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Da nun mein Versuch bei 'High Fantasy' literarisch einzusteigen auf wenig Anklang gestoßen ist, möchte ich nun einfach mal als Auszug etwas über meine Heimat beim Aldebaran erzählen. Ich denke, meine Fantasy ist eigentlich eher Sciencefiction, die jedoch in der Zeit weit zurück bei Drachen, Zwergen und Elfen angesiedelt ist - also ein Genre-Mix, der, wie man mir erklärte, nur absoluten Experten unter den Schreibern vorbehalten sein sollte.
Wenn ich aber das Bedürfnis habe etwas zu schreiben, ist mir das egal, ob ich Experte bin oder nicht. Ich habe irgendwann einmal gelernt, wie man sich schriftlich ausdrückt, und da mache ich es einfach. Und wenn man mir dann hier vielleicht hilft mich besser auszudrücken, kann das ja nicht schaden, denke ich. Beim Kommentieren anderer Texte bekomme ich aber meistens einfach kein Wort heraus, wie ich es hier an anderer Stelle bereits erwähnt habe.
Der Text ist an das Thema meines angefangenen Sci-Fi-Romans 'Rebellen im Weltraum' (Arbeitstitel) angelehnt. Er könnte - im Gegensatz zur zunächst angedachten chronologischen Abfolge - als Einstieg in diese Geschichte dienen, die ich dann als Rückblende erzähle. Zu den erwähnten Charakteren mit den Decknamen 'Nemo', 'Humboldt', 'Salome' und 'Smörebröd' und auch zu Jelena und Ilja gibt es bereits Beschreibungen, die ich hier zitieren könnte.
LG Nicole
Ein alter Astronaut erzählt ...
Es ist Sternzeit 8754-6826-374-21. Meine Position ist nach IgWA 5-155-103-1. Der erste Planet eines ziemlich merkwürdigen Sonnensystems in der Nähe des Aldebaran. Also es erscheint für die Bewohner des Planeten, wo ich ursprünglich her komme, so, als wäre dieser Stern beim Aldebaran. Dieser Planet ist IgWA 5-157-87-3. Der dritte Planet eines mittelgroßen Sterns, vom Aldebaran aus gesehen irgendwo zwischen den Sternbildern Schütze, Adler und Schlange, soweit man diese Sternbilder von hier aus überhaupt erkennen kann. Ohne den IgWA, den intergalaktischen Weltraum-Atlas, würde wahrscheinlich selbst ich als ehemaliger Raumschiff-Kommandant nicht mehr dort hin zurück finden.
Die Bewohner dieses Planten, zu denen ich mich auch einmal zählte, haben nichts anderes in ihren hohlen Köpfen, als sich ständig gegenseitig das Leben schwer zu machen und sich zu bekämpfen. Sie nennen ihren Planeten 'Erde' und ihren Zentralstern 'Sonne'. Als unser letztes Raumschiff der Aldebaran-Mission wieder zurück zur Erde startete, blieb ich einfach hier. Ich hatte keine Lust mehr auf Macht, Gier und Krieg. Sollen doch meine jungen Kollegen da jetzt versuchen irgend etwas auszurichten. Der alte Nemo ist jetzt müde.
Ja 'Nemo', nach Jules Vernes U-Boot-Kapitän der Nautilus, das war mein Deckname, als ich vor langer Zeit bei den Weltraum-Rebellen das Kommando über mein erstes Raumschiff übernahm. Damals hatten wir noch Hoffnung mit Hilfe der Bewohner eines Planeten beim Sirius, IgWA 5-157-92-2, etwas ändern zu können. Die meinten aber nur, wir sollten einfach ein paar tausend Jahre abwarten, bis wir den dafür erforderlichen geistigen und technischen Entwicklungsstand erreichen. Jetzt bin ich Aldebaraner oder eigentlich lieber Aldebaranerin, obwohl es da jetzt bei uns eigentlich keinen Unterschied gibt. Aber auf der Erde finde ich die Frauen schöner, und fühle mich vielleicht deshalb immer mehr weiblich. Für die Aldebaraner bin ich einfach §W&%qx?”22!, ob Mann oder Frau unterscheiden die nicht.
Also nun sitze ich jetzt hier am Strand. Der Wind weht mir seitlich von hinten meine langen weißen Haare ins Gesicht. Die Wellen rauschen. Die Sonne steht da, wo sie immer steht, ziemlich hoch oben in einem immer gleichen, rötlich grauen Himmel. Das Wasser, auf dem sich mit weißer Gischt die Wellen kräuseln, erscheint grünlich bis tief schwarz. Einen Horizont gibt es nicht. In der Ferne löst sich einfach nur alles im Dunst auf und geht dann fließend in die Farbe des Himmels über, je höher man hinauf schaut. Die Sonne steht immer am selben Platz und geht nie auf oder unter. Ein Wechsel von Tag und Nacht ist hier unbekannt.
Vor mir ist das Meer und hinter mir ist Wüste, soweit man sehen kann. Sonst gibt es hier nur unser Haus der Astronauten von der Erde, das mit einer recht hohen Mauer nach außen um einen Garten herum gebaut ist. Die Mauer hält den Wind ab, der hier ständig vom Land zum Meer hinaus weht. Die Sonne heizt das Wasser auf, während ihr Licht vom Sand der Wüste reflektiert wird. Also steigt ständig warme Luft über dem Meer auf, und kühlere Luft strömt vom Land nach.
Unsere Raumschiffe sind schon lange wieder unterwegs zurück zur Erde. Für mich und zwei weitere ehemalige Mitglieder unserer Mannschaften gibt es eine kleine Flugscheibe, mit der wir die Städte der Aldebaraner oder die riesigen Wälder, weit entfernt bei den hohen Gebirgen, erreichen können. Dort bei den Gebirgen regnet es fast immer und hier in der Wüste nie. Ganz weit in der Ferne kann man die gewaltigen dunkelgrauen Wolken erahnen, die an den Bergen nach oben steigen müssen und es dabei über den Wäldern regnen lassen.
Nun stelle ich uns drei Erdlinge einmal kurz vor: Da bin ich, Ex-Kommandant 'Nemo', 'Salome', eine Biologin aus der Mannschaft des Kommandanten 'Humboldt', und 'Smörebröd', der Koch aus meinem Raumschiff. 'Smörebröd' und ich sind schon recht alt und würden nach der langen Abwesenheit auf der Erde wohl kaum jemanden unserer Verwandten oder Bekannten noch lebend antreffen. 'Salome' ist hier geblieben, obwohl ihr Sohn und ihre Tochter mit den Raumschiffen zurück zur Erde aufgebrochen sind. Und dann gibt es noch Ilja oder jetzt %&3WxZ?ß, den Sohn meiner ersten Offizierin Jelena, der nun ganz bei den Aldebaranern lebt und hier nur gelegentlich zu Besuch kommt.
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