Dunedin

Es gibt 107 Antworten in diesem Thema, welches 26.528 mal aufgerufen wurde. Der letzte Beitrag (13. April 2014 um 09:22) ist von Everad.

  • --> Wildnis

    Es hatte eine Weile gedauert aber der Wendigo hatte Dunedin endlich erreicht.Er schlenderte gemütlich über den Marktplatz immer auf die große Turmuhr achtend. Tyrell hatte es geschafft für den Abend in eine der größeren Villen eingeladen zu werden, wo er mit ein paar anderen Musikern aufspielen sollte. Eine gute Gelegenheit um an Geld zu kommen dachte der Wendigo. Doch bis dahin war es noch eine Weile.

    Heute war Marktag, weshalb reges Treiben herrschte. Händler stritten sich um die besten Marktstände, oder feilschten mit Kunden. Immer wieder huschten Kleine Diebe über den Markt und ließen Äpfel oder Brot mitgehen. An einem Pfahl waren einige Kühe angebunden, während in einem Pferch neben ihnen gierig und ohne Pause das Futter aus ihrem Trog hinunter schlangen als gäbe es kein Morgen.Für sie wahrscheinlich sowieso nicht.

    Der Wendigo hielt sich nicht lange am Marktplatz auf. Er entschied, sich die Stadt anzusehen.Im vorbei gehen betrachtete er die Häuser.Man konnte sehen, fasst schon spüren, wie die Zeit ihre Spuren in dem dein bearbeiteten Marmor hinterlassen hatte. Trotz der Ähnlichkeit der Häuser fiel es Tyrell ziemlich leicht, sich zu orientieren, was hauptsächlich an dem Turm des Palastes der der Donnerkeil genannt wurde lag.

    Das Haus in dem der Wendigo spielen sollte lag einige Straßen vom Marktplatz entfernt und war, wie die meisten in dieser Gegend, protzig mit Säulen verziert. Innerlich stöhnte Tyrell genervt. Hier lebten sicher Schnösel die sich nicht davor zurückhalten konnten, mit ihrem Geld vor dem einfachen Volk anzugeben. “Ist das der Grund, warum du keine Hausbesuche machst?“ Warum fragte sie eigentlich so dämlich wenn sie es doch sowieso wusste?

    Tyrell ging zur Tür, die geöffnet wurde, gerade als er anklopfen wollte. Vor ihm stand ein fein gekleideter, dicker Diener der Tyrell knapp bis zur Brust reichte." Was wünschen Sie." fragte er und musterte Tyrell wie etwas, dass gerade aus irgendeinem der unzähligen Kanalöffungen gekrochen war. Bevor der Wendigo etwas erwidern konnte, erblickte der Diener sein Instrument."Tut mir leid, der Herr empfängt heute keine Gäste mehr und ich denke das können Sie sich auch für die nächsten Tage abschminken." Ein knurren Drang aus Tyrells Kehle. Er war extra angemeldet worden, ihm war sogar ein ganzer Batzen Geld versprochen worden. Wütend trat er einen Schritt in die Eingangshalle auf den Diener zu. Dieser schien sich in seiner Haut sichtlich unwohl zu fühlen." Nun hör mal zu du aufgeblasene Kröte, ich wurde eingeladen, heute hier zu spielen. Dein Herr kann sich nicht in einem Moment so entscheiden und im anderen Anders." Sein Gegenüber hatte inzwischen wieder Mut gefasst."Was fällt ihnen eigentlich ein?" japste er."Noch einen Schritt näher und ich rufe die Wachen. “Ach wirklich?“ da hab ich aber Angst.“ meinte der Wendigo und machte einen weiteren Schritt auf Diener zu und zog seine Dolche. Hier in der Stadt war es zu Riskant, seine Verkleidung zu entfernen, also war auf die altmodischen Mittel angewiesen, um den Diener endgültig zum Schweigen zu bringen.

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    4 Mal editiert, zuletzt von Korus (5. November 2013 um 20:46)

  • Tiefe Dunkelheit erfüllte die Gasse. Zwischen den eng aneinander stehenden Häusern halten laute Schritte. Ein Mann erschien an der Ecke und bog rennend in die Gasse ein. Er trug eine Rüstung über einem rotten Waffenrock und einen ebenso roten Umhang. Sein Blick huschte panisch umher, als sei er auf der Suche nach etwas und auf seiner Stirn staute sich der kalte angstschweiß. Am Ende der Gasse blieb er schwer atmend stehen und sah nach links und rechts in die beiden Abzweigungen. Beide waren ebenso schmal und unbelebt. Mit einem schlucken umklammerten seine zitternden Finger den griff seines Schwertes fester. Plötzlich löste sich einer der Schatten von dem Dach und landete lautlos auf dem Mann. Dieser ging unter der unerwarteten last seines Angreifers zu Boden und schlug heftig auf dem Pflaster auf, während der Fremde über ihm kniete. "Was hast du transportiert und zu wem", fragte der aufragende schemen unvermittelt und fixierte den vom Aufprall immer noch benommenen Mann. "Was..., Was transportiert", stotterte dieser nur verwirrt. "Was war dein Ziel?", hakte der fremde mit stahl in der Stimme nach und drückte den Mann noch fester zu Boden. "Nordwest", söhnte der Mann, der nun anscheinend endlich zudie sich gekommen war, "Ich sollte die Ware ins nordwest viertel bringen." "Und was war in dem Wagen", fragte der fremde. Der Mann sah verzweifelt in das von einer Kapuze verborgene Gesicht und schluckte bei dem Gedanken daran das eben dieser fremde eben gerade allein die komplette Eskorte eines Wagens ausgeschaltet hatte. "Nur Lebensmittel und Waffen, Sir", behauptete er unterwürfig. Er schien nicht gewillt jeglichen Widerstand zu leisten. "Und wer hat dir den Auftrag gegeben?", wollte der fremde wissen. Der Mann blickte noch einmal angstvoll in das verdeckte Gesicht. "Keiner Sir", antwortete er, "Ich habe nur Nachrichten erhalten, deren Absender ich nicht kannte." Einen Moment lang herrschte nur stille. Plötzlich schlug der fremde gegen die Schläfe des Mannes und erhob sich. Der Mann hatte bei der letzten Frage gelogen. Eine vermummte Gestalt hatte die Bestellung geordert. Anscheinend hatte er mehr Angst vor seinem Auftraggeber, als vor ihm. Unter der Kapuze verzog ein lächeln das verborgene Gesicht. Jetzt gab es keinen zweifel mehr. Die, die er suchte waren in der Stadt.
    Serin beugte sich zu dem bewusstlosen herab und entledigte ihn seiner prall gefüllten Geldbörse. Davon hatte der reiche Sack sowieso genug. Nach einem letztem blick auf den liegenden Körper verschwand er schließlich in der Dunkelheit.
    Nach ein paar hundert Metern trat plötzlich hinter ihm jemand aus dem schatten und versuchte ihm unauffällig zu folgen. Serin war nicht überrascht, da ihm der schemen schon lange vorher aufgefallen war, aber er hatte dem kerl noch eine Chance geben wollen. Nun ließ er sich nichts anmerken und wurde absichtlich etwas langsamer, bis der andere schließlich aufgeschlossen hatte. Als ihn ein Arm von hinten umfassen wollte, griff er danach und blieb unvermittelt stehen. Der andere lief verdutzt gegen ihn, sodass es für ihn einfach war sich nach vorne zu beugen und den Mann über seinen rücken zu schleudern. Noch während dessen Finger der Drehung des Handgelenkes nachgaben und sich öffneten, griff er nach dem langen Messer in der erschlaffenden Hand. Mit einem dumpfen Geräusch prallte der Körper vor ihm auf dem Boden auf. Serin blickte den vor ihm liegenden verächtlich an, während er dessen Messer zwischen seine Fingern umherwirbeln ließ. "Du solltest dir einen anderen Beruf suchen", empfahl er schließlich und schleuderte das Messer, sodass es zitternd Zentimeter von dem Gesicht des Mannes entfernt im Stein stecken blieb. Ungläubig starrte dieser die klinge an. Serin betrachtete ihn noch eine Weile, dann warf er ihm schließlich die erbeutete Geldbörse zu. "Betrachte es als Bezahlung für das Leben der Menschen, die du ohne dieses Geld getötet hättest", sagte er zu der auf dem boden liegenden gestalt vor ihm. Mit diesen Worten drehte er sich um und ließ den räuber verwirrt und fassungslos zurück.

    Wer zu lesen versteht, besitzt den Schlüssel zu großen Taten, zu unerträumten Möglichkeiten.

    Aldous Huxley

  • Thoran war immer noch ganz verwirrt. Alles war so schnell gegangen. Der Kampf, der Dämon, die Flucht, Geralt... Geralt! Schlagartig blieb Thoran stehen, so dass Neretvan in ihn hineinkrachte. "Was ist?", knurrte der. "Geralt. Ich muss ihn suchen." "Moment... Was?", Lynn blickte ihn sichtlich verstört an. "Du hast doch selbst gesagt, dass wir ihm vertrauen müssen und dass er weiß, was er tut." Thoran nickte. "Aber ich spüre, dass etwas nicht stimmt." Jerim legte seine Hand auf Thorans Schulter und schaute ihm in die Augen. "Du kannst nicht gehen." Thoran zögerte. "Er braucht mich. Ich bin ein Hexer. Er ist ein Hexer. Ich kann ihn nicht im Stich lassen." "Wir brauchen dich genauso sehr Thoran.", meinte Noah. Sogar der sonst Abstand haltende Mann namens Cifer nickte zustimmend. "Wir sind ein Team, wir halten zusammen. Und wir haben inzwischen so viel erlebt, dass wir uns Freunde nennen können.", erklärte Jerim und sah Thoran abwartend an. "Na gut....", murmelte Thoran und versuchte zu lächeln.
    Plötzlich kam ein junger Mann in Reisemontur auf einem Pferd zu ihnen geritten. Der Mann brachte das Pferd gerade noch vor der Gruppe zum Stehen ohne andere Passanten zu bedrohen. Es war ja nicht so, dass sie sich in einer der größten Städte des Landes befanden. "Wer ist Thoran Wolfsfell?", keuchte der Bote. "Ich.", rief Thoran und hob die Hand. "Ein Brief und ein Paket. Ziemlich schwer."
    "Hm da bin ich aber gespannt." Thoran nahm die Sachen entgegen und entfernte sich von der Gruppe. "Wir brauchen einen Plan. Ich komme gleich. Lasst euch was einfallen."

  • Nachdenklich blickte Jerim Thoran hinterher, als er dem Boten folgte. Es war hart ihn davon abzuhalten seinem Freund zu helfen, aber sie durften nicht zulassen, dass die Gruppe noch weiter zerfiel. Er hätte Geralt ebenfalls gerne gesucht, doch wenn die Geschichten über die Maschinen stimmte, durften sie sich auf nichts anderes konzentrieren. "Wir müssen eine Möglichkeit finden die Maschinen aufzuspüren", riss ihn Lynn aus den Gedanken. Sie sah genauso erschöpft aus wie er sich fühlte. Vermutlich sahen sie alle so aus. "Jerim, kannst du die Magie an diesem Ort spüren?", fragte Noam. Jerim verlagerte das Gewicht um die Hüfte zu entlasten, die immer noch vom Aufprall schmerzte. "Ja", antwortete Jerim, "aber ich bin im Gebrauch normaler Magie nur wenig geschult. Meine Gabe kommt eher von innen. Außerdem ist die Magie in Städten sowieso schon sehr schwach. Vielleicht wenn ich direkt vor einer dieser Maschinen stehe, aber ansonsten." "Vielleicht ist Thoran besser für diese Aufgabe geeignet", entgegnete der sonst so verschlossene Cifer. Vielleicht hatte er gefallen an der Sicherheit einer Gruppe gefunden. "Vermutlich", sagte Jerim, "Aber zuerst brauchen wir einen Ort an dem wir uns ausruhen und waschen können. Erschöpft können wir wenig ausrichten."

    Serin blickte aus dem Schutz eines hölzernen Dachfirst auf Menschenmenge. In seinem grauem Gewand und der tief übers Gesicht gezogenen Kapuze hob er sich kaum von den Schindeln ab. Aus der Gasse unter ihm drangen Gerüche, Stimmen und andere Geräusche zu ihm hoch,doch er konzentrierte sich einzig und allein auf eine kleine Gruppe in der Menge. In der Stadt gab es bereits Gerüchte über sie und Dunedin war zu groß, als dass ein Trupp gewöhnlicher Soldaten so viel Aufmerksamkeit auf sich gezogen hätte. Diese Gruppe bestand allerdings auch nicht aus gewöhnlichen Soldaten. Ein junger Mann in schmutziger Kleidung, dessen Körper jedoch Spuren vieler Kämpfe trug und an seiner Hüfte hing ein langes Schwert. Eine junge Frau in einem roten Kleid und einem Bogen über der Schulter, die ständig zum Himmel schaute, als suche sie etwas, doch als Serin ihrem Blick folgte sah er nur blauen Himmel und die Sonne in derem Licht sich der Schatten eines Vogels abzeichnete, der über ihnen kreiste. Ein rothariger Mann, der einen abgetragenen Mantel trug und sich immer leicht abseits der Gruppe zu halten schien. Ein braunhaariger großer Mann mit vernarbtem Gesicht, in einem grünem Mantel, an dessen Gürtel zwei Schwerter und über seiner Schulter nebst einer Ledertasche ein langer Bogen hingen. Ein Elf in Rüstung und Helm, sowie einem weißen Mantel, der ebenfalls zwei Schwerter und einen Langbogen trug. Und ein Nomade, der trotz des Säbels an seiner Hüfte im leicht gebücktem Gang eines Messerkämpfers ging. Gewiss keine Menschen denen man schon einzeln keinen zweiten Blick gegönnt hätte, doch in einer Gruppe schienen sie nahezu aufsehenderregend. Sie bewegten sich auf ein kleines Wirtshaus zu, dessen verblassendes Schild in abblätternder Farbe "Der weiße Adler" verkündete. Serin kannte die Taverne. Annehmbare Zimmer, wenig Gäste. Die Art von Unterkunft, die er selbst gern bevorzugte. Er wartete noch einen Moment bis die Gruppe in dem dunklen Eingang verschwunden war und robbte dann auf dem Bauch zum anderem Ende des Daches, wo er sich in eine menschenleere Seitengasse herabließ. Als er sich in das Gedränge der Straße begab, verschmolz er mit der Menge und ließ sich unauffällig in ihrem Strom tragen, bis er sich schließlich von ihr löste um selbst in dem dunklen Eingang des "Weißen Adler´s zu verschwinden. Es war immer gut sich an die zu halten, die auffallen. Denn in deren Licht verblasste man nahezu. Außerdem konnte man vielleicht sogar noch etwas nützliches erfahren.

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  • “Der weiße Adler“ trug seinen Namen zu Recht, wie Cifer schon beim Betreten der Gaststube merkte. Gleich über dem Tresen auf einer Stange und für alle gut sichtbar saß ein ausgestopfter Adler mit weißem Gefieder. Der Wirt wollte anscheinend damit prahlen, aber es war keine Kunst, einen Vogel mit so auffälliger Färbung zu erlegen. Zumindest nicht für einen guten Jäger. Sie mussten wohl genau so fertig aussehen wie sich fühlten, zumindest wenn man den Blicken des Wirtes und einiger Gäste Glauben schenken durfte. Die Miene des Wirtes hellte sich allerdings auf, als Cifer seinen Geldbeutel hervorholte um die Zimmer zu bezahlen. Er hatte während dem Kampf immerhin etwas Zeit gehabt, den Toten ein paar Wertgegenstände und etwas Geld abzunehmen. Die Gesellschaft hielt nicht viel von solcher Grabräuberei, aber der Gestaltenwandler war sich ziemlich sicher, dass die Toten nicht mehr viel damit vorgehabt hätten. Während die Anderen noch etwas zu Essen bestellten, ging er schon nach oben. Es war ein langer Tag gewesen und alles was er noch wollte, war sich waschen und dann möglichst schnell ins nächste Bett.Oben in seinem Zimmer ließ sich Cifer auf seinem Bett nieder, als ein Schmerz seinen Arm durchzuckte. Dieses seltsame Mal an seinem Arm war immer noch da. Wenigstens hatte es sich nicht weiter ausgebreitet. Es fühlte sich jetzt eher so an, als hätte sich etwas an seinem Arm festgebissen und begann langsam, ihn aus zu saugen. Hatte Geralt nicht sowas ähnliches über die Maschinen erzählt? Seufzend lehnte Cifer sich zurück. Sah so aus, als würde er doch tiefer in der Sache mit drin hängen.


    Er hatte wirklich Spaß gehabt, was schon eine ganze Weile nicht mehr passiert war. Nachdem Tyrell den Bediensteten erledigt hatte, war er noch nach oben gegangen und hatte die Gäste der Feier ordentlich erschreckt. Ein paar hatte er sogar am Leben gelassen. Zumindest halbwegs.Das war grausam und widerlich. Warum.hast du das gemacht? Fragte die Stimme schockiert.“Hast du gehört wie niedlich die Frau gekreischt hat? Ich wünschte bloß, sie wäre beim weglaufen nicht so oft über ihr Kleid gestolpert. Die Jagd wäre gleich viel spaßiger geworden.“ antwortete er mit verspieltem Unterton. Das war das gute an einer so großen Stadt wie dieser. Ein Mord war bloß einer von vielen. Das gleiche oder zumindest ähnliches galt auch für die Abschlachtung einer Partygesellschaft. Der Wendigo trat gerade aus einer Gasse, als er vor einem Gasthaus einen bunt zusammengewürfelten Haufen, von Personen entdeckte der sich wohl gerade trennte. Den Hexer der alleine loszog, kannte er nur zu gut. Ein tiefes Knurren drang aus Tyrell's Kehle. Langsam löste sich der Wendigo aus dem Schatten der Gasse, und folgte Thoran mit viel Abstand, aber ohne ihn aus den Augen zu verlieren.

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  • "Endlich setzen", war das erste was Lynn durch den Kopf schoss, als sie das Gasthaus betraten und sich etwas zu essen bestellten. Ihr Bein tat mit jedem Schritt weniger weh, trotzdem blieb ein dumpfes Pochen zurück, was ihr nicht gerade behagte. Vorsichtig zog sie das Kleid zurück und besah sich die Wunde. "Nichts was ein paar Kräuter nicht hinkriegen.", murmelte sie, stand auf und huschte in den Hinterhof der Taverne, um die Wunde am Brunnen auszuwaschen und zu verbinden.
    Sie legte gerade den Verband an, als Aly neben ihr landete und anfing zu kreischen.
    Er flatterte aufgeregt auf dem Brunnenrand umher und sah zwischen ihr und der Gaststätte hin und her.
    Lynn blickte sich schnell um, doch entdeckte sie nichts, was Alys Besorgnis erklärte. Sie rief den Adler zu sich und dieser landete vorsichtig auf ihrem Arm.
    "Was siehst du was ich nicht sehe?", fragte sie mehr sich selbst und strich dem Vogel bedächtig über das Gefieder.
    Dieser schloss kurz die Augen, um dann sofort wieder in die Lüfte zu steigen und über Lynns Kopf Kreise zog.
    Die Frau lächelte und beendete ihre Arbeit.
    "Kommst du mit rein?", rief sie zu ihm und augenblicklich landete Aly auf ihrer Schulter.
    Sie öffnete die Tür zu der Taverne und betrat den Gastraum.
    Aly fing wieder leise an zu schreien und klopfte mit der flachen Seite seines Schnabels gegen Lynns Wange.
    Das, was Aly beunruhigte war definitiv hier in der Taverne. Vorsichtig sah sich die Frau um. Hier war alles mögliche an Personen vertreten. Bauern, Händler, Krieger. Alles nichts Aufsehen erregendes, doch Aly wurde einfach nicht still. Und dann sah die Frau, wer den Adler so nervös machte. Eine große Gestalt im einen grauen Mantel gekleidet, saß in der hintersten Ecke der Taverne und sah sich verstohlen um. Sein Gesicht konnte Lynn nicht erkennen und ohne die Hilfe von Aly hätte sie den Mann nie gesehen.
    Sie setze sich zu den Männern und wollte ihnen von der Entdeckung erzählen, doch da tauchte Thoran wieder auf und sah sie alle mit weit aufgerissenen Augen an.

  • Thoran starrte den Brief lange an, dann öffnete er ihn langsam und nahm die Nachricht heraus. Was ihm sofort auffiel waren die Blutflecken auf dem Papier. Thoran traute sich kaum die Nachricht zu lesen. Er atmete tief ein und begann zu lesen:
    "Lieber Thoran,
    ich hoffe du erhälst diese Nachricht früh genug. Ich weiß nicht, ob ich noch lebe wenn du sie erhalten hast... Genauer gesagt... Ich weiß gar nichts mehr. Alles ist so in einen schwarzen Schleier gehüllt... Ich... Thoran, es gibt etwas, dass ihr unbedingt wissen müsst. Unsere Mission ist weitaus gefährlicher, als ich angenommen habe. Ich habe den Ursprung der Dämonen gefunden. Furchtbar. Die Kristalle müssen unbedingt in unsere Hände gelangen, wir müssen sie haben, bevor alles zugrunde geht. Ich bin hier in einer alten Höhle, gewaltig verzweigt und ich glaube von Zwergen erbaut. Aber dieses System ist verlassen... Vom Leben... Hier gibt es keine lebenden Wesen mehr, nur den Tod. Kannst du dich an die schwarzen Viecher erinnern, die wir besiegt haben? Hier gibt es tausende davon. Es wimmelt nur so von ihnen. Aber das ist nicht alles. Es gibt ein Portal zu der Dämonenwelt und jetzt kommt alles mögliche hierher. Alles. Sie stellen eine Armee auf, Thoran. Sie wollen diese Welt übernehmen. Ich habe keine Chance gegen diese Macht, aber vielleicht kann ich sie lange genug aufhalten, damit ihr eine Verteidigung aufbauen könnt. Schützt Dunedin, schützt die Menschen. Ich bitte dich, Thoran, hilf mir diese Welt zu retten. (Ein Blutfleck macht den Text unleserlich)... und du musst mir eines versprechen: Rufe die Hexer wieder ins Leben. Die Menschen brauchen uns, wir sind die Stütze für diese Welt voller Gefahren. Ich hab dir alle Sachen mitgeschickt, damit du die Aufnahmeriten durchführen kannst. Außerdem... hab ich dir mein Amulett mitgeschickt. Thoran, du warst für mich immer der Sohn und Bruder, den ich nie hatte. Ich habe dir vertraut, ich habe mit dir gekämpft, ich habe dich gelehrt und ich habe dich beschützt. Du warst immer der Einzelgänger unter den Rekruten und die Aufseher waren der Ansicht du seist zu schwach für die Aufnahme, aber du hast überlebt. Du hast es geschafft, ich habe immer daran geglaubt. Du bist ein richtiger Hexer geworden. So furchtlos wie ich es war. Du... (Ein weiterer Blutfleck macht den Text unleserlich)... tut höllisch weh. Die Viecher haben mich umzingelt und mir dutzende Wunden zugefügt. Aber ich habe sie getötet. Ich bin schwach. Ich habe es gerade noch zu diesem alten Bauernhof geschafft. Von dem Bauer hab ich auch die Tinte und das Papier. Ich habe hier diesen Brief geschrieben, er verarztet mich so gut es geht, aber es sieht schlecht aus. Tut mir leid Thoran. Ich wäre gerne auf dem Schlachtfeld oder im Kampf gegen einer dieser Dämonen gestorben. Aber so, im Bett, langsam verblutend... Nein, das ist nicht das was ich wollte. Aber das Leben sieht nie das Ende vor, das man sich wünscht. Ich hoffe diese Nachricht erreicht dich wirklich.
    Und Glückwunsch zu deinem neuen Titel, Hexenmeister Thoran. Ich bin stolz auf dich und stolz an deiner Seit gekämpft zu haben. Sag den anderen, dass es mich gefreut hat sie kennengelernt zu haben und mit ihnen dem Bösen den Kampf angesagt zu haben. Sag ihnen, dass ich gehofft hätte wir würden das gemeinsam durchstehen, aber das Schicksal hatte andere Pläne. Sag Jerim... Er ist ein unglaublicher Magier. So viel Talent habe ich noch nie gesehen. Er ist wirklich begabt und dass er ein Elf ist, macht mich stolz, ich habe seinem Volk einst geholfen und was ich nie gesagt habe... Ich kannte seine Eltern... Sie waren gute Leute. Lynn ist wohl die beste Bogenschützin, die ich kennenlernen durfte (nichts gegen dich Thoran), außerdem finde ich die Freundschaft und Verbundenheit zu ihrem Vogel faszinierend. Du solltest dir ein Beispiel daran nehmen und sie sieht gut aus, das wäre doch eine für dich. (Thoran schmunzelte) Der junge Noah, er ist ein tapferer Mann. Er strahlte immer etwas besonderes aus und ich bin mir sicher er wird der Gruppe mal einen entscheidenden Beitrag leisten. Zu dem Gestaltwandler: Ich konnte ihn nie genau einschätzen und vermutlich ist das auch eine seiner Stärken. Er ist vielleicht nicht so mutig, stark oder außergewöhnlich gesprächig, aber er ist ein gerissener Mann. Er kann seine Verstohlenheit zum Guten einsetzen. Zum Attentäter: Ihr dachtet alle er sei ein grausamer Mann, getrieben vom Blutdurst, der Gier nach Gold. Ihr liegt alle falsch. Ihn treibt Rache und Liebe. Er sucht seine Frau... Und ich weiß, wie ich ihm dabei helfen kann... (Thoran schnaubt erstaunt) Der Sklavenhändler Neteredian verkauft Frauen und Mädchen an Freudenhäuser und in adlige Gebiete um sie dort zum Arbeiten einzusetzen. Obwohl er sei verkauft hat, agieren sie noch für ihn, als Spione, Diebe, Informanten,... Fragt nach ihm und sagt ihm der weiße Wolf hat euch geschickt. Er wird euch sicher was erzählen können. (Die Schrift wird krakeliger) Meine Kraft schwindet, also werde ich es kurz machen: Thoran, wenn du die Sachen erhalten hast möchte ich, dass du den Dolch aus dem Paket nimmst. Such dir einen schönen Platz, am besten ein Hügel, dann türmst du einen Haufen Steine oder was weiß ich, gerade was du findest, auf und steckst den Dolch oben in die Steine. Danach sprichst du folgendes: Axii evere tetasi herine cux tavere!
    Schaue und staune. Das ist mein letzter Wunsch an dich.
    Lebe wohl,
    Geralt"
    Thoran wusste nicht, was er tun sollte. Er ging der Gruppe nach und trat mit ihnen in die Taverne. Alle starrten ihn an. Sie wussten etwas stimmte nicht. Leise legte Thoran das Paket auf den Tisch und legte den Brief vor sich.

  • Jerim starte wie betäubt auf den Brief. Das Pergament war brüchig und mit Blut verkrustet, die Schrift krakelig und nur schwer lesbar. Er musste wirklich am Ende seiner Kraft gewesen sein. Für diesen Moment ließ er die Warnungen in dem Brief und all die versprochenen Gefahren außer acht und gestattete sich Trauer zu empfinden. Geralt war ein guter Mensch gewesen. Geheimnisvoll und verschlossen, aber ein guter Mensch. Es erschien ihm wie gestern als er dem Hexer das erste Mal Auge in Auge gegenüberstand. Sie waren von Soldaten und Magiern umzingelt gewesen, doch er bereute keinen Moment in den Kampf eingegriffen zu haben. Es war der anfang ihrer kleinen Gruppe gewesen. Sie hatten sich vermutlich nicht lange genug gekannt um sich wirklich zu kennen. Allein die Äußerung über seine Eltern, Geralt musste mehr Winter erlebt haben als er je gedacht hätte, zeigte doch wie wenig er von dem anderem gewusst hatten. Und doch waren sie in den letzten Wochen zu Freunden geworden. Er reichte den Brief mit einem leisem Seufzer an die anderen weiter, die ihn mit einer Mischung aus Sorge und Neugierde musterten, und wandte sich dann Thoran zu. Ich verstehe wenn du allein sein willst, aber wenn nicht, dann begleite ich dich gern wenn du ihm seinen letzten Wunsch erfüllst, Hexenmeister.

    Serin spitzte die Ohren. Hexenmeister. Er hatte nur Gerüchte und Geschichten über diesen fast vergessenen Orden gehört und nun traf er auf ihren Anführer. Der Elf hatte die Worte nur leise gesagt und niemand außer seinen Gefährten hätte ihn wohl gehört, wäre er nicht trainiert gewesen auch gehauchte Stimmen zu belauschen. Er musste unbedingt herausfinden was die Gruppe vorhatte. Vielleicht sollte er einfach mit ihnen sprechen. Solange man sich nicht sicher war ob man einem Feind oder Freund gegenüberstand, war dies oft die beste möglichkeit. Selbst wenn sie nicht das sagten, was er wissen wollte, denn es war meist sowieso wichtiger was sie nicht sagten. Man musste nur das Risiko so klein wie möglich halten. Immer einen Fluchtweg offen halten. Unentdeckt war er sowieso nicht mehr. Die junge Frau hatte ihn bemerkt, sie war aufmerksamer als er gedacht hätte, und auch wenn sie ihm nicht allzu viel Bedeutung zugemessen hatte, so war er dennoch In ihren Gedanken. Kurz entschlossen erhob er sich. Besser hier in der Öffentlichkeit, wo alles auffällige sofort Gerüchte und Geschichten verursachte und lieber jetzt als später, wenn sie ihre Nachricht, wovon sie auch immer handelte ablenkte.

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    Aldous Huxley

  • Noah musste den Brief nicht einmal zu ende lesen, um zu wissen, wie es um Geralt stand. Der Brief roch, nein, stank geradezu nach Tod. Er warf Thoran einen mitfühlenden Blick zu. Sie alle hatten mit Geralt einen Gefährten verloren, doch den neuernanneten Hexenmeister schmerzte der Verlust seines alten Freundes wahrscheinlich immer noch am Meisten. Cifer kam wieder in die Gaststube um der Gruppe zu sagen, dass er sich ihnen wohl doch noch für eine Weile anschließen würde. Wenn jemand Antworten auf für seine Probleme hatte, dann wohl sie."Was sollen die langen Gesichter?" fragte der Gestaltenwandler gut gelaunt, als Thoran ihm Geralt's Brief wortlos hinhielt. Beim lesen verblasste Cifer's aufgesetztes Lächel immer mehr."Was... was hast du als nächstes vor?" fragte er fast schon monoton. Wenn sich die Gruppe nun auflöste, würde er wohl nie etwas herausfinden, das ihm weiterhalf. Plötzlich erschien, fast wie aus dem Nichts, ein Mann. Er musste sie wohl schon eine Weile beobachtet haben, denn es schien, als wollte er mit Thoran sprechen.

    Tyrell saß an einem kleinen Tisch, bloß ein Stück entfernt von Thoran, der ihn jedoch nicht bemerkte und beobachtete abschätzend die Personen, die mit dem Hexer um einen Tisch saßen. Nicht besonders auffällig auf den ersten Blick. Sie gehörten wohl zu der Sorte von Menschen, die auf der Straße Aufsehen erregten, oder sich zumindest ein paar überraschte Blicke einfingen, aber in einem Gasthaus oder einer Schenke in der Menge verschwanden. Er konzentrierte sich auf ihre Gespräche, wenn herausfand ob sie sich auch mal trennten, war es viel einfacher sich um Thoran zu kümmern, ohne es gleich mit der gesamten Gruppe aufnehmen zu müssen. Anscheinen war erst vor kurzem jemand verstorben, denn sie wirkten allesamt bedrückt." Muss das denn wirklich sein? Lass es doch einfach gut sein. Diese Leute scheinen schon genug Sorgen zu haben. Was willst du überhaupt von ihnen?" Tyrell stöhnte genervt."Diesen Stein, was sonst? Ich kann geradezu spüren, dass er ihn hat." Hätte ihn jemand durch den Lärm der Kneipe gehört, so hätte er Tyrell wohl für verrückt erklärt, oder zumindest gedacht, das er betrunken war."Aber sicher bist du dir nicht, oder?" Ein einfaches Knurren war die Antwort.

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  • Lynn las den Brief und Tränen traten ihr in die Augen. Obwohl sie Geralt kaum kannte, hatte sie ihn doch sehr geschätzt und akzeptiert.
    Jetzt mussten sie ohne ihn weitermachen und für ihre Sache kämpfen. Sie mussten endlich Fortschritte in ihre Mission machen. Die Kristalle finden.
    Cifer sprach das aus, was sie alle dachten:" Was machen wir nun?"
    Doch eine Antwort konnte ihm niemand geben, denn ein großgewachsener Mann trat an den Tisch.
    Es war der Mann, der Aly aufgefallen war und Unbehagen machte sich anstatt der Trauer in ihr breit.
    "Wer sind sie?", fragte Thoran gereizt und der Mann setzte zu einer Antwort an.
    "Mein Name ist Serin.", sagte er mit einer dunklen Stimme, welche Lynn einenSchauer über den Rücken jagte.
    Aly wurde unruhig auf ihrem Schoß. Er musste das selbe empfinden wie sie und das fand die Frau nicht beruhigend.

  • Thoran dachte sehnsuchtsvoll an die guten alten Zeiten. Es erschien ihm wie gestern, als sie noch zusammen gegen die seltsamen Viecher aus der Dunkelheit kämpften. "Wir sollten nicht zu lange in Trauer versinken... Das lenkt uns nur von der eigentlichen Aufgabe ab, außerdem wäre es auch nicht im Sinne von Geralt gewesen. Ich werde das Ritual noch vollführen und ich werde sein Amulett an mich nehmen. Ich werde es als Zeichen des Neuanfangs zum Gründungssymbol der neuen Hexergilde machen. Er hat mir in einer geheimen Schrift eine Nachricht zukommen lassen wo ich die Dokumente und die ganzen Bücher zu der Hexergilde finde. Ich muss sie neu ins Leben rufen. Die Menschen hätten es um einiges schwerer ohne uns. Niemand kennt die ganzen Monster besser wie wir..." Thoran wollte sich gerade erheben, als eine fremder Mann an den Tisch trat. "Mein Name ist Serin. Und wenn mich nicht alles täuscht, seid ihr wohl der Hexenmeister." Thoran betrachtete ihn argwöhnisch.

    Neretvan dachte kurz über Geralt nach. Der Mann hatte anscheinend mehr über ihn gewusst, als er vermutet hatte. Aber dass er ihm helfen wollte erstaunte ihn schon sehr. Neretvan lehnte sich zurück: "Wer hilft mir? Wer kommt mit mir?"

  • Jerim lehnte sich zurück. Dem Assassinen helfen. Thoran war der einzige Gewesen, der ihn seinerzeit davon abgehalten hatte ihn zu töten. Aber was würde aus ihnen, wenn sie nicht zusammen hielten. Außerdem hätte alles andere Thorans andenken beschmutzt. "Ich bin dabei", sagte er und nickte. Immerhin hatte der Assassine in der Vergangenheit das Vertrauen, das in ihn gesetzt war erfüllt. Plötzlich trat ein hoch gewachsener Mann an den Tisch. In einen dunklen Mantel gehüllt, das Gesicht halb verdeckt. "Mein Name ist Serin. Und wenn mich nicht alles täuscht, seid ihr wohl der Hexenmeister", sprach er die Gruppe unverholen an. Jerim fluchte innerlich. Der Mann musste ihn gehört haben. Er hatte gute Ohren. Der Mann ignorierte selbstbewusst die Blicke, die man ihm entgegenwarf und griff hinter sich nach einem Stuhl ohne sie aus den Augen zu lassen. "Was machen ein Elf, ein Mutant, drei Männer und eine Frau zusammen in einer Stadt, fragte er und lehnte sich zufrieden zurück, "Vielleicht können wir uns ja gegenseitig helfen." Er ließ seinen Blick mit einem man könnte meinen belustigten Blick zwischen den Gefährten schweifen.

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  • Noah drehte sich zu dem Fremden, der sich als Serin vorgestellt hatte um und musterte ihn abschätzend. Irgendwie mochte er den Kerl der sie einfach so anquatschte nicht.“Was ist denn so ungewöhnlich an einer Gruppe die nach einer langen Reise endlich ihr Ziel erreicht hat?“ fragte er aufbrausend.“Alles in Ordnung?“ fragte ihn Cifer.“Du siehst irgendwie blass aus.“ Noah rieb sich die Schläfen. Er hatte bohrende Kopfschmerzen und die Luft im Raum fühlte sich von Sekunde zu Sekunde dicker an. “Alles bestens.“ antwortete er energisch und auch etwas schärfer als eigentlich geplant. Etwas kleinlaut fügte er hinzu.“Ich.. muss nur mal an die frische Luft.“ er erhob sich und verließ hastig die Taverne. Die Anderen wandten sich wieder dem Fremden zu.“Also bei was sollten wir uns gegenseitig helfen?“ fragte Jerim interessiert. Cifer's Gedanken schweiften wieder vom Gespräch ab. Das ungute Gefühl in seinem Arm war zum Teil daran Schuld, aber auch das was in Geralts Brief über den Assasine geschrieben stand. Der Kerl war ihm immer noch unheimlich. Was für ein Mensch verdiente sein Geld mit dem Leid Anderer. Dennoch konnte er für ihn etwas empfinden, dass Mitleid immerhin nahe kam. Der Gestaltenwandler entschied sich, einfach abzuwarten wie der Rest der Gruppe sich entschied.

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    i lik the bred.


    GNU Terry Pratchett

  • Nachdem Noah den Tisch verlassen hatte, setzte sich der fremde Mann einfach an den bunt gemischten Tisch.
    Lynn musterte ihn von oben bis unten. An dem Mann war nichts besonders auffälliges. Sie schätzte den Menschen auf Anfang 30, vielleicht ein wenig jünger, es war schwer zu sagen.
    Als Serin die Kapuze zurückschlug, wurde seine gebräunte Haut sichtbar, ebenso sein Braunes Haar, welches ihrer eigenen Haarfarbe so glich.
    Seine grünen Augen huschten zwischen den verbliebenen Gefährte hin und her und blieben an ihr haften.
    "Wir sind hier um einigen Geschäften nachzugehen.", beantwortete Jerim die Frage des Mannes vage.
    "Eine so bunt gemischte Gruppe geht nicht irgendwelchen Geschäften nach.", sagte der Mann und erneut kroch Lynn eine Gänsehaut über den ganzen Körper. Etwas an dem Mann beunruhigte sie. Vielleicht irrte sie sich aber auch einfach, die Männer mit denen sie unterwegs war,gehörten schließlich auch nicht zu der Sorte Menschen, denen man direkt sein Vertrauen schenkte.
    "Was ist euer eigentliches Ziel?", setzte Sein hinzu und blickte nun direkt zu Thoran.
    "Das kann ich euch nicht sagen.", antwortete dieser.
    "Manche Dinge sind es nicht Wert, ihren wahren Grund zu erfahren. Ich glaube, ihr wärt enttäuscht, wenn wir euch die Wahrheit erzählen würden.", fügte Lynn hinzu und sah zu ihm auf. Aly kreischte leise auf, als wolle er sie bestätigen.
    Serin beugte sich lächelnd über den Tisch und Lynn wich unmerklich zurück:" Du kannst es ja mal versuchen. Ich mag die Wahrheit."

  • Thoran betrachtete den Mann skeptisch. "Wieso sollte ich Euch einfach so erzählen was wir vorhaben? Ich kann Euch nicht trauen. Ich sage es wie es ist." Thoran verschränkte die Arme. "Außerdem habe ich jetzt keine Lust mich mit Euch zu beschäftigen. Wenn Ihr mit mir reden wollt, kommt morgen wieder. Ich habe zu tun." Thoran schnappte den Brief, die ganzen Gegenstände aus dem Paket und rief Reißer, dann verzog er sich und verließ das Gasthaus. Er nahm das Amulett von Geralt in die Hand und betrachete es lange. Sanft strich er mit dem Daumen über die Konturen und erinnerte sich an die letzten Momente. "Dafür werden sie büßen..." Thoran steckte das Amulett in die Tasche und machte sich auf den Weg zu einem nahe gelegenen Hügel der Stadt. Nicht weit von den Stadttoren fand er eine kleine Erhebung auf der eine knorrige alte Eiche wuchs. Thoran begann Holz zu sammeln und errichtete einen kleinen Scheiterhaufen. Es war noch zu früh, er wollte bis Mitternacht warten, also nahm er die Unterlagen, die Geralt ihm geschickt hatte und begann zu lesen.

    Neretvan war etwas betäubt. Der Hexer wollte ihm helfen. Wieso? Keine Ahnung. Vielleicht war es ja ein Gefühl? Mitleid? Nein, das konnte es nicht sein. Neretvan stand ebenfalls vom Tisch auf und betrachtete die Runde. Niemand mochte ihn wirklich, das konnte er verstehen. Er war ein Mörder. Er hatte sich sein Leben mit Blutgeld finanziert. Das war keine seine besten Ideen, aber jetzt war es zu spät die Richtung zu ändern. Er konnte nur das tun, was er gelernt hatte. "Sagt Thoran ich mache mich allein auf die Suche nach meiner Frau. Ich will ihn nicht zu lange beanspruchen. Das ist meine Sache, nicht seine." Ohne eine Antwort abzuwarten verschwand er. Wie immer. Niemand würde ihn vermissen. Niemand.

  • Jerim staarte Neretvan hinterher. "Warte", setzte er hinterher, aber in diesem Moment fiel die Tür schon hinter dem Mann ins Schloss. "Wir können ihn nicht einfach gehen lassen", beschwor er sofort. "Wieso, wenn er gehen will", sagte jemand, er sah nicht wer, denn in diesem Moment hatte er seinen Platz schon verlassen. Er wusste selbst nicht warum er Neretvan hinterher eilte. Immerhin war er ein Assassine und Mörder. Er hatte nur das Gefühl ihn nicht gehen lassen zu dürfen. Hinter ihm hörte er nun auch Schritte. Die anderen schienen dem zumindest nicht abgeneigt zu sein.

    Serin stand allein am Tisch die anderen schienen ihn vergessen zu haben. Das war gut. Jetzt wusste er immerhin, dass sie keine normalen Reisenden waren. Wären sie Söldner oder so was gewesen, hätten sie deutlich ehrlicher geantwortet. Ja, er hatte gefunden was er gesucht hatte. Dumm war nur, dass das was er gefunden hatte, Lust auf mehr gemacht hatte. Verdammte Neugierde. Plötzlich zupfte jemand an seinem Ärmel. Als er den Blick nach unten wandte, sah er in das Gesicht des Wirts."Ihr müsst die Getränke für eure Freunde zahlen. Serin konnte nicht umhin zu lächeln. Er kannte sie kaum und schon überließen sie ihm die Zeche. Wenn das keine Freundschaft war.

    Er blickte aus dem Schatten eines Gebäudes auf die herannahenden Gefährten. Sie waren leicht zu finden gewesen. Er hatte nur wissen müssen wohin der, der wegrannte wollte. Und es gab nur ein Tor was in der Nacht nicht geschlossen wurde. Als die Männer an ihm vorbei eilten achtete niemand auf die Schatten. Blinde Narren. Er ignorierte die vorderen und wartete nur bis alle vorbei waren bis auf einen. Die Frau. Sie bildete die Nachhut der Gruppe. Das Tier, das ihm in der Schenke so böse angestaart hatte, war nicht bei ihr. Vermutlich in der Luft oder wo auch immer sonst. Immerhin ersparte das ihm Ärger. Ärger der leicht zu Lärm hätte führen können. Geräuschlos verließ er den Schatten, den anderen hinterher. Das Geräusch ihrer rennenden Stiefel, übertönte den unterdrückten Schrei, als sich seine Hand über den Mund der Frau schob. Ihre Haut war weich, doch die Schläge, die ihn in ihrem verzweifelten Kampf trafen, waren härter als es der zierliche Körper vermuten ließ. Doch bevor sie sich aus seinem Griff winden konnte, durchschnitt ein Pfeil ihre zarte Haut, nicht tief, doch tief genug um sein Gift in ihren Adern zu verteilen. Sekunden später lag sie bewusstlos in seinen Armen, während ihre Gefährten um die Ecke verschwanden. Möglichst sanft trug er sie zu dem Versteck, das ihnen am nächsten war. Sie konnte nichts dafür, was sie wusste. Kein Grund sie dafür büßen zu lassen.

    Wer zu lesen versteht, besitzt den Schlüssel zu großen Taten, zu unerträumten Möglichkeiten.

    Aldous Huxley

  • Auch Cifer eilte Jerim und Neretvan hinterher. Hauptsächlich deshalb weil er keine Lust hatte, mit dem seltsamen Fremden allein im Gasthaus zu bleiben. Nach einer Weile drehte er sich verdutzt um. War Lynn nicht eben noch hinter ihm gewesen? Der Gestaltenwandler schüttelte den Kopf. Egal, wahrscheinlich war sie in die Taverne zurückgegangen. Er wandte sich um und erkannte das er die Beiden Anderen auch verloren hatte, die Menge auf der Straße schien fast schon wie eine zähflüssige Masse. Kein Problem, besonders nicht wenn man Federn hatte. Einige Leute bllicken etwas verwirrt drein, als sich an der Stelle, an der eben noch ein seltsamer Mann gestanden hatte, nun ein ziemlich zersauster Rabe erhob und rasch an Höhe gewann.

    Selbst durch die Menschenmenge war es für Tyrell ein leichtes, Thorans Spur zu folgen, und außerhalb der Stadt wurde es noch viel einfacher. Er saß auf einem kleinen Hügel unter einer alten Eiche, weder er noch sein Wolf bemerkten, wie sich der Wendigo anschlich. Fasziniert betrachtete er den kleinen Scheiterhaufen, den der Hexer gebaut hatte. Wahrscheinlich wollte er irgendein Ritual durchführen oder so etwas. Tyrell hatte schon viele große Scheiterhaufen gesehen, aber nur wenn er es sich zwisch Schaulustigen bequem gemacht hatte. Aber wo hatte er den Stein? Mit dem Wolf würde er sicher leicht fertigwerden wenn er sich die Sachen gewaltsam nehmen wollte, aber bei Thoran war er sich nicht sicher.

    Noah hatte sich im Hinterhof der Taverne niedergelassen. Es war schon fast Vollmond, Zeit um sich von den Anderen zu trennen. Er erhob sich und trat in die Taverne und sah verdutzt das der Tisch leer war. Waren Sie etwa einfach ohne ihn losgegangen, wohin auch immer? Noah spürte schon wieder Wut in sich aufkochen. Er trat vor die Tür, wo ihm der Gestank der Stadt entgegenschlug. Entweder lag es an ihm, oder die Leute um ihn herum unterhielten sich nicht sondern Brüllten. Noah erkannte das sich ihre Spuren getrennt hatten. Egal, er musste erstmal einen Ort für die Verwandlung suchen. Grübelnd lief er durch die Straßen. Im Wald würde er nicht weit genug von den Siedlungen der Bauern wegkommen. Plötzlich ertönte ein metallisches "Klonk" unter ihm. er sah hinunter und stand direkt auf einem Kanaldeckel. Perfekt, wer würde schon einen Ausflug in die Kanalisation unternehmen, dachte Noah, wahrend er in eine kleinere Gasse eilte und sich durch einen der Eingänge zwängte. Er unterdrückte ein Würgen, als der ohnehin schon grässliche Gestank in seine empfindliche Nase Drang und kletterte die Leiter hinunter.

    my name is Cow,
    and wen its nite,
    or wen the moon
    is shiyning brite,
    and all the men
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    i lik the bred.


    GNU Terry Pratchett

  • Lynns Kopf schmerzte als sie langsam wieder zu sich kam. Sie erinnerte sich nur noch daran, wie sie Jerim und Cifer hinterhergelaufen war und dann plötzlich von einer starken Person überwältigt wurde.
    Langsam schlug sie die Augen auf, doch es blieb dunkel. Sie bewegte sich langsam und bemerkte, dass sie auf dem harten Boden lag. Vorsichtig hob sie den Kopf an, doch sofort begann sich alles wieder zu drehen.
    Ihre Hand wanderte zu ihrem Kopf und ein leichtes Stöhnen drang ihr über die Lippen. Was war nur passiert?
    Und dann tauchte ein Gesicht in ihren Erinnerungen auf. Serin. Er hatte sich so für die Gruppe interessiert, dass nur er infrage kam.
    Aber wieso hatte er sie entführt und betäubt?
    Als sich das Schwindelgefühl legte, versuchte Lynn erneut sich aufzurichten. Dieses Mal klappte es und Lynn lehnte sich gegen die Wand. Ihr Blick schärfte sich und in dem schummrigen Licht sah sie sich um.
    Sie befand sich in einem kleinen Raum, die Fenster waren mit Brettern vernagelt und ließen nur wenig Licht in den Raum.
    Als ihr Blick weiter nach rechts wanderte entdeckte sie ihre Waffen.
    Lynn wollte aufstehen, doch ihre Beine konnten sie nicht tragen und so sackte sie wieder zusammen.
    "Du bist also wieder wach. Das ist gut. Ich hab nämlich ein paar Fragen an dich.", sagte die vertraute Stimme, die ihr immer wieder eine Gänsehaut über den Rücken jagte.
    Serin.

  • Neretvan bemerkte, dass ihn die anderen verfolgten. "Geht! Das ist nicht eure Sache. Ihr habt mit Thoran eine wichtigere Aufgabe zu erledigen. Ich will nur nachhause... und meine Frau wiedersehen." Neretvan senkte den Kopf und blickte zu Jerim, Cifer und Noah. "Kümmert euch um Thoran. Er ist ein guter Mann und er hat es noch lange nicht verdient zu sterben. Steht ihm bei. Mich braucht es dazu nicht. Ich bin das Blutvergießen satt."

    Thoran studierte die Bücher ausführlich und es wurde langsam Nacht. Plötzlich spürte er etwas. Sein Amulett vibrierte und er vernahm einen seltsamen Geruch in der Luft. Monster. Reißer hingegen bewegte sich nicht. "Wer auch immer du bist. Ich kann dich hören." Thoran vernahm die leisen Schritte seines Verfolgers, egal wie bemüht er war sich anzuschleichen. Gut, dass er vor jeder Meditationsphase einen Trank zu sich nahm. "Du bist kein gewöhnliches Monster... Das spüre ich. Du hast aber menschliche Züge... Der Geruch sagt mir etwas tierisches... Ein Werwolf? Nein, die sind zu ungehobelt. Ein Satyr? Nein, die schleichen sich nicht an... Ein Zentaur... Haha, das wär ein schlechter Witz, die stinken wie die Pest und schreien herum. Du bist was anderes. Wieso bist du gekommen? Willst du mich töten? Falls du das vorhast, ich werde deinen Tod genießen..." Thoran erhob sich aus seinem Schneidersitz und zog sein Silberschwert. "Ich bin ein Hexer... und ich töte Monster." Thoran schloss die Augen. "Komm her."

  • Jerim blickte Neretvan an. "Du bist ein Mitglied dieser Gruppe, ob es uns gefällt oder nicht, und ich lasse keinen Kameraden im Stich", sagte er ohne auf seine Widersprüche einzugehen, "Außerdem steckst du ohnehin schon zu tief in der Sache mit drin. Glaubst du diese Bestien, die Dämonen und Ungeheuer und wer weiß was uns sonst noch alles verfolgt, würden halt vor dir und deiner Familie machen, immer vorrausgesetzt du findest und befreist sie allein. Dafür weißt du schon zu viel. Willst du sie auch mit darein ziehen. Du magst deine Familie vor Menschen und Ungeheuern schützen können, aber kannst du das auch von diesem Ding sagen, gegen das wir im Wald gekämpft haben. Mein Vorschlag ist: Bleibe bei uns und helfe uns, dann helfen wir dir deine Familie zu befreien und zu verstecken. Wir alle haben Freunde, die sie schützen können. Irgendwo in einem tiefen Loch, in dem noch nicht mal der Schatten sie findet. Ich glaube nicht, dass du dir in deinem Beruf viele Freunde gemacht hast, denen du sie anvertrauen könntest. Den einzigen den du vertrauen kannst sind wir, wenn überhaupt. Wenn du willst, dann geh. Ich werde dich nicht aufhalten und deine Entscheidung akzeptieren. Du solltest nur wissen, dass wir für dich da sind, ob wir dich nun für einen guten Mensch halten oder nicht. Das sind wir Geralt schuldig."

    Serin saß an die Wand gelehnt, vor der sein Umhang wie Stein schien. Er betrachtete die Frau, sah wie sie sich bemühte ihn im Dunkeln erkennen zu können. Ein Jammer, dass er zu solchen Mitteln greifen musste, aber wie sonst sollte er eine Chance gegen den Orden bekommen. Wissen war nun mal Macht und Macht bedeutete in seinem Fall überleben. Doch in diesem Fall, spürte er tatsächlich einen Stich des Bedauerns, vielleicht sogar der Reue. Sie konnte nichts für sein Schicksal. Die Frau war deutlich früher aufgewacht als er es für möglich gehalten hatte und schien sofort zu wissen mit wem sie da sprach. Er würde vorsichtig sein müssen. Noch vorsichtiger als sonst. "Das mit dem Betäuben tut mir leid", sagte er ehrlich, stieß sich von der Wand vom Schatten in das Zwielicht ab und trat zwischen sie und ihre Waffen. Ihm waren die Blicke nicht entgangen. Jetzt wo sie ihn sah, zogen sich ihre Augenbraue wütend zueinander. "Die Beine wirst du bald wieder bewegen können", fuhr er fort, " Nur eine leichte Nebenwirkung. Nichts ernstes." "Was willst du von mir", fragte sie zornig. Serin nickte anerkennend. Keine Angst zeigte sich in ihrer Stimme. Da war sie besser als die meisten anderen, die hier je gesessen hatten. "Sehr gut", erwiderte er, anstatt einer Antwort, "Du bist frei heraus und versuchst das Gespräch in die Hand zu nehmen. Ich würde ungern die Rollen tauschen." Er hockte sich neben sie, gerade außerhalb ihrer Reichweite und blickte sie an. "Sei unbesorgt, ich werde dir nichts tun. Ich will nur ein paar antworten", sagte er in einem beruhigendem Tonfall und hielt sein Lächeln aufrecht. Mit Drohen versuchte er es gar nicht erst, das würde bei ihr nichts bringen. Nicht, dass sie ihm so alles erzählen würde, was er wissen wollte, doch die meisten würden sich wundern wie viel man zwischen den Worten lesen konnte. Alles was sie ihm verriet, oder glauben machen wollte, würde ihm ein Bild zeichnen. Und selbst wenn die Farbe immer nur noch aus Vermutungen und Spekulationen bestände, wäre das doch immerhin etwas auf das er sich vorbereiten würde.

    Wer zu lesen versteht, besitzt den Schlüssel zu großen Taten, zu unerträumten Möglichkeiten.

    Aldous Huxley