Magie ausarbeiten

Es gibt 14 Antworten in diesem Thema, welches 4.935 mal aufgerufen wurde. Der letzte Beitrag (4. März 2019 um 03:30) ist von BePlan.

  • Hallo zusammen,

    im Zuge einiger Vorbereitungen für die Erschaffung einer eigenen Welt kommt auch das Thema Magie auf, welches innerhalb des Kosmos, welches ich erschaffen möchte, eine große Rolle spielen soll.
    Dazu müssen vorab Aspekte magischer Möglichkeiten erläutert werden und wollte dabei fragen, ob ihr Tipps und Hinweise für mich habt. Ich möchte weder etwas vergessen, noch mich in Widersprüchen verstricken.

    Die Magie soll prinzipiell möglich sein. Hierbei ist die Grundvoraussetzung, dass Mana hier den Baustein magischer Handlungen darstellen soll. Ohne Mana, keine Zauberei. Das gilt nicht nur für den Anwender, sondern auch für Gegenstände, Orte und Lebewesen.
    Wer dabei Mana anwenden soll, wird schon etwas genauer beschrieben. Im Grund kann jedes Lebewesen, welches Mana in sich trägt, auch Mana ansammeln, um es für Zaubersprüche zu benutzen. Wer kein Mana in sich trägt, wird auch niemals Zauber sprechen oder wirken können. Hierbei wird die Fähigkeit, Mana in sich zu tragen durch mehrere Faktoren abhängig gemacht. Zum Einen kann es durch genetische Übertragung geschehen, durch Kontakt mit sehr starken magischen Ansammlungen. Durch manabedingte Unfälle (Sowohl die Fähigkeit gewinnen als auch zu verlieren) und über mächtige Zauber (Versuche, Experimente, auch unter "Unfälle" einzuordnen).

    Fangen wir von Grund auf an:
    Ein Magier sollte die Fähigkeit besitzen, Mana in sich zu tragen - sonst wäre er schlichtweg kein Magier. Allerdings ist diese Menge an Mana so gering, dass sich meist keine Zauber damit wirken lassen können. Verglichen mit einer Mana-Leiste, wie es aus RPG-Spielen bekannt ist, wäre bei diesem Beispiel der Mana Wert 1 von x insgesamt. Nun kann in diesem Beispiel unser Magier sich auf die Manaströme, die durch ihn hindurchdringen konzentrieren und damit das Mana ansammeln. Hierbei kann man auch sagen, dass er meditieren muss, um sein Mana aufzuladen. Kommt das einem bekannt vor?
    Aber wieso muss meditiert werden, um Mana anzusammeln und wieso kann es nicht bei alltäglichen Dingen getan werden? Eine ausgezeichnete Frage, die ich aber mit einer eigenen Idee beantworten möchte. Ich will es mit einem einfachen Spiel beantworten: Ich packe meinen Koffer. Jap, richtig gehört. Das Spiel in denen man mit mehreren Personen sich immer wieder von Anfang an Gegenstände aufzählt, die in den Koffer kommen und abwechselnd immer einen zusätzlichen Gegenstand am Ende nennen, de bei der nächsten Runde mit berücksichtigt werden muss.
    Wer würde jemals den ersten Gegenstand im Koffer vergessen? Je weiter man fortschreitet, desto schwieriger wird es. Die Gedanken müssen zusammengehalten werden und die Konzentration muss hoch sein, um bei diesem Spiel zu gewinnen.

    In unserem Beispiel muss der Magier meditieren und sein Mana ansammeln. Er hält in Gedanken sozusagen das Mana fest im Körper und lädt sich damit quasi auf. Manche magisch begabte Personen können mal mehr und mal weniger Mana für sich selber aufladen. Unterbricht der Magier die Meditation, kommt es aber nicht zu einem konstanten Level an Mana, welches im Körper existiert, sondern wie bei einem Behälter mit einem winzigen Loch, schwindet das Mana ab da wieder Stück für Stück aus dem Körper, bis es wieder auf dem niedrigsten Stand angekommen ist. Ich vergleiche das gerne mit dem Erinnerungsvermögen des oben besagten Spiels. Ist das Spiel zu Ende, kann man sich zunächst noch recht gut an alle aufgezählten Gegenstände erinnern, doch mit der Zeit schwindet das Wissen und bald kann man höchstens nur noch einen Gegenstand nennen. Bei unserem Magier geschieht das ähnlich, nur etwas verzerrter - er wird nicht innerhalb von 5 Minuten sein über Stunden angesammeltes Mana verlieren, sondern natürlich etwas gebremster. Aber der Schwund ist praktisch immer vorhanden.

    Gibt es also Alternativen der Meditation? Oja. Das eigene Regenrieren des Mana soll nur im Notfall dem Magier helfen, auf eine schonende Weise immer ein wenig magisch begabt zu bleiben. Daher ist die Ausbildung eines Magiers viel mit Lesen, studieren und meditieren verbunden. Es hilft sozusagen, die Fähigkeit, Mana zu entwickeln, zu verstärken. Große und gekonnte Magier können daher sehr gut ihre Mana Reserven wieder aufladen und eine hohe Menge an Mana speichern und sogar lange halten.
    Doch auch eine weitere Alternativen ist es, Mana zu sich zu nehmen, um sich damit aufzuladen. Ein Manatrank beispielsweise versetzt dem Magier einen Schub an magischer Energie, die er unmittelbar nach der Aufnahme des Manas wirken kann. Sollte ein Magier einen Manatrank zu sich nehmen und danach keine Zauber wirken, wird das Mana wie auch nach einer Meditation mit der Zeit abschwächen. Mana kann in flüssiger Form, mit Kontakt aber auch ohne Kontakt übertragen werden. Bei magisch unbegabten Personen wird keine Wirkung festgestellt. Mana wird an magisch starken Orten oder durch Meditation gewonnen. Der meditierende muss zum Beispiel sein gesammeltes Mana an ein Medium binden - in diesem Fall der Manatrank. Oft sind auch Materialien von Mana durchzogen. Eine magische Quelle kann als benutzbares Medium für einen MAnatrank gelten.

    Es gibt Gegenstände, die mit hohen Mengen an Mana aufgeladen worden sind und mit denen der Magier Zauber wirken kann. Hierbei nimmt er nicht das Mana in sich auf, sondern wirkt die Zauber durch den Gegenstand. Dabei gibt es zwei Arten von magischen Aufladungen. Es gibt die reine Manaaufladung und es gibt die spezifische Aufladung. Beispiel hierfür ist ein Manastein, in dem eine bestimmte Menge an Mana vorhanden ist.
    Zunächst einmal muss der Stein fähig gemacht werden, Mana in sich aufzunehmen und auch zu speichern - das heißt, das Mana bleibt im Stein und schwächt nicht wie etwa bei Lebewesen mit der Zeit ab - was einer unheimlich gigantischen Arbeit gleich kommt. Nur die besten und stärksten Magier können einen Manastein herstellen. Wieso ein Stein und kein Stück Holz? Das würde theoretisch auch funktionieren aber da Stein in seiner einfachsten Form auf der Erde, der Natur der Welt und damit auch der Natur des Mana am nächsten kommt, ist es am besten dazu geeignet, für Manaaufnahmen präpariert zu werden. Holz ist zwar auch nahe mit der Natur in seiner einfachsten Form verbunden, jedoch entspringt Holz bereits etwas gewachsenem und potentiell Veränderungen unterworfenem Material.
    Dabei ist nicht wichtig wie groß der Stein ist - großer Stein gleich nicht mehr Mana.

    Jetzt könnte man auf den Gedanken kommen, dass man mit viel gespeicherten Mengen an Mana sehr viele und mächtige Zauber gleichzeitig wirken kann, jedoch ist die Macht der Zauber vom Wirker her abhängig. Ein unbegabter Magier kann mit einem Manastein nicht so viel leisten können, wie ein Meistermagier.
    Das gilt nicht nur für Steine, sondern auch für magische Gegenstände. Sollte ein Stein aufgebraucht sein, kann er wieder aufgeladen werden. Manastein sind daher extrem kostbar und selten.

    In meiner geplanten Welt können auch Gegenstände magisch verändert werden, um einen besseren Nutzen zu bringen. Wir nehmen in diesem Beispiel ein Schwert, welches mit einem Feuerzauber unterstützt wird - ein Flammenschwert.
    Zunächst wird die Waffe gegen Feuer immun oder unglaublich resistent dagegen gemacht. Danach wird die Waffe präpariert, sodass Mana hindurch wirken kann - hierbei speziell nur der Feuerzauber. Die Waffe alleine wird von einem nichtmagischen Lebewesen nur als normales Schwert wahrgenommen und auch genutzt werden können. Ein Lebewesen, welches Mana in sich trägt, kann mit seinen Ansammlungen von Mana dann dieses Schwert mit der entsprechenden Fähigkeit nutzen. Die Art der Nutzung wird ebenfalls vorgeschrieben und muss eingearbeitet werden. Schießt das Schwert Flammenbälle oder wird die Klinge von Flammen umringt? Hier ist vieles möglich. Die Art wird jedoch beim Bau der Waffe festgelegt und kann später im Einsatz nicht verändert werden.

    Ein großer Krieger ohne magische Begabung wird also keine Waffe jemals magisch nutzen können. Jedoch gibt es hier ein kleines Schlupfloch, da in wenigen Ausnahmen große Krieger und Generäle, die nicht des zaubern mächtig sind, unter tagelangen Experimenten und Versuchen dazu befähigt werden, Mana in sich zu tragen. Zwar wird so ein Lebewesen niemals aktiv eigene Zauber wirken können, da die Möglichkeiten zu stark begrenzt sind aber zum Führen einer magischen Waffe reicht dies aus. Man muss aber auch dazu sagen, dass sehr mächtige magische Waffen auch von mächtigen Magieträgern geführt werden müssen, um ihr volles Potential zu entfalten.

    Zu guter Letzt kommt noch die Erscheinung von Personen, die Mana in sich tragen. Diese soll nämlich nach außen und für die Umwelt erkenntlich sein, da Magier auch Attentate verüben können und die Magie oder besser gesagt das Mana, sichtbar im Träger zu erkennen sein sollte. Bei Gegenständen ist es ein Schimmer, eine Verzierung oder Gravuren, die leuchten können. Daran ist zu erkennen, ob es sich um magische Gegenstände handelt.
    Bei Lebewesen fängt dies bei Manaansammlungen im kleinsten Bereich fast unmerklich an der Farbe der Adern auf. Diese sind leicht hellbläulich und sind nur bei näherer Betrachtung wirklich zu erkennen. Das Leuchten verstärkt sich, je mehr Mana das Lebewesen in sich trägt. Die zweite Stufe ist eine kaum merkliche Aura, die das Lebewesen umgibt. Wie ein Wind, welches um das Lebewesen herumwirbelt. Dieser Wind ist ebenfalls sehr sehr leicht bläulich - fast kaum zu erkennen. Mit zunehmendem Mana wird der Wind heftiger und ein wenig bläulicher. Eigentlich wäre das schon die letzte Stufe. Sobald ein Lebewesen mit hellblau leuchtenden Adern und einen Wirbelwind aus blauem Licht um sich herum erscheint, kann man von einer enorm kraftvollen magisch begabten Kreatur ausgehen. Mehr geht fast nicht mehr - fast. Die absolute Stufe wäre hier noch ein färben der Augen zu einem kompletten Hellblau, ohne Pupille. Das ist aber für erzählerische Highlights gedacht und soll im Ende der Story einen Peak an magischen Möglichkeiten beschreiben.

    Um sich vor magischen Attacken zu schützen, kontrollieren Wächter zum Beispiel bei Audienzen von Fremden die Adern und die Erscheinung der Personen oder Lebewesen. Ist sie magisch begabt, muss sie ihr Mana in einen Stein transferieren, den sie beim Verlassen der Stätte wieder zurück erhält. Damit wird die Sicherheit der anderen Lebewesen gewährleistet.

    Puh, ich habe jetzt doch mehr geschrieben, als ich veranlagt habe :P
    Was sagt ihr zu dieser Idee? Habt ihr noch Vorschläge oder Konstrukte, die mir weiterhelfen könnten? Würdet ihr etwas anders machen? Wenn ich die Zeit habe, gehe ich nächstes Mal noch etwas näher auf die verschiedenen Arten der Magie ein. Ist sicher auch sehr wichtig für das Gesamtkonstrukt

  • hab mir das jetz nicht groß durchgelesen aber ich hab mal diese Fragen gefunden

    Spoiler anzeigen


    1. WER KANN MAGIE BENUTZEN?
    Verschiedene Systeme haben verschiedene Ausüber der Magie. Hier sind einige Vorschläge, wer Magie benutzen könnte:

    Die, die damit geboren sind
    Jeder
    Der Auserwählte/ Die Auserwählten
    Die Übernatürlichen (Werwölfe, Elfen, Trolle, usw.)
    Eine bestimmte Art von Wesen
    Ist Magie gewöhnlich für deine Welt oder eher etwas, was geheim gehalten werden muss?

    2. REGELN DER MAGIE
    Regeln sind dazu da, um uns an unsere Grenzen zu erinnern. Sie sind ein Leitfaden für den Leser, damit er weiß, wozu die Magie fähig ist. Wenn du deine Regeln nicht am Anfang klar stellst, wird dein Leser nicht wissen, was möglich ist und was nicht erreicht werden kann.

    Was kannst nicht gemacht werden (z. B.: Man kann die Toten nicht zurückholen)
    Wo liegen die Grenzen?
    Was ist verboten?
    Was braucht man, um überhaupt Magie verwenden zu können?
    Was ist der Preis für Magie?
    Diese Punkte erkläre ich unten genauer. Du kannst dir eine Liste mit deinen Regeln machen. Eine Möglichkeit diese Regeln in deiner Geschichte zu zeigen, ist dass jemand sie einer Person erklärt, die nichts/ wenig von Magie weiß.

    3. WOHER KOMMT DIE MAGIE?
    Hier sind einige Möglichkeiten, an Magie gelangen zu können:

    Man erlernt die Magie
    Man ist mit Magie geboren (Hier kannst du dir dann die Frage stellen, wann sich die magischen Kräfte anfingen zu zeigen)
    Sie kommt aus einem besonderen Gegenstand
    Aus der Umgebung (z. B.: Wenn man elementare Magie nutzt)
    Zaubersprüche
    Von einem Gott/ einer Göttin

    4. WIE NUTZT MAN DIE MAGIE
    Bei Harry Potter werden ein Zauberstab und -spruch benötigt, um Magie nutzen zu können. In The Mortal Instuments nutzt man Steles um Runen zu aktivieren.

    Weitere Möglichkeiten, Magie zu nutzen:

    Man benutzt Gegenstände, Waffen oder andere Objekte (z. B.: Zauberstab, Amulett, usw.)
    Rituale (und wie sehen diese Rituale aus?)
    Emotionen (Wie verändert die Magie sich mit verschiedenen Emotionen)
    Man spricht bestimmte Worte
    Mit bestimmten Bewegungen

    5. WAS KANN DIE MAGIE ANRICHTEN?
    Was für Arten von Magie gibt es in deiner Welt? Hier sind einige Beispiele für magische Fähigkeiten, die du nutzen könntest:

    Elementare Manipulation (Feuer, Wasser, Erde, Wind, usw.)
    Mentale Magie (wirkt sich auf die Psyche anderer aus)
    Physische Magie (Kreation von neuen Gegenständen)
    Gemischt (so wie bei Harry Potter)
    Körperliche Veränderungen (Reißzähne, Klauen, Flügel, usw.)

    6. KONSEQUENZEN
    Alles hat seinen Preis. Was passiert, wenn der Magier zu viel seiner Kraft benutzt?

    Nimmt Lebensenergie
    Altert den Magier
    Verursacht Schmerzen
    Erschöpft den Magier (senkt das Immunsystem)
    Mentale Probleme
    Ohnmacht
    Verflucht
    Tod (im schlimmsten Fall)
    Weitere Konsequenzen wären, dass die Magie nicht nur Probleme löst, sondern auch neue Probleme herbeibringt.

    7. WO LIEGEN IHRE GRENZEN?
    Hätten Figuren grenzenlose Magie könnten sie jedes Problem damit lösen. Dadurch hätten wir weder Konflikt, noch Plot. Auch darf Magie nicht alles leichter machen.

    Man kennt bestimmte Zaubersprüche nicht
    Magie braucht Übung und Geschick
    Bestimmte Dinge kann man einfach nicht machen
    Bestimmte Gegenstände können nur eine spezifische Art von Magie ausüben
    Sie ist in bestimmten Orten oder Zeiten eingegrenzt

    8. VERLUST VON MAGIE
    Gibt es Möglichkeiten in deiner Geschichte, magische Kräfte zu verlieren oder für eine Zeit lang zu unterdrücken?

    Hier sind einige Möglichkeiten, wie dies passieren könnte:
    Man verliert Magie mit dem Alter
    Zaubersprüche, die zum Verlust der Magie führen können
    Man verliert Magie, wenn man zu viel davon nutzt
    Durch totale Erschöpfung
    Durch Verletzungen oder Erkrankungen
    Weitere Fragen zum Verlust der Magie sind, ob die Magie permanent weg ist. Oder gibt es Möglichkeiten sie zurückzuholen? (Durch Warten, Schlaf, Zaubertränken, usw.)

    9. WIE KANN MAN SICH GEGEN DIE MAGIE VERTEIDIGEN?
    Wie können andere Wesen sich gegen die Magie verteidigen? In verschiedenen Geschichten gibt es verschiedene Schwächen für bestimmte Wesen.

    Gibt es eine spezielle Schwachstelle?
    Braucht man stärkere Magie?
    Gibt es Gegenstände/ Talismane, die die Magie einschränken können?

    10. WEITERE FRAGEN:
    Hat die Magie einen eigenen Willen?
    Wie steht sie im Bezug zu Figuren, Plot und Welt?
    Wie reagieren Wesen, die keine Magie nutzen können darauf?
    Muss die Magie geheim gehalten werden?
    Gibt es Berufe, die Magie benötigen?
    Gibt es Schulen an denen Magie unterrichtet wird?
    Was für einen Einfluss hat Magie in Kriegen?
    Wird Magie als eine Wissenschaft angesehen?

  • Hallo Falkefelix, danke für deine Punkte und Umschreibungen :)
    Ich versuche sie nachfolgend so gut es geht zu beantworten. Ein Großteil ist tatsächlich mit im Text erwähnt.


    Jedes Wesen, welches über das Talent verfügt, Mana zu kanalisieren. Das kann von Menschen bis hin sogar zu Untoten gehen.


    Seelen können auf jeden Fall nicht mehr zurückgeholt werden, wenn sie im Jenseits sind - das Lebewesen also stirbt. Der Körper kann dennoch danach noch wandeln. Aber primär gilt: Tote kehren nicht zurück.
    Die Grenze liegt praktisch am Können des Anwenders der Magie. Zu viel Energie, welche der Träger nicht kontrollieren kann, wird ihn letztendlich töten. Die Magie an sich hat keine Grenzen, außer dem Mana. Sie kann erschaffen, zerstören, verwandeln und kontrollieren. Mehr geht glaube ich nicht - lasse mich aber sehr gerne belehren.
    Verbote gibt es je nach Gesetz. In Städten wäre für gewöhnlich die Totenbeschwörung untersagt, die Magie im Allgemeinen tolerieren und zulassen. Aber solche Städte wird es kaum geben. Meist wird es immer Gesetze zur Unterlassung magischer Künste geben.
    Zum Wirken von Magie wird Mana benötigt. Ist Mana vorhanden, kann mithilfe der Gedanken oder Hilfsmittel ein Zauber gewirkt werden. Diese Zauber geschehen entweder durch einen Ritus (ein gesprochenes Wort oder einem Satz etc.) oder intuitiv durch den Anwender - ähnlich wie einen Muskel bewegen. Allerdings muss der Zauber gelernt werden, damit er angewendet werden kann. Wie sieht das Lernen aus? Oft werden Bestandteile des Elements oder des Zaubers genannt. Im Beispiel Feuer wären das Funken, Luft, welches das Feuer zum Leben braucht. Hitze, die Rauchentwicklung und das Zünden an sich. Wissenschaftliche Abhandlungen werden hierbei nützlich, um den Zauber zu verstehen. Um bei dem Beispiel Feuer zu bleiben:
    Der Anwender stellt sich ein prasselndes Feuer vor. Er konzentriert seine Gedanken auf wahlweise seine Handfläche und versucht sich das prasseln eines Feuers vorzustellen. Wie Flammenzungen zwischen den Fingern hin- und herzischen. Wie das Flackern der Flamme sich im als Lichtspiel auf die Umgebung auswirkt. Wie eine Hitze aufsteigt und heiß ins Gesicht peitscht. Solche mentalen Anstrengungen resultieren im Wirken eines Zaubers. Dabei sind Flammen noch sehr einfach zu wirken. Um einiges schwieriger wird es beispielsweise bei Totenbeschwörungen oder Giftzauber. Meist kann der Magier nur durch eine Nahtoterfahrung diese Zauber wirken.


    Magie war seit Anbeginn der Zeit da. Manche erzählen, es waren die Götter, andere vermuten die Natur dahinter. Andere sagen, die Magie käme von den Bösen.
    Für meine Welt ist die Magie ein Teil der Welt. Immer schon gewesen. Sie ist nicht durch Götter entstanden.


    4. WIE NUTZT MAN DIE MAGIE
    Bei Harry Potter werden ein Zauberstab und -spruch benötigt, um Magie nutzen zu können. In The Mortal Instuments nutzt man Steles um Runen zu aktivieren.

    Weitere Möglichkeiten, Magie zu nutzen:

    Man benutzt Gegenstände, Waffen oder andere Objekte (z. B.: Zauberstab, Amulett, usw.)
    Rituale (und wie sehen diese Rituale aus?)
    Emotionen (Wie verändert die Magie sich mit verschiedenen Emotionen)
    Man spricht bestimmte Worte
    Mit bestimmten Bewegungen


    s. oben


    5. WAS KANN DIE MAGIE ANRICHTEN?
    Was für Arten von Magie gibt es in deiner Welt? Hier sind einige Beispiele für magische Fähigkeiten, die du nutzen könntest:

    Elementare Manipulation (Feuer, Wasser, Erde, Wind, usw.)
    Mentale Magie (wirkt sich auf die Psyche anderer aus)
    Physische Magie (Kreation von neuen Gegenständen)
    Gemischt (so wie bei Harry Potter)
    Körperliche Veränderungen (Reißzähne, Klauen, Flügel, usw.)


    Bei den Arten der Magie hast du mich kalt erwischt. Das ist tatsächlich noch nicht ausgereift. Ich denke, ich muss mir ein paar Beispielzauber ausdenken und sie dann versuchen, zu sortieren und zuzuordnen. Elementare Magie soll auf jeden Fall vorkommen.



    Der Anwender kann es mit der Verwendung von Mana übertreiben. Die Folge wären körperliche aber vor allem mentale Erschöpfung. Manche Zauber können dem Geist des Anwenders schaden. Das Wirken alleine hat jedoch nur Auswirkung auf die physische und mentale Stabilität des Anwenders.

    7. WO LIEGEN IHRE GRENZEN?
    Hätten Figuren grenzenlose Magie könnten sie jedes Problem damit lösen. Dadurch hätten wir weder Konflikt, noch Plot. Auch darf Magie nicht alles leichter machen.

    Man kennt bestimmte Zaubersprüche nicht
    Magie braucht Übung und Geschick
    Bestimmte Dinge kann man einfach nicht machen
    Bestimmte Gegenstände können nur eine spezifische Art von Magie ausüben
    Sie ist in bestimmten Orten oder Zeiten eingegrenzt


    Magie ist stark von ihrer Anwendung abhängig. Jede Magie durch Mana gewirkt muss einem klaren Zauber entsprechen. Von Flammenball bis Schneemann bauen ist theoretisch jeder Zauber möglich. Auch einen Menschen schrumpfen. Jedoch ist die Vielfältigkeit der Zauber sehr stark von der Kultur und der Historie der Zivilisation abhängig. Neue Zauber zu entwickeln gilt als Königsdisziplin, auch weil noch nicht zweifelsfrei erforscht ist, wie Zauber entstehen. Auch weil vieles intuitiv entsteht, lässt sich selten eine klare Linie herausfiltern, wie bestimmte Sachen funktionieren. Beispiel: Wenn es bisher den Zauber "Oberfläche spiegeln" nicht gab, wird es fast unmöglich sein, diesen Zauber selber zu wirken. Man weiß nicht, wie er gewirkt werden kann und welche Komponenten dabei eine Rolle spielen. Daher gibt ausschließlich altes Wissen aus Büchern und Lehrmeistern die möglichen Zauber her, die man wirken kann. Aber tatsächlich bin ich in diesem Punkt noch unzufrieden mit meiner Antwort. Da muss ich ich mehr mit auseinander setzen.



    Ist in meinem Text erklärt. Wenn die Fähigkeit, Mana anzusammeln durch mangelndes Training oder schwerem geistigen Schaden eingeschränkt wird, lässt sich Magie nicht mehr so gut anwenden wie zuvor. Auch wenn man davon ausgeht, dass besonders alte Magiermeister oftmals als sehr mächtig bezeichnet werden, ist diese Vermutung nicht durch die Fähigkeit geprägt, viel Mana anzusammeln, sondern durch die Erfahrung und Anzahl an Zaubersprüchen, die sie beherrschen. Oft werden sie von Hilfsgegenständen wie Manasteinen abhängig und verlieren ihre Macht im hohen Alter. Aber das muss nicht bei jedem alten Greis zutreffen, da mit erhöhtem Alter auch Weisheit und geistige Fähigkeiten ausgeprägter erscheinen können. Dann sind diese Meister sehr mächtig und gefährlich.
    Einen Zauberspruch, die dem Anwender die Möglichkeit raubt, Mana zu wirken, gibt es nicht.


    9. WIE KANN MAN SICH GEGEN DIE MAGIE VERTEIDIGEN?
    Wie können andere Wesen sich gegen die Magie verteidigen? In verschiedenen Geschichten gibt es verschiedene Schwächen für bestimmte Wesen.

    Gibt es eine spezielle Schwachstelle?
    Braucht man stärkere Magie?
    Gibt es Gegenstände/ Talismane, die die Magie einschränken können?


    Es gibt Gegenstände, die gegen Magie wirksam sind. Allerdings sind diese Gegenstände ebenfalls magisch. Es gibt kein Rohstoff, welches die Wirkung von Mana eindämmt oder aufhalten könnte. Aber auch hier finde ich meine Antwort nicht zufriedenstellend. Es sollte ein Material geben, in dem Mana wirkungslos wird. Das wäre hochinteressant.



    Magie hat keinen eigenen Willen
    Magie ist für die Figuren und Storys meistens ein wichtiger Faktor
    Nicht magische Wesen zeigen die üblichen Reaktionen wie Neid, Wut, Angst, Stolz, Interesse und Misstrauen
    Die Magie ist offen und bekannt
    Das Brauen von Magietränken bedarf Magie als auch das Anfertigen magischer Gegenstände
    Magie wird gelehrt, ja. Offiziell als auch inoffiziell
    Magie ist in Kriegen sehr wichtig. Es gibt sogar den Kampferprobten Kampfmagier, der in Kriegen oft die gefährlichste Einheit abbildet.
    Magie gilt nicht nur als Teil der Wissenschaft, sondern auch als Baustein für Technologien


    Ich hoffe, ich konnte hier etwas besser vermitteln und vielen Dank für deine Punkte - die haben wirklich sehr geholfen!

  • Wow! @David, wenn Du die Energie für diesen Text in Dein Manuskript gesteckt hättest, könntest Du morgen früh bei Heine anklingeln... :D

    Nein, ernsthaft jetzt: Du "verbrauchst" ziemlich viel Deines persönlichen "Mana"s, um Hintergründe festzulegen und Kulissen zu malen (im übertragenen Sinn). Ein bissel Weltenbau und Orientierung ist ja nicht schlecht, aber Du nagelst Dich und Dein Schreiben, meiner Meinung nach, ziemlich stabil fest und hast keinen Freiraum mehr, wenn eine wirklich geniale grenzgeile verrückte Muse angehuscht kommt und Dich überfallartig abknutscht... weil Du dann nämlich, falls deren Einfall nicht passen sollte, erstmal wieder Myriaden von Hämmoriden darauf verwendest, Deine Weltenkonstruktion anzupassen...

    Und: Wenn Dein Magie-System so funktioniert, dann ist das so. Was benötigst Du denn noch? Kommst Du nicht besser, Du arbeitest mit Deinen Ideen, als in diese, ohnehin schon komplexe Weltensocke (linksgestrickt mit Zopfmuster und gewollter Fallmasche) noch und noch und noch ne Idee einzufügen, dazu auch noch fremde? So, wie es ist, ist es homogen und einigermaßen fluffig... wenn Du fremde Legos einbaust, kann es haken, Stolperstellen entstehen und Du (oder Dein Held) fällt auf die metaphorische Snauze...

    (Außerdem: Wenn hier jemand ne grundgute fies-feine oder sonstige tolle Idee zu Magie und Blubbs hat, wärs ja schön doof, das nicht selber zu verwenden... :pardon: )

    Der Unterschied zwischen dem, was Du bist und dem, was Du sein möchtest, liegt in dem, was Du tust.
    -------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------
    Was würdest Du tun, wenn Du keine Angst hättest?

  • Also @David, ich habe mir den Text nun auch mal in voller Länge gegönnt und muss sagen:

    Es entspricht zu 90% den Magie-Eigenschaften des Spiels The Elder Scrolls V - Skyrim.

    Die einzigen Unterschiede liegen hier bei:

    Verlust von Mana bei Nichtanwendung
    Notwendigkeit von Meditation zur Ansammlung
    visuelle Darstellung von Mana im Körper/in Gegenständen

    Die Gemeinsamkeiten wären:

    Mana heißt dort Magika/Magica.
    Sie wird blau dargestellt.
    Sie lässt sich durch Tränke boosten.
    Sie muss erlernt/weitergebildet werden.
    Es gibt Schulen für legale Künste und Lehrmeister/Zirkel für illegale Künste (Totenbeschwörung)
    Magie besitzt mehrere Zweige (Elementar (dort "Zerstörung"), Illusion (Angst einflößen, etc.), Veränderung (Körper härten, Lichtquelle erzeugen), Wiederherstellung (Heilung), etc.)
    Sie lässt sich auf Gegenstände wirken (Waffen, Stäbe)
    Es gibt Magiesteine (dort Seelensteine, sind nicht mit Mana sondern mit Seelen getöteter Lebewesen gefüllt und laden magische Waffen auf, Prinzip ist aber das Gleiche)
    Sie ist quasi nur durch Magie selbst aufzuhalten.
    Sie kann auch von Nicht-Magiern genutzt werden unter bestimmten Voraussetzungen.
    Ihr Verbrauch richtet sich nach der Intensität des Spruchs und dem Level des Anwenders.
    Ihr Nutzen ist durch Zauber/Unfälle/Krankheit einschränkbar.

    Es gibt noch ein paar mehr, aber ich will mich auch nicht übernehmen. An und für sich finde ich dieses System "old but gold", d.h. es existiert schon länger und hat sich mehr als bewehrt, daher finde ich jetzt so viel auch nicht daran auszusetzen.

    Punkte die ich eventuell ergänzen würde:

    Ein widerstandsfähiges Material gegen Magie bzw. etwas, was bei Kontakt sogar deren Anwendung blockiert (Magierhandschellen!)
    Die Aufladung von Mana auch in normalem Verhalten, dort aber nur sehr sehr langsam. Meditation oder Tränke beschleunigen dann um ein vielfaches und ermöglichen konzentrierteres Wirken.

    @Cory Thain

    Ich kann seinen Grund des Postings gut verstehen, manchmal lässt es einem keine Ruhe, wenn die eigene Geschichte in sich noch schwarze Punkte hat, die man selbst nicht erklären kann, bei mir bspw. auch absoluter Motivationskiller. Im Prinzip ist es so, als würde man sich ein RPG im Kopf bauen, es wird erst released, wenn es voll einsatzfähig und für Nicht-Entwickler nachvollziehbar ist. Ich entdecke hier Unmengen an Potenzial für kleine Side-Storys in seiner Geschichte, welche genau diese Frage klären. Natürlich spricht das jetzt nicht den Großteil der Leser an, aber ich würde mich sehr freuen, so ins Detail eintauchen zu dürfen.

    Was die "Hilfe Fremder" angeht, da geb ich dir Recht, kann einen nur auch ungewollte Gedanken bringen, die man dann lösen muss, hat aber auch wieder einen gewissen Anreiz. Vermutlich hat jeder mit Bezug auf Magie ein tiefes Brainstorming zum Thema betrieben, bei mir ist es bspw. keine Magie sondern Energie, aber auch da muss es in der Form mindestens so aussehen und ich wünschte wirklich, es wäre nur annähernd so kurz :/

    Um es zusammenzufassen: kann Vor- und Nachteile haben, sich bis ins letzte Detail zu vergraben und andere um eine Meinung zu bitten, der Versuch ist es wert :D

    There is no place and no moment in history where i could stand and say:
    "Arithmetic begins here, now."

    2 Mal editiert, zuletzt von TacTrix (29. Oktober 2018 um 20:31)

  • Dies ist wieder einer der Zeitpunkte, wo ich froh bin, einen anderen Schreib-Fluß zu haben.

    Wenn man während des Schreibens "auf Entdeckertour" geht, sieht man, was zu sehen ist... und das dahinter bleibt verborgen. Es ist wie eine Reise. Ich möchte meinen Leser nicht mit Extraterrestrischer Wissenschaft langweilen, ich will den Leuten zeigen, was ich (oder mein Held?) da erlebt habe. Was mir wunderliches passiert ist und ob ich da heile oder nur semi-lebendig da wieder rausgekommen bin.

    Wenn ich am Lagerfeuer hocke, will ich nicht erst eine dreiviertel Stunde erklärt bekommen, wie das mit den Zombies genau funktioniert, ehe ich eine Grusel-Geschichte erzählt bekomme.
    Bei Rotkäppchen und dem bösen Dingsda wird auch nicht erst lang und breit erklärt, wie das Haus der Mutter erbaut wurde und ob es in Nord-Süd-Richtung ausgerichtet ist, weil der Wind immer von West kommt.
    Und wenn die böse Stiefmutter den Apfel vergiftet, will ich nicht wissen, welche chemische Zusammensetzung das Gift hat und obs ein Gegengift gäbe.
    Und (ehrlichgesagt) bei StarWars fand ich es sehr viel spannender, als "The Force" noch eine unerklärliche Kraft war, die einer hatte oder halt nicht (das mit dem Mito-Chaif hat mir persönlich viel vom Flair weggestohlen).

    So könnte ich stundenlang aufzählen... Ich möchte Storys erzählt bekommen und erzählen und keine wissenschaftlichen Abhandlungen... :huh:

    Der Unterschied zwischen dem, was Du bist und dem, was Du sein möchtest, liegt in dem, was Du tust.
    -------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------
    Was würdest Du tun, wenn Du keine Angst hättest?

  • Ich möchte Storys erzählt bekommen und erzählen und keine wissenschaftlichen Abhandlungen...

    Moment Cory, ich hoffe, man versteht sich hier nicht falsch^^

    Soweit wir wissen, möchte David erstmal nur seine Struktur aufstellen, ob er sie dann so haarklein dem Leser vor den Latz knallt, steht ja noch offen. Das der "gemeine Leser" seinen Raum zur Eigeninterpretation schätzt ist ja durchaus richtig, muss halt jeder für sich selbst wissen. Meiner Erfahrung nach sind Detail-Fanatiker sowieso recht rar, daher muss man nicht auf die allein achten.

    Und glaub mir, ich beneide deine Fähigkeit des Auf-eine-Reise-gehens enorm, nur ist die eben leider nicht allen Autoren/Lesern vergönnt. Natürlich ermöglich sie einem ein weitaus größeres Potenzial zum Genießen von Literatur, anderen (wie eben leider mir auch) bleibt das größtenteils verwehrt, da wir ohne die Durchstrukturierung bis in die kleinste Faser nicht wirklich vorankommen. Aber soll uns deshalb das Schreiben oder auch die Hilfe anderen abgenommen werden? Ich hoffe doch nicht :D

    There is no place and no moment in history where i could stand and say:
    "Arithmetic begins here, now."

  • Es ist mir schon klar, dass diese "Hintergründe" nicht eins zu eins in der Story auftauchen werden (zumindest hoffe ich das ganz stark. :D )

    Was ich versuche zu sagen ist: Es gibt in jeder Welt, auch in unserer, den sogenannten ISSO-Faktor. Dinge, die man nicht erklären kann. Gut, irgendwer wird das vielleicht können, aber Otto Schnawulke und ich können es nicht. Trotzdem funktionieren sie. Und wir nutzen sie.

    Wenn man beim Bau der Welt für seine Geschichten nicht weiterkommt, wäre es zumindest den Bruchteil eines Augenblickes wert, zu entscheiden, ob ich mir jetzt mühsam, zeit- und hirnschmalzaufwändig eine Erklärung aus dem kleinen Finger zutsche oder ob ich das ganze als ISSO verbuche.

    weitaus größeres Potenzial zum Genießen von Literatur, anderen (wie eben leider mir auch) bleibt das größtenteils verwehrt, da wir ohne die Durchstrukturierung bis in die kleinste Faser nicht wirklich vorankommen.

    ... möchtest Du damit andeuten, dass Du ein Buch nur gut finden kannst, wenn Du die Welt dahinter voll und ganz "bis in die kleinste Faser" verstehst? DAS wage ich anzuzweifeln... ^^

    Der Unterschied zwischen dem, was Du bist und dem, was Du sein möchtest, liegt in dem, was Du tust.
    -------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------
    Was würdest Du tun, wenn Du keine Angst hättest?

  • Und wir nutzen sie.

    Das hast du recht^^

    ... möchtest Du damit andeuten, dass Du ein Buch nur gut finden kannst, wenn Du die Welt dahinter voll und ganz "bis in die kleinste Faser" verstehst? DAS wage ich anzuzweifeln...

    Was denkst du, warum ich keine Bücher lese, die einzige Buchreihe, die ich anfing, noch im 1. Teil abgebrochen wurde und meine "Story" seit 13 Jahren wächst und wächst und immernoch nicht "Tag 1" besitzt ;(

    There is no place and no moment in history where i could stand and say:
    "Arithmetic begins here, now."

  • Was ich versuche zu sagen ist: Es gibt in jeder Welt, auch in unserer, den sogenannten ISSO-Faktor. Dinge, die man nicht erklären kann. Gut, irgendwer wird das vielleicht können, aber Otto Schnawulke und ich können es nicht. Trotzdem funktionieren sie. Und wir nutzen sie.

    Hm, ich denke, als Autor sollte man darueber Bescheid wissen worueber man schreibt- inwieweit der Leser das gesagt bekommen muss ist eine andere Frage. Wenn ich jetzt eine Geschichte auf einem Pferdehof spielen lasse, dann muss ich nicht erklaeren wie eine Galopphilfe eingesetzt wird, oder wie sich eine Kandare von einem Hackamore unterscheidet. Aber wenn ich nicht weiss was eine Kandare ist, sondern nur dass es irgendwas ist was am Pferd befestigt ist und das Wort trotzdem verwende, dann ist die Gefahr dass die Reiter unter den Lesern nicht mehr die Geschichte sehen, sondern dass in den Vordergrund tritt dass der Autor offensichtlich keine Ahnung hat, sondern einfach nur so tut.

    In einer Zombie-Geschichte zwingt den Autor niemand, zu erklaeren wie Zombies funktionieren - aber wenn er es selbst nicht weiss, verwickelt er sich vielleicht in Widersprueche. In einer SciFi Geschichte verlangt niemand dass der Autor reales technisches und wissenschaftliches Vokabular benutzen muss (in Star Wars funktioniert das wunderbar ohne...) - aber wenn er es tut ohne es zu verstehen, dann muss er damit rechnen dass Leute die es verstehen aus der Geschichte rausgerissen werden. Und wenn jemand einen Plot hat der mit den Grenzen von Magie in einer Welt zu tun hat und einmal geschrieben hat dass X moeglich ist, und ein anderes Mal dass aus X Y folgen kann, dann kann er nicht spaeter schreiben dass Y nicht geht - viele Leser die ich kenne hassen es, wenn die Regeln fuer Magie erst eingefuehrt und dann wieder verworfen werden und sich das nie zusammenfuegt.

    Es zwingt niemand einen Autor einen Plot zu verwenden in dem es wichtig ist was die Regeln und Grenzen fuer Magie sind (oder sie teilweise zu erklaeren) - aber wenn er es tut, dann sollte er sie kennen und sich an sie gebunden fuehlen.

    David:

    Magie ist so mein grosses Thema an Fantasy - der wichtigste Grund warum ich das lese und schreibe. Also versuch ich vielleicht mal was zum Nachdenken zu schreiben.

    Man kann Magie auf zwei Arten anlegen - die eine ist wie Du das gemacht hast - das wuerde ich Metaphysik nennen. Magie ist eine Kraft in der Welt, die kann man quantifizieren ('da ist mehr oder weniger Mana drin'), speichern, uebertragen, die kann etwas tun - wir koennten das ganz detailliert ausarbeiten und Gleichungen aufstellen die zeigen wie ein Magier im Lauf der Zeit sein Mana verliert (wie etwa ein Kondensator seine elektrische Ladung),...

    Das ist wie Physik, nur mit dem Unterschied dass die Kraft eben bestimmte geistige Anstrengung erfordert. Magier in dieser Welt werden dann eher wie Wissenschaftler, sie studieren eben den Fluss dieser Kraft und die Regeln nach denen sie gelenkt werden kann...

    Das ist, auf seine Art, reizvoll wenn es gut beschrieben ist.

    Die andere Art, Magie anzulegen, ist, dass es etwas geheimnisvolles ist, was im Kern nicht direkt erzaehlt werden kann. Das ist jetzt schwer zu erklaeren, denn... ich kann nicht erzaehlen was ich meine.

    Magie kann nicht in Worte gefasst werden, statt dessen tanzt die Geschichte staendig um darum herum, spielt mit Symbolen und Andeutungen, mit Dingen sie sein koennten, es gibt keine Regeln die ausformuliert sind, aber es gibt Regeln.

    Ich geb' einfach mal weil ich ihn da habe einen Text von mir wo eine Hexe Magie wirkt als Beispiel:

    Die Hexe blickte auf den Dolch und die Schale die sie auf dem Stein ausgebreitet hatte ohne die Gegenstände wirklich zu sehen. Es war nicht nötig - diese Dinge waren nicht wirklich, wirklich war nur die Bedeutung die sie hatten.

    Sie konnte die Kälte um sich herum spüren, an ihren geröteten Fingern, an ihren schon fast tauben Wangen und tief in ihren alten Knochen. Die
    alten Legenden hier im Norden sprachen davon, daß die Welt aus Eis und Feuer erschaffen war. Unten im Süden erzählten sie andere Geschichten, aber niemand der hier stand, das Feuer an den tiefen Wurzeln der Berge spürte und den tödlichen Eiswind, der um ihre Gipfel stürmte, konnte zweifeln was die Wirklichkeit war.

    Feuer und Eis... Das war die Wirklichkeit hinter den Dingen. Hitze und Kälte, Leben und Tod, Erschaffung und Zerstörung.

    (...)

    Sie tat einen tiefen Atemzug, enspannte ihren Blick und sah in die Anderswelt. Nach all den Jahren kostete es sie keine Anstrengung mehr,
    zwischen den Welten zu wechseln. Grauer Nebel, auch hier, aber da schwebten die beiden Runen vor ihr, substanzlos noch, und dennoch fühlte
    sie die Macht, die ihnen innewohnte. Die plötzliche Gewalt eines Hagelsturms, der aus dem heiteren Himmel die Ernte zerstören konnte. Und
    das fiebrige Glühen einer Fackel, Licht das sich selbst verzehrte um ein letztes Mal aufzuleuchten.

    Es war kalt - wie auf den Bergen, so in ihren Knochen. Es war heiß - wie tief unter den Bergen, so der Zorn in ihrem Herzen. Wie oben, so unten. Es war der letzte Morgen der alten Welt, und der erste Morgen einer neuen Welt. Erschaffung und Zerstörung, beides war Eins.

    Sie zog Macht aus den Bergen, von tief unter ihren Wurzeln und von hoch oben an ihren Gipfeln. Sie murmelte keine Worte mehr um die Magie zu kanalisieren wie in ihrer Jungend, statt dessen atmete sie die Macht, blies sie auf die Runen die hell aufflammten. Filigrane Muster breiteten
    sich vor ihren ihneren Auge aus, gaben ihrem Willen Form und der Kraft die duch sie strömte Gestalt.

    Der letzte Morgen der Welt - der erste Morgen einer neuen Welt. Zerstörung und Schöpfung.

    Ihr Atem vermischte sich mit dem eisigen Wind und trug ihre Magie mit sich, fort von dem Hügelrücken auf dem sie stand, weit hinunter ins Tal.

    Was in dieser Beschreibung passiert wirklich - was ist nur Vorstellung? Was sagt der Text ueber die reale Welt aus - was bedeutet das fuer die Anderswelt? Wie ist denn die Vorstellung vom Aufbau der Welt, die der Passage zugrunde liegt?

    Fuer mich persoenlich ist die sezweite Art, ueber Magie zu schreiben viel reizvoller - aber zugegebenermassen auch viel schwieriger. Ein tolles Buch wo tatsaechlich beide Arten zusammen vorkommen ist 'The Name of the Wind' von Patrick Rothfuss - wo der Protagonist Kvothe erst Metaphysik lernt und dann irgendwann realisiert dass er ploetzlich was ganz anderes zu Gesicht bekommen hat - die Magie aus den alten Geschichten, wie es genannt wird. Und im zweiten Band gibt's einen herrlichen Abschnitt wo Kvothe mehr oder weniger daran verzweifelt zu begreifen was das 'Lethani' ist- denn es ist ein Konzept das nicht erklaert werden kann - und er zufaellig einen Weg findet, ueber das Lethani zu reden, ohne dass er sagen kann was er da eigentlich weiss.

    Etwas wissen, ohne es zu wissen - so ein Konzept gut in einen Text packen zu koennen, das ist fuer mich ganz grosse Kunst.

  • Da hast du dir ja schon ganz schön Gedanken gemacht. Ich finde, dass das System schon sehr ausgereift ist, auch wenn es sich zu großen Teilen an dem orientiert, was man in diversen Spielen (WoW, Elder Scrolls) bereits vorfinden kann. Wenn es dich nicht stört, dass man in dieser Hinsicht Parallelen zieht, kannst du dir dahingehend schon mal ordentlich auf die Schulter klopfen.

    Ich bin selber auch eher ein Fan von "Hard-Magic" (Also Magiesystemen, die eine klar umrissene Struktur haben) und weniger ein Anhänger von "Soft-Magic" (Zauber, die gewirkt werden, ohne dass der Leser/Zuschauer weiß, was dahinter steckt, wie die Konsequenzen bei Falschnutzung ausfallen, wo die Energie herkommt etc. - siehe Herr der Ringe)

    Sich gleich am Anfang so detailliert damit auseinanderzusetzen ist allerdings immer ein zweischneidiges Schwert. Man weiß natürlich ganz genau, was man den Personen zumuten kann und zu was sie imstande sind, das ist aus planungstechnischer Sicht eine riesige Erleichterung. Wenn man jedoch die Grenzen zu eng zieht, behindert das eventuell später den Fortschritt der Geschichte. Ein bisschen "Freiraum" zum gedanklichen Spinnen ist unter Umständen nicht verkehrt.

    Alles in allem gefällt mir dein Aufbau der Zauberei sehr gut, weil ich es vor allem logisch nachvollziehen kann, das ist auch bei Magiesystemen enorm wichtig. Und auch, wenn du dem Leser das nicht alles direkt im Batzen vorsetzen solltest, ist es gut, die Details im Hinterkopf zu haben.
    (Ich weiß natürlich, dass das nicht 1 zu 1 so später in der Geschichte steht ;) )

  • in Star Wars funktioniert das wunderbar ohne...

    Da fällt mir sofort "Chewi, bring mir den Hydro-Schraubenschlüssel!" ein (vorausgesetzt, ich habe mich da nicht verhört). Und ich frage mich schon seit langer, langer Zeit, was zur Hölle ein Hydro-Schraubenschlüssel denn eigentlich ist und warum ein einfacher 14er-Schraubenschlüssel oä. nicht gereicht hätte :hmm:
    (eine kurze Internetrecherche erleichtert mich in der Hinsicht, dass es die Dinger nur in SFF-Enzyklopädien gibt)

    Ich bin selber auch eher ein Fan von "Hard-Magic" (Also Magiesystemen, die eine klar umrissene Struktur haben) und weniger ein Anhänger von "Soft-Magic" (Zauber, die gewirkt werden, ohne dass der Leser/Zuschauer weiß, was dahinter steckt, wie die Konsequenzen bei Falschnutzung ausfallen, wo die Energie herkommt etc. - siehe Herr der Ringe)

    Oh, diese Unterteilung kannte ich bisher noch gar nicht. Aber ja, ist nachvollziehbar. Bei mir ist es eher das Gegenteil: ich bevorzuge "magische" Magie, wo die genaue Wirkungsweise dem Leser unbekannt bleibt. Es hängt aber natürlich auch viel an der Präsentation innerhalb der Geschichte etc. ob und wie mich das überzeugt, unterhält, ich glaubhaft finde und akzeptieren kann.

    „Alice, man darf sein Leben nicht nach anderen richten. Du allein musst die Entscheidung fällen.“ [Alice im Wunderland]

  • Uiuiui so viele Antworten und Feedback, supi :D
    Ich versuche nichts auszulassen:

    Wow! @David, wenn Du die Energie für diesen Text in Dein Manuskript gesteckt hättest, könntest Du morgen früh bei Heine anklingeln...

    Nein, ernsthaft jetzt: Du "verbrauchst" ziemlich viel Deines persönlichen "Mana"s, um Hintergründe festzulegen und Kulissen zu malen (im übertragenen Sinn). Ein bissel Weltenbau und Orientierung ist ja nicht schlecht, aber Du nagelst Dich und Dein Schreiben, meiner Meinung nach, ziemlich stabil fest und hast keinen Freiraum mehr, wenn eine wirklich geniale grenzgeile verrückte Muse angehuscht kommt und Dich überfallartig abknutscht... weil Du dann nämlich, falls deren Einfall nicht passen sollte, erstmal wieder Myriaden von Hämmoriden darauf verwendest, Deine Weltenkonstruktion anzupassen...

    Und: Wenn Dein Magie-System so funktioniert, dann ist das so. Was benötigst Du denn noch? Kommst Du nicht besser, Du arbeitest mit Deinen Ideen, als in diese, ohnehin schon komplexe Weltensocke (linksgestrickt mit Zopfmuster und gewollter Fallmasche) noch und noch und noch ne Idee einzufügen, dazu auch noch fremde? So, wie es ist, ist es homogen und einigermaßen fluffig... wenn Du fremde Legos einbaust, kann es haken, Stolperstellen entstehen und Du (oder Dein Held) fällt auf die metaphorische Snauze...

    (Außerdem: Wenn hier jemand ne grundgute fies-feine oder sonstige tolle Idee zu Magie und Blubbs hat, wärs ja schön doof, das nicht selber zu verwenden... )


    Erst einmal danke sehr :)
    Ich muss dazu anmerken, dass ich vom Typ her total logisch und berechnend an Sachen herangehe - eine Eigenart, die mich beim Pokern beispielsweise sang- und klanglos untergehen lässt :P
    Will heißen, ich liebe es, Dingen Struktur zu geben und etwas so auszubauen, dass es zu 100% Sinn ergibt und keine offenen Fragen übrig bleiben, die jemanden quälen. Hierbei ist NICHT die Rede von Kliffhangern oder gewollten Ungereimtheiten zum Zwecke des Storytellings oder um Spannung aufzubauen. Mir geht es um Fragen, die sich sonst niemand anderes stellt und mich persönlich macht sowas wahnsinnig. Beispiel?
    In Harry Potter und der Stein der Weisen wird im früheren Buch von einem silbernen Vertrauenschüler-Abzeichen gesprochen, welches die Vertrauensschüler wie Percy bei den Griffindors am Umhang trägt.
    Im Film ist dieses Abzeichen Rot-Gold. Klar, Film und Buch unterscheiden sich immer aber im sechsten Buch von Harry Potter ist die Rede von rot-goldenen Vertrauensschüler-Abzeichen.
    Diese Ungereimtheit macht mich persönlich irre, weil ich nicht weiß, wieso damals silber und jetzt rot-gold. Laut der Autorin war das Abzeichen schon immer rot-gold. Sie hatte es im früheren Buch nur falsch beschrieben. Und tatsächlich sind die Neuauflagen des ersten Harry Potter Buchs korrigiert worden.
    Solche Dinge möchte ich tunlichst vermeiden.
    Ich weiß - First World Problems - aber mich beschäftigt sowas im Nachhinein.

    Ich gehe davon aus, dass jeder Autor größerer Romane seine Welt zum größten Teil fertig vor sich stehen hatte. Ein Tolkin wird nicht mit Hobbitsend angefangen haben und sich dann gerade so wie es passt, neue Orte dazu vorgestellt. Nein, dieses Konstrukt herrschte schon vorher.
    Ein Georg Lukas hat nicht mit Tatooine angefangen und "mal geschaut wo die Reise hingeht".
    Ein weiteres Beispiel ist Walter Moers - von dem ich mich hier zum größten Teil inspirieren lasse - der sein Zamonien vorher zu einem beeindruckenden Teil im Kopf hatte. Kontinente, Pflanzen- und Tierarten, Rassen, Sprache - so ziemlich alles, was bedacht werden müsste.
    Du kannst dir nicht vorstellen, wie viele Storys ich im Kopf hatte, wenn ich die Geschichten aus Zamonien gehört bzw. gelesen habe. Da ist so viel Potential und genau das versuche ich mit meiner Welt. Sie soll nicht für eine Story, sondern für hunderte Storys herhalten. Stoff für andere Geschichten bieten, in denen alles verknüpft ist.

    Ich drifte immer sehr leicht während des Schreibens in Themen und Szenarien, die sich für den Moment stimmig und toll anfühlen aber beim späteren Durchlesen eher unangebracht sind. Man darf es mit dem Durchscrollen seiner alten Facebook Einträge vergleichen, die man als Teenager von sich gegeben hat.
    Mein Ziel ist es nicht etwa mich zu fesseln oder zu beschränken mit festen Bestandteilen der Welt, sondern den Fokus auf andere Dinge zu legen, für die ich vorher nicht genug Gehirnmasse erübrigen konnte. Niemand muss sich mit den Eigenheiten der Bewohner einer Stadt herumschlagen, wenn diese bereits Dingfest beschrieben sind. Und sollte dieses Szenario nicht passen, wird es eben eine andere Stadt sein. In diesem Punkt lasse ich mich sehr flexibel von der Welt an die Hand nehmen.

    Zumal ich auch nicht zu 100% detailliert und fest beschreiben und aufführen möchte. Ich brauche jemanden, der mich ein wenig an die Hand nimmt und dafür ist meine Vorarbeit so enorm wichtig für mich.

    Ich hoffe, ich konnte mich dir ein wenig besser vermitteln :)


    Das hast du gut herausgeschlussfolgert :)
    Allerdings bediene ich mich an sämtlichen Vorgaben magischer Inhalte von RPGs und Spielen, die dieses Thema behandeln. Meine Story soll auch eine mehr RPG basierende Handlung haben. Der Fantasy-Realismus wie es in Zeiten des Mittelalters beschrieben wird, packt mich nur mäßig. Aber ich versuche beide Welten miteinander zu kopieren - keine Angst, es wird keine Erfahrungspunkte regnen oder Gesundheitspunkte zu sehen sein :P

    Das Ding mit dem Material lässt mich auch seit geraumer Zeit nicht los. Meine Befürchtung ist nur, dass mit der Entdeckung eines Materials, welches gegen Mana widerstandsfähig ist, die Magie ausstirbt und eine unumkehrliche Gefahr geschaffen wird. Vielleicht kann ich sowas in abgeschwächter Form in einer eigenen Story behandeln. Es muss ja nicht direkt 100% Resistenz gegen Mana aufweisen. Aber danke dir vielmals für deine Hinweise und Auflistungen.

    Dies ist wieder einer der Zeitpunkte, wo ich froh bin, einen anderen Schreib-Fluß zu haben.

    Wenn man während des Schreibens "auf Entdeckertour" geht, sieht man, was zu sehen ist... und das dahinter bleibt verborgen. Es ist wie eine Reise. Ich möchte meinen Leser nicht mit Extraterrestrischer Wissenschaft langweilen, ich will den Leuten zeigen, was ich (oder mein Held?) da erlebt habe. Was mir wunderliches passiert ist und ob ich da heile oder nur semi-lebendig da wieder rausgekommen bin.

    Wenn ich am Lagerfeuer hocke, will ich nicht erst eine dreiviertel Stunde erklärt bekommen, wie das mit den Zombies genau funktioniert, ehe ich eine Grusel-Geschichte erzählt bekomme.
    Bei Rotkäppchen und dem bösen Dingsda wird auch nicht erst lang und breit erklärt, wie das Haus der Mutter erbaut wurde und ob es in Nord-Süd-Richtung ausgerichtet ist, weil der Wind immer von West kommt.
    Und wenn die böse Stiefmutter den Apfel vergiftet, will ich nicht wissen, welche chemische Zusammensetzung das Gift hat und obs ein Gegengift gäbe.
    Und (ehrlichgesagt) bei StarWars fand ich es sehr viel spannender, als "The Force" noch eine unerklärliche Kraft war, die einer hatte oder halt nicht (das mit dem Mito-Chaif hat mir persönlich viel vom Flair weggestohlen).

    So könnte ich stundenlang aufzählen... Ich möchte Storys erzählt bekommen und erzählen und keine wissenschaftlichen Abhandlungen...


    So wie @TacTrix geschrieben hatte, sind diese Aufzeichnungen für die Welt mit ihren Aspekten tatsächlich nur für mich bestimmt. Der Leser bekommt die Umstände nur sehr selten - falls sie durch eine Person erklärt wird - zu hören. Sonst wäre der "Zauber" ja schnell verflogen :)
    Man könnte die Aufzeichnungen über die Welt wie ein Wikipedia betrachten, in das ich blättere, falls ich ins schleudern komme und etwas in Erinnerung rufen muss.


    Das mit der Metaphysik beschreibt den Stil meiner Vorstellung über Magie extrem gut. Wenn ich es benennen sollte, dann so, wie du das getan hast - Metphysik :)
    Sie ist ein anerkanntes Gut der Natur - etwas speziell und besondern aber nicht komplett mit Rätseln behaftet. So wie wir noch über Zusammenstellungen von Atomen rätseln, können Magier in meiner Welt über tiefere Sinne der Magie rätseln. Ich fülle mir ein Glas mit Wasser aber behalte es mir vor, wie hoch das Glas ist und wie viel Wasser noch reinpasst. Will sagen, Magie ist zu wechselhaft und "unstetig", als dass es in eine Form gepresst werden könnte. Ich versuche es nur für mich so gut es geht :P

    Die Story von der Hexe beschreibt die Magie, mit der ich mich schwer tue. Sie ist nicht erklärbar und daher für mich nicht in ihre Bestandteile zu zerlegen. Muss die Hexe Kräfte aufwenden, die irgendwann verschwinden? Ist sie in einem verletzlichen Zustand? Kann sie ihr Tun nach dem "Eintritt" in den Nebel noch kontrollieren? Erzählt, ist diese Form der Magie sehr spannend und ich lese so etwas auch sehr gerne.

    Da hast du dir ja schon ganz schön Gedanken gemacht. Ich finde, dass das System schon sehr ausgereift ist, auch wenn es sich zu großen Teilen an dem orientiert, was man in diversen Spielen (WoW, Elder Scrolls) bereits vorfinden kann. Wenn es dich nicht stört, dass man in dieser Hinsicht Parallelen zieht, kannst du dir dahingehend schon mal ordentlich auf die Schulter klopfen.

    Ich bin selber auch eher ein Fan von "Hard-Magic" (Also Magiesystemen, die eine klar umrissene Struktur haben) und weniger ein Anhänger von "Soft-Magic" (Zauber, die gewirkt werden, ohne dass der Leser/Zuschauer weiß, was dahinter steckt, wie die Konsequenzen bei Falschnutzung ausfallen, wo die Energie herkommt etc. - siehe Herr der Ringe)

    Sich gleich am Anfang so detailliert damit auseinanderzusetzen ist allerdings immer ein zweischneidiges Schwert. Man weiß natürlich ganz genau, was man den Personen zumuten kann und zu was sie imstande sind, das ist aus planungstechnischer Sicht eine riesige Erleichterung. Wenn man jedoch die Grenzen zu eng zieht, behindert das eventuell später den Fortschritt der Geschichte. Ein bisschen "Freiraum" zum gedanklichen Spinnen ist unter Umständen nicht verkehrt.

    Alles in allem gefällt mir dein Aufbau der Zauberei sehr gut, weil ich es vor allem logisch nachvollziehen kann, das ist auch bei Magiesystemen enorm wichtig. Und auch, wenn du dem Leser das nicht alles direkt im Batzen vorsetzen solltest, ist es gut, die Details im Hinterkopf zu haben.
    (Ich weiß natürlich, dass das nicht 1 zu 1 so später in der Geschichte steht )


    Danke dir :)
    Genau so ist es auch gemeint. Diese Übersicht wird dem Leser nicht vor den Kopf geschlagen. Alles gut :)
    Wie ich vorher schon schrieb, behalte ich mir gewisse Grenzen vor und lege diese nicht fest.

    Hier wird jeder Recht haben, der mir sagt, dass die Welt beim Schreiben noch wächst und das ist vollkommen okay und auch so gewollt. Dinge können hinzugefügt und auch wieder gestrichen werden - absolut möglich. Für mich muss es nur schlüssig klingen und einen Sinn für den Leser haben.

  • Zitat von David

    "Ein unbegabter Magier kann mit einem Manastein nicht so viel leisten können, wie ein Meistermagier."

    Hexer: kann stets Magie wirken, muss sie aber nicht zwingend verstehen
    (Beispiel die Rote Lady aus dem Lied von Eis und Feuer)

    Magier: kann magie durch Studie oder gegebenenfalls Meditation verstehen, muss sie deshalb aber nicht wirken können. (Beispiel die Besänftigen aus Dragon Age)

    Zauberer: Sowohl das wirken, als auch das Verständnis für Magie ist Vorraussetzung, um sich Zauberer nennen zu dürfen (Beispiel Merlin)

    Vielleicht hilft dir diese Information, das ganze noch weiter auszubauen, als onehin schon. Wäre vielleicht gar nicht so schlecht, da noch diverse Unterschiede bei den Anwendern sehen zu können, und dadurch alles sogar noch etwas interessanter zu gestalten.


    Zitat von David

    Wir nehmen in diesem Beispiel ein Schwert, welches mit einem Feuerzauber unterstützt wird - ein Flammenschwert.
    Zunächst wird die Waffe gegen Feuer immun oder unglaublich resistent dagegen gemacht. Danach wird die Waffe präpariert, sodass Mana hindurch wirken kann - hierbei speziell nur der Feuerzauber.

    Es sei nicht zu vergessen, selbst wenn die Regeln in einer jenen eigenständigen Welt individuell zu betrachten sind, dass Anwender der Magie aus gutem Grund nur sehr selten Waffen aus Stahl tragen:
    Sie schwächen die Magie.
    Warum sonst sollte ein Magier einen Holzstab und Robe bevorzugen? In einer voll ausgestatteten Eisenrüstung mit Schwert des selben Matierials in der Hand wäre der mächtige Feuersturm nurnoch ein Feuerball.
    Ein Magischer Ritter (so erkläre ich es) hat noch gerade so viel magische Kraft, um das eigene Schwert zu verzaubern, mehr wird da jedoch nicht bei rumkommen. Bis auf den Vorteil im Nahkampf natürlich. :thumbup:

    Es sind lediglich Verbesserungsvorschläge meinerseits. Sollte es dir zusagen, freut es mich. Und selbst wenn nicht, dein Konstrukt ist bereits gut so, wie es ist. :)