Clíodhna - die Hexe von Gleann an Phéine

Es gibt 121 Antworten in diesem Thema, welches 34.189 mal aufgerufen wurde. Der letzte Beitrag (30. Januar 2023 um 14:45) ist von Thorsten.

  • @Chaos Rising, @Jennagon

    Erst mal vielen Dank fuer das ausfuerhliche Feedback - da koennen wir auf jeden Fall viel draus ziehen. Ich glaube, ich schaff das gar nicht bei allem in die Diskussion einzusteigen (ich hoffe ich darf rueckfragen :) ) - ich greif' mir jetzt mal ein paar Punkte raus und dann will Katharina vielleicht auch noch was sagen.

    für deutsches Publilum (an das ihr euch ja offenbar primär richtet)


    Das ist jetzt ein kleines Missverstaendnis - wir sind ein ziemlich internationales Projekt. Die Sprache haben wir gewaehlt weil a) von allen unseren leicht verfuegbaren Schauspielern eigentlich nur ich weitgehend akzentfrei und mit der richtigen Intonation Englisch kann b) nur die Kinder akzentfrei und richtig intoniert Finnisch koennen und es auch fuer uns schwer ist zu beurteilen ob ein Finne eine Szene jetzt mit der richtigen Intonation spricht oder nicht.

    Dazu kommt dass es sowohl in Finnland als auch in USA ganz normal ist Filme OmU anzuschauen statt sie zu synchronisieren, das heisst wir enttaeuschen da keine Erwartungen.

    Wir denken eigentlich jede Szene von Anfang an auf Deutsch, Englisch und Finnisch mit (ob Wortspiele und Andeutungen gehen, ob man einen Titel uebersetzen kann oder neu machen muss,...), und wir sind immer recht frueh in Kontakt mit unserer Franzoesischuebersetzerin

    In der Praxis haben wir keine nach Nationalitaet geordnete Zugriffsstatistik von YouTube, aber von meiner Webseite oder dem Social Media Auftritt wuerde ich schaetzen dass deutsche Zuschauer vielleicht 25% sind, 50% sind Finnen und der Rest teilt sich auf USA, Schweiz, Frankreich, Indien (von denen weiss ich sicher dass wir Fans haben) und andere Laender auf.

    Allgemein sind die meisten Namen in der Serie schwierig auszusprechen und zu merken, was es natürlich nicht leichter macht, in die Welt einzutauchen.


    Ja, die Spielereien der Moenche die die Schriftform von Irisch festgelegt haben sind... beeindruckend. Man sagt 'I-van' und schreibt Aoibheann, man sagt 'Ki-va' und schreibt Caoimhe (schwer auszusprechen finde ich die ehrlich gesagt gar nicht, man kann nur aus der geschriebenen Form ueberhaupt nicht erraten wie's dann gesprochen wird).

    Der Hintergrund hier ist dass wir halt nicht irgend einen Film mit Hexe machen wollen, sondern dass das eine Hexe ist die in einer keltischen Wicca-Tradition verwurzelt ist, mit einem zweiten Strang von nordischer Runenmagie (um diesen Clash wird's auch noch mal gehen). Und da steckt auch viel Recherche drin (in diesem Moment sind im Buecherschrank neben mir 'Celtic Myth and Magic', 'The Encyclopedia of Celtic Wisdom', 'Practical Celtic Magic, 'The White Goddess'' und 'A Witches Bible' zu finden...) Zum Beispiel sind auch einige Zaubersprueche fast original aus alt-irischen Quellen. Auch wenn das natuerlich nicht im Film so rauskommt (ist ja kein Dokumentarfilm) koennte ich bei jeder Szene lang erklaeren warum die Hexe die Dinge so macht oder so sieht und nicht anders.


    Dieser Hintergrund ist fuer uns schon zentral - dass es um Magie geht statt um Action, dass wir das Weltbild dieser Hexe zeigen - einmal die Naturverbundenheit, zum anderen ihre Bedeutung fuer die Dorfgesellschaft (die vielleicht eine keltische Gesellschaft ohne Christentum waere).

    Dass das nicht jedermann's Sache ist ist auch klar - wir koennen nur versuchen den Film bekannt zu machen und hoffen dass die Leute die wir damit faszinieren koennen daran haengen bleiben - aber einen anderen Film zu machen weil der mehr Leute ansprechen wuerde... wuerde den Sinn der Sache hintertreiben.


    Das wirkt etwas erzwungen, weil es weder einen Grund gibt, dass Rórdán in diesem Moment dort auftaucht, noch dass er auf einen Angriff schließt. (BTW: durch die winzige Axt, die er dann zieht und den Wolf töten will wirkt das auch eher komisch als ernst )


    Ja, da muss ich jetzt in den Spoiler (das ist wirklich einer) - und rueckfragen:

    Spoiler anzeigen


    Man sieht Cliodhna von ihrer Huette aufbrechen. Einen Moment spaeter kommt Rordan (mit einem Speer in der Hand!) an ihre Huette, kann aufgrund ihrer Magie nicht zur Tuer, blickt sich fragend um. Man sieht Cliodhna in der Ferne in den Wald gehen. Rordan nickt und setzt sich zielstrebig (immer noch mit Speer!) in die gleiche Richtung in die sie von der Huette weg gegangen ist in Bewegung.

    Warum wird daraus nicht klar, dass er ihr offenbar folgt (was eben der Grund ist dass Rordan dort auftaucht)?

    Spaeter, im Ritual, sieht man immer wieder Schnitte auf den Wolf waehrend Cliodhna den Bannzauber spricht. Auf einmal hoert man ein Aufjaulen des Wolfes und sieht keinen Schnitt mehr zu ihm. Im nachsten Moment kommt Rordan (ohne Speer!) aus dem Wald, und als er den Wolf sieht sagt er 'Jetzt gebe ich ihm den Rest!

    Gut, dass man da nicht ohne weiteres draufkommt verstehe ich - aber wir klaeren das noch in einer spaeteren Folge ganz auf.

    Erklaerung


    Rordan war Cliodhna recht nahe auf den Fersen, hat den Wolf gesehen wie er zum Angriff uebergegangen ist, hat ihn mit einem gluecklichen Speerwurf verletzt, der Wolf ist erst Mal im Unterholz verschwunden, Rordan sieht Cliodhna am Boden und fragt sich halt ob er doch schon zu spaet war, ob der Wolf sie nach dem Speerwurf vielleicht noch erreicht hat.

    Cliodhna weiss nicht, dass er sie gerettet hat, und wird das bis Folge 5 auch nicht erfahren, was ein ganz wesentlicher Punkt in der Beziehung der beiden sein wird - das ist absichtlich und von langer Hand geplant.


    Auch die schneeschippende Frau wirkt etwas willkürlich da platziert. Warum schippt die gute Dame grade an dieser Stelle Schnee? Sonst ist nirgends geräumt, wenn man mal von den Treppen der Hexe absieht (die ausführlich gekehrt werden )


    Muss ich jetzt auch wieder rueckfragen:

    Also in der Einstellung unmittelbar voerher sieht man Ailbhe's Knecht der einen Zuber schleppt einen deutlich geschippten Weg der gut 10 cm gegenueber den Schneedecke eingetieft ist entlanggehen auf dem er Rathnait begegnet. In der Einstellung davor sieht man (zugegeben schemenhaft) einen geraeumten Weg links unten an dem Rordan mit Alibhe diskutiert.

    Dann sieht man Siofra quer zu einem Weg (auf dem jemand entlang geht) schippen und ein Haus im Hintergrund.

    ich haette jetzt gedacht, dass die naheliegende Interpretation ist, dass sie den Weg vom schon freien Weg quer ab zu der Huette raeumen will - weil eben letzte Nacht Schneefall war.

    Warum kommt ihr nicht auf die Interpretation? ?(

    Ist das Problem dass wir hier im Norden Wege und Strassen nie 'blank' raeumen sondern nur den losen Schnee wegnehmen dass man auf einer kompakten Schneeschicht laufen/fahren kann statt auf Matsch?


    Das wäre eventuell eine gute Ergänzung für das Setbild, da Rórdán immerhin dessen Gehilfe ist. Dann würde man den armen Kerl auch mal in gewohnter Umgebung sehen Bisher ist er uns nämlich aus unerfindlichen Gründen nur beim Holzhacken begegnet und ... ehrlichgesagt sieht er dabei etwas verloren aus xD Als hätte er mehr Angst vor seiner Axt, als das Gefühl, dem Baum zu zeigen, wer der Boss ist.


    Ja, um ihn beim Schmieden zu zeigen braucht man halt eine Schmiede. Wenn man kein Budget zum Bauen von Kulissen hat, braucht man eine echte Schmiede und einen Schmied der die mal umraeumt und anheizt und seine eigene Arbeit zur Seite stellt so dass die Filmcrew sich da austoben kann.

    Die gute Nachricht ist - der Schmied hier in der Gegend ist tatsaechlich fuer Fantasy zu haben, und wir bekommen wahrscheinlich bald solche Szenen. aber dafuer mussten wir halt mal in der Gegend bekannt werden...

    Es ist halt viel Arbeit das alles zu arrangieren - klar waere das toll schon am Anfang Rordan an der Esse oder viele Tiere im Stall zu zeigen (im Winter sind die drin, daher sieht man sie nicht im Dorf...) - wir kommen schon auch an Tiere ran, nur - ein heutiger Stall hat halt Vorschriften zur Tierhaltung, der sieht nicht so aus wie wir das fuer ein mittelalterliches Dorf brauchen. Wir brauchen also jemanden der noch einen alten Stall hat, den mit Einstreu extra fuer uns herrichtet und dann fuer Filmaufnahmen die Kuh reinfuehrt - leider haben Kuehe heutzutage Ohrclips, geht also auch nicht so einfach... Das sind dann ein bis zwei Wochen Organisation fuer 5 Sekunden Film - machen wir schon manchmal auch, aber wir haben halt auch noch ein richtiges Leben - da muessen dann Hintergrundgeraeusche her. Nicht dass wir uns nicht auch aufwendigere Szenen wuenschen wuerden - aber es ist praktisch nicht immer mit dem Zeitbudget zu machen.

    Wie gesagt, Schmied kommt, Huehner sind bald zu sehen, Heuernte wird zu sehen sein, Pflug mit Zugpferd (frag nicht nach dem Aufwand...)...

    Ja, zum Holzhacken... Einmal ist die Axt meine bewaehrte Fiskars 70X (mit der ich ihm Jahr 14 Kubik Scheite schlage) - ich haue vorsichtig damit niemand sieht dass die einen Fiberglasgriff hat - und damit ich den Baum nicht verletze sondern sicher das Holzstueck treffe, das den Stamm da vor der Axt schuetzt. Nachdem niemand angemerkt hat dass ich hier eine moderne Axt verwende (eine mit Holzstil ist schwer zu bekommen, denn Fiberglas ist einfach so viel besser...) habe ich zumindest das schon mal erreicht :D

    (Der Teufel ist an so vielen Stellen im Detail...)


    Auch die Szene, wo er versucht den Pfahl in den tiefgefrorenen Boden zu hämmern wirkt eher unfreiwillig komisch als atmosphärisch Auf diese Weise wird er den Pfahl niemals aufstellen weil er wenig bis keine Kraft auf den Pfahl selbst bringt.


    ich koennte jetzt sagen dass wir auf 50 cm Schnee stehen und den Pfahl erst mal durch den Schnee treiben muessen (was unter dem Winkel geht) und ich dann, wenn der Pfahl unten ist, auch Kraft draufbekomme. Dann koennte ich sagen dass der Boden unter 50 cm Schnee nicht gefroren ist - da ist's um die null Grad, so ueberleben Kleintiere und Pflanzen im Wald die -30 Frost, Schnee ist ein wunderbarer Isolator,... 8)

    Aber eigentlich kann ich zu der Szene nur 'Mea Culpa' sagen.

    Ich wollte sie drinhaben, Katharina eher rausnehmen. Die ganzen Dorfszenen mussten innerhalb einer Woche als Isa und Murf (Siofra und Cian) da waren gedreht werden, wir hatten keine Kontrolle ueber das Wetter. Die ganze Planung hatte angenommen dass wir eher Arbeiten zeigen die relevant sind wenn der Schnee schon weiter getaut ist (die Hintergrundgeschichte ist viiiiel fruehlingshafter), die Realitaet hat uns mit dem Problem konfrontiert dass wir was anderes machen mussten, ich hab' versucht was halbwegs sinnvolles draus zu machen und war der Ueberzeugung die Szene geht schon.

    Hilft aber nichts egal ob sie tatsaechlich geht oder nicht wenn ich sie einen Abschnitt lang erklaeren muss wie das geht - also, hab; ich einfach verbockt. :|


    Bei eurem jetzigen Tempo von einer Folge alle 6 Monate sind die Kinder am Ende der auf der Homepage (warum heisst die btw Science fiction? Da würde man die Serie niemals suchen ) angegebenen 6 Folgen 3 Jahre älter.


    Ja, soll man ja auch. Die erste und zweite Folge sind 3 Monate auseinander - die erste ist um Mittwinter und es ist fast nie richtig hell, die zweite ist im Fruehling und die Sonne scheint schon ziemlich stark, niemand traegt mehr Jacken - die dritte Folge ist im Sommer, da ist dann alles Gruen, die vierte ist um Herbstnebel.

    Man merkt das auch an ein paar kleinen Dingen zum Beispiel spricht Rordan ja viel vertrauter mit Cliodhna als im ersten Teil - sie kennen sich halt schon 3 Monate laenger.

    Ich glaub' ich schick' das jetzt mal ab, auch wenn's noch mehr zu sagen gibt - sonst wird das endlos...


    P.S.: Die Webseite heisst science-and-fiction.org, weil das ganz gut die Bandbreite meiner Aktivitaeten abdeckt - wenn Du Dich fuer numerische Dynamik von Orbits interessierst, dann ist das eher der 'Science' Teil, wenn Du Fantasy-Welten sehen magst eher der 'Fiction' Teil - der Rest gruppiert sich so drumrum.


    Die ganze Seite hat um die 9.000 unique visitors im Monat (die meisten fuer Elbisch) - das findet man schon :D

    • Offizieller Beitrag

    @Chaos Rising, @Jennagon

    Erst mal vielen Dank fuer das ausfuerhliche Feedback - da koennen wir auf jeden Fall viel draus ziehen. Ich glaube, ich schaff das gar nicht bei allem in die Diskussion einzusteigen (ich hoffe ich darf rueckfragen ) - ich greif' mir jetzt mal ein paar Punkte raus und dann will Katharina vielleicht auch noch was sagen.

    Würde uns freuen und gerngeschehen. Wir kennen ja nicht jede Einzelheit dahinter und wissen wirklich die Arbeit und Mühe zu schätzen, die ihr da reingelegt habt.
    Allerdings regen einige Punkte zum nochmaligen Nachfragen an. Höhö ...

    Das ist jetzt ein kleines Missverstaendnis - wir sind ein ziemlich internationales Projekt. Die Sprache haben wir gewaehlt weil a) von allen unseren leicht verfuegbaren Schauspielern eigentlich nur ich weitgehend akzentfrei und mit der richtigen Intonation Englisch kann b) nur die Kinder akzentfrei und richtig intoniert Finnisch koennen und es auch fuer uns schwer ist zu beurteilen ob ein Finne eine Szene jetzt mit der richtigen Intonation spricht oder nicht.

    Dazu kommt dass es sowohl in Finnland als auch in USA ganz normal ist Filme OmU anzuschauen statt sie zu synchronisieren, das heisst wir enttaeuschen da keine Erwartungen.

    Wir denken eigentlich jede Szene von Anfang an auf Deutsch, Englisch und Finnisch mit (ob Wortspiele und Andeutungen gehen, ob man einen Titel uebersetzen kann oder neu machen muss,...), und wir sind immer recht frueh in Kontakt mit unserer Franzoesischuebersetzerin

    In der Praxis haben wir keine nach Nationalitaet geordnete Zugriffsstatistik von YouTube, aber von meiner Webseite oder dem Social Media Auftritt wuerde ich schaetzen dass deutsche Zuschauer vielleicht 25% sind, 50% sind Finnen und der Rest teilt sich auf USA, Schweiz, Frankreich, Indien (von denen weiss ich sicher dass wir Fans haben) und andere Laender auf.

    Das läuft für mich ein bisschen nach dem Motto, was mein Vater immer sagt. "Wer viel kann, kann nichts richtig." Klingt hart, aber so schlimm ist es nu nicht. Ich glaube, es ist ein bisschen falscher Ansatz, zu versuchen, alles abzudecken. Es vielen recht zu machen?" (finnisch, französisch, deutsch, englisch ... das ist eine lange Liste) Weil das wird meiner Meinung nach nie 100% möglich sein. Man sollte sich schwerpunkttechnisch auf eine Sache legen, auch wenn man damit ein paar Gruppen/Sprachen ausschließt. (Vielleicht dann sogar auf englisch, weil das ist eine internationale Sprache, deutsch nicht) In Englisch lassen sich viele Sprichwörter und Worte nicht 100% auf Deutsch übersetzen - umgedreht genauso, aber für irgendein Publikum muss man sich entscheiden. Ist eben schade, wenn man es muss, weil alle am Set oder so unterschiedliche Sprachen reden. Verstehe die Zwickmühle. Aber die Dialoge waren nun nicht so schwer, als dass sie sich nicht in irgendeiner Weise übersetzen lassen würden. Waren ja auch keine Wortwitze dabei, die man nun kompliziert auseinandernehmen muss. Wir Schreiberlinge schreiben ja auch erstmal unsere Geschichte für ein "deutsches" Publikum - wenn das Buch zu einem Bestseller wird, übersetzt wird, kann man sich immer noch Gedanken über den Sprachgebrauch machen. Aber das ist eine persönliche Rangehensweise. Gilt nicht für alle und jeden. Allem voran, was wir mitunter meinten, dass es eben die deutsche Fassung der Folgen waren, aber ein englischer Titel bei Youtube steht. Das beißt sich etwas.

    Ja, die Spielereien der Moenche die die Schriftform von Irisch festgelegt haben sind... beeindruckend. Man sagt 'I-van' und schreibt Aoibheann, man sagt 'Ki-va' und schreibt Caoimhe (schwer auszusprechen finde ich die ehrlich gesagt gar nicht, man kann nur aus der geschriebenen Form ueberhaupt nicht erraten wie's dann gesprochen wird).

    Das ist es ja. Man könnte auch die Schreibweise wählen, wie man es spricht. :pardon: Aber wie gesagt, dass ist eigentlich in den Binsen gelesen und jeder hat ein anderes Gefühl dafür, was schwer zu verstehen ist. Daher war das nur ein Gedanke von uns. Bei uns in der Geschichte ist "Iouna" auch oft schwer eingeschätzt, und wird häufiger falsch geschrieben. :rofl: Fanfact: Nicht mal unser Hauptchar kann den Namen im Buch aussprechen.

    Der Hintergrund hier ist dass wir halt nicht irgend einen Film mit Hexe machen wollen, sondern dass das eine Hexe ist die in einer keltischen Wicca-Tradition verwurzelt ist, mit einem zweiten Strang von nordischer Runenmagie (um diesen Clash wird's auch noch mal gehen). Und da steckt auch viel Recherche drin (in diesem Moment sind im Buecherschrank neben mir 'Celtic Myth and Magic', 'The Encyclopedia of Celtic Wisdom', 'Practical Celtic Magic, 'The White Goddess'' und 'A Witches Bible' zu finden...) Zum Beispiel sind auch einige Zaubersprueche fast original aus alt-irischen Quellen. Auch wenn das natuerlich nicht im Film so rauskommt (ist ja kein Dokumentarfilm) koennte ich bei jeder Szene lang erklaeren warum die Hexe die Dinge so macht oder so sieht und nicht anders.


    Dieser Hintergrund ist fuer uns schon zentral - dass es um Magie geht statt um Action, dass wir das Weltbild dieser Hexe zeigen - einmal die Naturverbundenheit, zum anderen ihre Bedeutung fuer die Dorfgesellschaft (die vielleicht eine keltische Gesellschaft ohne Christentum waere).

    Dass das nicht jedermann's Sache ist ist auch klar - wir koennen nur versuchen den Film bekannt zu machen und hoffen dass die Leute die wir damit faszinieren koennen daran haengen bleiben - aber einen anderen Film zu machen weil der mehr Leute ansprechen wuerde... wuerde den Sinn der Sache hintertreiben.

    Ich lebe in einem sehr keltisch geprägten Ort, zumindest lebt das durch Funde dieses kleinen Völkchens alles wieder auf. Ich muss gestehen, dass, wenn ich an den Museumsbesuch denke und die Serie sehe ... mja. Eure Kostüme sind klasse, kann man nicht meckern, die kosten ordentlich Geld, aber optisch würde sich sie ins 12. - 14. Jahrhundert einsortieren. Denn wie du sagst, der Teufel steckt im Detail. Wir haben Kelten ausgebuddelt, deren Haare aufwendig mit Schmuck verziert worden waren ... über mein Schulprojekt als Friseurin (Frisuren der Germanen/Kelten) weiß ich, dass dies einer der ersten Völker war, die Haarbürsten benutzt haben. Sie waren eitel. Sie schmückten sich, bemalten sich, zerdrückten Blattläuse, um eine Art Lippenstift herzustellen - nutzten Holzkohle als Eyeliner. Mäntel/Kleider wurden durch kleine Fibeln zusammengehalten, die sie über den Schultern trugen, die ebenfalls verziert worden waren. Armreifen, Ketten ... (Ich weiß, das kostet auch alles, mein Armreif für den Oberarm kostet auch 50€, in der Masse ist das kaum zu bewältigen, aber es gibt auch ein paar Broschen und Schmuck, der für wenig Geld zu haben ist und für einen einfachen Dreh ausreicht) Einem Krieger, meinem persönlichen Traumann, (DAMALS) höhö, den sie hier ausgebuddelt haben ... (195cm groß - 18-20 Jahre alt) hat man sogar eine Fibel zusätzlich auf den Mund gelegt, wo wir spekulierten - Lippenpiercing?! :rofl: Diese Leute wurden mit ihrem Schmuck und mit ihren Wertgegenständen - wie die Fibeln - beerdigt. Das spricht dafür, dass ihr Äußeres wichtig war. Auf mich wirkt das Setting eher mittelalterlich - christianisiert. Wo gerade bei Frauen auffällige Verzierungen verpönt waren. Daher bin ich dafür - MALT KATHARINA AN!!! :dwarf: Naturverbundenheit, Tiernachahmungen - untermalt das alles ja. Rituelle Bemalungen.
    Das ist aber Meckern auf hohem Niveau und soll mehr eine Anregung sein. Ideen liefern. Anregungen liefern, wer weiß.

    Man sieht Cliodhna von ihrer Huette aufbrechen. Einen Moment spaeter kommt Rordan (mit einem Speer in der Hand!) an ihre Huette, kann aufgrund ihrer Magie nicht zur Tuer, blickt sich fragend um.

    Kommt nicht rüber. Leider. Wir wissen, was ihr meint, aber er könnte sich fragen "Was in allen ..." Und man könnte es etwas mehr in der Gestik untermauern, dass er sich dem Haus nicht nähern kann. Wenn man das in einem Buch darstellt, wäre es ja auch umschrieben ... ;)

    Warum wird daraus nicht klar, dass er ihr offenbar folgt (was eben der Grund ist dass Rordan dort auftaucht)?

    Weil WENN er sie sieht. Was hindert ihn daran, sie zu rufen und sie direkt zu begleiten? Nacheilen und auf sich aufmerksam machen? Offen zu beschützen oder zu begleiten?

    Cliodhna weiss nicht, dass er sie gerettet hat, und wird das bis Folge 5 auch nicht erfahren, was ein ganz wesentlicher Punkt in der Beziehung der beiden sein wird - das ist absichtlich und von langer Hand geplant.

    Warum erkundigt sie sich nicht direkt, warum er da ist? Wäre das erste, was mir einfallen würde, wenn eine Person ausm Unterholz kommt "Was suchst du hier?" Fragt sie aber nicht. :pardon: Rausreden könnte er sich immer noch. "Hab die Spuren im Schnee gesehen und dachte, ich schau nach, ob alles ok ist." Weil böser Wolf eben. <--- Dann kann man trotzdem in Folge 5 alles aufklären :hmm:

    Dann sieht man Siofra quer zu einem Weg (auf dem jemand entlang geht) schippen und ein Haus im Hintergrund.

    Hihi, weil sie mitten irgendwo anfängt, also ich schipp mir immer den Weg VOM Haus zur Straße frei und nicht irgendwo mittendrin. Deswegen wirkte das etwas seltsam. :hmm:

    Warum kommt ihr nicht auf die Interpretation?

    Kommen wir schon, aber wie gesagt, der Mensch macht es sich leicht, er stapft nicht ERST durch den hohen Schnee, um bei irgendeinem Punkt anzufangen, wo ihm die Waden einfrieren und nass werden. Man würde vermutlich eher beim Haus anfangen (wo auch die Schippe vermutlich steht, die wird ja nicht auf der Straße rumliegen) und sich dann zur Straße hinarbeiten. Dann bleiben die Stiefel etwas trockener und auch der Rock. :hmm:
    Daher müsste der Weg zum Haus frei sein, sie macht das letzte Stück ODER sie ist beim Haus und kann nicht an dem entfernteren Weg stehen.

    Ja, um ihn beim Schmieden zu zeigen braucht man halt eine Schmiede. Wenn man kein Budget zum Bauen von Kulissen hat, braucht man eine echte Schmiede und einen Schmied der die mal umraeumt und anheizt und seine eigene Arbeit zur Seite stellt so dass die Filmcrew sich da austoben kann.

    ODER die Figur gleich anders gestalten und nicht mit meinem nicht vorhandenen Schmied in Verbindung bringen. Das Hämmern ist einfach sehr penetrant, sodass man sich einen Einblick gewünscht hätte. Schmied ins Spiel bringen, wenn man einen hat. Den würde man nicht gleich vermissen, wenn erwähnt wird, dass es einen gibt. Da hätte man mit gerechnet, dass bei der Geräuschkulisse iwo ein Schmied ins Bild wackelt ^^ Da unserer Protagonist eh meist Holz hakt, hätte er kein Holzfäller sein können? Wie gesagt, das ist jetzt echt alles Kleingefunsel, aber diese Fragen nagen sonst an mir ... :xeno:

    Die gute Nachricht ist - der Schmied hier in der Gegend ist tatsaechlich fuer Fantasy zu haben, und wir bekommen wahrscheinlich bald solche Szenen. aber dafuer mussten wir halt mal in der Gegend bekannt werden...

    Das ist doch klasse ^^

    ich koennte jetzt sagen dass wir auf 50 cm Schnee stehen und den Pfahl erst mal durch den Schnee treiben muessen (was unter dem Winkel geht) und ich dann, wenn der Pfahl unten ist, auch Kraft draufbekomme. Dann koennte ich sagen dass der Boden unter 50 cm Schnee nicht gefroren ist - da ist's um die null Grad, so ueberleben Kleintiere und Pflanzen im Wald die -30 Frost, Schnee ist ein wunderbarer Isolator,...

    Ändert aber nicht dran, dass es ein bestimmtes Werkzeug dafür gibt, an der zwei Personen arbeiten und die es schon sehr früh gab ;) Über den Kopf hämmern ... viel Aufwand, wenig Leistung. :P

    Hilft aber nichts egal ob sie tatsaechlich geht oder nicht wenn ich sie einen Abschnitt lang erklaeren muss wie das geht - also, hab; ich einfach verbockt.

    Verbockt vielleicht nicht direkt, aber Leute, die Ahnung von haben, werden sich fragen, warum der arme Büttel keine Handramme benutzt ;)

    Man merkt das auch an ein paar kleinen Dingen zum Beispiel spricht Rordan ja viel vertrauter mit Cliodhna als im ersten Teil - sie kennen sich halt schon 3 Monate laenger.

    Kann gerne in Zukunft noch deutlicher sein.

    Ja, zum Holzhacken... Einmal ist die Axt meine bewaehrte Fiskars 70X (mit der ich ihm Jahr 14 Kubik Scheite schlage) - ich haue vorsichtig damit niemand sieht dass die einen Fiberglasgriff hat - und damit ich den Baum nicht verletze sondern sicher das Holzstueck treffe, das den Stamm da vor der Axt schuetzt. Nachdem niemand angemerkt hat dass ich hier eine moderne Axt verwende (eine mit Holzstil ist schwer zu bekommen, denn Fiberglas ist einfach so viel besser...) habe ich zumindest das schon mal erreicht

    (Der Teufel ist an so vielen Stellen im Detail...

    Meinem Mann ist das als ehemaliger Forstwirt gleich aufgefallen. :rofl: Auch das kleine Beil im Wald war etwas zu sauber, so Baumarkt neu, aber wenn wir dass noch aufzählen, kommt das vermutlich mehr wie ständiges Gemoser rüber, das wollen wir auch nicht. Wir wissen ja, dass man sich dem bedienen muss, was man hat. So: da und da und da ... ist ja auch nicht Sinn der Sache, jeden Krümel aufzuzählen. Zudem haben wir NUR Äxte mit Holzstil :| Das Jahr 2018 scheint hier noch net angekommen zu sein. :rofl:

    Ich glaub' ich schick' das jetzt mal ab, auch wenn's noch mehr zu sagen gibt - sonst wird das endlos...

    Eben drum. Sind auch nur bloße Gedanken und Rückmeldungen unsererseits ... ^^
    Es soll ja auch Spaß machen und der kann eben bei zu viel Gesuche auch zerstört werden. Das ist nie Zeil von Diskussionen oder dem Beteiligen eines Themas. Und man lernt ja auch ein bisschen durch die Einschätzungen anderer dazu. ^^ Und wir lernen ja auch einzuschätzen, was ihr aussagen wollt.

    Liebe Grüße
    Jenna und Chaos ;)

  • Wow, ich bin hin und weg von den Massen an Feedback! Danke dafür euch beiden :)

    Vieles von dem, was ihr ansprecht ist entweder etwas, worüber wir intern auch schon gestritten haben :D oder etwas, was uns mit einigem Abstand auch nicht mehr so ganz gefällt. Und ein paar Sachen, naja, sind entweder Geschmackssache oder bedürfen vermutlich mehr Erklärung... Ich würde gerne auf einiges noch gesondert eingehen, sofern Thorsten das nicht schon gemacht hat, muss jetzt aber tatsächlich Abendessen machen, daher erst mal nur, was mir gerade am meisten auf der Seele brennt:

    Auf mich wirkt das Setting eher mittelalterlich - christianisiert. Wo gerade bei Frauen auffällige Verzierungen verpönt waren. Daher bin ich dafür - MALT KATHARINA AN!!! :dwarf: Naturverbundenheit, Tiernachahmungen - untermalt das alles ja. Rituelle Bemalungen.

    Ja, das mit den Kostümen ist so eine Sache: ich hätte das auch gerne mit viel Schmuck usw. gemacht, aber das Budget hat das nicht hergegeben, so dass wir uns halt darauf rausreden müssen, dass es ein Fantasyfilm, in einer absolut fiktiven Welt ist (eine Freundin, die Historikerin ist, hat uns mal erklärt, dass das Spinnrad historisch nicht hinhaut, worauf ich mich ebenfalls auf den FANTASY-Aspekt berufen habe 8) ). Das mit dem Anmalen, Tätöwierungen usw. habe ich auch schon in Betracht gezogen, das Problem dabei ist, dass wir das vor jedem Dreh dann machen müssten und in der Praxis sieht es eben so aus, dass ich von der Arbeit komme und Thorsten sagt: "jetzt passt das Wetter, lass uns schnell diese Szene drehen, bevor es zu spät ist :D ). Die andere Hexe (die noch auftauchen wird, s. Rauhnachtfluch-Thread und meinen Entwurf zur ersten Szene) soll allerdings angemalt sein und ich hatte auch mit der Idee gespielt, Clíodhna irgendwelche rituellen Gesichtsmalereien zu verpassen, wenn man sie mal bei einem richtigen grossen Ritual sieht (Beltaine soll da gezeigt werden). Also ja, Danke für die Bestätigung, dass das 'ne gute Idee wäre!

    Mehr später...

  • ODER die Figur gleich anders gestalten und nicht mit meinem nicht vorhandenen Schmied in Verbindung bringen. Das Hämmern ist einfach sehr penetrant, sodass man sich einen Einblick gewünscht hätte. Schmied ins Spiel bringen, wenn man einen hat. Den würde man nicht gleich vermissen, wenn erwähnt wird, dass es einen gibt. Da hätte man mit gerechnet, dass bei der Geräuschkulisse iwo ein Schmied ins Bild wackelt Da unserer Protagonist eh meist Holz hakt, hätte er kein Holzfäller sein können? Wie gesagt, das ist jetzt echt alles Kleingefunsel, aber diese Fragen nagen sonst an mir ...


    Das ist jetzt 'ne Frage der Herangehensweise.

    Das ganze Projekt ist ja ein Experiment - wir fangen mal an und schauen wo wir hinkommen. Und da ist auch ein gewisses Mass an Vertrauen in die Zukunft. Nenn' es eine Wette oder sowas - ich hatte den (echten) Schmied als potentiellen Helfer im Kopf als ich angefangen habe Rordan zu schreiben - es war klar wir koennen Rordan jetzt noch nicht in der Rolle zeigen - aber vielleicht in der dritten oder vierten Folge.

    Es waere jetzt Bloedsinn zu planen dass wir fuer Folge 10 Emma Watson bekommen koennen (was die Maedels gerne haetten) - aber ein bisschen aus dem Fenster lehnen, mal was planen ohne sicher zu sein ob das dann geht - das kann man schon machen. Ich hatte auch Anderswelt-Szenen geschrieben ohne irgend eine Ahnung zu haben wie wir die im Film umsetzen koennen - und wir sind dann auf gute Loesungen gekommen.

    Das ist alles eine Entwicklung - wir lernen bei jeder Folge dazu, wir bekommen Unterstuetzung die wir vorher nicht hatten, und wir sind immer in Gedanken beim naechsten Film, der grade produzierte ist okay und die vergangenen sind schon nichts mehr was wir so machen wuerden - weil wir dazugelernt haben. Wenn wir jetzt das ganze Setting an das was wir im ersten Teil sicher hinbekommen angelegt haetten - das waer doch arg eng.

    Natuerlich waer's fuer den Zuschauer schoener wenn wir alle Folgen mit einem aufwaendigen Pilotfilm einleiten wuerden und dann alle Folgen in gleichmaessiger Qualitaet abdrehen wuerden - aber das kriegen wir halt nicht hin - wir machen einen Film um den naechsten besser machen zu koennen. :D

    Zu Geraeuschkulissen - das ist eigentlich auch in Sitcoms etc. eher Standard dass man z,B. einen Unfall nicht ohne weiteres sieht sondern nur das Geraeusch hoert - klar ist das bei Game of Thrones nicht so, aber bei weniger aufwaendigen Produktionen eigentlich ein akzeptiertes Stilmittel. Vielleicht nicht optimal, aber besser als gar nichts.

    Und zu Rordan - das ist schon fuer die Geschichte wichtig dass er einmal jemand wichtiges im Dorf ist den die Dorfaeltesten gerne mal losschicken, dann aber dass er auch wohlhabend genug ist um Zeit zu haben auf Abenteuer zu gehen (und z.B. kein eigenes Vieh zu versorgen hat). Holzfaeller als Beruf gibt's im Dorf eher nicht - Holz muss jede Familie machen um fuer den Winter was zu haben, da tut man sich auch gerne mal mit Freunden zusammen.


    Ich muss gestehen, dass, wenn ich an den Museumsbesuch denke und die Serie sehe ... mja. Eure Kostüme sind klasse, kann man nicht meckern, die kosten ordentlich Geld, aber optisch würde sich sie ins 12. - 14. Jahrhundert einsortieren.


    Ja, was kann ich sagen - historisch keltische Kultur waere toll, aber dafuer braucht man dann jemand der Kulissen baut, das geht schon mal von den Huetten die wir hier bekommen koennen nicht, Kostueme sind das naechste, ich denke auch der ganze Vorrat an Gebrauchsgegenstaenden (Tellern, Messer,...) nicht passt...

    Also, Celtic-Wicca Magie und Weltbild, ja, Celtic Reenactment nein.

    Daher müsste der Weg zum Haus frei sein, sie macht das letzte Stück ODER sie ist beim Haus und kann nicht an dem entfernteren Weg stehen.

    Ja, es ist ja nicht ihr Haus... (man darf davon ausgehen dass sie das gegen Entgeld fuer jemand anders macht, wir sehen sie ja spaeter aus ihrem Haus rauskommen, das ist ganz woanders) ... Wenn wir sie da ans Haus stellen, dann fragt der naechste Plotfuchs wie sie da rauskommt wenn sie doch ganz wo anders wohnt :?:

    Also - waere die Szene besser wenn man den Weg im Vordergrund sehen wuerde von dem aus sie sich vorarbeitet?

    Ich glaube, es ist ein bisschen falscher Ansatz, zu versuchen, alles abzudecken. Es vielen recht zu machen?" (finnisch, französisch, deutsch, englisch ... das ist eine lange Liste)

    Naja, bei uns in der Familie sind zwei Sprachen zu hoeren, ich habe mich schon das eine oder andere Mal ertappt hier eine Antwort auf Englisch begonnen zu haben, drei viertel meiner Freunde und Bekannten sprechen kein Deutsch - von hier aus kommt's mir unnatuerlich vor zu sagen ich mach jetzt nur was fuer die die Deutsch koennen - so als arbeite ich mit einer Hand auf den Ruecken gebunden - das wird deswegen nicht besser.

    Zu guter Letzt haben wir das Gefühl, dass ab und an der Fokus falsch gesetzt wurde, was DIaloge angeht. Einige dagestelle Gespräche sind unnötig langgezogen und könnten gestrafft werden, wohingegen an anderen Stellen viel Potential verschenkt wird, weil man mit einem einfachen, aber guten Gespräch so viel mehr rausholen könnte


    Ist jetzt sehr allgemein (aka, ich weiss was ich rausholen wollte, aber ich sehe jetzt nicht was ihr vermisst) - aber falls ihr das konkret machen wollt, wir posten ja grade den Entwurf (Geschichte + Drehbuch) zu Teil 5 hier im Forum :) Da freuen wir uns ueber Anregungen wie man Dialoge besser machen kann - wenn's dann mal im Drehbuch ist, wird's auch so gemacht.

    Und man könnte es etwas mehr in der Gestik untermauern, dass er sich dem Haus nicht nähern kann.

    Hm ja, die Schauspielerei in der ersten Folge ist *cough* nicht optimal, da hast Du recht.


    Gerade in der ersten Folge sind die Mono-/Dialoge extrem leise und wirken oft sehr unnatürlich, da die Sprecher oft lange Pausen machen und monoton und eher unbeteiligt reden. Eventuell sollte man sich hier überlegen, ob man das ganze nicht (wenn möglich) mit zwei Kameras parallel filmt, sodass die Schnitte flüssiger und die Pausen kürzer werden. Dalls das nicht möglich ist, kann man immernoch auf den Schnitt verzichten und dann beide in die Totale oder beide in die Nah- bis Halbnah Aufnahme nehmen.
    Längere Dialoge wirken oft ein wenig Pingpongartig (wie man bei uns Autoren sagt ), da nichts passiert. Die Chars stehen sich steif gegenüber, schauen sich (oder noch schlimmer die Kamera ) an und reden einfach abwechselnd. Hier könnte man darauf achten, dass irgendetwas nebenbei passiert. Sei es, einfach weiterarbeiten, rumlaufen (=Set zeigen), oder ähnliches. Ein sehr schönes Beispiel für einen gelungenen Dialog ist die Rückblende, in der sich Rórdán mit dem Händler unterhält. Hier sitzen die beiden zusammen am Tisch und reden ein bisschen oberflächliches Zeug. Das haucht der Szene Leben ein, weil es nunmal genau so abläuft Durch das Lachen und die Mimik/Gestik (die sonst leider oft fehlen) wirkt das ganze viel authentischer und weniger gestellt.


    Das Ping-Pong artige ist ein guter Punkt - ich denke ich hab' die Szene dazu genau im Kopf :| Ich denke (hoffe) das werden wir in Folge 3 besser hinbekommen, da ist mehr Dynamik sonst in den Szenen.

    Pausen und Mimik-Gestik... Das ist auch zwischen Katharina und mir ein etwas kontroverses Thema :D

    Ich bin z.B. mit dem Timing in der Szene in Folge 1 in der Rordan Tee trinkt und Cliodhna vom Wolf berichtet zufrieden - in einer schwierigen sozialen Situation waegt Rordan jedes Wort ab bevor er was sagt (was nicht so gut ist, ist dass die Nervositaet nicht gut gespielt ist - naja, eine der ersten Szenen die wir je gemacht hatten, wir beide haben Nebenjobs als Licht und Kamera...) Wenn Du mich jetzt in echt treffen wuerdest, wuerde ich aehnlich viel Pausen machen wenn wir uns ueber was schwieriges unterhalten. Ich bin da vielleicht auch ein bisschen finnisiert - Schweigen, sparsame Gestik und Mimik - das ist hier alles okay.

    Und mit jemandem mit dem er sich wohl fuehlt wie Caradoc, da geht Rordan halt auch aus sich raus. Also, so ein Kontrast soll schon sein.

    Ich denke wir werden uns wohl zwischen diesen Polen einpendeln - ich sehe den Punkt schon dass das nicht immer passt und zu hoelzern wirken kann, und Katharina haette auch gerne weniger Pausen... Wie gesagt, bin mal gespannt was ihr zu den Dialogen in Folge 3 zu sagen habt (kommt am 17.11 raus), ich denke das eine oder andere hat sich schon getan.

  • Also, hier jetzt ein bisschen ausführlicher.

    Allgemein sind die meisten Namen in der Serie schwierig auszusprechen und zu merken, was es natürlich nicht leichter macht, in die Welt einzutauchen. Hier wird unserer Meinung nach der Zugang zu euren Chars und der Geschichte für die Zuschauer schon schwierig. Das erste was man normalerweise von einem Char (neben dem Aussehen) kennt ist sein Name und wenn das (ungewollt) wegfällt, weil man ihn sich nicht merken kann (oder aussprechen, selbst wenn man ihn vor sich sieht^^) ist das schwierig.

    Ich finde es eigentlich nicht schlimm, wenn exotisch anmutende Namen benutzt werden, muss dir jedoch in dem Punkt recht geben, dass man dem Zuschauer das Leben vermutlich etwas leichter machen könnte, wenn man die wichtigsten Namen zu einem sehr frühen Zeitpunkt häufiger erwähnt (es reicht ja, wenn man die Hauptcharaktere aussprechen kann ergo weiss, wie sie heissen). Dass Clíodhna KLI-u-na ausgesprochen wird, sollte man allerspätestens nach Folge 3 (kommt am Samstag raus) mitbekommen haben und Rórdáns Name kommt zumindest in Folge 2 schon häufiger vor. Das ist für Hauptcharaktere aber zugegebenermassen etwas spät. Der Name des Tals/Dorfes wurde bisher noch kein einziges Mal erwähnt, das ist vermutlich wirklich schlecht. Besonders, da er im Titel erwähnt wird... :/

    Als nächstes sehen wir das Intro. Du hast erwähnt, dass es nicht immer einfach ist, passende Musik zu finden, die auch ins Budget passt, was auch verständlich ist. Trotzdem ist die Musikwahl für das Intro für uns leider nicht ganz geglückt. Einerseits ist die Musik dort sehr episch, was aber irgendwie nicht so recht zu den friedlichen Landschaftsbildern passen will, auch wenn man solche oft mit epischer Musik in verbindung bringt.

    Die Musik, die ich ursprünglich wollte, hätte da mE sehr viel besser gepasst, aber die konnten wir nicht benutzen (weil der Komponist meine vielen Anfragen ignoriert hat). Mir war Baldoni hier auch einen Tick zu episch (das Intro war in dem Fall schon fertig, und wir haben nur noch Musik gesucht und dann die Schnitte nur noch etwas angepasst), aber inzwischen hab ich mich an ihn gewöhnt :D Ausserdem ist seine Musik sehr vielseitig und lässt sich gut in verschiedene Szenen einbringen - die Schlussszene in Teil 2 (Totenritual) ist noch immer mein Favorit.

    Ansonsten bleibt zu der Musik noch zu erwähnen, dass diese oft weit lauter ist, als ein Gespräch, das kurz zuvor oder danach stattfindet und oft etwas abrupt ein- und aussetzt. Das wäre vielleicht ein Punkt, auf den man bei zukünftigen Produktionen achten könnte

    Ja, wir uns des Problems bewusst und haben versucht, dass in Teil 3 besser zu machen.

    Sorry, Doppelpost. Hab den ersten aus Versehen abgeschickt, bevor ich fertig war... wenn das vielleicht jemand zusammenfügen könnte.

    aber es wirkt ab und an etwas befremdlich, wenn man dauernd Tiere hört, aber nie sieht Das ist eventuell schon auffälliger, als wenn es die Geräusche nicht gäbe

    Ich verstehe, was du meinst. Allerdings hat mich persönlich dann eher gestört, dass man im Dorf NUR Tiere und Arbeitsgeräusche hört, aber keine Menschen :D Daher haben wir im Nachhinein an einigen Stellen noch Stimmen eingebaut, allerdings hätten das wohl noch mehr sein können... Also mE entweder ganz weg bzw. nur ganz leicht angedeutet/weniger vordergründig als wäre das Dorf weit weg oder eben auch noch mehr Menschen, mal hier ein Rufen, da ein Gespräch vorbeigehender Leute etc. als wär man tatsächlich mitten drin.

    ehrlichgesagt sieht er dabei etwas verloren aus xD Als hätte er mehr Angst vor seiner Axt, als das Gefühl, dem Baum zu zeigen, wer der Boss ist.

    Öhm, für die Bäumchen braucht man ja auch nicht viel Kraft. Wir zerkleinern hier jährlich an die vierzig ausgewachsene Bäume für Brennholz (und das macht Rórdán vermutlich auch) und hacken mit 'ner ordentlichen Axt. Da ist so ein Schössling, den man aus dem Weg haben möchte nichts, dem man "zeigen muss, wer der Boss ist" 8) Im dritten Teil sieht man Rórdán tatsächlich Holz hacken, was zugegebenermassen deshalb ein wenig komisch aussieht, weil er versucht, den Fiskars-Stiel der Axt zu verbergen :D

    Auch die schneeschippende Frau wirkt etwas willkürlich da platziert. Warum schippt die gute Dame grade an dieser Stelle Schnee? Sonst ist nirgends geräumt, wenn man mal von den Treppen der Hexe absieht (die ausführlich gekehrt werden )

    Hab schon gelesen, was Thorsten dazu geschrieben hat und muss sagen: oops, ich dachte immer, Siofra schippt den Schnee weg, weil dort ein Zaunpfahl oder sowas hin soll (immerhin stellen sie gerade Zäune auf) :rolleyes:

    Gerade in der ersten Folge sind die Mono-/Dialoge extrem leise und wirken oft sehr unnatürlich, da die Sprecher oft lange Pausen machen und monoton und eher unbeteiligt reden. Eventuell sollte man sich hier überlegen, ob man das ganze nicht (wenn möglich) mit zwei Kameras parallel filmt, sodass die Schnitte flüssiger und die Pausen kürzer werden.

    Zwei Kameras wären cool, aber dieses Problem lässt sich tatsächlich durch den Schnitt beheben.

    Längere Dialoge wirken oft ein wenig Pingpongartig

    Stimmt. Teil 2 war ausserdem voller Dialoge, die nur geführt wurden, um Inhalt zu tragen - ist nicht gut, hab ich eingesehen. In Teil 3 ist uns das, glaube ich, wirklich besser gelungen. Für die folgenden Teile werde ich versuchen, das ganz bewusst zu vermeiden.

    Zum Plot der Folgen:
    [...]

    Ja, im ersten Teil ist mir auch klar geworden, wie schwierig es ist, wenn man lediglich Bilder zum Tragen einer Geschichte hat. Beim schreiben kann man immer für alles Erklärungen liefern, während es geschieht. Wenn man nur Bilder hat, muss man den Zuschauer irgendwie dazu bringen, die richtigen Zusammenhänge zu ziehen. Vielleicht habe ich deshalb im zweiten Teil so viele Dialoge eingebaut, aber wie wir sehen, trägt man Inhalt auch nicht nur über Dialoge, sondern muss einen Film komplett anders konzipieren. :)

    Das erste Ritual (das mit dem Zirkel und der Schale) ist gut und interessant inszeniert. Was genau sie sagt verstehen wir leider nicht, also falls sie uns beschimpft: schämt euch! (An dieser Stelle wären evtl. Untertitel cool, damit man den Zauber etwas nachvollziehen kann (auch wenn klar wird, was geschieht))

    Okay, das ist vermutlich ein Problem des Tons, den eigentlich wird der Zauberspruch direkt während sie es sagt übersetzt. Aber wie dem auch sei, ganz so wichtig ist es auch nicht, wenn immerhin klar ist, was passiert.

    Genauso die Auflösung der zweiten Folge. Sie geht einfach zum Mörder und sagt "Ich weiß, dass du es warst, lass dich hier nicht mehr sehen!"
    Warum funktioniert das? Rórdán hat zuvor selbst gesagt, dass sie keine Chance haben, ihn sicher zu überführen. Er könnte einfach drauf pfeifen und nach Hause gehen.

    Zudem ist der Mann, der offenbar kein Problem damit hat, Leute zu ermorden, bewaffnet. Warum greift er sie nicht an? Dden Händler bringt er um, aber vor einer Frau hat er Angst?

    Nun ja, das hat was mit dem Weltbild in der Story zu tun. In diesem Weltbild entspricht die Hexe dem religiösen Führer des ganzen Dorfes, die mit der Göttin in Kontakt steht. Im Mittelalter hätte auch niemand, der nicht komplett skrupellos oder verzweifelt ist, so ohne weiteres einen Geistlichen ermordet. Und die Hexe ist nicht wie irgendeine Geistliche, sondern sie ist die, die mit höheren Mächten direkt in Verbindung steht und sie notfalls rufen kann. Also ja, er hat Angst. Wahrscheinlich könnte er sie hier und jetzt umbringen (andererseits weiss er nicht, welche unsichtbaren Gehilfen sie nicht vielleicht bei sich hat) und das würde vermutlich nicht mal einer merken. Aber wie würde sich die allmächtige Göttin möglicherweise rächen, wenn er eine ihrer Priesterinnen ermordet?

    Zu guter Letzt glauben wir, dass ihr euch das Leben mit der Entscheidung, jede Folge einzeln fertig zu stellen, unnötig schwer gemacht habt. Eventuell wäre es geschickter gewesen, erst alles abzudrehen und dann alles in die Postproduction zu schicken. Bei eurem jetzigen Tempo von einer Folge alle 6 Monate sind die Kinder am Ende der auf der Homepage (warum heisst die btw Science fiction? Da würde man die Serie niemals suchen ) angegebenen 6 Folgen 3 Jahre älter. Das SIEHT man und je nachdem wieviel zeit in der Serie vergeht kommt man doch in Erklärungsnot.
    Vielleicht funktioniert das aber auch einfach nicht. Das dürftet ihr besser wissen, wir haben uns nur gewundert

    Wie Thorsten schon sagte, das ganze soll das Dorf durch das Jahr begleiten und ehrlich gesagt hatte ich, wenn die Mädels dabei bleiben wollen, auch z.B. soetwas wie ein Initiationsritual an irgendeiner Stelle im Kopf, wenn Rathnait zur Frau wird (was man vermutlich in gut zwei Jahren drehen kann).

    Dennoch kann (und will ) man nicht leugnen, dass es ein sehr schönes Projekt ist, in das vermutlich viel Herzblut geflossen ist. Daher weiter so und immer besser werden

    Dankeschön :) Und ja, das besser werden ist genau unser Anliegen. Wie gesagt, das Ganze ist ein Experiment, auch deshalb ist es gut jede Folge einzeln zu machen. Hätten wir alles erst mal abgedreht, wäre uns erst im Nachhinein so viel ausgefallen, was man noch hätte anders aufnehmen müssen - dann wär's allerdings schon im Kasten gewesen.

    Nochmals vielen Dank für das umfangreiche Feedback!

    • Offizieller Beitrag

    Ja, was kann ich sagen - historisch keltische Kultur waere toll, aber dafuer braucht man dann jemand der Kulissen baut, das geht schon mal von den Huetten die wir hier bekommen koennen nicht, Kostueme sind das naechste, ich denke auch der ganze Vorrat an Gebrauchsgegenstaenden (Tellern, Messer,...) nicht passt...

    Also, Celtic-Wicca Magie und Weltbild, ja, Celtic Reenactment nein.

    Ganz ehrlich. Ich weiß jetzt nicht, was Stühle, Tische und Schränke damit zu tun haben, sich die Haare zu machen, Broschen und Ketten zu besorgen und sich Farbe ins Gesicht zu klatschen. Bei einem der Rituale hätte man filmen können, wie sich Gliodhna ein Zeichen auf die Stirn malt, vielleicht ein symbolisches Auge, womit sie DANN in die Ferne quasi sieht. Viel Symbol - wenig Aufwand. Dazu kann man den Farbmalkasten der Kinder zwecksentfremden - keine zusätzlichen Kosten :D
    Ich bin da ganz bei @Katharina. Man kann ja eine keltische Welt nehmen, die es ins Mittelalter geschafft hat - ohne Christen. Als Fantasy eben. Dennoch sollte man, wenn man sich daran orientiert, auch das zu erkennen sein. Das erste, was ich mich fragte, war z.B. ob unser Büttel einen Gilette zu Hause hat, weil er so schon aalglatt rasiert war. ;)
    Tipp: Henna solltet ihr dabei in Betracht ziehen, wenn ihr in kommenden Folgen jemanden bemalen bzw. tätowieren wollt. Die Erde wird aufgetragen, (Art Spritzbeutel) trocknen gelassen und die eingezogene Farbe hält ein paar Tage auf der Haut, sodass sie nicht täglich erneuert werden müsste. Vielleicht dann nur keine Gesichtstatoos machen. Das Zeug hält je nach Person und Haut etwas unterschiedlich lang. Nicht, dass man im Büro Probleme bekommt. :rofl:

    Ja, es ist ja nicht ihr Haus... (man darf davon ausgehen dass sie das gegen Entgeld fuer jemand anders macht, wir sehen sie ja spaeter aus ihrem Haus rauskommen, das ist ganz woanders) ... Wenn wir sie da ans Haus stellen, dann fragt der naechste Plotfuchs wie sie da rauskommt wenn sie doch ganz wo anders wohnt

    Also - waere die Szene besser wenn man den Weg im Vordergrund sehen wuerde von dem aus sie sich vorarbeitet?

    Man darf davon ausgehen ... :whistling: Ich bin da jetzt mal humoristisch direkt. Davon KANN niemand ausgehen, der das Drehbuch nicht kennt oder in deinem Kopf wohnt, Thorsten. :rofl: Also, ich hab mir die Szene jetzt nochmal angeschaut und ich komme da bei aller Liebe nicht drauf. Gut, ein Schild um den Hals mit: "Ich fege für Geld fremde Straßen" hätte das vermutlich behoben, aber ich glaube, du oder ihr mutet den Zuschauern etwas viel Interpretationsarbeit zu. In vielen Szenen. Wir kenne eure Welt nicht, was geht, was geht nicht und können gar nicht interpretieren. Was ist dort möglich, weil Fantasy und was nicht. Wir müssen als Zuschauer an der Hand genommen werden und die Welt kennenlernen. Das geht im Film nur über Dialoge oder ausreichenden Kontext. Und zum Thema Haus wo sie wohnt ... Wer sagt, dass sie nicht da rauskommt, weil zu Besuch? Wir haben ja keine Karte, wer wo wohnt.
    Als jemand, der bereits im Theater tätig war, gibt es da nur zwei Möglichkeiten.
    Dialog führen lassen "Ach, ich fege heute den Weg für ... Sie kann das nicht mehr so."
    oder eben die letzte Möglichkeit, dass man es erst gar nicht hinterfragt, weil man den Weg vorne sieht - alles gut.
    Ein Zuschauer ist kein Hellseher. Und wenn 5 Zuschauer sagen, sie haben das nicht gesehen oder so verstanden, dann muss man eben auch Selbstreflektieren, ob man das hätte deutlicher machen können. Wie kann ich das in Zukunft untermauern? Besser machen ... Ich schreibe ja auch kein Buch, wo ich die Kenntnis über die Welt vorausstelle ... :whistling:

    Ist jetzt sehr allgemein (aka, ich weiss was ich rausholen wollte, aber ich sehe jetzt nicht was ihr vermisst) - aber falls ihr das konkret machen wollt, wir posten ja grade den Entwurf (Geschichte + Drehbuch) zu Teil 5 hier im Forum Da freuen wir uns ueber Anregungen wie man Dialoge besser machen kann - wenn's dann mal im Drehbuch ist, wird's auch so gemacht.

    Informationsfluss in den Dialogen. Menschliche Verbindungen, geäußert in Dialogen. Mehr Interaktion!!! Im ersten Dialog zwischen den beiden.
    Sie fragt gleich, ob er der Büttel ist. Wieso? Der hat auch kein Schild umhängen und seinen Namen hat er nicht gesagt, sodass sie es aus Erzählungen ableiten könnte, die von der alten Hexe stammen. Aller "Ah, ich habe von Euch gehört, Ihr seid hier sowas wie der Büttel." Dass sie die Dorfleute vorab erklärt hat eben, wen es so gibt, wie die heißen ...
    Seine Erklärung danach ist ok. Er hätte hinzufügen können. "Ich weiß, Ihr lebt noch nicht lange hier, aber ..." Dann wäre das NICHT kennen, der beiden klar, dass sie erst dorthin kam, weil es der alten Hexe nicht gutging. So wundert man sich, dass sie die Hexe der Gegend sein soll, aber er sie nicht zu kennen scheint. :pardon:

    Man hat keinen Text vor Augen. Also muss alles durch Dialoge/Monologe oder Bilder klarwerden.

    Ich bin z.B. mit dem Timing in der Szene in Folge 1 in der Rordan Tee trinkt und Cliodhna vom Wolf berichtet zufrieden - in einer schwierigen sozialen Situation waegt Rordan jedes Wort ab bevor er was sagt (was nicht so gut ist, ist dass die Nervositaet nicht gut gespielt ist - naja, eine der ersten Szenen die wir je gemacht hatten, wir beide haben Nebenjobs als Licht und Kamera...) Wenn Du mich jetzt in echt treffen wuerdest, wuerde ich aehnlich viel Pausen machen wenn wir uns ueber was schwieriges unterhalten. Ich bin da vielleicht auch ein bisschen finnisiert - Schweigen, sparsame Gestik und Mimik - das ist hier alles okay.

    Ja, aber in einem Film eben nicht. Da darf man nicht davon ausgehen, dass der Zuschauer aus einer nonverbalen Sache schließt, was gemeint ist, wenn nicht einmal Gestik oder Mimik vorhanden ist. Deswegen sind Stummfilme overplayed. Sehr theatralisch dargestellt, damit der Zuschauer weiß, was gemeint ist. Beim Theater wird bewusst überbetont, da man oft nur eine Draufsicht auf die Schauspieler hat und aus der Ferne nicht jede Mimik oder Gestik zu sehen ist. DAnn muss das über die Stimme kommen.^^
    Da musst du eben aus deinem Trott rauskommen. Aus dem finnischen. Ich durfte beim Theater auch nicht herumstehen wie ein betäubtes Faultier oder ein querschnittsgelähmtes Zombie. :rofl: Für Leute, die vor der Kamera nervös sind oder so gibts en Tipp: Alkohol! Ein Glas Wein und es flutscht. xD Manche brauchen vielleicht mehr. Ich bin nicht trinkfest. :rofl:

    Wie erwähnt, es verlangt ja keiner eine perfekte Serie. ^^ Und ja, man muss nehmen, was man hat, aber selbst große Filme haben ja Testzuschauer. Als solche würde ich vielleicht uns betrachten. Die meisten hier haben eben auch ein bisschen Ahnung von gewissen Bereichen, wie man was machen kann oder könnte. Sachen, die man vielleicht selbst nicht so sieht oder nicht vorausgeahnt hat. Wir können ohnehin nur Tipps geben. Das ist ja alles kein Muss, sondern nur unsere Ideen hinter dem, was wir sehen.

    Was ihr macht und was ihr aus manchen Anregungen mitnehmt, bleibt ohnehin euch überlassen. :)
    Wir können uns vorstellen, dass da eine eiden Arbeit dahintersteckt. Wir wissen auch, dass es Geld kostet und vor allem Zeit, das alles zu bearbeiten.

    Wir wollen ja nicht zu Tode kritisieren ... das wirkt dann schnell so, aber wenn man eben ein paar Punkte hat, die einem auffallen, und die eben nicht sagt, dann lernt die Gegenseite ja auch nichts dazu oder lernt das Publikum einzuschätzen. :hmm:

    Ansonsten weiterhin "Hals und Beinbruch" wie man beim Theater sagt. :P

    • Offizieller Beitrag

    Hallöchen,

    ich verfolge diesen Thread natürlich noch... bin allerdings noch nicht dazu gekommen, die andere Folge zu sehen. Darum beschränke ich mich mal grob nur auf das, was ich so mitbekommen habe.

    Das ist jetzt ein kleines Missverstaendnis - wir sind ein ziemlich internationales Projekt.

    Was also spricht dann dagegen, es direkt auf englisch zu machen? Vom Akzent befreien kann man üben und lernen. Wenn du es kannst, bring es deinen Darstellern bei. Die Zeit sollte sein. Jeder Schauspieler befasst sich sehr umfangreich mit dem Drehbuch, explizit seiner Szene... übt sie, spricht die Dialoge laut aus, übt Akzente und Aussprachen.

    Wir denken eigentlich jede Szene von Anfang an auf Deutsch, Englisch und Finnisch mit

    Wozu, wenn sie doch auf Deutsch abgedreht wird? Wozu Gedanken über andere Sprachen machen?
    Genauso wäre es, wenn sie auf englisch wären. Warum Gedanken darüber machen, wie das in Deutsch sein könnte? Meint ihr, die anderen Filmemacher machen sich DARÜBER Gedanken? Wer synchronisieren will, soll sich selbst drum kümmern. Kein Hollywood-Filmeschreiber sitzt vor dem Drehbuch und überlegt, wie das später auf deutsch oder indisch gesagt werden könnte. Unnötig Kopfzerbrecherei, und erhöhter Aufwand... und sowieso viel zu viele Gedanken über "unwichtige" Dinge.

    drei viertel meiner Freunde und Bekannten sprechen kein Deutsch

    Also, wieso dann auf Deutsch? ;)

    wir koennen nur versuchen den Film bekannt zu machen und hoffen dass die Leute die wir damit faszinieren koennen daran haengen bleiben - aber einen anderen Film zu machen weil der mehr Leute ansprechen wuerde... wuerde den Sinn der Sache hintertreiben.

    Kreislauf. Oder auch Teufelsspirale :D

    Ohne das eine, geht das andere nicht.
    Wenn ihr Leute faszinieren wollte, müsst ihr einfach Elemente einbringen, die die Leute anspricht. Da kommt ihr nicht drum herum. Es müssen gewisse Anforderungen für Zuschauer erfüllt werden, damit sie bleiben und nicht wegschalten, wenn zu lange ein Bild des finnischen Waldes gezeigt wird. Sie wollen mitleben, mitdenken, miträtseln usw... aber gewiss nicht wissen, wie der Wald aussieht. Dafür können sie Google bemühen.
    Sequenzen der Gegend zeigen, auch mal einen Blick über die Weite ist in Ordnung, aber das sollte nicht zu viel Zeit einnehmen. Soll ja schließlich ein Fantasy werden und kein Reiseziel-TV.

    Man sieht Cliodhna von ihrer Huette aufbrechen. Einen Moment spaeter kommt Rordan (mit einem Speer in der Hand!) an ihre Huette, kann aufgrund ihrer Magie nicht zur Tuer, blickt sich fragend um.

    Tatsächlich ist mir das auch gar nicht aufgefallen, dass er nicht zur Hütte KONNTE, weil die Magie ihn hinderte. Ich dachte der blieb einfach stehen, weil er sie weggehen sieht.... Also das solltet ihr tatsächlich deutlicher machen. Er sollte reagieren, als wäre er gegen eine Wand gelaufen... evt. "immitieren", dass er mit Kraft versucht weiter zu kommen (Gesicht verziehen und bissel stöhnen tut da viel).

    Im nachsten Moment kommt Rordan (ohne Speer!) aus dem Wald, und als er den Wolf sieht sagt er 'Jetzt gebe ich ihm den Rest!

    Rordan war Cliodhna recht nahe auf den Fersen, hat den Wolf gesehen wie er zum Angriff uebergegangen ist, hat ihn mit einem gluecklichen Speerwurf verletzt, der Wolf ist erst Mal im Unterholz verschwunden

    Auch das ging überhaupt nicht hervor. Ich muss wohl nochmal reingucken, denn ein Wolfsgeheul ist mir nicht bewusst aufgefallen, und wenn dann sowieso nicht mit dem Gedanken, dass der junge Mann seinen Speer auf den Wolf geworfen hat.
    Noch dazu wirkte der Wolf auch nicht verletzt, als er später nochmal eingeblendet wird. Wunderheilung, weil Geist weg?

    braucht man eine echte Schmiede und einen Schmied der die mal umraeumt und anheizt und seine eigene Arbeit zur Seite stellt so dass die Filmcrew sich da austoben kann.

    Braucht man nicht.
    Ihr braucht "nur" einen Amboss, eine Zange und Hammer (letztere beiden gibt es in jedem Baumarkt) und ersteres sollten noch heutige Schmiede haben.
    In welchem Teil Finnland lebt ihr denn? Soweit ich weiß, gibt es auch dort noch "einsame, kleine" Dörfer, die viel Wert auf Tradition legen (in Estland gibt es zig Dörfer, wo man solch alte Szenen wunderbar drehen könnte - von daher gehe ich davon aus, wird es in Finnland nicht anders sein).

    Wir brauchen also jemanden der noch einen alten Stall hat, den mit Einstreu extra fuer uns herrichtet und dann fuer Filmaufnahmen die Kuh reinfuehrt - leider haben Kuehe heutzutage Ohrclips, geht also auch nicht so einfach...

    Auch hier. Braucht ihr nicht.
    Dazu reicht ein alter Unterstand, oder gar eine alte Scheune. Einstreu ist schnell beschafft und kostet nicht viel. Und gerade zu dieser Jahrezeit werden die Unterstände auf den Weiden sicherlich nicht zu benutzt.
    Auch das mit den Ohrclips kann man "umgehen" - man muss nur kreativ sein^^

    eine mit Holzstil ist schwer zu bekommen, denn Fiberglas ist einfach so viel besser...

    das halt ich jetzt für ein Gerücht. Selbst hier in DE kann ich aus einem Baumarkt mit zig verschiedenen Äxten rauskommen, die alle einen Holzgriff haben.... Das wird in Finnland nicht anders sein.

    Zu Geraeuschkulissen - das ist eigentlich auch in Sitcoms etc. eher Standard dass man z,B. einen Unfall nicht ohne weiteres sieht sondern nur das Geraeusch hoert

    Es spricht auch nichts gegen Geräusche im Hintergrund, die eine Szene "schildern", nur muss das dann auch rüberkommen. Ein Reifenquietschen und Knall lässt auf einen Autounfall schließen. Aber ein "Rumpeln" gewiss nicht darauf, ob jetzt eine Mülltonne umgefallen ist, oder sich einer auf die Schnauze gelegt hat. Also das Geräusch sollte man durchaus zuordnen können.

    Und zu Rordan - das ist schon fuer die Geschichte wichtig dass er einmal jemand wichtiges im Dorf ist den die Dorfaeltesten gerne mal losschicken, dann aber dass er auch wohlhabend genug ist um Zeit zu haben auf Abenteuer zu gehen

    Wo und wie erfährt man DAS?
    ich finde, das ist ein Aspekt, der schon sehr früh aufgezeigt werden muss/sollte und nicht so nebenbei bei Folge 5 von 10: "Ach übrigens, der Typ ist wichtig für das Dorf.... weil... ist so."

    Also für mich war der irgendein Typ, der von den Dorfältesten losgeschickt wurde... ein Wichtiger für das Dorf wird nicht losgeschickt... dafür werden irgendwelche Laufburschen genommen - und so wirkt Rordan auch: Wie der Bauersjunge, der losgeschickt wurde.

    ----

    Und jetzt mal etwas halbwegs OT, was mir bei Lesen deiner/eurer Kommentare aufgefallen ist:

    Spoiler anzeigen

    auch Katharina hat heute frueh zugestimmt dass die Kaninchenszene keine starke Szene ist

    ich mag die Crossfades eigentlich ganz gern, Katharina ueberhaupt nicht

    Ich wollte sie drinhaben, Katharina eher rausnehmen.

    Vieles von dem, was ihr ansprecht ist entweder etwas, worüber wir intern auch schon gestritten haben

    Das ist auch zwischen Katharina und mir ein etwas kontroverses Thema


    Vielleicht einfach mal mehr auch ihre Meinung zulassen?
    Denn, wenn ich das so lese, sind die Dinge, die kritisiert werden oft auch diese, die Katharina kritisiert hat. Zumindest kommt es zu rüber.

    Wenn das bei mir falsch ankam, korrigiert mich, bitte. Es fiel mir nur auf ^^

  • Ein Zuschauer ist kein Hellseher. Und wenn 5 Zuschauer sagen, sie haben das nicht gesehen oder so verstanden, dann muss man eben auch Selbstreflektieren, ob man das hätte deutlicher machen können.

    Ja, beim Schneeschippen ist das ja nicht wichtig warum die das tut - ich hatte gedacht man sieht sie halt arbeiten, es gibt ein paar Interpretationsmoeglichkeiten warum sie das hier tut, ich habe eine moegliche, sucht sich halt jeder die raus die ihm passt, ist fuer die Geschichte egal.Ich hab' auch eine feste Erklaerung was Ailbhe's Knecht traegt.

    Nur - die Interpretation 'voellig planlos' ist halt nicht gut.

    Und ich versuche hier ja rauszubekommen wie das haette anders sein muessen, warum ihr auf 'voellig planlos' kommt, statt auf irgend eine der anderen Moeglichkeiten.

    Ja, aber in einem Film eben nicht.

    Schon mal was von Aki Kaurismäki gesehen?

    Wikipedia fasst es zusammen:

    The dialogue is famously laconic: the articulation is usually extremely unadorned, direct and in strict standard language, without showing much emotion or drama. Characters usually stand still and recite the dialogue like it consisted of eternal truths.

    Meiner Meinung nach kann man nicht einfach sagen 'Beim Film geht das so oder so' - es gibt ganz unterschiedliche Arten Film zu machen, Theater ist wieder anders,... Kaurismäki ist sicher nicht Mainstream, aber auch er hat sein Publikum.

    Ich finde in der speziellen Szene die langen Pausen gut - ich weiss das es nicht jeder tut, ich denke auch dass sie in anderen Szenen deplatziert sind, aber... in der Szene steh' ich halt zu meinem Geschmack - wuerde ich einfach vom Timing wieder machen, das passt fuer mich.

    Muessen wir halt so stehen lassen...

    Wenn ihr Leute faszinieren wollte, müsst ihr einfach Elemente einbringen, die die Leute anspricht

    Ja, weisst Du - wir bekommen auch Feedback 'Ganz wunderbar wie die Natur gezeigt wird, richtig tolle Bilder, klasse!' - es gibt halt solche und solche Geschmaecker - das spricht halt Leute an die nicht so auf Action und Tempo stehen sondern Bilder lieben - die gibt's schon auch, es ist halt nicht die Mehrheit.

    Wo und wie erfährt man DAS?

    Folge 1: 'Haben die Dorfaeltesten dich geschickt?' - 'Ja, sie haben mich geschickt.'
    Folge 2: 'Ich habe etwas Geld uebrig - ich hab' ueberlegt mir neue Stiefel zu kaufen' - 'Davon kann ich nur traeumen'

    Das kommt schon relativ viel vor, ist aber auch nichts was ich jetzt als so essentiell empfinde dass es alles ganz frueh raus muss.

    • Offizieller Beitrag

    Ja, weisst Du - wir bekommen auch Feedback 'Ganz wunderbar wie die Natur gezeigt wird, richtig tolle Bilder, klasse!' - es gibt halt solche und solche Geschmaecker - das spricht halt Leute an die nicht so auf Action und Tempo stehen sondern Bilder lieben - die gibt's schon auch, es ist halt nicht die Mehrheit.

    Ja, weisst du - Es wäre nett, wenn du meinen ganzen Satz liest und beim zitieren nicht den Kontext zerreisst.

    Sequenzen der Gegend zeigen, auch mal einen Blick über die Weite ist in Ordnung, aber das sollte nicht zu viel Zeit einnehmen.

    Ich habe nämlich nicht gesagt, dass die Bilder scheiße und/oder deplatziert sind. Es sind tolle Bilder, aber sie nehmen zu viel Fläche ein.
    Wenn man sie anders verpackt, kann man ihnen aber auch viel Fläche bieten.
    Beispiel:
    Setzt euch mit der Kamera in einen Baum, oder filmt den Berg runter, wo einer über die schneebedeckte Ebene latscht, und im Hintergrund, dann die tolle Landschaft zu sehen ist. Aber nur einfach die Kamera auf einen Wald mit Berg im Hintergrund halten... gefühlte 3 Minuten lang...joa...

    Folge 1: 'Haben die Dorfaeltesten dich geschickt?' - 'Ja, sie haben mich geschickt.'

    Daran erkenne ich trotzdem nicht, dass er WICHTIG für das Dorf ist :hmm:

    Teil zwei werde ich mir heute Abend mal zu Gemüte ziehen, eher kann und werde ich da nicht mitreden ^^

  • Was also spricht dann dagegen, es direkt auf englisch zu machen? Vom Akzent befreien kann man üben und lernen. Wenn du es kannst, bring es deinen Darstellern bei. Die Zeit sollte sein. Jeder Schauspieler befasst sich sehr umfangreich mit dem Drehbuch, explizit seiner Szene... übt sie, spricht die Dialoge laut aus, übt Akzente und Aussprachen

    Da kommen Kinder drin vor - wie viel Zeit meinst Du nimmt sich eine sechsjaehrige den Dialog auf Englisch zu lernen?

    In welchem Teil Finnland lebt ihr denn?

    Mittelfinnland. Aber wir haben alle ein Leben ausserhalb des Films - wir koennen nicht einfach regulaer 'ne Stunde zu einem Drehort fahren, was wir haeufiger brauchen muss mehr oder weniger direkt vor Ort sein.

    Wir haben halt keinen Cast der den ganzen Tag wartet bis er an der Reihe ist - wenn wir drei Statisten vor der Kamera haben wollen, dann muessen wir einen Tag ausmachen wo die alle drei nach der Arbeit Zeit haben, die dann in Kostueme huellen, an den Drehort fahren, sie einweisen was sie tun sollen,... da ist ein Auto schon mal voll.

    Das klingt alles einfacher als wenn man tatsaechlich da steht und es organisiert.

    das halt ich jetzt für ein Gerücht. Selbst hier in DE kann ich aus einem Baumarkt mit zig verschiedenen Äxten rauskommen, die alle einen Holzgriff haben.... Das wird in Finnland nicht anders sein

    Ja, dann war ich halt im falschen Baumarkt, was weiss ich? Ich hab' versucht beim Besuch im Baumarkt nach einer passenden Axt zu gucken, ich hab' halt keine gefunden - kannst du jetzt sagen ich haette bis in den naechsten Ort fahren sollen oder im Internet bestellen sollen, war's mir jetzt halt nicht wert.

    Ihr braucht "nur" einen Amboss, eine Zange und Hammer (letztere beiden gibt es in jedem Baumarkt) und ersteres sollten noch heutige Schmiede haben.

    Naja, gluehender Stahl sollte schon sein, oder? Sonst wirkt das auch komisch... Den Amboss muss man jetzt auch haben, vor den richtigen Hintergrund bringen - ich denke da kommt der wirkliche Schmied eben wieder ins Spiel.


    Aber nur einfach die Kamera auf einen Wald mit Berg im Hintergrund halten... gefühlte 3 Minuten lang...joa..


    Okay, da weiss ich jetzt ehrlich gesagt nicht was Du vor Augen hast - Berge in den Hintergrund zu montieren ist technisch nicht ganz ohne, da werden die Stellen selten laenger als 5 Sekunden. Was lang ist ist - jemand zu Musik geht durch den Wald.

    (In einem anderen Forum hab' ich halt das Feedback bekommen dass die Totalen auf die Landschaft viel zu kurz kommen und wir die viel haeufiger machen sollen...)

  • Tatsächlich ist mir das auch gar nicht aufgefallen, dass er nicht zur Hütte KONNTE, weil die Magie ihn hinderte. Ich dachte der blieb einfach stehen, weil er sie weggehen sieht.... Also das solltet ihr tatsächlich deutlicher machen. Er sollte reagieren, als wäre er gegen eine Wand gelaufen... evt. "immitieren", dass er mit Kraft versucht weiter zu kommen (Gesicht verziehen und bissel stöhnen tut da viel).

    Das ist sehr subtil gelöst: ein unterschwelliger Bass und eine Art kurze Schockwelle als er auf die Tür zutritt, daher bleibt er abrupt stehen (sieht und hört man wahrschenlich nicht an einem einfachen PC/mit PC-Lautsprechern). Die Idee mit der Rune, die sie auf die Tür zieht, ist eher, dass jemand, der versucht, ihre Hütte zu betreten, plötzlich nicht mehr weiss, was er da wollte und eben wieder geht... In Teil 3 kommt eine Szene, wo Rórdán einen magischen Kreis durchbrechen muss, die wir allerdings genauso umgesetzt haben, wie du es hier vorschlägst ;)

    das halt ich jetzt für ein Gerücht. Selbst hier in DE kann ich aus einem Baumarkt mit zig verschiedenen Äxten rauskommen, die alle einen Holzgriff haben.... Das wird in Finnland nicht anders sein.

    Ich kenn mich in finnischen Bäumärkten gut aus und hab extra für den Film mehrere abgeklappert (nicht nur wegen Äxten, sondern auch für andere Sachen): die sind SEHR modern gehalten. Holzstiele gibt es in der Regel höchstens für Harken oder Besen :(

    Und nein, es ist nicht so @Ruka, dass nichts so gemacht wird, wie ich es will. In der Regel setz ich mich eigentlich durch :D Manchmal muss ich dann aber doch zurückstecken, gerade wenn es um's überarbeiten geht, weil es Thorstens Geschichte ist und weil er die meiste Arbeit mit der Sache hat.

    Uns ist bei manchen Sachen übrigens schon während des Drehens klar, dass es nicht besonders gut wird. Manche Szenen lassen sich aber kein zweites Mal drehen. Viele Sachen hätten wir auch gerne anders, aber dafür fehlt meistens einfach die Zeit. Ich arbeite vollzeit im Schichtdienst, mein Arbeitsplatzt ist 40 km entfernt, wir haben Kinder, Tiere und einen grossen Garten sowie Wald zu bearbeiten. Ich mache in meiner Freizeit schon kaum etwas anderes als diesen Film - z.Z. kommt dabei nämlich noch Untertitel, Werbung, Cover-Design usw. dazu und die Wege hier sind lang. Also ja, manches liesse sich vielleicht noch besser machen auch für wenig Geld, aber wir müssen an irgendeinem Punkt auch immer abschätzen, wie viel Aufwand uns das ganze wert ist, z.B. noch irgendwo eine Kuh bei einem Unterstand zu zeigen (diese 3 Sekunden Film kosten uns sicher samt Vorbereitung mindestens 2 Stunden). Also ja, gern her mit euren Anregungen - das eine oder andere lässt sich sicher auch machen - aber bitte sagt nicht so leichtfertig, dass das ja ganz einfach und schnell gemacht ist ;)

    Ach ja, ein Problem ist natürlich noch, dass keiner von uns Schauspieler ist, das merkt man auch mehr als ein mal :D

    Ehrlich gesagt hatte ich nicht damit gerechnet, dass wir überhaupt so schnell doch recht gut werden. Das ganze war, zumdindest für mich, anfangs eher eine Spielerei zu Versuchszwecken (ein Experiment eben). Aber ich hab schon sehr bald beschlossen: so bald diese Serie vorbei ist, schreib ich ein Drehbuch in Finnisch und dann drehen wir einen finnischen Film mit finnischen Schauspielern. Viel einfacher, denn die haben wir alle vor Ort und das beste: ich muss nicht mitspielen, sondern kann mich ganz aufs Regie führen konzentrieren (macht mir ehrlich gesagt, auch am meisten Spass). Vieles geht halt auch ein bisschen in die Binsen, wenn man zu viel hat, worauf man sich zugleich konzentrieren muss, dadurch hab ich das Gefühl, weder Clíodhna so richtig zu spielen noch ordentlich Regie zu führen.

    • Offizieller Beitrag

    Es tut mir leid, aber ich komm' nicht drum herum, mit ein wenig Sarkasmus zu antworten :D

    Da kommen Kinder drin vor - wie viel Zeit meinst Du nimmt sich eine sechsjaehrige den Dialog auf Englisch zu lernen?

    nur die Kinder akzentfrei und richtig intoniert Finnisch koennen

    Aber für akzentfreies Deutsch haben sie Zeit?

    von allen unseren leicht verfuegbaren Schauspielern eigentlich nur ich weitgehend akzentfrei und mit der richtigen Intonation Englisch kann

    Wenn du das doch aber kannst, haben sie doch jemanden, der es ihnen lehrt?!

    wir koennen nicht einfach regulaer 'ne Stunde zu einem Drehort fahren

    Warum nicht? Nehmt es mir bitte nicht Übel, aber ich habe den Eindruck, als würdet ihr euer Projekt wirklich ernst nehmen: Wieso ist dann ne Stunde Fahrtzeit zu viel? Ihr habt doch sicherlich auch mal freie Tage, oder Urlaub. Nutzt die für solche Szenen. Mir ist durchaus bewusst, was für ein großer Aufwand das ganz ist, aber wenn ich will, dass ich alles, was ich authentisch darstellen will, auch gelingt, muss ich solche Wege in Kauf nehmen. Ich persönlich hätte jetzt kein Problem damit, eins zwei Stunden wohin zu fahren, wenn es dort die ideale Kulisse gibt - wenn doch, muss ich anderweitig kreativ werden.


    kannst du jetzt sagen ich haette bis in den naechsten Ort fahren sollen oder im Internet bestellen sollen, war's mir jetzt halt nicht wert.

    Japp, oder jemanden im Dorf fragen, ob er solch eine besitzt. 8)

    Naja, gluehender Stahl sollte schon sein, oder?

    Feuer. Sowas gab es auch schon im Mittelalter. Darf man also verwenden. (dies war sarkastisch)

    Den Amboss muss man jetzt auch haben, vor den richtigen Hintergrund bringen - ich denke da kommt der wirkliche Schmied eben wieder ins Spiel.

    Ihr arbeitet für eure Serie ja auch mit Pferden. Wo es Pferde gibt, gibt es Hufschmiede.
    Ergo: Kann man auch einfach mal einen Hufschmied fragen, ob man ein paar Aufnahmen seiner Arbeit machen kann. Dort könntet ihr z.B. das Eisen, welches im Feuer geschürt wird, filmen. Evt. sogar auch in Nahaufnahme, wie er ein Pferd beschlägt. Oder wenn er das Eisen auf dem Amboss behämmert...kann man auch filmen ohne ihn als "Neuzeitmensch" mitfilmen zu müssen. Außerdem könnte man da auch die Tonaufnahme für spätere Hintergrundgeräusche nehmen.

    In einem anderen Forum hab' ich halt das Feedback bekommen dass die Totalen auf die Landschaft viel zu kurz kommen und wir die viel haeufiger machen sollen...

    Wie du selbst sagtest: Geschmäcker sind verschieden.

    Ich will hier euer Projekt gar nicht schlecht reden. Mir gefällt, was ihr dort macht und ich bin mir dem Aufwand durchaus bewusst und dass man das alles nicht mal eben so machen kann.

    Aber du/ihr wolltet unsere Meinung. WIR sind eure Zuschauer.

    Wenn ihr uns Szenen zeigt, die für euch logisch sind, weil ihr den gesamten Plot im Kopf habt, muss es für uns noch lange nicht logisch sein, weil wir eben nicht wissen, was ihr im Kopf habt.
    Durch unsere Fragen und Anregungen könnt ihr doch sehen, wo es noch hakt.

    Keiner von uns (und auch ich nicht) sagt euch, wie ihr was machen MÜSST. Es sind Tipps - ob ihr sie umsetzt oder nicht, bleibt letztlich nur euch überlassen.
    Es gibt eben viele Dinge, wo es an Zeit und Geld mangelt, aber durch uns gibt es vielleicht die eine oder andere Anregung, wie man eben diese Dinge umgehen kann. Auch wenn es nur Kleinigkeiten sind, können sie ein große Wirkung haben.
    Aber wir zeigen euch als Zuschauer auf, wo und welche Lücken oder Empfindungen ihr hinterlasst. Wir sind keine Filmkitiker, die nur Bewerten.

    Darum: Sieh meine Kommentare bitte nicht als Angriffe. Wenn ich etwas nicht verstehe, frage ich nach. Dann möchte ich es erklärt bekommen. Und mein Gehirn akzeptiert keine Antworten auf Fragen, die ich nie gestellt habe. Also frage ich nochmal nach. Solange das "aber" gelöst ist :D

    Sorry. ^^


    edit:

    aber bitte sagt nicht so leichtfertig, dass das ja ganz einfach und schnell gemacht ist

    Hab ich mit keinem Wort gesagt :hmm:
    Lediglich, dass ihr nicht so viel Aufwand betreiben müsst (Kulisse bauen), wie ihr denkt.

  • Hallo @Thorsten, Hallo @Katharina,

    so ich habe mich jetzt auch mal hier durchgewuselt und (warum auch immer) habe ich jetzt mit der zweiten Folge angefangen :D

    Hier kommen meine Anmerkungen dazu :)

    Spoiler anzeigen

    Kommen wir zu der zweiten kompletten Folge 'Nichts ist ganz vergessen' (38:14).

    Deinen Kommentar dazu Thorsten, habe ich erst gelesen, nachdem ich den Film gesehen habe. War vielleicht auch ganz gut so. Auf die Weise hatte ich keine Vorabinformationen und konnte das Filmchen als "normaler" Zuschauer betrachten.
    Also, wie alle anderen bereits vor mir angemerkt haben, finde ich es sehr beeindruckend, was ihr da macht. Zwar stelle ich mir beim Schreiben meiner Geschichte auch ständig vor, wie das als Film vor meinem inneren Auge abläuft, aber wenn ich mich daran machen müsste, das in die Tat umzusetzen, sähe ich ganz schön alt aus :)

    Nun denn. Ich habe keine Ahnung, ob es von anderen schon angemerkt worden ist, weil mir jetzt die Zeit fehlt, wirklich alle Kommentare zu studieren. Insofern entschuldige ich mich, wenn ich jetzt irgendwas zum zwanzigsten Mal ansprechen sollte.

    Vielleicht fange ich direkt mal mit dem Anfang an. Ich habe erst viel später geschnallt, was es mit dieser Szene auf dich hat, als nämlich die Verbindung zu dem Toten hergestellt wird, der nun durch den Wald geistert. Im Nachhinein habe ich mich gefragt, ob man der Szene nicht hätte etwas mehr Leben einhauchen können...ich hätte gerne die Kinder rufen hören...vielleicht hätte man auch auf dem Wege schon verdeutlichen können, um wen es sich bei dem Mann mit dem Pferdewagen handelt....ein kleiner Mini-Dialog vielleicht?

    Ansonsten noch was zu den Klamotten, die zwar zeitgemäß wirken, aber für meinen Geschmack viel zu sauber und unbefleckt waren. das hat für mich den Eindruck versträrkt, dass es sich um Kostüme handelt, die gerade frisch aus der Reinigung kommen, aber nicht, dass die Leute damit schon den ganzen Tag gearbeitet haben. Ganz nebenbei ist mir aufgefallen, dass ihr keine Jacken oder Handschuhe tragt...irgendwas winterliches halt. Vielleicht wären ein paar Felle angebracht, die man sich zumindest überwirft.

    Die Bildabfolge war mir manchmal etwas zu schnell...bzw. die Übergänge zu ruppig. Das ist aber, glaube ich schon angemerkt worden.
    Achja, in dem Teil taucht eine alte Frau auf, die sich mit der erwürdigen Mutter (also der Hexe) ganz kurz unterhält. Hier musste ich ein bisschen schmunzeln, weil es so aussah, als hätte sie eine Karnevalsperücke auf dem Kopf :rofl: Das wirkte schon recht unnatürlich...

    Ich habe mich außerdem später gefragt, ob es nicht von Kian (hieß der so) ein bisschen unklug war, sich das Medaillon um den Hals zu hängen, das er seinem Opfer abgenommen hatte...(wenn er es denn überhaupt war-so richtig erfährt man das ja gar nicht...vielleicht hat er das Medaillon auch im Wald gefunden :hmm: )

    Ach ja...das Ende hat mich übrigens umgehauen. Das kam so richtig cool rüber mit den Ritual und der Musik. sehr geil! :thumbsup:

    So, das war`s erst mal von mir. Keine Ahnung, ob euch das weiterhilft. Es ist so tierisch nervig, das alles zu tippen. Sich an einen Tisch zu setzen und darüber zu quatschen wäre sicher um einiges einfacher :) Geht aber ja leider nicht....

    LG,
    Rainbow

    • Offizieller Beitrag

    Folge 1: 'Haben die Dorfaeltesten dich geschickt?' - 'Ja, sie haben mich geschickt.'
    Folge 2: 'Ich habe etwas Geld uebrig - ich hab' ueberlegt mir neue Stiefel zu kaufen' - 'Davon kann ich nur traeumen'

    Das kommt schon relativ viel vor, ist aber auch nichts was ich jetzt als so essentiell empfinde dass es alles ganz frueh raus muss.

    Da muss ich Ruka rechtgeben. Dass er wichtig ist oder gut betucht, interpretiere ich nicht daraus. Immerhin scheint er alleine zu leben und die Dame hat Kinder und einen extrem unfreundlichen Arm zum Mann - weil mehr sieht man nicht. Wenns der Ehemann-arm gewesen sein soll. Als Single hat man halt mehr Kohle als jemand mit Familie. ;) Würde sich aber durch acht Kinder und ner Frau auch ändern. :pardon: Das kennen wir ja.

    Ja, beim Schneeschippen ist das ja nicht wichtig warum die das tut - ich hatte gedacht man sieht sie halt arbeiten, es gibt ein paar Interpretationsmoeglichkeiten warum sie das hier tut, ich habe eine moegliche, sucht sich halt jeder die raus die ihm passt, ist fuer die Geschichte egal.Ich hab' auch eine feste Erklaerung was Ailbhe's Knecht traegt.

    Nur - die Interpretation 'voellig planlos' ist halt nicht gut.

    Und ich versuche hier ja rauszubekommen wie das haette anders sein muessen, warum ihr auf 'voellig planlos' kommt, statt auf irgend eine der anderen Moeglichkeiten.

    Weil es aussieht, als würde sie mitten in der Walachhai anfangen. Man sieht den Weg nicht. Ist aber auch egal eigentlich, weil wir interpretieren ja falsch. Wir gucken eben falsch.

    Schon mal was von Aki Kaurismäki gesehen?

    Wikipedia fasst es zusammen:

    The dialogue is famously laconic: the articulation is usually extremely unadorned, direct and in strict standard language, without showing much emotion or drama. Characters usually stand still and recite the dialogue like it consisted of eternal truths.

    Meiner Meinung nach kann man nicht einfach sagen 'Beim Film geht das so oder so' - es gibt ganz unterschiedliche Arten Film zu machen, Theater ist wieder anders,... Kaurismäki ist sicher nicht Mainstream, aber auch er hat sein Publikum.

    Ich finde in der speziellen Szene die langen Pausen gut - ich weiss das es nicht jeder tut, ich denke auch dass sie in anderen Szenen deplatziert sind, aber... in der Szene steh' ich halt zu meinem Geschmack - wuerde ich einfach vom Timing wieder machen, das passt fuer mich.

    Dann lass einen Trailer vorab laufen, oder füge irgendwo eine Information ein, wo du deine Filmart beschreibst, dann kann ich mir das Kommentieren nämlich sparen. @Katharina kommt nämlich in der zweiten Folge schon viel sicherer rüber und legt viel mehr Emotion in ihre Stimme, spielt die Rolle, gestikuliert, als sie sich wegen des vermeintlichen Mordes/Toten beschwert. Auch als sie den Mörder wegschickt. Da merkt man, wie angepisst sie ist.
    Daher, wenn das deine Art zu filmen ist, dann muss Katharina das auch annehmen und genauso machen, so wie jeder andere in der Serie.
    Wenn das nur einer macht, wirkt derjenige neben dem Rest eben steif und unnatürlich.
    Und da sagt sicherlich keiner "Oh, der spielt nach Kaurismäki, sehr beeindruckend."

    Uns bzw. mir war klar, dass mehr so ein Versuch, ein Experiment ist, und da kann ich auch vieles mit Humor nehmen. Sind eben die Anfänge, da muss man sich erst einspielen, bisschen ausprobieren, gucken was möglich ist. Man lernt bei jeder Folge dazu. Das sind alles ganz menschliche Vorgänge. Wäre bei mir sicherlich selbst nicht anders.

    Stimmt. Teil 2 war ausserdem voller Dialoge, die nur geführt wurden, um Inhalt zu tragen - ist nicht gut, hab ich eingesehen. In Teil 3 ist uns das, glaube ich, wirklich besser gelungen. Für die folgenden Teile werde ich versuchen, das ganz bewusst zu vermeiden.

    Bitte keine Dialoge vermeiden. Nur vielleicht was währenddessen machen. :thumbsup:

    Nun ja, das hat was mit dem Weltbild in der Story zu tun. In diesem Weltbild entspricht die Hexe dem religiösen Führer des ganzen Dorfes, die mit der Göttin in Kontakt steht. Im Mittelalter hätte auch niemand, der nicht komplett skrupellos oder verzweifelt ist, so ohne weiteres einen Geistlichen ermordet. Und die Hexe ist nicht wie irgendeine Geistliche, sondern sie ist die, die mit höheren Mächten direkt in Verbindung steht und sie notfalls rufen kann. Also ja, er hat Angst. Wahrscheinlich könnte er sie hier und jetzt umbringen (andererseits weiss er nicht, welche unsichtbaren Gehilfen sie nicht vielleicht bei sich hat) und das würde vermutlich nicht mal einer merken. Aber wie würde sich die allmächtige Göttin möglicherweise rächen, wenn er eine ihrer Priesterinnen ermordet?

    Das haben wir uns tatsächlich gedacht. Das hätte sie zum Beispiel drohend sagen können. "Und wage es nicht, mit dem Gedanken zu spielen, mir zu schaden, denn du weißt, die Götter stehen auf meiner Seite ..." Zeigen wer der Boss ist. :whistling: Das so interpretiert haben wir schon. :thumbup: Hätte auch etwas die starke Seite dieser Frau untermauert, wobei sie schon gut dasteht. Es hätte nur vorausschauender gewirkt. ^^ Kann man später vielleicht auch noch mal in so einer Art machen. Daher nicht tragisch.

    Dankeschön Und ja, das besser werden ist genau unser Anliegen. Wie gesagt, das Ganze ist ein Experiment, auch deshalb ist es gut jede Folge einzeln zu machen. Hätten wir alles erst mal abgedreht, wäre uns erst im Nachhinein so viel ausgefallen, was man noch hätte anders aufnehmen müssen - dann wär's allerdings schon im Kasten gewesen.

    Nochmals vielen Dank für das umfangreiche Feedback!

    Das ist kein Thema und bei jedem unserer Kommentare bewusst. Wir liefern eben nur Vorschläge, Ideen und was man eben dazu sagen kann. So der erste Gedanke mitunter, wenn man es sieht. Manchmal lassen sich Ideen auch später nochmal umsetzen oder man kann sie gebrauchen. So nach dem Motto: "Der Tipp war doch ganz gut, lass uns das mal ausprobieren."

    Muessen wir halt so stehen lassen...

    Jupp, und genau das lass ich nun so. Sorry, ich will keinem irgendeine Idee aufzwingen oder meine Art, eine Serie zu gestalten, aber ich komm mir beim Tipps liefern schon etwas doof vor, neben all dem "Wikipdia sagt das" und dem unterschwelligen "der Mainstream ist doof" und "Ich bin Experte in ...". Ich bin eben ein sehr Detail verliebter Mensch, achte gerne auf Kleinigkeiten, was ich in meinem ehemaligen Job auch sein musste. Ich wäre vermutlich bei so einer Umsetzung ein exzentrisches Monster. :zombie: Zum Beispiel gerade, wenn man eine Faschingsgruppe schminkt, Bräute und Frisuren für Wettbewerbe gestaltet - da muss man auf vieles achten.
    Die Idee btw. von @Ruka von einem Baum aus die weite eines schneebedeckten Hügeln zu filmen, während da jemand langläuft, find ich hammer. Ich wäre persönlich schneller auf dem Baum als sie Idee fertig ausgesprochen hätte. :pardon:

    Ich sehe vollkommen ein, dass das dein Projekt und Experiment ist. Das ist für mich volkommen okay. Du machst das, wie du oder ihr das für richtig hältst/haltet, und so soll es auch sein, aber ich klinke mich hiermit aus. Man kann es nie allen rechtmachen. Ihr habt ja bereits euer Publikum/Fans, die das alles gut und richtig so finden. Vielleicht liegen die Punkte dann wirklich an mir. Wer weiß ... :pardon: Oder an uns? Wie auch immer. Ich jedenfalls hab das Gefühl, ich liefere nur dämliche Ideen oder Vorschläge und meine Einwände sind quasi aus der Luft gegriffen und haltlos. Man kann meine Argumentationen anscheinend nicht oder nur an manchen Stellen nachvollziehen. Aber das ist rein mein Empfinden.
    Ich wüsste nicht, was ich anderes zukünftig dazu beitragen kann, außer eben. "Gut so. Schön gefilmt, macht weiter so."
    Ist aber auch in Ordnung ...

    Liebe Grüße
    Jennagon

  • Aber für akzentfreies Deutsch haben sie Zeit?

    Sie sprechen akzentfrei Deutsch (und Finnisch) ;)

    Wenn du das doch aber kannst, haben sie doch jemanden, der es ihnen lehrt?!

    Find ich jetzt doch sehr übertrieben für so ein Projekt. Dann wär's schon natürlicher, das ganze gleich auf Finnisch zu machen, das sprechen hier wenigstens alle mehr oder weniger gut.

    Warum nicht? Nehmt es mir bitte nicht Übel, aber ich habe den Eindruck, als würdet ihr euer Projekt wirklich ernst nehmen: Wieso ist dann ne Stunde Fahrtzeit zu viel? Ihr habt doch sicherlich auch mal freie Tage, oder Urlaub. Nutzt die für solche Szenen. Mir ist durchaus bewusst, was für ein großer Aufwand das ganz ist, aber wenn ich will, dass ich alles, was ich authentisch darstellen will, auch gelingt, muss ich solche Wege in Kauf nehmen. Ich persönlich hätte jetzt kein Problem damit, eins zwei Stunden wohin zu fahren, wenn es dort die ideale Kulisse gibt - wenn doch, muss ich anderweitig kreativ werden.

    MAL eine Stunde Fahrzeit geht schon. Für jeden Drehtermin ist das einfach nicht drin. Es ist bestimmt nicht deine Absicht, aber allmählich klingt das alles, als sollte man es perfekt machen oder gleich gar nicht. :(
    Vielleicht können wir uns darauf einigen, dass wir einige Dinge im Film eben so machen und sie uns so wie wir sie machen auch am sinnvollsten erscheinen: 1. der Film wird auf Deutsch sein, aber nicht nur für Deutsche, egal, ob das jemand anderem blöd erscheint, 2. wir nehmen das Projekt sehr ernst und machen einen grossen Aufwand damit, aber auch dieser Aufwand hat seine Grenzen, und die stecken halt wir. Denn dass bei einem solchen Projekt immer etwas noch besser werden könnte, wenn man noch mehr Aufwand reinstecken würde, ist in jedem Fall richtig, von daher bringt es nicht viel, darauf rumzureiten. Anmerkungen, was man eurer Meinung nach noch tun könnte, sind immer gern gesehen, aber bitte akzeptiert dann auch, wenn wir sagen: "ist hier nicht ohne weiteres möglich." Dann zu sagen, man muss nur richtig wollen, ist ein bisschen zu einfach. Vielleicht können wir es einfach dabei belassen?! ( @Ruka @Thorsten)

    Ihr arbeitet für eure Serie ja auch mit Pferden. Wo es Pferde gibt, gibt es Hufschmiede.

    Genau diese Pferde haben allerdings keine Eisen... Und Hufschmiede hier fahren mit kleinen tragbaren Essen herum, das sieht alles sehr modern aus und bis auf eine extreme Grossaufnahme, wo auf ein Eisen eingedonnert wird, wird man da wohl nicht viel rausholen (abgesehen davon, dass man erst mal einen finden muss, der dafür posiert). Aber wie gesagt, wir haben u.a. einen alten Pflug samt Pferd beim pflügen. Das war schon schwer genug, da im Hintergrund eine stark befahrene Strasse ist, der Kerl mit dem Pferd neumodische Hosenträger und der Kerl am Pflug Trainingshosen trägt.

    Im Nachhinein habe ich mich gefragt, ob man der Szene nicht hätte etwas mehr Leben einhauchen können...ich hätte gerne die Kinder rufen hören...vielleicht hätte man auch auf dem Wege schon verdeutlichen können, um wen es sich bei dem Mann mit dem Pferdewagen handelt....ein kleiner Mini-Dialog vielleicht?

    Das wollte ich eigentlich mit Absicht ganz still halten, nur Bilder wirken lassen. Das ist kein völlig abwegiges Stilmittel und wird auch in grösseren Produktionen verwendet. Und du sollst ja auch erst später irgendwann mitkriegen, wer der Kerl eigentlich war. Aber da unterscheiden sich möglicherweise auch die Geschmäcker... oder man hätte das ganze etwas kürzer machen können.

    Ansonsten noch was zu den Klamotten, die zwar zeitgemäß wirken, aber für meinen Geschmack viel zu sauber und unbefleckt waren. das hat für mich den Eindruck versträrkt, dass es sich um Kostüme handelt, die gerade frisch aus der Reinigung kommen, aber nicht, dass die Leute damit schon den ganzen Tag gearbeitet haben.

    Ja, ähm... eigentlich hatte ich für den zweiten Teil vorgehabt, die Kinder vorher mal in ihren Sachen draussen spielen zu lassen und auch Schuhe etc. einfach mal zu benutzen und etwas einzusauen. Leider hat da das Wetter eben nicht mitgespielt. Ich hatte damit gerechnet, dass es zwei Wochen früher zu tauen anfängt und wir dann auch Schlamm haben, aber Pustekuchen: überall lag noch 10-50 cm weisser Schnee, da wird absolut nichts dreckig :D

    Achja, in dem Teil taucht eine alte Frau auf, die sich mit der erwürdigen Mutter (also der Hexe) ganz kurz unterhält. Hier musste ich ein bisschen schmunzeln, weil es so aussah, als hätte sie eine Karnevalsperücke auf dem Kopf Das wirkte schon recht unnatürlich...

    Das liegt wahrscheinlich daran, dass es eine Karnevalsperücke (Vampir) war :rolleyes: Ja, das sieht man manchmal, aber die Schauspielerin hat eine neumodische Kurzhaarfrisur und gefärbte Haare, da war die Vampirperücke die bessere Alternative :D

    • Offizieller Beitrag

    Sie sprechen akzentfrei Deutsch (und Finnisch)

    Das wurde nicht erwähnt ;)

    Find ich jetzt doch sehr übertrieben für so ein Projekt.

    Ich hab auch nicht gesagt, dass ihr das tun sollt. Ich habe GEFRAGT warum ihr es nicht tut, wenn ihr es doch INTERNATIONAL halten wollt. Da ist deutsch nunmal die falsche Sprache. Fakt.


    Es ist bestimmt nicht deine Absicht, aber allmählich klingt das alles, als sollte man es perfekt machen oder gleich gar nicht.

    Richtig. Es ist nicht meine Absicht. Das würdet ihr auch sehen, würdet ihr lesen. Denn offensichtlich wird nur überflogen, sonst wären folgende Stellen aufgefallen:

    Darum: Sieh meine Kommentare bitte nicht als Angriffe. Wenn ich etwas nicht verstehe, frage ich nach.

    Ich will hier euer Projekt gar nicht schlecht reden. Mir gefällt, was ihr dort macht und ich bin mir dem Aufwand durchaus bewusst und dass man das alles nicht mal eben so machen kann.

    aber bitte akzeptiert dann auch, wenn wir sagen: "ist hier nicht ohne weiteres möglich."

    Dann akzeptiert, wenn wir nachfragen: "Warum?"
    Ein "Weil es so ist", ist keine Begründung.


    Dann zu sagen, man muss nur richtig wollen, ist ein bisschen zu einfach.

    Wo wurde das gesagt????

    Vielleicht können wir es einfach dabei belassen?!

    Word.

  • @Jennagon, @Chaos Rising, @Ruka @Rainbow

    Ich hab' mir gestern einmal Forumpause und drueber Schlafen verordnet weil ich das Gefuehl hatte manches geht in eine ungute Richtung - das hilft bei mir manchmal...

    Also - nochmal und das Wichtigste zuerst: Wir wissen es zu schaetzen wenn sich jemand die Muehe macht uns zu sagen was fuer einen Eindruck eine Szene macht. Wirklich. Wir lesen und das hier durch, wir denken darueber nach, Katharina und ich diskutieren es und wir lassen es wirken. Wir denken auch ueber Ideen nach die hier kommen und diskutieren die zusammen. Wir bekommen auch Feedback von anderen ausserhalb dieses Forums - aus anderen Laendern und Kulturen - teilweise auch aus der Branche (ich war z.B. mit einem der bei der BBC vor Jahren eine Sitcom mitproduziert hat in Kontakt) - da kommt viel verschiedenes (und auch wirklich gegensaetzliches) zusammen, und wir versuchen aus all dem einen Gesamteindruck zu gewinnen.

    Es kann beim Nachdenken und Diskutieren passieren dass wir gleich sagen 'Ja, machen wir, tolle Idee.' (die Hexen anmalen zum Beispiel). Es kann passieren (und das tut mir leid wenn das passiert) dass wir diese Rueckmeldung - auch aufgrund der Menge von Dingen die hier gepostet werden und der menschlichen Neigung erst auf die kontroversen Sachen einzugehen - hier (noch) nicht gepostet haben (Perspektive von einem Baum, jemand bewegt sich vor dem Hintergrund der Landschaft - tolle Einstellung, wir haben solche Szenen inzwischen auch gedreht, wird im Feenkreis zu sehen sein - ich mag eigentlich fuer genau sowas eine Drohnenkamera anschaffen - hab ich jetzt noch nicht geschrieben gehabt dass wir die Idee selbst toll finden - war nicht gut).

    Es kann passieren dass wir sagen - ja, tolle Idee - aber bekommen wir (noch) nicht mit machbarem Aufwand hin. Ich wuerde nichts lieber tun als eine Kamerafahrt durch ein Dorf zu zeigen wo viele Leute einer Arbeit nachgehen und Tiere zu sehen sind - solche Szenen sind toll, da sind wir uns glaube ich alle einig - aber der Teufel steckt im Detail. Schauspieler und Helfer sind alle Freiwillige, wir sind darauf angewiesen dass die Zeit und Lust haben, dass das Wetter passt, dass es mit unserer Arbeit zusammengeht, wir haben viele Aussenszenen und sind darauf angewiesen mit einer Folge innerhalb von etwa 3 Monaten fertig zu werden, sonst passt die Jahreszeit die man sieht nicht mehr. Wir arbeiten uns langsam vor - vielleicht schaffen wir irgendwann mehr solche aufwaendigeren Szenen. Es gibt auch ganz viele Kleinigkeiten die sich mit relativ wenig Aufwand (in Zeit und Geld) verbessern lassen - aber wenn ich fuer 5 Szenen Requisiten fuer jeweils 50 Euro brauche (Finnland ist leider recht teuer) sind auch 250 Euro weg - wir fangen halt bei den Dingen an die wir als die schlimmsten empfinden und arbeiten uns auch da langsam vor. Bitte im Kopf behalten wenn wir bei was was an sich ueberschaubar erscheint auch nicht sofort reagieren.

    Es kann auch passieren dass wir beim Diskutieren sagen - sehen wir anders, ist nicht unser Konzept,oder haben wir auch das Gegenteil schon von jemand anderem gesagt bekommen. Geschmaecker sind verschieden. Das ist halt schwieriger fuer alle Beteiligten, es klingt leicht so als waere uns die andere Meinung nicht wichtig - ist aber nicht so. Bitte im Kopf behalten - es ist oft nur ein Punkt von vielen bei dem die Meinungen auseinandergehen,

    Es kann auch passieren dass am Ende des Diskutierens ich eine Meinung habe und Katharina eine andere - in aller Regel machen wir das dann so wie sie will weil sie Regie fuehrt. Ich versuche das dann so darzustellen wenn ich hier was schreibe - wie gesagt, Geschmaecker sind verschieden. Ich mag niemanden vor den Kopf stossen das Gefuehl geben es liegt mir nichts an einer anderen Meinung - aber wenn eine Szene so fuer mich funktioniert, und das auch so bleibt nachdem ich drueber nachgedacht habe, dann ist es so. Weiss ich auch nicht was ich dann machen soll, ausser es so schreiben und erklaeren warum.

    Wenn eine Szene nicht so rueberkommt wie beabsichtigt - dann interessiert mich warum. Immer. Ich mag dann versuchen zu verstehen was in dem anderen vorgeht - und ich versuche da so hinzukommen dass ich schreibe was ich mir gedacht habe, in der Hoffnung dass der andere mir sagen kann wo meine Kette nicht funktioniert. Aber die Lehre da draus (Regiefehler im Aufbau der Szene, mein Fehler mit der Kameraeinstellung, kultureller Kontext des Zuschauers, mangelnde Information des Zuschauers vorher,...) mag ich mir gerne selber ziehen - ein 'Man macht das so' bringt mir nicht viel - genauso wie es hundert Arten gibt eine Szene zu schreiben gibt es hundert Arten eine Idee im Film darzustellen - ich mag jetzt gerne meine ganz eigene Art die Kamera zu fuehren finden.

    Ich denke generell versuchen wir zu erklaeren warum wir Dinge so machen wie wir sie machen wenn Interesse dran besteht - hoffe ich jedenfalls.

    Also, bitte vertraut uns dass wir alles was hier gesagt wird ernst nehmen und drueber nachdenken - bitte gebt uns die Zeit eine Idee einfach mal fermentieren zu lassen, manchmal braucht es einfach auch Zeit irgend eine Idee zur 'eigenen' zu machen - und bitte gebt uns auch die Moeglichkeit im einen oder anderen Punkt zu sagen 'sehen wir anders' ohne gekraenkt zu sein oder das was ihr gesagt habt nicht gewuerdigt zu sehen - das waere ein unschoenes Ergebnis. Diskussionen sind meiner Meinung nach am besten wenn man Unterschiede hat und sie respektvoll anerkennt.

    Danke.

  • Nun habe ich mir den Anfang von "Blut im Schnee" auch mal angesehen.
    Erst mal: Toll, dass ihr euch an so etwas wagt. Wenn ich schreibe, träume ich auch immer davon, wie fantastisch es wäre, das zu verfilmen. Aber, ehrlich gesagt, bin ich noch nie auf den Gedanken gekommen, es selbst zu versuchen. Okay, ich habe schon mal selbst einen "Trailer" für eins meiner Bücher gebastelt. Deshalb weiss ich, wie viel Zeit, Aufwand, Grübelei und auch technische Kenntnisse schon hinter so einem kleinen Ding stecken - und dass ich sowieso nie auf ein professionelles Niveau komme.
    Ich bin wirklich imponiert davon, was ihr auf die Beine stellt. Macht weiter so.
    Sehr relevante Zutaten für einen guten Film sind die Schauspieler (wieso erwähne ich das eigentlich, weiss doch jeder). Also, sie sollten vom Aussehen her ihre jeweiligen Charaktere gut darstellen können (und sie sollten ansehnlich sein, damit man sie sich gerne anschaut) und ich finde, das passt schon mal bei euch sehr gut. Ich finde auch die Landschaftsaufnahmen wirklich ansprechend. Hab mir ehrlich gesagt Finnland anders vorgestellt. Mehr Seen und weniger Berge, dachte ich. (Ich wohne übrigens in Schweden).
    Zum Intro: Meistens werden in Filmen im Intro die Hauptpersonen gezeigt, in Grossaufnahme. Das würde ich euch auch raten, es würde dadurch lebendiger aussehen und ihr würdet euch auch gut im Intro machen. Ein kurzer Schwenk auf die Hexe und einer auf Rordan und dann ganz nah heranzoomen. Sonst ist es zu viel Landschaft und zu wenig Menschen, oder?
    Später schreibe ich noch mehr dazu!
    Lasst euch nicht beirren durch verschiedene kontroverse Meinungen, man kann es ja nie jedem recht machen. Es ist ein tolles Projekt und ich werde euch gerne folgen.

    Meine Geschichten: * Meermädchen * Kriegerkönigin * Dark Prince * No Way Out

  • Sehr relevante Zutaten für einen guten Film sind die Schauspieler (wieso erwähne ich das eigentlich, weiss doch jeder). Also, sie sollten vom Aussehen her ihre jeweiligen Charaktere gut darstellen können (und sie sollten ansehnlich sein, damit man sie sich gerne anschaut) und ich finde, das passt schon mal bei euch sehr gut.

    Das fasse ich mal als gewaltiges Kompliment auf ;):D Genaugenommen haben wir, während wir planen häufig schon im Kopf wer welche Rolle übernimmt und Thorsten versucht auch ein bisschen, die Rolle dem Schauspieler anzupassen (z.B. ist das Mädchen Treasa im richtigen Leben wirklich ein Wildfand und die Schauspielerin von Rathnait eher etwas vorsichtig und eher artig). Ich weiss, eigentlich sollten Schauspieler auch ihrem eigentlichen Charakter völlig entgegengesetzte Rollen spielen können, aber wir haben eben keine professionellen Schauspieler und versuchen damit, es den Leuten etwas leichter zu machen.

    Ich finde auch die Landschaftsaufnahmen wirklich ansprechend. Hab mir ehrlich gesagt Finnland anders vorgestellt. Mehr Seen und weniger Berge, dachte ich. (Ich wohne übrigens in Schweden).

    Nun ja, wie oben schon mal irgendwo erwähnt, sind die Berge auch nicht in Finnland, sondern nur in den Hintergrund montiert :D Berge hat's hier sonst überhaupt nicht, eher sanfte Hügel.

    Zum Intro: Meistens werden in Filmen im Intro die Hauptpersonen gezeigt, in Grossaufnahme. Das würde ich euch auch raten, es würde dadurch lebendiger aussehen und ihr würdet euch auch gut im Intro machen. Ein kurzer Schwenk auf die Hexe und einer auf Rordan und dann ganz nah heranzoomen. Sonst ist es zu viel Landschaft und zu wenig Menschen, oder?

    Wir haben das vorhin diskutiert und sind uns einig, dass das eine wirklich gute Idee ist (ehrlich gesagt etwas peinlich, dass ich nicht schon selbst drauf gekommen bin :rolleyes: ). Wir haben überlegt, dass man da ja dann auch die Namen einführen könnte (auch wenn dem einen oder anderen das Schriftbild nicht zusagt, aber dann hat man wenigstens einen Anhaltspunkt), also im Stil von "mit (Schauspielername) als (Name in der Serie)". Haben wir uns für Teil 4 (erscheint nächstes Frühjahr) jedenfalls jetzt vorgenommen. Danke :)

  • Nachdem ich die urspruenglichen Geschichten verantworte ist es wahrscheinlich mein Part, noch was zur Erzaehlweise zu sagen.

    Ich nehm' das hier jetzt mal als Aufhaenger, aber da waren auch andere Posts in die gleiche Richtung.

    Wo und wie erfährt man DAS?
    ich finde, das ist ein Aspekt, der schon sehr früh aufgezeigt werden muss/sollte und nicht so nebenbei bei Folge 5 von 10: "Ach übrigens, der Typ ist wichtig für das Dorf.... weil... ist so."


    Ich mag beim Schreiben eine Welt die einen Eindruck von Tiefe macht. Die Art und Weise wie ich das (von Tolkien im Wesentlichen) gelernt habe, ist viel mehr Material zu haben als dann aufgeschrieben wird, so dass Ereignisse ausserhalb des sichtbaren Plots den Plot beeinflussen ohne direkt sichtbar zu werden und so schemenhaft erkennbar werden - Referenzen auf Ereignisse die in der Welt als bekannt vorausgesetzt werden, der Leser muss sich aber zusammenreimen worum es geht, Verhalten von Personen das nahelegt dass da was nicht ausgesprochenes im Hintergrund ist...

    Bei Serien gibt's ja zwei verschiedene Pole - einmal die bei der das Setting in der ersten Folge/im Pilotfilm vorgestellt wird, und jede Episode ist dann unabhaengig und setzt kein Wissen ueber das was davor war voraus, man muss nur das Setting kennen (das alte 'Star Trek' war so) - oder es wird eine Geschichte erzaehlt, und die einzelnen Episoden sind eigentlich nicht mal abgeschlossen weil alles zusammen gehoert ('Breaking Bad' faellt mir jetzt hier ein).

    Bei unserem Projekt wollte ich dass es auf verschiedenen Ebenen 'funktioniert', d.h. die meiste Zeit (2/3 vielleicht) einer Folge zeigen wir eine Handlung die abgeschlossen wird, aber im Rest (1/3) bereiten wir Dinge vor die spaeter wichtig werden oder erzaehlen einen 'story-arc' ueber die ganze Laenge der Serie.

    Das bedeutet fuer mich, dass ich unterschiedliche Prioritaeten habe dem Zuschauer was zu vermitteln:

    * Dinge die wichtig sind um den Handlungsstrang der aktuellen Folge zu verstehen werden normalerweise von irgend jemandem ausgesprochen - manchmal kann man sie vorher schon aus dem was man sieht ahnen, aber wir gehen das Drehbuch eigentlich immer danach durch ob das auch jemand sagt

    * Dinge die auf Ereignisse in spaeteren Folgen hinweisen werden nicht extra hervorgehoben - sie passieren einfach - oft sind das Nebenbemerkungen - die einem wahrscheinlich erst richg auffallen wenn man die spaetere Folge gesehen hat

    * Dinge die die Welt erklaeren werden, je nach Wichtigkeit, entweder ausgesprochen oder wie oben beschrieben beeinflussen das was man sieht und gesagt wird - ohne direkt in Erscheinung zu treten. Das heisst, manches kann man sich relativ leicht denken, manches nur wenn man genau hinschaut, anderes vielleicht grob vermuten.

    Ich finde das nicht schlimm wenn man nicht (gleich) alles erklaert bekommt - ich hatte ein paar Mal im Forum erwaehnt dass ich das Gefuehl von 'in eine Situation hereingeworfen werden' ganz gut abkann, wo ich mir dann eben selber aus dem was ich zu sehen bekomme meinen Reim auf das mache was passiert. Da gibt's auch geniale Filme ('Mulholland Drive' faellt mir als erstes ein, wo man selbst am Ende noch WFT??? sagt und dann anfangen kann den Film aufzudroeseln, oder 'Over the Garden Wall' - eine kleine Fantasy Zeichentrickserie wo man sich die ersten Folgen lang einfach nur fragt wo man hier eigentlich gelandet ist).

    Mag nicht jeder - an Mulholland Drive scheiden sich die Geister auch - aber wer nicht selber raetseln mag kann sich ja auf die Haupthandlung stuerzen und das was nur angedeutet wird einfach hinnehmen bis es erklaert wird.

    Aber aus diesem Setting kommt es, dass ich halt auf viele Fragen eine Antwort habe ohne dass das klar im Film zu erkennen ist.

    ***

    Ich versuch' mich mal als Beispiel an der Frage oben - wie erkennt man dass Rordan recht wichtig im Dorf ist? Das ist jetzt fuer den Haupthandlungsstrang nicht zentral was er so genau ist, also wird es nicht ausgesprochen, aber wir erfahren:

    * [Folge 1] Er ist 'sowas wie der Buettel' - das ist historisch ein Aufseher, der eine begrenzte Gerichtsautoritaet wahrnehmen kann - das heisst seine Position ist nicht offiziell, aber de-fakto kann er mit der Autoritaet der Dorfaeltesten im Ruecken selbst Streit schlichten

    * [Folge 1] Er wird von den Dorfaeltesten geschickt um mit der Hexe zu reden die er mit 'Ehrwuerdige Mutter' anredet. Kann man vielleicht kurz auf die Idee kommen dass er nur ein Laufbursche ist - aber wuerden die Dorfaeltesten die Hexe (die ja anscheinend ehrwuerdig ist) dadurch beleidigen dass sie einen Laufburschen schicken?

    * [Folge 1] Er kommt spaeter bewaffnet bei der Hexe vorbei und versucht anscheinend zur Tuer zu kommen (aka will sie treffen) - und geht dann nach seinem erfolglosen Versuch auf einem anderen Weg in den Wald (und folgt ihr). Was will er mit Speer und Beil bei ihr? Nach dem Thema der Folge kann man recht wahrscheinlich vermuten, dass er auf Wolfsjagd geht - klingt vielleicht auch weniger nach dem Laufburschen als nach jemandem der es gewohnt ist, die Kastanien aus dem Feuer zu holen.

    * [Folge 2] Als Cliodhna ihm eroeffnet dass ein Moerder im Dorf ist, kommt er zu dem Schluss das es 'wahrscheinlich seine Aufgabe' ist, den zu finden. Er legt sich deswegen sogar mit der Hexe an (die, siehe die Anrede, sehr respektiert wird) - und er geht sogar davon aus dass er das tun kann ohne den Dorfaeltesten Bescheid zu sagen. Entweder schliesst man daraus dass er einfach groessenwahnsinnig ist, oder dass er tatsaechlich ueber ein hohes Mass an Vertrauen und Autoritaet im Dorf verfuegt.

    * [Folge 2] Gegenueber von Siofra erwaehnt er, dass er genug Geld hat um neue Stiefel zu kaufen - man sieht im Vergleich danach dass selbst seine alten Stiefel ihren Holzschuhen ziemlich ueberlegen sind

    * [Folge 2] Rordan wird in einer Rueckblende gezeigt wie er mit Caradoc trinkt - der sichtbar aelter ist als er. Die Tatsaeche dass er mit einem Haendler (der fuer das Dorf wichtig ist weil Haendler selten kommen, es wird im gesprochenen Dialog erwaehnt dass er nur zwei bis dreimal im Jahr kommt) abhaengt sagt per se vielleicht nichts, deutet aber eher auf eine wohlhabende und wichtige Gestalt im Dorf hin als auf einen Bauernburschen der mal eben irgendwo hin geschickt wird

    * [Folge 2] Rordan macht sich auch Gedanken dass ein Mordverdacht ohne Taeter das Dorf zerreissen koennte - kann man draus schliessen dass er gewohnt ist, die Dorfgemeinschaft mitzudenken und nicht nur nach seinem eigenen Interesse zu schauen - was dagegen spricht dass er groessenwahnsinnig ist und sich einfach Autoritaet anmasst

    * [Folge 2] Rordan wird gezeigt wie er mit allen moeglichen Dorfbewohnern redet, lacht, trinkt, isst,... genauso wie man ihn am Anfang mit verschiedenen anderen arbeiten sieht. Wenn man das damit zusammen bringt dass er oft geschickt wird um Streit zu schlichten, kann man vielleicht vermuten dass er im Dorf viele Freunde hat, diplomatisch ist und von vielen geschaetzt wird

    * Der Elefant im Raum ist dass man ihn nie beim Schmieden sieht - was den technischen Grund hat dass wir es nicht konnten - aber die Story geht auch darauf ein und es gibt tatsaechlich einen Grund (auch dafuer warum er der Gehilfe des Schmieds ist, aber nicht sein Lehrling oder, dem Alter nach eher zu erwarten, sein Geselle).

    Also, ich denke wenn man sich fuer die Frage interessiert welche Rolle Rordan im Dorf hat und das alles so zusammen nimmt was ueber und von ihm gesagt wird, dann ergibt sich da schon ein Bild drauss.

    Wie gesagt - fuer mich als Erzaehler ist das nicht zwingend dass man nach Folge 2 schon unbedingt wissen muss welche Rolle er spielt - fuer die Geschichte ist das bisher nicht so wichtig, man muss es sonst halt einfach hinnehmen - ich denke aber dass man es ohne weiteres durch das was man hoert und sieht schon ganz gut wissen kann.

    Ich kann - als Erzaehler wie als Leser wie als Zuschauer - gut damit leben dass ich mir selber aus dem was ich sehe und hoere manches zusammenreimen muss. Wir machen uns da (auch ueber Kleinigkeiten) schon Gedanken - z.B. sind auch die Kostueme der Kinder bewusst nach der Story gewaehlt - und es ist nicht alles Zufall oder mangelnde Planung was man zu sehen bekommt.