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Herzlichen Dank für euer tolles Feedback, Jota und Charon und für deine Version dieser Geschichte, Thorsten ! Hab mich sehr gefreut, dass die Geschichte von so vielen gelesen wurde und ich so viele interessante Rückmeldungen bekommen habe.
Schön, dass die krasse Änderung des Stils der Geschichte (belanglose, fast langweilige Liebesgeschichte im RL hin zum Ende im Fantasygenre) so gut wirkt und dass ich mit dem Ende überraschen konnte. Das war so beabsichtigt, auch wenn ich damit rechnen musste, dass mancher beim Lesen vielleicht ein Gähnen verkneifen muss. Von daher - mission completed!
Dass die kalte Lady zwiespältige Gefühle im Leserherz hervorruft ist ein für mich unerwarteter, aber toller Effekt. Man weiß nicht, ob man Mitleid mit ihr haben muss oder ob man sie in die "eiskalte Schlampe"-Schublade steckt. Ich hab das problem aber auch gehabt und für das Schreiben Ersteres gewählt.
Für eine Darstellung ihres Innenlebens wäre die Länge der Geschichte vielleicht nicht ganz so relevant gewesen, aber ich hätte dafür die Erzählperspektive ändern müssen. Bislang war es die von Adrian mit ein paar reingeschmuggelten Passagen des Erzählers. Wäre ich zu ihr gewechselt, um ihre Gefährlichkeit anzudeuten (und nur auf diese Weise hätte es mir gelingen können, denn nach außen ließ sie nichts davon erkennen), hätte das wohl früh schon auf das unerwartete Ende der Geschichte hingedeutet. Ein kühle und berechnende Art bei ihr hätte vielleicht nicht glaubhaft rüberbringen können, dass sie wirklich ein Herz erobern will/muss, von daher, Thorsten, hätte ich befürchtet, dass ihr das keiner abkauft. Auch hatte ich dabei größte Schwierigkeiten, das zu schreiben, weil ich ihr Verhalten selber nicht mit ihrem angestrebten Ziel unter einen Hut bekäme.
Auch dass sie ihn warnt, sich ihr zu nähern, weil sie denen, die ihr nahestehen, nicht guttut, wäre in meinen Augen ein Gegensatz zu ihrem Ziel. Sie riskiert damit, dass Adrian aufgibt und sie von vorn beginnen muss.
Ich würde es wirklich gern so lassen, wie es ist und bin dir trotzdem sehr dankbar, dass du dir so viel Gedanken gemacht hast um die Geschichte, Thorsten. Würde ich die Geschichte in deiner Version lesen, wäre ich beizeiten gewappnet, die Gefühle (=das Herz) des armen Adrian in Stücke gerissen, gebrochen oder zertreten vorzufinden. Der Twist hätte für mich nicht die überraschende Wendung, die du für möglich hältst. Frauen halt ...
Zu den offenen Fragen am Ende: Hier habe ich einfach ein bisschen Fantasie vom Leser eingefordert für die Beantwortung (Hat sie wirklich das Herz rausgerissen? Überlebt Adrian? Wie ist er danach, so ohne Herz? Stirbt der Winter, wenn sie in einem Herbst mal kein Herz kriegt? usw.)
Das die Frauen-Charaktere in den zwei Teilen der Geschichte nicht perfekt zusammenpassen, ist mir bewusst. Thorsten hat mit einer eigenen Version der Geschichte viele Dinge aufgezeigt, die man anders schreiben kann. Ich habe versucht, sie von Anfang als die tragische Heldin darzustellen, die leider nicht anders kann, als einem ihr nahestehenden Menschen zu schaden. Der klare break in der Geschichte sollte wirklich nur aufzeigen, dass sie in Wahrheit zwar nicht das Mauerblümchen aus Adrians Berufsschulklasse ist, aber trotzdem unendlich traurig ist über das, was sie ihm antun musste.
Ein Übergangsteil zwischen A und B war nie geplant, im Gegenteil, Charon, ich wollte den Unterschied so krass wie nur möglich darstellen. Deshalb habe ich auch den Beschreibungsteil (Kleid und Eispalast) an den Anfang des zweiten Teils gesetzt.
Also - nochmal herzlichen Dank euch, ich freu mich total!