Die nächste Generation (Robin Hood)

Es gibt 88 Antworten in diesem Thema, welches 18.840 mal aufgerufen wurde. Der letzte Beitrag (21. Januar 2020 um 19:32) ist von Sabrina.

  • Die Männer erhoben sich, nur Nasir blieb mit Vincent zurück. Beide sahen nachdenklich in die Flammen.
    „Ich soll dir von deiner Mutter etwas bestellen. Sie will dich gerne treffen, Junge. Lieber heute als morgen.“
    Vincent blickte hoch und begegnete dem dunklen Blick des Sarazenen, der ihn ernst musterte.

    „Weiß sie bereits das mein Vater...“
    Nasir schüttelte den Kopf. „Tuck und Ich hielten es für besser ihr nichts zu sagen. Sie hat genug durch gemacht, Vincent. Als Marion damals glaubte, dass ihr beide nicht mehr am Leben seid, wollte sie nicht weiterleben …“ Er fuhr sich mit gespreizten Fingern durch die dunklen kurz geschnittenen krausen Haare.
    Seine Miene drückte tiefes Mitgefühl aus. Der Sarazene stand seiner Mutter sehr nahe und das berührte ihn.

    „Es hat viele Wochen gedauert, bis sie wieder zu sich kam. Aber Marion hat diese Erlebnisse nie überwunden, selbst heute leidet sie darunter. Im Glauben hat sie Trost gefunden. Marion hält es für einen Wink Gottes, das du Überlebt hast.“ Er schenkte Vincent ein schiefes Grinsen. „Inshallah!“ Dabei berührte er mit der flachen Hand Lippen und Stirn.

    „Wie hoch sind die Chancen, dass mein Vater überlebt?“ Er hatte die Frage leise zu sich selbst gestellt, kaum hörbar für Nasir. Dennoch gab der Sarazene ihm die Antwort. „Dein Vater, Vincent, ist ein Mensch mit einem eisernen Überlebenswillen.“ Nasir stand auf.
    „Ihr habt mir meine Frage noch nicht beantwortet.“
    Er war stehen geblieben und sah Vincent mit schwarzen funkelnden Augen an.
    „Diese Frage kann dir niemand beantworten. Entscheidend ist, dass du den Glauben und die Hoffnung daran nicht verlierst, dass er es schaffen kann, Vincent.“

    Mehr aus meiner Feder: Gefangen im High Fantasy Bereich.

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  • In den Verließen von Scarborough


    Er kämpfte! Jeder kleinste Atemzug brannte wie Feuer in seinen Lungen. Er rang um jede Sekunde, jede Minute, die er durchhielt. Seine Beine zitterten vor Schwäche. Sie hatten ihn mit einem Halseisen an die Wand gekettet. Robin konnte weder aufrecht stehen, noch sitzen, sondern musste leicht in der Hocke in dieser Position verharren. Krämpfe geschüttelt seinen Körper, dennoch versuchte er dagegen anzugehen, vergeblich.

    Der grobe Sack, den man ihm übergestülpt hatte, rieb unangenehm an seinen wunden Hautstellen und das Halseisen würgte ihn bei jeder Bewegung.
    Er durfte nicht aufgeben! Schweiß perlte durch die Anstrengung in dieser Pose zu verharren von seiner Stirn. Robin wusste nicht wie lange er schon so gefesselt hier stand, ihm kam es wie eine Ewigkeit vor. Zeit verliert an Bedeutung, wird jeder Atemzug zur Qual. Andererseits, halfen ihm die Schmerzen bei Bewusstsein zu bleiben. Immer wenn er ab zu gleiten drohte, in dieses Nichts was ihn zu verschlingen drohte, biss er fest auf den Knebel in seinem Mund. Der Schmerz, den er dabei empfand half ihm wach zu blieben.
    Jeden Tag flössten sie ihm siedende Suppe ein. Jedes Mal war es eine Qual, die ihn an die Grenzen des Erträglichen brachte. Dafür blieb die neuerliche Folter auf der Streckbank aus. Auch so schwanden bei dieser Tortur seine Kräfte.

    Ihm war kalt! Sie hatten ihm die Kleider genommen. Ein Kälteschauer lies ihn erzittern. Wenn seine Beine zu versagen drohten, traf ihn zusätzlich ein Wasserschwall. So stand Robin da und kämpfte.
    Hier unten in Dunkelheit und Kälte verging die Zeit langsamer. Hier wurden aus Sekunden Stunden. „Innerlich stumpft man ab, je mehr Zeit vergeht“, dachte Robin. In dieser Hölle gab es nur noch ihn und den Schmerz, seine inneren Dämonen, die ihn quälten mit Bildern, die ihm seine Fantasy vorgaukelte. Hier gab es keine schönen Erinnerungen, keine Bilder aus der Vergangenheit! An diesem Ort waren sie alle verblasst. Er musste hart mit sich selbst sein, sonst würde er diesen Kampf verlieren. Wieder dachte er daran wie einfach es sein konnte. Das Ende... Sein Ende...

    Gebe auf, lass dich fallen! Es hat keinen Sinn. Warum kämpfst du noch?

    Langsam wie in Zeitlupen Tempo versagten seine Beine. Sie knickten unter ihm ein. Er fühlte das Würgen des Halseisens. Ein Schwall eiskaltes Wasser traf seine Brust. Robin ignorierte die körperliche Reaktion, die es bewirken sollte. Wenn er jetzt aufgab würde es schnell gehen. Wozu noch kämpfen, er war am Ende seiner Kräfte. Nur noch ein bisschen...
    Die zupackenden Hände setzten seinen Gedankengängen ein Ende. Man hob seinen Körper an, öffnete das Halseisen. Robin sackte auf dem harten Steinboden zusammen.
    Er war erleichtert, als er die Schwärze kommen fühlte, dieses Mal lies er es zu das es ihn gefangen nahm.


    Ende Fünftes Kapitel

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  • Sechstes Kapitel


    Scarborough


    Die Mauern der Burg schimmerten in den Farben der untergehenden Sonne als das Tor für ihn und seine Begleiter weit geöffnet wurde. De Lacey, eingesetzter Sheriff von Nottingham war voraus geritten um ihre Ankunft anzukündigen. Sie durch ritten den äußeren Ring, passierten eine steile Kuppe und gelangten durch ein weiteres Tor in den Burghof.

    Johann Plantagenet war seit Jahren nicht mehr hier gewesen. Immer wieder von neuem war diese Burg ein grandioser Anblick. Da die Klippenseite unzugänglich war, hatte man auf dieser Seite auf die hohe Brustwehr verzichtet. Der Sonnenuntergang ließ das Meer in allen blau und grün Schattierungen schimmern. Für einen Moment war Johann von dem Anblick wie gebannt.

    „Shire?“ Die fragende Stimme de Laceys an seiner Seite brach den Zauber des Moments. Er hatte dringlichere Dinge zu erledigen. Der Sheriff hatte sein Pferd am Halfter genommen. Johann schwang sein Bein über den Sattelknauf und lief sich vom Pferderücken gleiten. Seine Begleiter taten es ihm nach.

    „Shire, dass ist der Stuard der Burg, Simon Neville.“
    „Willkommen, in Scarborough, My Lord.“ Der Mann mittleren Alters verneigte sich tief. Er hatte schütteres dunkles Haar, das sich bereits lichtete.
    „Neville? Dieser Name kommt mir bekannt vor“, murmelte der König nachdenklich. „Mein Vater, Shire. Er hat schon unter euren Vater gedient.“
    „Ah ja, ich erinnere mich." Johann ließ den Blick weiter durch den Burghof streifen. Ein mehrstöckiger Bergfried erhob sich in der Mitte. Rund um das Hauptgebäude schlossen sich die Stallungen, die Schmiede und die Gesindehäuser an. Sein Blick blieb auf dem Zugang hängen, der zwischen Wachstube und Bergfried zu sehen war. Eine Steintreppe führte dort in die Tiefe.
    De Lacey war seinem Blick gefolgt.
    „Shire, wünscht ihr den Gefangenen gleich zu sehen?“ Johann nickte stumm. Seine Hände waren zu Fäusten geballt. Es war Jahre her, das er Hood persönlich gegenüber gestanden hatte. Damals in Rouen, in den Verliesen. Er hatte ihm damals getrotzt, und er tat es immer noch. Doch im Unterschied zu damals hatte Johann jetzt nichts mehr zu verlieren.

    Nun würde er kein Pardon kennen! Johann wollte nur noch eins, Rache und das um jeden Preis!

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  • Er hörte nach einer gefühlten Ewigkeit, wie der Riegel zurück geschoben wurde und eilige Schritte sich ihm näherten. Ein Schwall eiskalten Wassers traf seinen gemarterten Körper.

    „Los hoch mit ihm!“ Hände packten ihn unter den Achseln und er wurde in die Mitte der Zelle gezerrt. Erneut näherten sich Schritte. Der Sack wurde ihm vom Kopf gezogen. Geblendet von der ungewohnten Helligkeit blinzelte er ins Licht, konnte aber nicht erkennen, außer verschwommene Schatten.

    Eine Hand krallte sich in sein Haar und der Kopf wurde brutal in den Nacken gerissen. „Endlich! Wir werden es endlich zu Ende bringen, Hood!“ Wie ein Brandeisen versengte ihn die hasserfüllte Stimme. Der König Johann starrte Robin kalt an..
    „Lang genug habe ich darauf gewartet, dass ihr das Geheimnis preisgebt. Meine Geduld ist am Ende!“ Der Strick, der den Knebel in seinem Mund hielt, wurde durchtrennt.

    „Ihr werdet es niemals erfahren … wo der Schatz versteckt ist …“ flüsterte Robin mit rauer Stimme. Die Hand in seinen Haaren packte fester zu. Er sog zischend die Luft ein. „Ihr werdet nur reden, Hood, wenn der König es erlaubt! Verstanden?“,fauchte eine nur zu vertraute Stimme an seinem Ohr. „De Lacey…“
    Der König nickte in die Richtung des Sheriffs. „Ich habe genug gehört!“

    Zwei Soldaten mussten de Lacey helfen Robin zu bändigen. Woher er die Kraft nahm, solch eine Gegenwehr zu zeigen, wusste er im Endeffekt nicht. Vielleicht war es der Hass auf den Sheriff of Nottingham, der Robin die Kraft für die Gegenwehr gab. Nichts desto trotz schafften sie es ihn nieder zu ringen.
    De Lacey hatte ihm alles genommen! Seine Frau, sein Kind, die Freiheit… Alles, für das es sich zu kämpfen lohnte.
    Und wenn nur ein Bruchteil von dem stimmte, was er Robin bei der Folter erzählt hatte, dann...

    Ein Schlag in die Magengrube machte seiner Gegenwehr endgültig ein Ende. Der Aufprall war hart und Robin würgte trocken, ehe man ihn wieder knebelte fesselte und auf die Beine zog. Abermals krallte sich eine Hand in seine Haare, so dass er den König vor sich ansehen musste. Es war Jahre her, seit er dem er Johann Plantagenet das letzte Mal gesehen hatte. Noch immer besaß er diese blauen stechenden Augen, der eiskalte Blick. In ihnen stand Verachtung und Hass.
    Doch trotz allem erinnerten sie Robin schmerzhaft an die Augen seines Bruders. Johanns Hand schnellte nach vorne als Robin den Blick abwandte und zwang ihn damit erneut ihn anzusehen.

    „So viele Jahre und noch immer nicht gebrochen...“ Es klang seltsam nachdenklich. „Aber dass, Hood werden wir jetzt ändern!“ Der König ließ sein Kinn los und auch de Lacey löste seinen Griff. Robin schlug mit voller Wucht auf dem Boden auf. Der Aufprall raubte ihm fast die Besinnung.
    „Schafft diesen Abschaum in die Kammer. Ich komme nach!“ Robin konnte förmlich den kalten Blick fühlen, der auf ihn gerichtet war. „Ihr werdet reden oder sterben, Hood! Mittlerweile ist es mir egal...“

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  • Robin kam erst wieder zu sich, als sie seine Arme überstreckten und in die Seilzüge spannten. Er hatte keine Kraft mehr, sich dagegen zu wehren. Die letzten Worte hatten ihm sein Schicksal verdeutlicht. Johann Plantagenet würde bis zum äußersten gehen. Dieser glasklare Gedanke strahlte eine seltsame Ruhe auf ihn aus. Bald würde es vorbei sein! Der Schmerz und die Qual würden enden. Vielleicht musste er jetzt zum letzten Mal die Folter ertragen… Er musste noch einmal durchhalten, dann wäre es für immer vorbei. Der Gedanke hatte etwas Tröstliches.

    Eisern biss er auf den Knebel, als sie seine Beine in die Balken einklemmten, die am Boden verankert waren. Die Kurbel wurde gedreht. Er hörte das klickende Geräusch des Holzzapfens, auf dem Zahnrad, bis es einrastete. Robin gelang es nur noch flach und Stoßweise zu atmen. Die alten Wunden waren aufgebrochen. Das grobe Seil der Schlingen schnitt in das kaum verheilte Fleisch. Der Schmerz in seinen Schultern wurde unerträglich.
    „Genug.“ Eine Hand überprüfte die Spannung des Seils und seiner zum zerreißen gespannte Muskulatur.
    „Noch eine halbe Drehung. Das sollte genügen.“ Robin schrie unter dem Knebel auf. Er fühlte den reisenden Schmerz in seine überdehnten Arme. Er keuchte, rang verzweifelt nach Luft. Durch die Spannung hatte er das Gefühl, eine eiserne Zange drücke seinen Brustkorb zusammen. Jemand löste den Knebel und ersetzte ihn gegen ein Beißholz das an seinem Hinterkopf mit einem Lederriemen festgezogen wurde.

    „Macht die Eisen bereit! Der König wird bald hier sein und auch die Maske.“ De Laceys Stimme war nicht weit von ihm entfernt erklungen.
    „My Lord? Die Maske?“ Ein heißeres Lachen war von ihm zu hören.
    „Ja, macht sie bereit. Wir wollen dem König doch etwas Besonderes bieten. Nicht wahr?“ Die andere Stimme schwieg.

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  • Überlaut hörte Robin wie die Esse in seinem Rücken anheizt wurde. Wie Metall auf Stein rieb. Das Geräusch verursachte ihm eine Gänsehaut am ganzen Körper. De Lacey beugte sich ganz nah zu seinem Ohr. „Wie fühlt es sich an, bald zu sterben, hm? Ich werde es dir nicht einfach machen, Hood, glaube es mir. Ebenso wie ich es deinem Weib und deinem Balg nicht einfach gemacht habe. Soll ich es dir noch einmal erzählen?“ Robin zitterte, obwohl er wusste, dass jede kleinste Bewegung in dieser Position eine neue Schmerzwelle auslösen würde. Er verkrampfte die Hände und ihn überrollte der Schmerz. „Soll ich es noch einmal erzählen, wie ich sie bestiegen habe, deine kleine Hure? Wie sie sich unter mir gewunden hat?“ Robin wollte die Worte ausschließen aus seinem Bewusstsein, nicht auf de Laceys Stimme hören.

    Der Sheriff lachte leise, da er seinen Widerwillen bemerkte. „Ihre Hände waren auf den Rücken gefesselt. Sie hat sich gewehrt wie eine Wölfin, doch ich habe zum Schluss gewonnen. Ich hab sie niedergerungen. Ihr die Kleider vom Leib gerissen und während meine Soldaten sie festhielten habe ich sie bestiegen. Sie hat gewimmert bei jedem Stoss, wie ein läufige Hündin.“

    Die Bilder wurden hinter Robins zusammengepressten Lidern lebendig. Er sah alles vor sich. Und es zerriss ihn vor Qual. Keine Folter der Welt hätte ihn so verletzten können, wie de Laceys Schilderungen. Er hatte Marion allein gelassen, es war seine Schuld! So fest er konnte biss Robin auf das Beißholz. Marion! Der Gedanke an sie tat unsagbar weh. Bis heute wusste er nicht, was aus Marion und aus seinen Männern geworden war. Hatte de Lacey sie getötet, oder waren seine Gefährten noch am Leben? Oft hatte er es sich verboten darüber nachzudenken. So viele Jahre ... Alles konnte in dieser Zeit geschehen sein.

    Die Stimme des Sheriffs riss ihn wieder zurück in die Wirklichkeit. Er hatte ihn umrundet und trat nun ganz nah von hinten an ihn heran.
    „Wie ich sehe, hast du schon seit einiger Zeit nicht mehr den Biss der Peitsche gespürt!“ Die Finger de Laceys fuhren das vernarbte Schachbrettmuster an verheilten Narben auf Robins Rücken entlang. Instinktiv zuckte er vor der Berührung dort zurück. „Dann wollen wir einmal deiner Erinnerung ein bisschen auf die Sprünge helfen!“

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  • Hay meine lieben Leser.:D Nach einer längeren Pause, melde ich mich an dieser Stelle zurück und hoffe das diese Robin Hood Story weiter euer Interesse findet. Gelesen wird sie jedenfalls das sehe ich daran wie oft sie angeklickt wird. Vielen Dank an dieser Stelle dafür, dass bedeutet mir sehr viel.:love:


    So wollen mal sehen was jetzt weiter passiert:

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  • So fest er konnte biss Robin auf das Beißholz. Seine Finger hatten sich in die Seile verkrampft. Wieder traf die Peitsche seinen entblößten Rücken und hinterließ dort einen weiteren Striemen im Schaubrettmuster vieler anderer. Er fühlte die Wärme auf seinem Rücken. Längst waren die Wunden aufgebrochen. Jedesmal, wenn de Lacey zuschlug machte er davor eine Pause um sich zu vergewissern das Robin noch bei Bewusstsein war.

    Noch hielt er durch, aber wie lange noch? Robin machte sich nichts vor, wie konnte er auch? Das hier, hatte nichts mehr mit dem Geheimnis um die Steine zu tun. Hier ging es um mehr. Das hier war de Laceys Rache an ihm. So viele Jahre hatte er dem Sheriff von Nottingham getrotzt. Er hatte de Lacey das Leben schwer gemacht, wo er nur konnte. Jetzt lies er ihn bluten dafü .

    Wieder traf die Peitsche, diesmal auf der Seite. Der Schmerz war so intensiv, dass Robin den Kopf zurück warf. Er hörte das kehlige Lachen in seinem Rücken. Schwärze hüllte ihn ein. Alles verschlingende Dunkelheit. Seine Beine gaben unter ihm nach und er wurde nur noch von den Balken gehalten. De Laceys Lachen wurde leiser und gedämpft. Ein eiskalter Wasserschwall traf seinen malträtierten Rücken. Seine Muskeln verkrampften sich.

    „Ich werde nicht zulassen, dass du mir die Freude an meiner Rache nimmst. Du wirst jede Sekunde davon bei vollem Bewusstsein erleben. Dafür werde ich Sorgen!“ Zischte die Hasserfüllt Stimme an seinem Ohr. Seine Nackenhaare stellten sich dabei auf. „Jeden Moment, jede Minute und Sekunde, bis du dir irgendwann den Tod herbei sehnst, Hood!“ De Lacey presste seine flache Hand auf einer der Wunden. Robin unterdrückte ein wimmern. „Ich denke wir sollten die Methode ändern. Findest du nicht, Hood? Bringt mir die Fackel!“

    *

    Voller Genugtuung sah de Lacey wie sich Hoods Gesicht vor Schmerz verzerrte. Das hier war seine Rache! Endlich, nach so vielen Jahren des Wartens stand er seinem Todfeind gegenüber. Wie oft, hatte er sich insgeheim seine Rache vorgestellt. Tausend Mal, oder mehr? In jeder Einzelheit! Er würde ihn quälen, ihn büßen lassen für alles. Jetzt war es endlich soweit. Hood war ihm hilflos ausgeliefert und er schrie vor Schmerz. Wieder hielt man die Pechfackeln unter Hoods Achseln. Nur so nah, das er die Hitze fühlen würde. Instinktiv versuchte Hood der Hitze auszuweichen. Erst jetzt hielt man die Fackel näher. Fasziniert verfolgte er das Mienenspiel auf Hoods Gesicht. Der Geruch von verbrannten Haaren lag in der Luft. Erst als Hood Aufschrei gab er dem Folterknecht ein Zeichen, die Fackel sinken zu lassen.


    De Lacey schaute auf die gerötete zuckende Haut. Hoods Muskeln hatten sich so verkrampft, dass er unter der Haut jeden Muskelstrang und jede Sehne erkennen konnte. Es wäre für ihn ein leichtes gewesen, Sehne für Sehne zu durchbohren. Ihm solche Schmerzen zu zufügen, das er Wahnsinnig werden würde.

    Doch der König wollte ihn lebendig und noch bei Verstand. Aber auch so fühlte er Genugtuung dabei, die fast an Euphorie grenzte. Hood würde zum Schluss darum betteln, das Versteck der Steine verraten zu dürfen. Bei diesem Gedanken schlich sich ein höhnisches Grinsen auf sein Gesicht.

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  • „Wo sind die Steine? Verdammt noch mal, du elender Bastard! Sohn einer Bauernschlampe! Mach den Mund endlich auf!“ De Laceys Stimme überschlug sich bei den Worten. Robin konnte den Hass darin hören, aber da war noch etwas anderes was in der Stimme des Sheriffs mitschwang. Wut aber auch Unsicherheit und Angst. Der Sheriff hatte tatsächlich Angst unter den Augen des Königs zu versagen. Was für eine Witzfigur!, dass hätte jetzt Tuck gesagt. Der Schmerz in seinem Körper war so intensiv das er noch nicht einmal die Kraft zum antworten fand. Sein ganzer Körper war eine einzige offene Wunde und er zitterte vor Erschöpfung. Die Schlingen der Seilzüge hatten sich tief in seine Haut an Fuß- und Handgelenken gegraben. Man hatte ihn auf das Streckbrett am Boden gefesselt. Über ihm hing eine Seilkonstruktion. In ihr hing ein Brett was seinen ganzen Sichtbereich einnahm. De Lacey und den König konnte er nicht sehen.

    Wieder wurde die Kurbel gedreht. Er hörte das überlaute Klicken, wenn der Holzzapfen in die nächste Nut einrastete. Zum wiederholten Mal spannten sich der Seilzug, bis Robin das Gefühl hatte, in der Mitte auseinander gerissen zu werden. Seine überstreckten Muskeln begannen zu verkrampfen. Die Luft wurde aus seinen Lungen gepresst. Er hörte sein eigenes mühsames ringen um Luft. Es verging eine Ewigkeit, bis seine Sinne zu schwinden drohten, erst dann hörte er die Stimme des Königs. Gedämpft, wie aus weiter Ferne. „Genug!“

    Er saugte die Luft in seine schmerzenden Lungen. „Wo sind die Steine? Wo hast du sie versteckt, du Hund? Ich bringe dich zum reden!“

    Robin war unfähig zu antworten und schüttelte nur den Kopf. „Fahrt fort!“ Dumpf hallte die Stimme des Königs in seinen Ohren wieder.

    Robin öffnete die Augen und sah nach oben. Stück um Stück senkte sich das Brett. Er konnte sehen das Gewichte auf ihm befestigt waren. Der Seilzug wurde erneut angezogen. Robin kämpfte gegen die aufsteigende Panik. Er schloss die Augen und konzentrierte sich auf seine Atmung.

    Langsam nahm der Druck auf seine Brust zu. Er steigerte sich bis er das Gefühl hatte zerquetscht zu werden. Und noch immer wurde Seil nachgelassen. Immer weiter. Schmerz breitete sich in seinem Brustkorb aus, hüllte ihn ein, bis seine Umgebung im Nebel verschwamm.

    *

    Ein Wasserschwall brauchte ihn wieder zu Bewusstsein. Erneut überrollte Robin ein intensive Schmerzgefühl. Noch immer war er auf das Brett geschnallt. Bei jedem Atemzug fühlte er ein Stechen im Brustbereich.

    Gut so. Bald hast du es geschafft, Robin! Der Gedanke hatte etwas tröstliches.

    Die Stimmen von de Lacey drang wie durch dichten Nebel zu ihm durch.

    „Sire, überlasst ihn mir. Ich werde ihn schon zum reden bringen. Ich weiß, ich kann es schaffen! Ich brauche nur noch ein bisschen Zeit ...“ „Und gerade die haben wir nicht! Ihr habt eure Chance gehabt, Sheriff. Jetzt überlass ich es dem Scharfrichter, er hat mehr Erfahrung. Das ist mein letztes Wort!“ „Aber Sire...“ „Nein!“ Hastige Schritte entfernten sich. Robin war unfähig seinen Kopf in die Richtung zu drehen. Die kleinste Bewegung löste neue Schmerzwellen in seinem Körper aus.

    Andere Schritte näherten sich ihm. Hände packten seinen Kopf und hielten ihn eisern umfasst. Er sah schemenhafte Umrisse, die sich an der Seilkonstruktion zu schaffen machten. Ein Fass ... Seine Gedanken waren zäh fließend. Er brauchte eine Weile bis er begriff was hier vorging. Etwas kaltes presste seine Kiefer zusammen. Ihm blieb nichts anderes übrig, als den Mund weit zu öffnen. Die Panik überrollte Robin. Er ahnte was sie jetzt mit ihm vorhatten, doch es war bereits zu spät. Ein Gesicht schob sich über ihn. Etwas kaltes wurde ihm zwischen die Zähne gepresst. Es war ein eiserner Ring. Die Zange verschwand, doch es war Robin nicht mehr möglich den Mund zu schließen. Die Hände die seinen Kopf hielten verstärkten ihren Druck. „Fangt an!“ Robin schluckte krampfhaft, als das Fass sich über ihm senkte. Er hatte keine Chance dem eiskalten Wasserschwall aus zu weichen. Er begann zu prusten, verschluckte sich. Das Wasser drang in Mund und Nase. Eisern hielten die Männer ihn fest. Er bekam keine Luft. In Panik bäumte er sich auf, gab gurgelnde Laute von sich. Vergeblich! Seine Gegenwehr und die Laute wurden weniger bis sie schließlich ganz erstarben.Er presste die Augen zusammen, versuchte so die Wirklichkeit aus zu sperren. Eine seltsame Ruhe breitete sich in seinem Kopf aus.

    Las los! Gebe auf! Es hat keinen Zweck mehr dagegen an zu kämpfen. Wozu noch? Du bist am Ende! Las los!

    Stille vertrieb den Schmerz. Ein leises Summen war in seinen Ohren.

    Er sah Marion und die Freude am Rand vom Sherwood stehen.

    Marion hielt seinen Sohn im Arm. Er lachte streckte ihm die kleinen Arme entgegen, wollte zu ihm. Jetzt streckte auch Marion ihre Hand nach ihm aus. „Komm!“ Er wusste er brauchte nur auf sie zugehen und alles wäre vorbei. Nur ein Schritt... Dann würde der Schmerz aufhören und das für immer. Er würde nicht mehr gefangen sein, wäre nicht mehr den Qualen ausgeliefert.
    Doch sein Inneres sträubte sich dagegen. Etwas hielt ihn immer noch von diesem endgültigen Schritt zurück. Wenn er aufgab, würde niemand von den Steinen erfahren. Dann wäre Richards Schatz für immer verloren. Dabei konnte dieser Schatz in den richtigen Händen soviel Gutes bewirken. War es nicht seine Aufgabe, dafür Sorge zu tragen? War er das nicht Richard schuldig, so lange durch zu halten, bis er sein Erbe weitergeben konnte? Aber wann sollte das sein? Diese Frage begleitete ihn in die aufsteigende Dunkelheit.

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