Dunedin

Es gibt 107 Antworten in diesem Thema, welches 26.434 mal aufgerufen wurde. Der letzte Beitrag (13. April 2014 um 09:22) ist von Everad.

  • Noah schritt unruhig in seinem Zimmer auf und ab. Auch er hatte, wenn auch etwas widerwillig, ein Silberschwert an sich genommen. Es lehnte an der Wand, ein Stück entfernt von ihm und allein die bloße Anwesenheit dieser Waffe machte ihn nervös. Außerdem hatte er sich umgezogen und endlich wieder etwas passendes an. Je länger er über das nachdachte was ihnen bevor stand besorgter wurde Noah. Laut dem König würden sie viel schlimmeren Kreaturen der Dunkelheit gegenüberstehen, aber sie hatten auch die Chance Thoran zu retten, die Welt zu retten. Er ließ sich aufs Bett fallen, erhob sich allerdings sofort wieder und ging zum Fenster. Es war noch früh doch unten auf dem Hof herrschte bereits reges Treiben. Ein Klopfen an der Tür ließ Noah zusammenzucken. Es Jerim.“Die Pferde stehen schon bereit. Jim in den Hof, wenn du fertig bist.“ Auf dem Gang entfernten sich Schritte dann hörte er schwach noch das Klopfen an der Tür des Nachbarzimmers.Noah ging zur Tür, musterte das Silberschwert noch einmal missmutig, befestigte es allerdings doch an seinem Gürtel und verließ sein Zimmer. Es gab jetzt sowieso kein zurück mehr.

    my name is Cow,
    and wen its nite,
    or wen the moon
    is shiyning brite,
    and all the men
    haf gon to bed -
    i stay up late.
    i lik the bred.


    GNU Terry Pratchett

  • Die Silberspitzen waren schwerer als die gewöhnlichen Spitzen aus Feuerstein, welche Lynn bevorzugte. Doch Pfeil war Pfeil und sie tauschte die Waffen aus.
    Alle waren sie auf ihre Zimmer zurückgekehrt, um ihre wenigen Besitztümer zu verstauen und sich auf die Reise vorzubereiten.
    Lynn spürte, wie ihre Nervösität stieg.
    Die Vielzahl der Dämen, gegen welche sie kämpfen mussten war überwältigend und es war kein leichter Auftrag.
    Die Lebendensteine waren im gesamten Land verteilt und obwohl sie nur wenige waren, würden sie die 30 Tage alle brauchen.
    Plötzlich klopfte es an der Tür und Lynn öffnete sie.
    "Wir sind bereit. Die Pferde stehen im Hof bereit.", sagte Jerim und ging zur nächsten Tür.
    Lynn griff nach ihrem Köcher und warf ihn über die Schulter.
    Sie ging den Gang hinab und spürte, wie ihre Hand unkontrolliert zu zittern anfing.
    Was hat das den jetzt zu bedeuten?
    Lynn sah zu ihrer Hand hinab, auf die sich plötzlich eine raue Hand legte.
    "Das ist ganz natürlich.", sagte Serin und Lynn sah zu ihm auf.
    "Nein, ist es nicht.", widersprach Lynn, "Ich habe gegen Orks, Wyvern und andere Damönen gekämpft. Es sollte mir keine Angst machen."
    Serin nickte leicht:" Es sind andere Umstände.", sagte er und umfasste ihre Hand nun ganz.
    Bis sie den Hof erreichten, ließ er sie nicht los.

    "Ich wünsche euch viel Erfolg.", sagte der König, der neben ihren Pferden stand,"Die ganze Welt hofft auf euren Sieg."
    Neretvan nickte:" Wie werden dich nicht entäuschen Bruder. Pass gut auf Thoran auf."
    Der König nickte und hob seinen Arm zum Abschied.
    Und dann ritten die Gefährten in ihr nächstes Abenteuer.

  • Sie ritten langsam durch die Straßen, sie waren leerer als an den vorherigen Tagen. Der Notstand war ausgerufen worden und überall waren Soldaten, aber nicht nur ausgebildete Männer, sondern auch Eingezogene, Miliz, Kanonenfutter. Die Mauern wurden stark befestigt, überall baute man Triböke, Katapulte, Ballisten, Barrikaden. Die Feuer der Schmieden brannten tagelang und das Eisen wurde nur so herumgeworfen. Als die Gruppe beim Nordtor ankam, lief ihnen ein Offizier entgegen. "Seid ihr der Spähtrupp?" "Kann man so sagen, ja.", meinte Neretvan und gab ihm den Brief des Königs. Der Offizier nickte. "Ich werde die Männer bereitstellen und das Material vorbereiten. Die Garnisonen werden dann nur so aus dem Boden gestampft. Viel Glück, ihr werdet es brauchen, da draußen ist die Hölle los. Ich habe schon zwei Trupps verloren wegen einem einzigen Dämon. Wenn ihr ihn seht, lauft und versucht gar nicht zu kämpfen. Er wird euch mit einem Schlag töten, alle." "Wie sieht er denn aus?" "Oh, ihr werdet ihn erkennen, glaubt mir." Dann wurde das Tor geöffnet und die Truppe ritt in das weite Land.

    -----> Wildnis

  • Jerim trieb seinen Hengst durch das Tor. Der Rappe schnaubte und wieherte leise, er spürte die sehnigen Muskeln unter seinen Beinen arbeiten. Er würde ihm gut dienen. Nur leider nicht bis zum Schluss. Bald schon verfielen sie in einen schnellen Trab und dann in einen ausdauernden Galopp. Automatisch glich er die Bewegungen aus und hielt sich davon ab dem Pferd die Beine in den Bauch zu drücken. Eine schnellere Gangart würde ihn bloß vor dem Ziel ans Ende der Kräfte treiben. Und damit wäre niemandem gedient. Sie ritten den ganzem Tag lang. Wechselten immer wieder zwischen Schritt und Trab. Ein leichter Schweißfilm überzog das Fell der Tiere, doch ihr Atem ging regelmäßig. Erst am Abend stoppten sie am Rand eines Waldes und errichteten ein Behelfsmäßig es Lager. Cifer und Noal würden Holz sammeln. Alle außer ihm jagen. Und er, Jerim, würde bei den Pferden bleiben und sie bewachen.

    Serin strich allein durch den Wald. Das Mondlicht spielte auf dem Gras, irgendwo plätscherte Wasser. Er lauschte in den Wald hinein. Der Ruf eines Wolfes. Vielleicht auf der Jagd wie er. Doch er suchte etwas kleineres. Ein Kaninchen oder so. Etwas, dass sie schnell zubereiten konnten. Geräuschlos schlich er durch den Wald. Bis er ein rascheln aus einem Busch hörte. Er fuhr herum. Den Dolch gezückt. Doch da war nichts. Vorsichtig schlich er in die Richtung, aus der es gekommen war. Er schob Äste und Blätter zur Seite und stand am Rand einer Lichtung. In ihrer Mitte kniehte Lynn. Tastete mit den Händen über den Boden auf der Suche nach Spuren. Serin stockte der Atem. Sie sah so schön aus. Einen Moment überlegte er wieder sich davon zu schleichen, um sie nicht denken zu lassen er wäre ihr gefolgt, doch dann wandte sie sich um und sah ihm in die Augen. Er trat auf die Lichtung, sie erhob sich. Ihre Haare glänzten im Mondlicht. Zwischen ihnen lag eine Spannung, so stark, das man sie mit den Händen zu fassen glaubte. Sie taten noch einen Schritt aufeinander zu und standen nah beieinander. Keiner sprach ein Wort. Serin atmete aus und dann trafen sich ihre Lippen. Einen Moment lang schien die Welt zu explodieren. Serin umfasste ihre Hüften, drückte sie an sich. In seinem Kopf war kein Platz für Gedanken, oder Zweifel. Nur für sie. Einen Moment lang gab es nichts in seinem Universum, außer sie. Dann spürte er plötzlich einen Schmerz an der Schulter.

    Reflexartig stieß er sie von sich, brachte sie aus der Schusslinie. Zog einen der viel zu schweren Silberdolche und warf. Ein Aufschrei, dann kippte eine Gestalt in weißem Mantel aus dem Gebüsch und blieb bewegungslos liegen. Serin verharrte, lauschte, doch es schien der einzige. Dann fiel ihm der Schmerz an der Schulter wieder ein. Schnell betastete er die Haut und atmete erleichtert auf. Nur ein flacher Schnitt. Er wollte schon die Hand runter nehmen und nachsehen wer der Tote war, doch dann taumelte er. Seine Sicht verschwamm. "Gift", dachte er entsetzt. Es war Gift. Es hatte ihn nur gestreift. Vielleicht nicht genug zum töten. Doch tödlich oder nicht, er verlor den Boden unter den Füßen. Fiel. Die Welt wurde schwarz. Das letzte was er spürte bevor er das Bewusstsein verlor, war das weiche Gras unter seinem Rücken. Das letzte was er hörte war Lynn's Stimme, die seinen Namen rief.

    -->Wildnis

    Wer zu lesen versteht, besitzt den Schlüssel zu großen Taten, zu unerträumten Möglichkeiten.

    Aldous Huxley

    Einmal editiert, zuletzt von TiKa444 (5. Februar 2014 um 17:21)

  • Cifer stapfte durch den recht dunklen Wald, belade

    Code

    n mit Feuerholz als er ein schwaches leuchten im Wald wahrnahm. Langsam folgte er dem Licht und landete auf einer kleinen Lichtung. In der Mitte stand einer der Steine, von den der König gesprochen hatte. Aber es war kein reines weißes Licht, das von dem Stein ausging. Eher ein dunkles grau.Eine Art Netz aus schwarzen Strichen überzog die Oberfläche. Fasziniert näherte sich Cifer dem Stein.Schön, nicht wahr? meldete sich der Schatten zu Wort.Hattest du nicht noch etwas zu erledigen?
    Cifer ließ das gesammelte Feuerholz vor Jerim fallen.“Schnell, du musst mitkommen. Es ist wichtig.“ Jerim blickte überrascht auf.“Was ist los?“ Cifer war schon wieder zum Waldrand gehastet.“Komm einfach.““Aber, die Pferde...“ setzte Jerim an.“Darum kann sich einer der Anderen kümmern, wenn sie wiederkommen, beeil dich.“ und damit war der Gestaltenwandler schon wieder im Dickicht verschwunden. Jerim überlegte kurz, folgte ihm dann aber doch, hauptsächlich aus Neugierde.
    Zurück auf der Lichtung erwartete der Schatten Cifer schon. Dieser hatte dafür gesorgt, dass der Abstand zwischen ihm und Jerim möglichst groß war.Gut. Entschuldige, aber es sollte möglichst echt wirken. Bevor er auch nur fragen konnte, was der Schatten meinte, bekam Cifer plötzlich einen kräftigen Schlag auf den Hinterkopf der ihm das Bewusstsein raubte. Das letzte was er mitbekam, war wie Jerim die Lichtung erreichte und das rascheln von Blättern so als würden sich mehrere kleine Gestalten ihren Weg durchs Unterholz bahnen.Dann wurde ihm schwarz vor Augen.

    --> Wildnis

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    GNU Terry Pratchett

    Einmal editiert, zuletzt von Korus (5. Februar 2014 um 18:00)

  • Lynn rampelte sich wieder auf.
    Serin hatte sie von sich gestoßen nachdem sie diesen wundervollen Kuss geteilt hatten. Sie war Jenseits von allem gewesen und hatte den Angreifer nicht gehört.
    Serin lag am Boden und sie schrie auf.
    Sofort kniete sie sich neben ihn und nahm seinen Puls. Er war schwach und sie spürte, wie sein Herz raste.
    Dann besah sie sich ihre Schulter. Sie war zwar nur leicht verletzt und blutete kaum. Sie beugte sich über die Wunde.
    "Was ist den hier passiert?", fragte plötzlich eine Stimme hinter ihr.
    Reflexartig zog Lynn ihren Dolch und wirbelte herum.
    "Neretvan.", die Frau seufzte erleichtert auf und ließ die Waffe fallen.
    "Serin wurde von einem Pfeil getroffen. Ich glaube, es ist Fingerhut. Wir müssen ihn ins Lager schaffen, nur dort kann ich ihm helfen."
    Neretvan nickte Undine ihn über seine Schulter. Eilig gingen die beiden zurück ins Lager. Auf dem Weg dorthin hatte Lynn den Pfeil gefunden.
    Er roch defenitiv nach rotem Fingerhut.
    "Wächst hier irgendwo in der Nähe Tollkirsche?", fragte sie Neretvan.
    "Die sind doch hochgradig giftig!", warf Neretvan ein.
    "Nur aus diesen kann ich ein Gegengift herstellen. Und ich hab nur wenig Zeit. Roter Fingerhut tötet innerhalb kürzester Zeit."
    "In südlicher Richtung. Vielleicht hundert Meter von hier. Beeil dich und Pass auf dich auf.", sagte Nertvan und Lynn nickte.
    "Es kann sein, dass Serin sich gegen dich wehren wird. Das Gift verursacht Sinnesstörungen.", und mit diesen Worten rannte Lynn fort.

    --> Wildnis

  • Taon, Marlin
    -->
    Wildnis

    Ohne Probleme konnten Taon und Marlin das Stadttor passieren, die Wachen interessierten sich nicht für sie.
    Doch je weiter die Beiden in die Stadt eindrangen, desto lauter und voller wurde es.
    Marlin drängte sich immer mehr an Taon heran und versuchte sich teilweise hinter ihm zu verstecken.
    Der Lärm und die vielen Menschen machten sie nervös.
    Sobald ein flüchtiger Blick auf sie fiel, straffte sie sich jedoch und versuchte so finster und kalt zu blicken wie nur möglich.
    Niemand sollte es auch nur wagen sie näher zu betrachten.
    Ob es eine gute Idee gewesen war, in die Stadt zu gehen?
    Ein leises Gackern ertönte neben ihr.
    Taon und das junge Mädchen waren dicht an einer kleinen Gasse vorbei gekommen, in der ein paar Hennen den Dreck von der Straße pickten.
    Marlin blieb wie angewurzelt stehen.
    Hühner...
    Ihr Verstand setzte aus.
    Bevor Taon auch nur ansatzweise reagieren konnte, hatte sich Marlin mit einem Hechtsprung in die Gasse befördert und jagte nun wie besessen hinter den panisch aufflatternen Hühner hinterher.
    Die Reaktion der Menschen war ihr dabei vollkommen egal, sie wollte nur noch eines: Jagen.

  • --> Wildnis

    Mit neugierigen Blicken verfolgten die Bürger die wilde Hetzjagd. Taon war entsetzt. Wenn Marlin so weiter machen würde, würden sie beide noch vor Sonnenuntergang im Kerker sitzen. Er rannte Marlin so schnell er konnte hinterher, doch für ihre zierliche Gestalt war sie erstaunlich schnell. Er müsste sich beeilen, denn inzwischen war die Stadtwache auf den Lärm der panisch umherlaufenden Hühner aufmerksam geworden.
    Wie macht sie das bloß? Wie kann sich ein einziger Mensch so schnell in Schwierigkeiten bringen?
    Taon blieb keine Wahl. Als er Marlin in eine menschenleere und nur schwer einsehbare Gasse folgte, sprach er schnell einen Zauber. Die Luft färbte sich vor seiner Hand schwarz und schien sich in Windeseile zu verdichten, bis schließlich eine kurze dunkle Lanze in Richtung Marlin schnellte. Der Zauber verfehlte sie nur knapp am Ohr, doch schlug in das fortlaufende Huhn ein.
    Marlin schien das gar nicht bemerkt zu haben, sondern machte sich wie von Sinnen über das Huhn her. Als Taon sie eingeholt hatte, packte er sie an der Schulter und zerrte sie in ein altes Gebäude mit eingestürztem Dach und zerschlagenen Fenstern. Darin gab es keine Möbel und es roch ach Schimmel und faulen Eiern.
    "Ich glaube wir müssen uns ernsthaft mal unterhalten", sagte Taon, während er den kleinen Schnitt an seinem Zeigefinger mit einem kleinen Stofffetzen verband.
    Marlin schien ihn jedoch gar nicht zu beachten, sondern biss immer wieder in das zerfledderte etwas, das in keiner Weise mehr einem Huhn glich.

    Dann reitet mein Kaiser wohl über mein Grab,
    Viel Schwerter klirren und blitzen;
    Dann steig ich gewaffnet hervor aus dem Grab -
    Den Kaiser, den Kaiser zu schützen.

    - Heinrich Heine, Die Grenadiere