Scharanthurim der Drachenzähmer

Es gibt 6 Antworten in diesem Thema, welches 2.821 mal aufgerufen wurde. Der letzte Beitrag (31. Dezember 2018 um 13:27) ist von Nicole Doll.

  • Hallo Forum,

    eigentlich hat Nicole kein Interesse mehr an den Elfen-Geschichten des Nikolai Fritz. Sie schreibt lieber im Internet über ihre Verwandlung von Nikolai zu Nicole. Und einen angefangenen (und zur Zeit fest gefahrenen) Sci-Fi-Roman gibt es da noch.

    - Ja eigentlich hat sie kein Interesse!? Aber was will sie dann überhaupt in diesem Forum? -

    Sie will sich und Nikolai Fritz bekannt machen. Dazu könnte sie nun einfach etwas aus seinen drei Fantasy-Romanen zitieren. Könnte sie. Einfach. - Aber das wäre jetzt irgendwie zu einfach. Also greift sie ein Thema aus einem der Romane für eine neue (kurze? - oder vielleicht auch längere?) Geschichte auf:


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    Im zweiten Roman „Die Rache einer Elfe” gibt es ein altes Gedicht oder Lied von Scharanthurim dem Drachenzähmer, das die junge Elfe Amandrin laut in den Wald hinein singt, als sie von einem Besuch bei den Kobolden auf dem Weg zurück nach hause ist. Dann findet sie ihr Dorf in Schutt und Asche. Ihre Eltern sind grausam getötet worden. Sie schwört Rache und wird Kriegerin.

    Die Handlung in dem alten Lied spielt sehr, sehr lange zurück (ähnlich wie Valinor und die Silmaril bei Tolkien) am Anfang des Zeitalters der Elfen nach der Langen Dunkelheit. Davor gab es das Zeitalter der Drachen und riesigen Ungeheuer. Der Roman mit der Kriegerin spielt dagegen am Ende des Zeitalters der Elfen, als das so langsam in das Zeitalter der Menschen übergeht, an dessen Ende wir uns nun vermutlich gerade befinden. Es deutet jedenfalls so einiges darauf hin. Nach Nietzsche müsste nun nach dem unseren das Zeitalter des Übermenschen beginnen. Aber Gott ist noch nicht tot.

    Von dieser Geschichte passt nicht viel in das typische Genre einer Fantasy-Geschichte. Und mein Bericht-Erzähl-Stil ist wohl auch eher mindestens ungewöhnlich. Daher kommt es mir so vor, als wäre er einfach nur Grottenschlecht, und ich traue mich einfach nicht irgendwo etwas zu kommentieren, da ich ja nicht „kompetent” bin.

    In den drei Romanen wird es noch extremer. Da sind wir in der Entwicklung viel weiter als bei einem Troll-Bogen, der einer Armbrust entspricht. Hier haben die Elfen elektrisches Licht und Digitalkameras. Deren Flügel sind große Segelflugzeuge, aus denen sie schon mal Sprengkörper auf ihre Feinde abwerfen. Mein Drachenreiter betreibt dann noch zu allem Überfluss bei den Zwergen in den Feuerbergen einen Vergnügungspark. Dort gibt es einen Flugplatz, damit die Gäste bequem anreisen können. Kurzum, es wird eine hoch entwickelte menschliche Zivilisation in einer lange vergangenen Zeit beschrieben.

    Und sonst stimmt auch nichts: Meine Helden sind Antihelden und irgendwie kaputte Persönlichkeiten. Da gibt es einen schwulen Drachenreiter, der sich fett frisst und ständig besoffen ist. Ruhm und Ehre sind was für'n A... . Magische Schwerter sind nicht magisch, und oft ist der Drache schlauer als sein Reiter.

    Als ich oder Nikolai Fritz die Romane schrieb, wollte ich nur einfach meine Empfindungen formulieren und festhalten, was ich in Form einer Selbstdarstellung oder Biographie nicht fertig brachte. Ich wünschte mir zwar, dass es gelesen wird, aber ich glaubte nicht wirklich daran, dass ich Leser dafür finden könnte. Ich schrieb, weil ich einfach schreiben musste.

    Ich habe diese neue Geschichte einfach mal bei „High Fantasy” rein gestellt, da sie nirgendwo so nichtig hin passt.

    Nachfolgend beginne ich also nun mit dem alten Lied aus dem Roman. Danach folgt die nacherzählte Geschichte von Scharanthurim dem Drachenzähmer im Zusammenhang mit den Ereignissen, als Elfen und Kobolde gerade begannen die Erde zu besiedeln:

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    Nikolai Fritz / Nicole Doll

    Scharanthurim der Drachenzähmer



    1. Das alte Lied

    Das Lied von Scharanthurim dem Drachenzähmer kannte damals vor langer Zeit jeder im Land der Elfen.Es war ein typisches sehr altes Lied mit einfacher Melodie und einfachem Reimschema, das man leicht auswendig lernen konnte. In den Büchern war es, wie die meisten Lieder und Gedichte der Elfen, in Runen-Kurzschrift verfasst. Darin steht jeweils eine Rune für ein Wort oder einen Begriff und nicht als Buchstabe für einen Laut. Jedem Elfen waren die verschiedenen möglichen Bedeutungen der Runen als Begriff bekannt, womit es möglich war den Inhalt eines Liedes oder Gedichtes aus dem Zusammenhang heraus zu erschließen.

    Der Name Scharanthurim bedeutet Mut eines Bären (Scharan = Mut, Thur = Bär).

    Schranthurim der Drachenzähmer

    Mit Kraft und Mut ritt er hinfort
    weit weg zu einem Drachenort.
    Den Drachen wollte er bezwingen,
    sein Ei dann mit nach hause bringen,
    ein braves Tier daraus zu machen,
    das Koboldland dann zu bewachen.

    Scharanthurim, so hieß der Reiter
    trotz Grauen ritt er immer weiter.
    Er hatte nur Axt, Schwert und Speer,
    den Drachen töten, das war schwer.
    Nun hoffte er auf großes Glück,
    nur mit dem Ei wollt' er zurück.

    Ins Drachenherz den Speer zu bringen,
    welch' große Tat sollt' ihm gelingen?
    Er sah sich in der größten Not,
    traf nicht der Speer, so war er tot.
    Doch siegte er mit List und Kraft,
    und hat das Ei nach haus' geschafft.

    Ein kleiner Drache wuchs heran,
    und eine gute Zeit brach an.
    Kein Drache flog mehr über's Land,
    kein Kobold so sein Ende fand.
    Scharanthurim wurd' Drachenreiter,
    sein Ehr' und Ruhm erzählt man weiter.

    Die Ereignisse, von denen das Lied erzählt, liegen lange Zurück in einer Zeit, als es bei den Elfen noch keine Schrift gab. Alle wichtigen Dinge wurden mündlich von einer Generation zur Anderen weiter gegeben. Wer sie nicht vergessen wollte, musste sie also auswendig lernen. Dabei waren Reim und Rhythmus in einem Lied oder Gedicht eine große Hilfe. Wenn nur ein bestimmtes Versmaß und eine Endung passend sind, ist die mögliche Auswahl an auswendig gelernten Versen kleiner und erleichtert die Erinnerung. Später begann man dann für jeden Begriff ein Zeichen zu verwenden und ritzte diese in eine Holztafel. So war das auswendig Gelernte einfacher aus dem Gedächtnis abzurufen.

    Später wurden aus diesen Zeichen die Runen des elfischen Futhark (= Alphabet der Runen). Dieser war natürlich noch ganz anders als der heute bekannte nordisch-germanische Futhark (siehe Titelbild), bei dem mit der Kenntnis der lateinischen Schrift aus der Erinnerung an die Zeit der Elfen die Runen als Lautschrift wieder zum Leben erweckt wurden. Im Laufe der Entwicklung wurde bei den Elfen aus einem Zeichen für einen Begriff jeweils ein Buchstabe für einen einzelnen Laut. Auf die deutsche Sprache übertragen wurde beispielsweise aus dem Zeichen für „Adler” ein A und aus den Zeichen für „Drache” ein D, und so weiter.

    Bei Liedern und Gedichten blieb die Bedeutung der Runen als Begriff erhalten. Man schrieb die Wörter nicht aus. Statt dessen verwendete man immer nur eine Rune für ein ganzes Wort oder einen Begriff. Das wurde dann nach und nach zu einer hoch komplexen Kunstform weiter entwickelt, bei der die Bedeutung eines Textes vollständig aus dem Zusammenhang heraus erschlossen werden konnte, ohne dass man ihn irgendwann einmal auswendig gelernt haben musste.

    2. Die Lange Dunkelheit

    Es war dunkel und kalt. Schnee und Eis bedeckten überall das, was Flutwellen und Ascheregen von dem übrig gelassen hatten, was früher einmal auf der Erde wuchs. Immer wieder flogen Drachen über das endlose Eis und suchten nach den Körpern der großen Ungeheuer aus der vergangenen Zeit, die gefroren noch überall unter dem Schnee und Eis lagen. Die Drachen gruben sie aus, zerteilten sie und schafften deren Fleisch in ihre Höhlen in dem Bergen. Neben dem Feuer in ihren Höhlen ließen sie das Fleisch zuerst auftauen und räucherten es dann über dem Feuer. So konnten die Drachen lange Zeiten überstehen, in denen sie keine Nahrung fanden.

    Nun drang die Sonne immer öfter durch den dichten Nebel aus Staub und Asche, der sich nach und nach auf dem Eis nieder schlug. Mit dem Licht der Sonne wurde es auch langsam wärmer. Bald begann das Eis zu schmelzen. Die Drachen suchten noch so viel Fleisch wie möglich zusammen und schafften es zum Räuchern in ihre Höhlen, bevor es auftaute und zu verfaulen begann.

    Bald war das Eis vollständig weg getaut und gab das frei, was darunter dieLange Dunkelheit überdauert hatte. Das waren vor allem Samen der verschiedensten Pflanzen, aber auch kleine Tiere, die mit wenig Nahrung auskamen und so in Hohlräumen unter der Asche und dem Eis überleben konnten. Bereits nach kurzer Zeit bedeckte ein dichter Wald die Erde, und die Tiere, die überlebt hatten, vermehrten sich schnell. Da sie nun mehr als genug Nahrung fanden, wurden sie von Generation zu Generation größer. Das sicherte schließlich den Drachen ihr überleben, denn das geräucherte Fleisch der großen Ungeheuer war bald aufgebraucht.

    Die Drachen rissen nun überall die Bäume heraus und schafften sich so Lichtungen wo sie landen konnten. Das Holz der Bäume nutzten sie als Brennstoff für die Feuer in ihren Höhlen. Je höher und dichter die Wälder nun wurden, desto schwieriger wurde es für die Drachen. Zwischen den hohen Bäumen konnten sie nicht mehr landen und zu Fuß im dichten Unterholz war es für sie fast unmöglich zu jagen. Also mussten sie immer warten, bis sich mal wieder ein Tier in eine der Lichtungen verirrte.

    Im Schutz der hohen Bäume wurden nun nicht nur die Tiere immer größer. Der Wald bot nun Platz und Schutz für höhere Lebensformen, die sich nun innerhalb kürzester Zeit aus den Tieren im Wald entwickelten. Der Geist aus fernen Welten irgendwo weit weg im Himmel ließ sie nun nach einem Vorbild entstehen, wie es irgendwo dort weit draußen existierte. So gab es bald in den Wäldern die ersten Elfen und Kobolde. Und es gab Trolle, die so groß waren, dass nicht einmal ein Drache etwas gegen sie ausrichten konnte.

    Trolle waren vor allem groß und stark. Sie konnten sich einfach nehmen, was sie zum leben brauchten, und fürchteten nichts und niemanden. Also hätte es für sie keinen Vorteil gebracht besonders schlau zu sein. Folglich waren sie es auch nicht. Anders war es für die Kobolde und Elfen. Wenn die sich in einer Lichtung zeigten, packte sie ein Drache, tötete sie und schaffte sie in seine Höhle. In den Wäldern mussten sie sich vor den Trollen in Acht nehmen. Die verspeisten alles, was man über einem Feuer rösten konnte, auch Elfen und Kobolde.

    3. Der Anfang einer Zivilisation

    Elfen und Kobolde mussten sich ihren Lebensraum dort suchen, wo sie vor den Trollen einigermaßen sicher waren. Das waren meistens Teile der Wälder zu denen man nur durch Sümpfe hindurch hin gelangen konnte. Sümpfe waren für die großen und schweren Trolle tödliche Fallen. Elfen und Kobolde waren schlau und fanden immer Wege dort hindurch, auf denen sie nicht stecken blieben und versanken. Zum Jagen mussten sie ihre Wohnorte durch die Sümpfe verlassen. Und dann galt es möglichst nicht mit den Trollen aneinander zu geraten.

    Genau genommen waren Elfen und Kobolde die Selbe Art oder Rasse. Sie waren gleich intelligent und konnten auch miteinander Nachkommen haben. Es wurden auch immer wieder Elfen zu Kobolden. Umgekehrt ist da aber nichts überliefert, obwohl es sicherlich möglich gewesen wäre. Kobolde waren in allem das Gegenteil der Elfen. Während Schönheit, Ehrlichkeit, gepflegter Umgang und Fleiß bei den Elfen ein hohes Gut waren, strebten es die Kobolde an hässlich, verlogen, hinterlistig, grob und faul zu sein.

    In den Dörfern der Elfen waren die Häuser mit Schnitzereien verziert und bunt angemalt. Um sie herum gab es gepflegte Gärten, in denen Obst und Gemüse kultiviert wurde. Die Kobolde lebten in einfachen Holzhütten irgendwo im Wald, die um einen großen Platz mit einer Feuerstelle herum aufgebaut waren. Auf dem Platz hielten sie regelmäßig wilde Gelage ab, bei denen zu geröstetem Fleisch Unmengen von berauschenden Getränken aus Kräutern und Pilzen zu sich genommen wurden.

    Zumindest in späterer Zeit gab es nach solchen Gelagen immer eine Vaterschafts- Verlosung. Da niemand mehr wusste, wer bei dem Gelage mit wem zusammen war, wurde auf diese Weise die Zuständigkeit für die Versorgung des Nachwuchses geregelt. Kobolde waren keine Gärtner. Sie waren Jäger und Sammler. Und weil es so schön bequem war, jagten sie immer öfter die Nutztiere der Elfen und sammelten in deren Gärten.

    4. Trolljäger und Drachenzähmer

    Die Bedingungen waren für die Elfen und Kobolde gut. Tiere für die Jagd und sonstige Nahrung gab es mehr als genug. So vermehrte man sich stark und es wurde eng hinter den Sümpfen, wo die Trolle nicht hin kamen. Der Streit zwischen Elfen und Kobolden wegen der weg gefangenen Nutztiere und leer geräumten Gärten wurde immer heftiger.

    Für das Problem mit den Trollen fanden die Elfen bald eine Lösung: DenTroll-Bogen. Er war recht groß, aber noch klein genug, dass man ihn mit sich tragen konnte. Da er mit einer Seilwinde gespannt wurde, hatten seine massiven Pfeile auf kurze bis mittlere Distanz eine gewaltige Durchschlagskraft. Einen Troll konnte man damit böse verletzen und sogar töten. Das merkten die Trolle dann bald und trollten sich, wenn sie Elfen erblickten.

    Gegen herum fliegende Drachen konnte man mit einem Troll-Bogen aber nichts ausrichten. Die Drachen griffen schneller von hinten an, als man sie mit diesem schweren Gerät anvisieren konnte. Und selbst die massiven Pfeile hätten einen Drachen nur verletzen und nicht töten können. So wurden nun zwar die gesamten Wälder besiedelt, aber die Möglichkeiten einen Garten anzulegen waren sehr beschränkt.

    Das Problem waren die Flächen zum Anbau von Obst und Gemüse. Man konnte nur sehr kleine Lichtungen anlegen, die sich als Landeplatz für Drachen nicht eigneten. Dort gelangte aber zu wenig Licht bis zum Boden. Das Gemüse blieb klein, und wenn es längere Zeit sehr feucht blieb, verfaulte es. Auch die niedrig gehaltenen Obstbäume hatten mit zu wenig Sonne zu kämpfen. Da waren die Äpfel oft klein und schrecklich sauer.

    Es lebten nicht nur die Elfen, sondern auch die Kobolde von dem, was in den Gärten wuchs. Also beschäftigte die Sache mit den Drachen sowohl Elfen als auch Kobolde. Während sich nun die Elfen weiter erfolglos um eine technische Lösung für das Problem bemühten, dachten die Kobolde in eine ganz andere Richtung. Sie hatten es inzwischen geschafft Wölfe als Helfer bei der Jagd ab zurichten. Und wenn man einen Wolf zähmen konnte, warum sollte das dann mit einem Drachen nicht auch möglich sein?

    Bei den Wölfen töteten sie das Muttertier. Dann zogen sie die Welpen auf und richteten sie sie zur Jagd ab. Also musste man ein Drachenweibchen töten, nachdem es sein Ei abgelegt hatte, und dann den schlüpfenden Drachen aufziehen. Nur wie konnte man einen Drachen töten?

    Man erzählte sich viele Geschichten von Begegnungen mit Elfen oder Kobolden und Drachen. Dabei wurde immer einmal berichtet, dass es einem besonders mutigen Kämpfer gelang einen Speer direkt in das Herz eines Drachen zu rammen. Das galt als der einzige Weg einen Drachen zu töten.

    Wenn man nun einen Drachen aus dem Ei heraus groß zog, sollte man ihn so abrichten können, dass er andere Drachen aus dem Land der Elfen und Kobolde vertrieb. Wenn er dort aufwuchs, sollte er dieses Land auch als sein Revier ansehen, das ein Drache immer gegen andere Drachen verteidigte.

    5. Mit dem Mut eines Bären

    Einer der Kobolde, die nun los zogen um ein Drachenei zu beschaffen, war Scharanthurim. Dieser Name dürfte nicht sein richtiger Name sein, sondern ist wohl ein Ehrentitel für seinen Mut eines Bären. Vielleicht steht dieser Name oder Titel auch für viele, die damals für das Ei eines Drachen los zogen. Aber eigentlich ist es ja auch egal, hier also die Geschichte von Scharanthurim dem Drachenzähmer:

    Es war Frühjahr. Der letzte Schnee war weg getaut und die Tage wurden länger und wärmer. Scharanthurim nahm seine Axt, seinen Speer und als Proviant Wasser in einem Schlauch aus Leder, getrocknete Früchte und geräuchertes Fleisch. So zog er zu Fuß los. Ein Schwert, wie es in dem Lied besungen wird, hatte er wohl nicht, und die Klinge seiner Axt dürfte wie die Spitze seines Speeres aus Stein gewesen sein. Aber einen Bogen und Pfeile wird er bei sich gehabt haben. Wir sind ganz am Anfang bei der Zivilisation der Elfen und Kobolde. Da konnten sie bestimmt noch keine Metalle verarbeiten. Und von den geheimen Rezepturen für das besondere Eisen der späteren magischen Schwerter wussten sie erst recht noch nichts. Da wurde bei dem Lied einfach etwas dazu gedichtet.

    Scharanthurim kam nur recht langsam voran. Wenn seine Vorräte zur Neige gingen, musste er erst einmal jagen und dann ein Feuer anzünden um das Fleisch darüber durch Rösten oder Räuchern haltbar zu machen. Viel Proviant konnte er nicht mit sich führen. Also musste er oft jagen und Feuer machen. Immer wieder suchte er einen besonders hohen Baum, auf den er hinauf klettern konnte. Nur von dort oben konnte er sehen, ob er in der richtigen Richtung zu den Bergen unterwegs war. Sonst zeigte ihm nur das Moos an den Baumstämmen wo es nach Norden ging. Das reichte aber nur für eine grobe Orientierung.

    Bald folgte er einem kleinen Fluss. Der wurde immer reißender, und es zeigte sich ein immer enger werdendes Tal. Er kam den Bergen so langsam näher. Inzwischen war es Hochsommer. Es wurde also langsam Zeit, dass er zu einer Drachenhöhle gelangte. Wenn er die gefunden hatte, musste er noch für den Winter eine Hütte bauen. Holz dafür gab es in den Wäldern genug, und seine Axt war scharf. Nur mit Stroh oder Schilf für ein dichtes Dach konnte es schwierig werden. Eine Höhle als Unterschlupf zu suchen war nicht ratsam. Da hätte es leicht eine wenig schöne Begegnung mit Wölfen oder Bären gegeben, oder in der Höhle wohnte ein Troll.

    Das Tal wurde enger, und seine Hänge wurden immer steiler. Bald war auch das Geschrei eines Drachen immer lauter zu hören, der da irgendwo herum flog. Die Richtung stimmte also: immer weiter das Tal hinauf. Es wurde kälter und es gab bald nur noch kleine und verkrüppelte Bäume. Schließlich waren die Hänge nur noch mit Wiesen bedeckt und es zeigte sich ein atemberaubendes Panorama mit schneebedeckten Gipfeln. Dann tauchte er auf, der Drache. Er hatte etwas in seinem Maul und steuerte auf einen Hang zu, wo er dann verschwand. Den Kobold beachtete er nicht. Wo der Drache verschwunden war, stieg Rauch auf. Also war dort seine Höhle, in der ein Feuer brannte.

    Scharanthurim musste weiter zurück ins Tal, wo er noch genug Holz für seine Hütte und später das Feuer darin fand. Im Winter wurde es so hoch in den Bergen schrecklich kalt. Und den musste er hier verbringen, wenn er nicht verpassen wollte, wie sich zwei Drachen im Frühjahr paarten. Das Gras der Bergwiesen mähte er mit seiner Axt erst einmal ab und breitete es aus, damit es in der Sonne zu Stroh trocknete. Dann schichtete er es hoch auf und deckte es mit Blättern zum Schutz vor Regen ab. Danach ging es an den Bau der Hütte.

    Die Hütte war gerade fertig, als es plötzlich bitter kalt wurde, und der erste Schnee fiel. Es war erst der neunte Vollmond in diesem Jahr, also eigentlich noch viel zu früh für den Winter. Scharanthurim machte es sich am Feuer gemütlich und verließ nur noch zum Jagen und Holz Sammeln die Hütte. So ging es bis zum Frühjahr.

    Als er die Hütte verließ um die ersten wärmenden Sonnenstrahlen des Frühlings zu genießen, hörte er plötzlich ein lautes Geschrei von weit oben bei den Gipfeln. Es war der Ruf eines Drachen, aber abwechselnd in zwei verschiedenen Tonlagen. Das mussten zwei Drachen sein. Also eilte er durch tiefen Schnee hindurch hinauf zu den Bergwiesen. Und da sah er sie, die beiden Drachen. Sie führten in der Luft einen wilden Tanz auf und schrien dabei immer lauter. Dann verschwanden beide in der Höhle. Kurze Zeit später verließ der eine Drache die Höhle und flog davon.

    Scharanturim zitterte nun vor Aufregung. Die beiden Drachen hatten sich gepaart, und der in der Höhle verbliebene musste das Weibchen sein. Also war dort auch das Ei. Nun war es soweit den Drachen zu töten und das Ei aus der Höhle zu holen. Wer würde also bald sterben? Er oder der Drache?

    Die Sonne stand bereits tief über den Gipfeln. Die Berge warfen lange Schatten. Also wurde es bald dunkel und, wie in der letzten Nacht, furchtbar kalt. Scharanthurim sehnte sich nach dem wärmenden Feuer in seiner Hütte. Für heute hatte er genug gesehen. Also machte er sich an den Abstieg durch den tiefen Schnee zurück ins Tal.

    Während er sich durch seine eigenen Fußstapfen vom Aufstieg den Weg zurück bahnte, sah er, wie der Drache über ihm umher kreiste. Er schrie laut und durchdringend. Es waren seltsame, wehmütig klingende Laute. Was hatte das zu bedeuten? Ahnte der Drache vielleicht irgendwie etwas. Scharanthurim durchzog ein eiskalter Schauer. Er sah im Geiste, wie er dem Drachen mit seinem Speer gegenüber trat. Der stand mit wachsamen Augen einfach nur regungslos da, die Schwingen ausgebreitet und für einen Angriff bereit. Dann wurde es gespenstisch still. Es gab keinen Luftzug und an den wenigen kleinen Bäumen, die den Weg säumten, bewegte sich kein Blatt. Der Drache war davon geflogen.

    Von den verschneiten Bergwiesen, aus denen die Gipfel heraus ragten, zog nun eine eisige Kälte ins Tal hinab. Es wurde dunkel. Monoton wie eine Maschine setzte Scharanturim seine Schritte in die alte Spur im Schnee den Berg hinunter zur Hütte. Der Himmel war wolkenlos, und der fast volle Mond tauchte die Umgebung in ein gespenstisches Licht. Alles wirkte wie in einer anderen Welt.

    Die ganze Nacht saß nun Scharanthurim in seiner Hütte und starrte in die Glut des Feuers. Für die Nacht hatte er zwei dicke Scheite aufgelegt, die jetzt mit wenigen Flammen so langsam vor sich hin glühten. Er wickelte sich in eine Decke ein. Durch die Ritzen zwischen den als Wand aufeinander gelegten Stämmen drangen Nässe und Kälte von draußen immer mehr in den Innenraum. Unter dem Rauchabzug im Dach staute sich immer mehr Qualm. Draußen musste die Luft feucht sein. Wie schon öfter zuvor jetzt im Frühjahr zog wieder dichter Nebel auf. Die Gedanken kreisten nur noch um den Drachen. An Schlaf war nicht zu denken.

    So langsam wurde es draußen hell. Scharanthurim legte noch ein paar Scheite auf das Feuer, ging zur Tür und öffnete sie. Er blickte vor eine weiße Wand. Man konnte nicht einmal einen Schritt weit sehen. Ein Versuch eines Aufstiegs zurück den Berg hinauf zur Höhle des Drachen wäre da gefährlicher Leichtsinn gewesen. Also blieb nur abwarten übrig. Die unaufhörliche Grübelei über das, was nun bevor stand, wurde immer unerträglicher.

    Erst am darauf folgenden Morgen war es draußen klar und frei von Nebel. Dafür war es wieder bitter kalt. In der Nacht war zudem einen halben Schritt hoch Schnee gefallen. Scharanthurim nahm seinen Speer, hängte sich seinen Bogen und einen Köcher mit Pfeilen über die Schulter und steckte sich seine Axt an den Gürtel. Da er die ganze Zeit noch nichts gegessen hatte, nahm er noch einen Beutel mit geräucherten Fleisch und seinen mit Wasser gefüllten Lederschlauch mit. So marschierte er los.

    Der frisch gefallene Schnee war weich und pulvrig. So machte er die Schritte darin nicht besonders beschwerlich. Es ging zügig voran. Bei der Drachenhöhle war dann alles ruhig, irgendwie zu ruhig. Wo war der Drache? War er in der Höhle oder flog er irgendwo herum, wo er von der Höhle aus nicht zu sehen war? Scharanthurim nahm allen Mut zusammen. Er stellte sich etwa dreißig Schritte vor dem Höhleneingang auf und rief so laut er konnte: „He Drache, komm raus und zeig dich!”. Dann waren in der Höhle dumpfe Schritte zu hören, die immer lauter wurden. Scharanturim erstarrte vor Angst.

    Einen Moment später kam der Drache aus dem Höhleneingang. Er breitete seine Schwingen aus und richtete sich hoch auf. Mit seinen Augen fixierte er den Kobold. Dann kam plötzlich aus seinem Maul ein gewaltiges Feuer, das Scharanthurim beinahe erfasste. Der rannte davon, so schnell er konnte. Ein gutes Stück entfernt drehte er sich um. Der Drache stand immer noch vor dem Höhleneingang. Scharanturim fand Deckung hinter einem Felsen. Dort wartete er nun und sah immer wieder am Felsen vorbei zum Drachen hinüber. Der schaute sich noch eine Weile um und verschwand dann wieder in der Höhle.

    Scharanturum dachte an die Geschichten, die man sich erzähle. Der Speer musste das Herz des Drachen treffen. Aber wo war bei einem Drachen das Herz? Er fühlte sich auf seine Brust. Sein Herz schlug wie wild. Also war klar, wo es sich befand. Nun stellte er sich die Brust des Drachen vor, so wie er vor dem Höhleneingang gestanden hatte. Wenn das Herz nun bei einem Drachen an der selben Stelle war, wie bei ihm, wusste er, wo der Speer hin treffen musste. Aber war es dort? Er wusste es nicht.

    6. Sieg oder Tod

    Scharanturim setzte sich auf den Boden und lehnte sich mit dem Rücken an den Felsen. Er dachte nach. Warum war er überhaupt hier? Alle haben immer über ihn gesagt: „Das ist irgendwie kein Junge. Der ist doch viel zu klein und zu schwach. Schaut euch nur seine zarte Haut an. Das ist doch die eines Mädchens. Und überhaupt ist das kein richtiger Kobold. Aus der Ferne betrachtet sieht der aus wie eine schöne Elfe.” Keiner wollte so richtig etwas mit ihm zu tun haben. Die Mädchen sagten: „Hau ab, du bist ein Junge.” Und die Jungen sagten: „Mit einer Elfe spielen wir nicht”.

    Es war nicht lange her, da wurde seine Mutter krank und starb. Wer sein Vater war, wusste er nicht. Das war so üblich bei den Kobolden. Er sah seinen Vater bestimmt jeden Tag, wenn der nicht aus einem anderen Dorf stammte, was eher unwahrscheinlich war, aber er kannte ihn nicht. Also war er nun ganz alleine. Und er hörte von gezähmten Wölfen und die Geschichten von den Drachen. So beschloss er alleine fort zu ziehen und einen Drachen aus dem Ei heraus groß zu ziehen und zu zähmen.

    Nun wurde er sehr traurig. Sollte er nun einfach da hin zurück, wo niemand wirklich etwas mit ihm zu tun haben wollte? Was hatte er da überhaupt noch verloren? Irgendwie war es da doch besser, wenn er jetzt beim Kampf gegen den Drachen den Tod fand. So war es wenigstens ein ehrenvoller Tod. Lebendig wollte ihn ja niemand bei sich haben. Also entweder der Speer traf, und das Herz war bei einem Drachen an der selben Stelle wie bei einem Kobold oder Elfen, oder er fand seinen Tod mit allen Ehren im Kampf. Zu verlieren war da doch nichts.

    Er überlegte weiter. Dabei öffnete er seine Haare, die er hinten zusammen gebunden hatte. Nun hingen sie offen bis zu den Hüften herunter. Er strich sich darüber. Sie waren zart und weich wie bei einer schönen Elfe. Er sollte sie immer abschneiden, weil lange Haare beim Kampf und bei der Jagd behindern. Aber er liebte seine langen Haare. Und wenn er sie hinten zusammen steckte, störten sie doch beim Kampf oder bei der Jagd nicht. Bei den Elfen hatten viele Männer schöne lange Haare wie er. Und die waren genauso gute Krieger und Jäger wie die Kobolde.

    Im Geiste sah er nun noch einmal den Drachen vor sich, so wie er vor dem Höhleneingang stand. So konnte der Drache durch die Luft fliegen, von allen Seiten angreifen und dabei auch noch Feuer speien. Wie sollte er also da mit dem Speer überhaupt nur in seine Nähe kommen? Im offenen Zweikampf gab es also nicht die geringste Chance. Aber der Höhleneingang war recht eng. Soweit er es erkennen konnte, war der Gang lang und gerade, hatte aber seitlich immer wieder kleine Nischen. In so einer Nische konnte man doch Deckung finden. Und in dem engen Gang konnte der Drache nicht ausweichen. Wenn man also plötzlich auftauchte und an der richtigen Stelle mit dem Speer zu stach, konnte es funktionieren.

    Sollte er jetzt zurück zur Hütte und später wieder zurück kommen? Wieder mehrere Tage mit quälenden Grübeleien. Nein. Es musste jetzt passieren. Dann war es endlich vorbei. So oder so.

    Scharanthurim steckte sich seine Haare wieder zusammen und machte sich auf zur Drachenhöhle. Wieder war dort alles ruhig. Er schlich leise und vorsichtig in die Höhle hinein. Wie bereits vorher schon erkannt, war der Gang schmal und fast gerade. So führte er tief in den Fels hinein. Nicht weit vom Eingang entfernt gab es eine Nische, hinter der sich ein zarter schlanker Kobold vollständig verstecken konnte.

    Wie viele Schritte waren es gewesen, bis der Drache den Höhleneingang erreicht hatte? Er erinnerte sich: Bum, bum, bum, .... ; 1, 2, 3, .... 12, 13. Dreizehn Schritte waren es. Nun stellte er sich vor den Höhleneingang. Er zählte. Bei 3 rannte er zu der Nische. Bei 8 war er in der Deckung. Jetzt wären es noch fünf Schritte gewesen, bis der Drache am Eingang eintraf. Das sollte reichen. Langsam verließ er die Höhle. Der Rauch des Feuers darin brannte in seinen Augen. Er brauchte eine Weile, bis er wieder richtig sehen konnte. Es hatte ihn auch das helle Licht geblendet, als er sich dem Eingang genähert hatte. Also müsste der Drache ähnliche Probleme mit dem Sehen haben, wenn er die Höhle verließ. So war die Chance größer nicht bemerkt zu werden.

    Er stellte sich wenige Schritte vor den Höhleneingang. Einen Moment hielt er noch inne. Dann schrie er: „Komm raus Drache, ich töte dich!” und rannte los. Bum, bum, bum ... . Er war gerade in der Nische verschwunden, da tauchte der Drache auf. Scharanthurim zielte mit dem Speer genau auf die Stelle der Brust, wo er das Herz vermutete. Der Drache erreichte die Nische. In dem Moment rammte er mit aller Kraft den Speer in die Brust des Drachen. Ein breiter Strahl aus warmem Blut traf ihn nun. Dann ein kurzer gequälter Schrei und der Drache brach zusammen. Nun war es gespenstisch still.

    Aus einer riesigen Lache aus Blut am Boden stiegen heftig Blasen auf. Scharanthurim griff dort hin. Er verbrannte sich die Finger. Was war das? Er rührte mit dem Arm durch das Blut und schob dabei ein kleines Päckchen aus der Blutlache heraus. Es war ein Stück glühende Holzkohle in Blätter eingewickelt. Das musste der Drache bei sich gehabt haben. Aber wozu diente es? Das war jetzt aber nicht so wichtig. Was war mit dem Drachen? War der jetzt wirklich tot oder irgendwie nur betäubt?

    Scharanthurim verließ die Höhle. Seine Augen brannten. Wieder brauchte er eine Weile, bis er wieder richtig sehen konnte. Er wartete. In der Höhle rührte sich nichts. Also wagte er sich wieder hinein. Er quetschte sich zwischen dem leblosen Körper des Drachen und der Höhlenwand hindurch. Nun sah er den Kopf des Drachen mit weit geöffnetem Maul und aufgerissenen starren Augen. In der Brust steckte noch der Speer. Er zog ihn heraus und legte ihn neben dem leblosen Drachen ab.

    Nun ging er weiter in die Höhle hinein. In der Dunkelheit wurde das Flackern des Feuers immer intensiver. Dann erreichte er die Kammer, in der das Feuer brannte. Es war vor allem Glut mit nur wenigen Flammen. Entsprechend dunkel war es in der Kammer. Sharanthurim duckte sich. Weiter unten brannte der Rauch nicht so heftig in den Augen und die Luft war auch besser zu atmen. Neben dem Feuer waren mehrere Stapel mit Holz, nach Dicke sortiert. Über dem Feuer gab es ein Gestell aus recht dünnen Zweigen, auf dem jede Menge Fleisch zum Räuchern lag. Aber wo war jetzt das Ei?

    Scharanthurim legte ein paar dünnere Holzstücke auf das Feuer, damit es mehr Flammen und damit mehr Licht gab. Er setzte sich an das Feuer. Es trug das Gewand eines Kriegers der Kobolde. Das war nun getränkt mit Drachenblut. Das Blut trocknete und es wurde immer steifer und klebte an der Haut. Dabei entstand ein unangenehmer Geruch. Eine Möglichkeit es zu waschen gab es aber nur weiter unten im Tal bei dem kleinen Fluss.

    Das Feuer flammte auf und spendete nun mehr Wärme und auch etwas Licht. Scharanturim zog seine Jacke aus und öffnete wieder seine Haare. Dann genoss er nur noch die Wärme, die das Feuer verbreitete. Es war nun angenehmer als in der Hütte, wo immer der Wind durch alle Ritzen pfiff. Jetzt sah er in einer Nische neben dem Feuer etwas rundes, bläulich-violettes hervor schimmern. Es war das Ei des Drachen. Er hatte sein Ziel also tatsächlich erreicht, begriff aber irgendwie immer noch nicht richtig, dass er noch lebte. Er nahm ein Stück geräuchertes Fleisch aus seinem Beutel und knabberte daran herum.

    Wie sollte es nun weiter gehen? Wann würde der kleine Drache schlüpfen? Wie musste er überhaupt mit dem Ei umgehen? Vögel brüteten. Ein Drache legte sein Ei aber offensichtlich einfach neben das Feuer. Also brauchte es Wärme, bei einem Drachen wie bei einem Vogel. Sollte er nun in der Höhle bleiben? Irgendwie gemütlich war es ja. Aber wie würde der kleine Drache reagieren, wenn er schlüpft und seine tote Mutter erkennt? Sollte er nun den toten Drachen zerteilen und in kleinen Stücken aus dem Höhleneingang hinaus schaffen? Dann wäre da immer noch die Blutlache, die er nicht restlos beseitigen konnte. Dafür wäre viel Wasser nötig gewesen, was es da oben in den Bergen nicht gab. Schnee gab es wohl noch genug, aber wie lange sollte es dauern den aufzutauen?

    ... so, das war's erst einmal ...

    Spätestens im 6. Kapitel erkennt man, dass die Geschichte nicht mehr von Nikolai Fritz, sondern bereits von Nicole Doll geschrieben wurde. Ich konnte mir eine Anspielung auf Transgender einfach nicht verkneifen. Man muss ja schon sehr unglücklich sein, wenn man sein Leben für einen fast aussichtslos erscheinenden Kampf gegen einen Drachen aufs Spiel setzt. In diesem Sinne passt es, denke ich.

    Bis jetzt entspricht die Geschichte noch dem, was in dem alten Lied besungen wird - vom Transgender-Aspekt einmal abgesehen. Aber wie soll es nun weiter gehen? Ich habe da, ehrlich gesagt, keine Ahnung. Würde ich das ganze weitere Leben des Drachenzähmers ausführlich beschreiben wollen, wäre das wieder Stoff für mindestens einen ganzen Roman. Aber Nicole interessiert sich ja für diese Elfen-Geschichten nicht mehr - oder vielleicht irgendwie doch noch?

    Fortsetzung folgt, falls gewünscht.

    Liebe Grüße
    Nicole

  • Also, dann mach' ich mal den Anfang...

    Tut mir leid, aber fuer mich funktioniert die Geschichte so nicht. Das liegt im Wesentlichen daran dass zwischendrin das Genre wechselt (was eine Uebung fuer Fortgeschrittene ist).

    1) ist eine Erklaerung zum Lied und zu den Runen, das hat eher Sachbuchcharakter
    2) bis 4) ist sowas wie eine Geschichte ueber die Evolution
    5) und 6) ist eine Fantasy-Geschichte ueber den Drachentoeter (gezaehmt wird ja noch nicht)

    ***

    Den Evolutionspart gibt's schon als Genre (ein gelungenes Beispiel finde ich 'Helliconia' von Brian Aldiss), aber da ist mir Deine Version zu einfach gestrickt. Sowas wie

    strebten es die Kobolde an hässlich, verlogen, hinterlistig, grob und faul zu sein


    bringt mich dann automatisch zu der Frage - warum? Warum will jemand haesslich sein? Was verspricht er sich davon? Haesslich sein ist ja nicht das gleiche wie ein anderes Schoenheitsideal haben. Warum baut jemand eine Gesellschaft auf Hinterlist auf?

    ***

    Die Fantasy-Geschichte am Ende hat den Kern einer guten Story, aber ich finde den Zeitfluss schwierig - kaum komme ich mal in einer Szene an und versetze mich rein, kommt ein Zeitsprung und ein paar Wochen oder Monate vergehen.

    Den Drachenjaeger haette ich gerne vorher kennengelernt, daheim in seinem Dorf, und dann die Gruende erfahren die ihn dazu gebracht haben auszuziehen. Die Reise und die Vorbereitung gibt ja auch das eine oder andere her um die Gegend, seine Gedanken und Zweifel und alles andere zu schildern. Den eigentlichen ersten Hoehepunkt der Geschichte, den Kampf mit dem Drachen, finde ich seltsam undramatisch.

    ***

    Worum geht Dir denn mit der Geschichte? Was ist es, das Du mir damit erzaehlen magst? Ich wuensche mir da ein bisschen einen roten Faden.

    ***


    Spätestens im 6. Kapitel erkennt man, dass die Geschichte nicht mehr von Nikolai Fritz, sondern bereits von Nicole Doll geschrieben wurde. Ich konnte mir eine Anspielung auf Transgender einfach nicht verkneifen.


    Du musst Deine Geschichte nicht mit Deinem Lebenslauf erklaeren - Du kannst aus Deiner Lebenserfahrung schoepfen, oder aus Deiner Phantasie - das ist mir beides recht - mach' einfach eine interessante Geschichte und bring' Dich in die Geschichte ein, nicht in die Eklaerung dazu :)

  • Hey @Nicole Doll,

    dann will ich auch mal :)
    Also, ... zunächst muss ich sagen, dass ich diesen Teil zu umfangreich fand. Ich brauchte drei Anläufe, und habe es letztlich dennoch nicht geschafft, mir alles komplett durchzulesen. Insofern ein kleiner Tipp fü die Zukunft: Versuche, deinen Text in kleineren Abschnitten zu posten. Dann steigt auch gleich die Chance, dass er gelesen und kommentiert wird. Es empfehlen sich um die 5 Normseiten...aber das handhabt jeder ein bisschen anders. Im Zweifelsfall ist weniger aber mehr ^^

    Ansonsten muss ich mich @Thorsten anschließen. Auch für mich wäre eine Geschichte nicht auf Dauer interessant, wenn sich der Erzählstil so fortsetzen würde. Der Grund ist der, dass du eigentlich fast ausschließlich erzählst, uns aber kaum was zeigst. Sicher hast du schon einmal was von dem Leitspruch "Show-don`t tell" gehört. Der komplette Anfang ist ausschließlich erzählt, erst später, als es um den Drachentöter geht, änderst du ein bisschen die Erzählweise und wir dürfen in Scharanturims Sicht eintauchen. So weit bin ich aber gar nicht wirklich gekommen, weil ich die ausführliche Einführung zu Beginn schon so ermüdend fand.

    Vom Grundgedanken finde ich deinen Ansatz gar nicht so schlecht. Man hat den Eindruck, dass du dir schon ziemlich viele Gedanken gemacht hast, nur frage ich mich, ob man das am Anfang einer Geschichte so "lexikoneintragsmäßig" vortragen muss. Wäre es nicht viel cooler, das ganze in die Handlung einzubinden und diese Informationen nach und nach einfließen zu lassen? Auch so einen Carakter wie Scharanturim könnte man dann viel langsamer aufbauen...

    Na ja, das sind nur so Gedanken von mir...mal abwarten, was die anderen noch so sagen.

    LG,
    Rainbow

  • Danke @Thorsten und @Rainbow.

    Mit meinem Coming Out als Transgender habe ich ein wenig gelernt, mit Kopfkino fertig zu werden. Nikolai Fritz hätte es jedenfalls nie gewagt seine Texte hier zur Diskussion zu Stellen. Der hat sie lieber viel zu teuer und mit langweiligen Klappentexten und Titelbildern als Ebook veröffentlicht und sich dann gewundert, warum das niemanden interessiert.

    Mein beschreibender Erzählstil resultiert aus meiner Tätigkeit als Ingenieur (technische Erläuterungen) und meinen Sachbüchern zur Parawissenschaft (von deren drei nur eins veröffentlicht wurde). Wegen meiner Probleme mit sozialen Kontakten glaubte ich früher Asperger-Autist zu sein. Als Nicole sind aber diese Symptome nun weitgehend verschwunden. Ich lese am liebsten etwas zu wissenschaftlichen Themen. Romane interessieren mich eigentlich nur, wenn sie irgendwie "schräg" sind, wie beispielsweise die Krimis von Dürrenmatt.

    Was mir die Lehrer in der Schule immer erklärten, brachte mich zu der tiefen Überzeugung, dass ich einfach zu doof dazu bin eine Geschichte zu schreiben. Dann mussten meine Gedanken und Gefühle aber raus, als meine Mutter verstorben war. Also schrieb ich einfach. Und da ich über mich nichts raus brachte, verlegte ich die Handlung in eine andere Zeit.

    Wie bereits erwähnt, hänge ich bei einem Sci-Fi-Roman fest. Warum? Wahrscheinlich weil mir dieser Erzählstil des Nikolai Fritz jetzt selbst nicht mehr gefällt. Aus dem Blickwinkel meiner Verzweiflung und der Sinnlosigkeit meines Lebens empfand ich das aber vorher als wichtig und interessant. Wie soll es also weiter gehen?

    Ich warte erst einmal auf weitere Kommentare.

    - Fortsetzung folgt demnächst -

    LG Nicole

  • Hey Nicole, :)

    Spoiler anzeigen

    Nikolai Fritz hätte es jedenfalls nie gewagt seine Texte hier zur Diskussion zu Stellen. Der hat sie lieber viel zu teuer und mit langweiligen Klappentexten und Titelbildern als Ebook veröffentlicht und sich dann gewundert, warum das niemanden interessiert.

    Es erfordert ja auch jede Menge Mut, seinen Text hier zur Diskussion zu stellen und sich dem Urteil einer breiten und noch dazu völlig fremden Masse zu stellen. Insofern finde ich diese Ängste durchaus nachvollziehbar. So ganz legt man das auch, glaube ich, nie ab.

    Insofern finde ich es toll, dass du diesen Schritt nun wagst ^^

    Mein beschreibender Erzählstil resultiert aus meiner Tätigkeit als Ingenieur (technische Erläuterungen) und meinen Sachbüchern zur Parawissenschaft (von deren drei nur eins veröffentlicht wurde).

    Das erklärt einiges :)

    Was mir die Lehrer in der Schule immer erklärten, brachte mich zu der tiefen Überzeugung, dass ich einfach zu doof dazu bin eine Geschichte zu schreiben. Dann mussten meine Gedanken und Gefühle aber raus, als meine Mutter verstorben war. Also schrieb ich einfach. Und da ich über mich nichts raus brachte, verlegte ich die Handlung in eine andere Zeit.

    Das ist so typisch für die Schule. Statt das Selbstbewusstsein der Kinder zu stärken, zeigt man ihnen lieber all ihre Defizite auf und erklärt ihnen ausführlich, was sie alles nicht können. Das erlebe ich bei meinen eigenen Kindern im Moment ebenfalls. :(
    Ich finde es aber super, dass du dich davon nicht hast entmutigen lassen. Schreiben ist ein sehr befreiendes Hobby und es kann einem helfen, mit den Geistern der eigenen Vergangenheit fertig zu werden. Du bist nicht die erste, die das für sich erkannt hat. ;)

    Wie bereits erwähnt, hänge ich bei einem Sci-Fi-Roman fest. Warum? Wahrscheinlich weil mir dieser Erzählstil des Nikolai Fritz jetzt selbst nicht mehr gefällt. Aus dem Blickwinkel meiner Verzweiflung und der Sinnlosigkeit meines Lebens empfand ich das aber vorher als wichtig und interessant. Wie soll es also weiter gehen?

    Ich könnte mir vorstellen, dass du an einem Punkt angekommen bist, wo du dich in schriftstellerischer Hinsicht weiterentwickeln möchtest. Manchmal ist das auch gar keine bewusste Entscheidung, sondern es passiert ganz einfach so. Plötzlich schaust du dir deine Texte an und denkst: Hä? Was habe ich denn da für einen Murks geschrieben? Das liest sich ja schrecklich!
    Und das, obwohl du noch vor kurzer Zeit total von dir überzeugt warst. Solche Entwicklungen sind meiner Meinung nach völlig normal. Vielleicht hast du auch deinen eigenen Stil noch nicht so ganz gefunden, sondern bist noch in der Findungsphase....ebenso, wie du deine eigene Geschlechtsidentität erst finden musstest. ^^

    Also. Mir hat dieses Forum hier wahnsinnig geholfen. Das erste Mal habe ich mich mit so Dingen wie Stil & Form beschäftigt, als ich mich hier durch die Schreibwerkstatt gewuselt habe. Hier gibt es noch viele andere wertvolle Tipps zu den Erzählformen und Perspektiven, die man in einer Geschichte einnehmen kann...In der Tverne findest du ein Spiel mit dem Namen "Show-Don`t tell". Hier kannst du dich selber daran versuchen, deine Fähigkeiten spielerisch zu trainieren oder dich ganz einfach durch die Beiträge der anderen inspirieren lassen.

    Aber am allerwichtigsten ist, dass Du dich selber mit deiner Geschichte wohl fühlst. Du wirst dich nun entscheiden müssen, ob du aus Nostalgie an deinem Sci-Fi-Roman festhalten möchtest, der dir nun heute selber nicht mehr zu 100% zusagt, oder ob du ihn überarbeiten bzw. anpassen möchtest. Die Entscheidung kann dir niemand abnehmen. Wir können dir nur helfen, die Geschichte hinsichtlich Stil, Form, Charakterentwicklung, Handlung, Spannungskurve etc. zu optimieren. Und manchmal tut es auch einfach schon gut, sich mal mit Gleichgesinnten auszutauschen und zu sehen, dass alle gelegentlich an so einen Punkt kommen, wo man die eigene Geschichte am liebsten in die Tonne kloppen möchte :)

    LG,
    Rainbow

  • Liebe @Nicole Doll

    ich finde deine Ideen und die Welt, die du dir da ausgedacht hast sehr interessant. Das hat bestimmt Potential für eine schöne Geschichte. Im Grundsatz schließe ich mich meinen Vorpostern an. Für mich fehlt das "Zeigen" deiner Welt. Ich mag es, wenn ein Protagonist durch seine Welt geht und ich diese Welt durch die Augen des Protas oder im Verlauf der Geschichte erfahre.
    Du hast da ja schon eine interessante Ideensammlung.

    Wenn du ein strukturierter Schreiber bist, und auch sonst, könnte dir dieser Link weiter helfen.

    Wie schreibe ich eine Geschichte - Von der Planung bis zur Umsetzung

  • Dann versuche ich noch einmal ganz neu von vorne mit typischen Szenen :/:D aus dem Leben der Elfen und Kobolde:

    Spoiler anzeigen

    Nicole Doll

    Scharanthurim der Drachenzähmer

    1.

    Es war in einer Zeit sehr, sehr lange zurück. Irgendwo tief im Wald in einem Dorf der Kobolde. Es sah dort so aus, wie überall bei den Kobolden: ein paar einfache Holzhütten um einen kreisrunden Platz mit eine Feuerstelle herum. Dort war nun aber alles leer. Die Kobolde waren im nächst gelegenen Dorf der Elfen, also genau genommen nicht in dem Dorf selbst, sondern auf einem rechteckigen Platz nicht weit davon entfernt. Um dieses Rechteck herum waren Wälle aufgeschüttet, auf denen Baumstämme als Sitzgelegenheiten dienten. Es stand nun das zentrale Ereignis im Leben der Elfen und Kobolde bevor: das Kugelmugeln.

    Also kurz zu diesem Spiel und dessen Regeln: Es spielten zwei Mannschaften zu je acht Spielern gegeneinander. Auf dem Platz stand auf jeder Seite eine Kiste, in die eine Kugel aus massivem Holz mit hölzernen Zangen hinein balanciert werden musste. Es durften nur die Zangen diese Kugel berühren, sonst gab es Freistoß für die gegnerische Mannschaft. Wenn nach es einer vorgegebenen Spielzeit immer noch unentschieden Stand, gab es Verlängerung bis zu einer Entscheidung - oder der völligen Erschöpfung der Spieler. Es gab an einem Tag üblicherweise zwei Spiele. Vormittags spielten die Frauen, und nachmittags die Männer.

    Bei den Spielern der Kobolde war auch ein recht kleiner schlanker Mann dabei. Sein Name war Anrim, aber alle nannten ihn nur 'die kleine Elfe'. Während die Männer bei den Kobolden meistens Furcht einflößend böse und hässlich aussahen, was auch deutlich deren Frauen beeinflusste, hatte Anrim ein zartes, schön aussehendes Gesicht. Wenn er seine langen Haare öffnete, die meistens hinten zusammen gesteckt waren, sah er aus der Entfernung anmutig wie eine schöne junge Elfe aus. Daher sein Spitzname.

    In den Verlauf dieses Spieles, das oft in eine heftige Prügelei ausartete, die auch den Schiedsrichter nicht verschonte, passte dieser kleine zarte Kobold eigentlich nicht hinein. Aber er war äußerst geschickt mit den Zangen, huschte dabei immer irgendwie zwischen den gegnerischen Spielern hindurch und brachte die Kugel in deren Kiste. So richtig mochte Anrim keiner. Aber die Kobolde brauchten ihn, wenn sie gewinnen wollten. Die Elfen waren nämlich gute Taktiker bei diesem Spiel, während die Kobolde meistens nur ihre Kraft zeigten und einsetzten.

    Anrim wurde immer nervöser. Die Kobolde setzten auf ihn. Es war aber noch Vormittag, und die Frauen spielten. Die Spielzeit war schon um ein halbes Zehntel eines Tages überschritten, und es war immer noch keine Kugel in eine der Kisten gelangt. Auf dem Spielfeld ging es nun immer rauer und wilder zu. Während die Zuschauer einen infernalischen Lärm machten, zerrten sich die Frauen an den Haaren, bissen sich gegenseitig oder kniffen sich mit den Zangen, immer wenn der Schiedsrichter gerade nicht hin sah. Wenn er es sah, gab es Freistoß oder bei Wiederholung auch Platzverweis.

    Wenn das Spiel nicht bald entschieden wurde, sollte es nach einer längeren Mittagspause weiter gehen, und das Spiel der Männer sollte auf den nächsten Tag verschoben werden. So wurde die Spannung für Anrim fast unerträglich. Die anderen Kobolde lästerten: „Da hat unsere süße kleine Elfe wohl wieder die Hosen voll!” Anrim hätte da mit seiner Zange nur noch rein schlagen können, aber er wusste, dass er dabei keine Chance gehabt hätte. Also schrie er nur: „Haltet endlich die Klappe, sonst haue ich ab, und ihr könnt alleine spielen.” Während sich nun die anderen Spieler gegenseitig anfeuerten und mit Braunem Würger in Stimmung brachten, saß Anrim einsam und alleine abseits des Spielfeldes und wartete nur.

    Er fragte sich wieder einmal, warum er überhaupt mit spielte. Aber immer wenn er auf die gegnerische Kiste zu stürmte, und die Zuschauer dabei immer mehr Lärm machten, war das wie ein Rausch für ihn, auf den er nicht verzichten wollte oder konnte. Auf ihn wirkte dieses Spiel berauschend. Bei den anderen hatte er den Eindruck, dass es bei ihnen eher nur der Braune Würger war, den die Kobolde aus vergorenen Kräutern und Pilzen nach einem streng gehüteten Rezept destillierten.

    Auf den Rängen um das Spielfeld herum wurde es immer lauter. Immer häufiger kamen bei den Kobolden ihre Bordunpfeifen zum Einsatz. Die stammten von ihren Sackpfeifen und wurden nun von vielen Kobolden gleichzeitig mit dem Mund angeblasen. So erzeugten sie einen tiefen durchdringenden Ton, bei dem man den Eindruck hatte, dass das ganze Spielfeld mit seinen Rängen vibrierte. Die anderen Kobolde und die Elfen versuchten nun das mit Geschrei und wenig melodischen Gesängen zu übertönen.

    Endlich fiel die Entscheidung. Die schönen Frauen der Elfen hatten die Kugel in die Kiste der Kobolde gebracht. Nach der Mittagspause sollten also die Männer spielen. Und nun ging es um die Ehre. Diese Niederlage bei den Frauen sollte sich bei den Männern nicht wiederholen. Also beschimpften die Kobolde ihre 'kleine Elfe' immer heftiger. Sie wussten: Je wütender Anrim war, desto mehr Einsatz zeigte er im Spiel. Der konnte aber nichts anderes als nur immer böser und beleidigender zurück zu brüllen: „Ihr dreckigen blöden Arschlöcher! wartet nur, wenn ich einen von euch mal alleine im Wald erwische. Dem jage ich alle Pfeile aus meinem Köcher in seinen Hintern. Und an denen hänge ich ihn dann an einen Baum. Da kann er dann langsam austrocknen.” Die Kobolde lachten nur.

    ............

    Irgendwelche Ähnlichkeiten des Kugelmugelns mit einem heute sehr beliebten Mannschaftsspiel sind natürlich rein zufällig. ^^ - Mit dieser Version der Geschichte habe ich den „alten Fritz” hoffentlich endlich in die Rente geschickt. Deshalb erscheint er auch nicht mehr als Autor. Sonst dürfte es so um schweifend wohl wieder ein ganzer Roman werden.

    Hier noch ein kurzer Faden wie es weiter gehen könnte:

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    ..... Die Männer spielen, dann Drachenalarm, Elfen und Kobolde flüchten in den Wald (Das Spielfeld ist als Landeplatz für Drachen groß genug).

    2. Kapitel
    Die Kobolde „feiern” mit viel Braunem Würger in ihren Dorf am Lagerfeuer die Niederlage bei den Frauen (das Spiel der Männer wurde wegen des Drachen nicht fortgesetzt). Anrim (später Scharanthurim genannt) sitzt wieder abseits und kommt ins Grübeln. Alkohol verträgt er schlecht und meidet ihn deswegen. So erscheinen ihm seine betrunkenen Mitbewohner im Dorf wie wild gewordene Affen. Er denkt an die Geschichten vom Töten eines Drachen und an das Zähmen von Wölfen (Dabei fließen die evolutionären Ereignisse nach der Langen Dunkelheit ein - und später immer wieder, nach und nach).

    3. Kapitel
    Mutter verstorben, Vater unbekannt, einsam und ungeliebt - Aufbruch in die Berge zur Drachenhöhle ......

    Und nun warte ich auf Rückmeldungen. - Und soll auch noch mal eben ein Gedicht zum Thema "spontan" schreiben ?( .

    Liebe Grüße und eine guten Rutsch
    Nicole