Medya Ludus und der Fisch, der die Welt verschlingen wird

Es gibt 52 Antworten in diesem Thema, welches 14.147 mal aufgerufen wurde. Der letzte Beitrag (15. April 2019 um 15:36) ist von Myrtana222.

  • So Leute, da ich bei meinem aktuellen Projekt "Die Schatten der Magie" nicht einmal die 100 Seiten-Marke im Jahr knacken konnte, möchte ich ein neues, lockereres Projekt beginnen. Ja: Etwas humorvolles. Mein erster Gedanke dazu war eigentlich: "Das kann ja nur in die Hose gehen." Humor ist nicht wirklich eine meiner Stärken, aber ich hatte eine glaube ich ganz gute Startidee.
    In dieser Geschichte wird es um Medya Ludus gehen, eine vollkommen und durch und durch Irre - oder steckt vielleicht mehr dahinter? Wir schauen mal ...

    PS: Ich werde wahrscheinlich wie immer einige Zeit brauchen, um wirklich regelmäßig zu posten; ich will erst mal schauen, ob das Thema irgendwie Zuspruch findet.



    Rufe gellten durch die Nacht, wütend, rissen all die Schläfer aus ihren Betten, weckten gar den grummeligen Mond am Firmament. Medya Ludus entschuldigte sich im Vorbeigehen bei ihm, doch sein verschlafenes Gesicht brachte sie so zum Lachen, dass selbst die Sterne sie nicht mehr Ernst nehmen konnten. Doch Ernsthaftigkeit war noch nie eine Stärke der Sterne, und so zwinkerten sie ihr zu, als sie barfuß über Hecken und Gärten sprang, in Richtung des Waldes.
    Bellend erwachten nun auch die Hunde, an denen sie zuvor noch so einfach vorbeigeschlichen war; heftig mussten die Wärter an ihren Halsbändern zerren, an den armen Tieren, die kurz zuvor noch von Knochen und Gummibällen geträumt hatten und nun in die Nacht hinaushetzen mussten, ihr, Medya Ludus hinterher, der entkommenen Irren aus der Anstalt.
    Schritt um Schritt kam sie den Bäumen näher, den Tannen und Fichten, die ihr mit ihren hunderten Armen zujubelten, stumm aber nicht weniger enthusiastisch. Wie eine Langstreckenläuferin durchbrach sie das Band des Waldrandes, sprang noch einen kleinen Abhang hinab, bevor sie triumphierend aufschrie, einen kurzen Freudentanz aufführte, den ihr die Würmer im Boden beantworteten. Doch dann lief sie weiter, denn sie hörte, dass das Bellen und die aufgeregten Rufe immer näher kamen.
    Ja, sie rannte, und sie rannte schnell für ihren hageren Körper, ihre dünnen Beine …
    „Quatsch, du erzählst das völlig falsch! Von Anfang an!“ Empört blieb Medya stehen, verschränkte entrüstet die Arme. „Ich bin keine ‚entkommene Irre aus der Anstalt‘!“
    Du warst in einer Anstalt eingesperrt und bist aus ihr entkommen.
    „Zu unrecht!“
    Du bist eingesperrt worden, weil du Kinder und alte Leute mit Eiern beworfen und ihnen erzählt hast, ein Fisch würde die Welt verschlucken wollen.
    „Anders hat mir keiner zugehört! Was hätte ich denn anderes machen sollen? Warten, bis ein Fischmaul am Horizont erscheint?“
    Zum Beispiel.
    „Quark! Und den Teil mit den ‚dünnen Beinen‘ und dem ‚hageren Körper‘ gibst du auch völlig falsch wieder. Es sind hübsche Beine, dünn, aber wohlgeformt, und meine Brüste wiegen bei jedem Schritt!“
    Doch an Medya Ludus gab es nichts, dass auch nur annähernd voll genug zum Wiegen war, insbesondere nicht ihre eher unauffällige Brust. Hager eingefallene Wangen …
    „Du meinst ‚ihr wunderschön geschnittenes Gesicht‘!“
    … hager eingefallene Wangen schauten unter einem wirren, krausen Vorhang aus Haaren hervor, rot und strohig wie das Haupt einer Vogelscheuche.
    „Hey, ich bin stolz auf mein Haar!“
    Auf jeden Fall musste Medya ihren Streit mit dem Erzähler jetzt beenden, denn während sie im Wald stand und mit sich selbst sprach, waren ihre ehemaligen Wächter und deren Hunde gefährlich nahe gekommen, durchstöberten das Unterholz und folgten der Fährte, die die kalten Schnauzen voller spitzer Zähne aufgenommen hatten.
    „Oh … wo du Recht hast.“ Den Steinen und Moosdecken winkend rannte Medya weiter, wo auch immer ihr ungelenker Gang sie hinführte. Und doch rannte sie nicht ziellos, denn ihr Weg führte sie nach Westen, hin zu den Dörfern und Städten im Umland der Anstalt.
    „Du hättest noch etwas über meine Augen sagen können. Meine schönen, großen Augen.“
    Genau. Denn Medyas Augen mochten das einzige an ihr sein, dass unauffällig war, braun mit völlig normal langen Wimpern; wäre dort nicht der starre, durchdringende Blick gewesen, der jeden Mann in die Flucht schlug, noch bevor er ihren völlig reizlosen Körper überhaupt wahrgenommen hatte.
    „Du bist ein Arsch, weißt du das? Wie heißt du eigentlich?“
    Ich? Ich bin nur ein Erzähler, ich habe und brauche keinen Namen.
    „Dann nenne ich dich einfach Gumby. Gumby ist ein guter Name für jemanden, der eigentlich gar keinen Namen möchte.“
    Von mir aus.
    „Jap!“
    Und so floh Medya weiter, Stunde um Stunde mit dem Wort ‚Gumby‘ auf ihren Lippen, dass sie kichernd und kichernd immer wieder wiederholte, um so den Stimmen in ihrem Kopf auf den Geist zu gehen. Doch nichts würde sie aufhalten, denn Medya wusste: Sie war zu etwas sehr besonderem bestimmt.

    Magie hat etwas einzigartiges: Sie berührt alle Sinne. Sie ist wie ein Geruch, der sich nicht wirklich wahrnehmen lässt, wie Sand, der durch Fingerrillen rinnt. Sie ist ein Geschmack auf der Zunge, der sich nicht benennen lässt, und wie ein Lied, dessen Melodie einem nicht im Kopf bleiben will.
    So lernte Aer die flüchtigste aller Künste kennen: Das Weben von Zaubern, das Formen der Magie.

    Die Schatten der Magie

    • Offizieller Beitrag

    So, ich durfte es ja schon vorab lesen und ich muss sagen: Die Einleitung gefällt mir schon mal. Ich mag es, wenn Charaktere die 4. Wand quasi durchbrechen. :D
    Und da du ja Schatten der Magie vorerst beiseite schiebst, würde ich mich hier einfach mal anhängen. Ich muss doch an einem Myrti-Projekt dran bleiben :D Und lachen ist immer gut :D

    So Leute, da ich bei meinem aktuellen Projekt "Die Schatten der Magie" nicht einmal die 100 Seiten-Marke im Jahr knacken konnte, möchte ich ein neues, lockereres Projekt beginnen. Ja: Etwas humorvolles. Mein erster Gedanke dazu war eigentlich: "Das kann ja nur in die Hose gehen." Humor ist nicht wirklich eine meiner Stärken, aber ich hatte eine glaube ich ganz gute Startidee.

    Genau das war auch mein Gedanke. Der starke Kontrast zu "Die Schatten der Magie" und auch zu "Das Lied der Stille". Klar, musste man bei den anderen Geschichten auch mal etwas schmunzeln - bei dem Lied vermutlich etwas mehr als bei den Schatten *hust* - aber das ... ist ein völlig neuer Myrti :rofl:

    Den Anfang finde ich auf jeden Fall interessant. Medya ist also aus einer Irren-Anstalt ausgebrochen in die sie gesperrt wurde, weil sie meinte, dass ein gigantischer Fisch alles zerstören wird? Das allein knüpft schon ziemlich gut, an deine anderen Geschichten an xD
    Ich bin gespannt, in welcher Zeit wir uns hier befinden. Und ob diese Medya recht behält. Medya finde ich übrigens einen schönen Namen. Hat seine Bedeutung noch eine Bedeutung in dieser Geschichte? Bisher macht es den Anschein. ^^

    Ich bin gespannt, ob du den Humor bzw. den Erzählstil so beibehalten kannst und warte mal, wohin sich das hier entwickelt. :hmm:

    LG, Kyelia



    Wenn es ein Buch gibt, das du wirklich lesen willst, aber das noch nicht geschrieben wurde, dann musst du es selbst schreiben.
    - Toni Morrison -

  • Hey @Myrtana222 und alle anderen. :hi1:


    Feedback und Anmerkungen

    Ja: Etwas humorvolles.


    * ist gespannt und fängt an zu lesen *


    die kurz zuvor noch von Knochen und Gummibällen geträumt hatten und nun in die Nacht hinaushetzen mussten, ihr, Medya Ludus hinterher, der entkommenen Irren aus der Anstalt.

    :rofl: Aus der Anstalt entkommen und direkt Verfolgung aufgenommen :ninja: Wie sich das wohl entwickelt...


    bevor sie triumphierend aufschrie, einen kurzen Freudentanz aufführte, den ihr die Würmer im Boden beantworteten.

    :alien: Bis hierhin bereits mehr als einmal aufgelacht, weil du´s gut beschrieben hast.^^ Besonders diese Stelle, sehr gut :thumbsup:


    Du bist eingesperrt worden, weil du Kinder und alte Leute mit Eiern beworfen und ihnen erzählt hast, ein Fisch würde die Welt verschlucken wollen.

    XD Medya wird mir langsam sympathisch :)


    Und so floh Medya weiter, Stunde um Stunde mit dem Wort ‚Gumby‘ auf ihren Lippen, dass sie kichernd und kichernd immer wieder wiederholte, um so den Stimmen in ihrem Kopf auf den Geist zu gehen. Doch nichts würde sie aufhalten, denn Medya wusste: Sie war zu etwas sehr besonderem bestimmt.

    Ein vielversprechendes Ende hast du geliefert. Ich stelle mir einige Fragen wie es weitergeht und bin gespannt auf den nächsten Teil :thumbup: Das heißt ich werde definitiv dranbleiben, auch weil du es schön humorvoll beschreibst. :P Noch ist ja nicht allzu viel passiert, jedoch war das ja ebenso erst der erste Teil, also von daher: gute Arbeit :thumbsup: Es ließ sich nämlich für mich recht flüssig lesen. Zwar habe ich mir mit ein, zwei komplizierten Sätzen schwergetan (von der Konstruktion her und die lang waren), allerdings war es ansonsten super.

    „Quark! Und den Teil mit den ‚dünnen Beinen‘ und dem ‚hageren Körper‘

    „Quatsch, du erzählst das völlig falsch! Von Anfang an!“

    Noch eine kleine Frage/Anmerkung,
    Nämlich hast du am Anfang des Textes im Satz nach dem Komma immer ein Leerzeichen gemacht, aber später dann nicht mehr, habe hier zwei Beispiele markiert... Ist das von dir beabsichtigt ? :hmm: Ist aber nur Kleinkram^^


    LG, Liki

    :chaos::smoker:

  • Medya finde ich übrigens einen schönen Namen. Hat seine Bedeutung noch eine Bedeutung in dieser Geschichte?

    Der Name ist von Medea abgewandelt, eine Figur aus der griechischen Mythologie, die ich interessant fand, weil sie generell mit einem sehr destruktiven Wahnsinn verbunden wird; immerhin hat sie ihre eigenen Kinder umgebracht. Unsere Medya ist in der Hinsicht allerdings harmlos.

    Nämlich hast du am Anfang des Textes im Satz nach dem Komma immer ein Leerzeichen gemacht, aber später dann nicht mehr, habe hier zwei Beispiele markiert... Ist das von dir beabsichtigt ? Ist aber nur Kleinkram^^

    Das sind keine Kommata, sondern Apostrophe, deshalb kein Leerzeichen. Bei allen Kommata setze ich Leerzeichen.

    Freut mich, dass es euch gefällt, ich hoffe, Medya hält noch einiges bereit ^^

    Magie hat etwas einzigartiges: Sie berührt alle Sinne. Sie ist wie ein Geruch, der sich nicht wirklich wahrnehmen lässt, wie Sand, der durch Fingerrillen rinnt. Sie ist ein Geschmack auf der Zunge, der sich nicht benennen lässt, und wie ein Lied, dessen Melodie einem nicht im Kopf bleiben will.
    So lernte Aer die flüchtigste aller Künste kennen: Das Weben von Zaubern, das Formen der Magie.

    Die Schatten der Magie

  • Auf jeden Fall eine witzige Idee, den Erzähler so einzubinden. Hat mir gut gefallen :) Richtig lustig könnte es noch werden, wenn der Erzähler von Zeit zu Zeit allwissende Züge aufweist und damit vielleicht Sachen vorweg nimmt, die Medya aktuell noch gar nicht weiß ;) Da bieten sich auf jeden Fall ein paar lustige Spielereien an. Ich bin gespannt, inwieweit du das ausschöpfen wirst!

    Schwierigkeiten könnte es mit dieser Erzählstruktur geben, wenn in der Geschichte früher oder später Charaktere auftauchen, die untereinander reden, weil dann durch die Formatierung nicht ganz klar ist, wann Medya sich an den Erzähler wendet und wann nicht. Aber vielleicht hast du dafür auch schon eine Idee.
    Generell bin ich mal gespannt, ob nur Medya mit dem Erzähler reden kann (weil sie ja auch aus einer Irrenanstalt flieht ;) ) oder ob aus irgendeinem Grund mehrere Charaktere das können. Das gäbe auf jeden Fall Stoff für richtig lustige Dialoge :D

    Ansonsten bin ich wegen Gummiball und Langstreckenläuferin jetzt erstmal in einem neuzeitlichen Setting? Ich frag nur, wegen High-Fantasy. Dadurch hatte ich erstmal was ganz anderes im Kopf und war von dem Gummiball überrascht ;)

  • Richtig lustig könnte es noch werden, wenn der Erzähler von Zeit zu Zeit allwissende Züge aufweist und damit vielleicht Sachen vorweg nimmt, die Medya aktuell noch gar nicht weiß Da bieten sich auf jeden Fall ein paar lustige Spielereien an. Ich bin gespannt, inwieweit du das ausschöpfen wirst!

    Das ist sogar die Grundidee, wobei ich schauen muss, dass das nicht zu exzessiv geschieht. Schlussendlich kann der Erzähler sie nicht aus jeder Situation retten, ohne dass es langweilig wird.

    Generell bin ich mal gespannt, ob nur Medya mit dem Erzähler reden kann (weil sie ja auch aus einer Irrenanstalt flieht ) oder ob aus irgendeinem Grund mehrere Charaktere das können. Das gäbe auf jeden Fall Stoff für richtig lustige Dialoge

    Medya ist die einzige, die mit dem Erzähler sprechen kann. Für sie ist er einfach nur eine Stimme in ihrem Kopf; in diesem Fall sprengt sie die vierte Wand nie wirklich, weil ihr eben nicht bewusst ist, dass sie nur eine Figur in einer Geschichte ist.

    Ansonsten bin ich wegen Gummiball und Langstreckenläuferin jetzt erstmal in einem neuzeitlichen Setting? Ich frag nur, wegen High-Fantasy. Dadurch hatte ich erstmal was ganz anderes im Kopf und war von dem Gummiball überrascht

    Na ja, mit der Zuordnung habe ich mir schwer getan. Die Geschichte wird weder Low Fantasy noch High Fantasy und erst recht nicht Dark Fantasy. Ein paar Züge aus den ersten beiden Genres hat sie durchaus, aber letzten Endes ist die Geschichte hier, weil sie eben irgendwo rein muss.
    Was die Langstreckenläufer und Gummibälle angeht: Das Setting spielt in einer frühen industrialisierten Zeit. Technik gibt es außerhalb der Städte gar nicht, wer aber mal in einer Stadt war, hat zumindest einmal einen Zug gesehen. In den Bergwerken und Manufakturen gibt es bereits Dampfmaschinen, aber auf dem Land lebt man noch sehr einfach und untechnisiert.
    Warum Medya jetzt an Gummibälle und Langstreckenläufer denkt: Sie ist wahnsinnig und hat einfach Eingebungen von Dingen, die eigentlich (noch) nicht existieren. Sie wird auch Dinge erwähnen, die aus unserer Welt stammen, nicht, weil sie irgendwie einen Draht dazu hat, sondern weil ich diesen skurillen Charaktertyp etwas ausspielen möchte. Alle anderen Figuren verhalten sich zeit-und settinggerecht und können dementsprechend wenig mit Zitaten und Einwürfen Medyas anfangen, die außerhalb ihres eigenen Horizonts liegen.

    Magie hat etwas einzigartiges: Sie berührt alle Sinne. Sie ist wie ein Geruch, der sich nicht wirklich wahrnehmen lässt, wie Sand, der durch Fingerrillen rinnt. Sie ist ein Geschmack auf der Zunge, der sich nicht benennen lässt, und wie ein Lied, dessen Melodie einem nicht im Kopf bleiben will.
    So lernte Aer die flüchtigste aller Künste kennen: Das Weben von Zaubern, das Formen der Magie.

    Die Schatten der Magie

  • Der zweite Teil ist eher Ernsthaft gehalten:


    Schwer schluckte der Leiter der Anstalt, als er die Papiere wieder sinken ließ, die sein Gegenüber ihm überreicht hatte. Unter all den Siegeln, die das hochwertige Papier schmückten, erkannte er nur die wenigsten – doch diese reichten aus, um zu verstehen, dass er einen ranghohen Regierungsbeamten vor sich hatte, und Regierungsbeamte bedeuteten generell Ärger. Vor wenigen Minuten hatte er noch gedacht, den unliebsamen Gast mit ein paar Worten abspeisen zu können; immerhin war er sichtbar ein Sukk, ein Angehöriger einer Minderheit, die generell keinen hohen Status innehatte. Doch nachdem der Fremde beharrlich darauf bestanden hatte, mit dem leitenden Betreuer zu sprechen, hatte er sich widerwillig mit den Belangen dieses Emporkömmlings auseinandersetzen müssen.
    Dieses Emporkömmlings. Nun, da er vor dem Sukk saß, war er sich in diesem Punkt gar nicht mehr so sicher. Kalt und berechnend starrte ihn der Regierungsbeamte an, die Hände vor dem Mund gefaltet, den ein dichter, ordentlich geschnittener Schnurrbart zierte. Auch wenn der Anstaltsleiter nicht ausgesprochen groß war, kam es dennoch selten vor, dass ihn jemand um einen ganzen Kopf überragte. Die kräftigen Arme und breiten Schultern des Sukk sprachen dafür, dass er öfter eine Waffe in Händen hielt als eine Aktentasche. So verhielt sich niemand und so sah niemand aus, der nicht von jungen Jahren an für seinen Beruf auserwählt und ausgebildet worden war.
    Geduldig wartete der Beatme ab, bis sein Gegenüber jedes Papier einzeln geprüft hatte; der Anstaltsleiter ließ sich Zeit, nicht, um den Sukk zu reizen, sondern um Zeit zu gewinnen – Zeit, um sein Versagen erklären zu können.
    „Nun, Herr Pila …“ Venandi Pila, so stand dort in fein säuberlicher Schrift der Name des Mannes; ein Vorname, der nach Sukk schrie. „Ich habe gehört, Ihr fordert die Herausgabe einer Patientin.“
    „Da habt Ihr richtig gehört.“ Ein Zucken des Zeigefingers auf seinen gefalteten Händen war das einzige, was die Ungeduld des Mannes verriet. Völlig beherrscht, geradezu betont ruhig griff Venandi nach seinem Becher, setzte ihn an seine Lippen. Wasser, nicht Wein, wie der Sukk selbst verlangt hatte. „Deshalb wundert mich, dass sie nicht fixiert neben Euch steht.“
    „Es ist nicht üblich, dass wir Patienten herausgeben, insbesondere nicht ohne jegliche Begründung.“ Ganz kampflos würde der Anstaltsleiter nicht aufgeben; tatsächlich hatte keines der Papiere den Fremden befähigt, jemanden aus der Therapie zu entnehmen. Natürlich schrie alles in ihm danach, dem Wunsch des Beamten nachzukommen, schließlich war er nicht dumm. Da er jedoch niemanden auszuliefern hatte, blieb ihm nicht mehr als dieser halbherzige Versuch.
    „Ihr habt auch keinen üblichen Bittsteller vor Euch.“ Langsam lehnte sich Venandi vor. „Ihr habt überhaupt keinen Bittsteller vor Euch. Ich fordere nicht, ich verlange.“
    „Dann …“ Der Betreuer wusste, dass er verloren hatte. Jetzt war die Zeit gekommen, reinen Tisch zu machen. „Die Patienten, nach der ihr verlangt …“
    „Medya Ludus.“
    „Genau, Medya … sie ist diese Nacht entkommen.“ Verzweifelt seine Furcht vor der Reaktion des Beamten hob er die Hände, senkte sie wieder. „Wir haben sie nicht mehr!“
    Entgegen jeder Erwartung blieb Venandi Pila ruhig. Mit hochgehobenen Augenbrauen musterte er sein Gegenüber, und ohne ein Zittern in der Stimme begann er wieder zu sprechen.
    „Wie kam es dazu?“
    „Das wissen wir selbst nicht. Die Tür ihrer Zelle stand offen, die Wachen wollen sie nicht gesehen haben. Der Türwächter trug gar obszöne Zeichnungen aus Kohle in seinem Gesicht.“
    „Er ist eingeschlafen“, schlussfolgerte der Sukk. „Ich hoffe, Ihr habt ihn für seine Unfähigkeit entlassen.“
    „Es wird ein Disziplinarverfahren geben. Ich kann keinen meiner Männer entlassen. Gutes Personal findet man hier draußen nicht leicht.“
    „Das habe ich bemerkt. Wo ist sie hin?“
    „Das wissen wir nicht. Aber wenn sie nicht verhungern und frieren möchte, wird sie sich auf dem Weg in die Stadt gemacht haben, Ambere.“
    „Ambere.“ Grübelnd schwieg der Sukk, seine Lippen hinter den gefalteten Händen verborgen. „Ihr werdet so gütig sein, mir die Männer zur Verfügung zu stellen, die Stadt und das Umland nach ihr zu durchkämmen.“
    „Ich kann keinen entbehren! Dieses Weib hat schon genug Ärger angerichtet, wir sind dabei, unsere eigenen Sicherheitslücken zu schließen und sicherzugehen, dass so etwas nicht noch einmal geschieht!“
    „Ihr werdet mir Eure Männer zur Verfügung stellen“, wiederholte sich Venandi, „und Euer Versäumnis wiedergutmachen. Andernfalls werdet Ihr mit den Konsequenzen leben müssen.“
    So, wie der Beamte gesprochen hatte, klangen die Worte nicht nach einer Drohung; einer Drohung bedurfte es auch gar nicht. Auch so wusste der Anstaltsleiter, dass Venandi fähig war, seine Existenz zu zerquetschten wie ein lästiges Insekt. Resigniert ließ er sich in seinen Sessel zurückfallen, dachte kurz nach.
    „Reichen Euch fünf? Das ist ein Viertel meines Personals …“
    „Es wird reichen. Sucht die … fähigsten aus. Euch mag es nicht so erscheinen, aber diese Frau ist gefährlich.“
    „Gefährlich?“ Ganz konnte der Anstaltsleiter seine Ungläubigkeit nicht verbergen. „Was soll die denn getan haben? Wenn die sich anstrengt, schafft sie es vielleicht, eine Fliege zu zerdrücken.“
    „Mehr braucht Ihr nicht zu wissen. Wappnet Eure Männer.“ Kurz nickte der Sukk ihm zu, dann verließ er das karg eingerichtete Zimmer.
    Und ließ einen ziemlich ratlosen Anstaltsleiter zurück.

    Magie hat etwas einzigartiges: Sie berührt alle Sinne. Sie ist wie ein Geruch, der sich nicht wirklich wahrnehmen lässt, wie Sand, der durch Fingerrillen rinnt. Sie ist ein Geschmack auf der Zunge, der sich nicht benennen lässt, und wie ein Lied, dessen Melodie einem nicht im Kopf bleiben will.
    So lernte Aer die flüchtigste aller Künste kennen: Das Weben von Zaubern, das Formen der Magie.

    Die Schatten der Magie

  • Hey there,

    bin im Zug am handy, daher eine etwas formlosere Rückmeldung ;)

    Insgesamt alles sehr gut, nichts groß anzumerken, weder sprachlich noch inhaltlich. Zu Sukk erfahren wir ja bestimmt bald mehr?

    Zitat von Myrtana222

    Papiere wieder sinken ließ, die sein Gegenüber ihm überreicht hatte. Unter all den Siegeln, die das hochwertige Papier

    wortwiederholung papier. Vllt 1x unterlagen

    Im weiteren Verlauf benutzt du dann häufiger mal 'Papier/e', vllt kannst du das ab und zu mit Dokument, Schreiben oder Unterlagen substituieren.

    Zitat von Myrtana222

    Verzweifelt seine Furcht vor der Reaktion des Beamten hob er die Hände, senkte sie wieder.

    in den satz hat sich wohl ein fehlerchen eingeschlichen

    Zitat von Myrtana222

    Die Tür ihrer Zelle stand offen, die Wachen wollen sie nicht gesehen haben. Der Türwächter trug gar obszöne Zeichnungen aus Kohle in seinem Gesicht.“

    Dass er eingeschlafen ist, wäre ja immer noch keine Begründung dafür, dass die Tür von ihrer Zelle einfach so aufsteht? Da fragt er nicht nochmal nach?

    Ansonsten benutzt du extrem viele Semikolons. Soll das so sein? Weil ich empfinde es als wenig irritierend ?( das ist schon sehr ungewöhnlich. Ganz oft könnte man auch einfach Punkte setzen

  • Vielen Dank für die Antwort.

    Dass er eingeschlafen ist, wäre ja immer noch keine Begründung dafür, dass die Tür von ihrer Zelle einfach so aufsteht? Da fragt er nicht nochmal nach?

    Er weiß, warum die Tür offen war und muss nicht nachfragen. Dazu später mehr.

    Ansonsten benutzt du extrem viele Semikolons. Soll das so sein? Weil ich empfinde es als wenig irritierend das ist schon sehr ungewöhnlich. Ganz oft könnte man auch einfach Punkte setzen

    Sind doch bloß 5 im ganzen Absatz, da geht noch was :rofl: Nein, ich benutze vergleichsweise oft Semikolons, und mein Lektor hat da auch schon ein paar mal einzelne angekreidet. Es ist schon eine Art Stilmittel, aber ich werde schauen, dass es nicht exzessiv wird.

    Magie hat etwas einzigartiges: Sie berührt alle Sinne. Sie ist wie ein Geruch, der sich nicht wirklich wahrnehmen lässt, wie Sand, der durch Fingerrillen rinnt. Sie ist ein Geschmack auf der Zunge, der sich nicht benennen lässt, und wie ein Lied, dessen Melodie einem nicht im Kopf bleiben will.
    So lernte Aer die flüchtigste aller Künste kennen: Das Weben von Zaubern, das Formen der Magie.

    Die Schatten der Magie

  • Bei Humor bin ich dabei und vorallem bei Wortgefechten, die die vierte Wand durchbrechen :D
    Die Semikolon sind mir auch aufgefallen, allerdings positiv und keinesfalls störend :hmm: Ich verwende sie in meinen Texten auch sehr gern (auch wenn ich mich hinterher ärgere wenn sowas kommt wie "du hast da das falsche Komma gesetzt!" <.<).

    Ich bleib hier mal dran ^^

  • Hey Myrti :D
    Eine neue Geschichte! :party:
    Ein wenig beneide ich dich darum, dass dir die Ideen nicht auszugehen scheinen =O

    Spoiler anzeigen

    Mich hattest du mit dem Titel schon :D
    Sehr gute Wahl :D Klingt fast ein wenig nach Prachett ... ^^

    Rufe gellten durch die Nacht, wütend, rissen all die Schläfer aus ihren Betten, weckten gar den grummeligen Mond am Firmament. Medya Ludus entschuldigte sich im Vorbeigehen bei ihm, doch sein verschlafenes Gesicht brachte sie so zum Lachen, dass selbst die Sterne sie nicht mehr Ernst nehmen konnten. Doch Ernsthaftigkeit war noch nie eine Stärke der Sterne, und so zwinkerten sie ihr zu, als sie barfuß über Hecken und Gärten sprang, in Richtung des Waldes.

    Sehr geiler Einstieg! <3

    Schritt um Schritt kam sie den Bäumen näher, den Tannen und Fichten, die ihr mit ihren hunderten Armen zujubelten, stumm aber nicht weniger enthusiastisch.

    Tolle Formulierung! :D

    Der Türwächter trug gar obszöne Zeichnungen aus Kohle in seinem Gesicht.“

    :rofl: Könnte von mir sein :D

    Du siehst: Ich hab null zu meckern XD
    Der erste Teil hat mich schon überzeugt. Der zweite spannt direkt den Spannungs- und Neugierbogen.
    Ich bin super gespannt wie es weitergeht :D

    Writers aren't exactly people ... they're a whole bunch of people trying to be one person.
    - F. Scott Fitzgerald

    • Offizieller Beitrag

    Die Seite der Geschichte gefällt mir auch und obwohl sie ernster ist, konnte ich ein Schmunzeln nicht verhindern. Irgendwie malt sich der Kopf schon Szenen aus, wie es weitergehen könnte. xD
    Mir gefällt der Kontrast, den du mit diesem Teil zu dem ersten aufbaust und ich glaube, das könnte die Geschichte noch spannender machen. Diese eine Seite mit der 4. Wand und die andere, die völlig normal läuft. Das verstärkt mMn den Wahnsinn, den Medya in sich hat (?) gleich nochmal etwas. :hmm:
    Und damit haben wir also auch die Verfolger, die Medya nachjagen werden. Die Regierung. Die Sukk. So richtig habe ich zu dem Kerl noch kein so richtiges Bild, aber ich bin gespannt. ^^

    LG, Kyelia

  • Hi @Myrtana222, und andere Menschen. :hi1:

    Feedback:)

    und Regierungsbeamte bedeuteten generell Ärger.

    Nices Klischee^^

    Es wird reichen. Sucht die … fähigsten aus. Euch mag es nicht so erscheinen, aber diese Frau ist gefährlich.“
    „Gefährlich?“ Ganz konnte der Anstaltsleiter seine Ungläubigkeit nicht verbergen. „Was soll die denn getan haben? Wenn die sich anstrengt, schafft sie es vielleicht, eine Fliege zu zerdrücken.“
    „Mehr braucht Ihr nicht zu wissen. Wappnet Eure Männer.“ Kurz nickte der Sukk ihm zu, dann verließ er das karg eingerichtete Zimmer.
    Und ließ einen ziemlich ratlosen Anstaltsleiter zurück.

    Hach ja, Ratlosigkeit von einem anderen ist doch immer schön.^^ :rofl:


    Zwar ist dieser Teil eher ernster, allerdings hat er mir trotzdem gut gefallen und ich musste ebenso manchmal ein bisschen grinsen.^^

    Bin auf jeden Fall gespannt auf den nächsten Teil... Zum Text: Es ließ sich recht flüssig lesen, allerdings finde ich diese vielen Semikolons ein wenig merkwürdig.

    Ansonsten benutzt du extrem viele Semikolons. Soll das so sein? Weil ich empfinde es als wenig irritierend das ist schon sehr ungewöhnlich. Ganz oft könnte man auch einfach Punkte setzen

    Also ich habe sowas noch nie so gelesen, deshalb ist es für mich ungewohnt, aber ich werde mit zurechtkommen. xd


    Spannend sind auch die Sukk… Warum schicken die bloß keine eigenen Leute ? Wird Medya ihre Verfolger abschnetzeln ? 8o Fragen über Fragen. Guter Teil :thumbsup: Habe keine Fehler gefunden und einige schöne Beschreibungen waren drinnen.^^ :D


    LG, Liki

    :chaos::smoker:

  • Seufzend blieb Satis am Straßenrand stehen, gegenüber der Töpferei. Hell und rosig leuchtete der Morgen durch die gepflasterten Gassen Telomers, vertrieb den dünnen Nebel, der sich noch hier und dort an den Hausmauern gesammelt hatte. Es musste ein schöner Sommermorgen sein, denn die Menschen liefen bereits zu dieser Uhrzeit geschäftig durch das verschlafene Städtchen, die Rosen und Gardenien auf den Fensterbrettern der betuchten Bürger leuchteten so strahlend, als habe ein Künstler sie mit Ölfarben bemalt.
    Ja, es musste ein schöner Tag sein, geschaffen dafür genossen, geküsst, in den Armen gehalten zu werden. Zum Beispiel von dem Töpfersohn, der dort hinter der Scheibe an einem wundervollen Krug arbeitete, seine kräftigen Finger über den geschlämmten Lehm fahrend. Ob er mit derselben Sanftheit durch ihr Haar fahren würde? Würde er ihr schöne Worte in die Ohren flüstern, ihr in die Augen sehen, seine Lippen auf die ihren pressen?
    Allein beim Gedanken daran wurde Satis wärmer, wärmer noch als durch die morgendlichen Sonnenstrahlen. Kaum gelang es ihr, die Augen von dem jungen Mann loszureißen, weiterzugehen, denn die Zeit drängte. Für ihren Herren hatte sie noch so einiges zu besorgen, darunter Dinge, die in Kriegszeiten knapp geworden waren. Und auch wenn das betuchte Ehepaar, dem sie den Haushalt besorgte, verständnisvoll und nett war, ging es um hier um ihre Zuverlässigkeit, auf die Satis ziemlich stolz war.
    Eilig, jeder ihrer Schritte auf dem Pflaster klackend, ging Satis weiter. Zwei Gassen und einen Park weiter befand sich ein fahrendes Geschäft, eine kleine Kuriosität der Stadt aus alten Tagen. Zwei Ochse reichte aus, um das vergleichsweise schmale, aber lange Gebäude auf Rädern über die verzweigten Straßen des Landes zu ziehen. Seit einigen Monaten machte der fremde Händler hier halt und war eine unter den Städtern beliebte – und unter den anderen Geschäftsmännern verhasste – Attraktion geworden.
    Gerade, als Satis halt machte, öffnete der Besitzer sein Geschäft. Seit sie ihn zum ersten Mal gesehen hatte, hatte sie Schwierigkeiten gehabt, ihn einzuschätzen: Er schien weder sonderlich alt noch wirklich jung zu sein, und ein Drei-Tage-Bart bedeckte oft seine Wangen. Meist starrte er etwas entrückt vor sich her, selbst wenn er mit den Kunden sprach, und kaum einer will ihm außerhalb seines Hauses einmal begegnet sein. Lustlos starrte ihr der Verkäufer entgegen, bis sie schließlich näher herantrat, ihre Grübeleien beiseiteschiebend.
    „Guten Morgen“, grüßte sie, und der Mann tat es ihr mit einem Nicken gleich. „Sagt, habt Ihr Salz?“
    „Das Pfund kostet Euch einen halben Kupferling.“ Noch bevor Satis etwas erwidern konnte, zog der Fremde einen riesigen Sack voll Salz unter seinem Tresen hervor. Satis traute ihren Augen kaum. Gestern erst hatte die Nachricht die Stadt erreicht, dass die Handelszüge vom Meer ausbleiben würden; die Salzquellen Gendias, des Landes, dem sich ihr Fürst zugehörig fühlte, lagen am Nepp-Kanal, dem einzigen Zugangspunkt Gendias zum Meer. Diesen Kanal entlang waren Geschwader feindlicher Fregatten enlanggezogen; unter welcher Flagge diese Krieger zogen, wusste niemand genau. Die Gerüchteküche brodelte, sicher war nur, dass sie begonnen hatten, die Gendischen Küstenstreifen einzunehmen – und die Handelszüge vom Meer blieben aus.
    Wie zu erwarten hatten die Städter begonnen, Waren aus Überseetransporten zu horten, und die Preise für Salz und exotischere Güter waren über Nacht ins unermessliche geschossen. Wie also konnte dieser Händler noch über eine solch gewaltige Menge Salz verfügen und sie zudem für einen halben Kupferling verkaufen?
    „Ihr könntet das doppelte verlangen“, sprach Satis aus versehen ihre Gedanken aus, legte gleich erschrocken die Hand vor den Mund. Etwas genervt kniff der Händler seine Augen zusammen.
    „Ich kann von Euch auch gerne das doppelte fordern, wenn Euch das glücklich macht.“
    „Nein, nein, entschuldigt. Ich nehme drei Pfund.“ Das sollte reichen, bis sich die politische Situation geklärt hatte; wenn es um Geld ging, drehte sich das Rad der Zeit immer schnell. Egal wer die Kontrolle über die Küste haben würde, der Handel würde weitergehen, vielleicht mit höheren Zöllen, aber die Stände würden wieder gefüllt sein.
    Wenige Minuten später ging Satis erneut die Gasse mit dem Töpferladen entlang. Immer noch saß dort der Jüngling hinter dem Schaufenster, und Satis erlaubte sich näherzutreten, vorgebend, die ausgestellte Ware zu betrachten. Aus dem Augenwinkel musterte sie den Wildfremden – bis eine Frau in das Zimmer trat, dem Handwerker im Vorbeigehen einen Kuss auf die Wange hauchte. Satis Lächeln erstarrte, und mit einem irrationalen Gefühl des Verlusts trat sie einen Schritt zurück. Für den Bruchteil einer Sekunde hatte sie der Frau ins Gesicht gesehen, und sie hatte erkannt, dass die Handwerkerin sie nicht einmal bemerkt hatte. Beide lebten in ihrer eigenen Welt, glücklich, und alles um sie hatte nicht den Hauch einer Bedeutung.
    Seufzend drehte sich Satis um, überquerte die Straße. Der Krieg hatte so viele Männer gefressen, junge und alte, und es würde nicht lang dauern, bis es drei unverheiratete Frauen in ihrem Alter auf zwei Männer gab. Ledige Frauen gab es im Übermaß, und dieser Moment war nicht der erste, an dem sie sich vorstellte, ihr Leben lang den Haushalt von Händlern und Beamten zu führen, bis sie als alte Jungfer starb.
    Es gibt schlimmeres, dachte sie bei sich. Du bist am Leben, du hast Essen und ein Dach über den Kopf und einen Herren, der dich nicht angrabscht. Man konnte nicht alles haben, und es gab genug Leute, denen es schlechter erging – zumindest redete sie sich das immer ein.
    Energisch scheuchte sie jeden weiteren Gedanken fort, der ihr zu diesem Thema in den Kopf kriechen wollte. Du benimmst dich wie ein Schulmädchen! Krieg dich wieder in den Griff. Ein bisschen schämte sie sich nun ihres Verhaltens und ihrer schwärmerischen Gedanken.
    Mittlerweile waren auch die verschlafendsten der Bewohner Telomers erwacht, und auf den Straßen herrschte Trubel. Isingwar, Telomers Fürst, hatte einen Besuch des Rosenmarkts angekündigt, und Satis hatte eigentlich längst vorgehabt, wieder beim Haus ihres Herren zu sein. Nun würde sie schauen müssen, wie sie um die Menschenmassen herum kam, die nun die Straßen verstopften.
    Gerade war die Haushälterin stehengeblieben, um nach einer Lücke zwischen den Menschen zu suchen – als etwas klatschend neben ihr aufschlug. Verwundert blickte die junge Frau zu Boden, blinzelte.

    Magie hat etwas einzigartiges: Sie berührt alle Sinne. Sie ist wie ein Geruch, der sich nicht wirklich wahrnehmen lässt, wie Sand, der durch Fingerrillen rinnt. Sie ist ein Geschmack auf der Zunge, der sich nicht benennen lässt, und wie ein Lied, dessen Melodie einem nicht im Kopf bleiben will.
    So lernte Aer die flüchtigste aller Künste kennen: Das Weben von Zaubern, das Formen der Magie.

    Die Schatten der Magie

  • Hi Myrti :D

    Spoiler anzeigen

    Hell und rosig leuchtete der Morgen durch die gepflasterten Gassen Telomers

    extrem geile Formulierung *notiert sie*
    hihi... ich denke da an den Bio-Uunterricht. Was waren Telomere nochmal?? :D Das hatte doch irgendwas mit Mitose/Meiose zu tun ... :hmm:

    Allein beim Gedanken daran wurde Satis wärmer, wärmer noch als durch die morgendlichen Sonnenstrahlen.

    +Herz

    Zwei Ochsen reichten aus,

    Oder halt ein Ochse :D

    Diesen Kanal entlang waren Geschwader feindlicher Fregatten enlanggezogen;

    entlang gezogen

    Wie zu erwarten hatten die Städter begonnen, Waren aus Überseetransporten zu horten,

    Puh ... Kommasetzung. Mein Gefühl sagt mir "Wie zu erwarten, hatten die Städter begonnen Waren aus Übersee zu horten (...)"

    „Ich kann von Euch auch gerne das doppelte fordern, wenn Euch das glücklich macht.“

    hihi Cooler Typ

    – als etwas klatschend neben ihr aufschlug. Verwundert blickte die junge Frau zu Boden, blinzelte.

    Ui ... jetzt bin ich gespannt. Das kann alles sein. Ein extrem großer Regentropfen ... Blut ... =O
    KOPFKINOOOO :D

    Wie immer ein super toller Teil :thumbsup:
    Leicht, flüssig, angenehm und bildhaft zu lesen! :D
    Ich mag deinen Stil einfach. Und auch hier hörst du mit einem kleinen Spannungsmoment auf ^^

    Writers aren't exactly people ... they're a whole bunch of people trying to be one person.
    - F. Scott Fitzgerald

  • Ayloha,

    anbei wieder ein paar kleine Anmerkungen, aber alles eher Gedankenanregungen, da ich nicht wirklich was auszusetzen hab, also alles keine konkrete Kritik.
    Insgesamt ein schöner Teil, recht knapp aber stimmig in seinen Beschreibungen. Wieso sind die Tage zu Beginn von Fantasyromanen eigentlich immer so schön und sonnig? ;)

    Anmerkungen

    Und auch wenn das betuchte Ehepaar, dem sie den Haushalt besorgte

    Du benutzt zwei Sätze vorher schonmal das Wort betucht. Da das doch kein sehr häufiges Wort ist, klingt das beinahe wie eine Wortwiederholung. Gibt ja auch genug Auswahl: reich, wohlhabend, vermögend, etc.

    aber lange Gebäude auf Rädern über die verzweigten Straßen des Landes zu ziehen

    Ich weiß, dass du hiermit ausdrücken willst, dass der Wagen sehr groß ist und er vermutlich auch darin lebt, aber ich fand es trotzdem sonderbar, hier von "Gebäude" zu sprechen, weil man Assoziation mit einem Gebäude anders ist. Wenn eher schon "Haus", aber ich denke es wird auch klar, wenn man "Fuhrwerk", "Gefährt" oder "Bauwagen" oä benutzt.

    Seit einigen Monaten machte der fremde Händler hier halt und war eine unter den Städtern beliebte

    Wenn er seit einigen Monaten dahin kommt und beliebt ist, wieso ist er dann ein "fremder" Händler? Man könnte das zu "ortsfremd" oder ggf. "fremdländisch" oder "von außerhalb" oder halt der "fahrende Händler", das würde es auch klar machen. So war ich ein wenig irritiert von der Satzkonstruktion.

    Gendias, des Landes, dem sich ihr Fürst zugehörig fühlte, lagen am Nepp-Kanal, dem einzigen Zugangspunkt Gendias zum Meer. Diesen Kanal entlang waren Geschwader feindlicher Fregatten enlanggezogen; unter welcher Flagge diese Krieger zogen

    Inwiefern fühlt sich ein Fürst in deiner Welt einem Land zugehörig? Muss er dem König oder Kaiser keine Treue schwören?
    Gendias. Nepp-Kanal. Bei so vielen Eigennamen würde ich mir fast doch eine Karte wünschen ;) Nur aus Interesse.
    Wortwiederholung entlang. Wortwiederholung ziehen.
    Und (das ist jetzt wirklich penibler Kleinkruscht): (Segel-)Fregatten sind ja doch recht große Segelschiffe, ob die so ohne weiteres in Geschwadern durch einen Kanal passen? Ich glaube aber ohnehin eher, dass du meintest, sie sind an der Mündung des Kanals entlang gezogen? ;)
    Wie gesagt, alles nur sehr dezente Details, an sich ist mit dem Satz schon klar, was gemeinst ist.

    Der Krieg hatte so viele Männer gefressen, junge und alte, und es würde nicht lang dauern, bis es drei unverheiratete Frauen in ihrem Alter auf zwei Männer gab.

    Eine Betrachtung, die mir sehr gefällt, weil es selten erwähnt wird, aber nach Kriegen war das tatsächlich immer so der Fall. Ein "schönes" Detail.

    Du merkst, Details freuen mich, deshalb nimm mir meine kleinlichen Anmerkungen mitunter bitte nicht übel ;) Es funktioniert auch alles, wenn du sie nicht berücksichtigst. Nur Gedankenanstöße!

  • hihi... ich denke da an den Bio-Uunterricht. Was waren Telomere nochmal?? Das hatte doch irgendwas mit Mitose/Meiose zu tun ...

    Telomere sind die endständigen Bereiche von Chromosomen, und ja, da kommt der Name her. Der Laut lag mir so auf der Zunge, dass ich mich einfach nicht wehren konnte.

    Inwiefern fühlt sich ein Fürst in deiner Welt einem Land zugehörig? Muss er dem König oder Kaiser keine Treue schwören?

    Ja, in unserer Welt, aber in dieser haben sich die Kleinherrscher ein bisschen mehr Unabhängigkeit bewahrt und sitzen sogar am längeren Ende des Hebels. Historisch kam es dort nicht selten vor, dass ein Fürst mit seinem Land die Fronten gewechselt hat.

    Nepp-Kanal. Bei so vielen Eigennamen würde ich mir fast doch eine Karte wünschen Nur aus Interesse.

    Ich kann vieles, aber Zeichnen gehört nicht dazu, habe es einmal versucht und entschieden, dass ich das lasse.

    Segel-)Fregatten sind ja doch recht große Segelschiffe, ob die so ohne weiteres in Geschwadern durch einen Kanal passen?

    Ich dachte mit Kanal jetzt etwas an die ungefähren Ausmaße des Ärmelkanals, vielleicht etwas kleiner.


    „Ein Ei!“ Nach kurzem Zögern beugte sich Satis hinab, als traute sie ihren Augen nicht. Doch tatsächlich: Vor ihr lag nichts anderes als ein gewöhnliches Ei, und der geplatzte Dotter rann über das fein gearbeitete Pflaster. Verwundert sah Satis sich um; woher konnte das Ei nur kommen? Hatte es jemand fallengelassen? Hatte ein unachtsamer Vogel es aus seinem Nest geschubst?
    „Hey du, könntest du das wieder aufheben und zusammensetzen? Hab‘s aus versehen fallengelassen, wollte dich aber eigentlich damit treffen!“
    „Wer …“ Doch als Satis nach oben sah, konnte sie sehr gut sehen, ‚wer‘. Bis über beide Wangen grinsend stand auf einem kleinen Vordach eine hagere Frau, ihr wirres Haar vom leichten Wind in ihre Stirn geblasen. Die Hände in die Hüften gestemmt blickte Medya auf die Haushälterin herab.
    „Die allerschnellste scheinst du ja nicht gerade zu sein! Aber das macht nichts, du hörst mir endlich zu. Also: Wusstest du schon, dass ein großer Fisch die Welt verschlucken wird?“
    „Bitte was?“ Verwundert blinzelnd schaute Satis zu der augenscheinlich irren Frau hinauf. Mit aller Gewalt versuchte ihr Hirn im Hintergrund einen Sinn, einen Zusammenhang zwischen den Worten Medyas, dem zerbrochenen Ei und sich selbst herzustellen, doch es misslang ihm gründlich. Und so blieb Satis nichts weiter übrig als zu weiterhin zu blinzeln und zu starren.
    Medya hingegen begann sich zu ärgern. Wieso reagierte niemand angemessen auf ihre Warnung? Warum verfiel niemand in Panik, rannte schreiend umher, raufte sich verzweifelt das Haar? Niemand schien die aufkeimende Bedrohung ernstzunehmen, und selbst das Ei, das gerade die Bordsteinkante herunterlief, bedachte sie nur mit einem hämischen Grinsen.
    Außerdem hatte sie bemerkt, wie viel hübscher die Frau zu ihren Füßen war …
    „Spinnst du? Warum sollte mich das interessieren?“
    Sie war ein gutes Stück kleiner als Medya, und ihr Haar umrahmte ihr Gesicht wie ein brünetter, seidiger Kranz. Eine niedliche Stubsnase untermalte den freundlichen Eindruck, den man zwangsläufig von ihr gewann.
    „Jetzt übertreib mal nicht!“
    „Mit wem redest du denn?“, fragte Satis verwirrt, doch Medyas Aufmerksamkeit galt allein der Stimme in ihrem Kopf, die sie nun darauf hinwies, wie warm und strahlend die brauen Augen der Haushälterin waren, Augen, in die sich stets ein Lächeln stahl.
    „Gumby, du bist ein … Moment. Du hast recht!“ Die Lider zusammengekniffen beugte sich Medya vor, so weit, dass Satis schon fürchtete, die fremde Irre würde auf die fallen oder sie anspringen. „Sie … sie ist wirklich furchtbar süß!“ Ein funke Neid kochte in Medya auf, und Neid spiegelte sich in ihr immer in schlechter Laune wieder, und nichts hasste Medya mehr als schlechte Laune. Ohne Vorwarnung griff sie in den kleinen Korb mit Eiern zu ihren Füßen, nahm eines heraus und warf es mit aller Kraft ihrer jämmerlich schwachen Arme in die Menschenmenge. Erschrocken zuckte Satis zusammen, machte sich klein, als fürchte sie, als Ursache der unerfreulichen Überraschung misserkannt zu werden.
    Tatsächlich zerplatzte das Ei im Genick eines Passanten, der sich mit einem erschrockenen Aufschrei an den Hinterkopf fasste. Zu ihrem Glück schien er nicht ausmachen zu können, aus welcher Richtung ihn das Ei getroffen hatte, doch in Satis stieg auf einmal ein Zorn auf. Was erlaubte sich diese Person?
    „Spinnst du eigentlich total? Du kannst doch nicht mit Eiern auf Leute werfen!“ Eine schmale Leiter führte auf das Vordach, über welche wohl diese Irre aufgestiegen war. Und in ihrem Zorn tat Satis etwas, das sie in einem normalen Gemütszustand nie getan und später noch häufig bereuen würde: Sie griff nach der Leiter und setzte ihre Füße auf die Sprossen.
    Perplex starrte Medya die Haushälterin an, die nun selbst fast auf das Vordach gestiegen war. „Bist du gerade vorhin eingeschlafen oder was? Natürlich kann ich das.“ Zur Demonstration griff Medya nach einem weiteren Ei, holte aus und warf.
    Ein erschrockenes Raunen ging durch die Menge auf der Straße. Eilig griff Satis nach dem Korb mit Eiern, hob ihn sich hinter den Rücken, dass Medya keine Gelegenheit bekam, noch einmal hineinzugreifen.
    Doch die Rothaarige beachtete sie gar nicht mehr. Wie versteinert blickte Medya auf die Straße hinab, und kurz darauf tat Satis es ihr gleich.
    Mit einem Ausdruck tiefster Verärgerung wischte sich dort Isingwar Eidotter von seiner sündhaft teuren, reich bestickten Weste. Triefend lief Eiweiß von seinen weichen, wildledernen Handschuhen, und auf einmal herrschte Stille auf der Straße.
    Die Straße war so verstopft, weil die Menschen Platz für das Gefolge des Fürsten machen wollten. So nutzlos diese Erkenntnis nun war, drängte sie sich Satis in den Kopf, bevor Furcht und Panik schlussendlich die Obermacht über ihren Verstand gewannen.
    „Was glotzt ihr so blöd?“, blaffte Isingwar seine Wachen an. „Nehmt sie endlich fest, verdammt nochmal!“
    „Beweg dich, Dummkopf!“, schrie Medya neben ihr. „Wir müssen abhauen!“
    Doch der einzige Weg nach unten führte über die Leiter, und dort standen bereits die Wachen des Fürsten; eilig sah Medya sich um, doch vergebens. Ein letzter Eierwurf in das Gesicht einer der Wachen konnte nicht verhindern, dass grobe Hände sich um ihre Arme schlossen.
    Und Medya und Sadis Gefangene des Fürsten von Telomer wurden.

    Magie hat etwas einzigartiges: Sie berührt alle Sinne. Sie ist wie ein Geruch, der sich nicht wirklich wahrnehmen lässt, wie Sand, der durch Fingerrillen rinnt. Sie ist ein Geschmack auf der Zunge, der sich nicht benennen lässt, und wie ein Lied, dessen Melodie einem nicht im Kopf bleiben will.
    So lernte Aer die flüchtigste aller Künste kennen: Das Weben von Zaubern, das Formen der Magie.

    Die Schatten der Magie

  • „Ein Ei!“ Nach kurzem Zögern beugte sich Satis hinab, als traute sie ihren Augen nicht.

    Okay, damit hab ich nicht gerechnet XD

    Satis

    Sadis

    Und Medya und Sadis Gefangene des Fürsten von Telomer wurden.

    Dumm gelaufen, würde ich sagen X/
    Arme Satis. So wie du sie beschreibst ist sie sehr Pflichtbewusst und lieb.
    Und dann gerät sie in sowas ... Und ich glaube einen Fürsten mit Eiern bewerfen ist nur witzig, solange man sich noch davon machen kann =O

    Writers aren't exactly people ... they're a whole bunch of people trying to be one person.
    - F. Scott Fitzgerald

    • Offizieller Beitrag

    Ein erschrockenes Raunen ging durch die Menge auf der Straße. Eilig griff Satis nach dem Korb mit Eiern, hob ihn sich hinter den Rücken, dass Medya keine Gelegenheit bekam, noch einmal hineinzugreifen.
    Doch die Rothaarige beachtete sie gar nicht mehr. Wie versteinert blickte Medya auf die Straße hinab, und kurz darauf tat Satis es ihr gleich.
    Mit einem Ausdruck tiefster Verärgerung wischte sich dort Isingwar Eidotter von seiner sündhaft teuren, reich bestickten Weste. Triefend lief Eiweiß von seinen weichen, wildledernen Handschuhen, und auf einmal herrschte Stille auf der Straße.
    Die Straße war so verstopft, weil die Menschen Platz für das Gefolge des Fürsten machen wollten. So nutzlos diese Erkenntnis nun war, drängte sie sich Satis in den Kopf, bevor Furcht und Panik schlussendlich die Obermacht über ihren Verstand gewannen.
    „Was glotzt ihr so blöd?“, blaffte Isingwar seine Wachen an. „Nehmt sie endlich fest, verdammt nochmal!“

    Musste ja kommen :rofl:
    Irgendwie habe ich schon bei dem ersten Ei mit etwas so ähnlichem gerechnet. nicht DAMIT, aber mit etwas ähnlichem :rofl:

    Ich glaube Satis wird sich noch lang an diesen Tag erinnern und sich wünschen, sie wäre einfach weitergegangen und hätte sich weiterhin über das Pärchen geärgert, was da so glücklich war, während sie als olle Jungfer sterben wird :D
    Damit lernen wir nun also einen neuen (?) Charakter kennen und sie scheint mal das absolute Gegenteil von Madya zu sein. Na das wird spannend! Ich bin auch gespannt, was jetzt aus den beiden wird :hmm:

    LG, Kyelia

  • Aus dem Augenwinkel musterte sie den Wildfremden – bis eine Frau in das Zimmer trat, dem Handwerker im Vorbeigehen einen Kuss auf die Wange hauchte. Satis Lächeln erstarrte, und mit einem irrationalen Gefühl des Verlusts trat sie einen Schritt zurück.

    Awww :< Arme Satis!

    „Hey du, könntest du das wieder aufheben und zusammensetzen? Hab‘s aus versehen fallengelassen, wollte dich aber eigentlich damit treffen!“

    Hier musste ich lachen, musste aber gleichzeitig feststellen, dass ich wahrscheinlich genau sowas auch gesagt hätte :rofl:

    Isingwar Eidotter

    Ernsthaft, ich hab den Namen vier Mal gelesen, bis ich gechecked habe, dass "Eidotter" NICHT sein Nachname ist xD Ich hab's für eine absichtliche Verkorksung eines nordischen Namens gehalten :rofl: Das hätte auch gut in die Geschichte gepasst.

    Bei Grumbys Beschreibung von Sati bin ich hellhörig geworden. Auch wenn er "nur" der Erzähler ist, hat er in dieser Geschichte ja trotzdem eine relativ aktive Rolle, fast wie ein eigenständiger Charakter. Dass und WIE er Satis Aussehen offenkundig lobt, da könnte man jetzt Dinge reininterpretieren :D Eine Romanze zwischen dem Erzähler und einer Figur. Das wär's :rofl:
    Ich spekuliere und mutmaße mal ein bisschen xD Hihi!