Ein einziges Wort

Es gibt 9 Antworten in diesem Thema, welches 2.978 mal aufgerufen wurde. Der letzte Beitrag (21. Dezember 2018 um 01:26) ist von Katharina.

  • Hallöchen ihr lieben,
    ich habe mich endlich dazu durchringen können mal was von mir zu veröffentlichen. Hoffentlich gefällt es euch einigermaßen. Über Feedback, sei es Lob, Anregungen oder Kritik freue ich mich natürlich. Es folgt eine Kurzbeschreibung:

    Jills Leben ist überschattet von Angst und Einsamkeit. Seit dem Verschwinden ihrer Eltern verfolgt sie eine dunkle Alptraumgestalt, die ihr verbietet über die damaligen Ereignisse zu sprechen. Ihr einziger Vertrauter ist eine alte Weide, der sie in Briefen ihre dunkelsten Geheimnisse verrät. Dies ändert sich allerdings, als Tom, ihr Mitschüler, in ihr Leben tritt. Etwas an Jill fasziniert ihn so sehr, dass er nicht locker lässt, bis er schließlich erfährt, was in jener schicksalshaften Nacht vor so vielen Jahren passiert ist. Und auch Jill fühlt sich zum ersten Mal seit langer Zeit wirklich sicher in seiner Gegenwart, doch der Schattenmann aus ihrer Vergangenheit kennt keine Gnade.

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    13. März 2013

    Liebe Weide,
    es wird wieder schlimmer... Die Träume verfolgen mich jede Nacht.
    Ich sehe ihn immer vor mir mit dem Messer... Und meine Mutter...
    Es ist so schrecklich!
    Ich weiß nicht mehr, was ich tun soll. Ich dachte, irgendwann würde es aufhören. Es ist doch schon so lange her... Ich vermisse sie so, meine Mutter fehlt mir! Ich würde alles tun, um sie wiederzusehen... Zumindest fast alles.
    Ich war wieder an der Brücke und habe hinuntergeblickt in den Fluss. Ich weiß, dass ich so zu ihr kommen würde, aber ich traue mich nicht. Vor allem wegen Tante Lucy... Auch wenn sie immer so tut, als wäre sie die „harte Rockerbraut“, weiß ich, dass sie auch traurig ist, weil Mama weg ist. Und wenn ich dann auch noch weg bin… vielleicht geht es ihr dann ja so wie mir. Das will ich nicht!
    Und Dad? An ihn will ich gar nicht denken! Sonst wird alles nur noch schlimmer!
    Ich hasse ihn!
    Ich hoffe, es geht ihm schlecht, da wo er jetzt ist! Er hat es nicht anders verdient, nach allem, was er uns angetan hat!

    Ich will, dass es endlich aufhört! Ich will nicht mehr diese schrecklichen Bilder sehen! Hilf mir! Ich kann es keinem anderen erzählen. Tante Lucy würde das nicht verstehen. Sie würde mich bestimmt wieder zu so einem Psychodoktor schicken und dann komme ich ins Irrenhaus. Das könnte ich nicht aushalten!
    Ich bin nicht verrückt! Ich habe es mit meinen eigenen Augen gesehen! Das Messer... das Blut... und die Schreie! Immer wieder höre ich sie schreien, so lange bis alles vorbei ist. Mein Kopf tut immer so weh, wenn es wieder anfängt. Ich will das nicht, aber die Brücke und der Fluss sind auch keine Lösung, oder?
    Was soll ich nur tun?
    Ich kann mit niemandem darüber sprechen. Ich konnte es damals nicht und jetzt... jetzt erst recht nicht. Ich wünschte, wir wären nicht in den Wald gegangen! Ich wünschte, ich hätte das nicht gesehen! Ich wünschte, er hätte sie nie getroffen!
    Ich hasse ihn!
    Wäre er noch hier, dann würde ich ihm dasselbe antun, wie das, was er mit Mama gemacht hat! Aber uns würde keiner zusehen. Er wäre ganz alleine, so wie ich jetzt...
    Ich weiß, dass ich meine Tante habe, aber ich will meine Mutter zurück! Ich will die Kindheit, die ich nie hatte... Eine glückliche Familie ohne Mord und Totschlag! Jemand, dem ich voll und ganz vertrauen kann, der mich versteht und mich tröstet. Lucy trauert selbst noch zu sehr. Ich weiß, dass, wenn sie mich ansieht, sie ihn sieht. Ich glaube, sie verzeiht mir bis heute nicht, dass ich nicht gesagt habe, wo sie sind. Aber ich war doch noch so klein und hatte Angst. Große Angst, die mich noch immer verfolgt, nachts wenn ich schlafe und tagsüber, wenn ich in der Schule bin. Er ist immer da und zwingt mich zu schweigen.

    Tja, meine neue Schule, was soll ich sagen? Da ist es auch nicht besser... Keiner redet mit mir, aber das ist ja schon immer so gewesen... Wer würde schon mit einem Mädchen sprechen, dessen einziger Vertrauter ein Baum ist? Ich würde es nicht tun. Ich kann die anderen gut verstehen. Ich will auch nicht mit mir sprechen... Und du, Baum? Willst du überhaupt, dass ich dir das alles sage? Dumme Frage! Du kannst mir ja nicht antworten, aber ich wünschte, es wäre so...
    Sollte ich beten, dass sich etwas ändert? Du weißt ja, dass ich nicht an Gott glaube... Es kann keinen Gott geben, der einem Kind seine Familie nimmt, oder doch? Es ist sinnlos sich das vorzustellen. Gott hat mich und meine Mutter schon verlassen, als sie IHN kennengelernt hat. Vielleicht weil er der Teufel selbst ist? Ist ja auch egal! Es gibt für mich keine „höheren Mächte“ mehr und dabei bleibt es auch!
    Ich muss jetzt gehen, aber ich komme wieder. Versprochen. Die Idee mit der Brücke war dumm, das weiß ich jetzt und du, lieber Baum, hast mir geholfen, das zu erkennen. Ich danke dir dafür!

    In Liebe,
    deine Jill

    ___________________________________________________________________
    ~Life is too bitter, so coffee, at least, should be sweet.~

    Einmal editiert, zuletzt von Kanra (9. Dezember 2018 um 15:59)

  • Hallo @Kanra,

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    das ist ein interessanter Einstieg. Du wirfst mich als Leser in eine Situation, in der Jill ein Kindheitstrauma verarbeiten muss und sich schwertut damit. Ihr innere Not hast du gut rübergebracht, auch das Verhältnis zu Tante Lucy lässt sich aus den wenigen Bemerkungen schon ganz gut erkennen. Ich bin mal gespannt, wie es weitergeht.
    Nicht ganz sicher bin ich, was mit den Eltern geschehen ist. Du schreibst, sie sind verschwunden. Aber Jill sieht Blut und ein Messer und redet von einem "Er" den sie getroffen hat. Und von was weiß Jill, wo es ist und verrät es nicht?

    Kleinkram

    Ich weiß nicht mehr, was ich tun soll. Ich dachte, irgendwann würde es aufhören. Es ist doch schon so lange her... Ich vermisse sie so, meine Mutter fehlt mir! Ich würde alles tun, um sie wiederzusehen... Zumindest fast alles.
    Ich war wieder an der Brücke und habe hinuntergeblickt in den Fluss. Ich weiß, dass ich so zu ihr kommen würde,

    Das sind für meinen Geschmack zu viele "ich". Sicher ist das Geschriebene von jemandem, der Angst hat oder in Not ist, nicht so ausgefeilt wie der TExt des Erzählers, aber jeden Satz mit "ich" zu beginnen, scheint mir etwas übertrieben.

    Ich hoffe, es geht ihm schlecht, da Komma wo er jetzt ist!

    Ich will, dass es endlich aufhört! Ich will nicht mehr diese schrecklichen Bilder sehen! Hilf mir! Ich kann es keinem anderen erzählen.

    Ich kann mit niemandem darüber sprechen. Ich konnte es damals nicht und jetzt... jetzt erst recht nicht. Ich wünschte, wir wären nicht in den Wald gegangen! Ich wünschte, ich hätte das nicht gesehen! Ich wünschte, er hätte sie nie getroffen!
    Ich hasse ihn!

    Siehe Anmerkung oben

    Ich glaube, sie verzeiht mir bis heute nicht, dass ich nicht gesagt habe, wo sie sind.

    Von was redet sie hier? Das geht aus dem Text nicht hervor.

    In Liebe,
    deine Jill

    Diese Unterschrift für einen Baum finde ich ein wenig ... unpassend. "In Liebe" sagt man doch eher zum Geliebten oder zu Mann/Frau, oder? :hmm:

    Ich würde dir empfehlen, deinen Text nicht in einen Spoiler zu setzen. Spoiler sind für Kommis, die sich mit dem Inhalt befassen. Dein Text sollte sichtbar sein, damit der Leser den nächsten Part problemlos finden kann. :)
    LG

    "Er wird wiederkommen. Die Berge sind wie ein Virus. Man infiziert sich mit der Liebe zu ihnen
    und es gibt kein Gegenmittel. Sie führen in eine Sucht, man kommt nicht mehr von ihnen los.
    Je länger man sich woanders aufhält, desto größer wird das Verlangen, sie wiederzusehen."

    Chad, der Holzfäller
    aus "Der Wolf vom Elk Mountain"

    ___________________

  • Neugierig macht mich das schon, das könnte sich wirklich interessant entwickeln.
    Ich stimme aber Tariq zu. Am Anfang erfährt man, dass ihre Eltern verschwunden sind. Sie redet aber von dem Messer und Blut. Was ja so ein bisschen auf einiges schließen lässt. Das verwirrt schon einwenig. Aber ich schätze mal, du hast dir was dabei gedacht.
    Ich freue mich jedenfalls mehr davon zu lesen.

  • Im Moment kann ich leider nicht viel mit der Geschichte anfangen. Einerseits bin ich nicht so der Fan von Ich-Perspektiven, was in einem Brief natürlich unvermeidlich ist. Andererseits klingt mir das Thema zu sehr nach Teenie-Literatur, was mich irgendwie noch nie so richtig interessiert hat.
    Schreibtechnisch wirkt der Anfang allerdings ziemlich ordentlich: Mir sind eigentlich keine Fehler oder wirklich störende Fehler aufgefallen. Insofern: Störe dich nicht daran, dass es einen einzelnen nicht so zusagt und bleib dran!

    als Tom, ihr Mitschüler, in ihr Leben tritt

    Das würde ich tatsächlich anders schreiben. Ich hab mich gewundert, wie ein Mitschüler in ihr Leben treten kann, wo er als Mitschüler doch schon Teil ihres Lebens ist. Später wird klarer, was du meinst.

    Tja, meine neue Schule, was soll ich sagen? Da ist es auch nicht besser... Keiner redet mit mir, aber das ist ja schon immer so gewesen... Wer würde schon mit einem Mädchen sprechen, dessen einziger Vertrauter ein Baum ist? Ich würde es nicht tun. Ich kann die anderen gut verstehen. Ich will auch nicht mit mir sprechen... Und du, Baum? Willst du überhaupt, dass ich dir das alles sage? Dumme Frage! Du kannst mir ja nicht antworten, aber ich wünschte, es wäre so...

    Hier könntest du etwas langsamer und kleinschrittiger erzählen. Offensichtlich kommt sie ja an eine neue Schule. Ich denke irgendwie nicht, dass sie von Anfang an völlig abgelehnt wird und niemand mit ihr spricht. Deswegen könnte es erst einmal einen "ganz guten Start" geben. Vielleicht baut Jill Vertrauen zu (mindestens) einer ebenfalls sozial etwas am Rande stehenden Mitschülerin auf und erzählt ihr dann "etwas" bzw. macht Andeutungen darüber, dass nicht alles normal ist in ihrem Leben. Die Mitschülerin könnte das nutzen, um sich im Klatsch-und-Tratsch-Wettbewerb bei den beliebten Mädels einzuschmeicheln. Mit der Folge, dass sich nun doch alle über Psycho-Jill das Maul zerreissen. Nur so ne Idee.

    Was mich als Leser noch interessieren würde ist, wann und wie Jill dazu kommt, einem Baum Briefe zu schreiben. Ich fände es auch nicht schlecht, wenn Jill der Weide einen Namen gibt und sich vielleicht doch etwas mehr dazu vorstellt.

    Viel Spaß weiterhin beim Schreiben!

    „Alice, man darf sein Leben nicht nach anderen richten. Du allein musst die Entscheidung fällen.“ [Alice im Wunderland]

  • Deine Fragen werden im Verlauf der Geschichte aufgeklärt. :3

    Spoiler anzeigen

    Oh, du hast recht, das sind wirklich viele “ich“ D:

    Ich glaube, sie verzeiht mir bis heute nicht, dass ich nicht gesagt habe, wo sie sind.
    Das wird ebenfalls noch im späteren Verlauf erklärt.

    Zitat

    Diese Unterschrift für einen Baum finde ich ein wenig ... unpassend. "In Liebe" sagt man doch eher zum Geliebten oder zu Mann/Frau, oder?

    Wenn ich recht darüber nachdenke, ist das für einen Baum wirklich unpassend. :o Ich sollte das ändern.

    [qoute]Das würde ich tatsächlich anders schreiben. Ich hab mich gewundert, wie ein Mitschüler in ihr Leben treten kann, wo er als Mitschüler doch schon Teil ihres Lebens ist. Später wird klarer, was du meinst.

    Hmm, da werde ich mir dann auch etwas anderes einfallen lassen.

    Hier könntest du etwas langsamer und kleinschrittiger erzählen. Offensichtlich kommt sie ja an eine neue Schule. Ich denke irgendwie nicht, dass sie von Anfang an völlig abgelehnt wird und niemand mit ihr spricht. Deswegen könnte es erst einmal einen "ganz guten Start" geben. Vielleicht baut Jill Vertrauen zu (mindestens) einer ebenfalls sozial etwas am Rande stehenden Mitschülerin auf und erzählt ihr dann "etwas" bzw. macht Andeutungen darüber, dass nicht alles normal ist in ihrem Leben. Die Mitschülerin könnte das nutzen, um sich im Klatsch-und-Tratsch-Wettbewerb bei den beliebten Mädels einzuschmeicheln. Mit der Folge, dass sich nun doch alle über Psycho-Jill das Maul zerreissen. Nur so ne Idee.
    Was mich als Leser noch interessieren würde ist, wann und wie Jill dazu kommt, einem Baum Briefe zu schreiben. Ich fände es auch nicht schlecht, wenn Jill der Weide einen Namen gibt und sich vielleicht doch etwas mehr dazu vorstellt.

    Viel Spaß weiterhin beim Schreiben!

    Oh, danke für den Tipp mit dem Klatsch-und-Tratsch-Wettbewerb! Das ist eine gute Idee. :D

    Hmm, ich überarbeite das erste Kapitel noch einmal und nehme mir eure Kritik und Tipps zu Herzen. Sollte auch nicht allzu lange dauern. :3

    Vielen Dank an euch drei für euer Feedback. Ich freue mich total darüber :D

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    ~Life is too bitter, so coffee, at least, should be sweet.~

    2 Mal editiert, zuletzt von Kanra (10. Dezember 2018 um 22:59)

  • Hallo Kanra

    Den Entwurf zu Deiner Geschichte finde ich sehr interessant. Er bietet viele Möglichkeiten: Gewalt, ich-Entwicklung, Liebe, ...

    Was ich bislang noch etwas schwierig finde, ist die Art und Weise, wie Jill über das Erlebte und ihre Gefühlswelt spricht. Das wirkt auf mich ziemlich atemlos und hektisch. Sicher musst Du Deine Leser in die Situation einführen, was einige Umständlichkeiten erklärt: All das, was beispielsweise im ersten Absatz des Briefs steht, weiß die Weide doch sicherlich bereits aus den Briefen zuvor. Vielleicht könntest Du den Baum stärker mit einbinden, statt "es wird wieder schlimmer... Die Träume verfolgen mich jede Nacht. Ich sehe ihn immer vor mir mit dem Messer... Und meine Mutter..." ein "Du kennst meine Träume... Du weißt, was ich gesehen habe, das Messer und die Angst in den Augen meiner Mutter... jetzt beginnt die dunkle Seite wieder, mich zu überwältigen... ".
    Schön fände ich es auch, wenn Du die Gefühle Jills breiter ausführen würdest. Da ist die Angst, die Einsamkeit, der Wunsch nach Geborgenheit, ... All das deutest Du aber nur an. "Ich vermisse sie so, meine Mutter fehlt mir! Ich würde alles tun, um sie wiederzusehen... Zumindest fast alles", ok, da erlaubst Du uns einen kurzen Blick auf ihr Gefühl, aber dann geht das direkt über in ein erwünschtes Handeln und schließlich relativiert Jill in einem Anflug von Vernunft (?) alles wieder. "Ich vermisse sie so, ich fühle mich wie..." und dann ein starkes Bild, das die Trauer um den Verlust der Mutter ausdrückt - das würde Jill für mich greifbarer und vielleicht dann auch interessant machen.

    Ich hoffe, da war nun etwas für Dich Brauchbares dabei. :)

    Skrjabin

  • Hallo @Skrjabin und danke für deine Rückmeldung. :3 Für mich war sehr viel brauchbares dabei und ich werde das auch beachten und versuchen umzusetzen.

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    ~Life is too bitter, so coffee, at least, should be sweet.~

  • Das freut mich.
    Du hast Dir ein ganz schönes Stück Arbeit ausgesucht. Jugendliche authentisch zu beschreiben, ohne dass es auf 'Klischee' hinausläuft, finde ich schon sehr schwierig. Aber eine Jugendliche mit so einem Trauma? Wenn das nicht nur Motiv bleiben soll, sondern sich im (Gefühls-)Leben Jills ausdrücken wird, wäre das ein Stoff, den ich an trüben Wintertagen nicht schreiben könnte, noch nicht mal lesen wollte.
    Ich wünsche Dir jedenfalls ganz viel Erfolg. :)

  • Halli Hallo @Kanra, ^^
    schön mal was von dir zu lesen.

    Ich würde dir empfehlen, deinen Text nicht in einen Spoiler zu setzen. Spoiler sind für Kommis, die sich mit dem Inhalt befassen. Dein Text sollte sichtbar sein, damit der Leser den nächsten Part problemlos finden kann.

    Ich kann @Tariq nur zustimmen, dass du den Spoiler entfernst :)

    Feedback ist im Spoiler

    Spoiler anzeigen

    Zur Kurzbeschreibung: Klingt recht interessant :hmm: Vor allem der neue Mitschüler könnte wahrscheinlich wichtig werden :)
    Spannung baust du meiner Ansicht nach ausreichend auf, also von daher gut gemacht. ;)

    Er wäre ganz alleine, so wie ich jetzt...

    "sowie"

    Also in deinem Anfang sind immer noch sehr viele "ichs", vielleicht machst du noch das ein oder andere raus, indem du z.B den Satz einfach anders anfängst. Denn es klingt sonst ein bisschen komisch, wenn man immer wieder "ich" liest.


    Allerdings muss ich noch anmerken, dass mir nicht klar wird, ob sie grade in dem Moment mit den Baum redet, denn sonst würden " fehlen, oder ist es ein Brief, wegen dem Ende ?

    Zum Text insgesamt: Ich finde ihn gut gelungen :thumbsup: Du erzählst uns eine spannende Geschichte, und dazu wie @Skrjabin sagte, auch noch sowas. Ist bestimmt nicht ganz leicht, also von daher gelungene Leistung. Der Charakter den du uns vorstellst, scheint eine schlimme Vergangenheit zu haben, deshalb verhält sie sich wahrscheinlich so, wie sie sich verhält.

    Jugendliche authentisch zu beschreiben, ohne dass es auf 'Klischee' hinausläuft, finde ich schon sehr schwierig.


    Nun bin ich aber gespannt, wie es weitergeht, von daher "Lass uns nicht zu lange warten ;) "


    MfG, Liki :hi1:

    :chaos::smoker:

  • Hallo @Kanra

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    Mir geht es da ein bisschen wie @Asni: ich mag die Ich-Perspektive nicht so wahnsinnig und Teenie-Geschichten eigentlich auch nicht. Auch eine Geschichte in Briefen finde ich immer sehr schwer zu verfolgen. Aber ich hab's jetzt trotzdem mal gelesen und denke, wie auch @Skrjabin: Uff, da hast du dir gleich was ganz schwieriges rausgesucht. Briefe/Tagebucheinträge sind so schon schwer hinzubekommen, aber dann auch noch Tagebucheinträge eines psychisch geschädigten Jugendlichen... ich wüsste nicht mal, ob ich das in Normal-Prosa so ohne weiteres authentisch hinbekäme. :/ Zu dem ersten Eintrag kann ich gerade noch nicht viel sagen, weil mir viel Information über Jill und ihr Trauma fehlt und der Eintrag noch nicht so viel hergibt.

    Mir ist dennoch aufgefallen, dass Jill hier irgendwie zwischen verschiedenen Ebenen hin und her springt. Wenn ich das ganze als Tagebucheintrag verstehe, also etwas, was mein Innerstes nach Aussen holt, würde ich eine hochemotionale Ebene annehmen und das scheint auch der Fall zu sein, wie man an den in vielen Varianten wiederholten "was soll ich nur tun?"-Verklausulierungen sieht, was ihre Ausweglosigkeit verdeutlich. Ich nehme an, sie ist ansonsten ein stiller, zurückhaltender Mensch (das les ich aus dem Abschnitt mit der Schule - Menschen mit einem solchen seelischen Trauma können übrigens auch ganz im Gegenteil nach Aussen hin fröhlich und kontaktfreudig wirken und dann u.U. nur schriftlich ihre Angstschreie herauslassen), hier lässt sie aber ihren Gefühlen freien Lauf, schreibt also entsprechend losgelöst und ungehemmt alles, was ihr in den Sinn kommt auf, daher kann das gerne auch ungeordnet sein. Das ist soweit hier ganz gut.

    Der emotionale Stil wird allerdings stellenweise unterbrochen. Das störendste ist meines Erachtens, dass sie immer von "meiner Mutter" spricht. In einem so persönlichen Schreiben würde ich Mama, Mami oder Mutti vermuten. "Meine Mutter" klingt sehr distanziert, dabei geht ihr das ganze doch so nahe. Im Gegensatz dazu taucht dann merkwürdigerweise "Dad" auf (warum muss man hier ein englisches Wort nehmen?), der also einen Kosenamen bekommt, obwohl sie ihn hasst? Versteh ich einfach nicht.

    Und dann sind da solche Stellen, wo sie von einer emotionalen auf eine rationale Ebene abruscht:

    Ich würde alles tun, um sie wiederzusehen... Zumindest fast alles.

    Ich verstehe, warum da der Einschub ist, aber wäre Jill in dem Moment in der Lage, alles was sie schreibt sofort zu reflektieren und die daraus folgenden Konsequenzen abzuschätzen? Ich denke, ein Tagebuch ist ein Ort, wo man auch mal ungestraft in Extreme verfallen kann und sie ist hier im extremen Gefühlschaos, daher wirkt die Einschränkung am Ende viel zu überlegt.

    Na ja, so ein paar Gedanken (kein Anspruch auf Vollständigkeit) :)