Es gibt 10 Antworten in diesem Thema, welches 2.883 mal aufgerufen wurde. Der letzte Beitrag (4. Juni 2020 um 18:02) ist von kalkwiese.

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    Bei mir ist gerade ein geistiger Blitz eingeschlagen. Ich musste sofort Stift und Papier zur Hand nehmen. Dx

    wenn ein blick zurück

    auf das letzte stück

    den langen weg

    mich lässt seufzen

    voll kühler wärme

    und herzensläuten

    sind die dinge

    an ihrem platz.

    Häupter auf meine Asche!

    3 Mal editiert, zuletzt von kalkwiese (14. Juni 2020 um 22:12)

  • Hi, kalkwiese

    was hältst du davon, aus der 4. Zeile: 'lässt mich seufzen' zu machen? Außerdem stört mich der Reim in Zz 1 und 2. Entwder ganz ohne, oder ganz mit. Dann würde ich die letzte Zeile trennen.
    Viele Grüße
    Wunderkind

  • =O Guter geistiger Blitz!
    (Außerdem toll, dass es kurz und knackig und auf den Punkt ist! :thumbsup: )

    Besonders mit dem letzten Satz hattest du mich.
    Auch wenn ich jetzt noch nicht voll alt und voller Lebenserfahrung, ist es oft so, dass man im Nachhinein erkennt, dass es hat so kommen müssen, damit die Dinge in die richtige Reihenfolge und an den richtigen Platz gebracht werden.
    Im Schmerz selbst ist das oft schwer zu erkennen, aber ein Blick zurück und einem wird oft klar, dass man genau da ist, wo man sein sollte/wollte :D

    Mit gefällt die melancholische Stimmung, die mit dem letzten Satz aufgelöst wird :D

    Writers aren't exactly people ... they're a whole bunch of people trying to be one person.
    - F. Scott Fitzgerald

  • Hey, @wunderkind, wie angekündigt, gehe ich jetzt mal auf die Kommentare hier ein, wo ich mir endlich mal die Zeit nehmen kann. :)

    was hältst du davon, aus der 4. Zeile: 'lässt mich seufzen' zu machen? Außerdem stört mich der Reim in Zz 1 und 2. Entwder ganz ohne, oder ganz mit.

    Ich habe jetzt beide Versionen, also deinen Vorschlag und was ich bisher habe, vor mich hin gesprochen. :hmm: Solange "seufzen" hinten steht und damit der Reim mit der 6. Zeile gesichert ist, sollte es eigentlich nicht so wichtig sein, aber meine Version fließt (zumindest gerade) mMn etwas besser. :hmm:
    Ich habe mir mal genauer angeschaut, wie da die Silben betont und unbetont sind. Wenn ich die beiden Worte tausche, ändert sich daran auch nicht so viel. Vielleicht kommt es mir grammatikalisch etwas komisch vor, weiß nicht genau. Wobei meiner Version auch schon von mir umgestellt wurde, damit eben der Reim dort mit der 6. Zeile da ist. Beide Versionen entsprechen ja nicht dem für uns normalen Sprachgebrauch.

    Das bringt mich aber zu meinem eigenen größten Kritikpunkt: die Struktur. Am liebsten hätte ich ein konsistentes Schema durchgezogen, aber ich habe stattdessen einen Dreizeiler mit Reimen in den ersten beiden und einen Deiteiler mit einem umschließenden Reim. Am Ende hatte es für mich Priorität, dass das Gedicht ein einziger Satz ist. :hmm: Am liebsten würde ich beides unter einen Hut bekommen. Falls du spontan eine Idee dazu hast, dann zögere nicht. :)

    Dann würde ich die letzte Zeile trennen.

    Eigentlich gefällt mir die letzte Zeile so wie sie ist ganz gut. Sie bricht mit der vorigen Struktur und besitzt quasi eine auflösende Funktion. Beides geht Hand in Hand miteinander und funktioniert mMn gut. Ich sehe nicht, wie eine Trennung das verbessern würde, um ehrlich zu sein. Warum würdest du sie denn lieber trennen? :)


    Guter geistiger Blitz!
    (Außerdem toll, dass es kurz und knackig und auf den Punkt ist! )

    Danke. Ich habe ja durchaus Probleme damit, zum Punkt zu kommen. xD Das wollte ich hier gleich von Anfang an. Ich glaube, das war jon in einem anderen Thread, die meinte, dass manche oft zum Palavern neigen und in dieser Sache bin ich definitv schuldig.

    Besonders mit dem letzten Satz hattest du mich.

    Achtung, hier kommt der Krümelkacker: Das ganze Ding ist ja ein Satz. :thinking:

    Mit gefällt die melancholische Stimmung, die mit dem letzten Satz aufgelöst wird

    Ja, das ist die Wirkung, die ich mir dafür vorgestellt habe. Gut zu sehen, dass es zu funktionieren scheint. xD

    Häupter auf meine Asche!

  • hi kalkwiese

    ich habe gelesen "wenn ein Blick zurück mich seufzen lässt" und " auf... den langen Weg" als ergänzende Info gewertet. Wenn ich lese: "den langen Weg - lässt mich seufzen" : okay. Wenn ich schrieb: Mich stört - ist das mehr ein metaphysisches Gestörtsein und beschreibt meine Empfindung, sonst nichts. Aber so ein Forum ist doch dafür da, dass wir und gegenseitig Tipps geben und uns austauschen.
    Zur letzten Zeile. Natürlich kannst du es so machen, es ist ja dein Werk. Wenn ich sie getrennt hätte, dann aus folgender Überlegung. Hinter jeder Zeile steht eine Lesepause, auch da, wo kein Komma steht. Dadurch kommt nachdenkliche Ruhe auf. Doch jetzt plötzlich :"sind die Dinge an ihrem Platz" der Satz rast geradezu los! Getrennt würde er die Ruhe von oben aufnehmen.
    Noch eins. Wenn ich ein nachdenkliches Gedicht mit( ganz) kurzen Sätzen schreibe, dann lasse ich Zeichen und Majuskeln weg. Und siehe da: schon beginnt es zu schweben und erhebt sich ins Allgemeingültige...

    wunderkind

  • ich habe gelesen "wenn ein Blick zurück mich seufzen lässt" und " auf... den langen Weg" als ergänzende Info gewertet.

    Stimmt, es ist in dem Satz ein Einschub - was bedeutet, dass ich da ein Komma vergessen habe. xD

    Wenn ich schrieb: Mich stört - ist das mehr ein metaphysisches Gestörtsein und beschreibt meine Empfindung, sonst nichts. Aber so ein Forum ist doch dafür da, dass wir und gegenseitig Tipps geben und uns austauschen.

    Ja, alles gut, so kam das auch bei mir an. :rofl: Und um Austausch geht es mir ja auch. :) Wenn ich also einen Tipp nicht ganz nachvollziehen kann, harke ich eben nach. Du wirst dir natürlich etwas dabei gedacht haben.

    Zur letzten Zeile. Natürlich kannst du es so machen, es ist ja dein Werk. Wenn ich sie getrennt hätte, dann aus folgender Überlegung. Hinter jeder Zeile steht eine Lesepause, auch da, wo kein Komma steht. Dadurch kommt nachdenkliche Ruhe auf. Doch jetzt plötzlich :"sind die Dinge an ihrem Platz" der Satz rast geradezu los! Getrennt würde er die Ruhe von oben aufnehmen.

    Das ergibt Sinn, aus diesem Winkel habe ich das noch gar nicht gesehen. :hmm: Das wäre natürlich völlig konträr zu meiner Intention. Ohje, da muss ich nochmal drüber brüten, aber ich sehe es jetzt auch. D:

    Noch eins. Wenn ich ein nachdenkliches Gedicht mit( ganz) kurzen Sätzen schreibe, dann lasse ich Zeichen und Majuskeln weg. Und siehe da: schon beginnt es zu schweben und erhebt sich ins Allgemeingültige...

    Das ist interessant :hmm: Ich habe mich schon öfter gefragt, warum man sich gegen Großbuchstaben und Interpunktion entscheidet, also welche Funktion das im Gedicht hätte. Was Gedichte angeht, sehe ich mich als ziemlichen Anfänger, so ein Gedanke ist mir da sehr willkommen. :D
    Hier war mir die Form eines einzelnen Satzes ja wichtig, aber würde mein Gedicht mit so einer Form noch etwas dazu gewinnen.

    Häupter auf meine Asche!

  • Hallöchen @kalkwiese, :hi1:

    ein kleines Gedichtlein von dir ? Cooool!

    Also ich würde mal sagen das ist kurz und knackig = wenig Worte bringen viel zum Ausdruck.^^

    Da du es schon überarbeitet hast, habe ich nichts mehr gefunden, was sich für mich nicht so schön angehört hat. Einige Verse klangen für mich tiefsinnig, sodass ich länger drüber nachgedacht habe.

    Die Aussage des Gedichts finde ich ebenfalls gut.^^

    Im Schmerz selbst ist das oft schwer zu erkennen, aber ein Blick zurück und einem wird oft klar, dass man genau da ist, wo man sein sollte/wollte

    Schließe mich @Miri an und vertrete ebenfalls ihre Meinung.

    Gute Arbeit :thumbsup:

    LG; Liki :)

    :chaos::smoker:

  • Da du es schon überarbeitet hast, habe ich nichts mehr gefunden, was sich für mich nicht so schön angehört hat.

    Der Witz ist, dass ich mir noch nicht die Zeit für eine Überarbeitung genommen habe. xD Es ist alles noch exakt so, wie ich es original gepostet habe. Ich habe schlicht was anderes im Kopf gehabt, ich hoffe, ich vergesse das Gedicht nicht völlig.

    Aber danke, es ist schön, dass es dir gefallen hat. :)

    Häupter auf meine Asche!

  • Boa, ein Jahr? Wirklich? Habe ich so lange gebraucht, um das Gedicht mal wieder rauszukramen und zu überarbeiten? Krass!

    Danke @wunderkind, du hast zwar offensichtlich deinen Account gelöscht und ich bin nicht sicher, ob du das hier jemals lesen wirst, aber ich bin sehr zufrieden, wo ich nun deine Anregungen umgesetzt habe. Ich habe auch ein, zwei Dinge dadurch über das Handwerk gelernt und sowas ist mir immer sehr, sehr viel wert. :)

    Häupter auf meine Asche!

  • kalkwiese 3. Juni 2020 um 11:02

    Hat den Titel des Themas von „Rückblick“ zu „rückblick“ geändert.
  • Wie war denn jetzt hier die Originalfassung? Bei so kurzen Momentgedichten sollte man die immer noch im Kopf behalten; es besteht die Gefahr der Überarbeitung :D

    Die alte Version sieht so aus (Wiederherstellungsfunktion des Forums sei Dank!):

    Spoiler anzeigen

    Rückblick

    Wenn ein Blick zurück,

    auf das letzte Stück,
    den langen Weg,

    mich lässt seufzen,

    voll kühler Wärme

    und Herzensläuten

    sind die Dinge an ihrem Platz.

    Ja, die Gefahr gibt es definitv. :hmm: Aber für mich hat bei den Vorschlägen von wunderkind das Pro das Contra überwogen. Gerade die Aussage, dass die letzte Zeile dann plötzlich losrast, steht gegen das, was ich eigentlich einfangen wollte. ^^ Ist wahrscheinlich ein bisschen eine Frage der künstlerischen Philosophie (bei solchen Aussagen komme ich mir so furchtbar aufgeblasen vor, brr!). Aber sprachliche Mittel sollten eine Funktion haben und den Inhalt unterstützten, gerade bei Gedichten (mal von Sonderfällen abgesehen, wo sowas Intention ist. :D). Da hab ich mir mal angeguckt, was beim Umsetzen der Vorschläge bei rumkommt und es gefiel mir. Ich mag es aber auch nicht so sehr, wenn etwas zu sehr aufpoliert wird. Manchmal sollte es auch Ecken geben, an denen man sich stoßen kann, finde ich.

    Und warum ist der Titel jetzt klein? Kommt dir das Moderne-Lyrik-esker vor?

    Das war einfach für die Konsistenz. Warum den Titel groß schreiben, wenn es sonst keine Großbuchstaben gibt? Hält der Titel sich etwa für was Besonderes?! :D

    Häupter auf meine Asche!