Es gibt 10 Antworten in diesem Thema, welches 2.437 mal aufgerufen wurde. Der letzte Beitrag (11. Dezember 2018 um 13:54) ist von Katharina.

  • Wenn es Gott gibt
    (ich glaub da nicht dran),
    also: Wenn es Dich gibt!
    Wo bist Du denn, Mann?

    Wo bist Du,
    wenn Menschen die Flüsse verdrecken?
    Wo bist Du,
    wenn Nashörner ohne Hörner verrecken?

    Wo bist Du,
    wenn Kindersoldaten marschieren?
    Wo bist Du,
    wenn Arme auf der Straße erfrieren?

    Sag, wo bist Du
    wenn Menschen Schmerzen erleiden?
    Und wo, wenn
    sich andre an diesem Bild weiden?

    Ich weiß,
    alles dies ist menschengemacht.
    Doch der Mensch ist Dein Werk!
    Gibst Du auf ihn acht?

    Bist Du noch da?
    Du siehst doch, es eilt!

    Ich glaube nicht wirklich,
    dass Gott hier noch weilt...

    Der Unterschied zwischen dem, was Du bist und dem, was Du sein möchtest, liegt in dem, was Du tust.
    -------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------
    Was würdest Du tun, wenn Du keine Angst hättest?

  • Ein wirklich gelungenes Werk!
    Jahrhundertelang sind Menschen dem Glauben einfach hinterhergelaufen, doch wir müssen aufwachen, müssen erkennen und Fragen dazu stellen.
    Wir dürfen das Schlechte auf dieser Welt nicht als gegeben hinnehmen, als gewollt, sondern müssen gegen den Quell des Übels kämpfen!
    Und es ist nicht irgendein Gott, egal welchen Namen man ihm gibt, es ist die Boshaftigkeit in unserem eigenen Wesen, durch die soetwas entsteht!
    Vielen Dank.

    Liuvar

  • Ja, es ist immer einfach, jemanden vors Loch zu schieben: Der wars, wenn der... dann...

    Und es ist doch auch schön, wenn man nicht schuldig ist am Schlechten dieser Welt. Wenn Gott das so will, wer bin dann ich, dagegen zu sein... [/ironiemodus aus]

    Danke für Deinen Kommentar, @Sarius :)

    Der Unterschied zwischen dem, was Du bist und dem, was Du sein möchtest, liegt in dem, was Du tust.
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    Was würdest Du tun, wenn Du keine Angst hättest?

  • Ich schließe mich Sarius an, ein gelungenes und in sich stimmiges Gedicht.

    Ich glaube nicht wirklich,
    dass Gott hier noch weilt...

    Die Dinge, die du da angesprochen hast, können einen schon zweifeln lassen (also das seh ich jetzt von meiner Position als nicht unbedingt sehr gläubiger Christ), ob es Gott wirklich gibt, ob er da ist, oder obs ihn - was mir jetzt am ehesten in den Sinn gekommen ist bei dem letzten Vers in deinem Gedicht - jemals gegeben hat.
    In der Bibel steht zwar, dass Gottes Reich irgendwann anbricht und bis dahin Leid ganz alltäglich sein wird (wenn man es wörtlich nimmt, was da steht), aber wenn man sich die Situation auf der Welt so ankuckt und dabei Religion und sonstiges beiseite lässt und das nur mit Verstand betrachte, dann sind so ein herrliches, übernatürliches Wesen namens Gott und seine Existenz schon unwahrscheinlich.
    Ich halte schon auch noch am Gottesglauben fest, aber er greift (wenns ihn denn gibt) nicht in dieses Leid ein. Das lässt in der Welt den allgemeinen Glauben an Religion sinken und auch schwinden.

    Daher ein sehr treffendes Gedicht, das auch zum Nachdenken anregt.
    Find ich gut :thumbup:

    LG
    Blue

    Chaos sagt, Halvars dunkle Seite sei harmlos gegen mich...

    As I´m an Amazone, I need a :jennagorn:

    ~~~ 100 words a day keep the doctor away. ~~~


  • In der Bibel steht zwar, dass Gottes Reich irgendwann anbricht

    ... ja, in der Bibel steht aber auch, dass Gott immer da war, immer da ist und immer da sein wird. Gott ist allwissend, allmächtig, allgegenwärtig...

    Unter diesen Gesichtspunkten ist es fast schon lustig (wenns nicht so traurig wäre), wie sehr überall in der Welt noch an jenem untätigen Gott gehangen wird... Er ist da. Und er tut nichts!

    Der Unterschied zwischen dem, was Du bist und dem, was Du sein möchtest, liegt in dem, was Du tust.
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    Was würdest Du tun, wenn Du keine Angst hättest?

  • Hallöchen habe mir das Gedicht ebenso mal durchgelesen.


    Ich weiß,
    alles dies ist menschengemacht.
    Doch der Mensch ist Dein Werk!
    Gibst Du auf ihn acht?

    Ich denke man muss bei dem Thema "Religion" aufpassen, was man sagt. Also ich denke mal uns wurde die Entscheidungsfreiheit gegeben, und vielleicht greift Gott genau deshalb nicht ein. Denn sich immer richtig entscheiden müssen, ist Satans Plan, falls das jemand kennt.
    Wir sind hier auf der Erde, und können theoretisch machen was wir wollen. Ob es richtig ist, oder nicht, kann man wahrscheinlich leicht feststellen.


    Unter diesen Gesichtspunkten ist es fast schon lustig (wenns nicht so traurig wäre), wie sehr überall in der Welt noch an jenem untätigen Gott gehangen wird... Er ist da. Und er tut nichts!

    Mittlerweile wollen die Menschen Beweise für alles mögliche haben und versuchen alles zu hinterfragen, dass ist auch okay so, aber im Glauben geht es nicht darum das einem ein Engel erscheint, sondern das man für sich herausfindet ob man daran glauben möchte. Naja jedem das seine.


    . Das lässt in der Welt den allgemeinen Glauben an Religion sinken und auch schwinden.

    Wie gesagt, die meisten geben sich damit nicht mehr nur zu "glauben", sondern wollen Wunder sehen.


    Ansonsten finde ich wie @Sarius, dass es gut geworden ist.

    Ein wirklich gelungenes Werk!


    MfG Liki

    :chaos::smoker:

  • @Cory Thain
    Darf ich vorsichtig fragen, aus welchem Anlass du das geschrieben hast? (must natürlich nicht antworten, wenn's zu persönlich ist)

    Vom Reimschema, Rhythmus usw. gut und solide, vom Inhalt her für meinen Geschmack ein wenig zu...oberflächlich, würde ich sagen. Ich finde Gedichte, Songtexte usw. richtig gut, wenn sie mich zum Nachdenken anregen. Das hier ist ein guter Anfang, aber sowohl die Feststellung, dass auf der Welt schlimmes passiert, als auch der daraus resultierende Glaubensverlust ist jetzt an sich nichts besonderes (die Frage ist im übrigen nicht neu, die hat sich laut Bibel schon Jesus selbst gestellt). In einem richtig guten Gedicht findet sich irgendwo z.B. ein scheinbarer Widerspruch oder ungewöhnliche Formulierungen (einschliesslich Metaphern usw., alles was eben Poesie ausmacht). Wenn du das gleiche Statement auf eine poetische Art und Weise machen kannst (und das geht über blosse Rhythmik eben hinaus), dann ist es grosse Klasse.

    Ich weiss, dass man ein Gedicht nicht mal so eben umschreiben kann wie einen Text - häufig sind einem die Worte ja gerade genau so in den Sinn gekommen oder man hat eben schon ewig überlegt, um es überhaupt so formulieren zu können. Ich will dich auch nicht entmutigen - ich bin nur recht anspruchsvoll bei Poesie und auch das Thema interessiert mich an sich, daher würde ich mir was tiefgründigeres wünschen (aber das ist natürlich nur mein persönlicher Anspruch) :) Selbst bin ich im Übrigen gar kein guter Poet :D

    Was den religiösen Diskurs angeht, schliesse ich mich hier @Kleiner Liki an - ich bin zwar kein Christ, aber ich glaube an Gott (wenn ihr diese Kraft so nennen wollt), aber ich glaube auch, dass sein/ihr Dasein oft falsch verstanden wird.

  • Darf ich vorsichtig fragen, aus welchem Anlass du das geschrieben hast? (must natürlich nicht antworten, wenn's zu persönlich ist)

    Du darfst auch unvorsichtig fragen. Es gibt keinen Anlass. Es gibt, oder besser gab nur einen "winzigen" Satzfetzen. :blush: Und der wird dann nach diesem Prinzip "bearbeitet": Ein Wort (das is'n Link hier durchs Forum)

    Und aus eben jenem Grunde wirst Du bei mir nicht mehr "Tiefengrund" und "Bedeutung" finden. Ich bin ein Wortedreher. Für Inhalt bin ich zu doof. DAS ist mein persönlicher Anspruch... :D

    Der Unterschied zwischen dem, was Du bist und dem, was Du sein möchtest, liegt in dem, was Du tust.
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    Was würdest Du tun, wenn Du keine Angst hättest?

  • Ich denke man muss bei dem Thema "Religion" aufpassen, was man sagt.

    Ich habe lange überlegt, doch jetzt schreib ich doch etwas dazu.
    Aus deiner Aussage entnehme ich jetzt einfach mal dreist wie ich bin, dass du (gläubiger) Monotheist bist und somit verbunden mit Gott.
    Du willst Menschen, die anders denken als du also dazu bringen, keine Argumente über das etwaiges Nichtvorhandensein eines Schöpfers vorzubringen, verteidigst ihn aber selbst, also tust du etwas, dass du uns versagst, was deine Rhetorik dezent gegen die Wand fährt ;)

    Außerdem weise ich auf Artikel 5 des Grundgesetzes hin (insbesondere auf Paragraph 3)

    Liuvar

  • Hey @Cory Thain

    Ich mag dieses Gedicht. Ich bin Christ und ich glaube auch daran, dass es so etwas wie göttliche Kräfte gibt. Allerdings denke ich auch, wie viele andere wahrscheinlich, dass der Sinn von Gott falsch verstanden wird.

    Vielmehr denke ich, dass dein Gedicht die Allgemeinheit der Gesellschaft widerspiegelt =O

    Zitat von Cory Thain

    Wo bist Du,
    wenn Menschen die Flüsse verdrecken?
    Wo bist Du,
    wenn Nashörner ohne Hörner verrecken?

    Einfach mal das als Beispiel. Jeder weiß, dass es falsch ist, trotzdem gibt es eine Vielzahl von Menschen, die es machen und gerade mit dem zweiten Punkt Geld verdienen. Gott kann da nicht viel machen. Der Mensch ist es, der erkennen muss, dass er Unrechtes tut.

    Zitat von Cory Thain

    Doch der Mensch ist Dein Werk!

    Genau deshalb sollte der Mensch etwas dagegen tun. Denn der Mensch darf auf dieser Erde leben, solange er sie nicht selbst zerstört, heißt das.

    Und obwohl jeder weiß, dass er irgendwas falsch macht, schimpfen alle auf Gott (ich eingeschlossen ;)
    )

    Sehr gutes Gedicht :thumbup:

    Wie immer enthalte ich mich bezüglich Reimschema und so. Da bin ich nicht firm :D

    LG :)
    *hofft, dass sie nichts unpassendes gesagt hat*

  • @Sarius

    Ich bin auch der Meinung, dass man bei Religion vorsichtig argumentieren sollte, ohne dass ich ein gläubiger Monotheist wäre ;) Der Grund ist, dass es hier um ein sehr persönliches, fast schon intimes Gebiet geht und meine Erfahrung zeigt leider, dass weder die religiösen Fanatiker noch die harten Religionsgegner wirklich eine Ahnung haben, wofür bzw. wogegen sie eigentlich sind. Also immer locker bleiben, es gibt keinen Grund, gleich den Grundgesetz-Vorschlaghammer zu ziehen ;) [/off-topic aus]