Hallo zusammen
ich bin ja schon seit einiger Zeit dran meine Geschichts-Welt zu erstellen und konnte mich jetzt endlich mal aufraffen auch wirklich anfangen zu schreiben und nicht nur die Welt, Charakteren und die Story zu entwickeln. Der Anfang ist irgendwie immer das Schwierigste
Ich bin mir noch sehr unsicher bezüglich meines Schreibstils und wie das Geschriebene rüberkommt, da hoffe ich das ihr mir weiterhelfen könnt.
Kritik ist erwünscht, vor allem Grammatik, Rechtschreibung und Satzbau, weil das einfach noch nie mein Ding war. "hoffentlich kein Hoffnungsloser Fall"
Ich weiß das man diese Sachen eig. beherrschen sollte, wenn man schreiben will, aber mir macht es einfach Spaß und ich versuche auch gerne mich da zu bessern
so dann wünsche ich euch viel Spaß beim lesen.
Cover
Kapitel 1 (1/2)
Im Schutz einer starken alten Eiche stehend, blickte sie auf eine Lichtung, die von mächtigen Bäumen umringt wurde. Die Riesen wirkten, wie die Mauern einer Burg die ihr Inneres vor Eindringlingen beschützte.
Viviens Blick wanderte zu dem Rotschwanzbussard, der auf ihrem rechten Arm saß. „Ich hoffe du kennst noch dein altes Zuhause, kleiner Freund.“
Das Tier strich mit seinem Kopf über ihren Handrücken, dann richtet es seinen Blick zur Lichtung.
Sie folgte seiner Aufforderung und trat aus dem Schatten der Eiche in die Morgensonne. Die Strahlen, die die Baumkronen überwinden konnten, schenkten ihrer Haut eine angenehme Wärme, brachen sich in den Tautropfen auf den Gräsern und sorgten dafür, dass die Lichtung wie mit Diamanten bestückt funkelte.
Das kniehohe Gras streifte an ihre Jeans, als sie hindurchlief und sich auf einen erwärmten Felsen inmitten der Lichtung setzte. Aus ihrer linken Jackentasche nahm sie ihr Handy und blickte auf die Uhrzeit. Seufzend suchte sie den Waldrand ab.
„Man wo bleibt sie denn nur. Ich habe ihr doch gestern noch gesagt, dass wir uns hier um zehn Uhr treffen.“
Vivien strich Blue leicht über die weiße Brust, der Raubvogel jedoch nahm ihre Berührung kaum wahr, denn er beobachtete die nervösen Vögel am Waldrand, die von Ast zu Ast flogen, um herauszufinden wer in ihren verborgenen Ort eingedrungen war.
Sie dachte zurück, wie sie den verletzen Bussard hier unter einem der Fichtenbäume gefunden hatte. Sein Gefieder war durchnässt gewesen und hatte wüst in alle Richtungen abgestanden. Er war bei dem starken Sturm mit einem Baum kollidiert und hatte sich den Flügel gebrochen. Aber jetzt, nach acht Wochen intensiver Pflege, glänzten seine braun-gesprenkelten Schwungfedern wieder und gaben dem Tier sein prachtvolles Aussehen zurück.
Plötzlich drangen Blues Gedanken in Viviens Kopf und teilten ihr mit, dass jemand die Lichtung betrat. Aus ihren Gedanken gerissen blickte sie um sich und konnte eine vertraute Person sehen, die aus dem Unterholz stieg.
Zeitgleich sprang der Bussard von Viviens Arm, erhob sich mit kräftigen Flügelschlägen in die Höhe und segelte auf die eintreffende Person zu. Während er über ihrem Kopf Kreise drehte, ertönte sein schriller Ruf.
Lachend hielt das Mädchen ihre Hände auf den Kopf, um ihr blondes Haar zu verbergen. Jedoch fand Blue eine ungeschützte Strähne und zog an dieser, was dem Mädchen ein Quietschen entlockte.
Danach flog Blue wieder zurück zu Vivien. Sie streckte ihren rechten Arm in die Höhe, Blues stoppende Flügelschläge ließen ihre Haare herumwirbeln. Geschmeidig landete er auf dem, von einem Lederhandschuh geschützten Arm.
Als Miranda die Beiden erreichte, zeigte sie mit drohendem Finger auf Blue. „Du frecher Vogel kannst es einfach nicht lassen, oder?“ Vivien musste lachen und antwortete ihr: „Sieh es positiv Mira, das ist ein Zeichen, dass er dich mag. Obwohl wenn ich so nachdenke, vielleicht kann er dich auch einfach nicht ausstehen“, sagte sie und streckte ihrer Freundin die Zunge raus.
„Das kann nicht sein. Ich habe ihm doch immer was Leckeres zum Fressen mitgebracht. Du weißt doch, Liebe geht durch den Magen.“
„Du meinst deine Mastattacken.“ Miranda versuchte zu widersprechen. „Es ist ein Wunder, dass er fliegen kann und nicht über den Boden rollt.“ Beide mussten losprusten.
Vivien unterbrach ihr Gelächter. „Warum hast du eigentlich so lange gebraucht?“
Miranda seufzte. „Frag bloß nicht. Google Maps und ich sind einfach keine Freunde. Es hat mich durch die Pampas gelotst und dann bin ich irgendwo durch ein Sumpfgebiet gelaufen und habe mir meine Stiefel versaut.“
Vivien schlug sich die Handfläche vor´s Gesicht und musste schmunzeln. „Das kann auch nur dir passieren.“
„Es kann ja auch nicht jeder so ein eingebautes Navigationssystem, wie du im Kopf haben“, antwortete Miranda plump.
„Da hast du auch wieder recht. Ob alle nicht medialen Menschen so sind wie du?“, fragte sie sich.
„Nein ich bin einzigartig, du Angeberin. Apropos, wo ist eigentlich deine Mutter?“, wechselte Miranda das Thema.
„Sie musste kurzfristig im Krankenhaus einspringen, da eine Arbeitskollegin krank geworden ist.“
„Ach so, na dann sind wir wohl alleine.“ Vivien nickte zustimmend.
Plötzlich merkte sie, dass Blue ein Loch in ihren Pulloverärmel gebissen hatte.
„Blue... ich hab ja schon verstanden.“ Sie hielt dem ungeduldigen Bussard den Schnabel zu.
„Miranda, willst du ihm zuerst dein Geschenk geben? Der Herr wird ungeduldig.“
Sie bejahte lächelnd und kramte in ihrer Handtasche, dann zog sie ein blaues Bändchen heraus. Es hatte die passende Größe, um an Blues Bein gebunden zu werden. Während Miranda es befestigte, zupfte Blue an einer ihrer blonden Strähnen.
„Du frecher Vogel!“
Vivien musste lachen. „Ihm gefällt dein Geschenk.“
Miranda strich ihm leicht mit dem Zeigefinger über den Kopf. „Wusste ichs doch.“
„Kannst du ihn mal kurz nehmen?“ Ohne auf Mirandas Antwort zu warten, sprang Blue auf ihren Arm. Zum Glück hatte sie eine dicke Jacke an, sodass sie Blues Krallen fast nicht spürte. Zunächst zog Vivien den Lederhandschuh aus und deponierte ihn auf den Felsen. Dann legte sie ihre Hände um Blues Kopf, wie um eine Kugel, anschießend schloss sie ihre Augen. Sie ließ ihre Gedanken in die Vergangenheit wandern, zu dem Zeitpunkt, als sie zum ersten Mal auf Blue traf und folgte diese bis zum heutigen Tag. Vor Blues Augen spiegelten sich Viviens Erinnerungen und Gefühle, die sie nun mit ihm teilte, wider. Ungewollt erreichte ihn Viviens Sehnsucht, nämlich das freie Gefühl zu spüren, wie ein Vogel durch die Lüfte zu gleiten.
Langsam öffnet sie ihre Lider wieder und nahm die Hände von Blues Augen.
Miranda blickte sie fragend an.
„Ich habe ihm alle meine Erinnerungen an ihn gezeigt.“
„Wow, wie cool, kannst du das auch bei mir machen?“
„Nein leider nicht. Das kann ich nur bei Tieren“, antwortete sie.
Plötzlich wird Vivien von einem abrupten Schmerz aus dem Gespräch gerissen. Blue war wieder auf ihren Arm gesprungen und biss ihr so stark in den Arm, dass sie blutete.
„Was zum Teufel sollte das?“ Doch bevor sie richtig reagieren konnte, biss sich Blue in sein Bein. Der Blutstropfen, der an seinem Schnabel hinuntertropfte, fiel in Viviens Wunde. Dann erhob sich der Bussard in die Lüfte.
„Was war denn das jetzt?“, fragte Miranda überrascht.
Vivien schob ihren Pulloverärmel nach oben und konnte eine tiefe Wunde auf ihrem Handgelenk sehen. „Er hat mich gebissen! Das hat er noch nie gemacht.“ Miranda wühlte in ihrem Rucksack und hielt ihrer Freundin ein Taschentuch hin. „Seltsam.“
Dankend nahm sie es an und tupfte sich damit das Blut weg. Zeitgleich versuchte sie den mentalen Kontakt zu Blue aufzubauen. Jedoch wurde sie von einem plötzlichen Schmerz in ihrer linken Brust unterbrochen. Sie griff krampfhaft an ihre Brust. Ihr Herz.
Es donnerte in ihr. Der Schmerz wuchs weiter und wie eine brennende Kugel bohrte er sich einen Weg durch ihre Venen. Ihr Körper gehorchte ihr nicht mehr. Sie konnte ihren Aufprall auf dem Boden nicht abfangen und schlug mit den Knien auf. Miranda beugte sich über sie und versuchte sie hochzuziehen. Mit keuchender Stimme reagierte Vivien. „Ne...nein...ich kann ni... arhhhh.“ Abrupt bohrte sie ihre Fingernägel in die Kopfhaut, denn ihr Kopf pulsierte vor Schmerzen. Ihr Blick verschwamm. Ihre Sinne verdrängten die Umgebung.
Warum … warum hört es nicht auf?
Der quälende Schmerz hatte sein Ziel erreicht, wie eine brennende Pfeilspitze drang er in ihre Augäpfel ein. Ein schriller Schrei drang aus Viviens Kehle.
Langsam versiegte der Schmerz und Vivien öffnete vorsichtig ihre Lider. War es vorbei?
Mirandas Stimme erreichte sie wieder.
„Vivien … Vivien kannst du mich hören... was hast du?“
Vivien blickte ihre Freundin an, ihre Stimme zitterte:
„Ich weiß nicht, aber ich glaub es ist vorbei.“ Sie versuchte sich wieder aufzurichten, doch plötzlich hatte ihr Herz einen kurzen Aussetzer und dann raste ihr Blut, wie ein Tsunami durch ihre Adern. Ihr Blick schwärzte sich und die Spannung verließ ihren Körper. Sie kippte ins feuchte Gras.