Der Sphinx-Jäger

Es gibt 12 Antworten in diesem Thema, welches 3.357 mal aufgerufen wurde. Der letzte Beitrag (3. April 2019 um 16:31) ist von LirayLegend.

  • Hallo, seit längerem arbeite ich an diesem Projekt und muss erläuternd hinzufügen, dass die ganze Geschichte sich aus drei teilweise parallel laufenden, teilweise kreuzenden Story Arcs zusammensetzt. Bis letztes WE habe ich an dieser hier gesessen, die bisher 14 Kapitel beinhaltet. Ich bin jetzt an dem Punkt, dass ich das Gefühl eines Tunnelblicks habe und würde mich, vor allem über kritisches Feedback freuen. Wie könnte ich sonst besser werden ;) Hier ist die erste Hälfte des Prologs und ich hoffe, dem ein oder anderen gefällt es :)


    „Bitte, Kellem Duran, Meister der Magie. Verschone mein Land!“ Verzweifelt rutschte der Emir von Navotay auf allen vieren durch seinen Thronsaal. Duran, sehr schlank, zwei Meter groß, mit langem tintenfarbenen Haaren zerrte unwillig an seinem dunkelvioletten Umhang, an dem sich der bettelnde Fürst festhielt.
    „Wie oft habe ich Dir in all den Jahren schon beigestanden?“, fragte Duran mit krächzenden Stimme. Der Emir blickte auf, seine Augen irrten umher.
    „Jedes Mal?“ Unsicher, worauf das zielte, richtete er sich etwas auf und strich sich die wirren weißen Haare aus der Stirn. Schon am Anfang der Begegnung, hatte er seinen mit Broschen geschmückten Turban verloren.
    „Und wie oft habe ich dabei um die Hand Deiner Tochter angehalten?“
    Der Emir sank in sich zusammen. „Noch nie“, antwortete er dann leise.
    „Das ist richtig. Mein ganzes Wissen, meine Kraft, alles was ich vermag, galt nur dem besten Deines Landes!“
    Mit schiefgelegtem Kopf stand der Magier über dem Monarchen, seine schwarzen Augen funkelten böse und die Enden des in Wirbeln auslaufenden spärlichen Schnurrbartes zitterten. Wäre der Anblick und die Situation nicht so ernst gewesen, der Emir hätte lachen müssen, denn die großen Ärmelaufschläge des purpurgestreiften Wamses ließen die in die Hüfte gestemmten Arme des Zauberers wirklich dünn aussehen.
    „Zum ersten Mal, seit wir eine ... Partnerschaft eingegangen sind, bitte ich um einen kleinen Gefallen. Ich traue mich, den Wunsch zu äußern, um die Hand Deiner Tochter anhalten zu dürfen. Und Du verweigerst mir das!“
    „Aber nein“, wehrte sich der Emir. „Wenn Unifah hier wäre, dann würde Deinem Antrag von meiner Seite her natürlich begrüßt werden. Aber sie macht einen kleinen Ausflug ... “
    „Ausgerechnet heute? Hatte ich nicht extra um diese Audienz bei euch beiden gebeten?“
    Als läge die Antwort für alles auf dem polierten Boden aus weißem Marmor, hatte der Emir seinen Blick gesenkt. „So ist sie nun einmal. Sie hat ihren eigenen Kopf ... “, murmelte er dann, denn Duran begann unwillig mit seinem Fuß zu wippen.
    Unvermittelt packte er den Emir an dessen golddurchwirktem Kaftan und zerrte ihn auf die Beine. Offensichtlich war er weit kräftiger, als es den Anschein hatte. „Sofort wirst Du mich jetzt in ihre Gemächer führen. Ich will mich von dem, was Du sagst, selbst überzeugen!“ Speichel sprühten in das Gesicht des Herrschers, der jetzt bleich wurde.
    „Das verstößt gegen alle Gebote der Gastfreundlichkeit. Das verletzt die Ehre meines Hauses!“, versuchte er sich zu widersetzen.
    „Aha! Aber, wenn Du mit meiner Hilfe, Deine Nachbarländer unterwerfen willst, dann machst Du Dir andere Gebote. Oder was?“
    Das Krächzen wurde fast schrill, der Magier verlor die Geduld. „Und jetzt vorwärts!“, befahl er mit Nachdruck und trat nach dem Emir. Jener war insgeheim froh, dass nur die stumme Leibwache Zeuge der Szenen war, denn er wusste um seine jämmerliche Figur in diesem Moment.
    Früher war der Emir ein Recke, ein Kriegsheld gewesen. Hatte unter seinem Vater die Nachbarstaaten unterworfen und Rebellionen niedergeschlagen. Aber als Thronfolger dann, wurden die Muskeln weich und sein Bauch rund. Die Spannkraft der vergangenen Jugend hatte sich zwischen seinen Haremsdamen und vielen anderen süßen Versuchungen über die Jahre davon geschlichen. Und er war diesen unseligen Pakt mit Kellem Duran, dem selbsternannten Magier Magna eingegangen.
    Hin und her gerissen zwischen Angst und Würde winkte er endlich den beiden Soldaten neben dem Eingang zum Harem, damit diese sie passieren ließen.
    Leise klang schmeichelnde Flöten- und Harfenmusik, ein freundliches Auflachen war zu hören, die Schritte durch dicke Teppiche gedämpft.
    Im Moment, wie Kellem und der Emir den mit bunten Tüchern verhangenen Durchgang durchschritten, umfing sie Parfüm geschwängerte Luft.
    Gleichzeitig setzte ein Aufschrei, gefolgt von hastigem Aufspringen und hektischen Bewegungen ein. Die Harfe fiel mit einem klimpernden Geräusch zu Boden, die Flöte war in schrillem Diskant verklungen. Die Haremsdamen rissen nach ihren Tüchern und flüchteten sich schimpfend tiefer in den Palast hinein, während die Eunuchen den Eindringlingen entgegenstürzten.
    „Oh Emir, Ihr hattet Euren Besuch gar nicht angekündigt“, stellte sich der dickliche Mustafa seinem Herrn in den Weg. Mit einer ebenso hohen Stimme pflichtete der glatzköpfige Mansur ihm bei: „Damit konnten wir nun gar nicht rechnen ... “
    „Seit wann muss ich mich in meinem eigenen Hause anmelden?“, fuhr ihn der Emir barsch an, Stärke vor seinem Berater demonstrierend. Sofort machten die Eunuchen sich klein. „Das ist natürlich richtig. Aber Fremde ... “, er deutete auf den Magier, „haben hier trotzdem keinen Zutritt!“
    „Das bestimme immer noch ich“, empörte sich der Herrscher. „Und nun will ich wissen, wo die Prinzessin ist!“
    Er drängte die Eunuchen beiseite und bewegte sich in die Raummitte.
    „Wie Du weißt, oh Weiser aller Emire, ist sie heute Morgen mit drei Leibwächtern nach Tschjadan geritten, um Deine, möge sie ewig leben, Schwester zu besuchen.“
    Natürlich passierte nichts ohne Wissen des Emirs, denn er hatte seiner Tochter persönlich die Erlaubnis für diesen Ausflug gegeben.
    Kellem Duran lief zwischen den ganzen Diwanen und Sitzkissen hin und her. Überall lagen Kleidungsstücke und Spiegel, auf den flachen Tischen befanden sich Karaffen mit Getränken und Etageren mit Zuckerwaren. Kunstvoll geschnitzte Schränke standen an den Wänden, einzelne Wasserpfeifen zwischen bequemen Sesseln. Hier und da ein Musikinstrument. Es roch nach frischem Kaffee und Süßigkeiten. Neben den kunstvoll vergitterten Fenster standen einzelne Anrichten, mit Schminkutensilien und Schmuck übersät.
    „Du siehst, mein hochverehrter Gast“, setzte der Emir an, „ Sie ist leider nicht da, aber das glaubtest Du mir nicht. Ehrlich gesagt, fühle ich mich durch Dein Misstrauen etwas verletzt ... “
    Der Magier stand schon eine Weile fast unbeweglich neben einem geöffneten Schmuckkästchen auf einem der Möbel. Fast versonnen ließ er eine dicke Perlenkette durch seine dürren Spinnenfinger gleiten. Er nahm sie heraus, um sie näher bei Licht zu betrachten. „Gefällt Sie Dir, oh Leuchte der Wissenschaften?“, fragte der Emir, wieder um die Gunst seines Gastes heischend. Dieser sagte nichts, aber die silbrig glänzenden Perlen schienen es ihm angetan zu haben. „Wenn Du möchtest, dann mache ich Dir diese Kette zum Geschenk ... “
    „Woher stammt sie?“, fragte Duran lauernd und bewegte auf den Emir zu.
    „Ich nehme an, sie stammt aus meiner Schatzkammer. Wahrscheinlich eine Kriegsbeute ...“ Wieder spürte er, dass der Zauberer auf etwas Bestimmtes zielte. „Ich habe sie meiner Tochter selbst umgelegt“, fügte er halbherzig hinzu. „Aha, dann zeig mir doch bitte einmal, wie der Verschluss zu öffnen ist." Ertappt nahm der Emir die Kette in die Hand. Was immer er auch mit seinen dicken Fingern versuchte, es funktionierte nicht und er geriet ins Schwitzen. „Das muss ich meinen Hofjuwelier nachschauen lassen. Wahrscheinlich ist damit irgendetwas nicht in Ordnung."
    Der Magier musterte ihn kalt, seine Augen bohrten sich wie Nadeln in den Emir, dass dieser fast körperliche Schmerzen verspürte.
    „Du kannst mir nichts schenken, was schon lange mir gehört!“ Der Herrscher wusste nicht, wie ihm passiert, er war wie vom Blitz getroffen vor Schreck zusammen gezuckt. „Sie ist Dein, sie ist Dein“, winselte er und schrumpfte vor Kellem Duran zu einem Häufchen Elend.
    „Das ist die Perlenkette meiner Mutter, Du schleimiger Frosch!“, schrie der Magier erneut, ihm direkt in Gesicht. Dann wurde seine Stimme leiser: „Sie hat einen magischen Verschluss und der Träger muss darüber Bescheid wissen! Und jetzt frage ich Dich, wie diese Kette hierher in Deinen Harem kommt?“ Er packte den Emir an der Kehle und hob ihn offensichtlich ohne Anstrengungen in die Höhe.
    Verzweifelt die Hand umklammernd und mit den Beinen strampelnd, suchte der Emir nach einer Lösung. Jetzt war alles zu spät, er konnte nur versuchen, seine Haut zu retten.
    „Es war ein Fehler, ich sehe es ein“, winselte er verzweifelt.
    „Oh, das war es in der Tat, mein Emir und das wird Euch teuer zu stehen kommen. Du hast mich auf hinterhältige Weise mit meinem Bruder Buran hintergangen.“
    Er warf den Herrscher krachend zu Boden. „Da gehörst Du hin, Du elende Ratte. Wie konnte ich nur glauben, dass Du allein und ohne fremde Hilfe den Aufstand in den Ostprovinzen in den Griff bekommst. Also war die Seuche, die die Rebellen zum Aufgeben zwang, gar kein Sumpffieber, sondern etwas aus dem Medizinkoffer meines Bruders?“
    Der Emir rieb sich seine schmerzenden Knochen und gestand kleinlaut, aber immer darauf bedacht, nicht zu viel preiszugeben. „Es war das erste und einzige Mal, dass ich ihn um Hilfe bat. Bitte vergiss nicht, dass Du zu dieser Zeit auf Reisen warst ...“
    „Du weißt, dass es mir in bestimmten Fällen möglich ist, innerhalb kurzer Zeit große Entfernungen zu überwinden“, sagte der Magier abfällig, weiter drohend über ihm stehend.
    „Das ist richtig, oh Du Sonne der Alchemie, aber ich war mir nicht sicher, ob ich Dich mit einer solchen Kleinigkeit belästigen sollte ...“
    An dieser Stelle hatte Duran nur die halbe Wahrheit gesagt. Tatsächlich besaß er die Fähigkeit, sich an bestimmten Orte zu materialisieren, allerdings hatte die Sache zwei Haken: Zum einen musste er diese Orte bereits zuvor besucht haben, zum anderen durfte die Entfernung nicht mehr als ein paar Meilen betragen. Sein Domizil lag mehr als einen Tagesritt von Kayakira entfernt, weshalb er immer bis in die nahegelegenen Hügel reiten musste, um plötzlich in der Stadt oder im Palast auftauchen zu können. Dazu kam, dass es ihn sehr viel Energie kostete.
    „Zurück zu der Kette!“ Der Zauberer hielt sie hoch in seiner Klaue und wedelte damit vor dem Gesicht des Emirs herum. Dieser merkte, dass er am Abgrund stand, wusste aber weder ein noch aus. „Buran machte mir die Perlen zum Geschenk ...“, versuchte er es kläglich mit gesenkten Augen und zuckte sogleich wie unter einem Schlag zusammen. „Wohl eher Deiner Tochter, Du nichtswürdiger Lurch!“ Wieder schrie der Magier: „Wieso ziehst Du ihn mir vor? Habe ich Dir nicht über die Jahre beigestanden? Bei Dürre, bei Flut, bei Krankheiten?“ Theatralisch ging er auf und ab, trat hier nach einem Kissen, schlug dort mit der flachen Hand auf einen Tisch.
    Tatsächlich war es so gewesen, dass der Emir die verfeindeten,fast gleichaltrigen Brüder in der Blüte ihrer Jahre, gegeneinander ausgespielt hatte. Kellem Buran war auf Unifah genauso versessen, wie Duran und das nutzte der Herrscher aus.
    Er wusste, dass seine Tochter keinen der beiden mochte, ja fast verabscheute, ließ die Zauberer aber trotzdem in dem Glauben, Chancen bei ihr zu haben. So war er über viele Jahre gut und billig gefahren, aber das war jetzt vorbei.
    „Nun gut!“ Der Magier war zu einer Entscheidung gekommen. Er schaute durch die verschnörkelten Fenstergitter hinaus über die Stadt. Viele Kuppeln und Türme sah man zwischen einem Meer aus weißgetünchten Häusern. Etwas links war der große vielbesuchte Basar und auch vor dem Palast wimmelte es von buntgekleideten Leuten. Es war kurz vor Mittag und die Sonne stieg, er spürte einen heißen Hauch von draußen.
    „Heute in einer Woche wirst Du da unten die Hochzeit zwischen mir und Deiner Tochter Unifah verkünden. Dann ist es offiziell, dass eines Tages ich und danach einer Deiner Enkel Dir folgen werden.“
    Der Emir wurde blass. „Das kannst Du nicht von mir verlangen, oh Du Bezwinger dunkler Mächte. Ich weiß gar nicht, wann Unifah wieder zurück sein wird ...“
    „Eine Woche!“, schnitt Duran ihm das Wort ab. „Ansonsten wird meine Armee Deine Stadt belagern, bis das Volk Dich zwingt, Dein Wort einzulösen.“
    Jetzt war die Hautfarbe des Herrschers kaum noch vom Weiß des Marmors zu unterscheiden. „Bitte nicht die Sphingen ...“, flehte er, aber das überhörte der Magier. Dieser schlug seinen Umhang dicht um sich und war gleich darauf in einer Schwefelwolke verschwunden.

  • Hi Eegon2!,

    Gut:

    Inhaltlich gefällt mir die Geschichte bisher, der Prolog schafft es auch, Spannung aufzubauen und Fragen zu eröffnen. Die "Backgroundinfos" über die Welt und die Geschichte hast du gut zwischen den Redebeiträgen eingestreut und auch die vielfältigen Bezeichnungen des Emirs und des Magier füreinander sind unterhaltsam.

    Verbesserungswürdig:

    Ein bisschen verwirrt bin ich, was die Erzählperspektive angeht: Mal beschreibst du Gedanken des Emirs, mal die des Magiers - Zum Beispiel seine Gedanken zu den eigentlich eher eingeschränkten Möglichkeiten der Teleportation(?).

    Der gesamte Dialog wirkt außerdem ein wenig zu langatmig. Einmal zu oft wird etwa betont, dass Duram dem Emir viel in der Vergangenheit ausgeholfen hatte.

    Außerdem sollen sich die Namen der beiden Magier nicht nur durch einen Buchstaben unterscheiden - so etwas führt schnell zu Verwirrungen und Missverständnissen, jedenfalls macht es das nicht leichter für den Leser. Der Nutzen solch ähnlich klingender Namen steht meiner Meinung nach dazu in keinem Verhältnis.

    Du machst noch einige grammatikalische Fehler und Rechtschreibfehler, zum Beispiel in den ersten paar Absätzen:

    „Bitte, Kellem Duran, Meister der Magie. Verschone mein Land!“ Verzweifelt rutschte der Emir von Navotay auf allen vieren(groß!) durch seinen Thronsaal. Duran, sehr schlank, zwei Meter groß, mit langem(n!), tintenfarbenen Haaren, zerrte unwillig an seinem dunkelvioletten Umhang, an dem sich der bettelnde Fürst festhielt.

    „Wie oft habe ich Dir in all den Jahren schon beigestanden?“, fragte Duran mit krächzenden Stimme. Der Emir blickte auf, seine Augen irrten umher.
    „Jedes Mal?“ Unsicher, worauf das zielte, richtete er sich etwas auf und strich sich die wirren, weißen Haare aus der Stirn. Schon am Anfang der Begegnung (kein Komma hier!) hatte er seinen mit Broschen geschmückten Turban verloren.
    „Und wie oft habe ich dabei um die Hand Deiner Tochter angehalten?“
    Der Emir sank in sich zusammen. „Noch nie“, antwortete er dann leise.
    „Das ist richtig. Mein ganzes Wissen, meine Kraft, alles was ich vermag, galt nur dem besten Deines Landes!“
    Mit schiefgelegtem Kopf stand der Magier über dem Monarchen, seine schwarzen Augen funkelten böse und die Enden des in Wirbeln auslaufenden, spärlichen Schnurrbartes zitterten.

    Es wird nicht besser, was den Lesefluss leider erheblich behindert.

  • Guten Abend,

    Schöne Geschichte soweit. Gefällt mir.
    Echt gut, wie Du das beim Emir beschrieben hast, das sich gehen lassen ;)
    Erinnert mich alles ziemlich an Aladdin bzw. Dschafar.
    Ich finde es etwas seltsam das die Wachen den Magier mit dem Emir so umspringen lassen.

    Ich habe eine Frage: War es wirklich Zufall das der Magier die Kette gefunden hat?
    Wäre es Zufall fände ich das irgendwie nicht ganz ideal.
    Solche "Zufälle" sind in Filmen und Geschichten meiner Meinung nach zuweilen zu oft angewandt worden.
    Vielleicht kann er sie ja aber durch ihre Magie wahrgenommen haben.

    Wie dem auch sei, ich freue mich, wenn es hiervon mehr zu lesen gibt ;)

  • Ähm, die Rechtschreibprüfung meines Programms funktioniert recht gut und auch der Duden sagt: Auf allen vieren.
    Kommas sind durchaus diskutabel, aber auch da liegt mein Programm in den meisten Fällen mit seinen Vorschlägen richtig.
    Trotzdem Danke, ich werde das nochmals durcharbeiten :)

  • Die zweite Hälfte :)

    Es handelte sich nicht wirklich um eine Armee von Sphingen, von der Kellem Duran gesprochen hatten. Es genügten zehn davon, die sich je paarweise links und rechts außen an einem der fünf Stadttore von Kayakira postierten.
    Tage zuvor ließ der Emir alle seine übrigen Wesire kommen. Natürlich rieten diese ihm, den Forderungen des Magiers nachzukommen, aber der Herrscher brachte es einfach nicht übers Herz, seine Tochter zu zwingen.
    Ein letztes Mal, hatte der Emir dann nach sieben Tagen versucht, den Magier umzustimmen, aber es half nichts. Und die Situation wurde nicht besser als Duran auf ein Gespräch von Angesicht zu Angesicht mit Prinzessin Unifah bestand.
    Bei diesem Treffen lehnte sie sein, zum ersten Mal persönlich vorgebrachtes Ansinnen rundweg ab.
    Ja, sie warf ihm sogar die Perlenkette an den Hals, als er anfing, davon zu sprechen. Das erzürnte den Zauberer maßlos. Er stieß das junge Mädchen beiseite, stürmte auf den nächstliegenden Balkon und hob dort beide Arme in den Himmel. Unifah war ihm nachgelaufen, um eine Entschuldigung zu fordern, aber Duran war nicht mehr ansprechbar. Seine Augen rollten zurück und rezitierte in einer unbekannten gutturalen Sprache. Dabei bewegte er Arme und Hände, machte beschwörende Bewegungen.
    Und wirklich, nach einigen Versuchen hörte man in der Ferne verschiedene spitze Schreie herüberwehen, dann näherten sich schwere Flügelschläge. Wie angedroht, kamen die Sphingen.
    Halb Mensch, halb Raubtier, war diese Erscheinungen Ehrfurcht gebietend. Von kräftiger Schönheit, mit einem ausladenden Gefieder, schwebten sie wie mühelos vom Himmel.
    Die Anführerin der Wesen landete neben Kellem Duran auf dem Balkon. Mit ihren hellblauen Augen unter den dünn geschwungenen Augenbrauen schaute sie abfällig an Unifah herab, zog die schmale Nase über den wohlgeformten Lippen kraus und ignorierte sie dann. Die Prinzessin unterdrückte ihr Erstaunen und ihre Neugier.
    Aufgerichtet etwa so hoch wie die ansehnlichsten Männer der Palastwachen und mit den grauschwarzen Flügeln schlagend, war die Sphinx imposant und furchteinflößend.
    An den Rundungen war zu erkennen, dass es sich um ein weibliches Wesen handelte.
    Sie trug ein reich geschmücktes, in der Sonne glänzendes Korsett, um den Hals ein klingendes Geschmeide, große Ohrringe unter den wehenden blonden Haaren. Bis zum Bauchnabel überzog ein kurzes sandfarbenes Fell ihren Körper, ihre Füße waren stattliche Tatzen.
    Unifah beugte sich über die Brüstung des Balkons und schaute auf den Platz vor dem Palast. Ihr fiel auf, dass dort ausschließlich männliche Wesen gelandet waren. Manche trugen in ihren offenen Haaren Goldfäden oder von solchen durchwirkte Zöpfe, andere nutzten kostbare Reifen, um die Pracht zu bändigen. Bei näherem Hinsehen hatten alle hellblaue Augen, aber am auffälligsten war, dass sie sich wie Geschwister ähnelten.
    Der Zauberer redete weiter in dieser seltsamen Sprache, die die Sphinx zu verstehen schien. Am erstaunlichsten empfand Unifah die Stimme des Wesens, als es Duran antwortete. So melodiös und weich passte das überhaupt nicht zu dieser Gestalt. Schließlich erhob es sich und flog zu den anderen zurück. Dort gab sie die Anweisungen weiter und die Belagerung der Stadt begann.
    „Was tust Du uns an?“, fragte die Prinzessin, als der Magier wieder aus der Trance erwachte.
    „Junge Dame“, die Stimme klang einschmeichelnd, aber seine Augen funkelten falsch. „Ich tue Euch gar nichts an. Jedem Bewohner und Besucher der Stadt ist es freigestellt, zu kommen und zu gehen.“
    „Wozu dann diese Wesen?“ Sie deutete nach draußen.
    „Diese Wesen“, er betonte das Wort extra, „sorgen dafür, dass auch wirklich nur würdige Einwohner und Händler hier verkehren.“
    „Was bedeutet das?“
    „Jedem, der passieren möchte, wird eine Frage gestellt. Kann er oder sie diese richtig beantworten, ist die Person frei sich zu bewegen.“
    „Und die, die falsch antworten?“, wollte Unifah wissen.
    „Die haben ihre Chance gehabt.“
    Schon drang vom am nächsten liegenden Stadttor ein entsetzter Aufschrei bis hinauf zum Balkon des Palastes.
    Die Prinzessin lief hinunter, winkte ihrer Leibgarde, sprang in ihre Sänfte und ließ sich sofort dorthin tragen.
    Es bot sich ihr ein Anblick des Grauens. Anfangs hatten einige ganz Mutige versucht, die Stadt zu verlassen. Dabei wurden sie von einer der beiden dort wartenden Sphingen angesprochen. Da aber niemand deren Sprache verstand, konnte keiner antworten, obwohl die Sphinx ihre Frage mehrfach wiederholte. Schließlich wurde es den Passanten zu bunt und alle wollten ihrer Wege gehen. Kaum einen Schritt aus dem Tor heraus, richteten sich die Wesen zu voller Größe auf, entfalteten ihre Flügel und zerrissen ihr Opfer.
    Als Erstes hatte es eine kleine Gruppe von Händlern aus Opharim, dem nördlichen Nachbarn Navotays getroffen. Zwar waren sofort hastig die Toren geschlossen worden, aber das Beseitigen der sterblichen Überreste in der Einfahrt war in vollem Gange und alle standen unter Schock.
    Schon nach kurzer Zeit hatte sich der Grund für die Belagerung in der Stadt herum gesprochen und die Prinzessin verließ ihren Palast nicht mehr. Ihre Freundinnen und Haremsdamen sahen sie oft gedankenversunken vor ihrem Schminktisch sitzen. Dabei schaute sie in den großen ovalen Kristallspiegel und betrachtete ihr feingeschnittenes Gesicht, umgeben mit den langen blauschwarzen Locken. Ihre dunkelbraunen Augen blickten fragend und sie bat die anderen Frauen um Rat Würde sie Kellem Duran heiraten müssen? Vor Abscheu schüttelte sie sich. Der Zauberer war in der Blüte seines Lebens, trotzdem empfand sie ihn nicht als anziehend. Im Grunde konnte sie sich nicht vorstellen, etwas anderes als nur Ablehnung für ihn zu empfinden. Und Angst. Vor seinem Auftreten und seinen Kräften.
    Es war ein schlecht gehütetes Geheimnis unter den Soldaten und Bediensteten, die die Auseinandersetzungen des Emirs und seiner Tochter miterlebten. Schon gleich nach ihrer Rückkehr hatte der Vater sie davon in Kenntnis gesetzt, dass sie über kurz oder lang den Magier heiraten werde. Im Beisein seiner Berater hatte sie ihm heftig widersprochen, gestritten und geschrien. Für seine einzige Tochter sollte er doch bitte ihr Glück im Auge haben. Das hatte der Emir, aber auch das Wohl und Wehen des Landes lag ihm am Herzen.
    Schließlich müssten jeder einmal Kompromisse eingehen, so verlangte er. Sie sollte über ihren Schatten springen, sonst gäbe es eines Tages kein Reich mehr zu regieren.
    Aber Unifah weigerte sich weiterhin beständig und suchte verzweifelt nach einer Lösung.
    Zunächst hatte sie daran gedacht, Kellem Buran um Hilfe zu bitten, aber ihr war klar, dass sie so nur vom Regen in die Traufe kommen würde. Der Bruder Durans war etwas jünger, stieß sie aber durch andere Eigenschaften ab. Er prahlte ständig mit seinem Wissen und Können und sie empfand ihn als unendlich langweilig im Bestreben, sie zu beeindrucken. Unifah zerbrach sich den Kopf, ob sie einmal versuchen sollte, die Brüder gegeneinander aufzubringen, aber sie sah auch ein, dass damit alles verschlimmert werden könnte.
    In Kayakira wurden die Lebensmittel knapp, denn die Belagerung zeigte erste Wirkung. Zwar hatte es einige Versuche gegeben, durch unterirdische Tunnel eine Verbindung zur Außenwelt herzustellen, aber die feinen Ohren der Sphingen hatten das ziemlich schnell zunichte gemacht.
    So kam es, dass sich Unruhen in der Stadt ausbreiteten. Immer mehr Einwohner zogen Tag für Tag vor den Palast und forderten ein Ende der beginnenden Hungersnot.
    Zu diesem Zeitpunkt erschien Kellem Duran und verlangte eine Entscheidung. Kurzerhand gab sich Unifah reumütig, aber sie bestand darauf, die Brüder zu sehen, schließlich hatte sie beide an der Nase herum geführt.
    Duran gab sich zunächst recht ungehalten, musste aber einsehen, dass so am einfachsten klare Fronten geschaffen werden konnten.
    Zwei Tage später war es dann soweit. Der Emir war mit einem gelben Kaftan angetan, dazu eine graue Pluderhose. Auf dem Kopf trug er einen grünen Turban, der durch eine schmale goldene Brosche zusammen gehalten wurde. So saß er auf seinem Thron, während Unifah neben ihm auf einem dicken Sitzkissen Platz genommen hatte. Sie war barfuß und nur in türkisfarbene Schleier gehüllt, die alles und nichts versprachen. Diese Farbe brachte ihre olivfarbene Haut außerordentlich zur Geltung.
    Duran erschien zur vereinbarten Zeit in einer gelblichen Schwefelwolke, während Buran großspurig auf einer seiner Sphingen geflogen war.
    Offensichtlich wollte er dem Bruder in nichts nachstehen und hatte sich ebenfalls dieses Wesen angeschafft.
    Nach der Landung zog sich die Sphinx erschöpft zurück, denn es war kein Reittier und Buran wohnte noch weiter als sein Bruder von der Stadt entfernt.
    Ihm war die Verwandtschaft mit Duran anzusehen. Allerdings war er etwas kleiner, nicht so dünn und trug einen gepflegten Spitzbart, den er gern kräuselte. Das sollte ihn nachdenklich wirken lassen.
    „Nun Prinzessin, was ist der Grund, dass wir uns hier versammeln?“ ergriff der Ältere grußlos und gereizt das Wort.
    „Oh, so unfreundlich, Großer Magier? Habt Ihr einen Wunsch? Was dürfen wir Euch servieren?“
    „Mein einziger Wunsch ist es, Euch als meine Frau heimführen zu dürfen, oh Stern von ganz Navotay“, fiel Buran ein, bevor der älterer Bruder antworten konnte. Dieser schaute unwirsch zu ihm hinüber.
    „Deine Wünsche stehen hier ganz hinten an, ...“, knurrte er und wandt sich an die junge Frau: „Habt Ihr, schönste Perle unter dem Himmel, eine Entscheidung getroffen? Gerade eben musste ich mich durch eine aufgebrachte Menge drängen. Den Leuten da draußen geht es schlecht“, er wies überheblich zu einem der Rundbögen hinaus. „Aber das muss nicht sein. Ihr, Anmutigste aller Prinzessinnen wisst das.“
    Die Prinzessin senkte verschämt den Kopf und tat, als müsse sie überlegen. Dann endlich richtete sie sich auf, damit beide Zauberer ganz sicher ihre fast notdürftig bekleidete Gestalt sahen. Der gewünschte Effekt trat ein, denn beide waren für einen Moment sprachlos. Langsam schritt sie auf die Verehrer zu und nahm jeden nochmals genau in Augenschein. Dabei setzte sie die Wirkung ihres betörenden Parfüms ein, es umschmeichelte, ja betäubte fast.
    Dann drehte sie sich um, ging ein paar Schritte auf ihren Vater zu. Ließ den Kopf hängen und sagte seufzend: „Leider kann ich mich nicht entscheiden ...“ Es brauchte einen Moment, bis die Brüder wieder zur Besinnung kamen.
    „Was bedeutet das?“, fragte Buran verdutzt, langsam wie aus einer Trance erwachend.
    Sie drehte sich um und sah beide offen an: „Das bedeutet, dass ich mir jeden von Euch als Gemahl vorstellen kann. Wenn es doch nur etwas gäbe, was mir die Entscheidung erleichtern würde ...“
    „Ich kann Dir, oh zukünftige Königin meines Herzen, Reichtümer aus aller Welt zu Füßen legen“, sprach Buran mit einem schiefen Seitenblick auf den Kontrahenten.
    „Das kann ich auch“,meinte Duran. „Dazu aber noch meine Lebenserfahrung und Weisheit. Ganz zu schweigen von meinem Land. Du weißt sicherlich, dass es sich in Schönheit nicht hinter Deiner Heimat verstecken braucht.“
    „Sicherlich ist mein Besitz nicht so groß, dafür aber bin ich jünger als er“, wies Buran auf seinen Bruder.
    Darauf hatte die Prinzessin nur gewartet.
    „Oh, diese Seite hatte ich noch gar nicht bedacht“, sagte sie scheinheilig liebenswürdig. Dabei verrutschten ihre Schleier etwas und entblößten ihre Schultern.
    „Ich bin doch erst siebzehn Jahre und verfüge leider nur über sehr wenig Lebenserfahrung. Und ich bin doch nur eine normale Frau, nie im Leben würde ich so alt werden wie Ihr ...“
    Das schien den Magiern für einen Moment zu denken zu geben.
    „Ich werde Mittel und Wege finden, damit wir beide ein Leben lang Seite an Seite wandeln können!“ Diesmal war Buran schneller.
    „Und wie willst Du das anstellen?“ Sein Bruder lachte verächtlich. „Du besitzt bei weitem nicht meine Kenntnisse und bist ein blutiger Anfänger, was Zauberei und Magie an geht!“
    „Mein Wissen wird reichen, die Frau, die ich liebe, glücklich zu machen. Und ich lerne jeden Tag dazu“, versetzte Buran.
    „Bitte streitet Euch nicht meinetwegen“, schaltete sich Unifah ein. „Es gab hier schon zu viel Unfrieden.“
    Wieder schritt sie auf die Brüder zu, die kaum die Augen von ihr ließen. „Ich möchte Euch einen Wettbewerb vorschlagen.“
    „Wozu soll das gut sein? Ich bin der Ältere und habe ältere Rechte, die ich hiermit einfordere!“
    „Bitte, lieber Duran, lasst mich aussprechen“, wies die Prinzessin ihn sanft zurecht. „Ihr seit doch nur zwei Jahre auseinander und ich würde eine Woche nicht als ältere Rechte bezeichnen“, fügte sie leise hinzu. Dabei schaute sie ganz tief in seine Augen und ließ ihn so verstummen.
    „Was ist Euer Wunsch, oh liebreizende Blume der Morgenröte“, säuselte Buran. Dafür erntete er einen durchdringenden Blick und sagte nichts mehr.
    „Wie ich sagte, kann ich mich nicht entscheiden und mein Wunsch ist, zusammen mit meinem Auserwählten die längstmögliche Zeit auf dieser Welt zu verbringen. Was meint Ihr, würde mir dabei das „Auge von Thuldran“ helfen?“
    Die Magier prallten zurück und waren für einen Moment stumm. Die Spannung war greifbar.
    „Ihr wisst nicht, was Ihr da verlangt“, hob Duran nach einer Weile an.
    „Dieses ... Auge verspricht doch dem Besitzer ein langes, wenn nicht sogar unendliches Leben?!“, fragte Unifah unschuldig mit den Lidern flatternd.
    „Das besagt die Legende“, erwiderte der Ältere langsam. „Das Volk in der Yathyke-Wüste verehrte eine Art ...Stein. Es soll aber schon vor Jahrhunderten untergegangen sein.“
    „Oh, das freut mich, dass Ihr auch von diese Legende gehört habt“, sagte die Prinzessin erfreut.
    „Ganz richtig, es ist eine Legende. Keiner außerhalb Ilkiths hat dieses Auge jemals gesehen, geschweige denn seine Kräfte erlebt.“ Buran stand dieser Idee zutiefst misstrauisch gegenüber. „Viele haben es versucht, aber niemand kam zurück, um davon zu berichten."
    Mit einem verführerischen Augenaufschlag sagte Unifah: „Hier also mein Vorschlag: Ich verspreche, dass derjenige, der mir dieses Auge bringt, mich zur Ehefrau bekommt. Gleichzeitig ist uns beiden damit eine lange Zeit miteinander geschenkt. Was sagt Ihr dazu? Oder ist das zu schwierig für Euch?“
    „Eine solche Forderung könnte sich als lebensgefährlich herausstellen ...“ Duran schaute lauernd den Bruder an.
    Da trat Unifah nah an ihn heran. Ihr Parfüm entfaltete seine betäubende Wirkung, während sie ihn mit ihrer entblößten Schulter fast berührte. Ihr Mund näherte sich seinem Ohr: „Aber Ihr wisst auch, was Navotay Euch bei Eurer Rückkehr bietet ...“
    Sicher, seine Habgier geweckt zu haben, wandt sie sich nun an Buran auf die gleiche Weise: „Den Lohn für Euren Erfolg könnt Ihr doch jetzt noch gar nicht ermessen“, flüsterte sie und schaute ihm dabei tief in die verkniffenen Augen.
    „Für mich ist gar nichts zu schwierig“, knurrte Duran unwillig. Trotzdem war ihm anzusehen, wie in seinem Inneren Ehrgeiz und Vernunft miteinander rangen. Burans Ambitionen waren sofort geweckt, denn endlich war die Gelegenheit da, seinem Bruder und der Welt zu beweisen, dass er mindestens ebenbürtig war. „Das ist eure einzige Bedingung, Schönste aller Schönen?“
    „Reicht Euch das nicht?“ Wie zufällig schwebte sie dabei vor den Brüdern langsam auf und ab. „Ihr wisst, wie reich mein Land ist ...", säuselte sie weiter.
    Die Brüder schauten sich nur kurz an und stimmten dann zu, damit dieses unsägliche Hin und Her endlich ein Ende finden würde.
    „Aber vorher noch ein klitzekleiner Wunsch?", fragte Unifah mit unschuldigem Wimpernschlag.
    „Die Sphingen sind nun doch nicht mehr nötig, oder?“
    Duran zögerte, die Forderung der Prinzessin abwägend. Wenigstens war es zu einer Entscheidung gekommen. Würde er mehr erreichen, wenn seine Diener weiterhin die Stadt terrorisierten?
    Ohne Unifah aus den Augen zu lassen, trat er auf den Balkon und beschwor erneut die Anführerin der Wesen. Sie erschien, nickte verstehend und es war, als ginge ein spürbares Aufatmen durch die Stadt.
    Trotzdem war die Spannung im Thronsaal weiter greifbar. Die Prinzessin und die Brüder taxierten sich mit festen Blicken, ein Kräftemessen, wer zuerst die Augen senken würde.
    „Nun gut“, setzte Buran an. „Liebreizende Rose von Kayakira, Ihr habt uns Eure Bedingung genannt und ich werde sofort mit den Vorbereitungen meiner Reise beginnen.“ Er verneigte sich tief, rief mit einem lauten Fingerschnippen seine Sphinx herbei und verschwand im fast wolkenlosen Himmel.
    Mit einem kurzen Nicken und einem gebrummten Gruß verschwand Duran zwischen den beiden Wachen hindurch, um sich dann aufzulösen.
    Die Soldaten wurden mit einer Handbewegung des Emirs entlassen und bezogen ihre Stellung vor der Tür.
    Unifah und er waren allein.
    „Das war recht schlau.“ Die Stimme des Herrschers war plötzlich nicht mehr die eines älteren Mannes, sondern um einiges höher. Die Prinzessin grinste und bewegte sich ein paar Schritte in Richtung ihrer Privatgemächer. Die zierliche Gestalt in den fallenden Schleiern veränderte sich mit jedem Schritt in eine alte Frau mit harten, faltigen Gesichtszügen. Ihr Kopf steckte bis zum Hals in einem metallenen Gestell, auf ihrem Körper erschienen glitzernde Zeichen und Male. Dem Emir war mit einem Mal die Kleidung zu groß. Er stand auf, hielt seinen verrutschenden Turban fest und musste aufpassen, dass er nicht auf die zu langen Hosenbeine trat. Während er der Prinzessin folgte, verwandelte er sich in eine dicke dunkelbraun behaarte Spinne, von der Größe eines Ebers.

  • Hallo :)

    ich habe den nächsten Teil gelesen und habe ein paar Anmerkungen und Fragen:

    - Haben die Sphingen einen menschlichen Oberkörper? Also normale Arme und gehen sie aufrecht?
    - Die Stelle, wo Du schreibst, das die Belagerung beginnt, wirkt etwas komisch. Werden denn diese Sphingen von den Wachen oder Soldaten des Emirs nicht bekämpft? Das finde ich allgemein, fehlt etwas. Du beschreibst eine schwierige Situation für die Bevölkerung, aber irgendwie bleibt die Beschreibung recht blass und folgenlos. Die Situation könnte mehr Auswirkungen haben.
    - Irgendwo hast Du Passanten geschrieben. Das Wort wirkt sehr modern auf mich, etwas fehl am Platze hier.
    - Die letzten paar Zeilen werfen die Geschichte ziemlich durcheinander. Mal sehen wie das weiter geht ;)

    Freue mich auf den nächsten Teil!

  • Danke, das war sehr hilfreich :)
    Das Ende wirkt deshalb etwas verwirrend, weil ich die kurze Vorgeschichte, was es mit Unifah auf sich hat, hier nicht eingestellt habe.
    Grundsätzlich wollte ich erfahren, ob die Geschichte und Erzählweise überhaupt tragen, denn was nützen 500 Seiten, wenn die ersten 5 schon für den Orkus sind ;)

  • Hi,

    Also ich denke die Geschichte trägt vom Inhalt her auf jeden Fall!
    Von der Erzählweise würde ich wohl versuchen an manchen Stellen etwas langsamer zu werden und an diesen Stellen ein paar mehr Details aus der Szenerie zu beschreiben.

    Ich finde es alles in allem recht gut zu lesen und es interessiert mich, wie es weiter geht :)

  • Der Pakt

    Innerlich fluchte Kellem Duran. Sein Bruder und er hatten sich übertölpeln lassen. Anstatt die Prinzessin einfach zu nehmen, waren sie auf ihre Schönheit und ihr Spiel auf Zeit hereingefallen.
    Jetzt stand ihnen eine lange Reise bevor, denn die Wüste von Yathyke lag auf dem fernen Kontinent Ilkith am Rande der bekannten Welt.
    Das war ein heißer, unwirtlicher und kaum bewohnten Ort. Man munkelt sogar, dass es Länder gab, die Verbrecher nach dort verbannten und unliebsame Personen da ausgesetzt hätten.
    Die Reise dorthin benötigte einige Vorbereitungen, denn die Temperaturen und kaum vorhandene Wasservorkommen machten diese Unternehmung gefährlich. Auch für einen Magier Magna.
    Zurück in seinem Schloss an der westlichen Grenze Navotays, erwartete ihn dort die Dienerin Oosina.
    Sie hatte die Größe eines etwa 12-jährigen Kindes und ihre Erscheinung zeugte davon, dass ihre Herkunft von den östlichen Kontinenten war, aus den Urwäldern von Zamounis. Denn ein kurzes schwarzes Fell, welches, außer ihr Gesicht, den ganzen Körper bedeckte, lange, silberfarbene Haare, sowie einen seidigen Schwanz waren deutliche Anzeichen für eine Thimie-Frau.
    Duran fiel sie vor Jahren auf dem Sklavenmarkt von Vollosa durch ihre stechend grünen Augen auf und, dass sie eine exotische Wildkatze war. Denen sagte man magische Fähigkeiten nach und schnell war sein Interesse geweckt. Zwar bewegte Oosina aufrecht auf zwei Beinen, ließ aber oft genug das in ihr schlummernde Raubtier erkennen, wenn sie ihre Krallen ausfuhr. Klug und geschickt, hielt sie die wenigen Diener im Schloss in Trab und half ihrem „Besitzer“, wo sie nur konnte.
    Der Zauberer kam am späten Abend angeritten, übergab das erschöpfte Pferd an einen herbeigeeilten Diener und stürmte an Oosina vorbei in seinen „Magischen Saal“. Im Schein einer seiner Öllampen holte zunächst einen dicken Stapel Landkarten aus einem der unzähligen Regale hervor, fegte Bücher und Papiere von seinem wuchtigen Arbeitstisch und fing an zu suchen. Endlich fand er zwei ältere Karten, die aber leider beide unvollständig waren. Irgendwelche Nagetiere hatten offensichtlich Geschmack an Material und Farbe gefunden. Duran überlegte kurz und legte die Fragmente so zusammen, dass es ein fast vollständiges Bild ergab.

    Lautlos hatte die Katze den Raum betreten und fing an, alle Fackeln und Kerzen zu entzünden.
    Der Magier achtete nicht darauf, sondern konzentrierte sich kurz, streckte beide Hände über den Tisch aus und sprach die Worte:
    „Aizadh'gnih-Acthovh'zhish-Aiud'iogris!“ Dünne grünliche Strahlen entwichen seinen Fingern, krochen suchend über die beiden Landkarten und fügten die Teile zu einem einzigen Blatt zusammen.
    Zufrieden nahm Duran sein Werk zur Hand, das fehlende Stück empfand er nicht als Verlust.
    Die ganze Zeit hatte ihn Oosina mit verschränkten Armen beobachtet. Sie wusste, dass er bei seinen Werken nicht gestört werden durfte. Sie wartete darauf, dass er sie ansprach.
    Auf einen Wink hin brachte sie ihm einen gewichtigen Kerzenständer zu dem dickbauchigen Globus in einer der Zimmerecken.
    Stumm sah seine Dienerin, wie er mit den Fingern die Kugel abschritt. Zunächst suchte er Kayakira und stellte fest, dass Ilkith wirklich eine Weltreise entfernt war. Viel schlimmer noch, mit seiner Magie konnte er sich nicht einmal annähernd dorthin versetzen, denn soweit westlich war er noch nie gereist.
    Navotay lag im Herzen des größten Kontinents - Eresouk. Von hier aus musste er die Küste von Bashmee erreichen. Von dort aus über das Caprianische Meer bis nach Maiching, ein Kontinent etwas kleiner als Eresouk. Danshang, an dessen nordwestlichem Ende, hatte den größten Hafen und war der Punkt, von dem aus Duran, wie jeder gewöhnliche Reisende, sich nach dem nördlich liegenden Ilkith einschiffen musste. Wenn es überhaupt offizielle Routen gab. Seine zusammengekniffenen Augen konnten weder auf dem Globus noch auf der Karte einen Ort oder gar eine Stadt in Küstennähe ausmachen.
    Der Magier hob einige von den vom Tisch gefegten Blättern auf und setzte sich in seinen hochlehnigen Arbeitsstuhl. Dann nahm er eine schöne Glasfeder zur Hand, tauchte sie in das Tintenfass, welches die Form eines liegenden Elefanten hatte und begann im Kopf seine Reise zu planen.
    Inzwischen hatte Oosina einem Diener ein Zeichen gegeben, woraufhin dieser mit einem Tablett und einer Kanne heißen Kaffees erschien. Das nahm sie ihm an der Tür ab, trug es hinüber und stellte es stumm auf den Tisch. Lautlos goss sie das Getränk in eine Tasse. Ohne aufzublicken, nahm Duran einen kleinen Schluck, nickte zustimmend und schrieb weiter.
    Was würde er für eine Seereise, was für eine Wüstenwanderung brauchen? Wie viele Tage sollte er jeweils planen? Wenn er auf der Reise Magie anwenden wollte, welche Hilfsmittel bräuchte er? Da er nach einer solchen Zauberei immer erschöpft war, müssen Pausen einberechnet und gute Unterkünfte gefunden werden.
    Fast lautlos sammelte Oosina alles herunter gefallene um den Schreibtisch auf, sortierte es langsam und legte es in den Regalfächern ab. Dann schenkte sie Kaffee nach, setzte sich still auf eine Fensterbank und schaute hinaus.
    Sie sah ein von zwei hellen Monden beschienenes karges Land, hier am Rande zwischen Kayakira und dem Königreich Quashtul. Am Horizont verlief die Bergkette des Limi-Gebirges, der die westliche Grenze zwischen beiden Ländern markierte. Dort lebten die Sphingen, die trotz ihres guten Verstecks von Duran vor einigen Jahren aufgespürt worden waren. Durch einen Zweikampf mit ihrer Anführerin Esyara, den er nur mittels seiner Magie gewinnen konnte, erklärten sich die geflügelten Wesen bereit, ihm zu dienen.
    Allerdings unter einer Bedingung: Esyara war die letzte weibliche Sphinx, deshalb befürchteten sie ihr Aussterben, auch wenn sie mindestens doppelt so alt wie Menschen wurden. Duran stimmte zu, aber er schrieb dieser Auflage keine große Bedeutung zu und hoffte, eine Lösung würde ihm eines Tages über den Weg laufen.
    Sein Bruder Buran hatte mittels der alten Hexe der Berge eine zweite Gruppe von Sphingen ausfindig gemacht und auch er hatte ihnen für eine Zusammenarbeit versprechen müssen, einen Weg des Überlebens der Wesen zu finden. In dieser Beziehung waren sich die Brüder sehr ähnlich, denn mit Beteuerungen und Gelübden gingen sie recht frei um.
    Die schneebedeckten Spitzen der Berge leuchteten weithin, darunter war viel grün, durchsetzt mit braun und grau. Das meiste, was hier wuchs, waren eher niedrige Pflanzen, denn der Boden war steinig und hatte wenig Nährstoffe. Kleine Wälder mit, durch die Herbststürme verkrüppelten Bäumen standen vereinzelt zusammen gedrängt.
    „Jemand kommt“, sagte Oosina plötzlich unvermittelt laut. Kellem Durans Kopf hob sich.
    „Euer Bruder, auf einer Sphinx“, fügte sie hinzu.
    Das Domizil von Kellem Buran war ein spitzer mehrstöckiger Turm und lag im gleichen Landesteil, zu Pferd war es höchsten zwei Tagesreisen entfernt. Trotzdem sahen sich die Brüder seit Jahren nicht mehr, der Streit um das Erbe der Mutter hatte sie vor langer Zeit entzweit.
    Duran war verwundert: „Warum sollte er herkommen?“, sagte er mehr zu sich selbst.
    „Es muss etwas Dringendes sein ...“, sagte die Dienerin. „Vielleicht die Prinzessin betreffend ...“
    Der Magier legte die Feder aus der Hand und lehnte sich zurück.
    „Manchmal kommt es mir so vor, als ob meine Gedanken lesen könntest“, seine Stimme klang herausfordernd.
    Oosina lacht leise auf, sagte aber nichts.
    „Bisher habe ich keine Deiner angeblichen magischen Fähigkeiten gefunden.“ Lauernd beobachtete er sie.
    „Man weiß zu wenig über Dein Volk, aber es kann doch nicht alles nur Gerede sein.“
    Die Dienerin war mit geschmeidigen Bewegungen auf dem Weg nach draußen. „Bestimmt ist es wirklich nur Gerede“, erwiderte sie, ohne sich umzusehen.
    Da Kellem Durans Schloss eher einem großen schwarzen Vieleck entsprach, auf dem eine überdimensionale Kuppel saß, musste sein Bruder vor dem Haupttor landen. Leicht glitt er von der Sphinx herunter und stellte sich breitbeinig vor das mit Reliefs verzierten Tor aus schwarzem Basalt.
    Es dauerte einige Momente, bevor sich dessen Flügel, träge und lautstark nach außen öffneten.
    Oosina erschien und wirkte unter dem riesigen Eingangsbogen noch kleiner.
    „Ich fürchte, mein Herr hat im Moment keine Zeit für Euch“, sagte sie mit stolzem Blick.
    Buran lachte freudlos auf: „Er soll mich empfangen. Ich habe den weiten Weg nicht aus Spaß gemacht. Es steht einiges auf dem Spiel. Geh und melde ihm das.“
    „Ich bin seine, aber nicht eure Dienerin“, versetzte sie.
    „Bitte!“, sagte er fast gelangweilt. Sie überlegte kurz und verschwand.
    Kurz darauf kam sie mit ihrem Herrn zurück.
    „Ich wüsste nicht, was wir miteinander zu besprechen hätten!“, knurrt Duran mit verkniffenem Gesicht seinen Bruder an.
    „Du weißt, dass Du mich betrogen hast ...“, begann der Jüngere. „Du hattest kein Recht ...“
    „Ich hatte jedes Recht, denn Du warst nicht da. Du warst nie mehr da, seit meinem 30. Geburtstag. Du hieltest es für wichtiger, durch die Welt zu reisen, Frauen und Abenteuer zu jagen!“
    Duran war verbittert, denn sein Bruder hatte ihn damals mit der knapp einhundertjährigen Mutter allein gelassen.
    Diese war im Laufe der Jahre immer merkwürdiger und unangenehmer geworden, hatte von Visionen und Träumen gefaselt, da halfen keine Tränke oder Zaubersprüche mehr, denn gegen die meisten war sie als alte Zauberin inzwischen resistent. Ihr Tod hatte eine große Last von Durans Schultern genommen und er nahm es seinem Bruder weiter übel, dass er das nicht mit ihm geteilt hatte. Dementsprechend beanspruchte der Ältere danach alle Habe der Mutter, was wiederum Buran auf den Plan rief. Aber zu spät, alles von Wert war bereits in den Tiefen des Schlosses verschwunden.
    Buran holte tief Luft und schaute seinen Bruder dabei fest an.
    „In Ordnung, lassen wir das. Ich bin nicht gekommen, um mit Dir zu streiten. Ob es Dir gefällt oder nicht, ich fürchte, wir müssen unsere Meinungsverschiedenheiten ruhen lassen und zusammen arbeiten.“
    Kellem Duran machte ein abfälliges Geräusch, winkte uninteressiert ab und wollte wieder verschwinden.
    „Den Weg hättest Du Dir sparen können. Es gibt nichts, was Du kannst oder besitzt, was ich nicht besser könnte oder schon besitzen würde. Geh nach Hause, kleiner Bruder.“
    „Warte einen Moment, Duran. Lass mich bitte ausreden.“
    Dieser schaute über seine Schulter, überlegte kurz und wandt sich um.
    „Amüsiere mich!“
    „Leider ist es nicht lustig, was ich zu berichten habe. Bevor ich nach Kayakira aufbrach, war ich bei der alten Thapasaswati ...“
    Duran lachte wieder auf und wedelte abwehrend mit seinen Händen. „Was soll ich mit dem Gefasel der Hexe in den Bergen? Sie ist zehn Mal älter als wir beide zusammen und war schon immer verwirrt ...“
    „Sie sagte mir voraus, wann und unter welchen Umständen Du und ich uns wiedersehen. Sie wußte auch, dass Unifah uns beide hinters Licht führen würde.“
    „Wenn Du das wusstest, wieso bist Du dann heute Morgen dort aufgetaucht? Wäre doch einfacher gewesen, mich allein ins Messer laufen zu lassen.“
    Duran winkte Oosina zu sich, um hinter ihr das Tor zu schließen.
    „Niemand kann seinem Schicksal entfliehen. Das weißt sogar Du!“
    „Richtig, aber dazu braucht es keine, von allen guten Geistern verlassen alte Frau! Und jetzt scher Dich in Deinen Turm zurück!“ Er wandt sich ab.
    „Wenn wir nicht gemeinsam nach Ilkith gehen, wird einer von uns beiden sterben.“
    Mit einer hilflosen Geste und mitleidigem Blick stieg Duran einige Stufen hinunter, wieder auf seinen Bruder zu.
    Er legte ihm die Hand auf die Schulter und sagte in versöhnlichem Ton:
    „Und warum sollte ich das glauben?“
    „Sie hat bisher immer recht gehabt. Woher wusste ich, dass unsere Mutter gestorben war? Ihr habt hier weit zurückgezogen in der Einöde gelebt. Wie hätte ich das erfahren können? Sie hatte es mir vorher gesagt. Leider kam ich damals zu spät, um sie noch lebend zu treffen ...“
    Buran erfasste den Arm des anderen: „Bitte glaube mir und lass uns als Brüder das Auge von Thuldran finden. Ich schlage vor, wer zuerst die Hand an den Stein legt, dem gehört Unifah.“
    Mit versteinertem Gesicht schaute Duran dem Bruder minutenlang in die Augen. Deutlich war zu sehen, wie seine Gedanken arbeiteten.
    Dann sagte er mit scharfer Stimme: „Wenn Du versuchst, mich auszutricksen, wird am Ende nur einer von uns beiden von dieser Reise zurückkehren.“
    „Also abgemacht!“ Ein breites Lächeln zog über das Gesicht des Jüngeren, der dem Bruder die offene Hand entgegen streckte. Und Duran schlug ein.

  • Erstmal vielen Dank für die Likes :)
    Ich muss gestehen, dass ich auch durch das Feedback hier, die Geschichte, den ganzen Plot und auch teilweise die Charaktere nochmals gründlich durchleuchtet habe und feststellen musste, dass es in der "damaligen" Form keine Geschichte ist, die mir als Leser gefallen würde.
    Deshalb habe ich nochmals von vorn begonnen und feile gerade am ersten (neuen) Kapitel, wo ich auch auf neue Probleme gestoßen bin.
    Als auktorialer Erzähler bin ich mir unsicher, ob zu wenig "Show -don't tell" in die Geschichte einfließt, aber aus Charaktersicht, weiß ich wiederum nicht, ob und wann Perspektivwechsel gut/richtig/unnötig sind. Sobald ich ein halbwegs zufriedenstellendes Ergebnis habe, wird es hier auf euch losgelassen ;)

  • Hi @Eegon2,

    bisher sehr interessant!

    Spoiler anzeigen

    Mir gefällt vor allem das Setting: Wüste, Magie scheint zwar von Forschern genutzt, doch nicht alltäglich. Der Konflikt wird schnell klar und natürlich sorgen die Twists für Spannung und Anregung ;)

    An der Grammatik würde ich noch feilen, der Stil an sich ist aber ziemlich angenehm zu lesen. Hier ein paar Rechtschreib-Dinge (wohl auch nur Tippfehler), die ich anmerken möchte:

    Denn ein kurzes schwarzes Fell, welches, außer ihr Gesicht, den ganzen Körper bedeckte, lange, silberfarbene Haare, sowie einen seidigen Schwanz waren deutliche Anzeichen für eine Thimie-Frau.

    "...lange, silberfarbene Haare sowie ein seidiger Schwanz waren ..." (vor "sowie" kein Komma ;))

    Dann nahm er eine schöne Glasfeder zur Hand, tauchte sie in das Tintenfass, welches die Form eines liegenden Elefanten hatte und begann im Kopf seine Reise zu planen.

    "... das Tintenfass, welches die Form eines liegenden Elefanten hatte, und begann ..."

    Sind ein paar solcher Dinge, die etwas stören, aber an sich ist das bei den ersten Versionen einer Geschichte üblich. Ich denke, die Überarbeitungen, die mit der Zeit folgen, werden das ausbesser :)

    Zum Inhalt:

    Wie gesagt - Thema und Setting sehr anregend. Das Bisherige wirft Fragen auf (Wer sind Emir und Unifah eigentlich? Werden sich die Brüder vereinen? Wer ist der "Sphinx-Jäger"? etc.), verspricht aber Spannung und Konflikte.

    Die Beschreibung der Umwelt fand ich insgesamt zwar schön, aber etwas schwerfällig zu verstehen. Liegt vielleicht auch dran, dass ich etwas geschafft bin grade :sleeping: Dennoch denke ich, dass eine grobe Karte der Welt sehr hilfreich und nett zu sehen wäre ;)

    Ich freue mich auf mehr!
    LG
    Celytha

    Fantasy is like endless freedom! Open your mind and create epics!

    ~Meine Geschichte: Aydron (Band I)~

  • Hi @Eegon2 :)

    Nun hab ich deine Geschichte auch gelesen^^

    Das erste, das mir aufgefallen ist, war die Nähe zu Alladin, sowohl Duran (Jafar), wie auch der Emir (Name weiss ich nicht mehr xD) und natürlich Unifah (Jasmin) kamen mir automatisch bekannt vor, weiss nicht ob es beabsichtigt ist, aber mir gefällts :D

    Was das Setting betrifft, ist es ebenfalls "typisch" arabisch, passt also sehr gut.

    Was mich dann doch ein bisschen stört, sind die Sphinxen. Bei einer Sphinx denke ich automatisch an die ägyptische Version, von daher fällt es mir immernoch schwer, diese vorzustellen :S Und wie schon @Blindseher schrieb, akzeptieren die Bewohner, Soldaten, Wachen etc. einfach kampflos die Belagerung? Du hast nicht darauf geantwortet, deshalb frag ich mal nach^^

    Deine Geschichte gefällt mir aber ganz gut, klar die Dialoge sind teilweise etwas in die Länge gezogen, weil viel wiederholt wird, aber wie einige andere geschrieben haben, stör ich mich garnicht an den Perspektiven, die gefallen mir :D

    Weiter oben erwähnst du ein Korrektur-/Lektor-Programm, welches verwendest du?

    Ich würde dir empfehlen, entweder das Programm zu wechseln oder selber mehr auf die Grammatik zu achten. Ich weiss, bin selbst nicht gerade ein Hirsch in dieser Disziplin, aber in deinem ersten Abschnitt von "Der Pakt" habe ich beim überfliegen schon um die 15 Fehler gefunden, Wortwiederholungen und verquere Satzstellungen nicht eingerechnet.

    Ich würde hier ja jetzt eine kleine Korrektur einfügen, aber da seit einem Monat nichts mehr läuft und du angekündigt hast, alles zu überarbeiten, warte ich auf eine Reaktion von dir, bevor ich mir diese Mühe mache. Würde mich ein bisschen wurmen, wäre es für nichts, verstehst du bestimmt^^

    Ansonsten tolles Ding und viel erfolg :thumbsup:

    LG

    Ein Held. Ein Beschützer ganzer Völker. Geehrt und Bejubelt. Und trotzdem alleine.