Schatten

Es gibt 10 Antworten in diesem Thema, welches 2.694 mal aufgerufen wurde. Der letzte Beitrag (20. März 2013 um 19:45) ist von Khyara.

  • Hey :D
    Hier ist der Anfang einer Geschichte, zu der ich länger schon eine Idee hatte, aber bis jetzt nicht dazu gekommen bin, sie aufzuschreiben. Mir gefällt sie recht gut.
    Ich würde mich freuen, wenn ihr sie lest und mir Feedback gebt! :thumbsup:

    Achja, der Titel ist mal provisorisch, ich muss mir erst einen besseren überlegen, wenn die Geschichte weiter fortgeschritten ist.


    Ich kniete auf dem Waldboden, ein mulmiges Gefühl im Bauch. Es war Nacht und die Bäume um
    mich herum kamen mir riesig und angsteinflößend vor. Pechschwarze Schatten
    huschten zwischen ihren Stämmen umher, dunkler als die Finsternis selbst. Sie wollten
    zu mir. Sie wollten mir wehtun. Ich hielt die Luft an und machte mich ganz
    klein. Sie durften mich nicht finden. Auf keinen Fall.
    Doch es war zu spät. Einer der Schatten löste sich aus der Dunkelheit und kam langsam auf
    mich zu. Panisch wich ich zurück, ein leises Wimmern kam über meine Lippen und
    schien in der Luft hängen zu bleiben. Ich wollte ihn anflehen, mir nichts zu
    tun, doch meine Kehle war wie zugeschnürt. Krampfhaft gruben sich meine Hände
    in die Blätter und die Erde unter mir.
    Auf einmal wurde der Wald in Licht getaucht. Mein Blick wanderte zum Himmel. Eben noch
    stockfinster, waren dort nun zwei Monde, die auf mich herabschienen. Dann
    schaute ich wieder zu dem Schatten. Augenblicklich verschwand meine Angst, als
    ich in das vertraute Gesicht sah. Es war markant mit durchdringenden, eisblauen
    Augen. Sein schwarzes Haar glänzte im Mondlicht, einige Strähnen fielen ihm wie immer ins
    Gesicht. Die gerade Nase und die schmalen Lippen gaben ihm eine gewisse Strenge. Doch ich hatte keine
    Angst vor ihm. Ich war erleichtert, ihn zu sehen, denn nun wusste ich, dass all das
    hier nur ein Traum war.
    Schon seit ich mich erinnern konnte, träumte ich regelmäßig von diesem Jungen, doch so nah
    wie jetzt war ich ihm noch nie gewesen. Ich lächelte ihn an, doch sein Gesicht
    zeigte keine Regung. Das war nichts Ungewöhnliches. Egal, wie oft er in meinen
    Träumen erschien, er ließ mich nie hinter seine starre Fassade blicken. Nicht
    ein einziges Wort hatte er an mich gerichtet. Nach all den Jahren hatte ich
    immer noch keine Ahnung, wer er war. Und das quälte mich. Ich hatte das Gefühl,
    dass es von großer Bedeutung war. Doch was immer ich versuchte, er ließ mich
    nicht an sich heran.
    Auch jetzt war er in einer gewissen Entfernung von mir stehen geblieben. Groß und kräftig
    stand er da und durchdrang mich mit seinem Blick, die Miene immer noch starr.
    „Danke.“, flüsterte ich. Nun hatte ich keine Angst mehr. Seine Anwesenheit und das
    Mondlicht hatten die Schatten vertrieben.
    Das Wort wehte sanft zu ihm hinüber, doch immer noch rührte er sich nicht. Ich schlug
    die Augen nieder, sein intensiver Blick war mir unangenehm.
    Langsam stand ich auf. Wieder blickte ich hinauf zum Nachthimmel, an dem immer noch die
    beiden Monde strahlten.
    „Wieso es wohl zwei sind?“, fragte ich leise, mehr zu mir selbst als zu dem Jungen, den
    von ihm erwartete ich mir schon lange keine Antworten mehr.
    „Weil es sehr bald soweit ist.“ Eine Stimme, tief und hart, die in meinem Kopf
    widerhallte. Zutiefst erstaunt drehte ich mich um, wollte nachfragen, was er
    damit meinte. Doch er war verschwunden, und mit ihm löste sich langsam die Welt
    um mich herum auf. Noch einmal blickte ich hinauf zu den geheimnisvollen
    Monden. Dann wurde alles dunkel.

    4 Mal editiert, zuletzt von Khyara (20. März 2013 um 19:49)

  • WOW.
    Das hat mir jetzt echt die Sprache verschlagen.
    Wunderbar beschrieben, sowohl die Umgebung als auch die Gefühle der Ich-Person.

    Mein Feedback: :thumbsup: Weitermachen, so schreiben zu können ist fantastisch.

  • Danke ihr beiden 8o

    Freut mich total dass ihr es gut findet :D
    Ich werde auf jeden Fall weiterschreiben, aber ich weiß nicht, wann ich wieder Zeit habe. Hoffentlich bald! :)

  • ach was
    Zeit ist relativ :D
    ich hab Matura und finde immer wieder (zu viel?) Zeit hier um zu Schreiben oder zum Schmökern :D

  • Mir hat es gut gefallen. Und man konnte sich richtig gut darin reiversetzten. :) Und ich freue mich es zu lesen wie es weitergeht.

    Liebe Grüße

    Nisha


    Dream as if you´ll live forever. Live as if you´´ll die today.

    Ich brauch kein Prinzen der Drachen tötet,
    sondern einen,
    der mich liebt wenn ich zum Drachen werde!

  • Vielen Dank, Nisha ^^

    Ich werde vermutlich am Freitag weiterschreiben, wenn nichts dazuwischenkommt. Hab heute und morgen einiges für die Schule zu tun ;)

  • Hi Kyhara,

    willkommen im Forum. Es freut mich immer neue Mitglieder begrüßen zu dürfen, die sich sofort aktiv am Forum beteiligen. Und noch mehr freut mich, dass das langsam die Regel zu werden scheint. Aber genug davon, kümmern wir uns lieber um deinen Prolog.Besonders gut gefallen hat mir, dass dein Text kaum Rechtschreibfehler aufweist. Dieses saubere Schriftbild erleichtert die Lesbarkeit enorm. Auch ist es dir, aufgrund der Ich-Form, gut gelungen den Leser in den Text einzubeziehen. Ich finde auch, dass du die Unwirklichkeit des Traumes, mit den Schatten und Monden, gut festhältst. Sehen wir uns den Text aber mal genauer an:

    "Ich kniete auf dem Waldboden, ein mulmiges Gefühl im Bauch. Es war Nacht und die Bäume um
    mich herum kamen mir riesig und angsteinflößend vor. Pechschwarze Schatten
    huschten zwischen ihren Stämmen umher, dunkler als die Finsternis selbst. Sie
    wollten zu mir, wollten mir wehtun. Ich hielt die Luft an, machte mich ganz
    klein. Sie durften mich nicht finden, auf keinen Fall. Doch es war zu spät.
    Einer der Schatten löste sich aus der Dunkelheit und kam langsam auf mich zu.
    Panisch wich ich zurück, ein leises Wimmern kam über meine Lippen und schien in
    der Luft hängen zu bleiben."

    Dieser Teil war recht schwer zu lesen. Ich denke, du versuchst mit den vielen Kommas ein gewisse Atemlosigkeit zu erzeugen. Das erstmal nicht schlecht, aber in dem Zusammenhang hättest du das gleiche Gefühl auch erreicht, wenn du die Kommas durch Punkte ersetzt hättest. Einfache Hauptsätze hätten die selbe Wirkung auf den Leser, lesen sich aber nicht so abgehackt. Wäre noch ein Plus an die Lesbarkeit... Das gilt jetzt aber nur für den Teil. Ich würde empfehlen, dass du dir den ganzen Text nochmal laut durchliest und dann selbst entscheidest wie die Kommas wirken.


    "Markant, mit durchdringenden, eisblauen
    Augen, glänzenden schwarzen Haare, die ihm ins Gesicht vielen, einer gerade Nase und schmalen Lippen."

    Generell würde ich mich bei auf Hauptsatz Nebensatz und ein Bindewort beschränken. Sonderfälle natürlich ausgenommen. Teile den Satz in mindestens zwei Sätze. Als Leser tut man sich so echt leichter.

    Abgesehen von den Kommafehlern gibt es zumindest meiner Meinung nach nichts zu verbessern. Du hättest zwar noch mehr und noch deutlicher die Traumsequenz beschreiben können, aber das ist primär nicht wichtig. Das Ziel eines Prologs hast du auch so erreicht.

    Conquisator

    PS: Vielleicht kann ich dich für die Abgründe begeistern...

  • Dieser Teil war recht schwer zu lesen. Ich denke, du versuchst mit den vielen Kommas ein gewisse Atemlosigkeit zu erzeugen. Das erstmal nicht schlecht, aber in dem Zusammenhang hättest du das gleiche Gefühl auch erreicht, wenn du die Kommas durch Punkte ersetzt hättest. Einfache Hauptsätze hätten die selbe Wirkung auf den Leser, lesen sich aber nicht so abgehackt. Wäre noch ein Plus an die Lesbarkeit... Das gilt jetzt aber nur für den Teil. Ich würde empfehlen, dass du dir den ganzen Text nochmal laut durchliest und dann selbst entscheidest wie die Kommas wirken.

    Um ehrlich zu sein, habe ich nicht bewusst so viele Beistriche gesetzt. Ich mag nur kurze Sätze nicht besonders gerne. Aber du hast recht, danke dass du mich darauf aufmerksam machst.

    Generell würde ich mich bei auf Hauptsatz Nebensatz und ein Bindewort beschränken. Sonderfälle natürlich ausgenommen. Teile den Satz in mindestens zwei Sätze. Als Leser tut man sich so echt leichter.

    Stimmt, ich mochte es auch nicht, wie ich das geschrieben habe, aber irgendwie habe ich das schon immer so gemacht. Wird wahrscheinlich Zeit, mir das abzugewöhnen ;)


    Abgesehen von den Kommafehlern gibt es zumindest meiner Meinung nach nichts zu verbessern. Du hättest zwar noch mehr und noch deutlicher die Traumsequenz beschreiben können, aber das ist primär nicht wichtig. Das Ziel eines Prologs hast du auch so erreicht.


    Vielen Dank für dein Feedback. Ich weiß, meine Geschichten könnte man immer noch viel mehr ausbauen, daran muss ich noch arbeiten. Ich bin ein eher ungeduldiger Schreiber, ich will, dass es weitergeht, und vergesse dabei oft, dass dafür manchmal was auf der Strecke bleibt. :whistling:
    Ich gebe mir Mühe, mich da noch zu verbessern.

    Jedenfalls vielen Dank nochmal dass du dir so viel Zeit genommen hast ^^

  • Hab die Story bearbeitet und meinen ersten Beitrag demensprechend geändert :rolleyes:

    Ich finde auch, dass es jetzt besser ist :thumbsup:
    Danke nochmal!