Aus Tenandes' Vergangenheit

Es gibt 73 Antworten in diesem Thema, welches 16.325 mal aufgerufen wurde. Der letzte Beitrag (30. Januar 2019 um 13:54) ist von Kirisha.

  • @Katharina Ein schöner Teil, welcher die verzwickte Gefühlswelt Tenandes' einfängt. Ich mochte besonders den Anfang, da steckt viel Überlegung drin und du zeichnest parallel zur Handlung ein Bild von Antija, ihren Lebensumständen und Tenandes' jüngerer Vergangenheit.
    Auch die scheinbar kaltherzige Fragerei am Ende passt gut zum bisherigen Charakterbild.

  • Liebe @Katharina
    Ich mag den neuen Abschnitt. Du schilderst die Szene im Zimmer rund um die Fieberträume sehr nachvollziehbar.

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    Er kannte die Geräusche und die Gerüche und war schon oft Zeuge gewesen, wenn seine Kameraden auf offener Straße oder unter Deck ein Mädchen gehabt hatten, und es hatte ihm nie etwas ausgemacht. Doch jetzt sah er vor seinem inneren Auge das Gesicht seiner Retterin und stellte sich vor, wie sich ein besoffener Matrose über sie hermachte und der Gedanke ließ Übelkeit in ihm aufsteigen. Die tierischen, grunzenden Laute drangen an sein Ohr und dann begann der stockbetrunkene Kerl auch noch vor sich hin zu faseln und beschrieb alle Teile ihres Körpers mit allerlei anzüglichen Begriffen. Ihm wurde schlecht und eine bohrende Scham breitete sich in ihm aus, als ihm bewusst wurde, dass er selbst im betrunkenen Zustand vermutlich nicht besser war.

    Hier bin ich mir nicht sicher. Oben erscheint es, als wäre der Protagonist moralischer als seine Kameraden und würde nie zu einer Prostituierten gehen. Unten wird dann aber angedeutet, dass er es ähnlich wie der Freier machen würde.
    Ich frage mich warum der Protagonist moralische Bedenken hat, wenn er normales Mitglied einer Schiffsbesatzung ist, würden ihm die Bedenken möglicherweise nicht in den Sinn kommen.
    Es ist mir auch noch rätselhaft, warum die junge Frau sich um den Protagonisten kümmert.

  • Danke @bigbadwolf und @Sensenbach für die Rückmeldung und schön, dass es euch gefallen hat.

    Vielleicht sollte ich das zu Beginn, also ab dem Zeitpunkt, da er mitkriegt, was vor sich geht, gleich ein wenig eindeutiger machen: der Protagonist selbst ist ein gewöhnlicher Matrose und lässt eigentlich nichts anbrennen, wobei es ihm relativ egal ist, ob es sich um eine Hure oder eine Schankdame handelt, solange sie mit ihm mitgeht. Das genau macht die Situation hier ja so interessant, nämlich dass es ihm mit einem Mal furchtbar peinlich ist, so etwas mitzukriegen und es ihm zudem noch wahnsinnig unangenehm ist, sich vorzustellen, dass irgendwelche Männer das mit Antija machen (die ja sein rettender Engel war), was er im Normalfall auch machen würde. Hier wird ihm praktisch so ein Spiegel vorgehalten - und das schmerzt halt. :)

    Was sie angeht: na ja, sie ist zwar arm und aus der Not heraus auch bereit zu stehlen, aber sie ist eine wirklich gute Seele. Sie hat Tenandes ja auch erst nur in Sicherheit bringen wollen, als sie merkte, dass er sehr krank ist, aber als sie mitbekommen hat, dass er nirgends hingehen kann, war es halt der logische Schluss (wenn auch sicher nicht die einzige Möglichkeit), ihn mit zu sich zu nehmen und... naja, das Phänomen, dass Krankenschwestern sich ein wenig in ihre Patienten vergucken, ist jetzt ja auch nicht so neu ;) Aber wie gesagt, sobald ich Teil 3 und 4 überarbeite, würde ich irgendwo vermutlich noch reinbringen, dass er sich ebenfalls fragt, warum sie das eigentlich macht.

  • Hey @Katharina,

    meine Anmerkungen zum aktuellen Teil kommen hier :)

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    Zunächst mal zu der Perspektive, in der du schreibst. Ich weiß nicht, ob ich das zu 100% verstanden habe, aber ich schreibe auch aus Sicht eines personalen Erzählers. Das heißt, der jenige schildert die Erlebnisse und das Geschehen um sich aus seiner eigenen Perspektive. Dennoch benutze ich neben dem "er" bzw. "sie" auch den Namen. Ich finde, es spricht absolut nichts dagegen. Ich habe diese Vorgehensweise allerdings auch nie hinterfragt, weil ich das schon bei vielen anderen Autoren so gesehen habe. :hmm:
    Ich könnte aber jetzt auch nicht behaupten, es in deiner Geschichte als störend empfunden zu haben, dass du zu oft "er" benutzt.

    Nun zum aktuellen Teil: Ich glaube, ich war mindestens genauso entsetzt über Antijas Geldeinnahmequelle, wie Tenandes. Du hast es zu Anfang ganz wunderbar geschafft, sie als wunderschöne Samariterin darzustellen und da passt dieses Gewerbe irgendwie so gar nicht. Aber, es spiegelt auch die knallharte Realität wider, in der sie offensichtlich lebt. Insofern fand ich es dann wieder okay.
    Tenandes Spruch am Ende war außerdem sehr cool :thumbsup:

    Möchte trotzdem gerne wissen, warum sie ihn so einfach aufgegabelt hat...einfach nur aus reiner Nächstenliebe? :hmm: Bin gespannt, wie es weitergeht...

    LG,
    Rainbow

  • Hallo @Rainbow.

    Ich glaube, ich war mindestens genauso entsetzt über Antijas Geldeinnahmequelle, wie Tenandes.

    Gut. Das ist auch, was ich erreichen wollte :)

    Tenandes Spruch am Ende war außerdem sehr cool

    Jepp. Ohne mich selbst zu sehr loben zu wollen ( :rolleyes: ), muss ich sagen, dass ich diesen Teil von Tenandes im Rollenspiel total gerne spiele und z.T. auch sehr schön in Szene setze. Er ist zwar im Grunde ein ziemlicher Arsch, aber nie um einen Seitenhieb oder eine intelligente Anmache verlegen :thumbup:

    Wenn ich mich von meinem vorletzten Nachtschichtmarathon in diesem Jahr erholt habe, überarbeite ich noch die letzten zwei Teile und poste bald auch den Rest (zwei kurze Teile kommen noch). Und danach freue ich mich schon, euch Tenandes mal aus der Sicht einer anderen Figur zu präsentieren, in einer zweiten Kurzgeschichte :)

  • Ich hab den letzten Teil (Teil 4) noch mal überarbeitet. Ich wollte viele dieser Gedanken in den nächsten Teil tun, aber hier haben sie dann irgendwie doch besser gepasst, weil Tenandes so viel Zeit zum Nachdenken hat ;) Er wacht praktisch auf, hört unangenehm berührt die Vorkommnisse auf der anderen Seite und als Antija und ihr Freier wieder weg sind kann er logischerweise erst mal nicht einschlafen und grübelt eine Weile nach. Hier kommt dann noch mal etwas genauer was zu seinem Charakter, zu seiner Meinung über Prostituierte und er wirft hier jetzt auch endlich mal die Frage auf, warum diese Frau ihn eigentlich gerettet hat (die wird so direkt wahrscheinlich nie beantwortet, aber zumindest wird herausgestellt, dass so etwas nichts Selbstverständliches ist). Diese Frage früher zu stellen kam mir nicht logisch vor, da er noch zu krank war über sowas nachzudenken. Hier passt es eigentlich ganz gut.

    EDIT: Hab erst jetzt bemerkt, dass der Editor mir die Formatierung zerschossen hat, weil ich vergessen hatte, BBCode einzustellen :rolleyes: Jetzt ist Teil 4 auch tatsächlich lesbar geändert...

  • Hallo Katharina!

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    Nun habe ich den neuen Teil auch gelesen und überlege schon eine ganze Weile, wie er auf mich wirkt.
    Eine schöne und spannende Szene.
    Es beginnt mit Fieberträumen und dann kommt dieser Schockmoment, in dem mir als Leserin klar wird, dass die barmherzige Retterin eigentlich eine Hure ist. Und genau wie Tenander stellt man sich wohl gemeinhin eine Hure nicht unbedingt als eine warmherzige Frau vor. Deswegen ist alles sehr überraschend, passt aber so weit trotzdem gut zusammen. Klar hat natürlich auch eine Prostituierte ein ganz normales Gefühlsleben und warum sollte sie nicht aus irgendeinem Impuls heraus einem Verletzten helfen wollen.

    Trotzdem hat mir an der Szene irgendwas nicht ganz gepasst und ich glaube ich weiss jetzt, was es ist.
    Du schilderst die Szene aus der Sicht von Tenander. Und ER kommt mir hier nicht stimmig vor. Er schildert die Szene aus der Sicht von jemandem, der Sex mit einer Prostituierten ekelhaft bzw zumindest abstossend findet. Gleichzeitig erinnert er sich, dass er auch schon selber bei diversen Prostituierten gewesen ist.
    Gut, vielleicht empfindet er zum ersten Mal und nur in dieser Situation so.
    Aber wenn er wirklich in der Vergangenheit gerne zu Huren gegangen ist, sollte sein Empfinden wesentlich sinnlicher sein.
    Wenn er seine Retterin als "wunderschöne Frau" beschreibt - also das ist ganz klar die Ausdrucksweise/Denkweise einer braven Frau und nicht die eines Mannes, der sich sexuell angezogen fühlt.
    Es kommen in der ganzen Szene keine sinnlichen Eindrücke vor und die Frau wird von Tenander auch an keiner Stelle als sexuell reizvoll beschrieben. Ich glaube, bei einem Mann, der gewöhnlich starke sinnliche Bedürfnisse hat (das hast du ja von Tenander behauptet) - wäre das nicht so. Auch wenn er verletzt ist, würde er ganz bestimmt wenigstens die Brüste der Dame oder andere ihrer Reize oder irgendwelche Fantasien beschreiben, die ihm kommen... (oder? Was sagen denn die Herren so dazu?) :) Er ist ja nicht plötzlich keusch geworden, oder?

    Meine Geschichten: * Meermädchen * Kriegerkönigin * Dark Prince * No Way Out

  • . Auch wenn er verletzt ist, würde er ganz bestimmt wenigstens die Brüste der Dame oder andere ihrer Reize oder irgendwelche Fantasien beschreiben, die ihm kommen... (oder? Was sagen denn die Herren so dazu?)


    Halt ich ehrlich gesagt fuer ein Geruecht - wenn ich echt krank bin, dann bin ich auf das Gefuehl von krank sein und mich elend fuehlen fokussiert und ganz bestimmt denke ich nicht an weibliche Reize - und meine Fantasien drehen sich dann eher darum wie schoen es waere kein Fieber mehr zu haben oder aufstehen zu koennen.

    (Manchmal frage ich mich schon was ihr so von Maennern denkt...) :)

  • @Kirisha

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    Wow, was für eine Psychoanalyse! :) Das ist jetzt möglicherweise auch wieder etwas, was man besser wissen kann, wenn einem der Charakter etwas vertrauter ist, aber dass Tenandes häufiger die Angebote von Prostituierten wahrnimmt, hat nicht in erster Linie mit einem sinnlichen Bedürfnis als viel mehr mit einem körperlichen zu tun. Und so ist das vermutlich bei recht vielen der Matrosen, die er kennt, oder zumindest würden wahrscheinlich die wenigsten vor seinen Kameraden zugeben, dass sie sich nach Nähe sehnen. Viel mehr wird es wohl darum gehen, eine Frau - welche auch immer - flachzulegen, wenn man nach einer langen Reise mal wieder Landgang hat. Tenandes ist an sich ein recht grober, häufig auch obszöner Typ. Wenn wir in seinen Kopf hineinschauen (was ich mit meinen Erzählungen ja tue), werden wir zwar feststellen, dass er auch einen weichen Kern hat, aber seine Meinung zu Prostituierten ist recht klar: die wollen mein Geld, ich will f***en. Das Ganze ist ein Geschäft, mir liegt sonst nichts an der Person, ihr nichts an mir. Möglicherweise hat er etwas engere Beziehungen zu anderen Geliebten, aber eine wirklich sinnliche und hingebungsvolle Liebesbeziehung hat er genau genommen bis ins höhere Alter nicht (und hier ist er gerade Mitte Zwanzig) und vermisst so etwas auch nicht. Das ist ja der Grund, warum er hier so aus den Fugen gerät, weil er plötzlich ein anderes Bild von einer Hure bekommt und in sich andere Gefühle für sie entdeckt.

    Warum er sie dann trotzdem nie, wie er das (das siehst du richtig) normalerweise tun würde, auf ihre körperlichen Reize reduziert:
    1. wie Thorsten schon sagt, er ist krank und gerade mal so dem Tode entronnen, hat also gerade andere Sorgen
    2. sie ist seine Retterin und er hat sie im Fieberwahn als soetwas wie seinen rettenden Engel wahrgenommen (wahrscheinlich würde ihm jeder in dem Moment als der schönste Mensch auf Erden vorkommen) und er kann seiner Wahrnehmung wahrscheinlich gerade eh nicht trauen.

    Auch das ist im Übrigen eben der Konflikt, weswegen ich die Geschichte überhaupt geschrieben habe: er betrachtet sie eben gerade NICHT als potentielle Bettgenossin und ist sogar tief getroffen, als er mitkriegt, womit sie ihr Geld verdient. Derartige Gedanken wären ihm mit ihr gar nicht gekommen (im nächsten Teil kommt noch ein bisschen mehr dazu).

    Danke jedenfalls für deine Anmerkungen :)

  • So, jetzt geht's weiter. An diesem Teil stört mich noch irgendwas, aber ich komm nicht so richtig drauf, was es ist. Vielleicht könnt ihr es mir ja sagen?!

    Antija (Teil 5)

    „Herrje“, sagte sie, noch immer lachend, „ich glaube, es geht dir besser, oder?“
    Er nickte grinsend, doch dabei wurde ihm wieder etwas schwindelig. Er ignorierte das Schwindelgefühl und nahm ein paar tiefe Atemzüge.
    Sie lachte noch immer still vor sich hin, schien sich tatsächlich zu freuen und wirkte erleichtert. Offenbar hatte sie Angst gehabt, von oben herab betrachtet zu werden. Er musste wieder daran denken, wie selbstsicher und kalt sie mit dem anderen Mann gesprochen hatte – es befremdete ihn, dass das letzte Nacht die gleiche Frau gewesen sein sollte wie diese schmale Gestalt, die erst so scheu gelächelt und dann so tief verletzt gewirkt hatte. Und mit einem Mal empfand er Dankbarkeit für sie, nichts als tiefe, wärmende Dankbarkeit.
    „Aber mal im Ernst, Antija“, sagte er plötzlich und betrachtete ihr hübsches Gesicht. „Acht Asimi sind viel zu wenig.“
    Ihr Lachen verstummte und sie blickte ihn fragend an. Auch er war sich nicht ganz sicher, woher dieser Satz gekommen war. Vermutlich verstörte ihn der Gedanke, dass sie eine Hure war. Vielleicht wusste er auch nicht, was er sonst zu ihr sagen sollte.
    „Ich meine“, begann er etwas gequält zu erklären, „du könntest mehr verlangen. Viel mehr.“
    Schließlich richtete er sich umständlich auf, so dass er auf einer Höhe mit ihr war. Sie sah ihn erwartungsvoll an, keineswegs mehr beschämt. Oder sie nahm möglicherweise einfach an, er fantasiere, vielleicht als eine späte Auswirkung des Fiebers. Doch er fühlte sich mit einem Mal seltsam klar im Kopf, so klar wie schon lange Zeit nicht mehr, und begann ihr zu erklären, was er meinte. Es waren die ersten zusammenhängenden Sätze, die er seit zwei Wochen von sich gab und er stockte immer wieder, brachte am Ende aber alles heraus, was er gemeint hatte.
    „Es gibt genügend Leute“, sagte er, „die bereit sind, für ’ne wirklich schöne Frau sehr viel mehr zu bezahlen als acht Asimi pro Stunde. Und du bist eine wirklich schöne Frau, zumindest bist du es jetzt noch.“
    Sie starrte ihn an und er glaubte, eine Spur Verwunderung in ihrem Blick zu erkennen. War es, weil er sie als schön bezeichnet hatte, oder weil sie glaubte, er habe den Verstand verloren?
    „Aber“, fuhr er fort, „wenn du dich weiter nur mit besoffenen Matrosen über Wasser hältst, glaub mir, dann siehste bald aus wie all die andren billigen Mädchen auf der Straße. Die sind hässlich und ausgezehrt von viel zu vielen undankbaren Freiern, die nichts machen als ihren Körper zuschanden zu ficken.“
    Keine Regung in ihrem Gesicht. Auch seine Wortwahl schien sie nicht im Mindesten zu beeindrucken. Warum auch, bei allem, was sie sich Nacht für Nacht anhören musste.
    „Und wenn du da erst mal bist“, setzte er ihr auseinander, „dann ist es zu spät. Dann bist du dein ganzes Leben nur ein billiges Matrosenspielzeug.“ Er machte eine Pause und blickte ihr in die Augen. „Und du bist viel zu schön, um so zu enden, Antija“, beendete er seinen Gedankengang.
    Sie starrte ihn weiterhin nur an, und neben ihrer Verwunderung glaubte er jetzt auch eine Spur Verunsicherung zu erkennen. Immerhin kannte sie diesen Mann eigentlich gar nicht, der ihr jetzt hier gegenüber saß wie ein Vater, der seiner Tochter einen guten Rat geben wollte, und ihr mit Kennermiene erklärte, wie sie ihre Karriere als Prostituierte angehen sollte. Hielt sie ihn vielleicht tatsächlich für übergeschnappt? Oder lauerte sie auf die Auflösung seines Monologs? Er war sich sicher, dass ihr kaum je zuvor ein Mann gesagt haben dürfte, sie sei schön, ohne einschlägige Hintergedanken zu hegen. Vermutlich wartete sie darauf, dass er die Katze aus dem Sack ließ und irgendeine Forderung oder Bedingung stellte.
    „Ich bin mir nicht sicher“, sagte er schließlich und senkte den Blick, „warum ich das alles sage.“
    Doch als er wieder aufblickte, erkannte er wie ein Schmunzeln ihre Mundwinkel umspielte. Und während er sie anschaute, war ihm, als würde sich ein verlegenes Grinsen auch auf seine Lippen stehlen. Sie blickten sich eine ganze Weile fest in die Augen und schwiegen, dann begannen sie plötzlich wie auf ein Stichwort hin zu lachen, ohne dass sie hätten sagen können, was der Grund dafür war. Er konnte sich nicht erinnern, wann er das letzte Mal so gelacht hatte, aber es war ein befreiendes Gefühl, zusammen mit dieser wunderbaren Frau auf dieser schäbigen Matratze zu sitzen und aus vollem Herzen zu lachen. Er hörte schließlich nur deshalb vorzeitig wieder damit auf, weil ihn erneut Schwindel zu übermannen drohte, während er nach Atem rang. Als sie sich schließlich beide wieder beruhigt hatten, sprach er die Worte aus, die er eigentlich zu ihr hatte sagen wollen:
    „Danke, Antija. Danke für alles, was du getan hast.“
    Als er dies gesagt hatte, verstand er nicht, warum er es nicht früher hatte sagen können, denn die Worte waren ihm erstaunlich leicht über die Lippen gekommen. Er glaubte nicht, dass er sich jemals derart aufrichtig bei jemandem bedankt hatte. Aber andererseits glaubte er auch nicht, dass er jemals so tiefe Dankbarkeit empfunden hatte.

  • Vielleicht...

    Doch er fühlte sich mit einem Mal seltsam klar im Kopf, so klar wie schon lange Zeit nicht mehr, und begann ihr zu erklären, was er meinte. Es waren die ersten zusammenhängenden Sätze, die er seit zwei Wochen von sich gab und er stockte immer wieder, brachte am Ende aber alles heraus, was er gemeint hatte.

    An dieser Stelle erklärst du im Vorhinein, was gleich kommt. Das nimmt für mich den Lesefluss raus. "Show, don't tell" fällt mir dazu ein.

    Die sind hässlich und ausgezehrt von viel zu vielen undankbaren Freiern, die nichts machen als ihren Körper zuschanden zu ficken.“

    zu schänden und

    Er war sich sicher, dass ihr kaum je zuvor ein Mann gesagt haben dürfte,

    Ich weiß, was du hiermit ausdrücken willst, aber an der Stelle wirkt es sehr umständlich. "hatte" reicht hier aus, damit man weiß, was du meinst.

    Wieder ein Teil mit viel Gefühl, dafür diesmal aber quasi null Handlungsweiterführung. Es liest sich dennoch angenehm. Soll hier wirklich so "wenig" passieren, abgesehen von dem Band, welches du behutsam zwischen den beiden knüpfst?

  • @bigbadwolf Dankeschön! Ja, kann sein, dass die von dir zitierten Stellen dazu beitragen, dass es sich für mich noch nicht "rund" anhört... ich warte mal noch, ob noch jemand was dazu sagt, vielleicht krieg ich's ja irgendwann zu fassen :)

    Soll hier wirklich so "wenig" passieren, abgesehen von dem Band, welches du behutsam zwischen den beiden knüpfst?

    Ja, genaugenommen passiert in der ganzen Geschichte relativ wenig und es geht mehr darum, wie eine besondere Beziehung zustande gekommen ist. Das mit dem "behutsam ein Band knüpfen" hast du sehr schön ausgedrückt und fasst es vermutlich gut zusammen :) Ich schreibe derartige Exkurse manchmal, wenn eben in der eigentlichen Geschichte viel zu wenig Platz ist, einige difizile Umstände genauer zu beleuchten. Genaugenommen:

    Der Grund für diese Kurzgeschichte über Antija...

    ...ist der, dass Tenandes (im Rollenspiel) nach längerer Zeit mit ein paar Freunden mal wieder nach Coth zurückgekehrt ist (das spielt ungefähr 15 Jahre nach den Begebenheiten hier) und sich dort dann mit Antija getroffen hat UND ALLE HABEN GELACHT, ALS ER ERKLÄRTE, SIE SEIEN NUR FREUNDE ("ja ja, Tenandes, ich weiss, welchen Beruf sie hat" - sowas darf man sich dann anhören!!!) :D

  • So, und während ich noch über Teil 5 nachgrüble, hier schliesslich noch Teil 6, um die Story noch zu einem Abschluss zu bringen. Vorweggenommen sei nochmals, dass es sich hier um eine Art Rückblende handelt. Die Situation, in der ich das geschrieben habe, war, dass unsere Rollenspieltruppe nach Coth gekommen ist, wo Tenandes sich dann mit der durchaus nicht billigen Hostess Antija auf ein Abendessen getroffen hat, und kein Mensch ihm glauben wollte, dass sie tatsächlich nur was zusammen essen wollen (einzig seine Erklärung "die ist mir doch viel zu teuer" wurde dann als plausibel eingestuft). Da ich die Konstellation Tenandes-Antija sehr interessant fand, habe ich dann ihre Vorgeschichte aufgeschrieben (sie haben sich freilich später immer mal wieder getroffen, aber das hier war ihre erste Begegnung).

    Antija (Teil 6)


    Seine Bemühungen wieder Arbeit auf einem Schiff zu finden, waren zunächst nicht von Erfolg gekrönt. Die wenigen Kapitäne, die ihn überhaupt anhörten, verloren bald das Interesse, wenn sie merkten, dass er unsicher wurde oder ausweichend antwortete. Auch auf die Frage, warum er nicht auf einem der eloranischen[*] Schiffe anheuerte, die im Hafen lagen, konnte er keine befriedigende Antwort geben. Er war eigentlich kein schlechter Lügner und hätte sich jederzeit eine Geschichte ausdenken können, aber er fürchtete die Konsequenzen, sollte er seine Neueinstellung auf einem gar zu großen Lügengespinst aufbauen und die Wahrheit dann irgendwann vielleicht doch ans Licht kommen.
    Schließlich aber nahm ihn doch jemand – ein Kapitän aus den Stadtstaaten erlaubte sich zwei Tage Bedenkzeit. Als er schließlich wieder auf das Schiff kam, um sich, wie er dachte, seine Abfuhr abzuholen, erklärte ihm der Mann, dass er unter einer Bedingung bei ihm arbeiten könne. Es blieb ihm kaum etwas übrig, als seine Bedingung zu erfüllen, aber danach wurde ihm Arbeit auf dem Großsegler zugesichert und als er sich gegen Mittag mit Antija traf, strahlte er sie an und nahm sie vor Freude in die Arme.
    „Ich hab’ Arbeit gefunden“, sagte er. „Auf ’nem Schiff aus Chryseia.“
    Er lächelte sie an und sie strahlte, als habe er sie damit unendlich stolz gemacht.
    „Allerdings. . .“, fuhr er langsam fort, laufen wir schon morgen früh aus. „Ich werd’ die Nacht auch auf dem Schiff verbringen, dann hast du endlich dein Bett wieder.“
    Ein Schatten huschte über ihr Gesicht und plötzlich verspürte auch er einen Stich bei dem Gedanken, wieder fort zu segeln und er wünschte sich, noch ein bisschen mehr Zeit mit ihr verbringen zu können.
    „Kommt dieses Schiff öfter hier her?“, fragte sie rundheraus.
    „Ich denk’ schon“, sagte er unsicher. „Falls nicht, such’ ich mir eben ein andres.“
    Ein breites Lächeln, dann sah sie plötzlich unsicher zu Boden. Er spürte, dass sie etwas sagen wollte, daher ließ er ihr die Zeit, ihre Gedanken zu formulieren.
    „Ich hab’ übrigens darüber nachgedacht, was du gesagt hast“, sagte sie schließlich. „Darüber, dass ich mehr Geld verlangen sollte.“
    Er zog die Brauen hoch, die unausgesprochene Frage, zu welchem Schluss sie gekommen war.
    „Na ja“, sagte sie ein wenig verlegen. „Ich bin mir nicht sicher, welcher Preis angemessen wäre.“
    Sie schien nachzudenken oder vielleicht wartete sie darauf, dass er etwas dazu sagte, aber er wartete schweigend und sah sie nur an.
    „Was würdest du denn zahlen?“, rückte sie schließlich mit ihrer Frage heraus.
    Er starrte sie kurz an, dann senkte er den Blick und begann leise zu kichern.
    „Tut mir Leid, dass ich dir da keine Hilfe sein kann. Ich such’ mir eigentlich eher die billigen Huren“, gab er zu. „Ich bin dann meistens betrunken und da interessiert es mich nicht so, wie sie aussehen.“
    Er zuckte in einer entschuldigenden Geste mit den Schultern. Sie lächelte nicht und sie sah ihn nicht an, schien seinen letzten Satz gar nicht richtig zu hören.
    „Ja“, sagte sie unsicher, „aber was würdest du für mich zahlen.“
    Einen Moment war er unsicher, wusste nicht, was er sagen sollte. Auch verstand er nicht so richtig, worauf ihre Frage abzielte, denn er hatte niemals je in Erwägung gezogen, ihre Dienste in Anspruch zu nehmen und er hatte eigentlich auch immer den Eindruck gehabt, dass sie damit mehr als zufrieden war. Er konnte es sich nur so erklären, dass sie wissen wollte, was sie ihm wert war, aber diese Frage konnte er ihr ganz genau beantworten.
    „Gar nichts“, sagte er nüchtern und sah sie ernst an. Dann lächelte er. „Du bist doch für mich unbezahlbar, Antija.“

    ENDE

    [*]Kommt hier so nicht vor, aber Tenandes stammt aus dem Eloranischen Reich, daher hat er bisher nur auf eloranischen Schiffen gearbeitet.

    Als nächstes kommt eine Geschichte, die mehr oder weniger an diese hier anknüpft, erzählt aus der Perspektive des oben genannten "Kapitäns aus den Stadtstaaten" - das war mal mein erster Versuch, eine Perspektive von aussen auf ihn einzunehmen.

  • Hallu @Katharina

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    Teil 4
    Ich hatte bei Antija ja zumindest vermutetet, dass sie irgendwas mit Menschen zu tun hat in nächster Nähe. Aber als dann Hure bei rauskam... es war ein "Achsoooo???" Effekt xD aber ich bin ja nicht so und konnte das bei ihr schnell akzeptieren :saint:
    Der Scherz, sofern es einer war, mit den Schulden fand ich gut gelungen. Ein Schmunzeln war es jedenfalls wert :P
    Und dass er nicht an ihren Körper während seiner Krankheit denkt, Kririsha hatte glaub was zu angemerkt, ist auch nicht falsch. Bei Krankheit und Fieber bringen solche Gedanken nur noch größere Kopfschmerzen und man kippt komplett um xD

    Teil 5
    Tenandes Wortwahl fand ich nicht so schön bei ihm, als er ihr quasi den eigenen Beruf erklärt und welche Folgen dieser hat :thumbdown:
    Mir passte es nicht so recht zu ihm. Und da er im späteren Verlauf auch nicht wieder mit Dialekt spricht und auch seine leicht vulgäre Seite wieder fallen lässt... passts mir wirklich nicht xD

    Teil 6
    Ein kurzer Teil. Ein kurzer Abschied. Die Bande zwischen den beiden ist geknüpft. Dass er seine Lebensretterin hin und wieder mal sehen möchte, ja. Dass sie ihn auch wiedersehen möchte.. hm naja. Wenn sie sich nun nicht grade in ihn verguckt hat, fehlt mir hier das Verständnis für, ist aber nicht deine Schuld ;)
    Der Spruch am Ende war ja ganz niedlich, aber ich fand ihn unpassend. Fühlte sich an als hätten die beiden grad ein großes Abenteuer gemeistert und das sei nun nach 100 Seiten die Verabschiedung. Da dies nicht der Fall ist / war, hätte ich es ein wenig nüchterner erwartet :pardon:

    Insgesamt stelle ich für mich fest: Teil 1-2 war spannend, 3-4 interessant, 5-6 ganz nett.

    lg Kramurx

  • Danke für die ausführlichen Kommentare zu den einzelnen Teilen, @Kramurx

    Teil 5
    Tenandes Wortwahl fand ich nicht so schön bei ihm, als er ihr quasi den eigenen Beruf erklärt und welche Folgen dieser hat
    Mir passte es nicht so recht zu ihm. Und da er im späteren Verlauf auch nicht wieder mit Dialekt spricht und auch seine leicht vulgäre Seite wieder fallen lässt... passts mir wirklich nicht xD

    Hm, gut möglich, dass es das ist, was mich auch stört... Das Problem ist ein bisschen, dass ich auch erklären will, wie Antija zu dem geworden ist, was sie im späteren Verlauf der Geschichte (rund 15 Jahre später) ist, nämlich eine gut bezahlte Hostess. Ich wollte anklingen lassen, dass Tenandes derjenige war, der ihr einen Anstoss in diese Richtung gegeben hat, deshalb kommt dieses Thema überhaupt auf. Aber möglicherweise ist es hier an der Stelle - quasi als erstes tiefergehendes Gespräch - etwas unpassend, bzw. vielleicht sollte es weniger direkt ausgesprochen und eher über ein paar Ecken angedeutet werden. :hmm:

    Teil 6
    Ein kurzer Teil. Ein kurzer Abschied. Die Bande zwischen den beiden ist geknüpft. Dass er seine Lebensretterin hin und wieder mal sehen möchte, ja. Dass sie ihn auch wiedersehen möchte.. hm naja. Wenn sie sich nun nicht grade in ihn verguckt hat, fehlt mir hier das Verständnis für, ist aber nicht deine Schuld
    Der Spruch am Ende war ja ganz niedlich, aber ich fand ihn unpassend. Fühlte sich an als hätten die beiden grad ein großes Abenteuer gemeistert und das sei nun nach 100 Seiten die Verabschiedung. Da dies nicht der Fall ist / war, hätte ich es ein wenig nüchterner erwartet

    Es ist wohl davon auszugehen, dass sie sich, wie oben schon ein paar mal angedeutet, ein wenig in ihn verguckt hat. Ich würde sie gerne als Frau darstellen, die - trotz ihres Berufes - auch eine etwas verträumte, romantische Seite hat. Dass Romantik bei ihr möglicherweise eine andere Ausrucksweise findet als gemeinhin, finde ich nicht so abwegig: da ist ein Mann, den sie gesund gepflegt hat (Pflegersyndrom :D ) und der sie vergöttert, ohne mit ihr schlafen zu wollen (ausserdem hat er einen gewissen Schurken-Charme, wenn er schon nicht unbedingt hübsch ist).
    Der letzte Satz haut wohl niemanden vom Hocker, aber in fand ihn eigentlich durchaus passend: er ist relativ nüchtern (kein grosses Trara) wie das Tenandes' Art ist, er ist etwas ausweichend schmeichelnd, vielleicht sogar mehrdeutig - das alles passt zu ihm, denn er ist eigentlich ein eher unverbindlicher Typ, der selbst, wenn er dann doch verbindlich wird, das ganze eher indirekt sagt. Aber das ganze ist auch eine Kurzgeschichte, die jetzt keinen grossen Knalleffekt o.ä. hat/braucht...

    Danke nochmal! :)

  • Ich hab dann mal die erste Seite gelesen ^^
    Dein Schreibstil gefällt mir. Du hast die Angewohnheit manchmal Sätze oder einzelne Passagen zu wiederholen und eigentlich hass ich sowas, aber du wählst die Stellen gut und darum störts mich auch nicht.
    Ansonsten weißt du offensichtlich, wie man eine Geschichte aufbaut. Erzählzeit und erzählte Zeit passen und es wirkt nicht zu sehr gestreckt, oder was ich meistens noch schlimmer find, gehetzt. Und obendrein weißt du, wie man Charaktere und Situationen dem Leser gut rüberbringst. Die Szene mit der Frage, wie viel Antija pro Stunde verlangt, war echt herrlich xD

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    Er sprach es im ungleichmäßigen Rhythmus seiner eigenen Schritte vor sich hin, mal leise, mal so laut, dass ihn jeder, der ihn gehört hätte, für verrückt gehalten hätte

    Das rote "hätte" würde ich an solchen Stellen weglassen. Dann liest sich der Satz besser.

    So war er über den steinigen Untergrund gelaufen und Wasser hatte seine zerschundenen Füße umspült und er hatte sich zum ersten Mal seit Tagen wieder voller Hoffnung gefühlt. Eine Hoffnung, die schon bald wieder zerschlagen worden war, denn dann war der Steinstrand wieder von hohen und glitschigen Felsen abgelöst worden und er war abermals gezwungen gewesen, seinen Weg im Dschungel fortzusetzen.

    Ich glaub man sieht, auf was ich hinaus will. Vorvergangenheit ist immer schwierig, weil sie nunmal diese ganzen "hatten/ waren/ war" braucht, weshalb ich sie meistens versuche zu umgehen. Wenn es aber gar nicht anders geht, würde ich zumindest versuchen, um diese Formulierungen herum zu schreiben, z.B: "So war er über den steinigen Untergrund gelaufen, während Wasser seine zerschundenen Füße umspülte und er sich zum ersten Mal seit Tagen wieder voller Hoffnung fühlte."
    Auf die Art reicht das eine "war" für den gesamten Satz. :)

    hauptsächlich jedoch wegen der durchtrennten Sehne in seinem rechten Fuß, die noch immer nicht ganz zusammengeheilt war

    Wiu, wiu! Die Logikpolizei! :ugly: Okay, zugegeben, die hat bei selbst erdachten Texten eigentlich nix verloren, deshalb hier auch nur unter dem Aspekt Geschmackssache.
    Soweit ich weiß, können durchtrennte Sehnen ohne entsprechende Eingriffe nämlich nicht einfach wieder zusammenwachsen. Vielleicht schwächt man die Umstände etwas ab und schreibt einfach nur "wegen der verletzten Sehne"?

    Er blickte ihr in die Augen, in diese wunderschönen dunklen Augen, dann fragte er:
    „Und was nimmst du pro Stunde, Antija?“

    Klingt nach nem Anmachspruch von der Sorte, bei dem man entweder nen Lacher oder eine geklatscht bekommt :doofy: Ich glaub, den probier ich mal aus ... :ugly:

    "Vem har trampat mina svampar ner?!"

  • Danke auch dir, @Xarrot und schön, dass dir der Anfang gefallen hat!

    Deine Textkorrekturen werde ich berücksichtigen und demnächst einbauen. Die Stelle mit der Vorvergangenheit war schon mal ein gutes Stück länger und ist schon extrem gekürzt :D Aber ich guck trotzdem mal, was ich da noch machen kann.

    Soweit ich weiß, können durchtrennte Sehnen ohne entsprechende Eingriffe nämlich nicht einfach wieder zusammenwachsen. Vielleicht schwächt man die Umstände etwas ab und schreibt einfach nur "wegen der verletzten Sehne"?

    Hm, du hast insofern Recht, dass er, sollte die Sehne tatsächlich immer noch durchtrennt sein, wahrscheinlich so gut wie gar nicht voran kommt, also vielleicht passt "verletzt" hier tatsächlich besser.
    Dass aber eine Sehne, selbst wenn sie vollständig gerissen ist, gar nicht von allein verheilt, stimmt meines Wissens so nicht. Man muss die entsprechende Stelle schienen und schonen (<- klingt nicht schlecht "schienen und schonen" ^^ ) und es dauert eine ganze Weile, aber in der Regel sollte die Heilung auch ohne operative Eingriffe erfolgen. Die Verletzung ist einigermassen wichtig für die Geschichte, da Tenandes während des Rollenspiels genau ein grösseres Handicap hat: er hinkt aufgrund einer schlecht verheilten Verletzung am Fuss, die Ursache dafür liegt kurz vor seiner Flucht durch den Dschungel. Was mir in dem Zuge aber noch einfällt: in Teil 6 der Antija-Geschichte gehört wahrscheinlich noch, dass die Kapitäne der Schiffe, auf denen er anheuert, ihn vermutlich auch nicht nehmen, weil er offenbar in seiner Bewegungsfreiheit eingeschränkt ist. Das schreib ich bei Gelegenheit auch noch rein.

    Klingt nach nem Anmachspruch von der Sorte, bei dem man entweder nen Lacher oder eine geklatscht bekommt Ich glaub, den probier ich mal aus ...

    :D (Erzähl dann, wie's ausgegangen ist.)

  • So, hier kommt die nächste Kurzgeschichte, in der man einen tieferen Einblick in die Hintergründe für Tenandes' Flucht usw. bekommt. Erzählt wird sie aus der Sicht eines Kapitäns aus den Stadtstaaten, genauer gesagt aus der Stadt Chryseia. Natürlich kann die Antija-Geschichte trotzdem noch kommentiert werden und ich sag dann auch Bescheid, wenn ich mit ihrer Überarbeitung fertig bin.

    Zarandas (Teil 1)

    Kapitän Zarandas überwachte gewissenhaft, wie Matrosen, Hafenarbeiter und ein paar Träger die Ladung der Morgenwind löschten. Er achtete besonders darauf, dass seine eigenen Leute vorsichtig mit den Waren umgingen. Was außerhalb des Schiffes mit dem Zeug passierte, war nicht mehr seine Verantwortung, aber für alles, was seine Matrosen damit anstellten, war er haftbar und Arion, der Händler, an den er lieferte, würde ihm das sehr genau anrechnen.
    Es war ein schwüler Frühsommertag und der nahe Dschungel sowie die Regenfälle des Morgens hatten die Luft drückend gemacht und Zarandas war froh, sich im Schatten des Achterkastells aufhalten zu können. Die nackten Oberkörper der zahlreichen Träger glänzten von Schweiß, als sie Kiste um Kiste von Bord schleppten und auf Karren hievten, welche sie dann weiter über die Anlegestege und die holprig gepflasterten Straßen von Coth in Arions Handelskontor transportieren. Der Kapitän warf einen nachdenklichen Blick in die obersten Rahen des Großmastes, in denen einiger seiner insgesamt vier Dutzend Matrosen und Matrosinnen damit beschäftigt waren, Taue auszutauschen. Kurz vor ihrer Ankunft in Coth war die Morgenwind in einen Sturm geraten und ein Teil der Takelung war in Mitleidenschaft gezogen worden. Der Sturm wäre für ein kleineres Schiff sicher verheerender gewesen, sinnierte Zarandas für einen Augenblick, aber die Morgenwind war ein gewaltiger Dreimaster aus den Stadtstaaten, der Nation, die die Seefahrt perfektioniert hatte und sich als einzige darauf verstand, derart große Schiffe zu bauen. Die Morgenwind maß beinahe hundertdreißig Fuß vom Bugspriet bis zum Heck, hatte entsprechend Tiefgang und schon so manchem Sturm getrotzt.
    An Deck erschien Arion, schnaufend und schwitzend allein vom Ersteigen der Stelling, und Zarandas schob alle anderen Gedanken beiseite und bat den Händler in seine Kajüte, wo sie den Papierkram erledigten und das Geld den Besitzer wechselte. Er hatte mit Arion hier in Coth schon häufiger Geschäfte gemacht und als der alte Knabe schließlich wieder fort war, setzte der Kapitän sich an seinen Schreibtisch und überflog noch einmal zufrieden die Papiere, die das Geschäft besiegelten. Es klopfte an seiner Tür.
    „Käptn“, hörte er die Stimme von Gregas, seinem ersten Maat.
    Er bat ihn herein und schaute auf, als sich die Tür öffnete und Gregas den Kopf hereinsteckte.
    „Da will jemand bei Euch anheuern“, sagte er. „Ein Eloraner.“
    Zarandas zog die Brauen hoch.
    Eigentlich brauchte er gerade niemanden weiter, jedenfalls nicht unbedingt, aber Zarandas war immer gern bereit, Anwerber anzuhören, wenn er die Zeit dazu hatte, denn hin und wieder tat sich somit die eine oder andere Gelegenheit auf, an gute Leute zu kommen. Was ihn jedoch stutzig machte war, dass ausgerechnet ein Eloraner zu ihm wollte. Es war ja nicht so, dass im Hafen von Coth nicht genügend eloranische Schiffe lagen, auf denen er anheuern konnte. Nichtsdestotrotz bat er seinen ersten Maat, den Mann hereinzulassen.
    Wenige Augenblicke später führte Gregas einen schwarzhaarigen Mann herein. Seine Haut hatte den dunklen Taint der Eloraner und war zusätzlich von der Sonne gebräunt. Er war groß und kräftig gebaut, auch wenn er ausgezehrt und müde wirkte. Außerdem hinkte er, als er die Kajüte betrat – nicht sehr, aber es fiel Zarandas doch augenblicklich auf. Er trug eine fleckige Hose, die von einem Stück Seil um seiner Hüfte gehalten wurde und ein einfaches Leinenhemd. Sein dichtes, pechschwarzes Haar schien ungewaschen und verfilzt und hing ihm in die grauen Augen, die sich bei seinem Eintreten sofort flink im Raum umsahen, als wollten sie jede Einzelheit mit einem einzigen Blick aufnehmen. Trotz seines etwas heruntergekommenen Anblicks war der Mann ordentlich rasiert und trug lediglich einen Backenbart, der ihn älter wirken ließ als er vermutlich war. Zarandas hieß ihn, ihm gegenüber Platz zu nehmen. Gregas schloss die Tür und blieb im Hintergrund stehen.
    „Du suchst also einen Posten, ja?“, fragte Zarandas und lehnte sich zurück.
    „Ja, Kapitän.“
    Nur zwei Worte, aber die Art, wie er ‘Kapitän’ sagte, verriet Zarandas bereits, dass er einen starken eloranischen Akzent haben musste.
    „Wie war noch dein Name?“
    „Tenandes.“
    Der Kapitän nickte und blickte Tenandes in die Augen. Es war schwierig, dem Blick des Eloraners Stand zu halten, denn sein linkes Lid hing leicht herab und bedeckte sein halbes Auge, was irritierend war und einem den Eindruck vermittelte, als schliefe Tenandes jeden Moment ein. Doch dann war da noch sein anderes Auge, welches ganz im Gegenteil hellwach wirkte und eine unbestimmte Mischung aus Vorsicht und Entschlossenheit widerspiegelte.
    „Wir könnten vielleicht wirklich jemanden gebrauchen, Tenandes“, sagte Zarandas und beschloss, Tenandes’ irritierenden Blick fürs erste zu ignorieren. „Was genau kannst du denn?“
    Tenandes sah den Kapitän ein wenig unsicher an.
    „Na ja, eigentlich alles“, sagte er dann und zuckte mit den Schultern. „Ich meine, ich habe nicht gearbeitet auf solches Schiff vorher, aber auf eloranisches Schiff ich kann alles.“
    Das waren die ersten zusammenhängenden Sätze, die Tenandes von sich gegeben hatte und Zarandas stellte fest, dass er nicht nur einen starken Akzent hatte, sondern die Sprache der Stadtstaaten insgesamt sehr schlecht sprach. Was Zarandas sofort konfus machte, war die Tatsache, dass der Eloraner die Dialekte, die in den verschiedenen Städten gesprochen wurden, auf eine absurde Weise vermischte. Es stand damit aber auch außer Zweifel, dass er Seemann war und die Stadtstaaten schon häufiger bereist hatte, denn Zarandas kannte ein ähnliches Kauderwelsch von anderen ausländisches Matrosen. Für einen Stadtstaatler war es meistens nicht so schwer, sich in die Dialekte der anderen Städte hineinzuversetzen, aber einer Mischung der Sprechweisen und zum Teil eigentümlichen Wörter, war ausnehmend schwierig zu folgen.
    Möglicherweise war es also seinen Sprachschwierigkeiten geschuldet, dass der erste Eindruck, den Tenandes bei Zarandas hinterließ, der eines sehr überheblichen Mannes war, wenn er mit derartiger Selbstsicherheit behauptete, er könne alles. Der chryseianische Kapitän hatte mitbekommen, dass Gregas, der noch immer bewegungslos bei der Tür stand, ebenfalls den Mund etwas verzogen hatte – offenbar waren die Gedanken seines Offiziers in eine ähnliche Richtung gegangen. Zarandas beschloss dennoch, darauf zunächst nicht allzu viel zu geben.
    „Und warum heuerst du dann nicht bei einem Eloraner an?“, fragte er weiter und schenkte sich einen Kelch Wasser aus einer verzierten Karaffe ein, die auf seinem Tisch stand.
    Tenandes schwieg zunächst und sah kurz zu Boden.
    „Schiffe aus Stadtstaaten haben interessiert mich immer“, sagte er dann ein wenig verlegen. „Euer Schiff ist größer als bisher Schiffe gefahren. Mehr Segel, andere Segel, neues. . .“ Er suchte sichtlich nach einem Wort. „Art von Segel und Leinen, wenn zusammen am Schiff“, sagte er und machte eine unspezifische Handbewegung.
    „Takelung“, schlug Zarandas vor und nippte an seinem Wasser.
    „Ja, neue Takelung. Sehr interessiert mich, sehr groß, viel neues zu lernen.“
    Der Kapitän musterte ihn.
    „Wie alt bist du, Tenandes?“
    Der Eloraner musste kurz nachrechnen, bevor er antwortete.
    „Zwanzig und sechs Jahre“, sagte er.
    „Und wie lange gehst du schon zur See?“
    „Fast zehn und fünf Jahre“, antwortete Tenandes eifrig, als wolle er damit etwas beweisen.
    „Und bei wem hast du zuletzt gearbeitet?“
    Zarandas meinte zu ahnen, dass Tenandes unter dem Tisch ein wenig die Hände wrang, bevor er antwortete.
    „Caras“, antwortete er schließlich schlicht.
    Den Namen hatte Zarandas noch nie gehört, also fragte er aufs Geratewohl weiter.
    „Aus welcher Stadt kommst du?“
    „Sabia.“
    „Und was für eine Art Schiff war das, auf dem du zuletzt gearbeitet hast?“
    Tenandes zögerte kurz, dann versuchte er sich an einer Beschreibung und Zarandas hatte das Gefühl, er hätte sich in mehr Details ergangen, wenn er nur das nötige Vokabular gehabt hätte.
    „Große Harrak, drei Masten“, sagte er. „Fast alle. . . wie heißen?. . . Rahsegel? Nur Besan mit Arianersegel. Nicht so viele Segel wie dieses Schiff, nicht so groß, aber groß für Eloraner. Sehr. . . tief?. . . Tief im Wasser. . .“
    Er schien ein wenig hilflos, war mit seiner eigenen Beschreibung offenbar nicht zufrieden, wusste aber auch nicht, wie er sich besser ausdrücken sollte.
    „Wie hieß das Schiff?“, fragte Zarandas dazwischen, einfach um Tenandes aus seiner Not zu erlösen.
    Der Eloraner stockte, blickte ihn kurz verwirrt, vielleicht sogar etwas verunsichert an.
    „Mathera“, sagte er schließlich.
    Auch der Name sagte Zarandas nichts, aber er hatte auch nicht damit gerechnet.
    „Und warum arbeitest du nicht mehr für Kapitän Caras?“, fragte er weiter.
    Tenandes sah auf seine Hände.
    „Ist schlechter Kapitän“, sagte er. „Mathera ist schönes Schiff, aber Caras ist schlechter Kapitän. Als Seefahrer gut, aber nicht sehr gut. Und schlechter Mensch.“
    Er beließ es bei dieser Erklärung, gab keine weiteren Einzelheiten. Zarandas nickte, als würde er verstehen, obwohl er es merkwürdig fand zu hören, dass auf einem eloranischen Schiff solch schlechte Zustände herrschten. Was Tenandes erzählte, oder was Zarandas glaubte, aus seiner Erzählung herauszuhören, klang eher nach diesen arlundischen Kapitänen, die ihre Leute verschlissen und ihnen gegenüber gewalttätig wurden.
    Zarandas merkte, dass er über diese Überlegungen hinweg aus dem Konzept geraten war. Der Eloraner saß ihm gegenüber und erwartete offenbar weitere Fragen, doch der Kapitän wusste im Augenblick nicht, was er noch fragen sollte, daher übergab er diese Aufgabe einfach an Tenandes selbst.
    „Gibt es irgendetwas, was du noch wissen willst?“
    Tenandes zog die Brauen hoch und überlegte kurz. Schließlich zuckte er die Schultern.
    „Viel“, sagte er. „Aber viel hat zu tun mit Schiff. Wie sie segelt, wie schnell am Wind, wie man segelt mit. . . wie Ihr nennt die zwei Vorsegel? Vor Stagfock. . .“
    „Klüver“, sagte Zarandas und Tenandes wiederholte das Wort zwei Mal, um es sich einzuprägen.
    Der Kapitän faltete die Hände auf der Tischplatte und blickte Tenandes in die Augen.
    „Das meinte ich jetzt nicht, aber es freut mich, dass du dich so sehr für das Schiff interessierst“, sagte er. „Ich dachte allerdings eher an andere Fragen, zum Beispiel nach der Heuer. Willst du nicht wissen, wie viel du hier verdienst?“
    Tenandes sah ein wenig verlegen aus, als sei ihm diese Idee noch gar nicht gekommen und Zarandas sah, wie Gregas an der Tür lautlos grinste. Dann nickte Tenandes langsam.
    „Die Heuer auf der Morgenwind beträgt zwei Jot und fünf Kreuzer pro Tag“, erklärte Zarandas und sah, dass Tenandes den Betrag offenbar im Kopf umrechnete und dann nickte. „Wir haben vier Wachen – soweit ich weiß, sind auf eloranischen Schiffen meistens drei Wachen üblich – aber das bedeutet nicht unbedingt längere Freiwachen. Wie du schon festgestellt hast, ist dies ein großes Schiff. Es gibt immer überall etwas zu tun. Außerdem sind die Wachen zwar relativ klein gehalten, aber für Manöver werden trotzdem auch die Leute herangezogen, die nicht dazu gehören. Mit anderen Worten: Matrosen stehen fast die ganze Zeit über auf Abruf bereit und das nicht nur für Alle-Mann-Manöver. Aus diesem Grund wird an Bord nicht getrunken, außer mit ausdrücklicher Erlaubnis. Ferner ist es untersagt, größere Waffen zu besitzen als einen Dolch.“
    Tenandes hörte dem Kapitän die ganze Zeit über aufmerksam zu und nickte hin und wieder leicht, um anzuzeigen, dass er verstanden hatte. Er schien nach Zarandas’ Monolog keine weiteren Fragen zu haben und Zarandas hatte den Eindruck, dass es ihm auch nicht so wichtig war. Aber wenn Tenandes zuvor wirklich unter einem tyrannischen Kapitän gearbeitet hatte, würde er jetzt vermutlich mit allem zufrieden sein, was Zarandas ihm bieten konnte. Am Ende des Gesprächs erklärte der Stadtstaatler dem Anwerber jedenfalls, dass er in zwei Tagen wiederkommen möge, um seine endgültige Entscheidung zu hören. Tenandes wirkte bei diesen Worten ein wenig geknickt und machte sich offenbar keine großen Hoffnungen, dass er sich eine gute Nachricht abholen würde. Dennoch bedankte er sich höflich, wenn auch ungeschickt, bei Zarandas für dessen Zeit und verließ hinkend das Schiff.
    „Nehmt Ihr diesen Tenandes?“, fragte Gregas, als der Eloraner fort war.
    Zarandas schwieg eine Weile.
    „Ich weiß nicht“, gab er schließlich zu. „Er scheint ja enthusiastisch zu sein, aber er wirkt irgendwie. . . fast schon verzweifelt.“ Er machte eine Pause und dachte nach. „Na ja, und solche Leute neigen bekanntlich ganz besonders dazu, dir das zu erzählen, was du hören willst. Vielleicht hat er hier irgendwas ausgefressen. Ich höre mich vielleicht in den näheren Tavernen mal nach ihm um.“
    „Ich würde mich beim Hafenmeister erkundigen“, sagte Gregas.
    Der Kapitän blickte ihn fragend an.
    „Er arbeitet hier im Hafen“, erklärte der erste Maat und nickte in die Richtung, in die Tenandes gerade verschwunden war. „Hab’ ihn gestern schon gesehen, da hat er geholfen, das Schiff zu vertäuen. Heute beim Löschen war er auch dabei. Ist danach gleich zu Euch gekommen.“
    Zarandas nickte zerstreut und dankte Gregas. Bald darauf aber war seine Aufmerksamkeit wieder auf andere Dinge gerichtet und der seltsame Eloraner war immer mehr in den Hintergrund getreten. Denn eigentlich hatte Kapitän Zarandas seinen Beschluss bereits gefasst und würde Tenandes in zwei Tagen bedauernd erklären, dass sie ihn zur Zeit nicht dringend brauchten, er ihm aber viel Glück auf einem anderen Schiff wünschte. Wenn er ehrlich war, brauchte er nicht noch einen Matrosen, erst recht keinen, dem man erst alles mögliche würde erklären müssen und der obendrein offenbar verletzt war. Dass Tenandes auf eine fünfzehnjährige Laufbahn auf eloranischen Großseglern zurückblicken konnte, machte ihn leider nicht außergewöhnlich genug, als dass Zarandas es auf einen Versuch hätte ankommen lassen. Vermutlich hätte der Kapitän in den kommenden zwei Tagen auch überhaupt nicht mehr an den hinkenden Eloraner gedacht, wenn er an diesem Abend nicht durch reinen Zufall an einen alten Bekannten geraten wäre.

  • Huhu @Katharina :)
    ein kurzes Feedback zu Zarandas

    Spoiler anzeigen


    Die Story liest sich recht angenehm. Von der Spannung her bei einer Skala von 0-100 bin ich grad bei so 70-75 xD

    Ich glaube den Schlusssatz könnte man noch spannender formulieren, was aber nicht zwingend notwendig ist.
    Sowas wie... ohje, ich greif mal in den Zauberhut und hole spontan raus..
    " Der Kapitän hätte eigentlich in den kommenden zwei Tagen nicht mehr an den hinkenden Eloraner gedacht. Doch wer hätte geahnt, dass ein schicksalhaftes Treffen seine Meinung über den Eloraner derart umwerfen könnte?"
    Doch kein Hase im Hut gewesen D:

    Zitat von Katharina

    Kapitän Zarandas überwachte gewissenhaft, wie Matrosen, Hafenarbeiter und ein paar Träger von Arion, dem Händler, an den er lieferte, die Ladung der Morgenwind löschten.


    Gestolpert bin ich direkt beim ersten Satz xD
    Ich bin überzeugt er würde sich besser lesen lassen, wenn er umformuliert in mehrere Sätze geteilt wäre X/

    Den Akzent den Tenandes nun letztlich spricht konnte ich mir leider beim besten Willen von Anfang bis Ende nicht vorstellen. Am Ende war es für mich dann doch die normale Stimme - nur mit ehhh Verständigungs/Sprachproblemen ?( ?

    Aber ansosnten find ich den neuen Teil gut ;)

    lg Kramurx