Ich grüße die holde Gemeinschaft :-)

Es gibt 24 Antworten in diesem Thema, welches 6.418 mal aufgerufen wurde. Der letzte Beitrag (16. Dezember 2018 um 17:35) ist von Mad Bull.

  • @Asni

    Da denke ich doch mal: We agree to disagree :-).


    Und an der Stelle muss ich dir als Wissenschaftler massiv widersprechen. Um mal auf deiner Argumentationsebene zu bleibe: ich kenne niemanden, der meint schon alles zu wissen. Wissenschaft heißt ja, Fragen zu stellen und darauf mit wissenschaftlichen Methoden eine Antwort zu suchen. Niemand, der glaubt man wüsste schon alles, würde Wissenschaftler werden, weil eben das Suchen nach Antworten das Spannende ist.


    Explizit meinte ich die "Institution Wissenschaft" oder der "Wissenschaftsbetrieb", nicht den einzelnen Menschen.

    Menschen sind unterschiedlich und ihre Beweggründe auch. Allerdings waren die meisten Leute, die ich an der Uni kennengelernt habe, mehr daran interessiert, einen gut bezahlten Job zu bekommen, was für mich okay ist.


    Jetzt mal zur Uni - dem Wissenschaftsbetrieb: Natürlich kannst Du Fragen stellen, aber bitte bleib doch mit den Ergebnissen schön im Rahmen der materialistisch - darwinistischen Weltanschauung, ansonsten könntest Du Probleme bekommen, z.B. mit den Geldgebern, oder Du bekommst keine Anstellung.


    Wissenschaftliche Methoden beruhen auf Annahmen, die nicht bewiesen werden können. Die Annahmen wiederum stammen aus der Philosophie (Descartes, etc). Die Welt und der Mensch werden nicht mehr als eigenständige Organismen betrachtet, sondern als Maschine. Das limitiert natürlich die Möglichkeiten des wissenschaftlichen Diskurses, oder?

    Wenn Du an der Universität forscht, dann bist Du eben nicht frei in Deiner Forschung. Das liegt zum Teil daran, dass öffentliche Institutionen und private Unternehmen, wissenschaftliche Forschung bezahlen. Die wollen dann auch für ihr Geld die richtigen Ergebnisse sehen. Aber dies, glaube ich, muss ich Dir nicht sagen, wenn Du Wissenschaftler bist.
    Geld regiert eben die Welt.

    Ich kann Dir da einige Beispiele von hochkarätigen Wissenschaftlern liefern, die wegen ihrer Forschungsergebnisse entweder ihre Karriere an den Nagel hängen konnten (z:B. Virginia Steen - McIntyre, Geologin) oder denen man einfach die Anerkennung ihrer Forschung abspricht (z.B. Rupert Sheldrake). In dem Bereich kann ich Dir natürlich auch noch viel mehr Wissenschaftler nennen, denen das Gleiche wiederfahren ist.
    Ich meine, wenn wir wirklich frei sind in der Forschung, dann sollten wir auch die Möglichkeit haben, in allen Richtungen offen und unvoreingenommen forschen zu dürfen. Das passiert meiner Meinung nach nicht (s.o.).

    Ansonsten empfehle ich Dir noch einen sehr guten Vortrag von Rupert Sheldrake mit dem Titel ' The Science Delusion' (auf Englisch):

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    Liebe Grüße

    siebensternchen

    @ Kanra

    Danke für die Begrüßung :-).

    Ja, ich denke, in der Richtung werde ich was schreiben.

    Bin auch gespannt, von Dir (und anderen) Geschichten zu lesen :-).

    @ alle anderen,

    supi, und danke für Eure Begrüßung!

    Wünsche Euch ein schönes Wochenende

    siebensternchen

  • Explizit meinte ich die "Institution Wissenschaft" oder der "Wissenschaftsbetrieb", nicht den einzelnen Menschen.

    Na gut, wenn du was ganz anderes meinst als du schreibst, kann ich das nur schwer verstehen ^^ Allerdings gebe ich mal zu bedenken, dass der Wissenschaftsbetrieb aus einzelnen Menschen zusammengesetzt ist, es aber keinen Oberwissenschaftler gibt, der die Denk-, Arbeits- oder Forschungsrichtung vorgeben würde. Und selbst wenn, dann wäre das immer noch kein Garant dafür, dass alle Wissenschaftler das auch so umsetzen.

    Was genau "Menschen glauben bzw. die Institution Wissenschaft glaubt schon (fast) alles zu wissen" mit der Freiheit der Forschung zu tun hat, ist mir etwas schleierhaft, denn wie schon gesagt: ich denke nicht, dass die erste Behauptung so zutrifft. Zur Freiheit der Forschung möchte ich abschließend nur sagen, dass Wissenschaftler natürlich in unsere Gesellschaft eingebunden sind und nicht tun und lassen können, was sie wollen. Neben ethischen Grundsätzen, die man mittlerweile beachten muss und möchte (Stichwort Kaspar-Hauser-Versuche), sind das natürlich auch finanzielle oder politische Gründe für bzw. gegen eine bestimmte Forschung. Daneben gibt es noch Einschränkungen bzgl. der Veröffentlichung, also etwa Geheimhaltung aus militärischen oder wirtschaftlichen Gründen. Inwieweit das auch auf die von dir angesprochenen weiteren Beispiele zutrifft kann ich nicht sagen. Denn auch wenn ich mich selbst ein Stück weit als Wissenschaftler verstehe, maße ich mir nicht an, alles was irgendwo von anderen Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern getan, unterlassen, gedacht, gesagt oder nicht gesagt wird zu kennen, erklären zu können oder dem zuzustimmen.

    „Alice, man darf sein Leben nicht nach anderen richten. Du allein musst die Entscheidung fällen.“ [Alice im Wunderland]