Arbeitstitel Magie

Es gibt 11 Antworten in diesem Thema, welches 3.709 mal aufgerufen wurde. Der letzte Beitrag (10. Juli 2019 um 13:19) ist von 97dragonfly.

  • Sie sah das Haus ihrer Eltern. Die Hausnummer vierundzwanzig befand sich dicht vor ihrer Nase. Sie schien Innen zu stehen, über ihr war der Zugang zum Dachboden.
    Es ist aber dunkel hier oben, es fühlt sich an, als würde ich schweben, dachte sie und schwebte durch den Dachboden zu der gegenüberliegenden Wand.
    »Erics Sachen«, las sie, als sie einen Umzugskarton zwischen Spinnweben und anderem Sperrmüll stehen sah.
    Aber wer ist denn Eric? fragte sie sich, nur noch ein Stück und sie könnte hineinschauen. Familienfotos, auf dem einen konnte sie vier Personen erkennen. Mama, Papa, Ich und noch jemand, aber eine Holzschatulle verbirgt mir die Sicht.
    Plötzlich wurde alles unscharf und sie entfernte sich dem Karton.
    Sie stand nun, als jüngere Version von sich selbst, mit ihrer Mutter, vor dem Grab des Opas.
    »Willst du es verschönern oder soll ich?«, fragte die Mutter, während sie hinter ihr stand.
    »Ich will, aber sieht uns denn keiner?«, fragte die kleine vorsichtig.
    »Nein Schatz, wir sind allein«, antwortete sie.
    »Okay«, sagte das Mädchen lächelnd und zeigte mit ihrem Zauberstab auf den Grabstein. »Fe-gri-an«, betonte sie die Silben, die aus ihrem Mund kamen in feierlichem Ton.
    Auf einmal wuchs Klee, und verschiedene Blumen sprießten aus dem Boden und verzierten das Grab.
    Als nächstes saß sie in einem dunkeln Wohnzimmer auf den Schoß ihres Opas, während er eine Geschichte aus dem Buch vorlas. Sie lachte, während sich die Figuren bewegten. Ein Ritter, er schlug einem Drachen, sein Schwert um die Ohren.
    Langsam wachte sie in ihrem Bett auf und schaute auf den Wecker, der links von ihr auf einer kleinen Kommode stand. 03:28Uhr, Das war ein schöner… und zugleich komischer Traum… ich vermisse meinen Großvater, dachte sie. Sie drehte sich wieder um und versuchte erneut einzuschlafen, während sie kurz den Mond anschaute.

    Eine angenehm warme Brise streifte ihre Haut, als sie das Haus durch die Hintertür verließ und den Garten betrat. Ihr Fahrrad stand unter dem Vordach an der kleinen Hütte, wo auch das Brennholz lagerte. Es hatte schon bessere Jahre gesehen, aber sie mochte den alten Drahtesel.
    »Komm, Saska!«, rief sie ihren Hund und ging die zwei Stufen hinunter.
    Freudig stand der junge Schäferhund von seinem schattigen Plätzchen unter den Kastanienbäumen auf und lief auf sie zu. Im Fahrradkorb lag seine schwarze Leine, also konnte es direkt Richtung Wochenmarkt losgehen,
    »Die Sonne scheint, könnte ein schöner Montag werden.«, meinte sie, mit ihrem Blick zum Hund gewendet.
    Der Hund wedelte mit seinem Schwänzchen während er seine Leine angelegt bekam und gemeinsam verließen sie den Garten, um zum Wochenmarkt zu fahren.
    Für die Küche könnte ich diesmal Sonnenblumen kaufen. Die würden doch gut auf dem naturbelassenen Küchentisch aussehen. Wenn ich mich nicht irre, habe ich eine passende Tischdecke im Küchenschrank liegen. dachte sie nach,
    Mit dem Hund an der Leine, fuhr die junge Frau die wenig befahrene Woodstone Street entlang, die mit Bäumen mit rosa Blüten verziert war. Zwischen den Bäumen, die ebenfalls am Ufer standen, konnte man schon den Wochenmarkt auf der anderen Brückenseite erahnen.
    Vor dem Wochenmarkt, an der Brücke, stieg sie von ihrem Fahrrad und ging zu einem Gemüsestand der schräg gegenüber einem Blumenstand stand.
    »Guten Morgen«, sagte sie zur Verkäuferin.
    »Guten Morgen, wie kann ich Ihnen helfen?«, fragte sie höflich und nahm die Tasche entgegen.
    Sie las von ihrem Einkaufszettel einzeln ab, was sie brauchte, damit die Verkäuferin alles einpacken konnte.
    Mit einem schüchternen Lächeln im Gesicht, bezahlte sie ihren Einkauf.
    »Danke, schönen Tag noch«, wünschte sie, nachdem sie ihre gefüllte Tasche wiederbekam.
    »Ihnen auch«, wünschte die Verkäuferin.
    Die Tasche verstaute die junge Frau im Fahrradkorb und hielt auf dem Rückweg beim Blumenstand halt.
    »Ich hätte gerne die Sonnenblumen in der Vase«, sagte sie und zeigte auf die einfache hellbraune Vase mit acht Sonnenblumen drinnen.
    »Etwas einpacken?«, fragte der Verkäufer.
    »Ja, bitte«, antwortete sie ihm und schaute ihm zu, wie er Blumen samt Vase behutsam in Zeitungspapier einschlug.
    »Einen schönen Hund hast du«, beurteilte er, während seine Hände arbeiteten, ohne dass er hinsehen musste.
    Soll das ein Kompliment sein oder versucht er mit mir zu flirten? Gut aussehen tut er schon. Braunes kurzes Haar, braune Augen, ein süßes lächeln und die trainierten Arme. Durch die drei offenen Knöpfe seines schwarz-weiß gestreiften T-Shirts, sieht man das er etwas Brustbehaarung besitzt. dachte sie nach.
    »Ähm… Ja, sein Name ist Saska«, antwortete sie ihm.
    »Bitte«, sagte er und reichte ihr das Paket. »Das macht 25€«
    »Danke«, kam aus ihrem Mund.
    Sie reichte ihm das Geld und er ließ es in der Kasse verschwinden. Dann kam er nach vorne und hockte sich zu Saska, um ihn zu streicheln.
    »Mein Name ist übrigens Niklas«, sagte er und schaut zu ihr hoch.
    »Ich heiße Anna«, erklärte sie und schob eine strähne ihrer langen braunen Haare hinter das rechte Ohr.
    »Niklas, kommst du mal«, rief eine Frau.
    Er lächelte Anna an und ging in den Laden rein.
    Anna legte das Paket neben die Einkäufe in den Fahrradkorb und fuhr wieder nach Hause.
    Wurde ich etwa rot, wegen ihm? Oh Gott, ist das peinlich. Zumindest hat Saska nicht gebellt, das heißt schon was Gutes. Niklas heißt er, ich war schon so oft auf dem Wochenmarkt und habe es nie geschafft, seinen Namen zu erfahren. Anderes Thema, Essen. Ich dachte, ich mache heute Ratatouille, für mich und Lizzy. Allein zu essen, ist doch etwas einsam.
    Das Fahrrad stellte sie wieder im Garten ab, brachte das Sicherheitsschloss am Hinterreifen an und nahm die Einkäufe aus dem Korb, bevor sie nach oben ging.

    Anna schloß die Haustür hinter sich und ging mit Saska die Treppe hoch. Lizzy, eine gute Freundin, die über ihr wohnte, kam den beiden entgegen, als sie die Wohnungstür erreichten.
    »Hallo Anna, ich würde mich freuen, wenn du zum nächsten Picknick-Ausflug mitkommen könntest«, meinte Lizzy.
    »Gerne«, antwortete sie lächelnd.
    »Ich schreibe dir, bis später«, sagte die Freundin und verließ das Haus.
    Nachdem sie ihre Einkäufe kurz abstellte, um die Tür aufzuschließen, gingen die beiden mit ihnen hinein, in die Küche, wo sie den ganzen Einkauf unterbrachten.
    Plötzlich klopfte es an der Tür.
    »Wer kann das nur sein?«, fragte sie sich.
    Hinter der Tür schaute die junge Frau durch den Türspion. Aber niemand war zu sehen.
    Sind das wieder die Kinder aus der Nachbarschaft, die Streiche spielen?
    Neugierig öffnete sie die Tür und schaute schnell nach links und rechts, um wenigsten noch eins zu Gesicht zubekommen. Komisch. Nachdem sie sich umdrehte, damit das einräumen fertig wurde, erblicken ihre Augen eine Vizitenkarte.



    wird bei seiten weiter geführt.

    Gold ist das erste Grün der Fluren, vergänglichste der frühen Morgenspuren.

    Die ersten Blätter sind wie zarte Blüten, ihr Glanz lässt sich Sekunden nur behüten.

    Bald folgen tausend Blätter wie mit einem Schlage.

    Die Dämmerung vergeht und wird zum Tage.

    So sank das Paradies aus Lust in Trauer.

    Nichts Goldenes bleibt. Nichts ist von Dauer.

    [Robert Frost]

    ~mein Geschreibsel~

    14 Mal editiert, zuletzt von Park Bom (22. April 2021 um 15:57)

  • Da kommt also was anderes von dir. Mal schauen :)

    Spoiler anzeigen

    bis hierin erstmal...

    Zuerst das Lob: Ich finde es gut, dass du neben deiner Kindergeschichte noch eine - hoffentlich - für Jugendliche und Erwachsene schreibst :)
    Außerdem cool, dass du keinen Prolog gewählt hast, sondern der Leser gleich ins Geschehen geworfen wird. :thumbsup:

    Und nun zu meinen Anmerkungen:

    Rot: Fehler (war nur das eine mit dem Bindestrich)
    Grün: Vorschläge
    Dunkelblau: Anmerkungen zu Inhalt, Form, Aufbau, Stiel
    Hellbau: Wiederholungen

    Zu den Wiederholungen nochmal: Ich wollte nicht alles markieren, aber du hast in deinem Text sehr viele ähnliche Verben (sagen, lächeln, gehen). Einfache Sachen eben. Vielleicht magst du nach etwas aussagekräftigerem schauen? Mit mehr Inhalt, womit der Leser auch mehr anfangen kann?
    Außerdem gibt es sehr viel ich. Aus der Ich- Perspektive zu schreiben, ist sehr schwer. Selber versuche ich das momentan auch ein bisschen. Aber ich kann dir hier auf jeden Fall @Rebirz "Der Gott, der nicht sein sollte" empfehlen. Der macht das da klasse! *bisschen Schleichwerbung machend*
    Manchmal reicht es auch, ein paar Sätze zu verbinden, hier und da was umzustellen und tada!

    Jetzt zum Inhalt:

    Das war alles so ein wenig ... naja... platt. Viel hast du auch schon in deiner Tiergeschichte gehört, aber ich wiederhole es trotzdem mal. Deine Charaktere sind wie weißes Blatt Papier, keine Farbe, nichts Lebendiges, keine Ecken und Kanten, ganz ohne Risse. Das ist sehr schade, denn ich konnte Anna nicht auf ihrem Einkauf begleiten. Warum nicht? Weil ich sie nicht kennen lernen und mich nicht mit ihr identifizieren konnte. Es war alles aneinandergereiht, fast wie eine Aufzählung. So, als hättest du es mal eben so hingeschrieben und dir nicht vorgestellt, wie es ist, selber zum Markt zu fahren.

    Wenn ich mit dem Fahrrad auf einen Markt fahre (oder eine Szene schreiben möchte), frage ich mich folgendes:
    - Straßenverkehr (intensiv, oder weitestgehend unbefahren. Viele Fußgänger, auf die ich achten muss? Wie halte ich am besten meinen Hund fest?, Ampeln, Kreuzungen? Oder, oder, oder...)
    - Was gibt es auf dem Weg dorthin (Wohnhaussiedlung mit gepflegten Vorgärten oder Plattenbau? Gepflasteter Weg oder Teerstraße?, Oder doch eine Alle im zarten Morgenlicht?)
    - Was befindet sich auf dem Markt (Es gibt ja wohl noch mehr Stände als Gemüse und Blumen. Vielleicht verkauft auch einer seiner frische Grillbratwurst?)

    Bei deinem Text sind halt einfach soooo viele Lücken, die es gilt zu füllen. Du sollst nicht alles haarklein erklären, unter dem Motto: Ich binde meinen Schnürrsenkel genau zweimal als akkurate Schleife. Aber so ein bisschen mehr Aktion und Bilder wären schon toll ^^

    Weißt du? Dadurch, dass du alles so hintereinander weg erzählst, wirkt es etwas gehetzt auf mich und nicht so schwerelos, wie in deiner Tiergeschichte.

    Also, noch hat der Spannungsfunke mich nicht erreicht, weswegen ich mir auch nicht sicher bin, ob ich hier dran bleibe :(

    Uhh, ich hoffe, mein Gemecker ist nicht so arg schlimm und man kann es verkraften :|

    Ich glaube, wenn du noch etwas drüber arbeitest, kann das richtig träumerisch, idyllisch schön werden :saint:

    LG, Lady

  • Hey @Sarah,
    finde es sehr schön, dass wie @LadyK bereits gesagt hat, noch eine "hoffentlich" Jugend/Erwachsenen-Geschichte schreibst.

    Anmerkungen und Vorschläge

    Spoiler anzeigen


    Aus dem Garten hole ich mein Fahrrad.
    »Komm, Saska!«, rufe ich zu meinem Hund und hole die schwarze Leine aus dem Fahrradkorb.

    Hier fehlen mir irgendwie noch so Infos, die die Sache interessanter machen.

    Man kann schon die verschiedenen Blumen riechen, Rosen, Nelken, Lavendel.

    Hier fehlen mir wieder veranschaulichere Informationen. Du könntest hier ganz easy etwas zu dem Geruch dazuschreiben.

    Im Tausch gegen den Einkauf überreiche ich ihr das Geld.

    Klingt komisch finde ich, aber wenn es dir gefällt lass es so. Ansonsten könntest du so etwas in die Richtung schreiben : "Ich bezahlte den Einkauf, mit einem schüchternen Lächeln im Gesicht.

    »Danke, schönen Tag noch«, wünsche ich ihr, nachdem ich meine gefüllte Tasche wiederbekomme.
    »Ihnen auch«, lächelt sie.

    Ihre Gefühle könntest du hier besser beschreiben, man weiß gar nicht wie dein Charakter tickt und erfährt nur wenig über ihn, aber wenn du diese ganzen Fragen offen lassen willst, natürlich.

    »Ähm … Ja, sein Name ist Saska«, antworte ich ihm.
    »Bitte«, lächelt er mich an und reicht mir das Paket.

    Ein Dankeschön wäre eigentlich schon angebracht, denn er sagt ja auch "Bitte" , oder ist sie zu verwirrt?


    »Mein Name ist übrigens Niklas«, sagt er und schaut zu mir hoch.
    »Ich heiße Anna«, erkläre ich.

    Ich fände es Klasse, wenn du das Aussehen der Personen nochmal kennzeichnen würdest, man erfährt so gut wie nichts über sie.


    Ich lege das Paket neben die Einkäufe in den Fahrradkorb und fahre wieder nach Hause.
    Das Fahrrad stelle ich wieder im Garten ab, bringe das Sicherheitsschloss am Hinterreifen an und nehme die Einkäufe aus dem Korb, bevor ich nach oben gehe.

    Mir fehlt es extrem, dass du nie ihre Gefühle beschreibst. Zum Beispiel könntest du diese beschreiben, wenn sie zurückfährt, oder wenn Niklas ihr, seinen Namen verrät. Jedoch ist das Meckern auf hohen Niveau.

    Nach dem Lesen entdecke Ich, in der unteren rechten Ecke, als ich genauer drüber schaue, ein Wort, das fast vom Stempel der Schule unleserlich gemacht wird. worden ist, oder ich liege falsch, kann auch sein

    Also, ich finde den Anfang deiner Geschichte, wie @LadyK schon erwähnte ebenfalls etwas platt.

    Das war alles so ein wenig ... naja... platt. Viel hast du auch schon in deiner Tiergeschichte gehört, aber ich wiederhole es trotzdem mal. Deine Charaktere sind wie weißes Blatt Papier, keine Farbe, nichts Lebendiges, keine Ecken und Kanten, ganz ohne Risse. Das ist sehr schade, denn ich konnte Anna nicht auf ihrem Einkauf begleiten. Warum nicht? Weil ich sie nicht kennen lernen und mich nicht mit ihr identifizieren konnte. Es war alles aneinandergereiht, fast wie eine Aufzählung. So, als hättest du es mal eben so hingeschrieben und dir nicht vorgestellt, wie es ist, selber zum Markt zu fahren.

    Genauso finde ich das auch, vielleicht überarbeitest du es einfach nochmal.

    Dein Schreibstil ist für mich relativ entspannt, nicht so holprig wie meiner, jedoch auch ausbaubar.

    :thumbsup: Mach auf jeden Fall weiter :thumbsup:



    MfG Kleiner Liki :)

    :chaos::smoker:

  • Jetzt war ich für einen Augenblick maximal verwirrt, als mich @LadyK hier markiert hatte. Ich hab hier ja auch ein "Projekt" eingestellt, dass M.A.G.I.C. heißt, da bin gerade planlos dagesessen und hab mir gedacht: "Was zur Hölle ist das denn jetzt? Was ist mit meinem Post passiert??" xD

    Naja, wenn ich schon mal hier bin, lese ich auch mal fix drüber :D

    Ladyk hat ja schon extrem viel angemerkt, daher halte ich es etwas kompakter. Du erzählst wie in Stichpunkten. Das geht zu schnell. Es fehlen Details - Bewegungen, Eindrücke, Handlungen, Besonderheiten der Charaktere, generell Beschreibungen. Du bist in der Ich-Perspektive, also so nah am Prota dran, wie es überhaupt geht. Nutze das. Bringe die Emotionen und Empfindungen rüber!

    Nehmen wir einfach mal direkt den Anfang:

    Zitat von Sarah

    Aus dem Garten hole ich mein Fahrrad.
    »Komm, Saska!«, rufe ich zu meinem Hund und hole die schwarze Leine aus dem Fahrradkorb. »Die Sonne scheint - könnte ein schöner Montag werden.«
    Der Hund bekommt seine Leine angelegt und wir verlassen gemeinsam den Garten, um zum Wochenmarkt zu fahren.

    Ich greife mir mal drei Punkte aus diesem Teil die ich bewusst in den Vordergrund rücken möchte: Garten - Fahrrad - Hund

    Spoiler anzeigen


    Eine angenehme warme Brise streift meine Haut, als ich das Haus durch die quietschende Hintertüre verlasse und den Garten betrete. Grummelnd schweift mein Blick über das hohe, sich im Wind biegende Gras. Rasen mähen ist nicht mein liebstes Hobby, aber es ist wohl mal wieder Zeit dafür. Mein Fahrrad steht unter dem Vordach an der kleinen Hütte, wo auch das Brennholz lagert. Es hat schon bessere Jahre gesehen, aber ich mag den alten Drahtesel.
    "Komm, Saska!", rufe ich meinen Hund und hüpfe die zwei Stufen von der Veranda hinunter.
    Freudig springt der junge Beagle von seinem schattigen Plätzchen unter den Kastanienbäumen auf und wetzt mit fliegenden Schlabber-Ohren auf mich zu. Sein hellbraunes Fell glänzt regelrecht in der hellen Mittagssonne. Nicht umsonst nenne ich ihn liebevoll meinen kleinen Goldschatz. Im Fahrradkorb liegt auch bereits seine schwarze Leine bereit, also kann es direkt Richtung Wochenmarkt losgehen.
    Bei so einem wundervollen Wetter, könnte das glatt mal ein schöner Montag Morgen werden!


    Ich habe jetzt halt einfach mal willkürliche Details hinzugefügt, die ich mir aus der Nase gezogen habe. Da kann man auch leicht noch mehr machen, aber hier gehts ums Grundprinzip.

    Die Lücken zwischen den Konversationen gehören gefüllt, oder es liest sich wie eine Abhandlung von Fakten. Dies passiert, jetzt das, nun ist da dieses und jenes. Der Leser sieht nicht, was in deinem Kopf als Autor steckt, du musst es uns zeigen. Die Freundin z.B. Ist sie eine enge, langjährige Freundin oder nur eine Bekanntschaft? Was verbindet die beiden? Wie sieht sie aus? Hat sie irgendetwas Markantes? Es gibt endlose Möglichkeiten den Text auszufüllen.

    Auch solltest du Gesprochenes und Gedanken unterschiedlich deutlich machen. Gedanken z.B. in Kursiv. Ansonsten kommt man etwas ins Schleudern bei der Ich-Perspektive, weil man ja eigentlich permanent die "Gedanken" des Protas liest. Wenn es aber ein ... ich nenne es mal "gesprochener Gedanke" ist, dann sollte man das erkennen. Also z.B. "Soll das ein Kompliment sein oder versucht er mit mir zu flirten? Er wäre mein Typ."

    Wenn du in der Ich-Perspektive schreibst musst du oft mit deinen Sätzen spielen. Überlege dir, wo man das übliche "ich tue" umschreiben kann. Versetze dich in deinen Prota hinein und schau durch seine Augen. Was siehst, hörst, fühlst du dann in einer Situation? Das musst du beschreiben.

    Wenn du dazu noch mehr Fragen hast, immer raus damit. Ich brauche nur derzeit etwas länger zum Antworten. Etwas wenig Zeit und so... :)

    Gruß
    Rebirz

    Da sitzen sie wieder alle und fressen Eis ... Als wüssten sie nicht, wie ein Bier aufgeht!

  • Danke für eure Kommentare und Kritiken. Habe es überarbeitet, sagst mir, falls ich was vergessen habe. @LadyK @Kleiner Liki @Rebirz

    Gold ist das erste Grün der Fluren, vergänglichste der frühen Morgenspuren.

    Die ersten Blätter sind wie zarte Blüten, ihr Glanz lässt sich Sekunden nur behüten.

    Bald folgen tausend Blätter wie mit einem Schlage.

    Die Dämmerung vergeht und wird zum Tage.

    So sank das Paradies aus Lust in Trauer.

    Nichts Goldenes bleibt. Nichts ist von Dauer.

    [Robert Frost]

    ~mein Geschreibsel~

  • Hey Sarah,

    du hast ja schon einiges an Feedback bekommen, weshalb für mich nicht mehr allzu viel übrigbleibt, was ich noch anmerken könnte. :)
    Was ich gut finde ist, dass du offensichtlich viele der Vorschläge bereits in deine Überarbeitung hast einfließen lassen. Hie kommen noch ein bis zwei Sachen, die mir aufgefallen sind:


    Der Hund wedelt mit seinem Schwänzchen während er seine Leine angelegt bekommt und gemeinsam den Garten verlassen um zum Wochenmarkt zu fahren.

    Der Satz ist irgendwie schräg ... meintest du vielleicht: "und gemeinsam verlassen wir den Garten...(?)


    »Niklas, kommst du mal«, ruft eine Frau.
    Er lächelt mich an und geht in den Laden hinein.

    Hier war ich verwirrt, weil du zuvor von einem Marktstand gesprochen hast...vielleicht habe ich da auch irgendwas nicht mitbekommen, aber ein Marktstand ist üblicherweise kein Ladenlokal...oder du müsstest das vorher einfach noch mal genau sagen. Nur so von meinem Gefühl her ^^

    Es ist kein schlichter Umschlag, die Ränder sind verziert wie ein gotischer Bilderrahmen und in der Mitte prangt das Wappen eines Kolibris, umgeben von Pergament. »Hummingbird Schule« steht oben im Pergament drinnen.

    Ich weiß nicht, warum ich hier direkt an Harry Potter und Howarts denken musste :D

    Bin gespannt, was du draus machst...

    LG,
    Rainbow

  • ///

    Gold ist das erste Grün der Fluren, vergänglichste der frühen Morgenspuren.

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    5 Mal editiert, zuletzt von Park Bom (22. April 2021 um 05:39)

  • Ein Part voller interessanter Neuigkeiten, Park Bom. Gefällt mir gut!


    Spoiler anzeigen


    Dein Satzbau und deine Beschreibungen (besonders im ersten Teil) haben sich merklich verbessert. Auch sind deutlich weniger Komma- und Rechtschreibfehler im Text. Es liest sich so viel angenehmer.
    Ja, da ist Anna ja mal mittenrein geworfen worden ins Geschehen. Vor einer Stunde noch waren es Sonnenblumen und Muskeln unter einem weißen T-Shirt, um die sich ihre Gedanken drehten, und jetzt ist das alles unwichtig. Sie soll also eine Hexe sein. Und ihr Bruder, an den sie sich nicht erinnern kann, wurde ermordet. Sehr mysteriös.

    Ein paar Kleinigkeiten

    »Wieso weiß ich aber nichts mehr über ihn?«, will ich wissen, während es mir schlechter wird.

    Hier fehlen mir Gefühle. Keine Trauer? Forscht sie nicht in sich selbst nach etwas, was sie fühlt? Ich denke, sie müsste in ein gefühlschaos stürzen bei der Eröffnung einer solchen Nachricht. Da darf alles sein: Wut, Trauer, Verlustgefühl, Bedauern, Unverständnis, ... Vielleicht kannst du dem Leser irgendwie noch einen etwas tieferen Einblick in Annas Gedankenwelt zu diesem Zeitpunkt ermöglichen. Sie wirkt mir ein bisschen zu ... kalt. :pardon:

    »Ihr habt was?«, frage ich lauter und stehe auf. »Meine Erinnerungen gelöscht!? …sagt, dass das nicht wahr ist.«
    »Du warst doch erst Zehn Jahre alt, wir wollten dich nicht auch noch verlieren.«, versucht meine Mutter mich zu beruhigen.
    »Was soll ich jetzt der Schulleiterin sagen?!

    Hier fehlt mir was. Der plötzliche Übergang zur Schulleiterin ist mir etwas zu abrupt. Hat sie wirklich nicht mehr zu dem zu sagen, was ihre Eltern ihr geade offenbart haben? Ist das ihre einzige Sorge, was sie jetzt der Frau sagen soll? Sie fragt nicht, wer ihren Bruder ermodet hat? Sie will nicht wissen, was da genau passiert ist? Wie er gestorben ist und warum? Aber sie will wissen, was sie der Schulleiterin sagen soll? Verstehst du, was ich meine? DAS wäre nicht mein erster Gedanke, wenn mir jemand sowas erzählt.

    »Dein Bruder wollte zu uns kommen Lucas«, sagt meine Mutter leise, nachdem sie auf die Uhr an der Wand zu meinem Vater schaut.

    Hier ist mir nicht ganz klar, ob Lucas der Name des Vaters oder von dessen Bruder ist.

    Insgesamt hat mir der Teil wirklich gefallen. Mach weiter so! :thumbsup:

    "Er wird wiederkommen. Die Berge sind wie ein Virus. Man infiziert sich mit der Liebe zu ihnen
    und es gibt kein Gegenmittel. Sie führen in eine Sucht, man kommt nicht mehr von ihnen los.
    Je länger man sich woanders aufhält, desto größer wird das Verlangen, sie wiederzusehen."

    Chad, der Holzfäller
    aus "Der Wolf vom Elk Mountain"

    ___________________

  • @Tariq Danke für deinen Kommentar und Kritiken, ich habe daran gearbeitet. :)

    Gold ist das erste Grün der Fluren, vergänglichste der frühen Morgenspuren.

    Die ersten Blätter sind wie zarte Blüten, ihr Glanz lässt sich Sekunden nur behüten.

    Bald folgen tausend Blätter wie mit einem Schlage.

    Die Dämmerung vergeht und wird zum Tage.

    So sank das Paradies aus Lust in Trauer.

    Nichts Goldenes bleibt. Nichts ist von Dauer.

    [Robert Frost]

    ~mein Geschreibsel~

    • Offizieller Beitrag

    So, hab ja gesagt, dass ich hier früher oder später mal reinschaue^^
    Nu ist es soweit

    Gut aussehen tut er schon. Braunes lockiges kurzes Haar, braune Augen, ein süßes lächeln und die trainierten Arme. Durch die drei offenen Knöpfe seines weißen T-Shirts, sieht man das er etwas Brustbehaarung besitzt.

    Aaaaaaaah BrainAFK. Ich dachte kurz, hier denkt sie über den Hund nach. Bei "Armen" kam ich zuerst ans grübeln ... als dann der Teil mit den offenen Knöpfen und der Brustbehaarung kam, hab ichs dann entgültig gemerkt :D

    Wurde ich etwa rot, wegen ihm? Oh Gott, ist das peinlich^^

    Ich liebe diesen ^^ Smiley. Aber in Geschichten wird das eigentlich nicht verwendet. Zumindest hab ich noch nie ein xD in nem Text gesehen ... wobei ich selber mal bei nem Text gerne ein "Rofl"eingefügt hätte :hmm:


    Bis jetzt der beste teil. Du hast hier nicht stumpf den Dialog geschrieben, sondern dazwischen immer die Gedanken und Handlungen beschrieben. Das lässt es lebendiger wirken. Auch gut, kommt rüber, dass der Prota einfach nur quaselt, während die Mutter anscheinend schon weiß, was da vor sich geht.


    Die kommen aber schnell auf den Punkt. Ich als vater würde da vielleicht erstmal drumherum drucksen. Blicke mit der Mutter austauschen ...

    »Der Grund ist… Er wurde vor zehn Jahren ermordet.«, erklärt mein Vater vorsichtig.
    I… ich hatte einen Bruder? Der vor z… zehn Jahren, starb? Ich würde so gerne schreien und weinen gleichzeitig.

    Mir persönlich auch was zu flott. Ich wäre von dem Gedanken erstmal zur Sprachlosigkeit erschlagen und müsste erst mal alles ordnen... wenn iches denn überhaupt glauben würde.
    An Dinge vor 10 Jahren würde ich mich neämlich noch gut erinnern. (Ok, gut ist hier relativ ... aber ob ich nen Bruder gehabt hätte, wüsste ich schon.^^)

    »Wieso weiß ich aber nichts mehr über ihn?«, frage ich mit einem Gefühlsgewitter, während es mir schlechter wird.
    »Wir konnten es uns nicht mehr ansehen wie du leidest und daran kaputt geht’s.«, antwortet meine Mutter. »Wir haben die Erinnerungen an Eric und an alles Magischem aus deinem Kopf gelöscht.«

    Ooooookay. Vergiss was ich über die 10 Jahre gesagt habe :D

    Hier ist der Dialog irgendwie wieder so plump. Es wird einfach runter geschrieben mit verschiedenen Varianten von "sagte er/sie"
    Da war der Teil den ich oben zitiert habe besser.

    Vom schreiberischen finde ich es besser als die Tiergeschichte. Wie Tariq schon sagte, sieht man auf jeden Fall Verbesserungen. Weiter so.

  • Ach der Thread geht weiter :huh: *Liki geht schnellmal abonnieren*

    Erstmal Hallo @Sarah, und allen anderen :hi1:

    Gute Sache, dass du an deiner Geschichte weitergearbeitet hast. :thumbsup:


    Sehr schöner Anfang, besser als der vorige Part meiner Meinung nach :) Spannung wird ausreichend aufgebaut, und du beschreibst die Handlung meist ausführlich genug :thumbsup:


    "Was ist passiert Anna?", fragt meine Mutter. Die Aufregung, die in ihrem Ton mitschwingt, lässt mich für einen kurzen Augenblick wieder auf die Größe einer Vierzehnjährigen zusammenschrumpfen, die etwas ausgefressen hat und sich nun einen elterlichen Tadel abholen muss.

    Die Beschreibung gefällt mir sehr gut. :thumbsup:


    "Rühr dich nicht vom Fleck!", weist mich meine Mutter auch schon an, ohne hören zu wollen, was ich sonst noch zu sagen habe. "Wir sind gleich bei dir!

    Huiii spannend, anscheinend weiß die Mutter Bescheid, sehr interessante Wendung der Story.

    Ein Part voller interessanter Neuigkeiten, Park Bom. Gefällt mir gut!

    Stimme voll und ganz zu :)

    Vom schreiberischen finde ich es besser als die Tiergeschichte. Wie Tariq schon sagte, sieht man auf jeden Fall Verbesserungen. Weiter so.

    Kann mich den beiden nur anschließen. Du hast dir auf jeden Fall Mühe gemacht, dass merkt man ;)

    Von daher mach weiter so, und lass uns nicht zu lange mit dem nächsten Part warten ^^


    MfG Liki :thumbup:

    :chaos::smoker:

  • Hallo @Sarah,

    da du mich heute so nett gefragt hast, ob ich nicht doch einmal in deine Geschichte reinschnuppern will, habe ich das nun getan. xD
    Mhm ... also zum 1. Teil wurden ja schon sehr viele und auch wirklich detailierte und gute Dinge angemerkt! (Die du auch versucht hast umzusetzten, wie ich gesehen habe!)
    Dazu kann ich ja fast überhaupt nichts mehr sagen! Ausser vielleicht das die Geschichte für meinen Geschmack etwas wenig Beschreibungen drin hat, aber wie gesagt, dies ist einfach nur meine Meinung, denn ich liebe Beschreibenungen, weiss aber auch, dass sie nicht für jedermann sind. Aber etwas mehr Gefühle könnten nicht schade! :D
    Bis jetzt und vorallem mit dem Brief erinnert mich die Geschichte etwas an Harry Potter :rofl: aber hey, das muss ja nichts schlechtes heissen!
    Da die Geschichte pausiert weiss ich nicht, wie und wann du weiterschreiben wirst, oder auch kannst :( aber ich würde doch gerne wissen, was da noch so alles in deiner Welt verborgen ist!)

    Nun zum 2. Teil :D

    ob ich Träume oder wach bin, erwacht der kleine Kolibri, der den Briefkopf ziert, zum Leben und flattert mit hektischen Flügelschlägen über das edle Pergament. Die Buchstaben verblassen und fügen sich zu neuen Wörtern zusammen.

    Das finde ich eine mega mega tolle Beschreibung!! :love: Das Bild in meinem Kopf gefällt mir wirklich gut!

    »Geht’s du bitte runter«, sage ich zu Saska, als es an der Tür klingelt und stehe auf. Das müssten meine Eltern sein.
    Mit einem unwohlen Gefühl gehe ich zur Tür und öffne sie.
    »Hallo Papa, Hallo Mama.«, begrüße ich und umarme sie. »Gehen wir doch ins Wohnzimmer.«
    Wir setzen uns gegenüber hin. Sie sehen nicht glücklich aus und mein Unwohlsein wird auch nicht schwächer.
    »Es ist jetzt wohl an der Zeit, dir die Wahrheit zu sagen«, fängt mein Vater nervös an und reibt sich die Hände.
    »Was meinst du damit?«, frage ich irritiert.

    ... hier finde ich passiert alles wirklich mega mega schnell und sie ist soooo unglaublich ruhig!! Das war gerade ein Brief und doch ist sie die Ruhe in Person!
    Da fehlen mir ein paar Beschreibungen zu ihrem Gemütszustand sehr!

    »Wir konnten es uns nicht mehr ansehen wie du leidest und daran kaputt geht’s.«, antwortet meine Mutter. »Wir haben die Erinnerungen an Eric und an alles Magischem aus deinem Kopf gelöscht.«

    ... das ist echt hart!

    Da ist also ein riesiges Gehemnis und ein toter Bruder, den sie absolut vergessen hat!
    Nun wäre es iwie noch toll, wenn sie nach dem Gespräch und sie alleine ist, sich alles durch den Kopf gehen lassen könnte und dabei an ihre Eltern denkt, bestimmte Anlässe bei denen sie iwie traurig waren, als ob etwas fehlen würde ... denn sie haben einen Sohn verloren und das hinterlässt tiefe Narben.

    Liebe Grüsse
    Fly

    "Ein Schloss ohne Gruft, das wäre wie, wie ein Einhorn ohne Horn!"

    Eigenes von Fly
    Schatten unter London