und geschraubt, dass ich inzwischen selber etwas konfus bin :S


    Sollte Elias ihr überhaupt sagen, dass er ein Engel ist. Schließlich hält sie sich selber schon für verrückt und da hilft es nicht, wenn er jetzt auch noch mit "Hey, ich bin ein Engel" kommt. Verstehst du? Aber ich warte erstmal, vielleicht gesteht er ja auch nur seine unendliche Liebe zu ihr

    Ich schätze, das ist genau der innere Konflikt, den er gerade mit sich austrägt ^^ Mal sehen, wie er sich entscheiden wird....

    So, hier kommt der letzte Teil dieses Kapitels ... diesmal ganz ohne Cliffhanger, versprochen :) ..dafür aber leider ein kleines bisschen länger geraten.
    Da ich an diesem ganzen Dialog schon dermaßen viel herumgebastelt habe, würde mich interessieren, ob das alles noch einigermaßen authentisch und aus Emilias Sicht nachvollziehbar ist....Und na ja, ansonsten bin ich natürlich auch immer froh über jedes Feedback. Eure Anmerkungen sind unbezahlbar-habe ich das schon mal erwähnt? :D Sollte ich mich jemals dazu durchringen, meine Geschichte noch mal drucken zu lassen, bekommt jeder von euch ein Exemplar...(natürlich nur, wenn ihr wollt ;) )

    Vorab: Dieser Teil wird von mir derzeit überarbeitet, da es noch die eine oder andere Unstimmigkeit gibt. Wer dennoch seinen Senf dazugeben möchte... immer her damit. Alle Ideen/Gedanken/Verbesserungsvorschläge können noch einfließen ...

    Okay,...hier kommt mein erster Versuch einer Überarbeitung. (Stand 09.02.2019)


    Kapitel 16.2

    Die Anspannung in seiner Stimme führte dazu, dass sich Emilia innerlich verkrampfte.
    Das Krankenhaus….irgendetwas stimmt nicht mit ihm…vernahm sie erneut die Warnung, die tief aus ihrem Bewusstsein hochkroch.
    Obwohl es sie einiges an Überwindung kostete, entzog sie sich seiner Berührung und vergrub ihre Hände tief in den Taschen ihrer Jacke, bevor sie ihn abschätzend ansah. Sein Gesicht wanderte in ihre Richtung und die Faszination, die von seinen Augen ausging, torpedierte ihren armseligen Versuch, auch nur einen klaren Gedanken zu fassen.
    Verdammt, warum mussten ihre Hirnzellen so langsam arbeiten? Und warum schaffte er es, sie mit seiner Unschuldsmiene derart aus dem Konzept bringen? Konzentrier dich, Lia!
    Darum bemüht, in ihrem trüben Geist nach der richtigen Formulierung zu fischen, setzte sie schließlich an und versuchte dabei krampfhaft, ihrer Stimme einen energischen Ton beizumengen. „Kommen wir jetzt zu dem Teil, wo du mir erklären wirst, warum sich im Krankenhaus keiner der Angestellten an dich erinnern kann?“, fragte sie und war selbst erstaunt, wie herausfordernd das klang.
    Elias` Miene verfinsterte sich und ein Schatten legte sich über seine Züge, der jeglichen Glanz seiner sonst so strahlenden Erscheinung mit sich nahm. „Ich war heute Morgen bei einer Nachuntersuchung, und als ich mich nach dir erkundigen wollte, stand ich ganz schön blöd da, weil dich keiner der Mitarbeiter kannte“, setzte Emilia nach. „Du arbeitest überhaupt nicht dort, stimmt`s? Was ist das für ein Spiel, dass du da spielst, Elias?“
    Einen tiefen Atemzug nehmend wandte er sich von ihr ab. Offensichtlich fiel es ihm schwer, ihrem durchdringenden Blick länger standzuhalten. „Ich spiele kein Spiel, Emilia! … Ich … Das ist kompliziert … Ich weiß nicht, wie du es auffassen wirst, wenn ich es dir erzähle … Vor allem jetzt, wo du ohnehin so verwirrt bist …“, presste er die Worte hervor und warf ihr einen unsicheren Seitenblick zu, als ahne er bereits, dass sie das nicht kommentarlos auf sich sitzen lassen würde.
    „Ich glaube, das kann ich ganz gut selber entscheiden. Du musst mich nicht schonen, also raus mit der Sprache“, drängte Emilia weiter. Sie fragte sich, was es war, das er vor ihr geheimzuhalten versuchte und die Tatsache, dass er sie die ganze Zeit über angelogen hatte, ließ den magischen Zauberglanz, in den sie ihn mit ihrer naiven Verliebtheit gehüllt hatte, allmählich verblassen.
    „Ich habe einfach keine Ahnung, wo ich anfangen soll …“, gab er zurück und das erste Mal, seit sie ihn kennengelernt hatte, glaubte Emilia eine gewisse Verunsicherung hinter seiner sonst so selbstbeherrschten Fassade erkennen zu können.
    „Wie wär`s zur Abwechslung mal bei der Wahrheit?“, schlug sie pragmatisch vor, während sie ihn mit erhobener Braue ansah.
    Ihre Worte schienen etwas in ihm auszulösen. Schweigend betrachtete er sie, während sich der innere Kampf, den er mit sich austrug in seinem Gesicht spiegelte. Die Sekunden vergingen und Emilia war sich schon nicht mehr sicher, ob sie noch mit einer Antwort rechnen konnte, da durchbrach er die Stille.
    „Also gut“, setzte er an und straffte sich, als müsste er sich für einen Angriff wappnen. „Hör zu, Emilia …Die Welt ist in Gefahr … Es gibt eine Bedrohung von übermenschlichem Ausmaß, nicht vergleichbar mit irgendetwas bisher Dagewesenem ….“ Er brach ab, als sich Emilias Miene verfinsterte und sie ihn mit offenstehendem Mund ungläubig anstarrte. „Ich weiß, das übersteigt jetzt wahrscheinlich deine Vorstellungskraft … “ begann er von Neuem, bevor er sich mit den Händen nervös durch die Haare fuhr und der Fußbank einen Tritt verpasste. „Mein Gott, ich kann dich nicht beschützen, wenn du keine Ahnung hast, worum es überhaupt geht, aber wie im Namen des Allmächtigen soll ich dir das erklären?“, stieß er hervor und seine Worte hallten in der kleinen Kapelle wider.
    Als habe ihr jemand einen Eimer mit eiskaltem Wasser übergekippt, war Emilia schlagartig nüchtern. Intuitiv wich sie vor ihm zurück, und das ungute Gefühl, dass irgendetwas an dieser Unterhaltung gerade gehörig aus dem Ruder lief, rüttelte an ihrem benebelten Verstand und versetzte sie augenblicklich in Alarmbereitschaft.
    „Beschützen? … Du … du brauchst mich doch nicht zu beschützen“, stammelte sie, nachdem sie die Fassung wiedergewonnen hatte. „Ich kann ganz gut auf mich selber aufpassen!“
    „Emilia, ich bezweifle nicht, dass du in der Lage bist, jeden Angreifer mit deinem losen Mundwerk problemlos in die Flucht zu schlagen, aber ich befürchte, das hier ist selbst für dich eine Nummer zu groß“, brachte er mit einem freudlosen Lachen hervor, woraufhin er von ihr einen skeptischen Blick erntete.
    Hatte sie sich eben noch selbst für verrückt erklärt, so fragte sie sich inzwischen, ob er nicht vielleicht derjenige von ihnen beiden war, dessen Zurechnungsfähigkeit in Mitleidenschaft geraten war. ´Treffen sich zwei Verrückte in einer Kapelle`.
    Das klang wie der Anfang von einem guten Witz. Leider war ihr derzeit überhaupt nicht nach Scherzen zumute, weshalb sie nicht vorhatte, auf seinen blöden Seitenhieb weiter einzugehen.
    „Was ist das für eine ´Bedrohung`, von der du da sprichst?“, griff sie stattdessen seine Worte auf, in der Hoffnung, ihm weitere Informationen entlocken zu können. „Hat das irgendetwas mit den Krähen zu tun, die uns vorhin angegriffen haben?“
    Elias wurde hellhörig. „Krähen sagst du? Sie haben euch angegriffen?“
    „Ja, vorhin am Weihnachtsmarkt“, erklärte Emilia. „Sie kamen in einem riesengroßen Schwarm und sind haarscharf über unsere Köpfe weggeflogen. Die Vögel haben die Menschen regelrecht attackiert. Das war fast, wie in einem Horrorfilm.“ Die Bilder der verletzten Frau kamen ihr wieder in den Sinn und das Entsetzen über dieses schreckliche Erlebnis fuhr ihr erneut in die Glieder.
    „Und du warst mittendrin?“ Sichtlich aufgebracht wischte er sich mit der Hand über die Stirn.
    „Es ist ja nicht deine Schuld“, versuchte Emilia ihn zu beruhigen und verstand beim besten Willen nicht, warum er sich mit einem Mal so merkwürdig benahm.
    „Ich hätte da sein müssen, okay? Es hätte weiß Gott was passieren können und ich war nicht für dich da. Stattdessen …“
    „Elias, was ist denn bloß los?“, fuhr sie ihm ins Wort. „Du bist doch nicht mein persönlicher Bodyguard. Ich begreife ehrlich nicht, was das alles soll.“
    „Vielleicht ist ´Bodyguard` nicht ganz die richtige Bezeichnung“, schnaufte er in einem Anflug bitterer Belustigung. „Ich glaube vielmehr, dass du im Moment einen ´Schutzengel` dringend nötig hättest. Um ehrlich zu sein, wäre ein ganzes Heer notwendig, um die Katastrophe abzuwenden, die auf die Menschheit zukommt.“
    „Einen Schutzengel?“ Sie war sich nicht sicher, ob sie ihn tatsächlich richtig verstanden hatte.
    „Du weißt nicht, wie gerne ich dir alles erklären würde, damit du die Zusammenhänge verstehst, wenn ich nur wüsste, dass du mich ausreden lassen und bis zum Schluss zuhören wirst“, sagte er und das ausgedehnte Schweigen, das darauf folgte, ließ Emilia erahnen, dass er offensichtlich auf ihre Zustimmung wartete.
    Eine Weile konnte sie nur dasitzen und ihn anstarren, während seine Worte wie buntes Konfetti durch ihren Geist flatterten. Er hatte recht gehabt. Sie war vorher schon verwirrt gewesen und nun war sie es noch mehr. Sein Gerede von einer ´übermenschlichen Bedrohung` und einem ´ Heer von Schutzengeln` sprengte deutlich ihr derzeitiges Auffassungsvermögen. Vielleicht war es das Beste, die Unterhaltung am nächsten Tag fortzuführen, wenn sie nüchtern wäre und sie ihren eigenen Sinnen wieder trauen könnte. Doch etwas hielt sie davon ab, den Wunsch laut auszusprechen. Es waren seine Augen, die voller Erwartung auf sie gerichtet waren. Schmerz und Hoffnung vereinten sich darin zu einer undefinierbaren Sehnsucht, welche sie nicht losließ sondern ihr zurief, dass das hier von besonderer Wichtigkeit war.
    „Na schön, ich versuch`s“, sagte sie schließlich, woraufhin Elias ihr einen ungläubigen Blick zuwarf, dem die Zweifel an ihrem guten Willen deutlich anzusehen waren. Dennoch gab er sich einen Ruck.
    „Die Geschichte von Luzifer, dem gefallenen Engel, ist dir bekannt?“, fragte er sie, worauf sie mit einem Nicken reagierte.
    „Ja, wer kennt die nicht“, erwiderte sie schulterzuckend und nichtsahnend, worauf er hinauswollte.
    „Er ist nicht der Einzige seiner Art. Es gibt unzählige Engel, die sich im Laufe der Zeit von Gott abgewandt und der dunklen Seite verschworen haben. Einer von ihnen, Dagon, ist zu einem mächtigen Anführer geworden, der inzwischen eine große Anhängerschaft von Gefallenen und Dämonen vereinen konnte.“ Kurz hielt er inne, als müsste er sich die nächsten Worte mühsam zusammensuchen. Seine Augen glänzten im Schein der flackernden Kerzen und die fesselnde Wirkung, die von ihnen ausging, nahm Emilia derart gefangen, dass es ihr schwerfiel, seiner Erzählung weiter zu folgen. Nur unvollständige Bruchstücke drangen an ihr Ohr und sickerten wie zäher Teer zu ihr durch.
    „Bevor er seine Art verriet … eines der bedeutungsvollsten Insignien seines Reiches gestohlen … eine Art Buch … elementarste Formeln der göttlichen Schöpfung...“, hörte sie Elias Stimme nur wie aus weiter Ferne. Die Satzfetzen wirbelten in ihrem Kopf durcheinander und der Versuch, sie in einen logisch-nachvollziehbaren Zusammenhang zu bringen, kam einem aussichtlosen Unterfangen gleich.
    Ob es an den Nachwirkungen des Glühweins lag, oder vielmehr an Elias` sanfter Tonlage, vermochte sie nicht zu sagen, doch spürte sie zunehmend, dass sie all ihre Konzentration zusammennehmen musste, um gegen die lähmende Müdigkeit anzukämpfen, welche langsam aber sicher wieder die Oberhand gewann. Mühsam unterdrückte sie ein Gähnen, während sich Elias von ihr abwandte und seine Aufmerksamkeit auf den kleinen steinernen Altar richtete.
    Die hellen Konturen seines Gesichts hoben sich deutlich von der spärlich beleuchteten Umgebung ab und der Kranz langer, dichter Wimpern zeichnete dunkle Schatten auf seine Wangen. Die Ernsthaftigkeit, die sich in seinen Zügen spiegelte, ließ ihn noch schöner wirken, kam es Emilia in den Sinn.
    Lia, komm zu dir, verdammt!
    Unsanft versetzte sie ihrem dahinschmachtenden Ich einen kräftigen Tritt, um sich zurück in die Wirklichkeit zu holen. Eine tiefe Sorgenfalte zeichnete sich auf Elias` Stirn ab, als er sie mit dem gleichen betroffenen Blick wie zuvor ansah.
    „Wir glauben, dass Dagon einen Angriff auf die gesamte Menschheit plant, an dessen Ende die völlige Vernichtung steht“, setzte er erneut an, nur diesmal brannte sich jede einzelne Silbe so deutlich in Emilias Verstand, als sei sie mit einem glühend heißen Brenneisen dort verewigt worden. „Die Erde, sowie Gott sie einst schuf, wird es dann nicht mehr länger geben. Ewige Finsternis wird davon Besitz ergreifen und abartige Kreaturen werden darüber herrschen.“ Seine Stimme schwoll an und klang mit einem Mal derart bedrohlich und unheilverheißend, dass sie ihr eine Gänsehaut verursachte.
    „Das ist aber nur ein Teil seines teuflischen Plans“, redete er auch schon weiter, noch bevor sie die Gelegenheit hatte, das Gehörte zu verarbeiten. „An oberster Stelle steht für Dagon die Zerstörung des himmlischen Reiches. Er will die ganze bisherige Ordnung auf den Kopf stellen und ein neues System erschaffen, an dessen Spitze er regieren wird und glaube mir, das wollen wir uns nicht mal vorstellen …“, kam er zum Ende seiner Hiobsbotschaft. Dann senkte er den Kopf und musterte sie abschätzend, während er sich zu ihr herüberbeugte und sie vorsichtig anstieß. „Bist du noch bei mir? Du bist so still.“
    Kurz dachte Emilia darüber nach, was sie ihm antworten sollte. In der Annahme, dass er jeden Augenblick loslachen würde, um den üblen Scherz aufzudecken, den er sich gerade mit ihr erlaubte, ließ sie einige Sekunden verstreichen und erforschte sein Gesicht, in der Hoffnung ein Anzeichen von Spott zu erkennen. Doch es ließ sich nicht der geringste Hinweis darauf finden, dass er sie auf den Arm nehmen wollte. Seine Miene blieb unverändert.
    Auf der verzweifelten Suche nach einer plausiblen Erklärung für sein seltsames Verhalten, wollten ihr nur zwei Möglichkeiten einfallen: Entweder er hatte vollends den Verstand verloren oder er kapierte nicht, wann der Spaß vorbei war.
    „Elias, …“, setzte sie deshalb an und atmete hörbar aus, während sie sich durch die müden Augen rieb. „Ich arbeite in einem Wohnheim für psychisch kranke Menschen. Du kannst dir vorstellen, dass ich schon eine Unmenge an verrückten Geschichten gehört habe … aber deine toppt alles … Sei mir nicht böse, aber ich glaube, ich werde jetzt besser gehen.“
    Sie griff nach der Handtasche und wollte sich von der Bank erheben, musste dann aber feststellen, dass ihr Körper sein Gewicht verdoppelt zu haben schien.
    Aus dem eigentlich dramatisch geplanten Abgang wurde ein erbärmlicher Versuch, sich in Zeitlupe von der Bank hochzuhieven. Elias fiel es nicht besonders schwer, sie an ihrem Aufbruch zu hindern. Ohne große Mühe zog er sie ganz sachte wieder zurück, womit sie sich in exakt der gleichen Position befand, wie zuvor. Bevor sie protestieren konnte, legte er einen Finger vor seine Lippen.
    „Du hast mir was versprochen, schon vergessen? Du wolltest mir bis zum Schluss zuhören“, tadelte er sie mit erhobener Braue. „Also, ich bin noch nicht am Ende meiner Geschichte angelangt, die im Übrigen nicht das Geringste mit den Geschichten gemein hat, die du aus dem Wohnheim kennst.“ Der letzte Satz klang beinahe abfällig, so, als habe Emilia einen Vergleich gezogen, der bei ihm auf völliges Unverständnis stieß. „Meine Existenz ist alleine darauf ausgerichtet, Gott und den von ihm geschaffenen Geschöpfen zu dienen …“, stellte er klar und hörte sich dabei an, wie jemand, der seine eigene Daseinsberechtigung rezitiert. „Es ist meine Bestimmung, Schaden vom himmlischen Reich und auch von den Menschen abzuwenden … und damit meine ich nicht nur die alltäglichen Übergriffe von Dämonen und deren Versuche, die Grenzen zur Menschenwelt zu überschreiten, sondern ganz aktuell auch den größenwahnsinnigen Plan eines machtbesessenen und noch dazu äußerst gefährlichen ´Gefallenen`, nach der Herrschaft über das gesamte Universum zu streben.“
    Seine Worte hallten in Emilia nach. Krampfhaft bemühte sie sich, den Wahnsinn, der sich dahinter verbarg zu erfassen. Es war ihr nicht möglich.
    „Emilia, … was ich versuche, dir zu sagen…“, fuhr er fort und jeder Atemzug schien ihm schwerzufallen, „…Ich bin kein Mensch … sondern ein Engel.“ Seine Stimme wurde von den nackten Kirchenwänden wie ein Echo zurückgeworfen und vibrierte auf beinahe mystische Weise in der Stille.
    Schweigend musterte er sie während sie seinem prüfenden Blick unbeeindruckt standhielt.
    „Ein Engel sagst du? Das ist echt abgefahren! Ich glaube, es ist immer gut, einen Engel zu kennen“, stieß sie betont erleichtert hervor und tätschelte freundschaftlich Elias` Arm.
    Es fiel ihr schwer, länger ernst zu bleiben. Wenn er meinte, sein albernes Spiel fortsetzen zu müssen, dann würde sie es jetzt ganz einfach mitspielen. Immerhin hielt er sich für einen Engel und nicht für einen durchgeknallten Serienmörder, versuchte sie sich die Absurdität dieser Situation schönzureden.
    „Du glaubst mir nicht“, sagte Elias knapp. „Es ist mir schon klar, dass das alles für dich unfassbar klingen muss und ich kann auch nicht erwarten, dass du so einer Geschichte so mir nichts dir nichts Glauben schenkst“, schob er hinterher und bedachte sie mit einem verständnisvollen Blick. „Trotzdem möchte ich dich darum bitten, dass du darüber nachdenken wirst. Behalte es im Hinterkopf und lass` mich für dich da sein, in Ordnung? Wenn du es wünschst, dann halte ich mich im Hintergrund, du wirst mich noch nicht einmal bemerken.“
    Lass` mich für dich da sein… , filterte ihr benebelter Verstand die Quint-Essenz aus seinen Worten. Was hätte sie noch vor Kurzem dafür gegeben, diesen Satz aus seinem Mund zu hören? In ihrer Fantasie hatten sie allerdings auf einer mit Wildblumen bewachsenen Wiese gesessen, das Licht der untergehenden Nachmittagssonne hatte sich in seinen Augen gespiegelt, während eine sommerliche Brise durch seine leuchtend goldenen Haare gestrichen war…
    Resigniert schüttelte Emilia mit dem Kopf, als würde es ihr damit gelingen, die fantastischen Traumbilder aus ihrem Geist zu verbannen. Ob sie es wollte oder nicht, es war an der Zeit, sich mit der ernüchternden Realität auseinanderzusetzen: Er hatte einen Knall! Und zwar gehörig!
    „Elias, du kannst machen, was du willst…“, seufzte sie schließlich müde. „Ich muss jetzt auf jeden Fall nach Hause und ins Bett. Ich schlafe nämlich gleich ein.“
    „Na dann komm. Ich bringe dich heim“, sagte er und half ihr von der Bank hoch. Kurz dachte Emilia darüber nach, ob es klug war, sich von ihm nach Hause begleiten zu lassen, doch selbst, wenn sie dazu in der Lage gewesen wäre, ihm gegenüber Angst zu empfinden, wäre es ihr schier unmöglich gewesen, sein Angebot auszuzuschlagen. Zu sehr genoss sie es, in seiner Nähe zu sein, wie die Motte, die das hell glühende Licht umschwärmte.
    Von hinten legte er den Arm um sie und führte sie Richtung Ausgang.
    Vor den flackernden Teelichtern, die zum Gedenken an Verstorbene entzündet worden waren, machte Emilia halt und erinnerte sich daran, dass sie noch etwas vorgehabt hatte.
    „Die ist für den jungen Mann von heute Morgen“ sagte sie, als sie eine neue Kerze entzündete und sie zu den anderen stellte. Nach einem kurzen Moment des Schweigens beugte sich Elias zu ihr herunter.
    „Du bist unglaublich, weißt du das?“ Dann zog er sie weiter.

    Hier geht` weiter:
    Kapitel 17 (Viel Hohn und noch mehr Spott)

  • Hm, sorry, aber ich finde Emilia's Reaktion hier nicht so richtig plausibel (es ist aber auch eine sehr schwierige Situation...) Sie kennt ihn, sie mag ihn (ist sogar verliebt) - und sie ist ziemlich mit Gluehwein voll.

    Fuer den letzten Punkt agiert sie zu rational und reflektiert.

    Ich hab' eine Weile ueberlegt was ich machen wuerde wenn ich grade ein paar Gluehwein intus haette und meine Flamme vertraut mir an dass sie die Welt retten muss und ein Engel ist. Ich glaube ich wuerde vermuten dass sie auch ein paar Tassen zu viel hatte und irgendwie einen sehr elaborierten Scherz mit mir vorhat - und ziemlich bald sowas wie 'lass uns morgen drueber reden' fallen lassen.

    Dass ich jemanden wenn ich selbst nicht voll da bin fuer unzurechnugsfaehig oder psychisch krank halten wuerde faende ich unwahrscheinlich.

    Also, ich kann mir den ganzen Dialog so eher vorstellen wenn Emilia geistig voll da ist, auch wenn ich da ihre Reaktion auch noch ein bisschen zu abgeklaert faende.

    Sie reagiert in der Szene halt 'professionell' - wie in ihrer Arbeit - dass ihr Gefuehlsleben durcheinander ist sollte sie ein bisschen unprofessioneller machen, selbst wenn sie keinen Gluehwein hat.

    Naja, das waren so meine Gedanken in 20 Minuten wirken lassen... Es ist aber auch eine sehr schwierige Szene.

  • @Thorsten

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    danke für deine Einschätzung :) Es wäre für mich hilfreich, wenn du dein Gefühl noch ein bisschen präzisieren könntest.
    Also, ab welchem Punkt fängt die Unterhaltung für dich an, zu kippen bzw. nicht mehr nachvollziehbar zu sein.

    Wenn ich dich richtig verstehe, kannst du dich nicht so recht damit anfreunden, dass Emilia Elias für "verrückt" erklärt, das tut sie ja eigentlich ab dem Moment, wo sie den Vergleich mit dem Mann vom Morgen herstellt....obwohl da spekuliert sie noch in Richtung Sekte...erst danach, also mehr zum Ende hin, kommen diese Gedanken bzgl. gespaltener Persönlichkeit etc.

    Eigentlich fand ich die Idee ganz witzig, dass sie seine Offenbarung damit komplett entkräftet und ihn letztlich nicht ganz für voll nimmt...dass sie relativ reflektiert ist, hätte ich jetzt mal darauf geschoben, dass sie tagtäglich mit solchen oder ähnlichen Fällen zu tun hat.
    Aber je mehr ich jetzt so darüber nachdenke, desto mehr verstehe ich, glaube ich, was dich daran stört. Der Gedankengang ist eigentlich zu krass, stimmt`s? Also, es ist etwas anderes, jemanden im Scherz für verrückt zu erklären, als ihm ein echtes Krankheitsbild anzudichten... :hmm: Vor allem, weil das ja eigentlich gar nicht zu dem Elias passt, den sie bislang kennengelernt hatte...außerdem würde sie sich von ihm wohl kaum nach Hause begleiten lassen, wenn sie ihn ernsthaft für irre halten würde...

    Also gut! Ich werde da noch mal in Ruhe drüber nachdenken...vielleicht ist die Sache ja auch ganz einfach zu beheben, indem man zwei drei Sätzchen streicht oder umformuliert.

    Vielleicht kommen auch noch andere Meinungen... mal sehen.

    In jedem Fall ein wichtiger Punkt, den du da angesprochen hast . DANKE ^^

  • @Rainbow

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    Es wäre für mich hilfreich, wenn du dein Gefühl noch ein bisschen präzisieren könntest.
    Also, ab welchem Punkt fängt die Unterhaltung für dich an, zu kippen bzw. nicht mehr nachvollziehbar zu sein


    Ja, eigentlich schon waehrend Elias redet und von den gefallenen und Dagon erzaehlt - ich stell' mir das jetzt vor wie mir jemand dem ich erst mal vertraue mit einem solchen Thema anfaengt, und ich wuerde mich fragen 'was geht da ab?'

    Dafuer haelt Emilia zu lange still und hoert sich das an - da sollten eigentlich kurze 'Schwenks' auf ihr Stirnrunzeln oder Unterbrechungen mit ihren Gedanken kommen.

    Ihr erster Gedanke danach ist ja

    Hatte sie sich eben selber noch für verrückt erklärt, so fragte sie sich inzwischen, ob er nicht vielleicht derjenige von ihnen beiden war, dessen Zurechnungsfähigkeit in Mitleidenschaft geraten war


    Das ist ein ziemlich selbstsicherer Gedanke. Den hat man nur wenn man sicher ist dass man das alles richtig gehoert hat, dass man nicht irgendwas am Kontext total missverstanden hat - wenn man selber sicher ist dass man die Situation versteht und der andere offenbar Unfug redet, dann kommt man drauf ob er vielleicht unzurechnugsfaehig ist.

    Ich wuerde nach ein paar Runden Gluehwein erst mal dran zweifeln ob ich nicht irgendwas an der Konversation verpasst habe weil ich einen Aussetzer hatte und nicht aufgepasst hatte, und mich fragen ob ich den Kontext begreife. Emilia ist wahrscheinlich von Natur aus noch unsicherer als ich, ich hab' so die Idee die neigt dazu due Schuld gerne bei sich zu suchen.


    Eigentlich fand ich die Idee ganz witzig, dass sie seine Offenbarung damit komplett entkräftet und ihn letztlich nicht ganz für voll nimmt...


    Grundsaetzlich denke ich schon dass das das Endergebnis ist - wenn sie ihn fuer voll nehmen wuerde waere das an der Stelle eher krass...

    Sie hat halt jetzt eine kognitive Dissonanz:

    Einmal kennt sie Elias als recht normal und vertraut ihm zu einem gewissen Grad und moechte am liebsten von ihm umworben sein - und dann erzaehlt er ploetzlich so Zeug was ueberhaupt keinen Sinn gibt.

    Normalerweise versuchen wie so eine Dissonanz nicht sofort aufzuloesen (aka die Erinnerung an Elias' Normalitaet zu verwerfen) sondern erst mal zu uebertuenchen - 'Vielleicht hab' ich mich verhoert.' - 'Vielleicht macht er sich einen Spass mit mir' - 'Vielleicht hatte er auch einen Gluehwein zu viel' waeren so Reaktionen - man versucht halt Gruende zu finden warum passiert ist was passiert ist - und dann Zeit zu gewinnen ('Vielleicht ist er ja morgen wieder normal'). Und grade wenn sie angetrunken ist, ist die Toleranz fuer Unfug der einem erzaehlt wird normalerweise groesser...

    Ich wuerde erwarten dass sie eher Entschuldigungen fuer Elias sucht warum er so Unfug erzaehlt weil sie eigentlich gern an ihrem Bild von ihm als normal und potentieller Freund festhalten moechte (ein bisschen so wie die Ehefrau mit dem blauen Auge Entschuldigungen fuer ihren pruegelnden Mann findet weil sie ihr Wunschbild von ihm nicht aufgeben moechte...).

    Also, das waere jetzt so der Erwartungshorizont in dem ich Emilia wie wir sie bisher kennengelernt haben eingeordnet haette...

    . Der Gedankengang ist eigentlich zu krass, stimmt`s? Also, es ist etwas anderes, jemanden im Scherz für verrückt zu erklären, als ihm ein echtes Krankheitsbild anzudichten... Vor allem, weil das ja eigentlich gar nicht zu dem Elias passt, den sie bislang kennengelernt hatte...außerdem würde sie sich von ihm wohl kaum nach Hause begleiten lassen, wenn sie ihn ernsthaft für irre halten würde...


    Ja, ungefaehr das.

  • Liebe @Rainbow
    Ich mach mal ein wenig mit. Dies ist eine ziemlich wichtige Stelle und gut geschrieben. Hier offenbart sich Elias erstmals. Beim Lesen hatte ich für den Moment die Befürchtung, dass es zu glatt geht und Emilia ihm zu schnell glaubt.
    Das hast du dann aber aus meiner Sicht gut gemacht und dass sie Elias für nicht ganz klar im Kopf hält, ist nachvollziehbar. Emilia wird ihm möglicherweise erst glauben, wenn sie etwas handfestes sieht (einen Dämonen oder so etwas).

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    Ich finde es glaubhaft, dass Emilia Elias für verrückt hält.
    Weil:
    - Elias sich schon im Krankenhaus seltsam verhalten hat.
    - Es sich heraus gestellt hat, das er nicht im Krankenhaus arbeitet. Sich also eingeschlichen hat.
    - Emilia hat eine Arbeit, wo sie mit psychisch gestörten Menschen in Kontakt kommt. Das prägt. Ich hab mal ein Psychologiestudentin gekannt, die hat auch allen etwas angedichtet. ;) Psychostörungen sind für Emilia also etwas alltägliches.
    - Emilia kennt Elias noch nicht lang, sie sind noch keine echten "Freunde".
    - Emilia hat Pech mit Männern. Jetzt lernt sie Elias kennen, den perfekten Mann. Innerlich erwartet sie aber, dass da jetzt wieder etwas nicht stimmt. So schätze ich Emilia aus den vorherigen Schilderungen ein.

    Aber etwas anderes stimmt für mich nicht ganz. Emilia ist auf der einen Seite sturzbetrunken (zumindest schilderst du es so), auf der anderen Seite ist sie sehr analytisch und folgert ganz logisch, dass Elias einen "Sprung in der Schüssel" hat. Ich bin mir nicht sicher, ob es das Gleiche ist, was @Thorsten meint. Möglicherweise nur teilweise. Hier könnte man noch mal drüber schauen.

    „Was ist das für eine ´Bedrohung`, von der du da sprichst?“, griff sie seine Worte auf und überspielte seinen kleinen Seitenhieb, in der Hoffnung, ihm weitere Informationen entlocken zu können. „Hat das irgendetwas mit den Krähen zu tun, die uns vorhin angegriffen haben?“
    Elias wurde hellhörig. „Krähen sagst du? Sie haben euch angegriffen?“

    Wirkt gar nicht betrunken!

    „Okay, ich versuche es“, antwortete sie und signalisierte mit feierlicher Miene sowie hochgehaltenem Zeige- und Mittelfinger, dass sie darauf zu schwören bereit war.
    Elias warf ihr einen ungläubigen Blick zu, in dem die Zweifel an ihrem guten Willen deutlich abzulesen waren, doch dann begann er zu erzählen.

    Hier wirkt sie auch nicht betrunken!

    „Emilia, … was ich versuche, dir zu sagen…“, fuhr er fort und jedes Wort schien ihn Überwindung zu kosten, „…Ich bin kein Mensch … sondern ein Engel.“ Seine Stimme wurde von den nackten Kirchenwänden wie ein Echo zurückgeworfen und klang in der Stille nach. Schweigend sah er sie an, während sie seinem prüfenden Blick unbeeindruckt standhielt und versuchte, das unkontrollierte Kichern niederzukämpfen, das in ihr aufsteigen wollte.
    „Ein Engel sagst du? Das ist echt abgefahren! Ich glaube, es ist immer gut, einen Engel zu kennen“, stieß sie betont erleichtert hervor und tätschelte freundschaftlich Elias` Arm.

    Rot: OK. Hier hätte ich auch besoffen gefolgert, dass der Typ spinnt.
    Grün: Hier könnten Emilias Gedanken rasen "Ohh Gott so ein toller Typ, aber .... (es geht hier sehr glatt hin zur Feststellung des Psychoschadens)

    Lass` mich für dich da sein… , filterte ihr benebeltes ICH die Quint-Essenz aus seinen Worten. Was hätte sie noch vor Kurzem dafür gegeben, diesen Satz aus seinem Mund zu hören?

    Hier ist Emilia wieder "benebelt".

    Mein Vorschlag wäre, dass du Emilia langsam wieder nüchtern werden läßt, oder nicht ganz so betrunken schilderst. Du könntest auch Emilias verwirrte Gedanken bei Elias Offenbarung einfließen lassen. (Alles nur Ideen!).

  • Liebe @Rainbow

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    Erst Mal, ich glaube du stehst hier wahrscheinlich vor einer der schwierigsten Szenen deiner Geschichte. Denn hier ist der bekannte Wendepunkt, wenn die oder der Protagonist in die Geschehnisse/Geheimnisse der Geschichte eingeführt wird und der Schleier des Unbekannten gelüftet wird.

    1. Ich finde die Idee, dass Emilia Elias für verrückt hält eigentlich vollkommen in Ordnung und auch nicht die schlechteste, doch...(ja ich weiss sie ist ziemlich betrunken und alles und auch hingerissen von dem absolut heissen Typen neben ihr in der Kapelle...)

    .... jetzt kommt aber mein erstes Aber:

    „Ah, kommen wir jetzt zu dem Teil, wo du mir erklären wirst, warum sich im Krankenhaus keiner der Angestellten an dich erinnern kann?“, fragte sie herausfordernd. „Ich war nämlich heute Morgen bei einer Nachuntersuchung, und als ich mich nach dir erkundigen wollte, stand ich ganz schön blöd da, weil dich keiner der Mitarbeiter kannte. Du arbeitest überhaupt nicht dort, stimmt`s? Was ist das für ein Spiel, das du da spielst, Elias?“

    Sie weiss, dass Elias nicht wirklich im Krankenhaus gearbeitet hat. Sich niemand an ihn erinnert und etwas seltsam ist.
    Er hat sich um sie gekümmert (und zwar super süss und auch fürsorglich) aber warum findet sie dass nicht unheimlich?
    Und jetzt ist er draussen vor genau der Kapelle aufgetaucht, vor der sie sich aufgehalten hat. Fast wie ein Stalker (was er ja eigentlich auch ist :D ) UND sie folgt ihm in die Kapelle! :panik:

    Als Elias beginnt ihr alles zu erzählen, entscheidet sie sich, ihm erst einmal zu zuhören. Daran habe ich nichts auszusetzen. Und ihr erster Gedanke hierzu gefällt mir sehr gut. Die Sache mit dem Witz als innerer Monolog, zeugt von ihrer Persönlichkeit.

    ´Treffen sich zwei Verrückte in einer Kapelle`.


    Hier, endlich hatte ich meine erwarte Reaktion. Aber sie war mir dann doch zu schwach. Immerhin hat er ihr gerade ein Geschichte über einen himmlischen (höllischen) Krieg aufgetischt und über ein wertvolles verschwundenes Artefakt.
    Könnte der Alkohol sein, der alles abschwächt...aber irgendwie müsste meiner Meinung nach mehr von ihrer Seite aus kommen.

    „Scheiße, warum kann ich nicht einfach mal einen ganz normalen Typen kennenlernen. Einen der nicht gestört, psychisch labil, pervers oder fanatisch ist?“

    Der Satz hätte mir persönlich den Rest gegeben. A la....ok jetzt renne ich aus der verdammten Kapelle und zwar sehr sehr schnell. Der Typ hat wirklich eine an der Klatsche...und er könnte vielleicht sogar gefährlich sein.
    Da ist ein eigentlich fremder Kerl, der mich beschützen möchte vor etwas, dass realistisch betrachtet nicht existiert...und nicht sein kann.

    „Meine Existenz ist alleine darauf ausgerichtet, Gott und den von ihm geschaffenen Geschöpfen zu dienen. Es ist meine Bestimmung, Schaden vom himmlischen Reich und auch von den Menschen abzuwenden“


    Ja gut, sie weiss wie sich sie gegenüber Verrücken zu verhalten hat aber sie ist immer noch da. Und zwar ruhig und am Ende darf er sie sogar nach Hause begleiten?!

    Sie wusste, dass es keinen Sinn machte, jemandem mit gespaltener Persönlichkeit den Irrsinn seiner verzerrten Weltansicht zu erklären.

    Ich weiss nicht.
    Wie ich schon erwähnt habe ist die Szene halt sehr schwierig zu gestalten, da sie auch viel über Emilias Persönlichkeit verrät und wie sie mit dieser Situation umgeht.
    ...Sie verhält sich ziemlich naiv.

    Aber vielleicht hast du ja einen Plan, der mir jetzt noch nicht ersichtlich ist z.B. dass sie ihn irgendwo hinbringt wo man sich um ihn kümmern sollte (Die gute alte Gummizelle?)

    Auf jeden Fall muss sie eine Lösung finden.

    Ps: Wahrscheinlich glaubt sie ihm sowieso erst, wenn sie einen Dämonen sieht oder Elias ihr seine Flügel zeigt.


    Ok. Das war jetzt ein bisschen viel von meiner Seite...hoffe du verstehst was ich damit alles sagen wollte. :heart:

    2. Trotz dieser schwierigen Szene sind die Dialoge Top :hail:

    Liebe Grüsse

    Fly

    "Ein Schloss ohne Gruft, das wäre wie, wie ein Einhorn ohne Horn!"

    Eigenes von Fly
    Schatten unter London

  • Hallo @Rainbow

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    Jaha, das ist wohl tatsächlich die bisher schwierigste Szene :) Ich schliesse mich meinen Vorrednern an - meine Gedanken gingen auch in die Richtungen, die @Thorsten, @Sensenbach und @97dragonfly schon aufgezeigt haben, daher wiederholt sich jetzt vermutlich das eine oder andere. Ich versuch's noch mal für mich zu sortieren, du kannst dir dann raussuchen, was davon hilfreich ist.

    Erst mal, sie trifft ihn vor der Kapelle. Sie weiss, dass er eigentlich gar nicht im Krankenhaus arbeitet. Mein Gedanke wäre auch: ein Stalker! Der mich auch noch mitten in der Nacht an einen einsamen Ort verfolgt =O Ich würde mir eine Ausrede ausdenken und schleunigst verschwinden (oder Freddie anrufen oder so). Ich verstehe, dass du sie beide in die Kapelle und zum miteinander reden bringen willst. Vielleicht kann man das so erklären, dass er diese Anziehungskraft auf sie ausübt - sie interpretiert das natürlich als Verliebtsein, aber wir wissen ja, dass da noch etwas mehr hintersteckt. Sie könnte also beschliessen, sich auf das Spiel einzulassen, denn obwohl er etwas unheimlich ist, fürchtet sie sich nicht vor ihm (das sollte aber trotzdem irgendwie rauskommen - Susan hat sich ja schon mal ausgelassen, die kann die Klarstellung in der Richtung übernehmen, wo die beiden feststellen, dass Elias gar nicht im Krankenhaus arbeitet).

    Dann kommt das Geständnis. Hier könnte Emilia ein paar Vermutungen (Hoffnungen?) anstellen, was er ihr zu gestehen hat. Vielleicht erwartet sie, dass er sagt, er habe sich in sie verguckt und verfolgt sie deshalb. Vermutlich wäre das die grösste Hoffnung, die man haben kann, wenn man von einem Kerl verfolgt wird, den man auch noch süss findet ;) Dann kommt auch noch mal besser zur Geltung, dass sie ihm sein Verhalten, obwohl es ein bisschen ungehörig ist, nachsieht, weil sie insgeheim hofft, er tut es, weil er in sie verschossen ist.

    Dann fängt der Kerl aber an, wirres Zeug zu reden und da denke ich auch, könnten ein paar Exkurse in ihre Gedanken ganz gut passen: Bitte was? Hab ich was verpasst? Wo war der Teil, dass er mich liebt? Redet der immer so um den heissen Brei rum? Ist das 'ne Metapher für irgendwas? Hab ich zu viel getrunken, dass ich nicht mehr schnalle, was geht? Hat ER vielleicht was getrunken?

    Ich denke, Emilia ist zwar gehörig angetrunken, aber wir alle kennen doch die Situation, wenn dann irgendeine Ausnahmesituation eintritt und plötzlich ist man geistig wieder voll da (auch wenn man natürlich den Rausch noch merkt). Das war auch, als Melanie den Anruf gekriegt hat, da hat dann keiner mehr dämlich gekichert, sondern alle konnten sich zusammenreissen und die Sache vernünftig besprechen. Hier sollte sie einen derartigen Adrenalinschub bekommen, wenn ihr langsam aufgeht, dass der Kerl wirklich einen an der Waffel hat. Und hier denke ich, sollte sich das Ganze dann in Vorsicht umwandeln. Ja, sie kann sich natürlich nicht sicher sein, ob sie sich nicht doch verhört hat - an ihrer Stelle würde ich da einfach mal nachfragen, anstatt das alles so auf mich einregnen zu lassen - aber sie kann durchaus die Möglichkeit in Betracht ziehen, dass Elias tatsächlich eine psychische Störung hat und seinem Verhalten irgendeine Manie zugrunde liegt. Auch wenn sie weiss, wie man mit solchen Menschen umgeht, weiss sie auch, dass sie nicht berechenbar sind. Ich an ihrer Stelle würde ab diesem Punkt also vorsichtig auf Abstand gehen, auch wenn ich betrunken wäre. Sie wirkt hier zu abgeklärt: ach ja, der spinnt, mit Spinnern kenn ich mich ja aus. Eigentlich sollte sie durchaus alamiert sein, zumindest innerlich. Dass sie sich das äusserlich nicht anmerken lässt, ist wahrscheinlich tatsächlich das Training, das sie hat.

    Mir ist klar, dass alles, was ich sage, die Geschichte notgedrungen dahinführt, dass Emilia sich so schnell es geht von Elias abseilt oder vielleicht Hilfe holt und die Empfehlung gibt, ihn einweisen zu lassen. Sie kann die Sache aber natürlich auch langsam angehen und erst mal versuchen rauszufinden, ob Elias nicht vielleicht sogar schon fachmännisch betreut wird. Vielleicht lebt er ja schon in einem Heim, wo man sich mit seiner Manie auseinandersetzt und ihm hilft. Das könnte sie vorsichtig versuchen, in Erfahrung zu bringen, aber sie würde sich in jedem Fall vorsichtig von ihm distanzieren und AUF KEINEN FALL würde sie ihm verraten, wo sie wohnt! Mit dieser ganzen Sache im Hinterkopf fand ich es auch unpassend, dass sie müde wird und anfängt zu gähnen, denn sie sollte alamiert sein und ihr Adrenalinhaushalt gerade umgewälzt werden - selbst wenn man müde war, ist man es hier ganz sicher nicht mehr.

    Wenn diese Verhaltensweise nicht zu dem weiteren Verlauf der Geschichte passt, gibt es natürlich noch die Möglichkeit des Rückziehers: Sie hört sich das alles an, weiss erst nicht so richtig, was sie davon halten soll, WILL eigentlich nicht, dass Elias so ein Spinner ist, kann sich aber irgendwann nicht mehr helfen, so dass sie ihm die Hintertür öffnet: "Elias, dir ist schon klar, dass ich dich in die Klappse stecken muss, wenn du das alles ernst meinst." Worauf Elias einsieht, dass es nichts bringt und einen Rückzieher macht, dass das ganze nur ein Scherz war oder eine andere doofe Ausrede (dass er sie mag und gerne ihr Schutzengel wäre und deshalb sowas gesagt hat vielleicht). Das wäre wahrscheinlich das, was Emilia sich wünschen würde, nämlich dass er eigentlich doch ganz normal ist, und deshalb würde sie das in ihrem Zustand wohl so akzeptieren. Wenn dann später komische Dinge passieren, kann ihr das ja alles wieder einfallen.

    Uff, war dann doch 'ne Menge :) Ich hoffe, es ist deutlich, was ich sagen will... sonst frag einfach noch mal nach. Ich muss jetzt wieder eine Runde bei meinen Verrückten drehen 8) (ist eigentlich ein Heim für geistig Behinderte, aber Psychosen und Co. haben wir hier auch)

  • @Thorsten, @Sensenbach, @97dragonfly, @Katharina

    Danke, dass ihr euch so intensiv mit diesem Text befasst und euch die Zeit genommen habt, mir eure ausführlichen Kommentare zukommen zu lassen. Ich weiß, dass da eine scheiß Arbeit hintersteckt und man sich selber zunächst mal gedanklich einigermaßen sortieren muss, um bestimmte Unstimmigkeiten für sich auf die Kette zu kriegen und diese dann auch noch mit Argumenten zu untermauern. Das ist euch aber ganz wunderbar gelungen :)
    Wahrscheinlich werde ich mich jetzt erst mal für die nächsten ein bis zwei Wochen in meinen Schreibkeller zurückziehen, um diese ganze Szene erneut aufzurollen. Einerseits graut es mir davor, weil ich es nicht so einfach finde, festgefahrene Strukturen aufzubrechen und umzugestalten ... aber andererseits hege ich die Hoffnung, dass es danach besser und nachvollziehbarer wird und die Geschichte daran wachsen wird. Also, frisch, fromm, fröhlich, frei an`s Werk :D

    Es ist gut möglich, dass ich den einen oder anderen von euch zwischendurch mal über die PM anschreibe...(sollte ich kurz vorm Nervenzusammenbruch stehen, oder einfach etwas emotionalen Zuspruch brauchen, oder ein kurzes Kopftätscheln mit den aufbauenden Worten: "Keine Angst, Rainbow-es wird alles gut werden!"...) also, haltet euch bereit... ^^

    Weitere Kommis sind natürlich trotzdem noch Willkommen ...

    LG,
    Rainbow :danke:

  • Guten Morgen @Rainbow :)

    Maaan, da habe ich gerade mal bei dir aufgeholt, da schmetterst du einen neuen Teil nach xD

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    „Ah, kommen wir jetzt zu dem Teil, wo du mir erklären wirst, warum sich im Krankenhaus keiner der Angestellten an dich erinnern kann?“, fragte sie herausfordernd. „Ich war nämlich heute Morgen bei einer Nachuntersuchung, und als ich mich nach dir erkundigen wollte, stand ich ganz schön blöd da, weil dich keiner der Mitarbeiter kannte. Du arbeitest überhaupt nicht dort, stimmt`s? Beispielsweise hier trennen? Was ist das für ein Spiel, das du da spielst, Elias?“

    Das geht mir irgendwie zu glatt über die Bühne. In dem Teil davor hast du noch beschrieben, dass sie angetrunken ist, lallt und torkelt (einmal stolperte sie sogar). Später schreibst du auch noch von ihrem angetrunkenen Zustand. Allerdings merke ich davon die ganze Unterhaltung über rein gar nichts.

    Mein Vorschlag wäre, dass du solche langen Sätze einfach teilst, Emilia kurz nach Worten suchen lässt und sie meinetwegen noch irgendwas tut, um die hereinbrechende Müdigkeit (näheres dazu unten) zu bekämpfen, beispielsweise die Hände in die Taschen schiebt, oder die Arme um den Körper schlingt …

    Also das gilt nicht nur für diesen Satz, sondern bei allem, was Emilia sagt. Oder du beschreibst, wie sie langsam wieder nüchtern wird, aber selbst dann kommen einem solche Sachen doch nicht so leicht über die Lippen … Hmmm ...

    Die Welt ist in Gefahr, Emilia!

    Das Ausrufezeichen ist mir persönlich zu viel. Das ist in meinem Kopf immer ein Ausruf und ich schätze Elias nicht so ein, dass er Emilia anschreien würde. Nimm es einfach weg, der Effekt bleibt der Gleiche ^^

    Einen tiefen Atemzug nehmend sah er sie an.

    Das war schon das dritte Mal, dass du diese Redewendung nimmst und das auch nur bei Elias. Das ist nicht dramatisch, aber es ist mir aufgefallen ;)

    Obendrein zerrte die Müdigkeit an ihr wie ein beißwütiger Bullterrier und riss ihre mühsam aufrechterhaltene Fassade entzwei. Mit der vorgehaltenen Hand versuchte sie, das haltlose Gähnen zu verbergen, das sich nicht länger unterdrücken lassen wollte.

    Ich würde diese Müdigkeit schon früher einsetzen lassen :)
    Das kommt mir zu abrupt und zu plötzlich vor, als hättest du das als Vorwand benutzt, um den Part zu beenden.

    Aber wenn du das schon ungefähr bei der Hälfte des Textes schon zur Sprache bringst, dann wurde es dieses Gefühl brechen ^^
    Meiner Meinung nach.

    Bei allem anderen schließe ich mich meinen Vorrednern an. Ich halte es hier nicht für nötig, dass alles noch einmal zu benennen ^^



    LG :)

  • @Sensenbach, @Katharina, @Rainbow, @97dragonfly

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    Ich bin mir nicht sicher, ob es das Gleiche ist, was @Thorsten meint. Möglicherweise nur teilweise.


    Das ist der erste Teil von dem was ich angemerkt hatte, ja - sie wirkt zu klar gemessen daran wie betrunken sie uns geschildert wurde.

    Der zweite Teil bezog sich darauf wie professionell sie reagiert und Elias in das Schema einordnet das sie von der Arbeit her kennt. Und dazu noch ein Aspekt der mir heute morgen aufgefallen ist (und vielleicht wichtig ist):

    Ihr seid alle der Meinung dass Emilia plausibel zu dem Schluss kommen kann dass Elias psychotisch ist. Aber: Das bedeutet ja doch irgendwie wenn sie das ernsthaft denkt (und nicht nur im Scherz sagt) dass sie mit ihm bricht - er kommt dann als Freund und Vertrauter nicht mehr fuer sie in Frage. Kann sie das ueberhaupt?

    Wir wissen ja, dass sie nicht einfach 'normal' in ihn verliebt ist, sondern dass da diese Verschmelzug der Seelen dahintersteht. An Elias haben wir schon gesehen - er kann nicht mit Emilia brechen, so sehr ihn das verstoert dass er immer wieder und wieder zu ihr hingezogen wird - wider besseren Wissens geht er immer wieder ins Krankenhaus. Das liegt jetzt letzlich an Rainbow uns zu sagen wie diese Verbindung zwischen den beiden sich auf Emilia auswirkt, aber ich haette mir an diesem Punkt vorgestellt dass sie tief drin unbewusst weiss dass sie ihm vertrauen kann - und deshalb nicht so einfach mit ihm brechen kann.

    Ich hatte diese Verbindung auch als den Grund hergenommen dass sie ihn nicht als Stalker identifiziert. Vielleicht kannst Du das im Text noch rausarbeiten, dass sie eigentlich bewusst merkt dass ihr Verhalten nicht vernuenftig ist - aber dass da irgendwas ist was sie trotzdem dazu bringt nicht gleich wegzurennen?

  • Liebe @Rainbow

    Du übertreibst! Die Arbeit hat einfach einige Schwachstellen. Ansonsten lieferst du hier wirklich eine tolle Geschichte!

    Hoffe du hast trotzdem Freude (1. Regel des kreativen Schreibens) , die Szene umzugestalten damit sie dir gefällt (was sie in 1. Line ja auch muss!) :D

    ich weiß, dass da eine scheiß Arbeit hintersteckt und man sich selber zunächst mal gedanklich einigermaßen sortieren muss, um bestimmte Unstimmigkeiten für sich auf die Kette zu kriegen und diese dann auch noch mit Argumenten zu untermauern. Das ist euch aber ganz wunderbar gelungen

    Fly

    "Ein Schloss ohne Gruft, das wäre wie, wie ein Einhorn ohne Horn!"

    Eigenes von Fly
    Schatten unter London